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The Guardian, March 12
EV battery startup Northvolt files for bankruptcy in Sweden
Swedish firm unable to ‘secure the necessary financial conditions to continue in its current form’

Full text :
Northvolt, the Swedish electric vehicle battery startup, has filed for bankruptcy in Sweden, marking the end of a company once seen as Europe’s best hope of challenging the dominant Asian battery industry.
The company said in a statement it had been unable to “secure the necessary financial conditions to continue in its current form” in Sweden.
After the bankruptcy filing, a court-appointed trustee will oversee the sale of Northvolt’s business and assets while settling its outstanding debts.
The company’s 5,000 employees now face an uncertain future, and Northvolt said it would work closely with authorities and trade unions to give workers support and information.
The Swedish bankruptcy filing follows months of crisis at the company, as cash ran dry and it filed for chapter 11 bankruptcy protection in the US in November, followed shortly after by the departure of its chief executive, Peter Carlsson. He said at the time that Northvolt needed to raise between $1bn (£800m) and $1.2bn to restore its business.
The company, whose slogan was “make oil history”, received more than $10bn in equity, debt and public financing since it was founded in 2016, and it counted the carmaker Volkswagen and the investment bank Goldman Sachs as its biggest owners.
“This is an incredibly difficult day for everyone at Northvolt,” said Tom Johnstone, Northvolt’s interim chair. “We set out to build something groundbreaking – to drive real change in the battery, EV [electric vehicle] and wider European industry and accelerate the transition to a green and sustainable future.”
Northvolt was widely regarded as a leading player in European efforts to build an electric vehicle battery industry.
The company built a factory in northern Sweden, where it was hoping to use green energy to produce hundreds of thousands of EV batteries each year, but it ran into difficulties getting the facility up and running. Last year it also suspended the expansion of the plant, Europe’s first homegrown battery gigafactory.
Northvolt said on Wednesday it had been forced to file for bankruptcy in Sweden after “an exhaustive effort to explore all available means to secure a viable financial and operational future for the company”.
It blamed “a series of compounding challenges” in recent months that had hit its finances, “including rising capital costs, geopolitical instability, subsequent supply chain disruptions, and shifts in market demand”.
Northvolt added that it had faced “significant internal challenges” during the increase of battery production in what it called a “highly complex industry”. The startup had previously faced criticism for trying to build several factories at the same time in Sweden, Germany and the US.
In its attempt to save the company last year, Northvolt had already sought to cut costs and announced 1,600 job cuts, and had planned to complete restructuring the business by the end of March.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. März
Energiepolitik der Zukunft: Giorgia Meloni will zurück zur Atomkraft
Zweimal haben die Italiener die Kernenergie in Referenden abgelehnt. Nach dem jüngsten Kabinettsbeschluss soll nun das Parlament zustimmen. Ob es ein weiteres Referendum gibt, ist noch nicht klar.
Full text :
Die italienische Regierung will zur Nuklearenergie zurückkehren. Das Kabinett stimmte unter Leitung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Freitag einem Gesetzesentwurf zu, der nun dem Parlament vorgelegt wird, in dem die Regierungsparteien über eine deutliche Mehrheit verfügen. Die Regierung hofft, dass die Abgeordneten die Rückkehr zur Kernenergie innerhalb von zwölf Monaten genehmigen werden. Italien hat sich in zwei Referenden 1987 und 2011 mit deutlichen Mehrheiten gegen die Atomenergie ausgesprochen. Der letzte Reaktor wurde 1990 abgeschaltet. Ob es ein weiteres Referendum geben wird, ist derzeit nicht klar.
Wie der Minister für Umwelt und Energiesicherheit, Gilberto Pichetto Fratin, am Freitag vor der Presse erläuterte, hofft Italien auf den Bau von kleinen modularen Reaktoren. Das Unternehmen Ansaldo, das heute schon in der Nukleartechnik aktiv ist, soll mit dem Energiekonzern Enel sowie mit dem Rüstungs- und Elektronikunternehmen Leonardo an diesem Ziel arbeiten, sagte der Minister. An allen drei Unternehmen ist der Staat beteiligt.
Kleine modulare Reaktoren im nächsten Jahrzehnt?
Im nächsten Jahrzehnt könnten die ersten Lösungen bereitstehen, meinte Pichetto Fratin und zitierte Analysten, die schon vom Jahr 2030 ausgehen. Italien will nach dem neuesten Beschluss auch eine Lösung für die Endlagerung von nuklearem Abfall finden, was bisher nicht gelang.
Ein Ort für eine mögliche Endlagerstätte steht bisher nicht zur Verfügung; währenddessen warten mehrere alte Reaktoren auf den Abbau. Italien will nach dem Beschluss zudem verstärkt in nukleare Forschung und Ausbildung investieren. Nach einer Studie der Regierung könnte das Land bis zum Jahr 2050 elf bis 20 Prozent seines Strombedarfs mit Nuklearenergie abdecken.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/giorgia-meloni-will-zurueck-zur-atomkraft-110327541.html
Usine nouvelle, 28 février
Le coût des six futurs EPR2 d’EDF pourrait s’élever jusqu’à 100 milliards d’euros
Alors qu’EDF devait fournir, fin 2024, le nouveau devis pour la construction des trois paires d’EPR2, l’échéance est maintenant repoussée à la fin 2025, le temps de se mettre d’accord avec l’État. Une facture à «moins de 100 milliards d’euros» est maintenant évoquée par Bercy. EDF réclame du temps pour l’optimiser.
Extraits:
La tension monte entre EDF et l’État sur le financement des six premiers EPR2. EDF a en effet du mal àfaire passer un devis qui friserait maintenant «les 100 milliards d’euros», comme l’a évoqué Marc Ferracci, le ministre de l’Industrie et de l’Énergie, sur Sud Radio le 18 février. C’est près de 20% de plus que le dernier chiffrage provisoire, de fin 2023, qui était de 67,4 milliards d’euros, soit 79,9 milliards d’euros de 2024, avait réévalué la Cour des comptes dans son dernier rapport sur l’état de la filière EPR, publié en janvier 2025. On ne sait pas si le ministre parlait d’un coût avec ou sans les frais financiers. Ces derniers dépendent directement de la durée des chantiers, qu’EDF cherche à réduire à 70 mois à partir du premier béton. Cela nécessiterait que des pans entiers du génie civil soient préfabriqués, ce qui enfle considérablement les devis.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Februar
Pekings Energiepolitik: China setzt auf Wind und Sonne, aber auch auf Kohle
Das Reich der Mitte nutzt mehr erneuerbare Energien als jemals zuvor. Zugleich werden so viele Kohlekraftwerke geplant wie seit zehn Jahren nicht.
Extraits:
Der Bau immer neuer Kohlekraftwerke in China untergrabe die Fortschritte des Landes im Bereich der Dekarbonisierung, heißt es in einem aktuellen Bericht des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) und des Global Energy Monitor. Demzufolge begann das Land im vergangenen Jahr mit dem Bau von Kohlekraftwerken mit Kapazitäten von 94,5 Gigawatt (GW) und nahm 3,3 GW an ausgesetzten Projekten wieder auf, was laut den beiden Denkfabriken dem höchsten Bauvolumen der vergangenen zehn Jahre entspricht.
Den massiven Ausbau erklären die Analysten mit Investitionen im Kohlebergbausektor, was sie zweifeln lässt, dass China von fossilen Brennstoffen wegkomme. Die Wissenschaftler gehen aber dennoch davon aus, dass die erneuerbaren Energien, die ebenfalls rasant ausgebaut werden, den Anteil der Kohle an der Stromerzeugung langsam verringern werden. China arbeite auf sein „Dual-Carbon“-Ziel hin, nämlich die CO2-Emissionen bis 2030 zu reduzieren und bis 2060 CO2-Neutralität zu erreichen.

In Bezug auf erneuerbare Energien in China verkündete der gleiche Thinktank CREA positive Erkenntnisse aus einer aktuellen Analyse. Der zufolge machten Technologien für saubere Energie vergangenes Jahr erstmals mehr als zehn Prozent der chinesischen Wirtschaft aus, mit einem Umsatz und Investitionen im Wert von 13,6 Billionen Yuan (1,9 Billionen US-Dollar).
Die Sektoren für erneuerbare Energie verantworteten laut den CREA-Forschern 2024 ein Viertel des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Landes und übertrafen den Wert der Immobilienverkäufe. Sie identifizierten besonders drei Branchen, die zu diesem Wachstum beitrugen, nämlich Solarenergie, Elektrofahrzeuge und Batterien. (…)

Beeindruckend sei die Höhe der Investitionen Chinas in saubere Energie dennoch, sie entsprächen laut dem CREA-Bericht fast dem weltweiten Betrag, der 2024 in fossile Brennstoffe investiert wurde und der Größe der saudi-arabischen Wirtschaft.
Die drei Wachstumsbranchen Elektrofahrzeuge, Batterien und Solarenergie generierten drei Viertel der Wertschöpfung und zogen mehr als die Hälfte aller Investitionen in diesen Sektoren an, so die Analysten. Diese Sektoren wuchsen dreimal so schnell wie die chinesische Wirtschaft insgesamt und machten 26 Prozent des gesamten Wachstums des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2024 aus.
Bemerkenswert finden die Wissenschaftler, dass China sein BIP-Wachstumsziel von fünf Prozent ohne saubere Technologien verfehlt hätte und nur um 3,6 Prozent gewachsen wäre. Sie rechnen damit, dass die Investitionen in saubere Energien 2025 weiter steigen werden, da große Projekte vor dem Ende des 14. Fünfjahresplans (Zeitraum 2021 bis 2025) abgeschlossen sein müssen. Wie es von 2026 an mit den Investitionen in Erneuerbare weitergehe, hänge von den neuen Zielen des nächsten Fünfjahresplan ab, der in diesem Jahr fertiggestellt wird.
The Guardian, February 26
‘Homegrown’ Swedish battery startup admits importing vital components
Northvolt, which claims to run Europe’s first homegrown gigafactory, admits it depends on Chinese suppliers for cathode active material
Full text :
The Swedish startup Northvolt has admitted that a vital component of its batteries is imported amid claims that the company, which claims to run Europe’s first homegrown gigafactory, depends on Chinese suppliers.
It comes as a documentary programme to be shown in Sweden on Wednesday by the national broadcaster SVT, exposes the company’s failure to build a truly homegrown battery after its attempts to produce its own cathode active material at its Northvolt Ett factory in Skellefteå, northern Sweden, were unsuccessful.
Reporters from the current affairs show Uppdrag Granskning spoke to two employees who said the company had instead had to import the vital component from China.
Northvolt was founded in 2016 with the aim of creating “the world’s greenest battery” and was hailed as Europe’s big hope against dependence on oil and imported batteries from China. Despite admitting that it outsources key materials, it continues to describe Northvolt Ett as “Europe’s first homegrown response to [the] opportunities and needs of an electric world”.
Earlier this month, after being contacted by SVT, Northvolt published a statement on its website in which it said “to date, Northvolt has sourced cathode active material for its cell production from external parties” while it worked to establish its own in-house cathode active material production, listing China, Japan, South Korea and Sweden as approved sources.
In October, it added, that it “suspended activities” in that part of the factory, called Upstream 1, as part of the company’s strategic review.
Northvolt claims that publication of this information “was not related to their upcoming programme”.
The documentary comes after months of turbulence at the company which, amid severe production delays, in November filed for Chapter 11 bankruptcy protection in the US. The next day co-founder Peter Carlsson resigned as chief executive.
Last week, Northvolt agreed to sell its industrial battery unit, based in Gdańsk, Poland, to Scania, the Swedish truck maker, for an undisclosed sum.
Northvolt said it had never promised or aimed to be an “all-Swedish battery” but that it had planned to start its own cathode production before it was put on “pause” in the autumn.
A Northvolt spokesperson said: “To our knowledge, the programme doesn’t present any new information of significance. It’s not correct that our comment to Uppdrag Granskning was the first time we communicated to all cathode material being imported.
“We communicated our intention to pause the production of cathode material in a press release on 9 September last year, and the sourcing of cathode material has been described in various contexts, for example our annual reports 2021-2023.
“We’re proud to conclude that also with external cathode materials, our products have a remarkable sustainability performance and a lower CO2 footprint than most competitors.”
Emma Nehrenheim, president of Northvolt battery systems and materials, said they had originally planned to produce their own cathode material, but that they were forced to find other solutions.
She told SVT: “Due to our operational and financial situation, we unfortunately had to make short- and medium-term reprioritisations. For our integrated model and the sustainability goals, this has consequences, for example we will have to push forward certain goals for recycled material and carbon footprint.
“It is not something we desire, and in the long term we will – and of course I want to personally – work to find our way back to the strategy we once chose, either by ourselves or in partnership with others.
“In the meantime, we are working very actively to drive improvements in the existing value chain for cathode materials, for example by driving increased transparency, share of renewable energy and recycled material.”
Contrepoints / IREF, 19 février
L’Europe pourrait abandonner ses délires de zéro émission nette au profit des vraies urgences : son économie et sa défense
Article intégral :
Les discours du secrétaire américain à la Défense, Pete Hegseth, et du vice-président JD Vance, vont peut-être réveiller l’Europe, provoquer une prise de conscience et, qui sait, un changement de cap. Il est de plus en plus évident que le fardeau réglementaire et normatif doit être largement allégé pour laisser respirer l’économie. Car il devient urgent que les entrepreneurs reprennent confiance, condition essentielle pour stimuler l’innovation et tenter de rattraper l’Amérique. Il faudrait aussi – et surtout – stopper cette politique suicidaire de zéro émission nette de carbone qui pénalise l’économie européenne.
Fin janvier, l’UE a dévoilé une nouvelle stratégie de croissance. Dans un rapport intitulé Competitiveness Compass for the EU, la Commission semble amorcer une nouvelle stratégie, en évoquant moins le changement climatique et beaucoup plus les investissements privés. Dans le cadre de ce rapport, la présidente de la Commission européenne, Ursula von der Leyen, laisse entendre que l’Europe pourrait tempérer son exigence que toutes les nouvelles voitures et camionnettes soient à zéro émissions nettes d’ici 2035, voire y renoncer. Une certaine flexibilité pourrait être introduite. Elle suggère que les voitures électriques pourraient ne plus être absolument imposées et admet pratiquement que la rigidité de cet objectif initial tue l’industrie automobile de notre continent. Elle promet également une grande simplification de la réglementation verte.
Mme von der Leyen veut réduire de 25 % le coût des formalités et tracasseries administratives pour les entreprises, voire de 35 % pour les plus petites. Sur la sellette, les récentes règles les obligeant à rendre compte de leurs émissions de carbone et effets environnementaux divers tout au long de leurs chaînes d’approvisionnement mondiales. C’est la première fois que Bruxelles admet que les obsessions climatiques de l’Europe tuent la croissance économique.
Les positions isolationnistes de l’administration Trump et ses admonestations aux Européens afin qu’ils dépensent plus pour leur défense (et pour l’Ukraine) sont aussi des raisons qui incitent Bruxelles à changer de braquet. Ne sachant pas si oui ou non ils pourront compter sur l’armée américaine, les pays membres de l’UE sont acculés à se prendre en main et augmenter leurs budgets de défense. C’est l’occasion ou jamais : il faut relâcher la pression sur les objectifs climatiques, il est bien plus urgent de renforcer notre protection et d’aider l’Ukraine à rester souveraine et indépendante.
Neue Zürcher Zeitung, 15. Februar
Die Niederlande und Belgien hätten gerne mehr Atomkraft: Aber die Hürden sind riesig
Beide Länder wollen die Kernkraft ausbauen, um die Umweltbilanz zu verbessern. Doch nach Jahren des energiepolitischen Hin und Her fehlt es gleichsam an allem, um diese Energie wiederzubeleben.
Extraits:
Manche europäische Regierung hätte gerne mehr Atomkraft, um die von vielen befürchtete «Stromlücke» abzuwenden und die CO2-Bilanz aufzubessern. Aber das Vorhaben ist viel schwieriger zu erreichen, als sich das die Politiker vorstellen. Die wichtigsten Partner von Nuklearprojekten spielen nämlich häufig nicht mit: Das sind die Investoren, die Betreiberfirmen der Anlagen und die Gemeinden in jenen Gegenden, in denen die Werke gebaut werden sollen oder bereits stehen. Diese Erfahrung machen gerade Belgien und die Niederlande.
Belgien hat seit vergangener Woche eine neue Regierung unter dem flämischen Regionalisten Bart De Wever. Sie will die Atomkraft ausbauen, doch das stösst beim Betreiber dieser Werke, der französischen Gesellschaft Engie, auf Widerstand. Deren Strategie sieht vor, aus der Nuklearenergie auszusteigen.
Wie in vielen Ländern herrscht in Belgien punkto Atomstrom ein Hin und Her. Vor 22 Jahren beschlossen Regierung und Parlament ein Gesetz zum Ausstieg und zur Stilllegung der Kraftwerke. Aber mit dem Ukraine-Krieg und den steigenden Energiepreisen änderte sich die Einstellung zur Atomkraft. Zwei Reaktorblöcke werden derzeit zwar definitiv heruntergefahren. Bei zwei weiteren hat das Management von Engie der Regierung jedoch zähneknirschend zugesagt, die Laufzeit um zehn Jahre bis 2035 zu verlängern. Laut eigenen Aussagen nimmt sie dafür hohe Ausgaben auf sich.
Doch De Wever will mehr: eine Verlängerung über 2035 hinaus und vor allem eine Prüfung, ob man die Werke, die stillgelegt werden, wieder in Betrieb nehmen könnte. Das allerdings widerspricht der Geschäftsstrategie von Engie. Eine Laufzeit über 2035 hinaus sei «undenkbar», hat der Chef von Engie Belgien jüngst erneut betont. Wenn der Staat das wolle, müsse er die Werke selber betreiben.
Mit so viel Wankelmut wird es Belgien allerdings kaum gelingen, Investoren und private Betreiber für eine Betriebsverlängerung oder gar neue Anlagen zu gewinnen.
Investoren halten sich von der Atomkraft ohnehin fern. Diese Erfahrung machen auch die Niederlande. Dort gibt es nur ein Atomkraftwerk. Die heterogene Regierungskoalition, der auch die rechtspopulistische Vereinigung PVV von Geert Wilders angehört, spielt allerdings mit dem Gedanken, vier Anlagen neu zu bauen. Dieses Vorhaben hatte bereits die Vorgängerregierung unter dem jetzigen Nato-Generalsekretär Mark Rutte gewälzt.
Aber schon vor Monaten ist klargeworden, dass private Investoren kaum bereit sind, die Nuklearkraftwerke zu finanzieren. Nicht nur die schwankende Haltung der Politik gegenüber der Atomkraft schreckt sie ab, sondern auch die lange Bauzeit mit häufigen Kostenüberschreitungen.
Damit sind auch die ehrgeizigen Nuklearpläne der niederländischen Regierung gescheitert. (…) Die Regierung wollte Investoren mit Subventionen und Garantien anlocken, sieht davon nun aber ab. Laut Hermans hätte das Verhältnis von Risiko und Ertrag für den Staat nicht mehr gestimmt.
Nuklearenergie ist somit auch in den Niederlanden eine Energieform, welche sich Politiker zwar wünschen, um sich bei der Stromversorgung unabhängiger vom Ausland zu machen und den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Aber eine Gefolgschaft kann die Regierung nicht mobilisieren – nicht einmal in jener Region, wo ein Atomkraftwerk steht. (…)
Für die Niederlande und Belgien gilt offenbar erst recht, was die Internationale Energieagentur in einem Bericht betont: Die Nuklearindustrie müsse viele Hürden überwinden, um ein Comeback zu schaffen und eine Rolle bei der Energiewende zu spielen.
Contrepoints, 14 février
ZFE : la « France d’en-bas » mise à la casse
Après les véhicules Crit’Air 4 et 5, c’est au tour des Crit’Air 3 d’être bannies de plusieurs grandes villes françaises depuis le début de l’année. Une politique foncièrement injuste qui sanctionne les plus précaires.
Article intégral :
Quand on est pauvre, on fait plus attention parce qu’on n’a pas le choix : on ne laisse pas les lumières allumées en sortant d’une pièce, on met le chauffage au strict minimum, on ne fait pas tourner le lave-linge quand la cuve n’est qu’à moitié pleine, on ne part pas en vacances à l’autre bout du monde, on ne gaspille rien, on se rationne sur à peu près tout pour ne pas faire flamber les factures. On n’a pas non plus les moyens de changer sa voiture pour un modèle moins polluant dès qu’elle montre des signes d’obsolescence. Comme si les privations n’étaient déjà pas si pénibles à supporter au quotidien, voilà que les propriétaires de véhicules classés Crit’Air 3 n’ont désormais plus le droit de les utiliser dans un nombre croissant de communes françaises, estampillées de l’horrible sigle technocratique « ZFE » (Zone à Faibles Émissions). Et tant pis s’ils ne peuvent faire autrement, ils n’ont qu’à se débrouiller pour acheter un véhicule plus récent ou prendre ces bétaillères modernes cradingues, insécurisées, bondées, voire infestées de particules fines, que sont les transports en commun. Ça tombe bien, une partie des nouveaux métros parisiens comporteront beaucoup moins de places assises pour qu’on puisse encore plus s’y entasser. Rappelons au passage que bus, métro et RER parisiens étaient classés comme les plus dangereux de France en 2022 selon les chiffres du ministère de l’Intérieur.
Cette diabolisation, orchestrée par des élus qui passent leur temps à vadrouiller dans des berlines de fonction ou des avions, qui n’hésitent pas à prendre un jet ou un hélicoptère pour un motif futile, qui ne se restreignent jamais sur rien, a de quoi révolter ceux qui galèrent, qui se sentent floués et n’ont qu’un mince espoir de se faire entendre. Difficile en effet de se fédérer pour protester massivement dès lors qu’on n’est soutenu par aucun lobby et que ces interdictions de circuler sont organisées au compte-goutte, selon les villes ou les catégories de véhicules : hier les Crit’Air 4 et 5, aujourd’hui les Crit’Air 3, demain les Crit’Air 2. Une mise au ban silencieuse, progressive, métronomique, indolore pour ceux qui ne sont pas encore concernés et qui n’ont pas conscience qu’ils sont les prochains sur la liste.
Ainsi l’automobiliste, qui était déjà pris depuis des lustres pour une vache à lait rackettée non-stop par le prix du carburant, des contrôles techniques, des péages, des stationnements, des amendes, est aujourd’hui également pris pour un âne bâté, tenu de demander la permission de conduire dans certaines agglomérations de l’Hexagone, qui n’appliquent de surcroît pas toutes les mêmes règles. Une partie d’entre elle, telles que Montpellier, Grenoble, Toulouse ou Nîmes, octroient une dérogation permanente aux petits rouleurs qui parcourent, selon les cas, moins de 8000 ou 5000 kilomètres par an. D’autres sont impitoyables, tel Paris qui, fidèle à sa politique soviétisante, ne prévoit qu’une tolérance le soir et le week-end ainsi qu’un passe dérogatoire de 24 jours par an.
Question n°1 : comment peut-on pondre des mesures aussi absurdes, qui ne reposent par surcroît sur aucune preuve scientifique concrète ? L’impact d’un véhicule sur la pollution dépend aussi de sa fréquence d’utilisation et du type de trajets qu’il effectue chaque année. Une voiture thermique flambant neuve qui roule sans arrêt sur de longues distances polluera forcément davantage qu’une vieille guimbarde qui se déplace avec modération.
Question n°2 : dans les villes où les Crit’Air 3 ne sont autorisés que le week-end et le soir, en quoi est-il bénéfique pour la pollution de les forcer donc à rouler tous le même jour pour faire leurs courses, ou ne serait-ce que pour recharger la batterie, d’intensifier ainsi les embouteillages (donc la pollution), et de les obliger à déserter les magasins en semaine avec les répercussions économiques désastreuses qui en résultent, et que subissent d’ailleurs déjà les commerces situés dans la Zone à Trafic Limité (ZTL, l’autre sigle barbare de la tyrannie pseudo-écolo) du centre de Paris ?
Les Crit’Air 5, 4 et 3, qui ne représentent en France que 29% des quelque 39 millions de voitures particulières, ont bon dos. Selon Airparif, en Ile-de-France, « Le chauffage au bois résidentiel est responsable de 47% des émissions de particules fines (PM2,5) en Île-de-France, suivi par le transport routier, responsable de 16% des émissions. (…) Concernant les émissions d’oxydes d’azote (NOx), 47% sont dues aux véhicules thermiques (dont 86% aux véhicules diesel particuliers, utilitaires, bus et poids lourds), et 12% aux appareils de chauffage au gaz. (…) 31% des émissions de gaz à effet de serre sont dues aux véhicules essence, diesel et gaz, 26% au chauffage résidentiel et tertiaire au gaz fossile et 11% aux activités industrielles. »
Les conséquences de cette ségrégation automobile seront dramatiques pour tous ceux qui ne peuvent se passer de véhicule mais qui ne peuvent s’offrir le luxe d’en changer, quelles que soient les aides financières disponibles : ceux qui ont besoin de leur voiture pour travailler, déposer leurs enfants à l’école, à la crèche, ou transporter des parents âgés ; ceux qui peuvent difficilement prendre les transports collectifs pour raison médicale, qui souffrent d’un handicap, qui doivent consulter fréquemment leur médecin, mais qui ne remplissent pas tous les critères pour bénéficier de la CMI ou d’une prise en charge en ALD (ces deux cas de figure donnant lieu à dérogation) ; ceux qui doivent régulièrement conduire leur animal gravement malade chez le vétérinaire ; ceux qui doivent transbahuter des objets lourds ou encombrants, faire leurs emplettes en dehors du week-end, se déplacer pour un imprévu urgent, etc. Ceux-là continueront de rouler dans l’illégalité, avec la peur au ventre de se prendre une amende de 68 euros. Parce qu’ils ne peuvent pas faire autrement. Il est d’ailleurs assez cocasse de voir le nouveau directeur général des services de la métropole du Grand Paris, Philippe Castanet, s’étonner qu’un tsunami de Franciliens catastrophés se renseignent pour tenter d’obtenir le précieux sésame qui leur permettra de circuler : « Nous avons été surpris par l’ampleur du nombre de personnes qui sollicitaient des dérogations pour des questions médicales, ce qui va peut-être nous amener à réfléchir à la formulation de cette dérogation pour la simplifier. »
Eh oui, n’en déplaise aux bureaucrates hors sol qui la régentent, la plèbe ne peut pas se passer si facilement de « bagnole ». Une enquête de la Ligue de défense des conducteurs estime même qu’un demi-million de salariés pourraient perdre leur emploi. De son côté, l’association 40 Millions d’automobilistes donne la parole aux citoyens pénalisés dans le documentaire « ZFE : la bombe à retardement ». Une timide rébellion se lève : le hashtag #gueux, popularisé par l’écrivain Alexandre Jardin, fait des émules sur les réseaux sociaux. Les élus se mettent à craindre une résurgence des Gilets Jaunes ; certaines villes retardent même la mise en place des restrictions ou des verbalisations, en espérant sans doute que les protestations se seront essoufflées d’ici là. Et peut-être aussi pour ménager la chèvre et le chou en vue des prochaines élections municipales…
Pourquoi ne pas tout simplement laisser le parc des vieux tacots s’éteindre de lui-même et arrêter, pour reprendre la formule d’un célèbre porschiste, « d’emmerder les Français » ? D’autant que le moteur thermique est loin d’avoir rendu son dernier vrombissement. Les constructeurs, notamment allemands, qui avaient misé sur le tout-électrique, font marche arrière face aux réticences des consommateurs. L’UE envisagerait même d’assouplir l’interdiction de la vente de véhicules thermiques neufs programmée en 2035 en autorisant la commercialisation des voitures hybrides rechargeables, des range extenders (prolongateurs d’autonomie pour véhicules électriques) et des e-carburants.
Réalisée en septembre 2023, l’enquête Aramisauto-OpinionWay « Les ménages modestes et la voiture » révèle que, budget oblige, seuls 12% d’entre eux seraient prêts à acheter une voiture électrique tandis que 65% opteraient pour une motorisation thermique. Parmi les détenteurs de Crit’Air 4 et 5, qui n’ont plus le droit de circuler dans les ZFE, 36% affirment être déterminés à braver l’interdiction de circuler et 21% ont carrément renoncé à se déplacer (+7 points par rapport à 2022) !
Les automobilistes se retrouvent pris en étau entre les injonctions européennes en faveur du climat et l’idéologie punitive d’une (extrême) gauche écolo, résolument antibagnole par posture et ennemie jurée de l’hédonisme par… nature. Pour cette gauche-là, la voiture n’est pas qu’un simple moyen de locomotion mais un marqueur social, un symbole d’individualisme, de libéralisme et, qui sait, peut-être même de virilisme comme le barbecue.
Quant aux voitures de collection, les seules antiquités routières qui bénéficient fort heureusement d’une dérogation permanente pour flâner dans les ZFE, elles continuent de faire rêver. L’édition 2025 de Rétromobile qui vient de s’achever à Paris a battu des records de fréquentation, attirant 146 000 visiteurs. Le salon, qui fêtera sa cinquantième édition l’an prochain, va même s’exporter pour la première fois à New York.
https://www.contrepoints.org/2025/02/13/480138-zfe-la-france-den-bas-mise-a-la-casse
Frankfurter Allgemeine Zeitung,10. Februar
Grüne Irrtümer: Frankreich steht energiepolitisch besser da
Frankreichs Energieversorgung steht vor großen Herausforderungen. Mit Pauschalkritik sollte man sich jedoch gerade in Deutschland zurückhalten, zumal die Argumente nicht überzeugen.
Larges extraits:
Wes Geistes Kind er ist, zeigte Robert Habeck, als er Frankreich wegen des Festhaltens an der Kernenergie eine „planwirtschaftliche Energieversorgung“ vorhielt. Nach seinem Paris-Besuch ätzte er coram publico über eine „altmodische Industrie“.
Die für einen Bundesminister bemerkenswert respektlosen Aussagen mögen drei Jahre zurückliegen. Doch die grünen Giftpfeile werden seither nicht weniger und zerstören immer mehr Beziehungskapital. Zunehmend hat man den Eindruck, das Abarbeiten am Nachbarn hat System. Frei nach dem Motto: Die französische Energiepolitik kann nicht richtig sein, da die Lehrmeinung doch besagt, dass Kernkraftwerke in einem Strommix mit hohem Erneuerbaren-Anteil keinen Platz haben.
Zweifelsohne steht Frankreichs Energieversorgung vor großen Herausforderungen. Viel zu lange hat man sich auf früheren Anstrengungen ausgeruht. Nachdem Ende der Neunzigerjahre die letzten Kernkraftwerke in Serie errichtet worden waren, wurden die Ingenieursausbildung eingedampft und Investitionen auf die lange Bank geschoben.
Der seither einzige Reaktorneubau in Flamanville wurde ebenso zum Fanal der kastrierten Kerntechnik wie die Korrosionsschäden, die vor drei Jahren ihre Kreise zogen. Der Schlingerkurs reichte bis in die erste Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron. So stammen heute rund 70 Prozent des Stroms aus Reaktoren, die mit durchschnittlich 40 Jahren alles andere als brandneu sind, während die unlängst angekündigten Neubauten wohl frühestens 2037 ans Netz gehen können. (…)
Auch in Frankreich steht damit in den Sternen, wie der wachsende Strombedarf durch die Elektrifizierung von Verkehr, Industrie und Heizungen gedeckt werden soll. Das Erneuerbaren-Potential ist riesig, man denke nur an die sonnenverwöhnte Provence oder die Tausende Kilometer Küste. Doch wohl kaum ein Volk stemmt sich so erbittert gegen Windräder wie die Franzosen.
Mit Pauschalkritik sollte man sich jedoch gerade in Deutschland zurückhalten. So ermöglicht Frankreichs Kernkraftwerkspark ein Emissionsniveau, von dem man auf der anderen Rheinseite nur träumen kann. Die jüngsten Korrosionsschäden wurden repariert. Zugleich produzieren die 56 Altreaktoren beständig Strom zu einem Preis, mit dem kein deutsches Kohle- und Gaskraftwerk mithalten kann.
Das unterstreicht der wachsende Stromexport. Vor allem in wind- und sonnenarmen Stunden greift Deutschland auf eine Technik zurück, die man bei sich zu Hause ohne Not beerdigt hat. Lieber verpestet man mit Kohle- und neuen (!) Gaskraftwerken die Umwelt. Diese Bigotterie kann in Paris praktisch niemand nachvollziehen.
Die Argumente überzeugen nicht
Viel spricht dafür, dass Frankreich energiepolitisch besser aufgestellt ist als Deutschland. Das gilt zumindest für die nahe Zukunft, in der bezahlbare Großspeicher und „grüner“ Wasserstoff en masse ein Wunschtraum bleiben. Auf deutscher Seite sollte man das nüchtern anerkennen und Komplementaritäten suchen, statt die Politik des wichtigsten Nachbarn schlechtzureden.
Zumal die Argumente nicht überzeugen: Ja, niemand betreibt Kernkraftwerke ohne staatliche Versicherung, und für den Atommüll gibt es noch keine Verwertung. Aber es gibt gute Gründe wie die Versorgungssicherheit, warum alle großen Industrienationen außer Deutschland in dieser geopolitischen Gemengelage daran festhalten.
Frankreichs Uran-Bezug wurde mit einem neuen Abkommen mit der Mongolei weiter diversifiziert. Den Kostenvergleich mit Erneuerbaren müssen alte Reaktoren nicht scheuen, erst recht nicht, wenn man die Kosten für Netzanschluss, Flächenverbrauch und Systemintegration dazurechnet. Und die Behauptung, die französischen Kernkraftwerke fielen im Sommer wegen Kühlwassermangel reihenweise aus, ist schlicht ein Märchen aus der grünen Mottenkiste.
Im Krisenjahr 2022 waren vier Standorte zwischen einem und neun Tagen von Einschränkungen betroffen. Der Netzbetreiber erwartet wegen Dürre und Hitze bis 2050 eine verlorene Jahresproduktion von durchschnittlich ein bis zwei Terawattstunden. Im Extremfall seien es etwas mehr als zehn. Frankreichs jährliche Atomstromproduktion beträgt mehr als 350 Terawattstunden.
😂 L’Opinion, 31 janvier, libre accès
AUDIO : Faute de nucléaire, la Belgique produit de l’électricité avec des moteurs de Boeing au kérosène (ce n’est pas une blague)
« Voyage en absurdie », la chronique matinale d’Emmanuelle Ducros sur Europe 1
The Economist Leader, January 24, pay wall
Power to the foreigners : To make electricity cheaper and greener, connect the world’s grids
Less than 3% of the world’s power is internationally traded—a huge wasted opportunity

Extraits:
Norwegian politicians have had a shock. Wholesale power prices have been spiking, as wind-powered neighbours rush to import Norwegian electricity when the normally blustery North Sea turns calm. The big political parties are suddenly souring on the idea that Norway should export ever more of its abundant hydropower. Several want some of the cables carrying electricity abroad to be switched off. The Progress Party, which is leading in the polls, also wants to increase already generous subsidies for household bills. One way or another, in the name of reducing domestic prices, exports seem likely to be curbed after elections later this year.
Norway would be shooting—or zapping—itself in the foot. Its transmission links to nearby countries are good for it, Europe and the planet. International cables make electricity cheaper, greener and more reliable. Around the world, less than 3% of all power crosses a border. Some countries, such as Bangladesh and Singapore, are trying to import more. Most others should do the same.
Connecting up grids brings a host of benefits. Countries need fewer largely redundant power plants that are used only when demand peaks or when other generation goes offline. The top-up to supply can come down a cable instead. This makes it cheaper to generate electricity at both ends of the wire. Extra connections are especially helpful for cutting greenhouse-gas emissions. Grids with lots of solar or wind power see big fluctuations in generation and prices, depending on the weather. If power can be exported when it’s abundant, instead of being wasted, investment in renewables becomes more attractive. If the wind dies, power can come from far off, where it is still blowing.
Savings are often to be had at one end of the cable or the other, depending on which market has higher prices at any given moment. Power can flow from where it is cheap to where it is costlier, lowering prices overall.
True, this means that the price rises in the cheaper market, which is the source of the dismay in Norway. But Norwegians are forgetting that domestically produced power is not always cheaper. Whenever the current in the cables flows towards them, it helps reduce high prices. (…)
Governments may worry that the country at the other end will cut the power or that the cables will be sabotaged, as a subsea communications link off Taiwan may have been this month. And so they might—but the best defence is to have lots of cables to many countries. Diversifying sources of supply multiplies the economic benefits while reducing dependence on each supplier, and hence their leverage.
Indeed, international cables help protect against the unpredictable. Although Britain is typically a big power importer, it became an exporter when high natural-gas prices crimped power generation in the EU after Russia’s invasion of Ukraine. France is usually a big exporter, but when many of its nuclear plants were closed for maintenance, it needed imports. Who knows—water levels may someday sink low enough in Norway’s reservoirs that it will want more cables, not fewer. ■
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17 janvier, article payant
Atomausstieg: „Deutschland hat einen historischen Fehler begangen“
Neue Zahlen der Internationalen Energieagentur IEA zeigen: Die globale Atomstromerzeugung wächst und wächst. Der Chef der IEA spart nicht mit Kritik am deutschen Weg.
Extraits :
Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht ihre jüngsten Prognosen bestätigt und die Kerntechnik im Aufwind, die nach der Wasserkraft global zweitgrößte emissionsarme Stromquelle. In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht spricht sie von einem „starken Comeback, mit steigenden Investitionen, neuen technologischen Fortschritten und unterstützenden politischen Maßnahmen in mehr als 40 Ländern“. Kernkraftwerke produzierten dieses Jahr so viel Strom wie nie zuvor. Das Interesse an der Technik sei auf dem höchsten Stand seit den Ölpreiskrisen der Siebzigerjahre.
Es würden neue konventionelle Kernkraftwerke gebaut, zugleich verändere die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren die Innovationslandschaft, schreibt die in Paris ansässige IEA. Die ersten dieser im Fachjargon Small Modular Reactors (SMR) genannten Kleinanlagen würden voraussichtlich um das Jahr 2030 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Dass die Stromnachfrage in den kommenden Jahrzehnten nicht zuletzt durch Rechenzentren stark ansteigen dürfte, untermauere die Bedeutung ausreichend neuer Quellen für stabile, emissionsarme Elektrizität.
„Es gibt viele Anzeichen dafür, dass wir in eine neue Ära der Kernenergie eintreten“, bekräftigte IEA-Chef Fatih Birol im Gespräch mit der F.A.Z. Wichtigster Treiber der Entwicklung sei China. Von den 63 Reaktoren, die Ende 2024 auf der Welt im Bau befindlich waren, entfällt laut IEA rund die Hälfte auf das Reich der Mitte. (…)
Während die letzten Neubauten in den USA, Europa und auch Korea viel länger dauerten als geplant, hat China laut IEA zwischen 2017 und 2023 im Durchschnitt nur sieben Jahre je Projekt gebraucht. (…)
Das Kräftegleichgewicht in der Nuklearindustrie verschiebt sich durch Chinas Aufstieg. Spielte der Westen seit den Siebzigerjahren eine führende Rolle in der Kerntechnik, stagniert ihr Anteil an der Stromerzeugung in den USA. In Europa ist er sogar stark rückläufig.
Mit Kritik am deutschen Atomausstieg hält der IEA-Chef nicht hinterm Berg. „Deutschland hat einen historischen Fehler begangen“, sagte er. Das gelte mit Blick auf wettbewerbsfähige Energiepreise, die Energiesicherheit und den Klimaschutz. Erneuerbare Energien werden in Deutschland nun „definitiv der Haupttreiber der Stromerzeugung sein“, so Birol. Ein Comeback der Kernenergie schließt er jedoch nicht aus. Sie sei „kein Muss für Deutschland“, bleibe aber „eine Option“.
Le Monde, 16 janvier, accès libre
EPR de Flamanville : la Cour des comptes estime le coût total à 23,7 milliards d’euros et prévoit « une rentabilité médiocre »
En 2006, avant le début du chantier, les coûts de construction étaient évalués entre 3,2 et 3,3 milliards d’euros.
Extraits :
Quelques semaines après que l’électricien EDF a enfin achevé son chantier maudit de l’EPR (réacteur pressurisé européen) de Flamanville (Manche) et alors que l’Etat actionnaire envisage la construction de six à quatorze nouveaux réacteurs nucléaires, la Cour des comptes a présenté, mardi 14 janvier, un rapport sur la « filière EPR », parlant de « dynamique nouvelle » et de « risques persistants », quatre ans et demi après un précédent rapport thématique, en 2020.
Une mise à jour, d’abord : la Cour évalue désormais à 23,7 milliards d’euros le coût total de l’EPR de Flamanville, le réacteur numéro 3 de la centrale normande, couplé au réseau électrique français le 21 décembre 2024, avec douze ans de retard. Dit autrement, l’addition a encore gonflé par rapport aux 19,1 milliards d’euros estimés en 2020. Et c’est surtout bien davantage, sept fois plus, que les seuls coûts de construction envisagés en 2006 avant le début du chantier (évalués entre 3,2 et 3,3 milliards d’euros).
Entre 2020 et 2024, l’augmentation tient en partie à l’évolution de la valeur de l’euro. Les coûts de construction pèsent pour 15,6 milliards d’euros, en euros de 2023 – soit 13,2 milliards, en euros de 2015. En outre, il faut tenir compte des dépenses liées à la première phase d’exploitation du réacteur. Puis inclure diverses provisions (notamment pour le démantèlement et la gestion des déchets radioactifs), ainsi que des coûts d’emprunt s’ajoutant aux taux d’intérêt liés à la durée de la construction.
Résultat : au regard de la facture finale, la Cour des comptes prévoit dès à présent « une rentabilité médiocre » pour l’électricité produite par ce premier EPR sur le sol français – deux exemplaires l’ont précédé en Chine et un en Finlande, également avec retards et surcoûts. (…)
Du défaut de pilotage du chantier à la perte de compétences techniques de l’industrie nucléaire, après une longue période sans commande, les explications aux déboires de l’EPR de Flamanville sont variées. En 2020, le constat avait inspiré à la Cour plusieurs recommandations. « Leur mise en œuvre est à ce jour partielle voire incomplète », critique désormais l’institution.
Du brouillard entoure encore la relance du nucléaire civil. En février 2022, dans son discours de Belfort, vantant les mérites d’une électricité bas carbone, le président de la République, Emmanuel Macron, fixait l’objectif de lancer la construction d’au moins six nouveaux réacteurs nucléaires : six EPR 2, c’est-à-dire des modèles censés être plus simples à bâtir que l’EPR. Voire de huit autres par la suite. Or, depuis l’annonce du chef de l’Etat, « la structure du financement du programme EPR 2 n’est toujours pas arrêtée ».
« Ces délais et incertitudes (…) réduisent la visibilité dont les acteurs de la filière ont besoin pour s’engager dans les projets industriels de cette ampleur et obtenir des financements. L’accumulation de risques et de contraintes pourrait conduire à un échec du programme EPR 2 », alerte la Cour. Et d’ajouter par ailleurs : « Même si la filière nucléaire française a commencé à s’organiser (…), elle est loin d’être prête et doit encore surmonter de nombreux défis dont certains sont préoccupants. » (…)
Les six premiers EPR 2 sont prévus, par paire, dans les centrales déjà existantes de Penly (Seine-Maritime), de Gravelines (Nord) et du Bugey (Ain). Selon un chiffrage d’EDF en date de 2023, les coûts de construction s’élèveraient à 79,9 milliards d’euros. Un montant qui dépasse le scénario médian du gouvernement en 2022,à partir d’un audit externe. Et encore, cette somme ne tient pas compte d’un quelconque coût de financement, et donc d’intérêts bancaires. (…)
L’Express, 15 janvier, article payant
Nucléaire : “Il ne faudrait pas que la rentabilité des EPR tombe à zéro”
Energie. Pour la Cour des comptes, la filière nucléaire doit encore surmonter de nombreux défis, dont certains sont préoccupants, estime Franck Gbaguidi, chez Eurasia Group.Extraits :
Même si ce n’est pas son intention, le nouveau rapport de la Cour des comptes donnera sans doute du grain à moudre aux antinucléaires. Il rappelle que la rentabilité des EPR est au mieux incertaine, au pire médiocre. Pour Flamanville 3, dans un scénario où les prix de vente de l’électricité n’atteignent pas 90 euros par mégawattheure, il paraît difficile d’envisager une rentabilité de 2 %, notent les experts. Et pour atteindre une rentabilité de 4 %, il faudrait un prix de vente de plus de 138 euros. Or, il était de 77 euros le mois dernier et en dessous de 50 euros avant la pandémie de Covid-19. “Le nucléaire fait pourtant bien partie des solutions pour l’avenir”, assure Franck Gbaguidi, directeur du développement durable chez Eurasia Group. À condition de bien cadrer son développement, ce qui passe notamment, par des hypothèses plus réalistes du côté d’EDF.
L’Express : La Cour des comptes pointe du doigt la rentabilité du réacteur Flamanville 3. Elle dénonce aussi le flou entourant celle des futurs EPR. Doit-on s’inquiéter?
Franck Gbaguidi : On sait depuis longtemps que la rentabilité des grosses installations nucléaires n’est pas très élevée. Il y a quatre ans, la Cour des comptes publiait déjà un rapport épinglant les dépassements sur le chantier de Flamanville et donc l’impact sur la rentabilité du projet. On pourrait être tentés de relativiser le problème. Après tout, lorsqu’on regarde l’ensemble de la politique énergétique de la France, la rentabilité des EPR n’est qu’un élément à considérer parmi d’autres. La relance de l’atome va créer des emplois. Elle nous permet d’exporter de l’électricité. Elle va aussi renforcer notre sécurité énergétique, un thème qui a particulièrement résonné lors des dernières élections présidentielles et après la crise énergétique déclenchée par l’invasion de l’Ukraine. Cependant, le message de la Cour des comptes, c’est surtout de dire : attention, il ne faudrait pas que la rentabilité des futurs EPR passe d’un chiffre proche de zéro à rien du tout. Car cela créerait une cascade de problèmes économiques, voire environnementaux. Le ton employé dans le rapport est plus sévère qu’il y a quatre ans, car une partie des préconisations n’ont pas été suivies.
Quels sont les éléments qui, selon vous, exaspèrent le plus les magistrats de la Cour des comptes?
Tout d’abord, les délais de construction des réacteurs, et les surcoûts qui vont avec. Il y a dans ce domaine des dépassements importants et systématiques. Certes, pour éviter les dérives observées pour les EPR d’Olkiluoto en Finlande, de Hinkley Point au Royaume-Uni ou de Flamanville en France, EDF a mis en place une nouvelle organisation. Mais aujourd’hui, en moyenne dans le monde, il faut 12 à 13 ans pour achever la construction d’un réacteur. Or, EDF défend l’idée qu’elle pourra le faire en sept à neuf ans. C’est une chimère. D’autant qu’il existe de nombreuses incertitudes. Par exemple, le développement des énergies renouvelables va entraîner un afflux d’électrons bon marché en France, et ces énergies sont de plus en plus prioritaires sur le réseau ce qui contraint le facteur de charge des réacteurs nucléaires. Par ailleurs, la demande d’énergie pour ces prochaines années est difficile à prévoir. Ces éléments sont susceptibles de peser sur la rentabilité des futurs EPR. Dans son rapport, la Cour des comptes demande donc aux acteurs de la filière de se montrer plus prudents sur les estimations de ces variables. Car l’écart avec la réalité grandit.
La Cour des comptes demande aussi à la France de freiner le déploiement des nouveaux EPR s’il demeure trop d’incertitudes sur la rentabilité ou le design des réacteurs. EDF pourrait même devoir faire une croix sur certains projets à l’étranger! C’est un message fort.
Absolument. Le rapport recommande de “retenir la décision finale d’investissement du programme EPR2 jusqu’à la sécurisation de son financement et l’avancement des études de conception détaillée”. Il recommande aussi de “s’assurer que tout nouveau projet international dans le domaine du nucléaire soit générateur de gains chiffrés et ne retarde pas le calendrier du programme EPR2 en France”. Si on prend cette consigne au pied de la lettre, cela signifie qu’EDF pourrait avoir à freiner ses ambitions à l’étranger, pour s’assurer en priorité du bon développement de la filière en France. C’est de la bonne gouvernance. Mais le message tranche avec l’impression actuelle d’une filière faisant feu de tout bois.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13 janvier, article payant
Deutsche Energiewende: Dunkelflauten treiben Import von Atomstrom
Der deutsche Strommix sei so sauber wie nie, jubelt das Fraunhofer-Institut. Doch die Zahlen sind nicht ganz so rosig, wenn man ins Detail geht.
Extraits :
Nicht alles, was gut klingt, ist es auch, nicht einmal in der Energiewende. Zwar zeigen neue Zahlen des Instituts Fraunhofer ISE aus Freiburg, dass 2024 in Deutschland eine Rekordmenge an Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde: „Der deutsche Strommix ist so sauber wie nie“, jubelt das Institut in einer Pressemeldung: In der öffentlichen Nettostromerzeugung wurde ein Ökostromanteil von 62,7 Prozent erreicht. Doch sind die Zahlen nicht ganz so rosig, wenn man ins Detail geht.
Dann zeigt sich, dass vor allem der Photovoltaikausbau vorankommt, nicht aber jener der Windkraft. Das ist ungünstig, da die Sonne nachts nicht scheint, zu jenen Stunden aber durchaus Wind weht. Einige Fachleute sagen, der Solarausbau sei jetzt schon überdimensioniert. Zudem sagen die Positivnachrichten aus Freiburg wenig über den Kohlendioxidausstoß des gesamten Primärenergieverbrauchs aus. Der aber ist entscheidend für die angestrebte Treibhausgasneutralität bis 2045.
Pikanterweise führt Deutschland besonders viel Strom aus Frankreich ein, das stark auf die Nuklearenergie setzt. Insofern verbraucht die Bundesrepublik weiter viel Atomstrom, obgleich sie ihn im Inland ablehnt. Wichtigste Stromlieferanten hinter Frankreich waren 2024 Dänemark und die Schweiz. Alle drei lieferten deutlich mehr nach Deutschland als umgekehrt.
Vor allem die Einfuhr französischen Stroms hat massiv zugenommen. Wesentlicher Grund ist die Abschaltung der drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke im April 2023: Hatte Deutschland bis dato jahrelang mehr Strom nach Frankreich ausgeführt als umgekehrt, hat sich das Verhältnis gedreht. Schon 2023 gab es einen leichten Importüberschuss von rund 0,4 Terawattstunden (Twh). 2024 waren es dann 12,9 Twh.
Ökonomen sehen die Entwicklung kritisch. „Natürlich hat der Kernkraftausstieg zu Wohlstandsverlusten geführt, während man gleichzeitig Atomstrom aus Frankreich einführt“, sagt David Stadelmann, Professor für Wirtschaftspolitik und wirtschaftliche Entwicklung an der Universität Bayreuth. „Das wäre so, als wenn man aus politischen Gründen deutsche Autofabriken schließt und dann Autos aus Frankreich importiert.“ (…)
Frankreichs bestehender Kernkraftwerkspark ist wetterunabhängig verfügbar. Zudem wird er nach Prognose der Regulierungsbehörde CRE auch mittelfristig zum Selbstkostenpreis von rund sechs Cent je Kilowattstunde Strom produzieren, viel günstiger als deutsche Gaskraftwerke.
Stadelmann spricht von „Denkfehlern“ und „Systemversagen“ in der deutschen Energiepolitik. Ein wesentlicher Missstand sei, dass der teure Ausbau der erneuerbaren Energien zwar bei passendem Wetter zu einem riesigen Angebot führe. Das sei aber oft zu groß, weil die Einspeisevergütungen dafür sorgten, dass auch bei schwacher Nachfrage produziert werde.
An sonnen- und windreichen Tagen müsse der Strom verschenkt werden, oder die ausländischen Abnehmer müssen bei negativen Strompreisen sogar bezahlt werden, damit sie ihn überhaupt abnehmen. In Dunkelflauten andererseits habe Deutschland zu wenig Ökostrom und gleichzeitig zu wenig regelbare Kapazitäten, etwa Gas- oder Kernkraftwerke. Zudem habe man es versäumt, rechtzeitig Speicher zu bauen. Deshalb müsse Deutschland in Dunkelflauten zu meist hohen Preisen Strom importieren.
„Das Fraunhofer-Institut vergleicht immer nur Deutschland mit sich selbst und kommt dann zu positiven Ergebnissen, das ist aber nicht ausreichend“, kritisiert Stadelmann. „Entscheidend ist nicht der Erneuerbarenanteil am Strom, entscheidender ist der gesamte CO2-Ausstoß.“ Blicke man nach Frankreich, Großbritannien, Österreich oder in die Schweiz, „dann ist deren Energiemix sauberer als der deutsche“, sagt der Fachmann. „So großartig wie dargestellt ist Deutschland also gar nicht.“
Und er fügt an: „Die Menge des produzierten Ökostroms entkoppelt sich mehr und mehr von seinem Wert. Wenn viel Ökostrom erzeugt wird, ist dieser Strom oft wenig oder sogar nichts wert.“ Immer mehr von etwas zu produzieren, das immer weniger wert ist, ist Stadelmann zufolge „ökonomischer Unsinn und führt zu zunehmenden Wohlstandsverlusten“.
Die günstige Kernenergie trug dazu bei, dass Frankreich 2024 seinen Exportrekord knackte und mit knapp 89 Twh netto so viel Strom ins Ausland verkaufte wie nie zuvor. Die Atomstromproduktion, vor zwei Jahren noch durch eine Reihe von Korrosionsschäden beeinträchtigt, hat sich deutlich erholt. Auch die Erzeugung aus Wasser-, Wind- und Solarkraftwerken legte 2024 zu.
Neue Zürcher Zeitung, 12 janvier, article payant
Neue Studie: Kernkraft könnte die Kosten der deutschen Energiewende deutlich senken
Fast die Hälfte des deutschen Stroms könnte 2045 aus Kernkraftwerken kommen – zu deutlich niedrigeren Kosten als ein reiner Ökostrom-Mix. Das zeigt eine neue Untersuchung, die der NZZ vorab vorliegt.
Extraits :
Die Zeit drängt: Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Das bedeutet, dass keine zusätzlichen Treibhausgase mehr in die Atmosphäre gelangen dürfen – und unvermeidbare Emissionen vollständig ausgeglichen werden müssen. Nicht zuletzt für die Energieversorgung hat das Konsequenzen: Elektrische Speicher müssen installiert, die Stromnetze modernisiert und Solar- und Windkraft ausgebaut werden.
Eine neue Untersuchung der Umweltorganisation Weplanet, die der NZZ vorab vorliegt, stellt jetzt allerdings die Strategie der deutschen Energiewende infrage. Der Ausstieg aus der Kernkraft, so argumentieren die Studienautoren, führe zu höheren Kosten als nötig, höheren Emissionen als notwendig und darüber hinaus zu einer geringeren Versorgungssicherheit des Landes.
Die Forscher analysieren dabei zwei unterschiedliche Wege, wie Deutschland seinen Stromsektor bis zum Jahr 2045 gestalten könnte: ein Szenario, das neben Wind- und Sonnenkraft auch auf Atomkraftwerke setzt, und eines, das vollständig auf erneuerbare Energien wie Wind und Sonne baut.
Das Szenario mit Atomkraft sieht vor, dass Deutschland im Jahr 2045 rund 43 Prozent seines Stroms aus Kernkraftwerken gewinnt. Dafür müssten nicht nur die kürzlich abgeschalteten Meiler wieder ans Netz gehen, sondern auch neue Anlagen gebaut werden. Den Rest des Stroms würden vor allem Windräder an Land (34 Prozent) und Solaranlagen (11 Prozent) liefern.
Der Vorteil dieses Weges: Die Stromversorgung wäre wetterunabhängiger und damit verlässlicher. Auch die Kosten lägen laut der Studie deutlich niedriger – der Strompreis etwa bei 82 statt 105 Euro pro Megawattstunde. Da weniger Stromleitungen gebaut werden müssten, würden auch die Netzausbaukosten mit 0,7 statt 8,5 Euro pro Megawattstunde nur einen Bruchteil dessen betragen, was ohne Atomkraft nötig wäre.
Ganz anders sieht das Szenario ohne Atomkraft aus: Hier müssten Wind- und Solaranlagen den Grossteil der Stromversorgung übernehmen. Windräder an Land und auf See würden zusammen etwa die Hälfte des Stroms erzeugen, Solaranlagen kämen auf 28 Prozent. Da Wind und Sonne nicht immer zur Verfügung stehen, wären deutlich mehr Gaskraftwerke als Reserve nötig.
Das hat Folgen: Der Erdgasverbrauch läge mehr als dreimal so hoch wie im Szenario mit Atomkraft. Auch müssten deutlich mehr Stromspeicher gebaut werden. Der Bedarf an wichtigen Rohstoffen wie Lithium oder seltenen Erden wäre um 66 Prozent höher. Zudem würde Deutschland stärker von Stromimporten aus dem Ausland abhängig.
Die Autoren der Studie kommen deshalb zu dem Schluss: Deutschland sollte seinen bisherigen Kurs überdenken. Ein Mix aus erneuerbaren Energien und Atomkraft könnte die Klimaziele nicht nur günstiger erreichen, sondern auch zuverlässiger. Mit Atomkraft würde Deutschland im Jahr 2045 nur noch ein Drittel der klimaschädlichen Gase ausstossen, die ohne Atomkraft entstehen würden. (…)
L’Express, 26 décembre, article payant
Incontournable aux Pays-Bas, la géothermie ne prend pas en France… et pourtant
Energie. Le nouveau Premier ministre François Bayrou est favorable à cette technologie. Mais l’Hexagone est très en retard par rapport à d’autres pays européens.
Extraits:
Aéroport d’Amsterdam Schiphol, début décembre. La nuit a déjà enveloppé le ciel hollandais. Jérôme Stubler, le président d’Equans, invite à “un voyage dans le futur”. Pour celui-ci, les avions sont superflus. Direction le parking souterrain d’un immeuble de bureaux non loin des terminaux, où une enfilade de tuyaux, pompes et échangeurs a remplacé les voitures. L’entreprise française, cédée par Engie à Bouygues en 2022, y finalise l’installation d’un système de géothermie peu profonde nommé Ates (Stockage intersaisonnier de chaleur, en français), qui sera prêt en février 2025. L’outil idéal, estime le patron, pour “franchir une nouvelle frontière : celle de la décarbonation de la chaleur”.
L’Ates utilise l’eau du sous-sol comme réservoir naturel pour stocker l’énergie thermique à long terme. Aux Pays-Bas, sa température dans les nappes phréatiques est d’en moyenne 12 °C. En hiver, l’eau prélevée dans un premier puits, profond d’environ 80 mètres, passe dans une pompe à chaleur, permettant de chauffer les bâtiments, avant d’être refroidie puis réinjectée dans une seconde cavité souterraine. En été, chemin inverse pour rafraîchir les locaux et se passer de la climatisation. L’eau des deux poches, distantes de près de 300 mètres, ne se mélange pas, garantissant la possibilité de puiser du chaud ou du froid selon la saison. Une ressource renouvelable, locale et presque invisible. “Elle doit nous permettre d’être ‘zéro émission’ en 2030, avec vingt ans d’avance sur l’objectif national”, sourit Jörgen Pikker, responsable immobilier pour Schiphol. Le quartier de l’aéroport – dont le terminal 3 – compte déjà plus d’une vingtaine de systèmes Ates, dont l’un des plus anciens du pays, presque tous signés Equans. Et ce n’est pas fini : l’exploitant va encore investir 6 milliards d’euros dans les six prochaines années, notamment pour équiper les terminaux 1 et 2.
“Plus aucun bâtiment dans le pays ne se construit sans ce genre d’installation”, assure Richard Dujardin, vice-président exécutif d’Equans, en charge des Pays-Bas et de la Suisse. (…)
Si “l’autre pays du fromage” fait figure de bon élève dans ce domaine, il n’est pas le seul : la Belgique, la Suisse ou l’Allemagne ont également fortement investi dans la géothermie. La France, elle, n’y est pas : l’ensemble des projets, toutes technologies confondues, n’y représentent que 1 % de la chaleur produite, d’après les chiffres du gouvernement.
Le potentiel géothermique existe pourtant. Cette énergie renouvelable serait disponible sur la quasi-totalité du sol français. Dans le détail, “entre 50 et 60 % de la population pourrait avoir accès à du stockage intersaisonnier”, affirme le président d’Equans, auparavant à la tête de Vinci Construction. Ce système requiert certaines conditions de sol : il faut des aquifères (des roches abritant de l’eau) et un souterrain poreux où l’eau se déplace lentement. En France, les grands bassins sédimentaires réunissent à peu près les mêmes critères : le nord, l’est, et un couloir Paris-Bordeaux en passant par le Centre-Val-de-Loire, ainsi que les vallées alluviales. “La notion de climat est aussi importante pour le succès d’un Ates, poursuit Jérôme Stubler. C’est parfait pour le nord, mais pas intéressant pour le sud, où il fait trop chaud.”
Moins de cinq projets sont pour le moment opérationnels. (…)
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19 décembre, article payant
Die Versorgungssicherheit ist in Gefahr
Die extrem hohen Strompreise zeigen: Die Politik muss sich wieder stärker darauf besinnen, den Strom nicht nur grüner, sondern auch günstiger und vor allem zuverlässig zur Verfügung zu stellen.
Extraits:
Deutscher Strom ist dann besonders teuer, wenn es kalt ist, der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Das Phänomen Dunkelflaute ist mittlerweile wohlbekannt. Trotzdem können sich viele Ökonomen nicht erinnern, seit der Energiekrise so hohe Strompreise wie in der vergangenen Woche erlebt zu haben.
Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt werden sich in den kommenden Wochen genau ansehen müssen, warum dem Markt nicht deutlich mehr Kohle- und Gaskraftwerke zur Verfügung standen. Das knappe deutsche Stromangebot hat Privathaushalte mit einem dynamischen Stromtarif empfindlich getroffen, ebenso die (wenigen) Industriebetriebe, die sich nicht langfristig abgesichert haben.
Die gute Nachricht lautet: Der europäische Binnenmarkt hat mal wieder gut funktioniert. Skandinavien und Frankreich haben Deutschland aus der Patsche geholfen, indem sie große Mengen Strom exportiert haben. Langfristig muss Deutschland trotzdem aufpassen, dass das energiewirtschaftliche Zieldreieck nicht aus dem Gleichgewicht gerät. (…)
Auch die Versorgungssicherheit gerät in den kommenden Jahren akut in Gefahr. Habeck hat nur ausgesprochen, was längst alle wissen: Der für das Jahr 2030 anvisierte Kohleausstieg ist nicht mehr zu schaffen. Denn erst gelang es dem Bundeswirtschaftsminister monatelang nicht, einen Gesetzentwurf zum Bau neuer Gaskraftwerke vorzulegen, jetzt mauert die Union aus taktischen Gründen.
Natürlich ist es richtig, dass die Kohlekraftwerke erst vom Netz genommen werden, wenn Alternativen zur Verfügung stehen. Kein Ausstieg ohne Einstieg, muss die Devise lauten. Für das Klima ist das ein Jammer. Die Politik muss sich trotzdem wieder stärker darauf besinnen, den Strom nicht nur grüner, sondern auch günstiger und vor allem zuverlässig zur Verfügung zu stellen.
Libération, 19 décembre, libre accès
Nucléaire : L’EPR de Flamanville va être raccordé vendredi au réseau électrique, annonce EDF
Le raccordement au réseau électrique du réacteur EPR de Flamanville est attendu pour vendredi, a annoncé EDF mercredi 18 décembre, dans un message au marché de l’énergie, qui sera desservi par ce réacteur de nouvelle génération.
IREF, 18 décembre, libre accès
TotalEnergies va-t-il devenir chinois ?
Pour TotalEnergies, le doute n’est pas permis : la consommation de pétrole va continuer à augmenter au moins jusqu’en 2035.
Extraits:
Pour TotalEnergies, le doute n’est pas permis : la consommation de pétrole va continuer à augmenter au moins jusqu’en 2035. Pourquoi ? Parce que la demande d’énergie va continuer à croître, surtout dans les pays en développement, et que parallèlement l’électrification est freinée par des investissements insuffisants dans les réseaux et la faible demande pour les voitures électriques.
TotalEnergies rappelle au passage aux doux rêveurs que « pour impulser les changements dans les systèmes énergétiques, il faut des durées extrêmement longues, de l’ordre de 15 à 40 ans ».
Le groupe pétrolier, qui a fait plusieurs scénarios, voit donc la demande de pétrole s’établir entre 44 et 90 millions de barils par jour en 2050. Pour mémoire, l’Opep prévoyait 104 millions de barils consommés quotidiennement en 2024. Par ailleurs, TotalEnergies s’attend à une hausse de la demande de gaz au moins jusqu’en 2030, et plus vraisemblablement jusqu’en 2040.
Que doit faire TotalEnergies face à ces scénarios ? Continuer à tout miser sur les énergies renouvelables et laisser ses concurrents prendre sa place sur les marchés pétrolier et gazier ? Ou continuer à investir dans son métier historique ?
Patrick Pouyanné, le président du groupe, a choisi de continuer à investir. Le problème est que les banques européennes, y compris les françaises, ne veulent plus lui prêter de l’argent. (…)
TotalEnergies se tourne donc vers les banques chinoises, très présentes en Afrique, pour financer ce projet. Le groupe a déjà annoncé vouloir faire de la place de New-York celle de sa cotation principale (en remplacement de Paris) parce que les investisseurs américains sont en passe de devenir majoritaires à son capital (en lieu et place des Européens).
Voilà comment un fleuron de l’industrie française en vient, sous l’impulsion de la réglementation verte européenne, à se tourner vers les investisseurs américains et les banques chinoises pour continuer à faire son métier. Que les politiques ne viennent pas pleurer quand il transfèrera son siège hors de France.
The Guardian, 18 décembre, libre accès
Coal use to reach new peak – and remain at near-record levels for years
Spike in fossil fuel use a result of global gas crisis triggered by Russia’s invasion of Ukraine
Le Figaro, 18 décembre, libre accès
Le monde n’a jamais consommé autant de charbon qu’en 2024
Le recours à ce combustible très polluant devrait, au mieux, se stabiliser d’ici à 2027.
Extraits:
«Le charbon est souvent considéré comme un combustible du passé. Pourtant, sa consommation mondiale a doublé au cours des trois dernières décennies», rappelle le dernier rapport de l’Agence internationale de l’énergie (AIE) consacré à ce combustible si polluant et si pérenne. Malgré tous les efforts et les discours, la courbe de la consommation mondiale ne s’inverse toujours pas. En 2024, un nouveau record de consommation a encore été franchi, avec l’utilisation de 7,8 milliards de tonnes, calcule l’AIE. Le niveau devrait se stabiliser dans les prochaines années, au moins jusqu’en 2027, grâce à l’essor des énergies renouvelables. Sans toutefois reculer.
Comme toujours, c’est la Chine qui pèse en dépit de la hausse des autres sources d’énergie, nucléaire, solaire ou éolienne installées sur son territoire. Une tonne sur trois de charbon extraite dans le monde alimente une centrale électrique chinoise. Pékin, premier consommateur et premier producteur mondial, a d’ailleurs vu sa production atteindre des niveaux records, à 14 millions de tonnes par jour, en novembre. Et il prévoit de poursuivre à ces niveaux pour éviter tout risque de pénurie.
Le recours au charbon perdure car, dans de nombreux pays, la demande d’électricité fait des bonds pour le transport, le chauffage, la climatisation ou les centres de données informatiques. (…)
Dans la plupart des économies avancées, le recours au charbon «a déjà atteint son maximum et devrait continuer à diminuer jusqu’en 2027», note l’étude. (…)
À l’inverse, le recours au charbon continue d’augmenter dans des pays émergents comme l’Indonésie, le Vietnam et l’Inde, «où la demande d’électricité bondit avec la croissance économique et démographique». (…)
Les revenus tirés du charbon sont si copieux qu’il est compliqué d’envisager de les réduire. À environ 129 euros la tonne, les prix sont loin des pics de 2023 mais ils restent élevés, à près de 50% de plus qu’avant la crise du Covid. Des pays comme l’Australie, cinquième producteur mondial, ne cherchent donc pas à réduire leurs exportations, tout en développant, en interne les énergies renouvelables. (…)
Aux États-Unis, le charbon est, en revanche, affaibli par l’essor du gaz naturel et des renouvelables, qui rendent l’électricité à base de charbon de moins en moins compétitive. (…)
Neue Zürcher Zeitung, 14 décembre, article payant
Die Geduld der europäischen Nachbarn mit Deutschlands Energiepolitik ist am Ende. Das Land isoliert sich selbst
Die deutsche Regierung hat alle Warnungen in den Wind geschlagen und setzt allein auf die Kraft von Wind und Sonne. Nun sorgt eine Dunkelflaute für Verwerfungen auf dem europäischen Strommarkt. Selbst Partnerländer haben genug.
Extraits:
Der deutsche Weg zur Klimaneutralität war von Beginn an ein steiler, ungesicherter Bergpfad. Das wusste jeder, der sich damit nur ein wenig auseinandergesetzt hat. Deutschland schaltet als einziger mächtiger Industriestaat der Erde alle Atommeiler ab und will doch fünf Jahre vor der Europäischen Union klimaneutral werden. Man verzichtet auf die Sauerstoffmaske, will den Berggipfel aber als Erster erreichen. Dafür gibt es ein Wort: Hybris.
Nicht einmal eine Energiekrise von historischen Ausmassen konnte das Land davon abbringen. Die deutsche Regierung und insbesondere die Grünen hielten stoisch an ihrem Plan fest, der Atomausstieg musste kommen, die Klimaziele blieben bestehen. Wer all das kritisierte, dem hielt man immer wieder folgendes Argument entgegen: Man könne sich doch im Zweifel bei den anderen Gipfelstürmern unterhaken. Sollte es einmal eng werden mit dem Strom, bekommt Deutschland eben welchen aus Dänemark oder Frankreich, und alles wird gut. Deutschland, das war die Botschaft, kann auf seine Nachbarn zählen.
Nun zeigt sich, wie naiv diese Vorstellung war. In den vergangenen Tagen erlebte Deutschland eine besonders lange Reihe an dunklen, windstillen Tagen, eine sogenannte Dunkelflaute. Die Produktion der erneuerbaren Energien brach ein. Kraftwerke, die einspringen können, gibt es aber immer weniger. Die Atommeiler sind abgeschaltet, und allein in diesem Jahr hat Deutschland 15 Kohlekraftwerke endgültig vom Netz genommen.
So schnellte der Strompreis auf dem Spotmarkt kurzzeitig in astronomische Höhen. Das ist wenig überraschend. Der Preis bildet die Knappheit im Land ab, man könnte auch sagen: den Mangel. Und hier kommen die europäischen Partner ins Spiel, insbesondere Norwegen und Schweden. In den südlichen Teilen beider Länder stieg der Preis für Strom nämlich ebenfalls enorm, weil von dort Energie nach Kontinentaleuropa floss. Für die Verbraucher im Land stand also weniger Strom zur Verfügung.
In beiden Ländern war die Geduld mit der deutschen Energiepolitik schliesslich am Ende. Der norwegische Energieminister sprach ohne Umschweife von einer «beschissenen Situation». Sein Koalitionspartner, die Zentrumspartei, will die Verbindungen nach Deutschland und Grossbritannien auf den Prüfstand stellen. Die schwedische Energieministerin sagte in einem Interview gar, sie sei «wütend» auf Deutschland wegen des Atomausstiegs. (…)
Es ist nicht ohne Ironie: Ausgerechnet die Grünen, die sonst bei jeder Gelegenheit die europäische Solidarität beschwören, treten sie an dieser Stelle mit Füssen. Ihre Energiepolitik treibt selbst in den Nachbarländern die Preise. Eigentlich müsste sich die Partei über alle Reaktoren jenseits der Landesgrenzen freuen. Stattdessen tut sie alles, um sie zu bekämpfen.
Wer nun auf die nächste Regierung hofft, könnte enttäuscht werden. Es ist zweifelhaft, ob die Christlichdemokraten den Mut zur Umkehr wirklich aufbringen, zu widersprüchlich sind die Signale aus der Partei. Ihre im November vorgestellte Energie-Agenda ist ein kraftloses Papier, das allenfalls ein dürres Bekenntnis zur Kernenergie enthält. (…)
Dabei steht eine Menge auf dem Spiel. Die deutsche Industrie darbt. Das Land ist Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum. Dafür ist nicht allein die teure Energie verantwortlich, aber auch. Wenn die künftige Regierung an dieser Stelle nicht kraftvoll gegensteuert, droht ein Industriesterben. Und wenn Betriebe erst einmal abwandern, dann kommen sie wohl kaum zurück.
Das allein sollte Grund genug sein für eine neue Energiepolitik. Aber mittlerweile geht es um mehr als nur den deutschen Standort. Es geht um den Ruf des Landes in Europa.
Le Figaro, 11 décembre, article payant
«C’est l’enfer d’investir en France» : le cri d’alarme des patrons d’EDF, Engie et TotalEnergies
Luc Rémont, Catherine MacGregor et Patrick Pouyanné, patrons respectifs des trois entreprises, font état de vives inquiétudes sur les perspectives du marché de l’électricité, la réindustrialisation et la décarbonation.
Extraits:
Le cœur du problème est connu : la demande en électricité a baissé depuis les années 2010 et elle ne remonte pas, entraînant les prix de gros dans sa chute. Certes, il y a du positif dans ce constat, les efforts de sobriété et d’efficacité énergétique portent leur fruit. Mais il y a aussi une grande part de négatif. La demande des industries n’est pas au rendez-vous. D’abord, parce que les usines « tournent à 75 % de leurs capacités, comme en 2010, alors que le taux normal est à 82 % », a rappelé Patrick Martin, le président du Medef. Ensuite parce que le chemin de la réindustrialisation et de l’électrification des usages est pavé d’embûches. Par exemple, les véhicules électriques représentent 10 TWh de consommation. Ce sera 100 TWh en 2035… « À condition qu’on arrête les politiques de stop-and-go. Les constructeurs ont fait des choix stratégiques pour 2035 (avec l’interdiction de commercialiser des véhicules thermiques neufs après cette date, NDLR), il faut maintenir le cap », a tranché Catherine MacGregor, appelant, comme tous les patrons, à « de la stabilité des politiques en place et de la visibilité ». Et à de la simplification.
« C’est l’enfer d’investir en France pour des raisons réglementaires. Les délais administratifs sont incommensurables. Le premier frein à la décarbonation de l’industrie, ce sont les procédures », a ajouté Luc Rémont, rapidement rejoint par le patron de TotalEnergies. « En France, on sait rénover Notre-Dame de Paris en cinq ans, organiser les Jeux olympiques, construire des centrales nucléaires, mais on ne sait pas gérer des petits projets dans les énergies renouvelables. La loi d’accélération des renouvelables a tout ralenti, en ajoutant des comités là où il n’y en avait pas », s’est emporté Patrick Pouyanné, avant d’expliquer que son groupe allait installer dix fois plus de capacité de production d’énergie renouvelable en Allemagne (2 gigawatts) qu’en France (200 mégawatts). « Ce n’est pas un problème de place, mais de réglementation », a-t-il martelé, menaçant de déplacer ses investissements vers d’autres pays. (…)
Point de réserve pour Patrick Pouyanné, qui a une nouvelle fois affirmé être « prêt à financer le nucléaire, mais pas à prendre le risque de construction d’une centrale ». Ce n’est pas son métier. Pour autant, il n’y a toujours pas eu de contrat d’allocation de production nucléaire (CAPN), sorte de graal de l’après-Arenh, signé entre les deux entreprises et espéré par le gouvernement sortant (et les deux précédents). Il préfère continuer à déployer des parcs éoliens et solaires. (…)
C’est un des paradoxes du moment. Tous se plaignent de prix trop bas, d’une demande atone… et ils continuent à investir plus ou moins massivement dans les renouvelables. « Si on continue d’ajouter de la production instable sans demande complémentaire : à la fin on arrête d’ajouter de l’offre, c’est du bon sens », a alerté Luc Rémont. Au risque de prendre le risque de manquer d’électricité dans quelques années. Face aux flots de doléances, on en oublierait presque le constat posé par le patron d’EDF. La France bénéficie d’une électricité massivement décarbonée – sa production nucléaire qui se rapproche de ses niveaux historiques -, ses prix sont compétitifs par rapport à l’Allemagne et l’Italie (moins par rapport à la Chine et aux États-Unis) et, cette année, elle va battre tous ses records d’exportation d’électricité. Tout irait pour le mieux, si seulement la demande suivait…
The Economist, 10 décembre, article payant
Dream, baby, dream : How much oil can Trump pump?
The president-elect wants to be the ultimate energy baron
Extraits:
Donald Trump, a man not renowned for the length of his attention span, likes simple formulas. Scott Bessent, his nominee to be treasury secretary, has one: “3-3-3”. He wants to cut America’s federal budget deficit to 3% of GDP, lift annual economic growth to 3% and boost the country’s oil and gas output by the equivalent of 3m barrels per day (b/d) by 2028, up from 30m in 2024.
The last bit of the plan is the most advanced. The Trump administration will open more federal land and offshore blocks to drilling, and approve permits for liquefied natural gas (LNG) projects. Mr Trump wants to create a National Energy Council to cut red tape on everything from issuing permits to distribution. And he eyes a bonfire of President Joe Biden’s green subsidies and rules. The goal? Global “energy dominance”, according to Mr Trump.
A petro-boom would advance many of his other aims. More exports would reduce America’s trade deficit. Higher tax takes would bolster its budget. A jump in oil output would allow Uncle Sam to tighten sanctions on Iran while keeping fuel cheap on forecourts. More American gas would also help to meet rising power demand from artificial intelligence, while reinforcing Europe’s economic reliance on its transatlantic partner. The problem is that Mr Trump’s wish to “drill, baby, drill” will run up against the hard realities of the energy market. The president-elect is setting himself up to fail.
Unlike in most petrostates, where state-owned firms dominate drilling, American oil is pumped by private firms, which make their own decisions. They have increased output by so much since 2022, when Europe started shunning Russian barrels, that America is already the largest producer of crude in the world. In October it cranked out a record 13.5m b/d, up from 11.5m when the Ukraine war began. To go further, America’s oilmen need a convincing reason.

They may not get one. (…)
The market looks unlikely to move in a helpful direction for Mr Trump. Not only is global oil supply plentiful, but members of the Organisation of the Petroleum Exporting Countries (OPEC) have plenty in reserve. At the same time, demand is weak because of tepid global economic growth and the replacement of petrol-powered cars by electric vehicles. (…)
All this spells trouble for the ambitions of Messrs Trump and Bessent. “How much the US drills over the next few years will depend much more on decisions made in Vienna [where OPEC meets] than in Washington,” says Bob McNally, a former adviser to President George W. Bush. Mr Trump’s policies could even hurt production. His tariffs might make materials such as aluminium and steel pricier for oil firms. Other countries may retaliate by imposing tariffs on America’s energy exports. And trade wars will sap growth everywhere, weakening demand for oil and gas. Mr Trump’s ambition to become the ultimate oil baron may turn out to be a pipe dream. ■
https://www.economist.com/finance-and-economics/2024/12/09/how-much-oil-can-trump-pump
Neue Zürcher Zeitung, 6 décembre, article payant
Zurück zur Kernkraft? Eine Studie zeigt, wie viel der Wiedereinstieg Deutschland kosten würde
Während Deutschland seine letzten Meiler abschaltet, entdecken Tech-Giganten die Kernkraft neu. Eine neue Analyse legt jetzt nahe: Ein Wiedereinstieg wäre zumindest finanziell durchaus zu stemmen.
Extraits:
Es war ein denkbar schlechter Moment für den Ausstieg: Als die deutsche Regierungskoalition im April 2023 die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz nahm, steckte das Land inmitten der grössten Energiekrise seiner Geschichte. Russlands Überfall auf die Ukraine hatte die Energiepreise in die Höhe getrieben, was die Verbraucher, nicht zuletzt aber auch die Industriebetriebe zu spüren bekamen. Doch in Berlin blieb man hart: Atomkraft? Nein danke.
Zwanzig Monate später ist die Lage noch immer angespannt. Der Strompreis für Grossabnehmer aus der Industrie hat sich seit 2021 fast verdreifacht, auf heute knapp 14 Cent pro Kilowattstunde. Die verbliebenen Kernkraftwerke könnten in dieser Situation also für Entspannung sorgen.
Das amerikanische Beratungsunternehmen Radiant Energy Group hat jetzt durchgerechnet, was ein Wiedereinstieg in die Kernenergie kosten würde. Das Ergebnis: Mit Investitionen von rund 20 Milliarden Euro könnten neun deutsche Reaktoren wieder ans Netz gebracht werden. Zum Vergleich: Allein der Aufbau der LNG-Infrastruktur nach dem Ende der russischen Gaslieferungen verschlang über 15 Milliarden Euro.
Auch die Wirtschaftlichkeit wäre demnach gegeben: Bei einem Stromabnahmepreis von 100 Euro je Megawattstunde könnten die Reaktoren über die kommenden zwanzig Jahre hinweg mehr als 100 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaften, rechnet das Unternehmen vor.
Es verweist zudem auf ein aktuelles Beispiel aus den USA: Der Softwarekonzern Microsoft hat kürzlich eine wegweisende Vereinbarung unterzeichnet. Für die Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Three Mile Island im Gliedstaat Pennsylvania will der Konzern zwischen 110 und 115 US-Dollar pro Megawattstunde zahlen. (…)
Auch der Energieexperte Manuel Frondel vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung sieht Potenzial bei einem Wiedereinstieg. «Wenn man die Klimaziele kostengünstig erreichen möchte, wäre die Reaktivierung von neun AKW sicherlich sehr hilfreich, besonders bei einer Laufzeit von zwanzig Jahren», sagt er im Gespräch mit der NZZ. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre die Reaktivierung besonders deshalb ein Gewinn, weil dann nachts weniger Strom zu hohen Preisen aus dem Ausland importiert werden müsste, so Frondel weiter. (…)
Technisch wäre ein Neustart machbar, allerdings nicht einfach. Davon ist der Geschäftsführer des TÜV-Verbands, Joachim Bühler, überzeugt. Er hält eine Wiederinbetriebnahme der drei zuletzt abgeschalteten Kernkraftwerke für «sicherheitstechnisch höchst anspruchsvoll, aber nicht unmöglich», wie er der NZZ sagte. Allerdings dränge die Zeit. Mit jeder weiteren Rückbaumassnahme werde eine Reaktivierung komplexer, warnt er. Nach seiner Einschätzung müsste man für einen Neustart der drei jüngsten Meiler mindestens drei Jahre einplanen.
Von solchen Überlegungen will man in Berlin allerdings nichts wissen. Die Kernkraft sei ein «totes Pferd», stellte Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz kurz nach dem Atom-Aus im vergangenen Jahr fest. Atomenergie sei nicht wettbewerbsfähig, assistierte Vizekanzler Robert Habeck. (…)
Die Union ist beim Thema gespalten. (…)
Die FDP zeigt sich deutlich offener in der Debatte. «Wenn Unternehmen bereit sind, ohne Subventionen in die Kernkraft zu investieren, darf es keine ideologischen Denkverbote geben», sagt der energiepolitische Sprecher Lukas Köhler im Gespräch mit der NZZ. (…)
Auch die Kraftwerksbetreiber selbst zeigen wenig Interesse an einem Neustart. Der Ausstieg sei «praktisch gesehen irreversibel», erklärte der EnBW-Kernkraft-Chef Jörg Michels diese Woche in der «Augsburger Allgemeinen». Der RWE-Chef Markus Krebber wiederum nannte in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» Anfang November einen Wiedereinstieg «unrealistisch» – es fehle an Genehmigungen, Personal und finanziellen Sicherheiten. Vor allem aber zweifelt Krebber an der Wirtschaftlichkeit: Viele Neubauprojekte würden «aus dem Ruder laufen».
International allerdings steht Deutschland beim Thema Kernkraft zunehmend isoliert da. Frankreich plant vierzehn neue Reaktoren, Polen steigt erstmals in die Kernkraft ein. Selbst das traditionell atomkritische Schweden will neue Meiler bauen.
Der Fall Microsoft zeigt zudem, dass auch internationale Konzerne stärker auf Atomstrom setzen. Vor allem der Boom der künstlichen Intelligenz treibt den Strombedarf der Tech-Konzerne massiv in die Höhe. Neben Microsoft planen deshalb auch Google und Meta eigene Kernkraftprojekte. Bis 2030 wollen die Tech-Konzerne mehrere Gigawatt Atomstrom unter Vertrag nehmen.
Articles du 6 décembre 15 juin 2024