VI.3. Culture


The Guardian, 21 novembre, libre accès  

‘You have to be prepared for the worst’: making a film on the fight for democracy in Cuba

Documentary film-maker Nanfu Wang found difficulties while following an activist in Cuba for her revealing, and timely, new film Night is Not Eternal

Extraits :

“I don’t believe in America being the beacon of democracy,” says the documentary film-maker Nanfu Wang. “America sliding into autocracy is not something that is unimaginable.”

Terms such as democracy and autocracy have been thrown around a lot since the re-election of Donald Trump as US president. But Wang speaks with unusual authority on this subject. She was born in China and lived under its authoritarian regime until 2011 when, aged 26, she moved to the US because of its promise of democracy and freedom.

Now she has made a film, Night Is Not Eternal, based on seven years following the activist Rosa María Payá in her fight for democratic reform in Cuba. The narrative explores how Cuba’s struggle against tyranny rhymes with that in China, which Wang still regards as home but where her films are banned, and how the erosion of democratic norms in the US throws both into sharp relief. (…)

Wang also compared and contrasted how the governments of both countries seek to crush dissent. “China is much more advanced in technology. In Cuba I felt a lot of times the agents who followed us would take shifts of three different cars, three different people, and everywhere we go, they are physically tailing us.

“In China that happens too but more likely is tracking through phone devices everywhere you go – like you have a digital chase. When I was working in China, I wouldn’t necessarily have people trail me all the time, but definitely everywhere I appeared there would be new people just parachuting there and waiting for me.”

But the title of Wang’s film implies that there is light at the end of the tunnel, that the autocracies of China and Cuba are not forever. (…)

Wang, who became a naturalised US citizen two years ago, reflects: “My community, the Chinese community, is equally polarised. What is confusing and very interesting is this includes a lot of the people with whom I might share the values of wanting democracy and freedom and change in our own home country.

“But here in America what we consider represents democracy, what is the solution, what leads to democracy, what is the threat to democracy, are complete opposites. Those Chinese friends who share the same values in China with me might argue that Trump is the person who is going to uphold democracy in America. The views are so drastically opposite.” (…)

Yet many Chinese Americans support Trump because, in their view, he took a long-overdue hawkish stand against Beijing. Wang continues: “When I ask them, what about Trump’s anti-Asian remarks, they interpret: ‘He’s not against us, he calls it the China virus because he’s against the Chinese government, he’s against communism, he is against the CCP [Chinese Communist party].’ In that sense they share the values of he’s attacking China.” (…)

“If America slides into autocracy, definitely the whole world has more of a tendency to say, that’s how it works. When human rights abuses happen in one country, who do you hope are the international voices that would hold it accountable? There are fewer agencies, countries that are capable of holding them accountable.

“The signal that it’s sending to the world is that democracy is fragile. It’s not something that you can take for granted. It’s a process, not an end result, and something that people need to constantly fight for.”

Night Is Not Eternal is now available on Max in the US with a UK date to be announced

https://www.theguardian.com/film/2024/nov/20/night-is-not-eternal-cuba-documentary


Neue Zürcher Zeitung, 21 novembre, article payant     

«Als Leni Riefenstahl Hitler traf, hatte sie Schweissausbrüche. Es war wie etwas Erotisches», sagt der Regisseur Andres Veiel

Lange galt Leni Riefenstahl als ikonische Filmemacherin. Dass sie eine führende Nationalsozialistin war, wurde verdrängt. «Es war kein Zufall, dass Riefenstahl Hitler gefunden hat und Hitler sie», sagt die Produzentin Sandra Maischberger, die zusammen mit Andres Veiel den Riefenstahl-Mythos dekonstruiert.

Extraits

Leni Riefenstahl wurde 101-jährig. Kurz vor ihrem Tod 2003 führte die Moderatorin Sandra Maischberger ein Interview mit der Regisseurin von «Triumph des Willens». War Riefenstahl eine unpolitische Ästhetin, wie sie stets vorgab, oder eine lupenreine Nationalsozialistin, die bei Hitler in höchster Gunst stand? Auf die Frage fand Maischberger damals keine Antwort. Aber die Sache liess sie nicht los. Und als sie vor ein paar Jahren Zugang zum Nachlass bekam, zögerte sie nicht.

700 Kartons mit persönlichem Film- und Tonmaterial, mit unzähligen Notizen auch, durchforsteten der Regisseur Andres Veiel («Beuys») und sie. Ihr Film «Riefenstahl» reisst nicht nur das Lügengebäude ein, das die schamlose Filmemacherin aufgebaut hat. Vielmehr ist er am eindrücklichsten da, wo er die Verdrängungsleistung von Nachkriegsdeutschland vorführt. Am Zurich Film Festival stellten Maischberger und Veiel den Dokumentarfilm vor, der nun in die Kinos kommt.

Wer war Leni Riefenstahl?

Sandra Maischberger: Eine Frau mit einem unzweifelhaften Talent zur Manipulation. (…) Ihr «unique selling point» war Adolf Hitler. So wie sie ihn gezeigt hat, haben wir ihn in Erinnerung. Wir kennen Adolf Hitler durch die Linse von Leni Riefenstahl, durch ihre Fotos, durch «Triumph des Willens». Als Überschrift könnte man sagen: Sie war «Hitlers Meistermanipulatorin». (…)

Sie wird oft auch als «Hitlers Lieblingsregisseurin» bezeichnet. Was heisst das konkret?

Veiel: Hitler hatte einen Instinkt, welche Talente Leni Riefenstahl mitbringt. Er kannte sie von Bergfilmen wie «Das blaue Licht» von 1932, in dem sie auch die Hauptrolle gespielt hat. Er hat wohl gespürt, was sie beide verbindet.

Was genau?

Veiel: Eine tiefe Verachtung für Schwäche, für das vermeintlich Kränkliche, Fremde. Und auf der anderen Seite teilte sie mit ihm umso mehr die Feier des vorgeblich Erhabenen, Siegreichen. Das hat er alles in ihren Bergfilmen entdeckt. Es ist kein Zufall, dass er sie gefragt hat: «Wollen Sie, wenn wir an die Macht kommen, unsere Filme machen?»

Maischberger: Sie hat schon früh «Mein Kampf» gelesen und war überzeugte Nationalsozialistin, das hat sie bereits 1934 in einem Interview gesagt. Und Goebbels schreibt in seinen Tagebüchern: «Sie ist von all den Künstlern die Einzige, die uns wirklich versteht.» Es war kein Zufall, dass sie Hitler gefunden hat und Hitler sie. (…)

In anderen Worten, Leni Riefenstahl war Teil des engsten Nazi-Zirkels?

Veiel: Teil der NS-Nomenklatura, ja. Ob man die Nähe auf Hitler bezieht, auf Goebbels, Streicher, Speer: Das ist das Eigentliche, was bei all den unterschiedlichen Erzählungen herauskommt. (…)

Sie hingegen hat stets behauptet, von all dem Nazi-Grauen nichts mitbekommen zu haben.

Veiel: Dabei war sie schon in den ersten Kriegstagen 1939 Zeugin eines Massakers im polnischen Konskie. (…)

Man hat ihr lange abgekauft, dass sie von nichts gewusst habe, hat sie bewundert. Wird Leni Riefenstahl in Deutschland noch immer idealisiert?

Maischberger: Idealisiert würde ich nicht sagen. Aber entweder wird sie komplett verdammt: Mit der müsse man sich ja nicht beschäftigen, heisst es. Sie sei weder künstlerisch einflussreich noch wirkungsvoll, bleibt uns weg mit der Altnationalsozialistin. Oder es gibt diejenigen, die sie nach wie vor bewundern für das, was sie erreicht hat. (…)

Wollte man sie in Deutschland aber auch bewundern, weil es von der eigenen Schuld ablenkte?

Maischberger: Ja, in ihr hatten die Deutschen jemanden gefunden, von dem sie sagen konnten: Selbst sie, die so nah dran war, hat nichts gewusst. Also können wir ja auch nichts gewusst haben von dem Grauen, das die Nazis gebracht haben.

Sie steht symptomatisch für Deutschlands Verdrängungsleistung?

Veiel: Absolut! Deutschland hat sich mit der Aufarbeitung lange Zeit extrem schwergetan. 1964 dann der Auschwitz-Prozess, zuvor der Eichmann-Prozess in Jerusalem. Die Auseinandersetzung mit der Shoah kam aus der Ferne – ein erster kleiner Riss in dieser sehr dicken Betonwand. Dann setzte mit 1968 das Hinterfragen von Persönlichkeiten ein – von Richtern bis hoch zum Bundeskanzler –, die in einem Kontinuum standen mit dem «Dritten Reich». Und man kann sagen, dass Mitte der siebziger Jahre mit Leni Riefenstahl die schweigende Mehrheit sich zu Wort meldete. (…)

https://www.nzz.ch/feuilleton/als-leni-riefenstahl-hitler-traf-hatte-sie-schweissausbrueche-es-war-wie-etwas-erotisches-sagt-der-regisseur-andres-veiel-ld.1857909


Neue Zürcher Zeitung, 21 novembre, article payant     

Die deutsche Literatur hat in Paris wieder eine Adresse. Es ist das Verdienst von Peter Handkes Ehefrau

Vor einem Jahr übernahm Sophie Semin-Handke in der Nähe des Jardin du Luxembourg ein altes Antiquariat und verwandelte es in eine moderne Buchhandlung für deutschsprachige Literatur.

Extraits :

Die Buchhandlung Le neuvième pays befindet sich an der Rue Bonaparte, Hausnummer 84, im sechsten Arrondissement, in bester Lage zwischen der Kirche Saint-Sulpice und dem Jardin du Luxembourg.

Der Hauptraum des Lokals ist mit eleganten Holzgestellen ausgestattet, auf denen französische Publikationen und Übersetzungen aus dem Deutschen greifbar sind. Im Zentrum steht ein quadratischer Tisch, auf dem eine stets erneuerte Auswahl von Werken der Weltliteratur ausliegt, die einen so eigenwilligen wie soliden Geschmack verrät: Der Brasilianer Machado de Assis liegt neben «Wolf Solent» von John Cowper Powys, der Seemann-Ballade von Coleridge und dem Epos von Gilgamesch. Ein hölzern eingefasster Torbogen führt zu einem zweiten Raum, in dem die deutsche Literatur in Originalversion aufliegt.

Zu verdanken ist der Ort Sophie Semin-Handke, der Ehefrau von Peter Handke, die Le neuvième pays im November 2023 eröffnet hat. Risikolos war das Unterfangen nicht, zumal die Buchhändlerin, wie sie freimütig gesteht, über keine spezifische Berufserfahrung verfügt und erst nach mehreren Umwegen zu ihrer Berufung gefunden hat. (…)

Ihre Buchhandlung Le neuvième pays hat sie in einem ehemaligen Antiquariat eingerichtet, das ihr seit langem bekannt war. «Es war wie in einem Wachtraum», erinnert sie sich in unserem Gespräch in ihrem Laden. «Monsieur Vachon», der Betreiber, hatte jahrelang versucht, einen Nachfolger zu finden, allerdings erfolglos: «Am Ende musste man eine enge Allee von bis an die Decke gestapelten Büchern und Kartonschachteln durchqueren», um zur Kasse zu gelangen. (…)

Kann sich der Verkauf fremdsprachiger Publikationen im digitalen Zeitalter noch finanzieren? Neben einem halben Dutzend englischsprachiger Buchhändler, die sich gut zu behaupten scheinen, gibt es in Paris eine «librairie portugaise et brésilienne», eine polnische und eine italienische sowie eine russische Buchhandlung, die in finanzieller Hinsicht allesamt schwach aufgestellt sind.

Die deutschen Buchgeschäfte verschwanden in den letzten Jahren infolge chronischer Finanznot: (…)

Ein zentrales Argument für die Wettbewerbstauglichkeit von Le neuvième pays sind die Preise: Dank den Abschlägen, die ihr bestimmte Verlage und der Vertrieb gewähren, kann Sophie Semin-Handke die Transportkosten der Bestellungen übernehmen und die Bände zu den in Deutschland üblichen Ladenpreisen verkaufen. (…)

Nicht zuletzt aufgrund ihrer Lage scheint die Buchhandlung auf gutem Weg, sich nun ihrerseits in die Literaturgeschichte einzufügen. Le neuvième pays liegt wenige hundert Meter von Joseph Roths letztem Domizil in der Rue de Tournon entfernt, jenseits des Jardin du Luxembourg. Und in der Rue Toullier schrieb Rilke zu Beginn des 20. Jahrhunderts seine Rodin-Monografie.

Sucht man die Gestelle der Buchhandlung ab, kann man unter den gut siebentausend Titeln (ein gutes Drittel davon auf Deutsch) auf Paul Celans Übersetzung von Rimbauds «Le bateau ivre» stossen. Guillaume Apollinaire, dessen Gedicht «Calligrammes» Picards Buchhandlung Pate stand, ist mit seinem «Flaneur in Paris» vertreten. (…)

https://www.nzz.ch/feuilleton/peter-handkes-ehefrau-hat-in-paris-eine-deutsche-buchhandlung-eroeffnet-ld.1854871


The Guardian, 20 novembre, libre accès  

Prado show aims to highlight true colours of polychrome sculpture

Madrid Exhibition intends to rescue the technique – coloured paint applied to statues – from centuries of indifference

https://www.theguardian.com/world/2024/nov/20/prado-show-highlight-true-colours-polychrome-sculpture


Wall Street Journal, 20 novembre, article payant      

René Magritte Painting Sells for a Record-Breaking $121.2 Million

The surrealist painter joins a small group of artists whose work has sold for over $100 million

Extraits

A day after Sotheby’s tested the strength of the trophy market with its $65.5 million Claude Monet, rival Christie’s did one better—by auctioning off a $121.2 million René Magritte. “Empire of Lights,” the painter’s 1954 dichotomy of night and day, was estimated to sell for $95 million.

Magritte, who lived from 1898 to 1967, is known for his dreamlike takes on everyday objects, from smoking pipes to green apples to bowler hats. With this sale, he joins an elite club of fewer than 20 artists whose works have commanded nine-figure sums, including Pablo Picasso and Leonardo da Vinci. The sale, to a telephone bidder after a nearly 10-minute bidding war, also represents the first time this year that any artist has crossed the $100 million mark at auction. (…)

https://www.wsj.com/arts-culture/fine-art/christies-sale-rene-magritte-ed-ruscha-24909ff6?mod=hp_featst_pos4


Neue Zürcher Zeitung, 18 novembre, article payant     

Die wilden Siebziger in Paris und Deutschland nach dem Scheitern der Achtundsechziger-Utopien: Peter Kurzeck schafft aus bewegten Zeiten Stillleben

Im postum erschienenen Roman «Frankfurt Paris Frankfurt» schreibt sich Peter Kurzeck den Rausch schöner Zeiten von der Seele. Die hochprozentigen Getränke sind dabei tägliche Abwege.

Extraits :

Drei Uhr früh auf einer Landstrasse in der Nähe von Paris. Plötzlich kommt aus der Finsternis ein unbeleuchtetes Auto und hält, ohne zu bremsen, auf einen grossen Opel zu. Man hört den Knall schon, bevor es wirklich kracht. Als sich die Wagen unschön verkeilt haben und es wieder still ist, steigen die beiden Fahrer aus und schütteln einander aus Verlegenheit die Hände. Mitten auf der Kreuzung, «wie nach einem fairen Kampf».

Liest man Peter Kurzecks aus dem Nachlass herausgegebenen Roman «Frankfurt Paris Frankfurt», möchte man immer rufen: Was für Zeiten! Was für Zeiten, in denen die am Unfallort schliesslich eingetroffenen Polizisten den dunkel durch die Nacht fahrenden Delinquenten beim Protokollieren immer wieder wecken müssen. Er ist stockbetrunken, aber das scheint die Amtsorgane wenig zu kümmern. Man ist in Frankreich, und der gute Mann heisst auch noch Jean Paris.

Der vor elf Jahren verstorbene Peter Kurzeck hat wenig erfunden. Er hat sein eigenes Leben romanhaft nacherzählt, weil es ihm im Erleben schon wie ein Roman erschienen war. Auf zwölf Bände war der Zyklus «Das alte Jahrhundert» angelegt. Von diesen sind, zum Teil erst nach dem Tod des Autors, bisher acht erschienen. Dass jetzt im «Parisroman», wie Kurzeck ihn nannte, Szenen aus den wilden siebziger Jahren nachzulesen sind, ist ein grosses Glück. Hier schreibt sich einer den Rausch schöner Zeiten von der Seele. Ein Delirium des Empfindens und Schauens, in dem auch der Alkohol eine nicht geringe Rolle gespielt hat. (…)

Was Kurzeck wie kein anderer kann: aus bewegten Zeiten Stillleben schaffen. Seine Romane sind in knappen Sätzen geschrieben, die oft auch ohne Verb auskommen müssen, in atemlosen Aufzählungen des Glücks und auch der Trauer. Die Dinge müssen benannt und damit in ihrer Existenz geadelt werden. Das Schattenspiel der Baumzweige, die Hände der polnischen Kneipenbesitzerin, das Schwanken der Betrunkenen und Gerüche aller Art. «Die Gerüche: jedem einzelnen nach, ihn kosten, schmecken, nachschmecken! Ihm hinterdreingrübeln und sich dazu aus dem Gedächtnis das eigene Leben, Durst, Hunger, die Lust und die Wörter und Bilder zusammensammeln, so geht es, so kannst du uralt werden.»

Der 1943 im sudetendeutschen Böhmen geborene Peter Kurzeck ist der Proust einer bestimmten Zeit. Mit seinem euphorischen Blick wird das Ich Teil einer Verschwörung gegen das Banale und Bürokratische, gegen die gefühlte Last, unter der Deutschland nach dem Scheitern der Achtundsechziger-Utopien leidet. Bevor er sich für ein Leben als freier Schriftsteller entschieden hat, war Peter Kurzeck Personalchef bei der US Army in Deutschland. Nachdem er mit dieser Form der bürgerlichen Ordnung gebrochen hat, arbeitet er gegen das Chaos an. Gegen die Zettelberge auf seinem Tisch und gegen das Sichverzetteln: «Bruchstücke, immer nur Bruchstücke.» (…)

Mit jedem Buch, das aus dem Nachlass erscheint, wird klarer, was der deutschen Literatur seit dem Tod Peter Kurzecks fehlt. Die barometrische Unruhe, mit der hier der Luftdruck Deutschlands beschrieben wurde. Die privatistische Selbstvergessenheit, die immer auch ein politisches Ahnen war. Als er eines Oktoberabends durch Frankfurt nach Hause geht, fällt dem Schriftsteller der Titel zu einem Roman ein, den er noch schreiben möchte: «Die Idylle wird bald ein Ende haben!» Das Buch bleibt ungeschrieben, und mit der Idylle ist es damals schon vorbei.

Peter Kurzeck: Frankfurt Paris Frankfurt. Roman. Verlag Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2024. 288 S., Fr. 40.90.

https://www.nzz.ch/feuilleton/die-wilden-siebziger-in-paris-und-deutschland-nach-dem-scheitern-der-achtundsechziger-utopien-peter-kurzeck-schafft-aus-bewegten-zeiten-stillleben-ld.1855930


Le Monde, 14 novembre, fiche de lecture, article payant

« Mélancolie des confins. Nord » : Mathias Enard fait corps avec Berlin

L’écrivain mêle histoires intime et collective, lors d’une marche à travers la capitale allemande, dans un livre beau et sombre.

« Mélancolie des confins. Nord », de Mathias Enard, Actes Sud, 320 p., 22,50 €, numérique 16 €.

Extraits :

(…) Mélancolie des confins. Nord se compose à partir de matériaux autobiographiques, mais c’est tout le contraire d’un récit porté par un « je » crispé sur lui-même. Mathias Enard projette dans les rues de la capitale allemande un « je » ouvert, qui finit par devenir la ville tout entière : Berlin entre dans le corps du marcheur, le marcheur entre dans le corps de Berlin.

Sensible aux humeurs du ciel, Mathias Enard installe son baromètre partout, dedans et dehors, pour sonder toutes les vies : celles des hommes comme celles des territoires. Car « les nuées sont aussi intérieures qu’extérieures. ­Elles ne sont pas seulement une projection, elles prolongent au-dehors, par la déchirure de [l]a poitrine, les souffrances de [nos] âmes ».

Triste, belle et sombre est la promenade de Mathias Enard dans les avenues gelées et venteuses de Berlin – comment ne le serait-elle pas, alors qu’une amie chère se tient entre la vie et la mort, et que les guerres se renouvellent, leurs morsures réveillant celles du passé ? Mais cette tristesse est de velours : on en prolongerait volontiers la caresse. Et l’on se ­réjouit de savoir que, par la plume de l’écrivain, d’autres chemins s’ouvriront : au sud, à l’est, à l’ouest.

https://www.lemonde.fr/livres/article/2024/11/07/melancolie-des-confins-nord-mathias-enard-fait-corps-avec-berlin_6380978_3260.html


Neue Zürcher Zeitung, 14 novembre, article payant     

Was genuine Kunst ist, liegt manchmal auch im Auge des Betrachters

Eine neurologische Studie hat bewiesen, dass das Original das Gehirn bis zu zehnmal stärker stimuliert als seine Kopie. Was aber macht die Magie echter Kunst aus?

Extraits :

Niemand bezweifelt, dass ein originales Kunstwerk weit interessanter ist als eine blosse Kopie. «Wir alle spüren den Unterschied – aber ist er messbar, ist er real?», fragte sich jüngst die Direktorin des Mauritshuis-Museums in Den Haag. Und ging der Sache mit einer neurologischen Studie auf den Grund. Sie wollte eine fundierte Bestätigung ihrer Überzeugung – und erhielt diese auch.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse zeigen, dass echte Kunstwerke das Gehirn bis zu zehnmal stärker stimulieren als das Betrachten eines Posters. Vor den Originalen im Museum werde eine starke positive Reaktion im Precuneus hervorgerufen – einem Teil des Gehirns, der mit Bewusstsein, Selbstreflexion und persönlichen Erinnerungen zu tun hat –, erklärten die Forscher, die die Studie durchführten.

Dabei wurden im Auftrag des Mauritshuis zwanzig Probanden im Alter zwischen 21 und 65 Jahren an einen Elektroenzephalogramm-Scanner und ein Eye-Tracking-Gerät angeschlossen. Sie sollten Gemälde im Museum und deren Nachdrucke im Museumsshop anschauen, darunter auch Jan Vermeers «Mädchen mit dem Perlenohrring», eines der berühmtesten Werke der Kunstgeschichte. (…)

Die wissenschaftliche Feststellung, dass ein Original so viel stimulierender wirkt als eine Kopie, ist allerdings erklärungsbedürftig. Der Vorzug eines echten Kunstwerks könnte im digitalen Zeitalter mit der Einmaligkeit und Einzigartigkeit desselben zusammenhängen. Heute können wir Abbildungen von berühmten Werken jederzeit und überall aufrufen und bis ins Detail betrachten. Keineswegs aber ist es immer möglich, vor dem Original selber zu stehen.

Walter Benjamin sprach von der Aura des Kunstwerks, das eben nur einmal existiere. 1935 umschrieb er in seinem Essay «Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit» das Phänomen als «das Hier und Jetzt des Kunstwerks – sein einmaliges Dasein an dem Ort, an dem es sich befindet».

Zur Aura trägt demnach auch der spezielle Ort bei, an dem sich berühmte Werke wie etwa die Mona Lisa befinden. Leonardos Meisterwerk wird prominent im Zentrum eines grossen Saals des Pariser Louvre präsentiert: an einer schwarzen Wand, vor der eine Abschrankung die Besucher auf Distanz hält. Da geht es nicht nur um die Begegnung mit dem Gemälde selber, sondern auch um die Atmosphäre des Raums, um die Lichtführung, den goldenen Rahmen des Bildes oder um die physische Erfahrung der Dichte aufgrund des Besucherandrangs.

Nicht zuletzt aber dürfte der Zauber des grossen Künstlernamens eine erhebliche Rolle spielen. Das liess sich 2017 beobachten, als das Auktionshaus Christie’s in New York zu Werbezwecken einige der 30 000 Besucher der Vorbesichtigung des «Salvator Mundi» filmte. In Andacht erstarrt, verzückt und zu Tränen gerührt standen Menschen aller Schichten und Altersgruppen vor dem Werk, das angeblich von Leonardo stammen sollte und schliesslich für 450 Millionen Dollar versteigert wurde. Heute bestehen Zweifel an der Autorschaft des Bildes, das wahrscheinlich eine relativ unbedeutende Werkstattarbeit darstellt. (…)

https://www.nzz.ch/feuilleton/was-genuine-kunst-ist-liegt-manchmal-auch-im-auge-des-betrachters-ld.1856880


The Economist, 14 novembre, article payant      

Let me live among the stars : Samantha Harvey wins the Booker prize for “Orbital”

A slim, slightly worthy novel in which everything and nothing happens

Orbital. By Samantha Harvey. Grove Press; 224 pages; $24. Vintage; £14.99

Extraits :

(…) On November 12th the Booker came home. Samantha Harvey was the only British author on the shortlist, and she won for her 136-page gem, “Orbital” (only one other winning novel has been shorter: “Offshore” by Penelope Fitzgerald, which won 45 years ago). Ms Harvey’s book is taut and succinct, rather like an extended poem. And as in the best poems, very little happens, and everything happens.

The book is set on the International Space Station as it orbits the Earth 16 times over the course of a single “day”. There are no aliens, no personal clashes among the six decent and diligent crew members, no plot at all, really: just mundane space-station tasks and the ruminations they inspire.

It took your correspondent several attempts to get into the book. The secret, it turns out, is to read it not on the train, or in spare distracted moments, but to devour it in a single sitting. That helps to appreciate its precision and attention. Take the moment when one astronaut looks at a picture of her mother, who has just died on Earth: “Her mother is scowling up at the sky where a gull flies by at what seems like speed. The gull is blurred while her mother is sharp, still, narrow and small.” (…)

In her speech, Ms Harvey urged people to “speak for the Earth”. If the book has a flaw, it is an occasional intrusion of scolding worthiness on the environment, as when the narrator frets that “every swirling neon or red algal bloom in the polluted, warming, overfished Atlantic is crafted in large part by the hand of politics and human choices” and that “the planet is shaped by the sheer amazing force of human want”. (…)

https://www.economist.com/culture/2024/11/13/samantha-harvey-wins-the-booker-prize-for-orbital


New York Times, 13  novembre, libre accès  

I Gave My Son the Books I Loved. He Chose ‘Heidi’ Instead.

What a 19th-century Swiss novel, and a young fan’s pilgrimage to the Alps, taught me about fatherhood.

https://www.nytimes.com/2024/11/11/books/review/heidi-johanna-spyri-swiss-childrens-novel.html


Neue Zürcher Zeitung, critique littéraire, 13 novembre, article payant     

Die Liebe überwindet Staatsgrenzen und Stacheldrähte. Und der Schweizer Vater entführt die Mutter aus der DDR

Der Literaturwissenschafter und Schriftsteller Thomas Strässle erzählt in «Fluchtnovelle» die Geschichte seiner Eltern: zwei Verliebte zwischen Ost und West. Aber ganz bei sich.

Extraits :

Es fängt schon beim Titel an: «Fluchtnovelle». Das eine, die Novelle, wirkt ganz leicht. In «Flucht» dagegen steckt die Schwere menschlicher Not. Tatsächlich ist es ein in mehrfachem Sinne doppelköpfiges Buch, mit dem Thomas Strässle die Geschichte seiner Eltern literarisch aufarbeitet. So berührend und kurios ist ihr Fall, dass sich seiner schon der Schweizer Schriftsteller Hermann Burger annehmen wollte.

Zwei junge Menschen, die einander zufällig in der DDR kennenlernen und alles daransetzen, ihr Leben miteinander zu verbringen. Was die beiden verbindet, ist schnell klar: die Liebe. Was sie vorerst aber trennt, sind Staatsgrenzen und Stacheldrähte. Sie ist aus Leipzig und er aus der Schweiz. Damit beginnt die Novelle rund um einen west-östlichen Grenzverkehr, die ein fast schon politisches Happy End findet. (…)

Die «Fluchtnovelle» ist trotz ihrer Kürze Gefühls- und Kriminalgeschichte in einem. Ein ganzer Staat muss ausgetrickst und mit seinen eigenen Waffen geschlagen werden. Akribisch bereitet Thomas Strässles Vater im Sommer 1966 ein Verwirrspiel vor, mit dem es gelingen soll, die Freundin in die Schweiz zu bringen. Für die Behörden muss sie eine andere sein, um für ihn die eine werden zu können.

Halb Literaturwissenschafter, halb Schriftsteller, hat Strässle grossartiges Material zusammengetragen. Er hat sich in den Stasi-Akten umgesehen und Hermann Burgers Interview-Tonbänder abgehört, die im Schweizerischen Literaturarchiv liegen. In der Novelle kann man Originalzitate nachlesen. Burger hätte aus dem Stoff vielleicht einen ganzen Roman gemacht und alles auserzählt. Strässles kunstvolle Novelle aber konzentriert das Geschehen und schafft etwas Atmosphärisches: das Drehbuch für einen inneren Film des Lesers.

Man meint, dem Vater zuschauen zu können, wie er zum Passfälscher wird und als Herzensagent durch die kommunistischen Bruderstaaten reist, um nach geeigneten Schlupflöchern im System zu suchen. Die unerbittliche Akkuratesse der DDR ist das eine, die Pflichtversessenheit der Schweizer Behörden das andere. In einem Brief an diese versucht der junge Mann seine Vorgehensweise beim Kidnapping seiner Freundin zu erklären und schreibt: «Der Unterzeichnete hält eine Darlegung seiner Motive für unnötig.»

Thomas Strässle: Fluchtnovelle. Suhrkamp-Verlag, Berlin 2024. 122 S., Fr. 25.90.

https://www.nzz.ch/feuilleton/grenzenlose-liebe-thomas-straessles-fluchtnovelle-ld.1854870


The Economist, 12 novembre, Book Review, article payant      

Earth father : Can a biography capture the complexity of a long life?

James Lovelock, an important scientist, is a fascinating and fulfilling subject

The Many Lives of James Lovelock. By Jonathan Watts. Canongate; 320 pages; £25

Extraits :

To declare, as Walt Whitman did, “I am large. I contain multitudes,” is fair for a poet. But it poses something of a challenge for a biographer. The life of James Lovelock (pictured), an English scientist who, through his writings on what he called Gaia, provided new ways to think about the degree to which life on Earth makes the Earth alive, was not just long. (He died two years ago at the age of 103; for the last decades of that long life this reviewer was a friend.) It was also large, and rich in the contradictions that Whitman thought a life allowed.

Where Mr Watts most adds to previous accounts is in Lovelock’s relationships with women: the toxic one with his mother, which led to his not marrying his first true love, and a later partnership with Dian Hitchcock. Ms Hitchcock was a consultant for NASA when Lovelock was working on instruments for space probes. It was both a love affair (one that Lovelock eventually brought to a cruel end) and a deep intellectual collaboration that has previously gone unacknowledged. She played a crucial role in developing the idea that life affects planets in ways discernible at astronomical distances; this was integral to the genesis of Gaia theory, Lovelock’s hypothesis that Earth has a self-regulating system that supports life.

Less moving, but still fascinating, is Lovelock’s relationship with Victor Rothschild, an aristocrat who worked in British intelligence and as head of research at Shell Oil. Lovelock both shaped Rothschild’s views on climate change and helped MI5 use the hypersensitive chemistry equipment he had developed to sniff out people and explosives.

Bombs turn up often; they were an outlet for anger when he blew up a gate that blocked a favourite path of his father’s, and later on they were a way of entertaining his own children. Their recurring presence makes one wish that Mr Watts had taken his organising conceit further; as he notes, the relationships that engrossed Lovelock were as often those between things as those between people. Chapters on, say, his relationship with the sea (on which he loved to voyage and beside which he loved to walk), or the sense of smell (which he deemed vital for a chemist) or the laboratory (always his fondest home) or the planet itself all would have enriched the sense of his connectedness.

Mr Watts does not take his readers very deep into the science Lovelock applied or into the ways his notion of Gaia changed over time. For the latest scholarship, Anglophone readers will need to wait for a translation of Sébastien Dutreuil’s “Gaia, Terre Vivante” (“Gaia, Living Earth”), published earlier this year in France. But if you want a rounded sense of the man, this book provides one beautifully. ■

https://www.economist.com/culture/2024/11/07/can-a-biography-capture-the-complexity-of-a-long-life


Le Figaro, 8 novembre, article payant

Clint Eastwood est-il facho? Portrait d’un cinéaste populiste

DÉCRYPTAGE – Une analyse binaire de l’œuvre de Clint Eastwood voudrait classer le réalisateur comme un homme de droite qui aurait peu à peu viré à gauche. C’est faire l’impasse sur le caractère populiste de son cinéma qui dépasse le clivage gauche-droite.

Extraits :

Quand les projecteurs s’éteindront définitivement que restera-t-il de Clint Eastwood ? Sera-t-il envisagé comme un géant du cinéma américain ou un cinéaste réactionnaire qu’il convient de renvoyer dans les poubelles de l’Histoire ? Longtemps, jusqu’au début des années 1990, l’acteur-réalisateur a été jugé infréquentable par la majorité de la critique : « trop facho » ; « trop macho ». En 1974, la revue Positif ira même jusqu’à qualifier de « Mein Kampf de l’Ouest » le western L’Homme des hautes plaines. Aujourd’hui, Eastwood ferait presque figure d’intouchable. Embaumé de son vivant, il est considéré comme l’une des dernières légendes de Hollywood. Mais dans notre époque de cancel culture, rien ne dit que sa statue ne sera pas un jour déboulonnée.

Si Eastwood n’a rien à voir avec la caricature que l’on a parfois faite de lui, son cinéma n’en est pas moins aux antipodes des conformismes de l’époque. Son personnage, l’antithèse de l’homme déconstruit dont rêvent les militants progressistes. Peut-être qu’à l’instar de certains dessins animés de Walt Disney, ses films seront-ils précédés de messages d’avertissement : « Ce programme comprend des représentations datées et/ou un traitement négatif des personnes ou des cultures. » Avec une mise en garde particulière à l’intention des « spectateur.rice.s », contre les « stéréotypes de genre » véhiculés par le dernier « mâle blanc » du cinéma américain. (…)

Il y a au moins un point sur lequel Philippe Person a raison : Clint Eastwood n’a jamais changé de vision. La plupart des critiques se trompent lorsqu’ils saluent l’évolution et la rédemption de l’acteur-réalisateur. A leurs yeux, il y aurait deux Eastwood. Celui des westerns de Sergio Leone et de L’Inspecteur Harry, puis celui de Sur la route de Madison et de Million Dollar Baby. Le premier serait le champion de l’ordre moral, le chantre de la violence gratuite et le héros des ploucs du Sud profond tandis que le second incarnerait une Amérique libérale porteuse de valeurs progressistes. En somme, Eastwood serait un homme de droite ou d’extrême droite qui aurait progressivement glissé à gauche ou du moins dans le camp de la droite dite « modérée ». Avec le temps, il serait même devenu féministe. 

« F-o-u-t-a-i-s-e ! » aurait sans doute répliqué l’inspecteur Harry. Car cette vision binaire de la carrière d’Eastwood passe à côté de ce qui fait la singularité de son cinéma : sa profonde ambivalence. (…)

Ce goût d’Eastwood pour le clair-obscur se retrouve jusque dans ses choix esthétiques de réalisation, en particulier dans sa photographie qui joue constamment avec l’ombre et la lumière. « J’aime que mes personnages soient ambigus, que les bons ne soient pas seulement bons et que les méchants ne soient pas que des méchants. Chacun a ses failles et ses raisons, et une justification à ce qu’il fait », affirme Eastwood. 

Il ne s’agit en aucun cas de relativisme moral, plutôt d’une certaine hauteur de vue qui lui permet d’explorer encore et toujours la complexité de la nature humaine. Une ambivalence qui fait toute la force de son cinéma, mais le rend politiquement assez inclassable, irréductible aux catégories politiques traditionnelles. D’ailleurs, si Clint Eastwood a souvent été attaqué par la gauche, il l’a aussi été par la droite. Million Dollar Baby, peut-être son plus beau film, se clôt par l’euthanasie du personnage principal, une boxeuse devenue tétraplégique à la suite d’un combat qui a mal tourné. Un geste terrible auquel se résout avec désespoir son entraîneur et père de substitution incarné par Eastwood. Un épilogue déchirant et dépourvu de toute intention militante, pourtant dénoncé par certains conservateurs américains. (…)

Et le dernier géant de Hollywood d’ajouter : « quand j’ai fait Gran Torino, même mon associé m’a dit : “C’est vraiment un bon scénario, mais il est politiquement incorrect.” » Le soutien d’Eastwood à Trump va sans doute plus loin qu’une simple marque de fidélité au Parti républicain. Car, quand bien même est-il dévoyé par les excès et la vulgarité du milliardaire, le populisme de Trump n’est pas si éloigné dans ses fondements de celui du cinéaste. Pas de doute, Clint n’a pas changé. Son cinéma pourra être jugé infréquentable par les nouvelles générations, il n’en demeurera pas moins indispensable pour comprendre l’Amérique.

https://www.lefigaro.fr/culture/clint-eastwood-est-il-facho-portrait-d-un-cineaste-populiste-20241109


Le Monde, 9 novembre, article payant      

Trente-cinq ans après la chute du mur, Berlin la libérale a perdu de son éclat

Incarnation de l’Allemagne qui a tant profité du monde ouvert et libéral après la chute du rideau de fer en 1989, la « capitale du cool », qui attire désormais les start-up et voit ses loyers flamber, souffre de la crise de son modèle.

Extraits :

(…) Andreas Becker, 56 ans, est aussi d’avis que la ville est malade de ses excès. Assis sur une banquette du Circus Hotel sur Rosenthaler Platz, qu’il a fondé en 2001 pour accueillir le tourisme low cost naissant à Berlin, il raconte l’évolution de la capitale depuis trente-cinq ans. « Quand le mur est tombé, je suis venu directement à Berlin et j’y suis resté. La ville était alors complètement apolitique au sens partisan, il n’y avait presque aucune structure étatique ou policière qui fonctionnait, aucun groupe social dominant. C’était une gigantesque aire de jeux, et pourtant très sûre, une exception historique », se souvient-il.

C’est dans cette ambiance anarchique, déjà marquée par une tradition de squats et de contre-culture issue des années 1970, que des clubs techno s’installent dans les espaces désertés au cours de la guerre froide. Ils sont d’abord très marqués par l’importante communauté homosexuelle de la ville, avant de s’ouvrir à un public plus large. La scène techno de Detroit (Michigan), alors dominante, lie rapidement des contacts avec Berlin.

« Detroit et Berlin avaient beaucoup de choses en commun, poursuit M. Becker. Il y avait d’immenses espaces vacants. Les deux villes s’étaient effondrées, l’une à cause de la chute de l’automobile, l’autre à cause de la chute du mur. A ceci près qu’en 1990, Berlin avait l’avantage d’avoir les caméras du monde entier braquées sur elle. Tous les DJ voulaient en être. On avait l’impression de vivre une sorte de “fin de l’Histoire”, pour reprendre l’expression de [l’universitaire américain] Francis Fukuyama. La chute du mur s’était faite dans l’euphorie. Dans les clubs, on dansait sur cette musique répétitive, animale. Toutes les différences, tous les conflits disparaissaient. C’était la paix, l’hédonisme pur. »

Cette image joyeuse de jeunesse, de musique et de liberté est alors accueillie positivement par les autorités berlinoises, qui se gardent de trop réguler le monde de la nuit. Et pour cause : la nouvelle identité de Berlin transformait l’image de l’Allemagne à l’étranger, jusque-là marquée par la seconde guerre mondiale et la partition du pays. (…)

« L’économie numérique a aujourd’hui pris le relais du tourisme, commente Claus Pretzell, économiste à la banque d’investissement de Berlin (IBB). Elle est actuellement le premier moteur de l’économie berlinoise. » Quelque 140 000 personnes travaillent dans le secteur technologique, de plus en plus dans des emplois fixes et bien payés. Les jeunes pousses de la finance, de la santé, des technologies propres, se multiplient, aidées par des fonds de capital-risque implantés localement. De grands groupes côtés y ont ouvert des départements de recherche, proches des universités. (…)

Mais ce succès économique a ses revers : l’époque où clubs et tech se côtoyaient dans les mêmes espaces arrive à sa fin. Du Watergate, on voit les sièges illuminés des groupes tech de plus en plus proches. « Il est frappant de constater que Zalando et la tour Amazon sont sur le site des clubs d’il y a vingt ans, sur l’ancien no man’s land entre Est et Ouest », note M. Rapp, qui pense néanmoins qu’il reste encore des espaces à conquérir. Reste que la hausse des prix de l’immobilier, sous l’effet de la croissance démographique, a transformé le visage de la ville : la longue période où vivre dans la capitale allemande était facile et bon marché semble définitivement révolue.

Berlin se serait-elle tout simplement normalisée, au point de perdre sa spécificité ? (…)

L’enjeu pour la capitale est de définir sa nouvelle identité, entre prospérité et contre-culture, dans un monde désormais moins ouvert et moins libéral. Mais aussi, d’améliorer sa gouvernance. Longtemps sûre de son image « cool », la ville a mal géré sa croissance. Les logements manquent, la nouvelle architecture est souvent ennuyeuse, les déchets et les matelas éventrés jonchent le sol, certaines zones comme le parc Görlitz sont devenues des hauts lieux des trafiquants de drogue, beaucoup d’écoles publiques ont mauvaise réputation. (…)

La conquête de la mairie par les chrétiens-démocrates (conservateurs) en avril 2023, après vingt-deux années de règne ininterrompu du Parti social-démocrate (progressistes), a été un signe. (…)

Dans les pages du journal Berliner Zeitung, mardi 5 novembre, se tenait un débat emblématique du dilemme actuel : la ville doit-elle mieux gérer les ordures et lutter contre les graffitis ? « Les graffitis sur les murs et les déchets à chaque coin de rue ne sont pas juste de la saleté, c’est de la culture berlinoise », argumentait une des autrices. « Débarrasser Berlin des seringues dans les stations de métro (…) n’a rien à voir avec le fait de restreindre la scène artistique dans sa liberté de création. Il s’agit simplement d’exiger que la ville fasse ce pour quoi je paye des impôts », rétorquait l’autre. Trente-cinq ans après sa réunification, Berlin la rebelle a peut-être atteint l’âge de raison.

https://www.lemonde.fr/economie/article/2024/11/09/trente-cinq-ans-apres-la-chute-du-mur-berlin-la-liberale-a-perdu-de-son-eclat_6384637_3234.html


New York Times, 9 novembre, quelques articles gratuits / semaine 

Painting by A.I.-Powered Robot Sells for $1.1 Million

The portrait depicts the British mathematician Alan Turing as the god of artificial intelligence. Its creator is a robot named Ai-Da that resembles a woman with a bob haircut.

Extraits :

A portrait of the British mathematician Alan Turing sold at auction for nearly $1.1 million on Thursday, a surprisingly large sum for a painting whose creator wasn’t an artist in the traditional sense, but rather a humanoid robot powered by artificial intelligence.

The experiment was the brainchild of Aidan Meller, a former gallerist living outside Oxford, England, who has worked with a team of nearly 30 people to build the robot. In most recent appearances, the robot is dressed like a woman with a bob haircut and is referred to as Ai-Da in honor of Ada Lovelace, the 19th-century mathematician who has been recognized as the world’s first computer programmer.

“I am trying to adapt to this slightly surreal moment,” Meller said in an interview, recalling the final moments of the sale.

The painting, which depicted Turing as the god of artificial intelligence, was offered as part of Sotheby’s digital art sale and initially was estimated to sell for $120,000 to $180,000. It received more than 27 bids and was sold to an anonymous buyer from the United States. (…)

But the process of actually finishing the artwork was more complicated. Ai-Da’s programming interpreted a photograph of Turing and produced 15 individual paintings based on different parts of his face. The robot chose three of the portraits, alongside a painting it had made of the Bombe machine, the large device that Turing and other code breakers used to decrypt ciphers generated by Nazi Germany’s Enigma machine.

The works were then photographed and uploaded to a computer that used Ai-Da’s language model to decide on the assembly of a single painting, which was then completed using a 3-D textured printer; studio assistants helped to create a more realistic finished product on the canvas. Ai-Da then added marks and textures to the portrait to complete it. (…)

Meller said Ai-Da was supposed to prompt discussions about the ethics of artificial intelligence and how technology is changing our definition of who — or what — an artist can be.

“It is about the transferral of agency onto these machines,” Meller said. “The artwork is saying that we are going into a period where we ask algorithms about what partner we want, what job we want, even what babies we want.”

https://www.nytimes.com/2024/11/08/arts/ai-painting-alan-turing-auction.html


Le Point, 6 novembre, article payant    

Le roman raconte-t-il de la fiction ? La réponse de Kamel Daoud

LA CHRONIQUE DE KAMEL DAOUD. Le Prix Goncourt 2024 rappelle notre immémorial besoin de (se) raconter des histoires. Et l’absence d’opposition, dans un roman, entre fiction et réel.

Extraits :

(…) Cependant, qu’est-ce que la fiction ? Qu’est-ce que le réel ? Le Coran méprise les poètes, tandis que le terme « fiction », en arabe, signifie des ombres chinoises.

En fait, quand on a connu les régimes politiques rigides, on comprend rapidement que la réalité n’est qu’une illusion… avec une armée, des prisons, des lois et un dirigeant qui déteste la lecture. La fiction est une forme de résistance à cette fiction dominante, une compétition avec le récit national transformé en autobiographie d’un tyran. Voilà pourquoi les régimes autoritaires ont toujours eu une profonde méfiance envers les écrivains, les artistes et la créativité. En quelque sorte, c’est une question de jalousie professionnelle. (…)

La fiction est une bouée de sauvetage dans un océan de néant. Regarder des visages, revoir des visages, scruter le monde sont des moyens de se refléter. Quelque chose qui tient de la paréidolie.

Dans le roman, il n’y a pas d’opposition entre la fiction et le réel, seulement du réel. Il y a une seule sensation difficile à percevoir, mais qui nous attire avec horreur vers la beauté : elle nous effraie. Un grand roman, comme un poème épique ou une toile de maître, peut émouvoir notre cœur. Quand on regarde Le Cri de Munch, on ne voit pas une femme ou un homme terrassé(e) par un cri de détresse. On ressent soi-même ce bouleversement, ainsi que l’effritement du monde qui l’entoure. Le cri nous transforme en une plaie pour le monde, en son nombril. Nous percevons le vrai, ce moment pénible et insupportable.

Le réel est inhospitalier, comme le Sahara, le désert le plus dur. On ne peut y survivre plus de trois jours sans eau ni plus d’une semaine sans nourriture. Il est impossible de rester silencieux pendant plus de trois jours, voire une semaine. Nous avons besoin de raconter des histoires, de créer des fictions. « Pauvre Robinson, où es-tu  ?  » s’est écrié Robinson sur son île. Il cherchait un écho, quelqu’un qui reprendrait sa phrase et qui ferait rebondir sa présence. Le perroquet le lui a apporté.

Nous avons besoin de miroirs, de fictions et d’histoires pour donner du sens à notre vaste univers.

https://www.lepoint.fr/editos-du-point/le-roman-raconte-t-il-de-la-fiction-la-reponse-de-kamel-daoud-05-11-2024-2574441_32.php


Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6 novembre, article payant        

Der Goncourt-Siegerroman: Überleben ist nur ein halbes Leben

Kamel Daoud schreibt den ersten großen Roman über die algerischen Terrorjahre, an die zu erinnern in Algerien eigentlich verboten ist. Gerade gewann er mit „Houris“ den Prix Goncourt, den wichtigsten französischen Literaturpreis.

Extraits :

Bei dem in Algier eröffneten internationalen Buchsalon werden der gestern bekannt gegebene neue Goncourt-Preis­träger Kamel Daoud und sein Pariser Verlag Gallimard nicht anwesend sein. Ihre Teilnahme galt für die algerische Seite von vornherein als unerwünscht. Grund dafür ist genau das, was den ­Hintergrund für den Inhalt von Daouds neuem Roman „Houris“ abgibt.

„Ich bin die leibhaftige Spur und der klare Beweis für das, was wir in Algerien zehn Jahre lang durchgemacht haben; ich trage, seit ich Kind war, auf meiner Haut eingeritzt die Geschichte eines ganzen Kriegs“, sagt Aube, die Hauptfigur des Buchs. Sie sagt es jedoch nicht hörbar, denn ihre Stimmbänder sind ihr, als sie fünf Jahre alt war, von einem religiösen Fanatiker durchgeschnitten worden. Die Spur jenes Akts trägt sie nun als ein Lächeln in Form einer siebzehn Zentimeter langen Narbe auf ihrem Hals mit sich ­herum.

Sie sagt den Satz und die meisten übrigen Sätze des Buchs mit ihrer inneren Sprache, die an das noch ungeboren heranwachsende Wesen in ihrem Bauch gerichtet ist: ein Wesen, das sie einerseits abtöten möchte, andererseits aber braucht, um ein Gegenüber für ihre Geschichte zu haben. Denn eine aus dem Jahr 2005 stammende „Charta für den Frieden und die nationale Aussöhnung“ verbietet in ihrem Land, offen an die bürgerkriegsartigen Ereignisse der Terrorjahre 1992 bis 2002 zwischen Islamisten und Armee zu erinnern, weil das an­geblich zur Verunglimpfung der Republik beiträgt. Erinnern soll Aube sich nur an die glorreichen Jahre des algerischen Unabhängigkeitskriegs gegen Frankreich, die sie persönlich nicht erlebt hat.

Die „finsteren Jahre“ der 1992 vom Abbruch der Wahlen durch die Armee ausgelösten islamistischen Terrorwelle mit Zehntausenden von Opfern waren damals aus dem unmittelbaren Erleben heraus literarisch schon aufgegriffen worden: bei dem 1993 ermordeten Tahar Djaout, dem ins Exil gegangenen Rachid Mimouni oder in Boualem Sansals eindrücklichem Roman „Der Schwur der Barbaren“. Der 1970 geborene Kamel Daoud legt nun nach gut zwanzig Jahren den ersten großen Roman über jene Ereignisse aus dem Rückblick vor. (…) Auch in seinem literarischen Werk neigt Daoud zu einer gewissen intellektuellen Rigidität.

Das führt dazu, dass die Nebenfiguren im Roman zu keinem wirklichen Eigen­leben finden, was schon im durchgehenden Mono-Dialog des Buchs angelegt ist. Der Imam von gegenüber ist nichts als ein Wüstling, der Buchhändler, mit dem Aube sich anfreundet, ein netter Kerl, und die Gebetsrufe vom Minarett oder das Blöken der Schafe quer durch die ganze Stadt am Vortag des islamischen Opferfests klingen einfach nur öde. Manche Romanstellen wiederum wirken symbolisch überladen. Wettgemacht wird das jedoch durch die poetische Kraft in ­Daouds Buch. Über dem offengebliebenen Leichenfeld der algerischen Vergangenheit zeichnet er hinter dem vernarbten Lächeln einer starken Frau ein zeit­genössisches Drama, das auch die streitlustige Goncourt-Jury schon in der ersten Runde der Stichwahl sofort überzeugt hat.

Kamel Daoud: „Houris“. Roman. Gallimard, Paris 2024. 416 S., br., 23,– €.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/rezension-des-prix-goncourt-preistraegerromans-houris-von-kamel-daoud-110091477.html


Le Point, 5 novembre, libre accès  

Kamel Daoud, le chroniqueur du « Point », reçoit le prix Goncourt pour « Houris »

Extraits :

Nulle date, nulle cérémonie, nulle image ou presque de la guerre civile qui opposa, à partir de janvier 1992, le régime d’Alger aux islamistes pendant dix ans. Le bilan fut de 200 000 morts.

Le chroniqueur du « Point » est récompensé par le prix Goncourt pour « Houris », son nouveau roman, dans lequel il brise enfin le tabou de la guerre civile algérienne.

Houris, déjà Prix du meilleur roman français de la revue culturelle Transfuge et Prix Landerneau des lecteurs, se veut un monument scripturaire érigé pour la mémoire, qui déchire le voile de cette guerre honteuse étouffée par Alger au bénéfice de l’autre, celle contre la France, « la sœur aînée qui prend toute la place » mémorielle.

Érigé aussi pour toutes ces femmes qui n’ont eu ni tombeau ni histoire. Aube est l’une des victimes de ces massacres, égorgée à 5 ans à la fin des années 1990, dans le village de Had Chekala. Égorgée, mais survivante, muette car sans cordes vocales et portée par une parole doublement intérieure puisqu’adressée aussi à la petite fille dont elle est enceinte.

C’est son monologue pour l’enfant qui ne va pas naître qu’on entend et qui constitue la trame autant que la tessiture de ces quatre cents pages. Une enfant qui ne peut naître dans un pays où l’on aime les femmes « muettes et nues pour le plaisir des hommes en rut ». (…)

« La voix », « Le labyrinthe », « Le couteau » : chacune des trois parties apporte sa pierre à cette contre-enquête magnifiquement incarnée sur les années de plomb. Voix ressuscitée des gouffres intérieurs et des gorges trouées. Labyrinthe de la mémoire des massacres égrenés par un homme hanté par une cartographie du désastre que le destin place sur le chemin de la jeune errante.

Couteau de la voix de l’imam de Had Chekala, où Aube, nouvelle Antigone, est retournée pour y soulever le voile de la nuit. Couteau de la voix de Dieu qui cherche à la repousser dans la tombe, de la même arme que celle qui avait manqué, en 2022, de réduire Rushdie au silence.

Écrit à Paris après le départ d’Algérie de Kamel Daoud, Houris est sensuel et incisif, implacable et poétique. Il a la puissance sauvage des fleuves longtemps contenus. La violence des douleurs ressassées libérées au grand jour. La force transgressive des réquisitoires et des dépositions qui font date, quand ils s’opposent par la littérature au silence criminel des dictatures. Un grand pavé lancé vers l’autre rive de la Méditerranée, qui devrait faire quelques vagues.

https://www.lepoint.fr/culture/avec-houris-kamel-daoud-brise-le-tabou-de-la-guerre-civile-algerienne-08-08-2024-2567448_3.php


New York Times, Guest Essay, 4 novembre, article payant      

Springsteen Is Fighting Back the Darkness at the Edge of America

Extraits :

A few days before the opening of the Democratic National Convention, I flew to Pittsburgh for the opening concert of the last American leg of Bruce Springsteen’s 2024 world tour. I have been to more than a hundred of his concerts in my life, but I wanted to see this performance in a city and state that could determine the outcome of the presidential election.

In the parking lot, I passed pickup trucks with American flags lined up side by side with BMWs and Lexuses, and I thought of the powerful place the automobile has in so much of Mr. Springsteen’s music about freedom and escape. I thought of how many of his songs focus on life in that region of the country — songs about steel mills, economic hardship, working-class family life and the decline of the American dream. And I wondered if he would use any of those songs to explicitly address the choice his audience would soon confront.

I can’t think of a figure in America today who better embodies the contradictions and complexity of this country’s politics. He is a die-hard progressive who sings about a demographic that is now a core element of Donald Trump’s base. His audience is almost completely white, but he often sings songs that take up racism and the plight of immigrants. That night at the PPG Paints Arena, I found myself standing next to a couple of workers who were wearing T-shirts from the International Brotherhood of Electrical Workers and drinking large cans of Iron City Beer, while directly in front of us were two couples drinking cocktails and wearing expensive eyeglasses.

Mr. Springsteen didn’t mention politics in that show, but he has since come out in full voice — as everyone knew he would — for Kamala Harris and Tim Walz. A month ago, he released an Instagram video endorsing them, calling Mr. Trump “the most dangerous candidate for president in my lifetime” and praising Ms. Harris and Mr. Walz for wanting to expand the economy to benefit everyone, “not just a few like me at the top.” More recently he has been appearing with Barack Obama and others at rallies for the Harris-Walz ticket.

Many artists worry that taking a political position will alienate part of their audience. But I don’t think that fans are loyal to Mr. Springsteen despite the contradictions that his music and his presence represent. I think that many of them are loyal to him because of those contradictions, because the uncomfortable place that he occupies is the same one the country does. We are divided along partisan lines, but also along lines that don’t necessarily square up with party identity. We are suspicious of those with differing views, often ascribing to them the darkest imaginable motives. Yet somehow we’re here in the same arena, trying to figure it out. (…)

However things go on Tuesday, this election is going to leave half the nation feeling bewildered and angry. But come Wednesday we’re all still going to be here, and we’re going to have to figure out how to move forward. Bruce Springsteen’s music and concerts offer a model of how we might do that, containing contradictions and even divisions but more or less making it work somehow, occasionally cheering at the same crowd-pleasing moments or feeling the same tears well up.

Mitchell Duneier is a professor of sociology at Princeton, where he has taught “Sociology From E Street: Bruce Springsteen’s America.” He is the author of “Ghetto: The Invention of a Place, the History of an Idea.”

https://www.nytimes.com/2024/11/02/opinion/bruce-springsteen-politics-fans.html


Neue Zürcher Zeitung, 4 novembre, article payant     

Jan Josef Liefers: «Wir Deutschen wollen der Welt immer zeigen, wie es richtig geht. Wir machen alles gründlich, auch die Fehler»

Am 4. November 1989 kamen fast eine Million Menschen auf dem Ostberliner Alexanderplatz zu der ersten freien Massenkundgebung der DDR zusammen. An der von Künstlern organisierten Demonstration redete auch der Schauspieler Jan Josef Liefers.

Extraits :

Sie waren einer der ersten Redner bei der Demonstration am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz. Von einer provisorischen Bühne auf einem Lastwagen aus haben Sie zu rund einer Million Menschen gesprochen. Erinnern Sie sich noch, was da in Ihnen vorgegangen ist? Haben Sie auch Angst gespürt, Herr Liefers?

Wenn ich sehe, wie viel Ängstlichkeit heute in uns steckt – Angst, zu sagen, was wir denken, Angst vor dem Mainstream, Angst vor der Wahrheit, dem Shitstorm, vor Applaus von der «falschen» Seite, Angst vorm Fehlermachen –, dann waren wir damals erstaunlich angstfrei. Wir haben in einer Diktatur gelebt, uns gefangen gefühlt, das Ministerium für Staatssicherheit, die Spitzel und die Polizei waren wie ein Gespenst allgegenwärtig. Aber mein Modus war: Wenn ich das jetzt nicht durchziehe, verpasse ich für den Rest des Lebens mein Ticket in die ersehnte Freiheit. (…)

Es ist gerade wieder sehr en vogue, den Osten zu erklären, anlässlich runder Jubiläen oder singulärer Wahlergebnisse. Spüren Sie, der ja viel unterwegs ist, eine neue Entfremdung oder ein zunehmendes Desinteresse auf beiden Seiten?

Das nehme ich schon wahr, gerade bei Jüngeren, die Wurzeln in der ehemaligen DDR haben. Da höre ich oft: «Mensch, Herr Liefers, das ist aber schön, dass einer von uns auch einmal aufs Treppchen gekommen ist.» Dann frage ich, ob es in ihrer Generation nicht längst schon egal sei, ob man aus Ost oder West stamme. «Nein», höre ich dann, «das wird noch lange nicht egal sein!» Das ist so verrückt, dass sogar eine Generation, die die DDR längst nicht mehr erlebt hat, eine Art Ostidentität stiftet.

Haben Sie eine Begründung dafür?

Jemand hat mal gesagt, man dürfe nicht unterschätzen, wie viel Sozialisierung noch immer zu Hause am Küchentisch stattfinde. Offenbar wird dort von Generation zu Generation eine bestimmte Erfahrungswelt weitervermittelt, und daraus entsteht dann so eine Art Trotz und Widerständigkeit, dies auf einem Sediment aus Verletzungen, Enttäuschungen und Kränkungen aus der Zeit nach dem Mauerfall. Die führen zu solch einer seltsamen identitären Kraft, so etwas wie Ossi-Pride.

Teilen Sie die These des Soziologen Steffen Mau, dass die Unterschiede zwischen Ost und West bleiben werden und dass nicht unbedingt zusammenwächst, was einmal zusammengehört hat?

Der gute Wille bestand, fest verzurrt mit hohen Erwartungen. Aber die Plätze an der Sonne, die jeder DDR-Bürger für sich erhofft hat, waren auch im Westen schon rar. Vor jedem dieser kleinen, goldenen Handtücher stand schon eine lange Schlange hoffnungsvoller Anwärter, bevor die Mauer fiel. Wir haben in den Kapitalismus eingeheiratet, und dessen Lebenselixier ist nun mal die ewige Ungleichheit, sonst funktioniert er nicht. Augenhöhe aller ist nicht vorgesehen. Das war vielen nicht so klar. Diese Wahlergebnisse sind auch – nicht nur, aber auch – zustande gekommen, weil die Leute in den neuen Bundesländern genau spüren: Das ist die einzige Nadel, die einen neuralgischen Punkt der Westdeutschen trifft.https://www.nzz.ch/international/jjan-josef-liefers-im-interview-ueber-ddr-erinnerungen-und-neue-wokeness-ld.1855426


The Economist, 4 novembre, article payant      

Sally Rooney shows how to escape the trap of success

In “Intermezzo” the Irish author is artfully growing up

Extraits :

Complex amatory geometry and self-sabotaging lovers: check. I need you, they say, in prose that eschews speech marks, eliding talk with thought: check. Frank yet reverent sex scenes; limpid images of windows, streetlights, rain and roads: double check. Brainy chat that flatters your intelligence, student debating, chess: checkmate.

Welcome back to Rooney-world. Lots of the interests and motifs in Sally Rooney’s new novel, “Intermezzo” (out on September 24th), will be familiar to her many fans. As in “Conversations with Friends” and “Normal People”, she chronicles the friendships and romances of well-educated, broad-minded millennials with grave moral seriousness. Call her style Jane Austen in modern Ireland with a lashing of S&M. In this book, her fourth, she breaks free of the creative trap that literary success can set. (…)

“Intermezzo” is the story of Ivan and Peter Koubek. A socially awkward chess whizz, 22-year-old Ivan falls in love with Margaret—who, at 36, has escaped her alcoholic husband but not the judgments of her small town. A decade older than Ivan, Peter is a barrister with the swagger and success his brother lacks, or so it seems. Still devoted to Sylvia, his ex, he is also embroiled in an age-gap affair with Naomi, a student and graduate of the school of hard knocks. Their bantering fling grows serious, “like a stage fight where it turns out the knives are real”. (…)

For all these echoes, this is her richest book. (…)

Another departure will not please every reader. Sections recounted from Peter’s perspective are written in a staccato stream of consciousness, as if grammar were breaking down under the weight of his depression: “And why. Not wanting. Not wanting not.” In bursts, this technique—pioneered by James Joyce, an obvious lodestar—bracingly mimics a fractured mind. Over long passages? Palls, maybe. A risk.

Nevertheless, by expanding her emotional range, Ms Rooney has found a better way out of the success trap than in her third book, “Beautiful World, Where Are You”. That amplified the lefty politics that rumble through her work, not least the politics of fiction. Characters worried that the sort of bourgeois novel of sentiment in which they were appearing was worthless. (It isn’t.) The author’s art and principles seemed to wrestle on the page. This was a literary cul-de-sac.

“Intermezzo”, by contrast, is a wonderful book. Ms Rooney’s characters are maturing as she does (she is just 33), and by combining her prodigious gifts with this natural process she has charted her path forward. Every few pages she pulls off one of fiction’s oldest, simplest and most magical tricks: reading her piercing descriptions of passion, heartache, drunkenness or rage, you stop and wonder, how did she know that? ■

https://www.economist.com/culture/2024/09/20/sally-rooney-shows-how-to-escape-the-trap-of-success


NZZ, 4  novembre, article payant      

Pop-Theoretiker Jens Balzer: «Ein Teil der Linken ist falsch abgebogen»

Er sympathisierte mit vielen ihrer Ideen, doch jetzt rechnet der Pop-Theoretiker und Buchautor Jens Balzer mit der woken Linken ab. Das Ausmass des Israel-Hasses sei verstörend, sagt er im Gespräch.

Extraits :

(…) Diese woke Linke sei unfähig geworden, sich selbst zu hinterfragen, schreiben Sie. Sie zeige eine selektive Empathie, was sich nach dem Überfall der Hamas auf Israel besonders deutlich manifestiert habe. Fiel Ihnen diese Fehlentwicklung erst da auf?

Ein Teil der Linken ist schon vorher falsch abgebogen. Aber was nach dem 7. Oktober passierte, war verstörend. Da war zuerst diese klirrende Kälte gegenüber den Opfern. Postkoloniale Linke sahen in den Opfern «legitime Ziele» im Kampf um sogenannte Dekolonialisierung. Seither ist eine antizionistische und teilweise antisemitische Haltung im Kulturbetrieb in Deutschland normal geworden. (…)

Gerade haben über tausend Schriftsteller und Intellektuelle, unter ihnen Sally Rooney, Rachel Kushner und Annie Ernaux, zum Boykott israelischer Verlage und Kulturinstitute aufgerufen. Warum wirken solche Proteste immer auch so infantil?

Es ist eine Regression in binäre Schemata von Gut und Böse, Schwarz und Weiss, also in die Verhaltensweise des Kindes. Es gibt aber auch reale moralische Einschüchterungsversuche. In Berlin hat sich die Szene dermassen radikalisiert, dass Leute körperlich bedroht werden, auch in ihrer Privatsphäre. Man macht persönliche Daten und Wohnungsadressen ausfindig. Es gab den Farbbeutel-Anschlag auf das Haus des Kultursenators Joe Chialo. Diverse Antisemitismus-kritische Klubs und Kneipen werden angegriffen.

Sie kennen sich in der Klubszene aus. Der links-alternative Berliner Technoklub About Blank soll Hetze und Drohungen erleben allein deshalb, weil er im Nahostkonflikt nicht eindeutig gegen Israel Partei ergreift. Was passiert da gerade?

In diesem Klub hat man lange über die Positionierung diskutiert und beschlossen, für das Existenzrecht Israels einzustehen und den Terror der Hamas und des Hizbullah zu verurteilen. Das reicht schon, damit es heisst: Ihr seid faschistische Zionisten.

Auffällig ist die fehlende Solidarität der Klubszene mit den Opfern des Supernova-Musikfestivals, wo Hunderte von jungen Leuten bloss feiern und eine gute Zeit haben wollten. Schmerzt Sie das besonders?

Es ist enttäuschend. Schon in den vergangenen Jahrzehnten hat man gesehen, wie sich antisemitische Ressentiments ausbreiten in der Klubszene. Diese ist sehr divers, mit Expats von überall auf der Welt. Zumindest unmittelbar nach dem 7. Oktober hätte man innehalten müssen für einen Moment. Das war kein verdammter Befreiungskampf, sondern die Tat einer islamofaschistischen Terrorbande, die sexualisierte Gewalt als Mittel einsetzt. Doch was folgte, war dröhnendes Schweigen.

Dies von einer Szene, die sich sonst «love and peace» auf die Regenbogenfahne schreibt.

Die politische Utopie der Klubkultur ging immer dahin, den Dancefloor als Safe Space zu sehen. Das hat über Jahrzehnte gut funktioniert. Der Mythos Berlin in den 1990er Jahren war Techno. Techno war der Soundtrack der Wiedervereinigung für die Ost- und die Westjugend. Man tanzte im Klub Tresor, und es war völlig egal, wer von wo kommt. Diese Kultur ist ruiniert und komplett ins Gegenteil gekippt. Das ist umso ironischer, weil es inzwischen in jedem Klub ein Awareness-Team gibt, das zu höchster Sensibilität mahnt und dafür sorgt, dass sich niemand unwohl fühlt. Und nun wird plötzlich dem Hass freier Lauf gelassen. (…)

Hat sich eine Theorie wie der Postkolonialismus nicht diskreditiert mit seiner stereotypen Einteilung der Welt in Unterdrücker und Unterdrückte? Muss eine solche Ideologie wirklich gerettet werden?

Der Postkolonialismus richtete sich zunächst kritisch gegen den europäischen Kolonialismus. Das postkoloniale Denken darüber, wie verzerrt Kulturgeschichte erzählt wird, hat seine Berechtigung behalten. Viele deutsche Unternehmen haben nach wie vor ihre kolonialen Verstrickungen, die nicht hinreichend aufgearbeitet sind. Dahinter möchte ich nicht zurückgehen, auch wenn jetzt gewisse Leute sagen: «Alle Postkolonialen sind ohnehin antisemitisch, machen wir Schluss mit dem ganzen Quatsch.»

Meinen Sie damit den «Triumphalismus der Rechten», gegen den Sie sich ebenso wehren?

«Woke» wird ja inzwischen fast nur noch als Schimpfwort im Kulturkampf von rechts gebraucht. Konservative und reaktionäre Stimmen nutzen die Gelegenheit der intellektuellen Verwirrtheit nach dem 7. Oktober, um das Ende der Wokeness zu fordern. Selbstbestimmung und gesellschaftliche und politische Teilhabe von Minderheiten muss aber ein Ziel bleiben. Ausnahmslos. Deshalb sollte auch die woke Linke die Kritik, die sie an anderen anbringt, auf sich selber anwenden. (…)

https://www.nzz.ch/feuilleton/jens-balzer-kritisiert-woke-linke-fuer-israel-hass-und-doppelmoral-ld.1854966


Stop the Boycott of Israeli Culture (NYT, Guest Essay, 31 octobre, article payant) 

Extraits :

The Jews are known as the people of the book. Not many people are aware that this expression originated in Islam and refers to those who received the divine word of Allah in the form of scripture. The phrase has become a proud and gentle chide among Jews, conjuring memories of a people with their noses in books as the world either passed them by or persecuted them.

That a group of authors — including Sally Rooney, Jhumpa Lahiri and Jonathan Lethem — have signed an open letter calling for a boycott of Israeli cultural institutions, including publishers, festivals, literary agencies and publications said to be “complicit in violating Palestinian rights,” strikes us as a counterproductive and misguided rebuff by the very people who have been our comrades in the sacred mission of making books.

This attack on culture divides the very people who should be in direct dialogue, reading one another’s books. It cannot be that the solution to the conflict is to read less, and not more. For authors who would in any other case denounce book bans and library purges, what do they hope to accomplish with this? (…)

Some readers may view this column as a gripe of the privileged Israeli creative class. But if they believe that we sit here in comfort and tacit approval of the war in Gaza, that means they don’t know that many Israelis are desperate for this war to end. We are traumatized, we are burying our dead, we are caught in the dread and anguish of what this war has wrought here and in Gaza and in Lebanon — if they don’t know those things, do the writers who signed that letter even read?

As urgent as this latest open letter purports to be, a chill descended over the world of Israeli literature over a decade ago. We would know. It was our books that were rejected at acquisitions meetings. It was our inboxes that were filled with letters from editors with an open disdain for anything Israeli. The gates have been closing well before this latest war. (…)

In bookstores around the world, a table sits at the front. The Israel-Palestinian table. The war is at the front of everyone’s minds, so why shouldn’t shop owners capitalize on the interest? But the wares at these tables can reveal the dangerous myopia of booksellers who believe they are acting in the name of Palestinians.

Most tables we’ve seen favor the Palestinian narrative. These books should get published; in fact, we have represented some of their authors ourselves. But the few Israeli books that make it to these tables occupy only a paltry corner: history, politics and current affairs, novels and stories — a body of work that represents a people and its culture, their stories, their secrets and their testimonies, a body of work that is now shrinking as Jewish and Israeli writers struggle to find publishers. (…)

Sally Rooney’s most recent blockbuster novel is titled “Intermezzo,” a word that describes a movement that comes between two sections of a piece of music. It is a deep reflection about the interplay between brothers who are separate but connected.

You cannot solve a problem by looking at only one part of the equation. You cannot understand the terrible tragedy of this place if you read only the literature of one side. You cannot advocate Palestinian rights by excluding and alienating the people who would fight for them from the only battleground where they might be won.

Targeting the Israeli publishing industry as if we have the power to negotiate a cease-fire deal or depose Prime Minister Benjamin Netanyahu is a gesture of foolish acrimony that contradicts the very thing literature is supposed to do. If you believe that books have the power to change hearts and minds, why wouldn’t you try to use that power constructively instead of engaging in a boycott, to take advantage of cultural institutions to argue your case on behalf of the Palestinians?

You can lead a cultural boycott of Israeli literary institutions only if you believe that we don’t deserve to be there in the first place. And if that is your position, you are not looking to solve this conflict and alleviate suffering and death and herald an independent Palestine. You are advocating the expulsion of the other indigenous people of this place, the people about whom you apparently read very little.

https://www.nytimes.com/2024/10/31/opinion/israel-palestinians-cultural-boycott.html


Kamala Harris US-Präsidentin? Die Frau als Friedensbringerin ist ein Mythos (NZZ, 31 octobre, article payant) 

Wenn es mehr weibliche Regierungschefs gäbe, wäre die Welt eine bessere, sind viele überzeugt. Dieser Glaube passt zum modischen Diskurs von der Frau als moralisch überlegenem Wesen. Aber er ist nicht nur falsch – er schadet den Frauen.

Extraits :

Es ist verführerisch, zu denken, dass am 5. November die Weichen gestellt werden, damit alles besser wird. Für Amerika und für den Rest der Welt. Zum ersten Mal könnte eine Frau Präsidentin der USA werden und damit das höchste Amt der Welt ausüben. Vor allem die Medien setzen grosse Hoffnung in Kamala Harris, nicht nur, weil sie die einzige Alternative zu Donald Trump ist. Sondern: Sie ist eine Frau. «Rettet sie die Welt?», fragt die «Zeit» in ihrer jüngsten Ausgabe. (…)

«Die Welt muss auf Mütter und Frauen blicken, um Frieden zu finden», sagte Papst Franziskus in seiner diesjährigen Ansprache zum neuen Jahr. Nur so könne es gelingen, «aus der Spirale von Gewalt und Hass herauszukommen und die Dinge wieder mit wahrhaft menschlichen Augen und Herzen zu sehen».

Der frühere amerikanische Präsident Barack Obama behauptete 2019, dass viele der Probleme der Welt daher rührten, dass «alte Menschen, in der Regel alte Männer, den Weg nicht freimachen». Wenn in den nächsten zwei Jahren in jedem Land Frauen die Verantwortung übernähmen, gäbe es weniger Kriege, Kinder lebten sicherer, und der allgemeine Lebensstandard verbesserte sich, sagte Obama.

Sheryl Sandberg, die ehemalige Managerin des Meta-Konzerns, hat kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gesagt: «Zwei Länder, die von Frauen regiert werden, würden niemals gegeneinander Krieg führen.»

Annalena Baerbock bekräftigt ihre feministische Aussenpolitik mit dem Spruch: «Ohne Frauen kein Frieden.» Das sagte sie 2023 auf einer Lateinamerika-Reise.

(…) Die These, dass Frauen Frieden bringen, passt zwar zum modischen Diskurs von der Frau als moralisch überlegenem Menschen. Doch sie ist falsch.

Man könnte mit der griechischen Mythologie beginnen und mit den Amazonen, diesen kühnen Kriegerinnen, die sich, je nach Überlieferung, eine Brust abschnitten, um besser den Pfeil spannen zu können. Noch aufschlussreicher ist ein Blick in die Geschichte. Maria Stuart, die Königin von Schottland, stritt sich im 16. Jahrhundert mit Königin Elizabeth I. um den englischen Thron. Am Ende liess Elizabeth Maria wegen Hochverrats hinrichten. Die beiden Frauen waren verwandt.

Da sind die «eisernen Ladys» der neueren Zeit, allen voran Margaret Thatcher. Die britische Premierministerin eroberte 1982 in einem kurzen Krieg die Falklandinseln vor der Küste Argentiniens für Grossbritannien zurück. Golda Meir, die Israel von 1969 bis 1974 regierte, antwortete mit militärischer Härte auf die Angriffe der Nachbarstaaten. (…)

Natürlich gibt es auch dafür eine Erklärung, die der These, dass Frauen das friedliebendere Geschlecht sind, nicht wirklich widerspricht. Sie geht so: Frauen an der Macht passen sich den Männern an. Aus Angst, schwach zu wirken, entscheiden sie in Fragen der Sicherheit und Verteidigung härter, als es ihrem Wesen entsprechen würde. Denn sie müssen ihren Führungsanspruch rechtfertigen. Frauen an der Macht eifern also den Männern nach und verleugnen ihre angeblich weibliche Seite. Natürlich werden sie dabei auch von lauter Männern beraten.

Doch auch in diesem Fall werden weibliche Eigenschaften stereotypisiert. Man spricht Frauen die Fähigkeit ab, sich unabhängig von ihrem Geschlecht zu verhalten. Doch auch dies zeigen Studien: Die persönlichen Ansichten zu Gewalt und Krieg werden weniger wichtig für denjenigen, der ein Land führt. (…)

Das Bild der friedlichen Frau ist also nicht nur falsch, sondern auch eine Hypothek. Es weckt falsche Erwartungen und schadet den Frauen. Spricht sich eine Präsidentin für eine starke Armee aus oder befürwortet während ihrer Amtszeit einen Krieg, reagiert die Öffentlichkeit enttäuscht oder entrüstet. Eine solche Frau sei keine richtige Frau, heisst es dann vielleicht. Ihr fehle die Sensibilität, eine Mitmenschlichkeit. (…)

Schliesslich muss noch etwas bedacht werden. Selbst wenn Frauen an der Macht durch Friedfertigkeit und Mitgefühl auffallen: Die Folgen einer solchen Politik sind oft erst nach ihrer Amtszeit spürbar. Und zwar nicht nur im Guten.

Angela Merkel führte Deutschland in die Energieabhängigkeit von Russland. Der Krieg kam später. Die Kanzlerin wurde für ihre Grossherzigkeit gelobt, als sie 2015 die Grenze für Hunderttausende von Flüchtlingen öffnete. Die Probleme, die ihre Willkommenskultur mit sich brachte, hat sie der Regierung nach ihr vererbt. Und der Gesellschaft. (…)

Viele Amerikaner und Amerikanerinnen, so ist zu befürchten, halten Frauen noch immer für zu emotional, um mit Staatsoberhäuptern umzugehen und das Militär zu führen. Andere wiederum sehen in Kamala Harris die Weltretterin. Auch deshalb wäre eine amerikanische Präsidentin interessant. Weil Harris beweisen könnte, dass sie genauso gut oder schlecht regiert wie die Männer vor ihr.https://www.nzz.ch/meinung/macht-und-frauen-der-mythos-friedlicher-weiblicher-fuehrung-ld.1854266


Jeder Ton traurig und tröstlich zugleich: Warum um das Klavier-Genie Glenn Gould ein ewiger Kult herrscht

Vor bald siebzig Jahren hat der kanadische Pianist Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen zum Welthit gemacht. Für unseren Autor war Gould in seiner Jugend eine Offenbarung. Und heute? (NZZ, 26 octobre, article payant) 

Extraits :

(…) Sec, rhythmisch unerbittlich, sparsam im Ausdruck. Als verbiete sich hier einer jede Sentimentalität, um ganz hinter die Musik zurückzutreten. Aber nicht hinter den Gestaltungswillen Bachs, dieses alten Perückenträgers, der als Kind seiner Zeit das Stück ja auch für Cembalo geschrieben hatte; nein, Gould – so empfand ich es in meiner Ergriffenheit – trat zurück hinter die Idee der absoluten musikalischen Schönheit. (…)

Mit Gould im Ohr und meinem Renner unter dem Hintern fuhr ich um die halbe Welt. Wie weit Goulds Flügel tatsächlich tragen, erfuhr ich erst später: Als die Voyager-Raumsonde 1977 ins All aufbrach, hatte sie eine Gould-Aufnahme im Gepäck, ein Stück aus Bachs «Wohltemperierten Klavier». Auch auf den äussersten Planeten des Sonnensystems würde man Gould gern Bach spielen hören. (…)

Über Bach führt auch der Weg zur Erklärung, warum sein Meisterinterpret Gould es in den Himmel der Pop-Kultur geschafft hat: Bach rockt alle! Manche Menschen glauben nicht an Gott, aber wenn sie Bach hören, werden sie religiös, lese ich in einer Zeitung. Der Komponist David Cope antwortete auf die Frage, warum Bach nicht auf der Liste seiner fünf Lieblingskomponisten stehe: «Ich würde ja auch nicht Gott auf die Liste der fünf grössten Religionsstifter setzen.» (…)

In seiner exzentrischen Einsamkeit hat Gould, unbekümmert um Walter Benjamins Warnungen vor dem Verlust der «Aura», die technische Reproduzierbarkeit des Kunstwerks zu seiner Berufung gemacht. Radikaler als jeder vor ihm nutzte er die Möglichkeiten der Tontechnik; die unvergleichliche Intimität der Aria seiner zweiten Aufnahme der Goldberg-Variationen ist ein Artefakt aus Hunderten von Takes. Auch wenn ich András Schiffs Aufnahme sanglicher, Igor Levits inniger und Víkingur Ólafssons weitatmiger finde, kehre ich immer wieder zu ihr zurück.

Als ich sie 1986 kennenlernte, war Gould schon vier Jahre tot. «Er war erst 50», erzählte mir Thomas Lösch. Auf meine bestürzte Nachfrage murmelte er noch etwas von «Hirnschlag» oder «Überhitzung», ich weiss es nicht mehr genau, verstand aber: Goulds früher Tod war nur als Folge seiner manischen Hingabe an die Kunst zu begreifen, wenn nicht als Erfüllung seiner Prophezeiung, er werde mit 50 aufhören.https://www.nzz.ch/nzz-am-sonntag-magazin/ewiger-kult-ld.1853384


MODERN ART: Auch Abfall kann Kunst sein – oder ein Obdachloser in einer Hotellobby

Was Kunst ist, bestimmt oft der Kontext. Warum selbst ein Pissoir zum Kunstwerk werden kann, ist eine Frage der Betrachtung. Eine Winterthurer Ausstellung liefert Anschauungsmaterial. (NZZ, 24 octobre, article payant) 

Extraits :

Im Foyer des Zürcher Hotels Dolder Grand sitzt ein Obdachloser. Darüber hat sich neulich ein deutscher Journalist aufgeregt. «In der Lobby denke ich, ich sehe nicht richtig. Dort scheint ein Mann zu schlafen. Zerzauste Haare, offenes Hemd, er wirkt erschöpft. Erst als ich näherkomme, sehe ich: Es ist nur eine täuschend echt aussehende Figur!»

Dabei hat der Obdachlose unter dem Dach des Hotels längst ein Obdach gefunden, er ist schon seit Monaten dort. Es handelt sich bei ihm um ein aus Fiberglas und Polyesterharz hergestelltes, hyperrealistisches Werk des amerikanischen Bildhauers Duane Hanson (1925–1996).

«Ist das noch Kunst oder einfach nur geschmacklos?», empörte sich der Journalist der deutschen «Bild»-Zeitung in seinem Artikel. An der Figur «Traveller» aus der hoteleigenen Kunstsammlung mag man vielleicht tatsächlich Anstoss nehmen, weil sie im Rahmen eines Luxushotels ausgestellt wird. Aber ist das jetzt Kunst im falschen Kontext?

Die Irritation jedenfalls ist beabsichtigt. Duane Hanson wollte auf soziale Probleme aufmerksam machen. Dies tat er mit dem Mittel eines visuellen Stolpersteins. Wir glauben, es mit echten Menschen zu tun zu haben, wann immer Hansons lebensgrosse Figuren, die meistens Leute aus dem amerikanischen Prekariat repräsentieren, in einem Museum platziert sind. (…)

Wenn Alltagsgegenstände zu Kunst werden: Die Winterthurer Ausstellung


Lee Miller fotografiert tote, aufgeschichtete Juden, hungernde Kinder, Menschen in Fetzen. Sie trägt ihre Rolleiflex vor sich her, als würde die Kamera sie schützen

Eine überragende Kate Winslet als Kriegsfotografin: «Lee» ist ein einnehmendes Drama, das ohne patriotischen Kitsch auskommt. (NZZ, 22 octobre, article payant) 

Extraits :

Sie fotografiert, sie trinkt und hat Sex. So oft wie möglich und wo auch immer. Und vermutlich in der umgekehrten Reihenfolge. Das sagt Lee Miller einem Fotografen mit ihrer rauchigen, vom Tabak zerstörten Stimme.

Die beiden arbeiten für das Modemagazin «Vogue», er mit der Kamera, sie als Model. Das Jahr ist 1938, in Nizza am Ufer des glitzernden Mittelmeers. Das Magazin richtet ein Fest aus, man lacht, raucht, trinkt und schäkert. Niemand weiss, was in Deutschland vorgeht; keiner ahnt, was Frankreich bevorsteht. (…)

Kate Winslet spielt die Fotografin mit einer überwältigenden Präsenz und in allen Nuancen der Frau, die sie verkörpert. Mal glättet sich ihr Gesicht zur Mütterlichkeit, wenn sie ein verängstigtes deutsches Mädchen beruhigt und dann fotografiert. Dann wieder tobt sie vor Wut, wenn man ihr als Frau den Zugang zu einer Pressekonferenz verweigern will. Wenn sie vor toten Zivilisten steht, die mit aufgerissenen Augen am Strassenrand liegen, vergittert sich ihr Gesicht zu einem harten Durchhaltewillen. Lee will alles zeigen, um allen zu zeigen, was Menschen einander antun. (…)

Mit ihren schonungslosen Bildern wird Lee Miller aus Upstate New York zur berühmtesten Kriegsfotografin der Welt. Nicht nur, weil sie als eine der wenigen Frauen in diesem Beruf arbeitet, den 2001 schon der Schweizer Regisseur Christian Frei in seinem Oscar-nominierten Dokumentarfilm «War Photographer» auf beklemmende Weise gezeigt hat. Sondern auch, weil ihre Bilder das Grauen des Krieges ohne Zynismus überbringen; man spürt die Empathie ihres Blickes.

Lee Miller fotografiert einen Soldaten im Lazarett, dem der Chirurg ein Bein absägt; Flüchtlinge mit vollen Koffern und leeren Gesichtern; schiessende, beschossene, verletzte, sterbende und tote Soldaten; tote, aufgeschichtete Zivilisten; Städte in Ruinen, hungernde Kinder, Menschen in Fetzen. Lee Miller geht überall so nahe heran wie möglich. Sie trägt ihre Rolleiflex vor sich her, als würde die Kamera die Fotografin vor dem schützen, was sie sieht. (…)

Als ihr Jeep auf die Goethestadt Weimar zufährt und die beiden an stehenden Güterwagen vorbeikommen, bemerken sie einen bestialischen Gestank. Sie halten an, als ein Soldat einen Güterwagen öffnet. Er ist voller Leichen von Menschen, welche die Nazis auf ihrer Flucht vor den Alliierten verdursten liessen.

Fassungslos schauen die Fotografen auf die Toten, dann steigt Lee auf den Wagen. Mit ausdrucksloser Miene fotografiert sie die Leichen. Als die beiden Fotografen in das Konzentrationslager Buchenwald fahren, vor einem Tor anhalten und Lee es öffnet, sieht sie die ausgemergelten Körper weiterer Ermordeter. Ihre Arme sind flehend gestreckt, ihre Münder gellend offen.

Erst brechen Lee und David in Tränen aus. Dann steigt sie in die Leichenkammer und fotografiert. Ihre Bilder gehören zu den ersten, die der Welt den Holocaust überbringen. Die englische «Vogue» getraut sich nicht, sie zu veröffentlichen, das amerikanische Original bringt Lees Bildreportage im Juni 1945 mit dem Titel «Believe it». Glaubt es. (…)

«Lee», das Drama der Kamerafrau Ellen Kuras in ihrer ersten Arbeit als Regisseurin, überzeugt als starker Film fast ohne sentimentale Momente. Vor allem bleibt er keinen Moment lang im Pathos des Patriotismus kleben, der manche amerikanische Kriegsfilme zur Propaganda degradiert. (…)

«Lee»: Kate Winslet ist überragend als Kriegsfotografin Lee Miller


40 ans de la mort de François Truffaut : ses films d’anthologie en images

Le réalisateur disparaissait le 21 octobre 1984 à l’âge de 52 ans. Des Quatre Cents Coups à Jules et Jim, il laisse à la postérité une incomparable œuvre cinématographique. (Le Figaro, 21 octobre, libre accès)

40 ans de la mort de François Truffaut : ses films d’anthologie en images


«Plat», «réactionnaire»… Comment définir le style Houellebecq ?

CHRONIQUE – Si l’écrivain déchaîne les passions, sa plume suscite l’admiration. Dans un brillant ouvrage, une équipe d’universitaires analyse l’écriture de l’auteur, à rebours des commentaires la jugeant «offensante» ou «réactionnaire». Une plongée dans un univers néoréaliste acide. (Le Figaro, fiche de lecture, 19 octobre, article payant) 

Extraits :

Un homme, une femme, un monde sclérosé. Un supermarché pour horizon culturel. Non, nous ne sommes pas dans un roman d’Annie Ernaux. Cette dernière boude d’ailleurs l’écrivain, dont elle confesse avoir lu le Goncourt, La Carte et le Territoire, en 2010, mais déplore, en qualité de papesse de l’écriture blanche… son écriture : «Il n’y en a pas.» Bienvenue dans l’univers de Michel Houellebecq, peintre des démocraties désenchantées ! Autant reconnu pour la justesse de ses descriptions de la condition humaine moderne, essoufflée par un consumérisme exacerbé et l’impossibilité anthropologique du bonheur, que contesté pour ses «prophéties» romanesques, l’auteur n’en est pas moins un styliste notable. Ainsi le rappellent Fabienne Boissiéras et Violaine Géraud dans un savant ouvrage présentant les actes d’un colloque qui s’est tenu à l’université Jean-Moulin Lyon-3 les 17 et 18 novembre 2022, Le Style Houellebecq ? (Classiques Garnier). Loin des réactions passionnelles prêtant à l’expression de l’écrivain l’étoffe d’un «style réactionnaire» (Berthelier, 2022), une quinzaine d’universitaires sérieux se sont retroussé les manches afin d’analyser sa forme et tenter de la définir.

(…) Alors qu’en est-il de cette fameuse «écriture plate», dont il serait le parangon ? 

Pour reprendre les mots du jeune Roland Barthes qui, en 1944, qualifiait l’écriture de Camus, dans L’Étranger, de «substance neutre à force de monotonie», la «monotonie» de Houellebecq, selon Mathieu Bermann, relève d’une langue commune composée de phrases simples ou propositions courtes, de préférence juxtaposées ; d’un lexique courant émaillé de termes familiers et vulgaires ; de comparaisons ou métaphores prosaïques. Exemple : «Les hommes vivent les uns à côté des autres comme des bœufs ; c’est tout juste s’ils parviennent, de temps en temps, à partager une bouteille d’alcool» (Plateforme, 2001). Sans compter une structure syntaxique qui place fréquemment le sujet en début de phrase, de sorte qu’un enchaînement d’actions se dessine. «C’est d’ailleurs ainsi que le narrateur voit l’existence, comme une succession de gestes.»

Si cette épure s’impose à l’écrivain, c’est aussi que pour lui la confusion du monde dévore. Et qu’elle est inéluctable. À ce titre, les personnages de Houellebecq, écrasés par un vain destin, avancent dans l’indifférence. De cette impassibilité découle une impersonnalité – plutôt que de chercher le pourquoi, Houellebecq décrit le comment. Nous sommes proches ici du roman réaliste du XIXe siècle, dont l’auteur d’Extension du domaine de la lutte (1994) se réclame volontiers : «Balzac est notre père à tous.» Sandrine Rabosseau décèle à vrai dire un certain lien de parenté avec Zola. À son instar, le roman, outil de dénonciation, observe l’évolution de personnages frustrés et place au centre de la réflexion les récentes découvertes scientifiques.

Aussi, de nombreux termes tels «hypothalamus», «néo-cortex», «corpuscules de Krause», ou «sérotonine» – titre de son septième roman -, parsèment ses textes. De même, en éminent chercheur-pasticheur, Houellebecq pratique le «collage» de témoignages, d’articles et de citations. (…)

Car, bien que le stéréotype du looser soit au cœur du récit houellebecquien et qu’en raison de l’inaction chronique des personnages, celui-ci admet «une langue pétrie de négations lexicales et grammaticales», l’humour n’en est pas moins présent. (…)

Ou encore : «Si Dieu existait vraiment, comme le pensait Cécile, il aurait pu donner davantage d’indications sur ses vues. Dieu était un très mauvais communicant, un tel degré d’amateurisme n’aurait pas été admis dans un cadre professionnel» (Anéantir, 2022). Ainsi qu’une volonté d’associer le lecteur à l’ironie : «N’ayez pas peur du bonheur, il n’existe pas.» Houellebecq aquoiboniste, faiseur de plaisantristes.

Enfin, n’oublions pas le Houellebecq poète. Rester vivantLe Sens du combatLa Poursuite du bonheurRenaissance… Dans les recueils de l’écrivain, analyse Élise Nottet-Chedeville, la langue déroge à certaines règles observées dans le roman. Bien sûr on y retrouve des caractéristiques communes. Entre autres, un langage usuel frappé d’apocopes – «jupe en skaﻫpub Kookaï» -, de toponymes – «rue Surcouf»«La Défense», et de termes d’actualité sociale – «Sida»«avortement». Un peu comme le fit Baudelaire dans les Tableaux parisiens. (…)

«Plat», «réactionnaire»… Comment définir le style Houellebecq ? (lefigaro.fr)


Song of myself : Why you should read Mohamed Mbougar Sarr

The Senegalese novelist is one of the boldest writers working today (The Economist, 14 octobre, article payant) 

Extraits :

The Silence of the Choir. By Mohamed Mbougar Sarr. Translated by Alison Anderson. Europa Editions; 372 pages

What is in a name? Quite a lot, actually, for Mohamed Mbougar Sarr. The writer’s first name is a nod to the majority faith in Senegal, where he was born. His last name reveals that he comes from its third-biggest ethnic group, the Serer. His middle name means “unloved”. By Serer tradition, children often get tagged with ugly names as a trick to fool evil spirits.

Perhaps that precaution, along with Mr Sarr’s talent, worked. In his teens he won a full scholarship to study in France. He published a first novel at the age of 24 and three more by the time he was 31, scooping a stack of awards on the way. In 2021 he became the first sub-Saharan African to win France’s top literary prize, the Goncourt. That was for “The Most Secret Memory of Men”, his most ambitious and playful book so far, about a young Senegalese writer living in Paris. It was also the most successful: readers in France bought over half a million copies in its first year in print. (…)

Such praise is noteworthy since his books are not easy. “The Silence of the Choir”, newly translated into English, tells the story of 72 refugees from Africa in Sicily. As the characters push forward with their asylum claims, the timely tale unspools with multiple voices and a touch of magical realism. In “Brotherhood” and “De Purs Hommes (“Of Pure Men”), which has yet to be published in English, Mr Sarr digs into such testy issues as Islamist extremism and homophobia in west Africa.

His writing is bold, but his characters’ motives are subtle. In “Brotherhood”, a deftly drawn internal monologue reveals how the Islamist police chief of a west African city justifies his cruelty with a disturbingly convincing process of logic. In a fictional Sicilian town, by contrast, hostility to African migrants spreads insidiously through what Mr Sarr calls “intellectual laziness…the mother of all deadly sins”.

Mr Sarr is, like his complex creations, both lightly ironic and dead serious. His own convictions come through powerfully in his books. Many of his female characters are strong, faithful and principled. His men are often absent as fathers, fickle as lovers and wobbly in their opinions. Power corrupts, for sure, but “the people” do not hold the answers, either. European acceptance of others, such as Africans, remains largely contingent and ultimately self-serving. But the West’s power is real, and its conventions, such as language, are necessary tools in the modern world.

Including English, Mr Sarr speaks four languages well. But though he writes in crystalline literary French, the voices in his work use a stunning array of registers. There is intimate pillow talk, plenty of frank sex and angry lovers’ quarrels. There are letters, diaries, philosophical discourses, curt text messages and news bulletins. There are rival narrators in a single paragraph, and sometimes page-long sentences. Yet it all somehow makes sense.

Mr Sarr admits that fame has been distracting. Solitude, he has said, is the beginning of creation, and it has been a couple of years since his muses have spoken. He finds writing difficult, painful and even sometimes a catalyst for despair. But at the same time it can be “a form of liberation”. Even his simplest descriptions, like this of dawn, soar: “A few stars lingered in the firmament, as if they’d lost their way during some cosmic pilgrimage.” ■

Why you should read Mohamed Mbougar Sarr (economist.com)


The record books : Han Kang wins the Nobel prize in literature for 2024

The South Korean author offers another example of the country’s cultural clout (The Economist, 11 octobre, article payant) 

Extraits :

HAN KANG has been called “Korea’s Kafka”. Rather than giant bugs, her metamorphoses involve vegetation. “The Fruit of My Woman”, a short story, imagines a wife becoming a (withered) houseplant. “The Vegetarian”, a prizewinning novel, depicts a woman consumed by her desire to sprout roots and become a tree.

On October 10th Ms Han became the first writer from South Korea to win the Nobel prize in literature, a plaudit which comes with a bonus of SKr11m ($1m). The Swedish Academy praised her slim, surreal books for their “intense poetic prose”, which confronts both “historical traumas” and “the fragility of human life”. She chronicles cruelty, particularly against women, with a literary style that is both poetic and painful.

Ms Han was born in 1970 in the south-western city of Gwangju. Her father was a novelist. She quickly followed in his footsteps: in the 1990s, she published poems and short stories and soon became a literary star. Praise at home prompted interest in her work abroad. In 2015 “The Vegetarian” was translated into English by Deborah Smith, a British scholar. Anglophone readers were gripped by the tale, which follows Yeong-hye, a housewife who stops eating meat. A domestic quarrel over her decision twists into a dark, erotic tale of desire and rebellion. The novel claimed the International Booker prize in 2016.

“Human Acts” was her second novel to appear in English. (Her work has now appeared in more than 30 languages.) Here her focus was on the machinations of the state: it tells the real story of a massacre in Gwangju in 1980 of students protesting against South Korea’s final military coup before it became a proper democracy. “I put a lot of emphasis on the senses,” Ms Han has said of her fiction, loading “sensations into my sentences like an electric current”. Instead of listing the hundreds of victims of the Gwangju massacre, she simulates the sights and smells of the bodies left to “soften in the sun”. The chair of the Nobel committee, Anders Olsson, noted her “unique awareness of the connections between body and soul”.

Ms Han’s Nobel win is another jewel in South Korea’s cultural crown. In recent years the country has claimed an Academy Award for Best Picture (for “Parasite”), created Netflix’s biggest hit (with “Squid Game”) and produced the world’s best-selling band (BTS topped global charts in 2021 and 2022). The Korean wave—as the boom in interest in the country’s popular culture is called—has just gained more momentum. ■

Han Kang wins the Nobel prize in literature for 2024 (economist.com)


From a Symbol of Oppression to a Symbol of Subversion

The Palace of Culture in Warsaw was a “gift from Stalin” to the Polish people. They hated it at first, but slowly learned to love it. The tower has now become the landmark of a self-confident city, and one of the coolest monuments in Europe. (Der Spiegel, 10 octobre, article payant)

Extraits :

At the very top, the palace belongs to the birds of prey. On the door leading to the tower clock hangs a sign reading: “Please remain quiet. Peregrine falcons are nesting.” So when you gaze down at Warsaw, at the high-rises and residential towers that look rather miniature despite being 20-stories tall, you must do so quietly.

It is only up here that you realize that this building isn’t just tall, it’s absurdly tall. Fully 44 floors and 230.68 meters.

When it was opened in 1955, it was the eighth tallest building in the world. The Palace of Culture in Warsaw isn’t as tall as it is, though, due to a lack of space on the ground. But because it is supposed to inspire awe in those who behold it. When construction began in 1952, most of the buildings and streets of the city still lay in ruins as a result of the German occupation during World War II. And right in the middle of the rubble, a tower was planted – one which some still describe as it may have been meant: a gigantic middle finger. An imperial gesture of superiority, a so-called gift of friendship from Soviet ruler Josef Stalin himself.

It is a devil of a tower, one might say. At least until you wander into a Warsaw souvenir shop and see this structure’s silhouette everywhere you look. The Palace of Culture is printed on magnets and socks, on postcards, notebooks and coffee cups. Everybody hates Stalin – yet everyone loves his building?

Forty floors beneath the peregrine falcons, Bartłomiej Krynicki walks across the herringbone parquet from the musical rehearsal to the roller rink and says: “Those who believe the palace must be torn down have understood nothing.” Krynicki is almost jogging. He doesn’t have much time and he wants to show everything. The theater stage, the library, the gymnasiums, the workshops and, finally, the centerpiece: A 4.8-meter-deep swimming pool surrounded by marble seating. Krynicki received his scuba-diving certification here. From the 10-meter diving platform, you look out on gold-lined pillars stretching up to the ceiling. It looks as though someone filled a ballroom with water. (…)

The Eiffel Tower may be better known, the Colosseum older and the Tower of Pisa definitely more crooked. But none of those structures has more to say about Europe’s recent history than the Palace of Culture. About the trauma of war and of reconstruction, about annihilation at the hands of the Germans, about Russian aggression and Polish resistance. About the wild years of 1990s capitalism and about how Polish civil society fought against the vapid nationalism of the PiS government. (…)

Indeed, the question of just how political the sandstone monument actually is, was revisited in 2022 after Russia’s invasion of Ukraine. Putin attacked Ukraine because he refused to recognize the country’s independence. Stalin had the Palace of Culture built to clearly mark Warsaw as a part of the Soviet bloc. After the invasion, one could potentially have seen the Palace of Culture as a toxic anchor continuing to chain Warsaw to Moscow despite all of the ensuing decades. (…)

How could such a hated structure become a city landmark? How was this tower able to shake off its history in a country that is obsessed by historical narratives? It is a question that plagued the British-Polish anthropologist MichałMurawski to such a degree that in 2009, he took an office in the palace for half a year. He explored the building as though it were a foreign continent. In 2019, Murawski published the book “The Palace Complex: A Stalinist Skyscraper, Capitalist Warsaw, and a City Transfixed,” which traced how the residents of Warsaw have been damned to a zigzag path of rejection and attraction when it comes to their relationship to the palace.

Seventy-seven percent of Warsaw residents say that they have childhood memories linked to the Palace of Culture. Sixty-three percent name it “the most important and easiest to identify symbol” of the city. Those results are from a survey of 5,000 respondents conducted by Murawski. (…)

Warsaw’s Palace of Culture: From a Symbol of Oppression to a Symbol of Subversion – DER SPIEGEL


Kate Winslet : «Lee Miller symbolise la façon dont nous voulons vivre et élever nos filles»

INTERVIEW – Fascinée par Lee Miller, muse de Man Ray et photoreporter de guerre, l’actrice l’incarne dans un biopic qu’elle produit. (Madame Figaro, 7 octobre, libre accès)

Extraits :

La réputation de Kate Winslet est incomparable : on la dit intelligente, bienveillante, drôle, à l’écoute. Aucun de ces qualificatifs n’est usurpé. Quinze minutes avec elle valent plus qu’une heure avec certains de ses confrères et consœurs. Elle mûrit et développe chaque réponse, donne avec générosité pour accompagner un projet qu’elle porte depuis neuf ans : Lee Miller. 

Ce film, elle le produit et le sublime en incarnant la photographe, l’une des premières à avoir couvert les zones de conflit et témoigné des horreurs de la Seconde Guerre mondiale. Se concentrant sur cette période, ce biopic dessine le portrait d’une artiste affranchie et passionnante, à l’image de la comédienne qui l’interprète.

 Madame Figaro. – Pourquoi était-il essentiel de raconter l’histoire de Lee Miller ? 
Kate Winslet. – Parce que personne ne l’avait fait auparavant. Lee est célèbre pour avoir été la muse de Man Ray, exposée à la une des journaux. Mais c’est une partie infime de sa vie qu’elle n’aimait pas. Elle aspirait à autre chose, voulait être photographe depuis son apprentissage auprès de son père quand elle était jeune. Bien que ses photos soient tombées dans le domaine public et que des livres aient été écrits sur elle, la façon dont elle a vécu, sa personnalité et la décennie qui la définit le mieux (avant, pendant et après la guerre) n’avaient jamais été racontées. Avec ce film, j’espère permettre au public de la découvrir. Peut-être connaissent-ils ses photos mais ignorent-ils qu’elles ont été prises par une femme d’une quarantaine d’années qui exerçait un métier réservé aux hommes à l’époque. Je voulais raconter son courage, la façon dont elle a documenté la vérité que le régime nazi cherchait à cacher et l’impact que cette période a eu sur elle et sa vie. (…)

Kate Winslet : «Lee Miller symbolise la façon dont nous voulons vivre et élever nos filles» (lefigaro.fr)


Les chefs-d’œuvre de la Galerie Borghèse s’invitent à Jacquemart-André

CRITIQUE – À l’occasion de sa réouverture, le musée Jacquemart-André expose une sélection exceptionnelle d’œuvres de la Galerie Borghèse. (Le Figaro, 7 octobre, article payant) 

Extraits :

Il est des hasards heureux, et celui qui a permis que la fermeture pour travaux du premier étage de la Galerie Borghèse coïncide avec la réouverture du musée Jacquemart-André n’est pas le dernier d’entre eux. Le musée romain ayant demandé à son homologue parisien de bien vouloir accueillir une partie de ses œuvres, principalement des peintures, le somptueux écrin que conçurent au XIXe siècle Nélie Jacquemart et Edouard André pour abriter leurs propres collections, principalement italiennes elles aussi, expose cet automne une quarantaine des plus grands chefs-d’œuvre de la Galerie Borghèse, des trésors, principalement de la Renaissance et du baroque, rarement prêtés, convoquant aussi bien Caravage que Raphaël, le Bernin, Rubens, Titien, Botticelli, le Dominiquin ou Antonello da Messina.

Intimiste et feutrée, magnifiquement éclairée, l’exposition engage à la contemplation de chaque œuvre, que l’on goûte une par une comme un privilège, une visite longtemps attendue que l’on ferait dans un cadre moins officiel et moins imposant que celui qu’elles ont coutume d’habiter. On y rencontre des œuvres, mais aussi un homme, Scipion Caffarelli-Borghèse (1577-1633). Son oncle maternel, Camille Borghèse, lorsqu’il fut élu pape sous le nom de Paul V, le fit venir à Rome depuis Pérouse où le jeunehomme poursuivait ses études, le nomma cardinal et l’autorisa à porter le nom de Borghèse. Scipion devint ainsi, selon l’expression consacrée, cardinal-neveu. Corpulent et jovial, affable et courtois, habile à se faire des amis, il fit au Vatican une brillante carrière dans l’administration et dans la diplomatie. (…) Les chefs-d’œuvre de la Galerie Borghèse s’invitent à Jacquemart-André (lefigaro.fr)


Une IA révèle les secrets de deux chefs-d’œuvre de Raphaël

Des chercheurs ont développé une technique informatique capable d’analyser la composition chimique de peintures plus rapidement que les méthodes actuelles. (Le Figaro, 27 septembre, article payant) 

Extraits :

Nourris par le désir de frôler la perfection, les génies de la Renaissance italienne ont transformé la peinture en introduisant des techniques comme le sfumato et le clair-obscur. Des coups de pinceau qui, grâce à la superposition de couches et le mélange de pigments, créent des effets de lumière alors inédits, capables de saisir l’émotion humaine avec un réalisme poignant. Mais un mystère demeure, au grand dam des spécialistes de l’art : le processus de création picturale caché derrière ces œuvres reste mal connu, car les techniques d’analyse sont souvent trop invasives pour les mener aussi souvent que les experts le voudraient, ou très peu accessibles sans expertise scientifique. L’intelligence artificielle pourrait avoir son mot à dire.

Récemment, des scientifiques italiens ont créé un algorithme d’apprentissage capable de générer une cartographie précise de la composition d’une œuvre. Appliqué à Dieu le Père et à La Vierge Marie, deux chefs-d’œuvre du peintre Raphaël, l’outil a le potentiel de livrer les secrets des techniques employées par les grands maîtres de la Renaissance. Les résultats ont été publiés dans la revue Science Advances.

Modèles mathématiques complexes

Parmi les techniques d’analyse les plus sophistiquées utilisées, la spectrométrie de fluorescence des rayons X s’est largement imposée ces cinquante dernières années. En bombardant de rayons X la surface peinte, on peut identifier de manière précise les types et les mélanges de pigments, ce qui donne de précieuses informations sur les « repentirs » (modifications faites par l’auteur) ou encore les restaurations réalisées a posteriori. (…)

Une IA révèle les secrets de deux chefs-d’œuvre de Raphaël (lefigaro.fr)


Edifice complex : Inside the supertall building boom

What skyscrapers reveal about the countries that build them (The Economist, 23 septembre, article payant) 

Extraits :

Askyscraper is a statement of ambition. No surprise, then, that Saudi Arabia wants to build the world’s tallest. Construction on the Jeddah Tower halted in 2018, but will restart soon; when completed, it will be the first building ever to stretch to a dizzying 1,000 metres. The Jeddah Tower’s nearly 170 storeys will house the usual combination of luxury flats, hotel rooms and offices. On one side visitors will be able to gaze on a new financial district; on another, across the Red Sea.

The building may be costing approximately $1.2bn, but that is a trifling sum given the more than $1trn that Saudi Arabia is spending on developing infrastructure, luring tourists and repositioning itself on the global stage. Leaders see the tower—which resembles a jagged splinter of glass—as a symbol of the kingdom’s power. It “sends a financial and economic message that should not be ignored”, Prince Alwaleed bin Talal, who is overseeing the project, has said.

If that is the case, other places are sending out similar steely messages. There are 236 “supertall” buildings across the world—a label given to anything bigger than 300 metres—and 160 of them have been erected since 2014, according to the Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH), a research group. Another 96 are under way. These hulking piles reshape skylines and cities. And, as well as reaching skyward, they point towards geopolitical and cultural trends. Which countries are building supertalls, and why?

The Middle East is home to 20% of all supertalls. The United Arab Emirates, like Saudi Arabia, is showing off its oil wealth and status as one of the region’s fastest-growing economies. It has 35 supertalls; Dubai alone boasts 31, more than any other city. Its behemoth is the Burj Khalifa, which, at 828 metres, has been the world’s tallest tower since opening in 2010. (Reportedly only 71% of the Burj Khalifa is usable space; the rest is “vanity height”.) (…)

But politics provides additional mo­tivation for city planners to think big. “Officials in small cities are particularly prone to build tall,” says Jason Barr, an economist and the author of the book “Cities in the Sky: The Quest to Build the World’s Tallest Skyscrapers”. Strivers in the Communist Party see supertalls as a way to put their lower-tier cities on the map—and perhaps gain attention from central-government bigwigs. (…)

When designing a supertall, architects must not have their heads in the clouds. The first serious order of business is to make sure the building does not get buffeted or blown over. “Wind is the governing factor” of supertall design, says Gordon Gill, who co-designed the Jeddah Tower. As buildings go up and up, so do wind forces. Engineers calculated that the Burj Khalifa, for instance, needed to be able to stand tall amid winds of 240kph (150mph), equivalent to a severe tornado. (…)

Aesthetic design choices are also pertinent to consider, given skyscrapers’ role as symbols. Note that the Woolworth Building in New York, the tallest in the world from 1913-30, has a copper roof and gargoyles to reflect its status as a “cathedral of commerce”. Today those commissioning supertalls, particularly in Asia and the Middle East, want the building to stand for cultural confidence as well as a specific sense of place. (…)

If and when it is possible for buildings to stretch farther, no doubt some tycoon or tyrant will want to start a mile-high club. Supertall buildings are monuments to human ingenuity and modernity. But most of all, as Mason Cooley, an American humourist put it, “A skyscraper is a boast in glass and steel.” 

What “supertall” skyscrapers reveal about countries that build them | The Economist


Back Story : Sally Rooney shows how to escape the trap of success

In “Intermezzo” the Irish author is artfully growing up (The Economist, 23 septembre, article payant) 

Extraits :

Complex amatory geometry and self-sabotaging lovers: check. I need you, they say, in prose that eschews speech marks, eliding talk with thought: check. Frank yet reverent sex scenes; limpid images of windows, streetlights, rain and roads: double check. Brainy chat that flatters your intelligence, student debating, chess: checkmate.

Welcome back to Rooney-world. Lots of the interests and motifs in Sally Rooney’s new novel, “Intermezzo” (out on September 24th), will be familiar to her many fans. As in “Conversations with Friends” and “Normal People”, she chronicles the friendships and romances of well-educated, broad-minded millennials with grave moral seriousness. Call her style Jane Austen in modern Ireland with a lashing of S&M. In this book, her fourth, she breaks free of the creative trap that literary success can set.

Starry authors often find themselves torn between conflicting demands. Readers generally want them to write books similar to those they adored. Publishers are inclined to agree. But novelists as talented as Ms Rooney aspire to do something new. They must negotiate the twin dangers of staleness and self-indulgent experiment.

“Intermezzo” is the story of Ivan and Peter Koubek. A socially awkward chess whizz, 22-year-old Ivan falls in love with Margaret—who, at 36, has escaped her alcoholic husband but not the judgments of her small town. A decade older than Ivan, Peter is a barrister with the swagger and success his brother lacks, or so it seems. Still devoted to Sylvia, his ex, he is also embroiled in an age-gap affair with Naomi, a student and graduate of the school of hard knocks. Their bantering fling grows serious, “like a stage fight where it turns out the knives are real”.

As with the author’s earlier creations—Bobbi and Frances, Connell and Marianne—these intellectuals struggle to articulate their own feelings, causing pain when they mean to be kind. “People aren’t always very nice to the people they love,” says Margaret, a line that could be the motto of Ms Rooney’s oeuvre. Once again she captures the swirl of power in relationships and dialogue. Money gets in the way again; again her characters yearn both to be normal and to defy convention.

For all these echoes, this is her richest book. (…)

Sally Rooney shows how to escape the trap of success (economist.com)


Trilobites : A Fossilized Creature May Explain a Puzzling Painting on a Rock Wall

The artwork suggests that the San people of South Africa have an Indigenous knowledge of paleontology that predated Western approaches to the field. (NYT, 21 septembre, article payant) 

Extraits :

On a sandstone cliff in South Africa, a series of paintings recount a riveting battle. Spears fly as shield-wielding warriors charge. Animals, including an aardvark and scores of antelope, fringe the fracas.

This dramatic rock art, known as the Horned Serpent panel, is estimated to be more than 200 years old. In addition to the well-known wildlife of the region, it also features a Seussian creature with the elongated body of a lizard and the tusked mug of a walrus. Its skin is covered in polka dots. This bizarre beast is unlike anything found in South Africa over recent centuries. What could it be?

A paper published Wednesday in the journal PLOS One posits that this mythic monster was inspired by local fossils of long extinct animals. The author of the study suggests that the Indigenous southern African people who painted the Horned Serpent panel, the San, developed paleontological knowledge about their region that predated the contemporary Western approach to studying creatures that disappeared millions of years ago.

Julien Benoit, the author of the study and a paleontologist at the University of the Witwatersrand in Johannesburg, came across a description of the Horned Serpent rock art in a 1930 tome. The book’s illustration of the tusked creature intrigued him. “I immediately thought that this could be a dicynodont,” Dr. Benoit said. (…)

A Fossilized Creature May Explain a Puzzling Painting on a Rock Wall – The New York Times (nytimes.com)


Oktoberfest : notre guide de survie à la grand-messe de la bière allemande

À Munich, la 189e édition de la fête de la bière s’ouvre ce samedi pour durer jusqu’au 6 octobre. Les traditions bavaroises y sont célébrées en grande pompe. Petit guide pour vadrouiller parmi la foule, compacte. L’an dernier, 7, 2 millions de visiteurs s’étaient déplacés. (Le Figaro, 21 septembre, libre accès)

Oktoberfest : notre guide de survie à la grand-messe de la bière allemande (lefigaro.fr)


«Revoltieren! Erstaunen!» war der Schlachtruf der Surrealisten

Die Kunstströmung nahm sich erstmals ausdrücklich der Traumwelten und des Unbewussten an. Jetzt feiert das Pariser Centre Pompidou den Surrealismus in seiner ganzen Fülle aus Literatur und Kunst. (NZZ, 19 septembre, article payant) 

Extraits :

Wie haben Sie geschlafen? Und haben Sie dabei geträumt? Erinnern Sie sich an Kurioses oder gar Beklemmendes? Hat auch bei Ihnen vorhin, noch eine Sekunde vor dem Erwachen, der Flug einer Biene um einen Granatapfel einen Traum bewirkt, wie ihn Salvador Dalí einmal auf die Leinwand brachte?

Träume amüsieren, ja beglücken – oder quälen und wecken, so plastisch, so abstrus können sie sein. Dass sie Stoff für Kunst abgeben, und das schon seit Jahrhunderten und weltweit, liegt auf der Hand. Was unsere Breiten angeht, hat sich aber erst jene Strömung der Traumwelten und des Unbewussten mit Nachdruck angenommen, die am 15. Oktober 1924 ihre theoretische Untermauerung erfuhr, und zwar mit dem «Manifeste du surréalisme».

Vor nun hundert Jahren hat der Literat André Breton das surrealistische Manifest verfasst, erstaunlicherweise in einer recht kleinkrämerisch wirkenden Handschrift. Wichtiger – und immer noch aktuell – ist Bretons Forderung: die Welt verwandeln und das Dasein ändern. «Kann nicht auch der Traum bei der Lösung fundamentaler Fragen des Lebens helfen?», heisst es in dem Manuskript, das sich in der Bibliothèque nationale de France befindet und nun als Auftakt einer umfassenden Surrealismus-Schau des Pariser Centre Pompidou zu sehen ist.

Mit seinen futuristischen, inmitten des alten Häusermeers immer noch utopisch wirkenden Fassaden der 1970er Jahre scheint das Centre Pompidou dafür der rechte Ort zu sein – ein Jahr vor seiner fünfjährigen Schliessung zwecks Sanierung. Hier wimmelt es jetzt von Schriften und Bildern aller Grössen, die der Avantgarde von damals zugerechnet werden, darunter Maler und Fotografen wie Victor Brauner, Dora Maar, Joan Miró, Man Ray oder Dorothea Tanning. (…)

«Revoltieren! Erstaunen!» war der Schlachtruf der Surrealisten (nzz.ch)


Caspar David Friedrichs Bilder waren wie blinde Flecken in seiner Zeit

Dresden konfrontiert Friedrichs Vorbilder und Zeitgenossen mit seinen schönsten Gemälden. In der Ausstellung des Albertinum wird deutlich, warum der Dresdner Maler gerade heute auf so grosses Interesse stösst. Mit der Schau schliesst das Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag des grossen Romantikers. (NZZ, 14 septembre, article payant) 

Caspar David Friedrich in Dresden: Seine Zeit war blind für seine Kunst (nzz.ch)


Caspar David Friedrichs Bilder waren wie blinde Flecken in seiner Zeit

Dresden konfrontiert Friedrichs Vorbilder und Zeitgenossen mit seinen schönsten Gemälden. In der Ausstellung des Albertinum wird deutlich, warum der Dresdner Maler gerade heute auf so grosses Interesse stösst. Mit der Schau schliesst das Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag des grossen Romantikers. (NZZ, 14 septembre, article payant) 

Caspar David Friedrich in Dresden: Seine Zeit war blind für seine Kunst (nzz.ch)A secret love affair : Why many French have come to like “Emily in Paris”

Even if they may not want to admit it (The Economist, 11 septembre, article payant)  

Extraits :

When Netflix released the first season of “Emily in Paris” in 2020, French critics ridiculed the American-made drama for its Instagrammable clichés and vacuous plot. The series was “a fantasised vision disconnected from reality”, sniffed Le Parisien, a newspaper. “No cliché is spared,” wrote Première, a film magazine, including that “the French are all mean and all lazy” and “incorrigible flirts”. A critic for Le Monde, Parisians’ highbrow bible, finished viewing the first season feeling queasy, “as if I had eaten all the macaroons in the box by myself”. In America “Emily in Paris” was nominated for Emmy awards and Golden Globes; there were no such accolades in France.

Four years on there has been a volte-face. After Netflix released five episodes of season four in August, “Emily in Paris” shot to the top of its most-watched list in France. It could happen again when the remaining episodes are released on September 12th. Many French seem to have put aside their disdain and are embracing the fluff. Season four offers “a nice dose of irony for a sparkling guilty pleasure”, wrote Le Point, a magazine. Le Parisien also conceded that it “sparkles”. (…)

Why many French have come to like “Emily in Paris” (economist.com)


24 Works of Fiction and Poetry to Read This Fall

Check out new books by Sally Rooney, Rachel Kushner and Richard Powers, and revisit familiar worlds from Karl Ove Knausgaard, Haruki Murakami and Jeff VanderMeer. (NYT, book review, 2 septembre, quelques articles gratuites / sem.)

Extraits:

Fall is full of harbingers of change: Air is brisk, daylight becomes fickle, leaves turn red. There is perhaps no better way to ground such a time of transformation and impermanence than with a great new read. Become seduced by the undercover spy-for-hire at the heart of Rachel Kushner’s thriller “Creation Lake”; ring in Sad Girl Autumn with “Intermezzo,” a characteristically cool Sally Rooney title about two brothers grieving their father’s death; or get swept up in the kaleidoscopic journeys of multiple narrators living in and under the ocean in Richard Powers’s “Playground.” Whatever your mood, these books — among many other reads coming this fall — will provide an escape, a shift in perspective and engrossing new worlds to cozy up to this season. (…)

Intermezzo, by Sally Rooney

In Rooney’s latest novel, two brothers — one a competitive chess player, the other a lawyer — are forced to confront their strained relationship in the wake of their father’s death, while also juggling nascent love affairs.

Farrar, Straus & Giroux, Sept. 24

Sally Rooney, Haruki Murakami, Rachel Kushner: New Fiction This Fall – The New York Times (nytimes.com)


Das Phänomen Banksy: Warum bejubeln alle den anonymen Strassenkünstler mit seinen Bildern aus Spraydosen?

Der britische Street-Art-Star ist schon fast so berühmt wie Picasso. Sein Erfolgsrezept ist sein bestgehütetes Geheimnis. (NZZ, 26 août, article payant) 

Extraits:

(…) Warum aber bejubeln so viele Banksy? Und wer sind diese Banksy-Fans eigentlich? Nicht die Museumskuratoren, nicht die Galeristen, und auch nicht die klassischen Kunstliebhaber. Dafür war Strassenkünstlerkunst lange nicht attraktiv genug. Banksys auf Hausfassaden und Hinterhofgemäuer gesprayte Werke sind nicht wirklich geschaffen für tapezierte Museumswände und schicke Kunstvernissagen. Sein massenhafter Zuspruch kommt nicht aus der Kulturelite. (…)

Dabei ist Banksy schon lange berühmt und beliebt nicht nur bei den Briten, sondern in der ganzen Welt. Er setzt sich nicht nur für Tiere ein. Er hat ein feines Gespür für die Ungerechtigkeiten und Missstände rund um den Globus. Er ist sozial engagiert. In seinen Bildern klagt er neben Tierversuchen den Rassismus an, es geht um Polizeigewalt, um Klimawandel, um die Flüchtlingskrise.

Banksy erinnert an Robin Hood: Der legendenhafte Held aus der englischen Sage hatte sich starkgemacht für die Benachteiligten und Unterdrückten – damals nicht mit Farbdose und Schablone, sondern mit Pfeil und Bogen. (…)

Auch unter den Reichen hat Banksy seine Fans. Schon verschiedentlich wurden seine Murals abgenommen und versteigert, um dann im Schlafzimmer eines Milliardärs zu landen. Auch jetzt wurde eine sich auf einer verfallenen Werbetafel räkelnde Katze an einer Strasse im Nordwesten Londons entfernt. Angeblich aus Sicherheitsgründen, behauptete eine Firma, die für die Demontage verantwortlich ist. Sie will die Werbetafel einer Kunstgalerie spenden, liess die Polizei verlauten. Ausgerechnet. Denn dorthin, in den elitären Kunstbetrieb, wollte Banksy eigentlich gar nie. (…)

Banksys Erfolg ist einmalig in der Gegenwartskunst. Millionen haben seine Wanderausstellung gesehen. Sie tourt seit über zwei Jahren durch europäische Städte – eine Schau übrigens mit lauter Kopien und vom Künstler nicht autorisiert. Die Originale sind über die ganze Welt verstreut. Sie sind schon in rund dreissig Ländern aufgetaucht. Bereits 2010 wurde Banksy im «Time Magazine» in der Liste der hundert einflussreichsten Menschen genannt, neben Persönlichkeiten wie Barack Obama, Steve Jobs oder Lady Gaga. (…)

Was Banksy so massentauglich macht, ist der Umstand, dass es ihm gar nicht um Kunst geht. Der Kunst haftet etwas Elitäres an. Bei Banksy aber ist sie, wie bei so vielen Aktivisten heutzutage, bloss ein Mittel zum Zweck. Banksy schreddert seine eigenen Werke: Seis drum. Er futiert sich um seine gestohlenen Originale: okay, solange sie Schlagzeilen generieren. Er toleriert eine Ausstellung mit lauter Kopien seiner Werke: «Urheberrechte sind für Verlierer», liess er auch schon einmal die Öffentlichkeit wissen. (…)

Das wahre Erfolgsrezept des Graffiti-Stars ist aber ein anderes: Es ist zugleich sein bestgehütetes Geheimnis – seine Identität. Niemand weiss, wer er ist, wie er aussieht oder wie er wirklich heisst. Verbürgt ist lediglich sein Geburtsort Bristol. Aber wie schafft er das? Er reist um die Welt und sprayt zahllose Metropolen voll, ohne dabei aufzufliegen. (…)

Phänomen Banksy: Liebling der Medien. (nzz.ch)


Not very Teutonic : The rebuilding of Berlin’s Pergamon Museum is 40 years behind schedule

It’s yet another German construction debacle (The Economist, 23 août, article payant) 

Extraits:

Almost 25 years ago, in October 1999, Gerhard Schröder, Germany’s then chancellor, attended a ceremony to mark the renovation of Berlin’s Old National Gallery, one of five world-class museums that constitute the Museumsinsel (Museum Island) in Berlin. Mr Schröder talked about the courage and vision needed to rebuild the rest of the quintet within ten years. “We will manage this,” he promised.

But they didn’t. The reconstruction has failed to meet any of its original deadlines or budgets, and is still far from finished after more than twice Mr Schröder’s target time-span has elapsed. In fact, after decades of snafus, work on renovating the Pergamon Museum, the jewel in the Museum Island crown with its first-class collection of ancient near-eastern, Hellenistic and Islamic art, only started last year.

In short, another debacle, similar to Berlin’s new airport, completed nine years late in 2020 having exceeded its original €2bn ($2.2bn) budget by €5bn; Stuttgart’s central train station, meant to be finished by the end of 2019 but now forecast to be completed by 2025 at nearly triple the cost of its €4.5bn budget; and Hamburg’s Elbphilharmonie, a spectacularly beautiful concert hall, budgeted at €77m, that has ended up costing €866m. (…)

The rebuilding of Berlin’s Pergamon Museum is 40 years behind schedule (economist.com)


Picture perfect : Is there such a thing as a classic?

A new book argues that the “timeless classic” is a critical creation (The Economist, 21 août, article payant) 

Extraits:

Written in Water. By Rochelle Gurstein. Yale University Press; 520 pages; $40 and £30

After Taylor Swift, the “Mona Lisa” is probably the most recognisable female face in the world. Every day around 20,000 people gape at Leonardo da Vinci’s painting in the Louvre. Yet it became famous not because of a beguiling semi-smile, but a thief. Until a worker stole the masterpiece in 1911, it was still mostly unknown; viewers flooded in to see what a French newspapercalled “an enormous, horrific, gaping void”.

Classics of art, literature and music are supposed to carry some mysterious appeal that endures across the ages. But, as Rochelle Gurstein, a historian, writes in a new book, the “timeless classic” is anything but. “What I believed was written in stone was actually written in water,” she argues. Classics come and go.

Take other celebrated works of art that, along with the “Mona Lisa”, define the European canon. Until the end of the 19th century Michelangelo’s “David” had only his figleaf to protect him from the elements in Piazza della Signoria square in Florence. He attracted more pigeons than pilgrims; most connoisseurs preferred the artist’s sculpture of Moses in Rome. Before the “Venus de Milo” was discovered in 1820, viewers swooned over the “Venus de Medici”, an exquisite but rather demure sculpture most people alive today have never heard of.

The rise and fall of classics is not just a matter of changing tastes; art itself has changed. Artists used to strive to depict ideal forms of beauty. Genius was the “child of imitation”, explained Joshua Reynolds, a British portraitist in the 18th century and first president of the Royal Academy. Artists learned by studying and imitating classical masterpieces, often Roman copies of Greek sculptures. (…)

Much as in art, the “classics” of music and literature have not always been set in stone either. Today Johann Sebastian Bach is often regarded as the major-domo of classical music. But after his death in 1750 Bach’s contrapuntal compositions fell out of fashion until Felix Mendelssohn, a German composer, rediscovered them in the 1820s. John Keats, probably the greatest of the Romantic poets, had such bad reviews that many believed critics caused his early death, at 25 years old, in 1821. Herman Melville and his maritime masterpiece “Moby Dick” were largely forgotten until critics such as Raymond Weaver, a professor at Columbia University, rescued him from the depths of obscurity around the centenary of his birth in 1919.

Ms Gurstein’s narrative shows that the “status of a classic” depends on critics, and is testimony to the power of passionate writers to change the way people look at art. Taste evolves, and it should. But culture lives on only as long as people continue to argue over what counts as a classic today. The true enemy of the classic is not relativism or wokeness. It is silence. ■

Is there such a thing as a classic? (economist.com)


Choose the snooze : The siesta is still a serious business in Europe’s south

It should be copied more widely (The Economist, 14 août, article payant)  

Extraits:

WHILE ON HOLIDAY in Europe this summer, the Washington Post advises American readers, bear in mind a few things to avoid being seen as clueless. Reset your air-conditioning expectations, observe local tipping customs and say bonjour or bonsoir to a French shopkeeper at all costs.

That is, if the shop is open. But many American travellers to the south of Europe, especially in smaller towns, will find to their dismay that just as they are hoping for a little post-prandial retail therapy, they are confronted with a wall of iron shutters. The charming town that was so lively at ten that morning has now apparently closed for business. It is, of course, time for the siesta. In countries from Spain through France and Italy all the way to Greece, the workday is very different from the northern European and American one. After lunch comes the long break that divides the day in two. Some sleep. Others merely read the paper or visit friends. Only late in the afternoon do the shutters rise again; refreshed by their breaks, owners of even small businesses may stay behind their counters until nine, refreshed by their riposinomessimeri, or siesta. (…)

But for those who take it, the siesta is a serious undertaking. Camilo José Cela, a Nobel-prizewinning Spanish author, called it “Iberian yoga”, and said it should be taken with “pyjamas, chamber pot and Our Father”. Just like a Spanish novelist, perhaps. But for those still unconvinced, consider this endorsement: “You must sleep sometime between lunch and dinner, and no halfway measures. Take off your clothes and get into bed…When the war started, I had to sleep during the day because that was the only way I could cope with my responsibilities.” Whatever other qualities Winston Churchill had, laziness was not one of them. (…)

Sleep researchers believe that the siesta is not just a cultural artefact. An early afternoon slump in alertness and energy seems to be universal, even in cultures that lack the tradition of big and wine-soaked lunches. The world’s few remaining hunter-gatherers, such as the Hadza of Tanzania or the San of the Kalahari Desert, typically sleep in the afternoon, and these are people who must work to eat. Other hunter-gatherer groups take a siesta only in the hot months. But the post-prandial snooze is not only a warm-country practice. An observer of independent weavers in late 17th-century Birmingham said that “they live like the inhabitants of Spain”, starting work before sunrise, then taking a long afternoon break (some sleeping, others drinking and talking) before returning to a long evening period of renewed work. (…)

Why doesn’t everyone siesta, then? The answer is of course the industrial condition: those clocks Mr Paquot decries, and workplaces outside one’s control. And that is the reason so few southern Europeans actually manage to sleep today. Urban life means working too far from home to get back in time to eat and get a decent kip before the afternoon. A study of Spaniards found that 60% never take siestas, and those who do, do so more often on their free days. Naps are even less common in Italy and France.

That leads to a possible worst-of-both-worlds situation. Spanish workdays are punishingly long. The traditional lunchtime (two o’clock) followed by a long break pushes the afternoon shift far into the evening; it is common to finish working at eight or later, making life especially hard for parents. Spanish dinner can be at ten, possibly followed by nightlife. On such a schedule people must find time for the siesta, or force themselves along with stimulants—and live in an unhealthy state of chronic sleep deprivation. A study at Harvard University of 23,000 Greeks found a 37% increase in risk of death from heart disease in those who had abandoned the siesta. The effect was particularly pronounced among working men. (…)

Don’t call it a power nap—that would tarnish the siesta, suggesting that everything must be about competing ever harder. But consider it restorative, not lazy. The siesta matches deep-seated biological rhythms you can fight only at a cost. If you do make it to southern Europe this summer, forget trying to find new shoes in the afternoon. Put your feet up, and your head down, instead. ■

The siesta is still a serious business in Europe’s south (economist.com)


Le dernier homme : la nouvelle inédite de Frédéric Beigbeder dans un futur où la masculinité a été éradiquée

Cet été, Le Figaro Magazine publie chaque semaine une nouvelle inédite d’un journaliste du Figaro ou du Figaro Magazine. Cette semaine, c’est au tour de Frédéric Beigbeder*.  (Figaro Magazine, 4 août, une nouvelle inédite, article payant)  

Extraits:

Notre disparition fut progressive. On ne s’en est pas aperçu tout de suite car le mouvement venait de loin. La baisse de la natalité masculine, la perte de pouvoir de la virilité, la victoire du matriarcat, l’effacement des spermatozoïdes Y, l’impuissance sexuelle globalisée par la trouille de #metoo, toutes ces tendances lourdes étaient analysées par les scientifiques depuis le premier quart du XXIe siècle. L’homme était déjà obsolète depuis longtemps quand il a cessé de se reproduire. Darwin avait prévenu : la nature élimine les faibles, les inutiles, les dinosaures. Elle n’allait pas se payer le luxe de conserver l’humain de sexe masculin. Cette créature coupable, violente, vulgaire et criminelle avait fait son temps. 

Je suis né le 21 septembre 2065. Je suis le dernier homme et je suis né en France.  (…)

Voir la nouvelle en entier dans Article du jour

Le dernier homme : la nouvelle inédite de Frédéric Beigbeder dans un futur où la masculinité a été éradiquée (lefigaro.fr)


Bachhaus Eisenach: Die singende Revolution des Christentums

Vor fünfhundert Jahren erschien das erste Gesangbuch der lutherischen Reformation, vor dreihundert Jahren begann Johann Sebastian Bach seinen ersten Zyklus von Choralkantaten. Das Bachhaus Eisenach würdigt das Doppeljubiläum mit einer fesselnden Sonderausstellung. (FAZ 2 août, article payant)  

Extraits:

alle seine Schriften und Reden“, grämte sich noch 1620, ein Menschenalter nach dem Tod des Reformators, der Jesuit Adam Contzen. Gut möglich, dass er – aus katholischer Sicht – schon für die damalige Zeit tatsächlich recht hatte; denn im Gottesdienst gesungen wurde auch von Menschen, denen theologische Weisheiten sonst egal oder gar nicht erst zugänglich waren. Dabei konnte der wackere Glaubensstreiter der Altkirche noch nicht einmal ahnen, dass reichlich hundert Jahre später ein mitteldeutscher Komponist namens Johann Sebastian Bach den alten Luther-Melodien einen weiteren Energieschub verleihen würde, mittels dessen sie fortan nicht mehr nur im aktiven liturgischen Mitwirken, sondern auch künstlerisch verdichtet die Sinne der Hörer erobern konnten.

Seitdem singt, weit über den protestantischen Glaubenskreis hinaus, die ganze Ökumene nicht nur Bach, sondern in sechzehn von dessen Kantaten auch Texte und Melodien von Luther und dessen direkten Mitstreitern – wie vor einigen Wochen beim Leipziger Bachfest.  (…)

Begonnen hatte die Liederbuch-Schwemme zum Mitsingen 1524 nicht nur aus purer Frömmigkeit, sondern weil schon die bis dahin gängigen Einblatt-Drucke einen derart reißenden Absatz fanden, dass ihre Bündelung einen vorzüglichen Weg zur Verbindung von Glaubensstärke und Geschäft versprach. (…)

Sie alle dokumentieren eine über Jahrhunderte hin ungebrochene Erfolgsgeschichte. Fünf Jahre nach den ersten Initiativen autorisierte 1529 Luther persönlich ein, nun am Ablauf des Kirchenjahres orientiertes, Wittenberger Gesangbuch mit seinem Namen als ersten Sammlungspunkt einer springflutgleich aufbrechenden Welle, die beispielsweise Anfang des 18. Jahrhunderts, zur Wirkungszeit Bachs, zu einer Ausgabe mit 683 Texten auf 174 Melodien angeschwollen war. (…)

Das jedenfalls ist einer der Grundgedanken der aktuellen Sonderausstellung, um die Gedenkjahre 1524 und 1724 und deren Leitgestalten Luther und Bach nicht nur chronologisch, sondern im lebendigen Wechselwirken zu präsentieren. Wieder einmal gelingt es dabei dem Bachhaus-Direktor Jörg Hansen und seinen Mitarbeitern, eine Vielfalt nicht nur attraktiver Exponate, sondern auch anregender Informationen zu versammeln. Man könnte leichthin sagen: wie gewohnt – aber es ist eine hier immer wieder erstaunliche Kunst, im Kleinstraum nur zweier Zimmer eine assoziatonssprühende Fülle von Querverbindungen und Aufmerk-Effekten unterzubringen und sie zudem auch noch optisch attraktiv aufzubereiten.

Bachhaus Eisenach feiert Gesangbuch und Bachs Kantaten (faz.net)


Frankreich brennt – und die junge Schriftstellerin Marion Messina entwirft in ihrem Roman ein düsteres Szenario der Zukunft

Es ist das Buch der Stunde, nachdem die Wähler eine politische Pattsituation geschaffen haben. (NZZ, 30 juillet, critique littéraire, article payant)

Extrait:

(…) Der Roman ist das Buch zur Lage. Nach den französischen Wahlen, die gerade gezeigt haben, wie sehr die bürgerliche Mitte zerrieben ist und wie weit sich die Wähler in Richtung extrem linker und extrem rechter Parteien bewegen, liefert «Die Entblössten» ein Horrorszenario, das näher an der Realität sein könnte, als man hoffen möchte.

Es ist die Geschichte vom grossen Knall. Die Städte brennen, auf den Champs-Élysées demonstrieren 700 000 Menschen. Sie sind aus ganz Frankreich angereist und werden von der Polizei gnadenlos niedergeknüppelt. Die Präsidentin, eine vollends ins Zynisch-Machtpolitische gekippte Version von Emmanuel Macron, verhängt das Kriegsrecht und führt den totalen Überwachungsstaat ein. (…)

Für den grossen Knall braucht es im Roman «Die Entblössten» nur noch einen letzten Auslöser. Ein Student namens Enzo Brunet wurde bei einer Party in seiner WG von Söhnen bekannter französischer Familien vergewaltigt und hat sich vor dem Palais Bourbon, dem Sitz der französischen Nationalversammlung, mit Benzin angezündet. Die Regierung versucht den Fall um den Toten zu vertuschen, aber dann taucht im Internet ein Video der Vergewaltigung auf.

In kürzester Zeit organisieren sich Proteste. Die Autobahnen nach Paris füllen sich mit Menschen, die um Enzo Brunet trauern. Zugleich tragen diese Menschen einen diffusen Zorn über den Zustand des Landes in sich (…)

Marion Messina, 1990 in Grenoble geboren, lässt sich auf ein Links-rechts-Schema nicht ein. Mit analytischem Überblick und in einer kraftvoll-atmosphärischen Sprache, die von Claudia Kalscheuer brillant ins Deutsche übersetzt wurde, erzählt sie die Ereignisse kaleidoskophaft und in mehreren Perspektiven. (…)

Die Entblössten, von denen bei Marion Messina die Rede ist, können nur noch ihre eigene Haut retten. Nicht umsonst hat die Autorin dem Buch im Original den Titel gegeben «La peau sur la table». Es ist eine Anspielung auf ein Zitat von Louis-Ferdinand Céline. Am Tag der Wahrheit liegt alles auf dem Tisch.

Man kann nur hoffen, dass in Frankreich dieser finstere Tag der Wahrheit, der grosse Knall, niemals kommt und dass die grossartige literarische Dystopie einer jungen, schon als Nachfolgerin Houellebecqs gehandelten Französin nur Literatur bleibt.

Marion Messina: Die Entblössten. Roman. Aus dem Französischen von Claudia Kalscheuer. Hanser-Verlag, München 2024. 176 S., Fr. 33.90.

Frankreich brennt: Marion Messina entwirft ein düsteres Szenario (nzz.ch)


The romance and reality of Paris, the Olympics’ host

Five non-fiction books about a city that is both gilded and gritty (The Economist, 25 juillet, article payant) 

Extraits :

Paris lifts the soul, and then exasperates. It expresses reason in its orderly layout and tugs at the heart. The City of Lights mixes magic with the mundane: it is a place of bridges in the moonlight and harshly lit rer underground stations; zinc rooftops and brutalist tower blocks; fine dining and fury on the streets. As the host of the Olympic games, which begin on July 26th, Paris is more than ever a showcase, set to dazzle and delight the world. But the French capital’s often-hidden complexity and paradoxes are also part of its richness. This selection of non-fiction books—most of them by outsiders who have adopted Paris in some way—convey the character of a city that is both familiar and mysterious.

Left Bank: Art, Passion and the Rebirth of Paris, 1940-1950. By Agnès Poirier. Henry Holt; 352 pages; $30. Bloomsbury Publishing; £25

Impossible City: Paris in the 21st Century. By Simon Kuper. PublicAffairs; 272 pages; $30. Profile; £18.99

The Seine: The River that Made Paris. By Elaine Sciolino. W.W. Norton & Company; 304 pages; $26.95 and £20.99

Paris to the Moon: A Family in France. By Adam Gopnik. Random House; 352 pages; $24.95. Quercus; £12.99

The Invention of Paris: A History in Footsteps. By Eric Hazan. Translated by David Fernbach. Verso; 408 pages; $29.95 and £24.99

The romance and reality of Paris, the Olympics’ host (economist.com)


Was finden wir an uns schön? Was sehen die anderen? Und was, wenn Schönheit zur Horror-Show wird?

«Virtual Beauty» im Haus der elektronischen Künste in Basel hinterfragt den Schönheitswahn in der digitalen Welt (NZZ, 23 juillet, article payant)  

Extraits :

Manche Werke dieser Ausstellung können verstörend sein. So warnt das Begleitheft zur Schau «Virtual Beauty» im Haus der elektronisches Künste (HEK) in Basel. Doch es gibt hier keine Gewalt und kein Blut zu sehen. Es geht um Schönheit. Da schauen uns schon im Eingang drei wohlgeformte Frauengesichter im Grossformat an. Es ist ein und dieselbe Frau, nämlich Kylie Jenner, eine amerikanische Influencerin und die jüngste der Kardashian-Schwestern. Der Künstler Daniel Sannwald hat ihr mittels KI ein Make-up verpasst, das ein Auge von ihr zerfliessen lässt wie eine farbige Wunde. Es sieht aus, als habe man ihr einen Schlag versetzt.

Sonderbar und schaurig ist das, obwohl der Eingriff nicht gross ist. Das Gesicht ist noch auf die gleiche glatte Weise schön, doch es ist eine Verzerrung darin, die tatsächlich verstörend wirkt. Das gilt für einige Werke in «Virtual Beauty». Die gut inszenierte Schau arbeitet mit Face-Filtern, Avataren, digital erzeugten Wesen zwischen Mensch und Tier. Die Werke bewegen sich in einem Grenzbereich zwischen Technik und menschlicher Physis. Sie zeigen Parallelwelten, in die man einsteigen und mit denen man interaktiv spielen kann. Doch die Unterhaltung ist zwiespältig. Denn es wird einem bewusst, wie sehr diese Welten unsere Realität bereits durchdrungen haben. (…)

Schönheit als Horror-Show im Haus der elektronischen Künste Basel (nzz.ch)


In China so unerwünscht wie nie: Die Autorin Fang Fang schreibt über die Grausamkeit in einer Wuhaner Arbeiterfamilie

Die Bücher von Fang Fang werden in China unterdrückt, besonders ihr berühmtes Covid-Tagebuch. Nun erscheint ihr erster Roman «Glänzende Aussicht» auf Deutsch. Ein feinfühliger und politisch beissender Realismus (NZZ, 22 juillet, critique littéraire, article payant) 

Extraits :

(…) «Glänzende Aussicht» heisst der aufregend unverblümte Roman der chinesischen Autorin Fang Fang, die bei uns seit ihrem «Wuhan Diary» bekannt ist. Nach dem Pandemietagebuch aus ihrer schwer abgeriegelten Heimatstadt wurden drei weitere Romane übersetzt: «Weiches Begräbnis» über die Traumata der kommunistischen Landreform, «Wütendes Feuer» über die kapitalistischen Umbrüche im China der Gegenwart und jetzt neu «Glänzende Aussicht». Ein Familienporträt mit Fokus auf Bruder Sieben, der es als Kader von allen Geschwistern am weitesten gebracht hat. (…)

Vater, Mutter und neun Kinder – nach über dreissig Jahren Kommunismus haben sie noch immer keinen Klassenstandpunkt. Solidarität oder auch nur Alltagsfreundlichkeit sind ihnen weitgehend fremd. Mit hartem Blick taxieren sie alle Menschen, mit denen sie zu tun haben, und versuchen, jedermann für eigene Zwecke zu nutzen. Sanftheit kommt nur in kurzen Szenen auf, etwa wenn eine zauberhafte Chinesischlehrerin auftritt, in hübsch sich ergiessendem Mondlicht. Klassische Bildung wird von den Eltern aber konsequent abgelehnt. Der als Kind geschundene Bruder Sieben entwickelt sich zu einem autoritären Charakter, der an Heinrich Manns «Untertan» aus wilhelminischer Zeit erinnert. Tyranneien wirken am Ende überall gleich. (…)

Man kann nur staunen, wie viel Wahrheit sich die junge Fang Fang traute, als sie «Glänzende Aussicht» 1987 publizierte. Das war elf Jahre nach Maos Tod und zwei Jahre vor der landesweiten Niederschlagung der Demokratiebewegung. Es war eine kurze Zeit der Lockerung, in der Fang Fang den Realismus vor politischen Lügen zu retten versuchte. Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen flüchtete sie sich nicht vor dem sozialistischen Pflichtrealismus in avantgardistische Sprachspiele.

Das ist selten, lesen wir aus China doch augenblicklich vor allem Vergangenheitsburlesken oder Sci-Fi-Abenteuer. Die Gegenwart wird darin stets ausgespart. Ein psychologisch feinfühliger und politisch durchaus beissender Realismus wie bei Fang Fang ist offenbar so unerwünscht wie nie. Deswegen werden ihre Bücher in China auch nicht mehr gedruckt.

Fang Fangs Roman «Glänzende Aussicht»: Einblick in Chinas politische Realität (nzz.ch)


Read trip : Packing for your summer holiday? Take these books published in 2024

The best titles of the year to date (The Economist, 22 juillet, article payant) 

Packing for your summer holiday? Take these books published in 2024 (economist.com)


The Subtle Beauties of Learning Japanese

 Have a Foreign Language Love Affair This Summer (NYT, 22 juillet, tribune, quelques articles gratuites / sem.)

Extraits :

One morning late last autumn, I took off from London’s Heathrow Airport, my base as a Boeing 787 pilot, and landed the next morning at Haneda Airport in Tokyo. By early afternoon I was walking under the turning foliage of Rikugien, one of my favorite gardens, where I paused by a wooden sign at the edge of a stream. Despite having studied Japanese for years, the text on the sign — something about slippery stones ahead — included several characters I didn’t recognize, so I fired up an app I’d recently discovered. It scanned and translated all of them instantly.

Such tools — and others that can translate speech — are astonishing. But with this magic at our fingertips, is the study of foreign languages now pointless?

Not at all. In fact, foreign languages are more rewarding than ever, in part because technology has made them easier than ever to learn.

My love of languages began in childhood. Growing up in rural Western Massachusetts, foreign languages were inseparable from the wonder I associated with globes and maps, and with the graceful airliners I dreamed of someday flying to distant places. I learned some French and Dutch from my Belgian father and studied Spanish in high school. The language I really fell for, though, is Japanese, which I first studied during a summer homestay in Kanazawa. (…)

Opinion | Have a Foreign Language Love Affair This Summer – The New York Times (nytimes.com)


ZU UWE JOHNSONS NEUNZIGSTEM: Gut für die Haltung

„Heute neunzig Jahr“ hieß das letzte Buch, an dem Uwe Johnson gearbeitet hat. Das Fragment zieht die Summe eines Schreibens, das in der deutschen Literatur einmalig ist. Eine Wiederlektüre aus gegebenem Anlass (FAZ, 22 juillet, critique littéraire, article payant)  

Extraits :

(…) Johnsons Bücher sind aufs Engste mit­einander verwoben, entwerfen einen riesigen Kosmos an Figuren. Ereignisse werden so manchmal mehrfach erzählt, mit unterschiedlichen Mitteln, aus verschiedenen Perspektiven. Johnsons Werk ist eine Aufforderung an die Leser, sich mit der Wirklichkeit zu befassen, mit der Art und Weise, wie wir sie durch das Erzählte sehen. Erinnern heißt, Orte zu schaffen, an denen Geschichte und Geschichten zur Sprache kommen, an denen Trauerarbeit und Vergangenheitsbewältigung geleistet werden. Johnsons immer wieder aufgerufene Formulierung von der „Katze Erinnerung“ zeigt auch, wie lange man manchmal warten muss, bis das richtige Wort, die an­gemessene Formulierung oder der halt­bare Satz zu einem kommen.

Was für Gesine „Für wenn ich tot bin“ hieß, ist eigentlich in der paradoxen Hoffnung auf den gegenteiligen Satz hin gesprochen: „Für wenn ich lebendig bin“. Erzählen verbindet, es ist Weitergabe nicht nur von Wissen, sondern auch von Erfahrung, von Gefühlen, von Haltung und Form. Insofern ist Uwe Johnsons „Heute neunzig Jahr“, das wir heute terminlich passend als Anlass nehmen, ein krummes Jubiläum als Jahrestag zu feiern, weniger als Fragment anzusehen, sondern als Anstoß, Johnson zu lesen, diesen immer noch und immer wieder neu zu entdeckenden Großen der deutschen Literatur.

Matthias Göritz, geboren 1969, ist Schrift­steller und lehrt in St. Louis. Zuletzt erschien von ihm der Roman „Die Sprache der Sonne“ (C. H. Beck).

Uwe Johnsons Romanfragment Heute neunzig Jahr (faz.net)


«No pasarán»: Französische Rapper machen Front gegen das Rassemblement national / “No pasarán” : des rappeurs français font front contre le Rassemblement national (NZZ, 5 juillet, article payant)

Aufgeschreckt durch die jüngsten Wahlergebnisse, haben zwanzig Rapper Frankreichs einen Protestsong gegen die rechtsextremen Parteien veröffentlicht. Im kämpferischen Flow gibt es Aufrufe zu Gewalt und sonderbares ideologisches Treibgut. / Echaudés par les derniers résultats électoraux, vingt rappeurs français ont publié une chanson de protestation contre les partis d’extrême droite. Dans le flow combatif, on trouve des appels à la violence et d’étranges dérives idéologiques.

Französische Rapper gegen Rechts: ‘No pasarán’ Protestsong (nzz.ch)


The Mother of All Lies review – pursuing the truth of Morocco’s brutal dictatorship years (The Guardian, film review, 4 juillet, libre accès)

Asmae El Moudir employs a delicate mix of handmade replicas and oral testimony to brilliantly evoke personal and collective trauma

Extraits :

(…) One particularly harrowing event was the 1981 bread riots, where hundreds of protesters against the high cost of living were killed by the police; little photographic evidence of the mass execution survives. While replaying the ordeal of that fateful night, one of El Moudir’s neighbours collapses into tears, as if the figurines in his hands have come to life; Zahra, on the other hand, is unmoved. At the same time, her steeliness in discarding all photographic remnants of the past arises from a genuine, if authoritarian, desire to protect her loved ones. In choosing to delve into the liminal space between history and recreation, El Moudir’s film radically prioritises friction over easy reconciliation, making space for secrets and lies in pursuit of the truth.

The Mother of All Lies review – pursuing the truth of Morocco’s brutal dictatorship years | Film | The Guardian


The döner kebab has a meaty role in German society (The Economist, 29 juin, article payant)

It is a diplomatic tool as well as a tasty, cheap meal

Extraits :

“Ihave an onion on my head/I am a kebab/because kebab makes you more beautiful.” It is no surprise that the lyrics of “Döner macht schöner”, a German hit from 2004, do not deliver quite the same emotional payload in English. In Britain the kebab is a byword for drunken excess, devoured before bed and recalled in shame. In Germany, especially its capital, it is a more exalted affair. Every Berliner has a favoured Dönerladen. Many build family outings around them.

The döner kebab (the umlaut is essential) long ago displaced currywurst as Berliners’ fast food of choice. But these days its ubiquity obliges it to carry a lot more than succulent strips of seasoned meat—lamb, veal or beef—served in flatbread with salad and sauces.

Take inflation: where Germans once assessed price rises via the cost of ice-cream or beer, today newspapers calculate how many kebabs an hour’s labour might earn you. After supply-chain shocks and war sent prices soaring, some politicians called for a dönerpreisbremse: a cap on the cost of kebabs. “Talk to Putin, I want to pay four euros for a kebab!” one döner-demonstrator shouted at the chancellor in 2022. (…)

More recent migrants have taken the döner in new directions. At Rüyam Kebab, in Berlin’s Schöneberg district, your correspondent is served a gemüse (vegetable) döner as big as his head. The staff, largely Arabs rather than Turks, have added carrots and aubergine to the usual salad. The resulting array of lushly coloured, carefully layered ingredients is not just delicious but (perhaps not coincidentally) perfect for Instagram. It is not yet 6pm, and the queue extends out of the door. 

The döner kebab has a meaty role in German society (economist.com)


«Zu Hitler habe ich keine Meinung», sagt Erich Maria Remarque 1930 und geht dann doch ins Exil nach Ascona (NZZ, 29 juin, article payant)

Mit dem Roman «Im Westen nichts Neues» hat Remarque ohne Absicht die Bibel der Pazifisten geschrieben. Das Buch hatte ihn bei den Nazis verhasst gemacht. Es ist bis heute ein Weltbestseller.

Erich Maria Remarque war verhasst bei den Nazis wegen “Im Westen nichts Neues” (nzz.ch)


“What a row over sponsorship reveals about art and Mammon” (June 17)

Pay wall :It betrays childish misconceptions about money, morality and power (The Economist)

Excerpt :

In the modern age of mass literacy and commercial entertainment, the moral hazard has been dispersed rather than eliminated. Now the compromises are over how much creative folk charge, which fads they pander to, which middlemen they employ and so on. Even today, some artistic endeavours tend to require munificent patrons. These include full-scale opera, museum construction—and book festivals.

Artists who repudiate support from the likes of Baillie Gifford are naive about power and childish about morality. More than that, if it’s purity they covet, they are in the wrong business. 

What a row over sponsorship reveals about art and Mammon (economist.com)


“George Saunders looks to the future and sees dark times ahead for the USA” (June 17)

Pay wall :George Saunders schaut in die Zukunft und sieht düstere Zeiten für die USA heraufziehen. In seinen Geschichten kennt er kein Erbarmen

Die schonungslosen Kurzgeschichten des amerikanischen Autors gehören zum Besten, was die amerikanische Literatur zu bieten hat. Seine neusten Texte führen samt und sonders ins Verderben (NZZ, Book Review)

George Saunders sieht im Erzählband “Tag der Befreiung” eine düstere Zukunft (nzz.ch)


“Alhierd Bacharevič’s satirical dystopian novel “Europe’s Dogs” has a mesmerizing effect”

Pay wall :Ein schwindelerregender Parcours durch Zeiten und Räume – Alhierd Bacharevičs satirisch-dystopischer Roman «Europas Hunde» hat hypnotisierende Wirkung

Heiter stimmt in dem Roman des weissrussischen Schriftstellers Alhierd Bacharevič einzig die berückende Poesie, die ihn durchzieht (NZZ, Book Review)

Excerpt :

Ein «totaler Roman» von spielerischer Leichtigkeit und nagendem Ernst, von satirischer Schärfe und dystopischer Düsterkeit, die durch viel Poesie (zum Teil in Form gereimter Gedichte) kompensiert wird. Sein Hauptmerkmal aber ist schöpferische Widerständigkeit: Sie mildert melancholische Töne und schwarzseherische Szenarien ebenso ab wie W. H. Audens Motto: «In the nightmare of the dark / All the dogs of Europe bark . . .» Grosser Dank gebührt Thomas Weiler für seine meisterhafte Übersetzung und für das beigefügte Wörterbuch Balbuta-Deutsch, das uns auffordert, eine neue Sprache zu lernen. Wenn das kein Gewinn ist.

Alhierd Bacharevičs satirisch-dystopischer Roman «Europas Hunde» (nzz.ch)


Paper books or e-books: which is better for the planet? (June 15)

Some free articles / week : Livres en papier ou e-books : qu’est-ce qui est le mieux pour la planète ?

La saison estivale de lecture est arrivée. Certaines personnes opteront pour des livres classiques alors que d’autres préféreront des liseuses électroniques ou des livres audio diffusés sur un téléphone. Mais pour la planète, qu’est-ce qui est préférable ? (Atlantico, Interview)

Excerpt :

Comparons par exemple une liseuse Kindle de Amazon avec des livres et intéressons nous uniquement à la partie énergie. Pour la fabrication d’une liseuse Kindle, il faut compter une consommation de 25000 Wh d’énergie. Les livres, c’est environ une consommation d’énergie de l’ordre de 5000 Wh par kilo de papier. Un roman de poche a environ un poids de 250gr. 

Donc le Kindle devient plus économique énergétiquement après la lecture de 20 romans de poche. Bien entendu l’utilisation du Kindle consomme aussi de l’énergie. Mais c’est fort negligeable ! Les batteries du Kindle ont une capacité de 5.7 Wh pour 90 heures de lecture. 

On voit clairement que le Kindle permet de faire des économies d’énergie selon ces données.

Livres en papier ou e-books : qu’est-ce qui est le mieux pour la planète ? | Atlantico.fr


“Is now the right time to publish a novel by Louis-Ferdinand Céline?” (June 14)

Pay wall :Monster, Inc?Is now the right time to publish a novel by Louis-Ferdinand Céline?A newly translated book by an antisemitic French novelist is sure to spark debate (The Economist)

Excerpt :

Céline is considered one of the greatest French novelists of the 20th century, famed for works including “Journey to the End of the Night” (1932) and “Death on the Installment Plan” (1936). His novels are read in French schools as modernist works that capture the way people actually spoke. His admirers included the American writers Philip Roth and Kurt Vonnegut. “I feel called by his voice,” Roth said. “In France, my Proust is Céline.”

But as well as being acclaimed, Céline is abhorred. He wrote a series of pamphlets praising Adolf Hitler, recommending a military alliance with Nazi Germany and depicting Jews as villainous rapists sodomising Frenchmen. So vicious was his antisemitism that some wondered whether he was writing ironically. He was not. The publication of “Guerre” has once again raised the question of how to think about great art produced by artists with contemptible views or behaviour. (…)

On the 50th anniversary of Céline’s death in 2011, he appeared on an official list of figures to be celebrated for their contributions to French culture. But after protests, his name was removed. Some have tried to defend his work by separating the art from the artist, or by claiming that hatred of Jews was common in the period. But many have struggled to reconcile Céline’s literary talent with his antisemitism. In 2017 Gallimard announced its plan to publish a new edition of Céline’s pamphlets with a critical foreword. A wave of protests put paid to the idea.

However, France will have to reckon with the author’s hateful views, as Céline’s work enters the public domain in 2032. Antisemitism is lodged not only in his novels but also in French history. 

Is now the right time to publish a novel by Louis-Ferdinand Céline? (economist.com)


“Is the New York Times bestseller list politically biased?” (June 11)

Pay wall :Tipping the sales : Is the New York Times bestseller list politically biased? – Our investigation suggests it is (The Economist)

Excerpt :

Whenever the New York Times snubs a prominent conservative book it rekindles a debate about whether the newspaper discriminates against right-wing authors. Alleged victims include Ted Cruz, a Republican senator, who wrote “A Time for Truth” in 2015 and Clay Travis, a radio host, who published “American Playbook” in 2023. “It’s bang-your-head-against-the-wall frustrating,” says Ari Fleischer, White House press secretary under George W. Bush. Mr Fleischer’s book, “Suppression, Deception, Snobbery and Bias”, did not make the list in 2022 despite healthy sales.

Some may be tempted to cast aside such complaints as sour grapes, a popular delicacy in both publishing and politics. But a study by The Economist suggests that accusations of bias against conservative books may have merit.

Such criticism is not wholly new. The New York Times, which has kept a tally of bestsellers since 1931, came under fire in 1983, when William Peter Blatty, author of “The Exorcist”, sued the paper for omitting his book “Legion” from the fiction bestseller list. (His case was eventually dismissed.) And last year James Patterson, who has had nearly 290 New York Times bestsellers, complained that the paper was “cooking the books” when a non-fiction title of his did not make the cut. Like Coca-Cola, the New York Times guards its proprietary formula; exactly which retailers report sales, how they are weighted and which sales are screened out is shrouded in mystery.

To determine whether such claims are fact or fiction, The Economist compiled 12 years’ worth of Bookscan data from Publishers Weekly and identified books by 12 publishers that describe themselves as politically to the right of centre. These include Broadside Books, an imprint of HarperCollins that specialises in “conservative non-fiction”, and Regnery Publishing, which bills itself as America’s “leading publisher of conservative books”.

Our search of books released between June 2012 and June 2024 yielded 250 titles, out of a total of 4,169 that made the Publishers Weekly top 25 hardcover non-fiction list in at least one week. We then built a statistical model to predict whether books would appear in the New York Times weekly “hardcover non-fiction” and “advice, how-to and miscellaneous” rankings in order to determine whether books by conservative publishers were included on these lists more or less often than their sales data would suggest.

We estimate that, on average, books by conservative publishers are seven percentage points less likely to make it onto New York Times weekly bestseller lists than books by other publishers with similar sales figures. (…) 

A (…) plausible explanation for the bias faced by conservative authors is the way the New York Times bestseller list is compiled. Rather than weighting all sales equally, some publishing veterans believe that the paper may place greater weight on sales at independent bricks-and-mortar bookstores than online retailers. Independent bookstores, which select titles to order and display, may not stock or give prominence to books by conservatives; online everything is available, and right-wing books fly off virtual shelves.

The New York Times list has emerged as a battle in a broader culture war over American publishing. After January 6th 2021 Simon & Schuster cancelled the publication of a book by Josh Hawley, a Republican senator who offered a fist pump of apparent support for the protesters before they ransacked the Capitol. Publishers also got flak for signing former members of the Trump administration. There is a “baked-in, systemic bias” in corporate publishing houses against conservatives, says an executive who works at one of the major ones.

The fairness of the New York Times list is not merely a question of politics. Bestseller status helps an author sell more books, generate speaking fees and negotiate better contracts for future book deals. As other newspapers have done away with their lists and bookstores have closed in recent decades, the New York Times list is even more important. It is supposed to function as a reflection of what the public is reading—and influences what consumers might want to.

A more transparent list would also be more useful. If Alex Jones, a controversial far-right conspiracy theorist, was indeed the second-place bestselling author in America—as Bookscan says he was in August 2022, with a title that was omitted from the New York Times list—people should probably know that. His enduring popularity says a lot about the country and its readers, who are not willing to close the book on him.

Is the New York Times bestseller list politically biased? (economist.com)


“English-Language Books Are Filling Europe’s Bookstores. Mon Dieu!” (June 9)

Some free articles / week :Young people, especially, are choosing to read in English even if it is not their first language because they want the covers, and the titles, to match what they see on TikTok and other social media (NYT)

English-Language Books Are Filling Europe’s Bookstores. Mon Dieu! – The New York Times (nytimes.com)


“Kafka, through literature, restores a little order to the world”

Pay wall :Marcel Cohen, écrivain : « Kafka, par la littérature, rétablit un peu d’ordre dans le monde » – Dans un bel « Autoportrait en lecteur » paru en 2017, Marcel Cohen s’attachait à collationner les mots des écrivains ayant compté et comptant toujours pour lui. Kafka, qui considérait que l’on ne peut commencer à lire correctement un auteur que lorsqu’il est mort, occupait une place de choix dans cet inventaire. Dans ce texte inédit, spécialement écrit pour le hors-série du « Monde » consacré à Kafka, Marcel Cohen nous offre un portrait pointilliste de Kafka, une esquisse qui est aussi une méditation sur les rapports entre littérature et éthique (Le Monde, Guest Essay)

Marcel Cohen, écrivain : « Kafka, par la littérature, rétablit un peu d’ordre dans le monde »


“Romeo and Richard III are enlisted in the casting wars” (7 juin)

Pay wall : Romeo and Richard III are enlisted in the casting wars : Who should play whom on stage? (The Economist)

Romeo and Richard III are enlisted in the casting wars (economist.com)


“The incredible story of Camus’s manuscript of The Stranger” (June 3)

Pay wall : L’incroyable histoire du manuscrit de L’Étranger de Camus : ENQUÊTE – Ce document exceptionnel aurait été écrit en 1944, deux années après la publication de son célèbre roman ! Était-ce une farce ou parce que Camus avait besoin d’argent ? Ce manuscrit n’a été visible que deux fois, en 1958 et en 1991. Il sera vendu aux enchères mercredi. Mise à prix : près de 800.000 euros… (Le Figaro)

L’incroyable histoire du manuscrit de L’Étranger de Camus (lefigaro.fr)


The Pomeranian State Museum Greifswald traces “Lifelines” through the work of Caspar David Friedrich in a special exhibition

Pay wall : CASPAR DAVID FRIEDRICH: – Pommern als geistige Haltung : Das Pommersche Landesmuseum Greifswald zieht in einer Sonderausstellung „Lebenslinien“ durchs Werk von Caspar David Friedrich und zeigt besonders, wie wichtig Heimat und Familie für ihn waren (FAZ)

Caspar David Friedrichs in Greifswald (faz.net)


“Franz Kafka’s Prague: a centenary tour of the writer’s home city”

Free access : A hundred years after his death, the author’s presence is as strong as ever in the Czech capital – from his childhood homes and the literary cafes he frequented to the remarkable buildings immortalised in his work (The Guardian)

Franz Kafka’s Prague: a centenary tour of the writer’s home city | Prague holidays | The Guardian


“Kafka’s language, an art of German sketching”

Pay wall : La langue de Kafka, un art de l’esquisse allemande : À l’occasion du centenaire de la mort de Kafka, Le Figaro revient sur la singularité de son style avec Florence Bancaud, universitaire et spécialiste de l’œuvre kafkéenne (Le Figaro, Interview)

La langue de Kafka, un art de l’esquisse allemande (lefigaro.fr)


“A century after his death, Kafka still sums up our surreal world”

Free access : A century after his death, Kafka still sums up our surreal world : A sneak preview of a new exhibition about him sends shivers down my spine (The Guardian)

 A century after his death, Kafka still sums up our surreal world | Rachel Cooke | The Guardian


“A century after his death Franz Kafka is still in the zeitgeist”

Pay wall : Literary afterlives : A century after his death Franz Kafka is still in the zeitgeist – From TikTok to TV to new tomes, the author continues to inspire writers and readers (The Economist)

A century after his death Franz Kafka is still in the zeitgeist (economist.com)


In the end, Kafka imposes the ultimate punishment on his work: it is to be burned

Pay wall : He wrestled with his texts. And when he couldn’t get any further with his pen, he took a knife and cut up what otherwise wouldn’t become a whole / Am Ende verhängt Kafka die Höchststrafe über sein Werk: Es soll verbrannt werden – Er rang mit seinen Texten. Und wenn er mit der Feder nicht mehr weiterkam, nahm er das Messer zur Hand und zerschnitt, was sonst nicht ein Ganzes werden wollte (NZZ)

Kafkas letzter Wille: Warum er seine Texte verbrannt sehen wollte (nzz.ch)


Movie “Golda”: Their goal was the survival of Israel

Pay wall : Guy Nattiv’s feature film “Golda” tells the story of the difficult decisions made by Israeli Prime Minister Golda Meir during the Yom Kippur War. This is not going down well with everyone at the moment / KINOFILM „GOLDA“:Ihr Ziel war das Überleben IsraelsGuy Nattivs Spielfilm „Golda“ erzählt von den schweren Entscheidungen der israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir im Jom-Kippur-Krieg. Das kommt zur Zeit nicht bei allen gut an (FAZ, Film Review)

Kinofilm „Golda“ mit Helen Mirren: Ihr Ziel war das Überleben Israels (faz.net)


“Paris Olympics Chart a New Gastronomic Course”

Some free articles / week : Hold the French Fries! Paris Olympics Chart a New Gastronomic Course – The environment will come first as France tries to revitalize the global image of its cuisine (NYT)

Hold the French Fries! Paris Olympics Chart a New Gastronomic Course. – The New York Times (nytimes.com)


“Dissent in anti-Semitism research”

Pay wall : Anti-Semitism research is at the center of a political dispute. Where are the lines of conflict and how should they be dealt with? / Der Dissens in der Antisemitismusforschung Die Antisemitismusforschung steht im Zentrum politischen Streits. Wo liegen die Konfliktlinien, und wie sollte man damit umgehen? (FAZ)

Politisierte Wissenschaft: Der Dissens in der Antisemitismusforschung (faz.net)


“Anora”, a tale of strippers and oligarchs, wins at Cannes

Pay wall : Sean Baker’s film is timely and thoughtful. It is also a great deal of fun (The Economist, Film Review)

“Anora”, a tale of strippers and oligarchs, wins at Cannes (economist.com)


“Self-censorship threatens science”

Pay wall : According to a survey, university lecturers feel restricted by political correctness guidelines. However, it is not the state that is responsible for this, it is the universities and researchers / Selbstzensur bedroht die Wissenschaft Hochschullehrer fühlen sich laut einer Umfrage durch Vorgaben der politischen Korrektheit in eingeschränkt. Verantwortlich dafür ist aber nicht der Staat, es sind die Universitäten und Forscher (FAZ, Guest Essay)

Die Wokeness und ihr Einfluss auf wissenschaftliche Institutionen (faz.net)


“Alice Munro was the English language’s Chekhov”

Pay wall : A literary life : The Nobel prizewinning short-story writer died on May 13th, aged 92 (The Economist)

Alice Munro was the English language’s Chekhov (economist.com)


Michel Onfray: “The corpse on the ground is that of Western civilization”.

Pay wall : Dans le huitième tome de son « Journal hédoniste » (Albin Michel), le philosophe, « anarchiste conservateur », s’inquiète des ravages du « progressisme » (Le Point)

Michel Onfray : « Le cadavre qui est à terre, c’est celui de la civilisation occidentale » (lepoint.fr)


“Jürgen Klopp brought not only victories but a fan’s passion for the game”

Free access : The Liverpool manager, who bows out today after nine years, knew football was ‘the most important of least important things’ (The Guardian, Opinion)

Jürgen Klopp brought not only victories but a fan’s passion for the game | Kenan Malik | The Guardian


Agathe Riedinger’s first film follows a young suburbanite in search of fame

Pay wall : Festival de Cannes: notre critique de Diamant brut, une vision brillante des réseaux sociaux

En compétition, le premier film d’Agathe Riedinger suit une jeune banlieusarde en quête de célébrité. Sur la Croisette, où strass et paillettes se piquent de s’habiller d’élégance, le film tranche avec éclat (Le Figaro, Film Revieuw)

Festival de Cannes: notre critique de Diamant brut, une vision brillante des réseaux sociaux (lefigaro.fr)


The only cinema in Paris showing the latest Polanski film suddenly cancels the screening

Free access : L’unique cinéma parisien avec le dernier Polanski déprogramme le film en catastrophe

Le directeur du Studio Galande explique «avoir été piégé» par le distributeur de The Palace. À la seule séance maintenue, des manifestants se sont présentés devant le cinéma. Ainsi que le distributeur, très mécontent (Le Figaro)

L’unique cinéma parisien avec le dernier Polanski déprogramme le film en catastrophe (lefigaro.fr)


“Francis Ford Coppola’s 40-year battle to film Megalopolis”

Free access : ‘Has this guy ever made a movie before?’ The director has spent half his life and $120m of his own money to make his sci-fi epic. Just days ahead of its debut in Cannes, some of his crew members are questioning his methods (The Guardian, Film Review)

‘Has this guy ever made a movie before?’ Francis Ford Coppola’s 40-year battle to film Megalopolis | Megalopolis | The Guardian


« En près de vingt ans et treize longs-métrages, Quentin Dupieux est devenu un poids lourd du cinéma hexagonal »

Pay wall : La méthode Dupieux, tout sauf absurde: En près de vingt ans et treize longs-métrages, Quentin Dupieux est devenu un poids lourd du cinéma hexagonal grâce à une formule efficace : des films courts, peu chers, tournés à toute allure avec un casting de rêve. Son dernier délire, « Le Deuxième Acte », dans lequel il a embarqué Léa Seydoux, Louis Garrel, Raphaël Quenard et Vincent Lindon, sera présenté en ouverture du Festival de Cannes, le 14 mai (Le Monde, Portrait)

La méthode Dupieux, tout sauf absurde (lemonde.fr)


“Beloved father and hated dictator – in the successor states of Yugoslavia, opinions are divided on Marshal Tito and his myth”

Pay wall : Many in the Balkans glorify communist Yugoslavia as a commander-in-chief dictatorship. Tito was the incarnation of the multi-ethnic state. For nationalists, however, he remains a hate figure / Geliebter Landesvater und verhasster Diktator – an Marschall Tito und seinem Mythos scheiden sich in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens die Geister: Das kommunistische Jugoslawien verklären viele auf dem Balkan zur kommoden Diktatur. Tito war die Inkarnation des Vielvölkerstaats. Für die Nationalisten hingegen bleibt er eine Hassfigur (NZZ, Guest Essay)

Jugoslawiens Legende Tito: Verehrt und verachtet in seiner Heimat (nzz.ch)


“The Final: Attack on Wembley”

Free access : Documentary captures in lurid detail the chaos as thousands of ticketless fans forced their way into Wembley stadium to watch England v Italy (The Guardian, Film Review)

The Final: Attack on Wembley review – carnage on camera at Euro 2020 | Film | The Guardian


“Screams before Silence”: Sheryl Sandberg has made a film about the sexual violence on October 7. It should silence the last doubters

Pay wall : In the documentary “Screams before Silence”, the former COO of the Meta Group fights against the silence surrounding the sexual crimes committed by Hamas. But the way she stages her own consternation is unnecessary / Mit der Dokumentation «Screams before Silence» kämpft die ehemalige COO des Meta-Konzerns gegen das Schweigen über die Sexualverbrechen der Hamas an. Nur wie sie ihre eigene Betroffenheit inszeniert, ist unnötig (NZZ, Film Review)

Sheryl Sandberg: Film «Screams Before Silence» über 7. Oktober (nzz.ch)


Emmanuel Kant: “Thinking for yourself is a question of attitude”

Pay wall : Seven things we can learn from Kant for life: 300 years after his birthday, Immanuel Kant’s thinking is surprisingly topical. But he does not promise happiness, he was not a wellness philosopher / Selbst zu denken, ist eine Frage der Haltung: Sieben Dinge, die wir von Kant fürs Leben lernen können : Immanuel Kants Denken ist 300 Jahre nach seinem Geburtstag erstaunlich aktuell. Aber Glück verspricht er nicht, er war kein Wellness-Philosoph (NZZ)

300 Jahre nach seinem Geburtstag ist die Philosophie von Immanuel Kant aktuell (nzz.ch)


Salman Rushdie : “Without the freedom to offend, freedom of expression ceases to exist”

Pay wall : Salman Rushdie au Figaro: «Sans la liberté d’offenser, la liberté d’expression cesse d’exister» – L’écrivain, de passage à Paris pour une conférence au Musée d’Orsay, nous a accordé le premier entretien, trois semaines après la sortie du  Couteau , livre dans lequel il revient sur la tentative d’assassinat dont il a été victime à l’été 2022 -Le Figaro, Interview with Salman Rushdie)

Salman Rushdie au Figaro: «Sans la liberté d’offenser, la liberté d’expression cesse d’exister» (lefigaro.fr)


“The world cannot exist without respect: how morality becomes a poison that corrodes society”

Pay wall : Is society divided? Not necessarily, says philosopher Michael Andrick. And above all not because there are different opinions. But because opinions are justified by higher morals / Ohne Respekt kann die Welt nicht bestehen: wie Moral zum Gift wird, das die Gesellschaft zersetztIst die Gesellschaft gespalten? Nicht unbedingt, sagt der Philosoph Michael Andrick. Und vor allem nicht deshalb, weil es verschiedene Meinungen gibt. Sondern weil die Meinungen mit höherer Moral gerechtfertigt werden (NZZ, Guest Essay)

Moral: Wie sie Gesellschaften zersetzen kann (nzz.ch)


“Why Beethoven’s ninth appeals to democrats and despots alike”

Pay wall : Since its first performance 200 years ago, few pieces of music have won such varied devotees (The Economist)

Why Beethoven’s ninth appeals to democrats and despots alike (economist.com)

Some free articles / week : Daniel Barenboim: What Beethoven’s Ninth Teaches Us (NYT, Guest Essay)

Opinion | Daniel Barenboim: What Beethoven’s Ninth Teaches Us – The New York Times (nytimes.com)


“Painting of vagina by French artist Gustave Courbet sprayed with ‘MeToo’ graffiti”

Free access : French-Luxembourgish performance artist Deborah de Robertis says she organised the stunt, after which two people were arrested (The Guardian)

Painting of vagina by French artist Gustave Courbet sprayed with ‘MeToo’ graffiti | France | The Guardian


The longing for death: “Werther” and Thomas Mann’s “Magic Mountain” are the most famous novels in German literature

Pay wall : Die Sehnsucht nach dem Tod: Goethes «Werther» und Thomas Manns «Zauberberg» sind die berühmtesten Romane der deutschen Literatur: Während Werther dem Tod verfallen ist, spricht aus Hans Castorp ganz entschieden eine Lebensbejahung. Die beiden grossen Romane stehen Rücken an Rücken (NZZ, Book Review)

Goethes “Werther” und Thomas Manns “Zauberberg” feiern ein Jubiläum (nzz.ch)


Frank Stella, influential American artist, dies aged 87

Some free articles / week : Frank Stella, Towering Artist and Master of Reinvention, Dies at 87 : He moved American art away from Abstract Expressionism toward cool minimalism. His explorations of color and form were endlessly discussed and constantly on exhibit (NYT)

Frank Stella, Towering Artist and Master of Reinvention, Dies at 87 – The New York Times (nytimes.com)

Free access : His constantly evolving works have been hailed as landmarks of the minimalist and post-painterly abstraction art movements (The Guardian)

Frank Stella, influential American artist, dies aged 87 | US news | The Guardian


“What Karl Popper Would Say About Campus pro-Palestinian Protests”

Some free articles / week :The Limits of Tolerance:  Popper, who fled Nazi Europe and coined the term the ‘Open Society,’ warned of the dangers of both tolerance – and intolerance. At what point would the philosopher, in his own words, have considered pro-Hamas slogans and police violence on U.S. campuses as ‘criminal incitement to intolerance and persecution’? (Haaretz, Opinion)

The Limits of Tolerance: What Karl Popper Would Say About Campus pro-Palestinian Protests – Opinion – Haaretz.com


“Do women see differently?”

Pay wall : The American photographer Ruth Orkin is best known for her street photography and portraits of numerous Hollywood stars. The photo book “Women” now shows Orkin’s special view of the reality of women’s lives in the 1940s and 1950s / Sehen Frauen anders? Die amerikanische Fotografin Ruth Orkin ist vor allem bekannt für Straßenfotografie und Porträts zahlreicher Hollywoodstars. Der Fotoband „Women“ zeigt nun Orkins besonderen Blick auf die Lebenswirklichkeit von Frauen in den 1940er und 1950er Jahren (FAZ)

Ruth Orkins „Women“: Der besondere Blick der Fotografin (faz.net)


‘The Fall Guy’ Review: Ryan Gosling Goes Pow!

Some free articles / week :‘The Fall Guy’ Review: Ryan Gosling Goes Pow! Splat! Ouch! – The actor charms as a swaggering stunt man, alongside an underused Emily Blunt, in the latest skull-rattling action movie from David Leitch (NYT, Film Review)

‘The Fall Guy’ Review: Ryan Gosling Goes Pow! Splat! Ouch! – The New York Times (nytimes.com)


Who’s afraid of Judith Butler, the “godmother of queer theory”?

Pay wall : From ivory tower to person of the hour : Who’s afraid of Judith Butler, the “godmother of queer theory”? – A new book highlights Judith Butler’s fierceness and blind spots (The Economist, Book Review)

Who’s afraid of Judith Butler, the “godmother of queer theory”? (economist.com)


“Art Isn’t Supposed to Make You Comfortable”

Some free articles / week : Art Isn’t Supposed to Make You Comfortable (NYT, Guest Essay)

Opinion | Simple Morality Never Makes Great Art – The New York Times (nytimes.com)


Hot fairy tales

Pay wall : Feeling horny : Romantasy brings dragons and eroticism together. At last. Novels starring hot fairies are selling millions of copies (The Economist)

Romantasy brings dragons and eroticism together. At last (economist.com)


Immanuel Kant’s 300th birthday: “It takes courage to use your mind”

Pay wall : : Immanuel Kant challenged people to think and provoked the educated – Three hundred years ago, he was born in Königsberg and hardly left the city of his birth throughout his life. Nevertheless, Immanuel Kant was a citizen of the world / Es braucht Mut, den Verstand zu gebrauchen: Immanuel Kant forderte die Menschen zum Denken auf und provozierte die Gebildeten – Vor dreihundert Jahren kam er in Königsberg zur Welt und hat seine Geburtsstadt sein Leben lang kaum verlassen. Trotzdem war Immanuel Kant ein Weltbürger (NZZ)

Der Sattlerssohn aus Königsberg: Wie Immanuel Kant zum Weltbürger wurde (nzz.ch)


Show me the Monet

Pay wall : On its 150th anniversary, Impressionism is surprisingly relevant: What the once-derided movement reveals about art today (The Economist)

On its 150th anniversary, Impressionism is surprisingly relevant (economist.com)


Salman Rushdie: literature against obscurantism

Pay wall : “Le Couteau”, de Salman Rushdie: la littérature contre l’obscurantisme : L’écrivain publie «Le Couteau», un récit saisissant de précision sur l’attentat dont il fut victime en 2022 et les leçons de vie qu’il en tire (Le Figaro, Book Review)

Le Couteau, de Salman Rushdie: la littérature contre l’obscurantisme (lefigaro.fr)


“Stefan Zweig or the misfortunes of a centrist in a time of extremes”

Pay wall : «Stefan Zweig ou les malheurs d’un centriste au temps des extrêmes» – Mélancolie de l’Europe, un recueil de textes inédits de l’écrivain, paraît chez Plon. L’occasion de nous plonger dans les tourments d’une âme inquiète partagée entre le rêve idéaliste d’une Europe ou régnerait la paix perpétuelle et la cruelle lucidité d’un connaisseur profond du cœur humain (Le Figaro)

Eugénie Bastié: «Stefan Zweig ou les malheurs d’un centriste au temps des extrêmes» (lefigaro.fr)


Film Review: “Civil War”

Free access : The America depicted in Civil War is not half as alarming as the real one – With Donald Trump and the Capitol Hill riots in court, the studiously apolitical vibe of this dystopia feels like a cop-out (The Guardian, Opinion)

The America depicted in Civil War is not half as alarming as the real one | Emma Brockes | The Guardian

Some free articles / week : The Real Path to an American Civil War (NYT, Opinion)

Opinion | What It Would Really Take to Have an American Civil War – The New York Times (nytimes.com)


French history: “The dark role of the French Militia, which took up arms against the Resistance before the Nazis”

Pay wall : Vercors : le rôle sombre de la Milice française qui prit les armes contre la résistance avant les nazis – Emmanuel Macron rend hommage à la Résistance dans le village martyr de Vassieux-en-Vercors, qui, avant l’assaut des troupes allemandes à l’été 1944, connut la répression de la Milice française créée par le régime de Vichy (Le Figaro)

Vercors : le rôle sombre de la Milice française qui prit les armes contre la résistance avant les nazis (lefigaro.fr)


Salman Rushdie’s gripping take on his assault

Pay wall : “Knife” is a memoir about the attack in 2022 but also a love story (The Economist)

Salman Rushdie’s gripping take on his assault (economist.com)


Adelle Waldman’s new novel follows workers in a big-box store

Pay wall : Barely gettin’ by : “Help Wanted” is based on the author’s own stint employed by one (The Economist)

Help Wanted. By Adelle Waldman. W.W. Norton; 288 pages; $28.99. Serpent’s Tail; £16.99

Adelle Waldman’s new novel follows workers in a big-box store (economist.com)


The New Movie ‘Civil War’

Some free articles / week : The New Movie ‘Civil War’ Matters for Reasons Different Than You Think (NYT, Film Review)

Opinion | A ‘Civil War’ at the Theater Could Prevent One in the Streets – The New York Times (nytimes.com)


Modern slavery: Contract workers in the GDR

Pay wall : CONTRACT WORKERS IN THE GDR: The good old order and its slaves – They came from the socialist brother countries to learn – and were doubly exploited and discriminated against / Die gute alte Ordnung und ihre Sklaven – Sie kamen aus den sozialistischen Bruderländern, um zu lernen – und wurden gleich doppelt ausgebeutet und diskriminiert. Von der DDR und von ihren Heimatländern. Eine Ausstellung im HKW fragt nach den Vertragsarbeitern in der DDR (FAZ)

Ausstellung zu DDR-Vertragsarbeitern im HKW in Berlin (faz.net)


Archeology: In Ancient Pompeii, Dinner Surrounded by Myth

Some free articles / week : In Ancient Pompeii, Dinner Surrounded by Myth – A frescoed dining room is the latest find in an excavation campaign to shore up an area of the site, which was destroyed by a powerful volcanic eruption, and better preserve it (NYT)

In Ancient Pompeii, Fresco Dining Room With Trojan Decor Offers New Insights – The New York Times (nytimes.com)


The drawbacks—and benefits—of solitude

Pay wall : All by myself : The drawbacks—and benefits—of solitude. Three books examine the perils and pleasures of being alone (The Economist, Book Review)

The drawbacks—and benefits—of solitude (economist.com)


Berlin Was a Beacon of Artistic Freedom. Gaza Changed Everything

Some free articles / week : Berlin Was a Beacon of Artistic Freedom. Gaza Changed Everything. – The home of boundary-pushing artists from around the world has been upended by debates about what can and can’t be said about Israel and the war (NYT)

Berlin Was a Beacon of Artistic Freedom. Gaza Changed Everything. – The New York Times (nytimes.com)


Käthe Kollwitz: a retrospective at New York’s Museum of Modern Art

Pay wall : Käthe Kollwitz fought against the war and raised her voice for women and children – For the first time, the existential art of the German artist is being made known to a wider American public – thanks to a retrospective at New York’s Museum of Modern Art / Käthe Kollwitz kämpfte gegen den Krieg und erhob die Stimme für die Frauen und Kinder – Erstmals wird die existenzielle Kunst der Deutschen Künstlerin einer grösseren amerikanischen Öffentlichkeit bekanntgemacht – dank einer Retrospektive im New Yorker Museum of Modern Art (NZZ)

Käthe Kollwitz in New York – Sie kämpfte gegen den Krieg und für Frauen (nzz.ch)


The excellent German TV series “Kafka”

Pay wall : Daniel Kehlmann has written a brilliant Kafka series, and Joel Basman embodies the poet without stumbling into the trap of old myths – On the centenary of Franz Kafka’s death, a TV series and a feature film retell the life of one of the most enigmatic poets in poetically precise images / Daniel Kehlmann hat eine brillante Kafka-Serie geschrieben, und Joel Basman verkörpert den Dichter, ohne in – die Falle der alten Mythen zu stolpern – Zum hundertsten Todestag von Franz Kafka erzählen eine TV-Serie und ein Kinofilm das Leben eines der rätselhaftesten Dichter in poetisch genauen Bildern noch einmal neu (NZZ, TV Review)

Franz Kafka wird im Kino und in einer TV-Serie zu neuem Leben erweckt (nzz.ch)


Paris: The Olympics and urban planning

Pay wall : The Olympics and urban planning: The new geography of Paris – Reshaping the French capital and its banlieues (The Economist)

The new geography of Paris (economist.com)


How (and by whom) was Jesus remembered after his death?

Pay wall : Comment (et par qui) le souvenir de Jésus a-t-il été transmis après sa mort ? La question reste l’une des énigmes les plus difficiles à percer de l’histoire du christianisme. Alors qu’une partie du monde chrétien célèbre la résurrection du Christ à l’occasion des fêtes de Pâques, zoom sur la constitution des tout premiers récits sur Jésus, des lettres de Paul aux Evangiles (Le Monde, Interview)

Comment (et par qui) le souvenir de Jésus a-t-il été transmis après sa mort ? (lemonde.fr)


“A different sort of art heist: Museums are becoming more expensive”

Pay wall : A different sort of art heist: Museums are becoming more expensive – Will it kill off future patronage and attendance? (The Economist)

Museums are becoming more expensive (economist.com)


History: Munich 1938, a French trauma

Pay wall : Munich 1938, retour sur un traumatisme français : Dans un livre événement, l’historien et académicien Maurizio Serra éclaire ce moment où les démocraties ont, par lâcheté, capitulé face au nazisme (Le Point, Book Review

Munich 1938, retour sur un traumatisme français (lepoint.fr)


Art of Encryption in Berlin

Pay wall : Humans mutate in the technocene – life in the shadow of data traces: the exhibition “Poetics of Encryption” at the Berliner Kunst-Werke takes a close look at our digital age  / Der Mensch mutiert im Technozän – Leben im Schatten der Datenspuren: Die Ausstellung „Poetik der Verschlüsselung“ in den Berliner Kunst-Werken fühlt unserer digitalen Zeit auf den Zahn (FAZ)

Poetik der Verschlüsselung in Berlin: Der Mensch mutiert im Technozän (faz.net)


Chaos: History of a notion

Pay wall : Le « chaos », ou la réhabilitation d’un concept aussi destructeur que libérateur – Le mot est synonyme de confusion, de désordre, voire de cataclysme. Mais des penseurs invitent à retrouver le sens premier et positif de ce concept qui trouve racine dans la mythologie grecque (Le Monde)

Le « chaos », ou la réhabilitation d’un concept aussi destructeur que libérateur (lemonde.fr)


The end of the “Sie”? In Germany, the cultural battle marked by the end of the formal salutation

Pay wall : En Allemagne, la bataille culturelle marquée par la fin du vouvoiement – Le vouvoiement est en voie de disparition en Allemagne. La tendance est à l’abolition des distances et à la réintroduction du « du » (« tu ») (Le Point, Correspondant)

En Allemagne, la bataille culturelle marquée par la fin du vouvoiement (lepoint.fr)


French impressionists: a new Paris exhibition

Free access : Historic meeting of French impressionists recreated in Paris exhibition – Immersive tour at Musée d’Orsay takes visitors back to 15 April 1874 – the moment that marked the movement’s birth (The Guardian)

Historic meeting of French impressionists recreated in Paris exhibition | Art and design | The Guardian


Body images in the art of the Middle Ages

Pay wall : Between God, morality and permissiveness: the Middle Ages were obsessed with contradictory body images  /Zwischen Gott, Moral und Freizügigkeit: Das Mittelalter war besessen von widersprüchlichen Körperbildern – Das Landesmuseum Zürich zeigt, wie unterschiedlich der Körper vonseiten der Kirche, in der Medizin und in der höfischen Gesellschaft wahrgenommen wurde (NZZ)

Begehrt, umsorgt, gemartert: Bilder des Körpers im mittelalterlichen Europa (nzz.ch)


The best war novels

Pay wall : Seven of the best war novels: For a fuller understanding of war, read fiction as well as history and journalism (The Economist, Book Review)

Seven of the best war novels (economist.com)


New movies and series

Pay wall : Kate Winslet explores how to be a good autocrat: “The Regime” is a silly show with a deadly serious point (The Economist)

Kate Winslet explores how to be a good autocrat (economist.com)

Pay wall : Kafka on TV: La série d’ARD “Kafka” ne raconte pas la vie d’un poète, mais aborde l’œuvre et la vie de manière inventive et sous plusieurs angles. C’est rafraîchissant et audacieux, précis du point de vue de l’histoire littéraire et séduisant dans la forme / Ein Wagnis, aber eines, das gelingt! Die ARD-Serie „Kafka“ erzählt kein Dichterleben, sondern nähert sich Werk und Vita einfallsreich und multiperspektivisch. Das ist erfrischend kühn, literaturhistorisch genau und bestechend in der Form (FAZ)

Kafka im TV: ARD-Serie von Daniel Kehlmann und David Schalko (faz.net)


Culture and Islam

Pay wall : Pourquoi le chanteur algérien Soolking souhaite se détourner du chant, considéré comme haram ? En Algérie, la « guerre sainte » contre la musique entre dans une nouvelle ère avec des chanteurs qui se détournent d’eux-mêmes de la musique (Opinion, Kamel Daoud, Le Point)

Pourquoi le chanteur algérien Soolking souhaite se détourner du chant, considéré comme haram ? (lepoint.fr)


God and sex

Pay wall : What to read to understand God and sex: The Almighty has almighty problems with (some sorts of) it (The Economist)

What to read to understand God and sex (economist.com)


Debate on a controversial cartoon on Gaza’s suffering (see: Cartoon of the Day)

Pay wall : ‘Dehumanizing’: French Cartoonist Under Fire for Caricature Satirizing Ramadan in Gaza. The cartoon of a man trying to catch a rat during Ramadan in war-torn Gaza, published in the newspaper Liberation, stirred controversy on social media, with some calling attention to the paper’s Israeli editor-in-chief. The cartoonist, Corinne Rey, is a survivor of the Charlie Hebdo massacre (Haaretz)

‘Dehumanizing’: French Cartoonist Under Fire for Caricature Satirizing Ramadan in Gaza – World News – Haaretz.com


The ungoing debate on Jonathan Glazer’s movie “The zone of interest”

Free access : The Zone of Interest is about the danger of ignoring atrocities – including in Gaza (The Guardian Guest Essay by Naomi Klein)

The Zone of Interest is about the danger of ignoring atrocities – including in Gaza | Naomi Klein | The Guardian


A new German movie on Franz Kafka

Pay wall : “The trial” of a movie: Franz Kafka died 100 years ago. The new film “The Glory of Life”, which is released in cinemas on March 14, is dedicated to the writer and his great love Dora Diamant / Der Prozess eines Films: Vor 100 Jahren starb Franz Kafka. Dem Schriftsteller und seiner großen Liebe Dora Diamant widmet sich der neue Film „Die Herrlichkeit des Lebens“, der am 14. März ins Kino kommt (FAZ)

„Die Herrlichkeit des Lebens“: Sabin Tambrea am Set des Films über Franz Kafka (faz.net)


Is “Poor Things” starring Emma Stone a feminist film?

Free access: Is Poor Things a feminist film? Is Barbie? These have become meaningless questions. The label of ‘feminist’ is beginning to feel more like a subcategory on Netflix than a meaningful description of art (The Guardian)

Is Poor Things a feminist film? Is Barbie? These have become meaningless questions | Beatrice Loayza | The Guardian


Eurovison: Some want Israel excluded

Free access: Eurovision mirrors how countries see one another. That’s why I can’t watch Israel take part. No amount of mental gymnastics can justify allowing its inclusion while a humanitarian catastrophe goes on in Gaza ‘The Guardian, Opinion)

Eurovision mirrors how countries see one another. That’s why I can’t watch Israel take part | Jeff Ingold | The Guardian

Some free articles / week: Israel should be dropped from Eurovision if Gaza war continues, say Belgian ministers. Israel has already agreed to revise the lyrics of its potential submission to the song contest after EBU took issue with verses that appeared to reference Hamas’ October 7 attack (The Jerusalem Post)

Eurovision should exclude Israel over Gaza war, Belgian ministers say – The Jerusalem Post (jpost.com)


The Picasso Museum

Free access: Picasso Museum to show work of Françoise Gilot, ex-partner he tried to destroy. Gilot, who was shunned and castigated in France after splitting from Picasso, to have space in Paris museum dedicated to her art (The Guardian)

Picasso Museum to show work of Françoise Gilot, ex-partner he tried to destroy | Art | The Guardian


French lef-wing intellectual Didier Eribon

Pay wall: Class warfare even in death: Didier Eribon writes about his mother. Didier Eribon is a favorite of French intellectuals. In his books, he tries to explain how left-wing workers have become staunch Le Pen voters. In his new book, “A Worker”, he uses his own mother as an example – and fails / Selbst beim Sterben herrscht Klassenkampf: Didier Eribon schreibt über seine Mutter. Didier Eribon ist ein Liebling der französischen Intellektuellen. In seinen Büchern versucht er zu erklären, wie aus linken Arbeitern stramme Le-Pen-Wähler geworden sind. (NZZ, Book Review)

Klassenkampf – sogar beim Sterben: Didier Eribon schreibt über seine Mutter (nzz.ch)


Oscars: Israeli minister slams Oscar-winning Jewish Holocaust film director

Some free articles / week: Vile’ and ‘auto-antisemitic’: “Whether the victims of October the 7th in Israel or the ongoing attack on Gaza, all the victims of this dehumanization. How do we resist?” Jonathan Glazer asked (The Jerusalem Post)

Israeli minister Amichai Chickli blasts Oscar winner for antisemitism – Israel News – The Jerusalem Post (jpost.com)


The Oscars: Marriage is the big theme

Pay wall: Infatuation, kids, adultery: marriage is the theme of the Oscars: Together the nominees sketch a composite picture of marriage. Here it is (The Economist)

Infatuation, kids, adultery: marriage is the theme of the Oscars (economist.com)


Women’s art

Pay wall: Malerinnen 1500 Bis 1900 :Kunst ist keine Frage von Rock oder Hose. Wer hat Angst vor tiefstem Judithblutrot? Das Arp-Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen feiert Werke europäischer Malerinnen, die von der Kunstgeschichtsschreibung lange ignoriert wurden. (FAZ)

„Maestras“ in Remagener Schau stehen malerisch ihren Kollegen in nichts nach (faz.net)


New Movies:  Kate Winslet in «The Regime» 

Pay wall: Kate Winslet as a paranoid autocrat between Le Pen and Trump: The political satire “The Regime” settles the score with the powerful. After “Succession,” author Will Tracy’s interest turns to global politics. His mini-series revels in the chaos that arises when a politician doesn’t know what they’re doing / Kate WinslFree accesset als paranoide Autokratin zwischen Le Pen und Trump: Die Politsatire «The Regime» rechnet mit den Mächtigen ab (NZZ, Film Review)

«The Regime»: Kate Winslet als paranoide Autokratin zwischen Le Pen und Trump (nzz.ch)


Gaza and the artists

Free access: On loving anti-Israel artists: In the midst of all this loss – lives, ideals, friends –  I cannot bear losing work I connect with, too (The Times of Israel, Opinion)

On loving anti-Israel artists | Susannah Dainow | The Blogs (timesofisrael.com)


Hollywood in crisis

Pay wall: Zones of interest: Whoever gets the Best Picture Oscar, international films are winning. Hollywood’s growing love of foreign films says a lot about the insular industry (The Economist)

Whoever gets the Best Picture Oscar, international films are winning (economist.com)


History of the West: And you call yourself civilized?

Pay wall: The history of the West is not quite what you learned in school. Josephine Quinn’s new book re-examines what people think they know about civilizations (The Economist, Book Review)

The history of the West is not quite what you learned in school (economist.com)


The New York Times”: Diversity? For sure! Diversity of opinions? No, thank you.

Pay wall: “New York Times” under pressure: While the newspaper faces criticism for its coverage of Israel, former editors publicly lament the diminishing diversity of opinions in the publication / „New York Times“ unter Druck: Während die Zeitung wegen ihrer Israelberichterstattung in der Kritik steht, beklagen ehemalige Redakteure öffentlich die schwindende Meinungsvielfalt im Blatt (FAZ)

Kritik an „New York Times“ wegen schwindender Meinungsvielfalt (faz.net)


Gabriel García Márquez: Must the last will of an author be respected? Remember Kafka…

Free access:Gabriel García Márquez Wanted to Destroy His Last Novel. It’s About to Be Published. The publication of “Until August” adds a surprising twist to his legacy, and may stir questions about posthumous releases that contradict a writer’s directives (NYT)

Gabriel García Márquez Wanted to Destroy His Last Novel. It’s About to Be Published. – The New York Times (nytimes.com)


New great artist in the Netherlands and in Switzerland

Some free articles / week: Meet the Artist Delighting Amsterdam. Thanks to a street artist named Frank “Frankey” de Ruwe, a wander through the Dutch capital may lead to a playful discovery or two (NYT)

Meet Frankey, the Street Artist Delighting Amsterdam – The New York Times (nytimes.com)

Pay wall: Art is nothing, light is everything. In Dan Flavin’s rollercoaster of asceticism and ecstasy, one can go swimming – preferably with sunglasses on / Kunst ist nichts, Licht ist alles. In Dan Flavins Wechselbad von Askese und Ekstase kann man schwimmen gehen – am besten mit Sonnenbrille (NZZ)

Dan Flavin: Lichtkünstler zwischen Askese und Ekstase (nzz.ch)


A strange new German movie : The classroom / Das Klassenzimmer

Pay wall: Notre critique de La Salle des profs: une ombre au tableau (Le Figaro, Film Review)

Trailer : https://youtu.be/J_I-VM6OfGI

Notre critique de La Salle des profs: une ombre au tableau (lefigaro.fr)

Pay wall: « La Salle des profs » : le collège en zone d’hallucination(Le Monde, Film Review)

Les films à l’affiche : « Les Carnets de Siegfried », « Rivière de nuit », « La Salle des profs », « Shikun »… (lemonde.fr)


Anti-totalitarianism: Hannah Arendt is still relevant

Pay wall: Hannah Arendt’s message on freethinking is as relevant as ever. Thoughtlessness creates the conditions for evil (The Economist)

Hannah Arendt’s message on freethinking is as relevant as ever (economist.com)


Palestinian cartoon gloom

Pay wall: “Palestine”, an old graphic novel, is making a comeback. Interest in Joe Sacco’s graphic novel is the highest it has been in 20 years (The Economist)

“Palestine”, an old graphic novel, is making a comeback (economist.com)


Philosophy: A scientist on the question of free will

Pay wall: The physicist Sabine Hossenfelder on the big questions of life: “Free will – I wouldn’t know what that is supposed to be.” / Die Physikerin Sabine Hossenfelder über die grossen Lebensfragen: «Der freie Wille – ich wüsste nicht, was das sein soll» (NZZ, Interview)

Sabine Hossenfelder über die Teilchenphysik als Geldverschwendung (nzz.ch)


Film review: Italy’s Oscar nominee “Io capitano”

Free access: Italy’s Oscar Nominee Is a Great Film, but It Doesn’t Tell the Whole Story (NYT, Guest Essay)

Opinion | ‘Io Capitano,’ Italy’s Oscar Nominee, Doesn’t Tell the Whole Story – The New York Times (nytimes.com)


Art and war

Free access: Art shows the surreal reality of wartime Ukraine in a way the news never could (The Guardian)

Art shows the surreal reality of wartime Ukraine in a way the news never could | Charlotte Higgins | The Guardian

Pay wall: Which images of disasters should one show in the face of the associated suffering? Théodore Géricault posed this question already in 1819 / Welche Katastrophen-Bilder soll man angesichts des damit verbundenen Leids zeigen? Théodore Géricaults warf diese Frage bereits 1819 auf (NZZ, Opinion)

Bild einer Katastrophe: «Das Floss der Medusa» zeigt Opfer des Schiffbruchs 1816 (nzz.ch)


Israeli and Cartoons on the War in Gaza

Pay wall: For Israel’s Political Cartoonists, the Gaza War Is a Thorny Battle (Haaretz)

For Israel’s Political Cartoonists, the Gaza War Is a Thorny Battle – Israel News – Haaretz.com


TV Review: Laughing while a war is raging?

Pay wall: Laughing to tears: On “A Wonderful Country”, Israelis joke their way through trauma (The Economist)

On “A Wonderful Country”, Israelis joke their way through trauma (economist.com)


Netflix and the conflict between Israelis and Palestinians

Pay wall: Netflix Needs New Heroes: Israel’s ‘Fauda’ Glorifies Killing Palestinians (Haaretz, Opinion)

Netflix Needs New Heroes: Israel’s ‘Fauda’ Glorifies Killing Palestinians – Opinion – Haaretz.com


Arab culture

Pay wall: A l’Institut du Monde Arabe, Etienne Dinet, peintre orientaliste et musulman. L’IMA, à Paris, consacre une exposition à l’artiste qui partagea son temps entre l’Algérie et la France. (Le Monde)

A l’Institut du Monde Arabe, Etienne Dinet, peintre orientaliste et musulman (lemonde.fr)

Pay wall: ‘We Will Destroy the Jews’: ‘Grandsons’ of Hitler and the Mufti Meet in New Egyptian Movie (Haaretz)

‘We Will Destroy the Jews’: ‘Grandsons’ of Hitler and the Mufti Meet in New Egyptian Movie


French cheesy culture

Free access: Think Emmanuel Macron has problems? Wait until the French find out about the existential threat to camembert (The Guardian, Opinion)

Think Emmanuel Macron has problems? Wait until the French find out about the existential threat to camembert | Emma Beddington | The Guardian


The Berlinale 2024 : An awful political bias and lots of Israel bashing

Pay wall: The hatred towards Israel at the Berlinale doesn’t come out of nowhere. The film festival celebrates pro-Palestinian activism; cinematic art takes a back seat / Der Israel-Hass an der Berlinale kommt nicht aus dem luftleeren Raum. Das Filmfestival feiert propalästinensischen Aktivismus, die Filmkunst ist zweitrangig (NZZ, Opinion)

Die Berlinale hat dem Israel-Hass Tür und Tor geöffnet (nzz.ch)

Pay wall: Golden Bear: Plundered artefacts return to west Africa in “Dahomey”. The documentary won the top prize at the Berlinale film festival (The Economist, Film Review)

Plundered artefacts return to west Africa in “Dahomey” (economist.com)


How can cinema still tell the story of the Holocaust? Reviews of Jonathan Glazer’s “The Zone of Interest”

Pay wall: Why ‘The Zone of Interest’ Must Win Best Picture at the Oscars (Haaretz, Film Review)

Why ‘The Zone of Interest’ Must Win Best Picture at the Oscars – Movies – Haaretz.com

Pay wall: How can cinema still tell the story of the Holocaust? Everyone says it’s like in ‘The Zone of Interest.’ But the film is not entirely unproblematic: the Holocaust in film is complicated. Jonathan Glazer now attempts a sharp antithesis to ‘Schindler’s List’ / Wie kann das Kino noch vom Holocaust erzählen? So wie in «The Zone of Interest», sagen alle. Aber ganz so unproblematisch ist der Film auch nicht: Holocaust im Film ist kompliziert. (NZZ)

«The Zone of Interest» ist die Antwort auf «Schindler’s List» (nzz.ch)

Pay wall:Back Story: How should cinema tackle the horror of the Holocaust? Two very different new films rise to the challenge—up to a point (The Economist, Film Review)

How should cinema tackle the horror of the Holocaust? (economist.com)

“What are we capable of when we choose to live under a fascist system?” Actor Christian Friedel portrays Auschwitz commander Rudolf Höss in “The Zone of Interest” / «Wozu sind wir fähig, wenn wir uns entscheiden, für ein faschistisches System zu leben?» (NZZ, Interview)

Interview mit Christian Friedel über seine Nazi-Rolle in «The Zone of Interest» (nzz.ch)

Pay wall: The family side of the holocaust / Die familiäre Seite der Vernichtung (FAZ, Film Review)

„The Zone of Interest“ mit Sandra Hüller und Christian Friedel neu im Kino (faz.net)


France’s # MeeToo moment

Some free articles / week: France Gets Its Weinstein Moment (NYT, Opinion)

Opinion | France Gets Its Weinstein Moment – The New York Times (nytimes.com)

Pay wall: Benoît Jacquot, un système de prédation sous couvert de cinéma (Le Monde)

https://www.lemonde.fr/societe/article/2024/02/08/benoit-jacquot-un-systeme-de-predation-sous-couvert-de-cinema_6215357_3224.html?lmd_medium=al&lmd_campaign=envoye-par-appli&lmd_creation=ios&lmd_source=mail


The Netherlands: Doing nothing is an art, isn’i it? Ask the Dutch

Free access: The art of doing nothing: have the Dutch found the answer to burnout culture? Interest in the concept of niksen has grown rapidly over the past five years – and it has become a publishing sensation. But just how easy is it to let go of all outcomes? (The Guardian)


Clean bathrooms in Japan and be happy: Wim Wender’s last movie

Some free articles / week: How Toilets Got a Starring Role in a Wim Wenders Movie. A behind-the-scenes look at “Perfect Days,” which features Koji Yakusho as a cleaner of public bathrooms in Tokyo. NYT)

Wim Wenders’ Movie ‘Perfect Days’: How Tokyo Toilets Got a Starring Role – The New York Times (nytimes.com)


Litterature: Lost in translation

Les traducteurs littéraires victimes de l’intelligence artificielle (Le Monde)

https://www.lemonde.fr/economie/article/2024/02/02/les-traducteurs-litteraires-victimes-de-l-intelligence-artificielle_6214361_3234.html


Non fiction: How to talk about Auschwitz today?

Some free articles / week: “Lovers in Auschwitz” and “Cold Crematorium,” two works by journalists published 74 years apart, offer different ways of representing the horrors of the Holocaust (NYT, Book Review)

Free access: Book Reviews: ‘Lovers in Auschwitz,’ by Keren Blankfeld; ‘Cold Crematorium,’ by József Debreczeni – The New York Times (nytimes.com)


Classical music and conflict

Pay wall: Two Arab-Israeli musical initiatives reckon with the war in Gaza. Their co-founder, Daniel Barenboim, is determined to play on  (The Economist)

Two Arab-Israeli musical initiatives reckon with the war in Gaza (economist.com)


Art theft during in Ukraine

Pay wall: Treasure quest: Inside the hunt for Ukraine’s stolen art. Unless Ukraine wins the war, there is no way to recover what Russia has looted (The Economist)

Inside the hunt for Ukraine’s stolen art (economist.com)


European architecture: Great new libraries

Free access: Libraries for the future: Europe’s new wave of ‘meeting places for the mind’. From Ghent’s De Krook to Helsinki’s Oodi, recent civic constructions have shared a vision of the library as a living room for the modern city (The Guardian)

Libraries for the future: Europe’s new wave of ‘meeting places for the mind’ | Libraries | The Guardian