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Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28 mai
Unis und digitale Medien: Tablets verboten!
Warum erste Professoren Tablets und Laptops aus ihren Seminaren verbannen, wie das bei ihren Studenten ankommt – und was die Wissenschaft dazu sagt.

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Laptops und iPads bleiben Zuhause oder in den Rucksäcken: Mit dieser Ansage begrüßt Peter Vorderer die Studenten in seinen Seminaren zu Beginn jedes Semesters. Vorderer ist Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Mannheim und weiß, wie sich die Ablenkung durch solche Geräte auf das Lernen auswirkt. Seiner Erfahrung nach sind die Studenten dadurch zudem schlechter vorbereitet und beteiligen sich weniger an Diskussionen. Vor drei Jahren hat Vorderer die technikfreie Lehre in seinen Seminaren eingeführt. Die Studenten machen sich seitdem wieder händisch Notizen.
Vorderers Konzept entstand nicht aus dem Bauch heraus. Inspiration holte er sich in den USA. David Cole, Dozent für Rechtswissenschaften an der Georgetown University in Washington, hat iPads und Laptops in seinen Vorlesungen schon im Jahr 2007 verboten. In einem Kommentar in der „Washington Post“ erklärt er, warum: Das Mitschreiben auf dem Laptop verleite Studenten dazu, Inhalte mechanisch zu transkribieren, statt sie aktiv geistig zu durchdringen. Der schnelle Tastenanschlag ersetze die gedankliche Auseinandersetzung, die für eine lebendige Diskussion im Seminarraum unerlässlich sei. Wer hingegen von Hand mitschreibe, müsse zwangsläufig filtern, priorisieren und sich intensiver mit dem Gehörten auseinandersetzen. Das bestätigt eine 2024 im Fachjournal „Frontiers in Psychology“ veröffentlichte Studie, wonach das Schreiben von Hand weitreichendere und stärker vernetzte Hirnareale aktiviert als das Tippen am Computer.
„Wir müssen uns von der Illusion des Multitaskings lösen. Das gibt es in Form einer wirklich simultanen Verarbeitung von Informationen gar nicht“, sagt Peter Vorderer. Menschen könnten mehrere Tätigkeiten nur dann parallel ausführen, wenn zumindest eine davon automatisiert ablaufe. So sei es etwa möglich, während des Autofahrens einen Podcast zu hören – allerdings nur, wenn man schon ein routinierter Fahrer sei. Universitätslehre ist für das Gehirn kognitiv jedoch herausfordernder als Autofahren, da es mit neuen Inhalten konfrontiert wird. „Wer während des Seminars auf sein Smartphone schaut, der kann der Veranstaltung deutlich weniger Aufmerksamkeit zuwenden“, sagt Vorderer. Hinzu kommt, dass soziale Medien uns immer auffordern, zu interagieren. Das geht zu Lasten der Lehrinhalte.
Googeln während des Seminars? Geht nicht.
Verstärkt wird dieser Effekt durch Betriebssysteme, deren Benutzeroberflächen gezielt mit Signaltönen und Meldungen arbeiten, die Aufmerksamkeit einfordern. Menschliche Wahrnehmung ist evolutionär nicht darauf ausgelegt, solche Reize auszublenden – besonders, wenn sie am Rande des Blickfeldes auftauchen. Deshalb fällt es uns so schwer, diesen zu widerstehen. Verbote können zur Einsicht führen, wenn man die Vorteile selbst spürt. Am Ende ist es aber eine Disziplinfrage.
Professoren werden seit Jahren damit konfrontiert, dass sie die Aufmerksamkeit der Studenten an das Smartphone verlieren. „Ein US-amerikanischer Kollege hält in seiner Vorlesung alle seiner dreißig Folien für relevant. Die wichtigsten drei kündigt er aber immer an. Dann schreit er einmal in den Hörsaal ‚Attention‘, und hundert Köpfe gehen nach oben“, beklagt Vorderer. Seminare lassen sich technikfrei gestalten, in Vorlesungen kann Vorderer das Digitalverbot jedoch nicht durchsetzen. Das wäre ihm auch zu aufwendig. Er setzt auf Selbstkontrolle. Studenten müssten in der Vorlesung der Versuchung, den Urlaub zu buchen oder die Sneaker zu bestellen, widerstehen. Alles andere sei verschwendete Lebenszeit. Dozenten bräuchten Rückmeldung, um einen Eindruck zu bekommen, ob die Vorlesung zu anspruchsvoll oder unterfordernd sei. „Mit zunehmender Erfahrung können Sie das an den Gesichtern ablesen. Witze oder Anekdoten kommen zum Beispiel weniger an“, so Vorderer.
Angst, dass Studenten wegen der Tablet-Regel nicht mehr in seine Seminare kommen, hat er nicht. Es ist ihm sogar lieber, denn wer sich nicht vorbereitet, könne daheimbleiben, sagt Vorderer. Von seinen Studenten erwartet er Pünktlichkeit, Aufmerksamkeit und eine gute Vorbereitung. Letzteres sieht anders aus, seit seine Studenten wissen, dass sie während des Seminars keine Möglichkeit mehr haben, schnell zu googeln. Man setzt sich intensiver mit dem Stoff auseinander. Fachbegriffe und Fremdwörter müssen daheim nachgeschlagen werden.
Verschwindet die Lehre, wie wir sie kennen?
„Je weniger Möglichkeiten Studenten im Seminar haben, desto mehr Vorbereitung findet zu Hause statt“, sagt Vorderer. Das deckt sich mit der Erfahrung seiner Studenten. Eine von ihnen berichtet, dass sie für das technikfreie Seminar bis zu vier Stunden aufwenden müsse, wenn sie gut vorbereitet sein will. Das hängt auch von der Seminargröße ab. „Die Wahrscheinlichkeit, dass man in einem 90-Minuten-Seminar mit einer Teilnehmerzahl von zehn Studenten mehr als einen Beitrag leisten muss, ist hoch.“
Vorderer lehrt in seinem letzten Semester, nach 32 Jahren ist er nicht mehr auf die Evaluation durch seine Studenten angewiesen. Ihm kann es egal sein, ob ein Student am Ende der Veranstaltung kritisiert, dass das Smartphone nicht auf dem Tisch liegen durfte. Die wissenschaftliche Laufbahn jüngerer Kollegen beeinflusse das aber. „Professoren, die gerade am Anfang ihrer Karriere stehen, trauen sich nicht, Technikverbote auszusprechen, weil sie von der Bewertung der Studenten abhängig sind“, sagt Vorderer. „Wenn wir so weitermachen, wird die Lehre, wie wir sie kennen, verschwinden.“
Universitätslehre kostet Geld – Gebäude, Personal und Heizkosten müssen finanziert werden. Eine günstige Alternative wären ein Avatar oder Videoaufzeichnungen von Vorlesungen. Deshalb ist es wichtig, die Vorteile der Präsenzlehre hervorzuheben. Die wichtigste Variable einer guten Lehre ist die Beziehungsqualität zwischen Lehrenden und Studenten. Lernerfolg geht mit Anerkennung einher, wenn man mit Namen angesprochen wird, wenn man im Wettbewerb mit anderen steht. „Schauen Sie sich die Grundschulen an, hier wird unheimlich viel ins Atmosphärische investiert“, sagt Vorderer.
Ein Problem der Umsetzung, nicht der Einsicht
Auch der Rechtsprofessor Milo Vec, der an der Universität Wien Rechtsgeschichte lehrt, sieht Gefahren in der digitalen Lehre. Dass viele Hochschulmanager gerne in diese Richtung gehen würden, wundert ihn angesichts des Sparpotenzials allerdings nicht. Vecs Erfahrung deckt sich mit Vorderers: Persönlicher Kontakt, lebendige Interaktion und spürbare Wertschätzung zwischen Dozenten und Studenten machen für ihn den Unterricht aus und führen zum Lernerfolg. Die No-Screen-Policy hat Vec schon 2015 eingeführt – auch in seinen Vorlesungen. Zu Beginn des Semesters erläutert Vec in seinen Veranstaltungen, welche Auswirkung der Störfaktor „Handy“ auf die Lehre hat. Auch wenn digitale Mitschriften Vorteile haben, empfiehlt er den Studenten handschriftlich mitzuschreiben, dabei gedanklich dabei zu bleiben und andere nicht abzulenken. „Wenn man es so erklärt, kommt es nicht als autoritäres Verbot rüber, sondern als durchdachte Anstrengung für ein gemeinsames Ziel: guter Unterricht und störungsarme Prüfungen“, sagt Vec.
Oftmals sei es ein Problem der Umsetzung, nicht der Einsicht. Vec rät Studenten, ihre Handyzeit zu tracken, um sich selbst Rechenschaft abzulegen. Danach sollte man sich überlegen, wie man die Zeit gerne anders verbracht hätte. „Studenten machen längst selbst die Erfahrung, dass digitale Ablenkung ein Problem ist und exzessive Nutzung in Selbstschädigung mündet“, sagt Vec.
Rechtschreibregeln, Fremdsprachenkenntnisse oder einfache Grundrechenarten: Je mehr Fähigkeiten wir auf Computer verlagern, desto weniger beanspruchen sie unser Gehirn. „Das merken wir schon beim Texte lesen und schreiben. Die wenigsten von uns sind in der Lage, sich dabei nicht von anderen Reizen ablenken zu lassen“, so Vorderer. Eine Umfrage der Hochschule Darmstadt hat ergeben, dass mehr als 90 Prozent der Studenten Künstliche Intelligenz zum Schreiben von Hausarbeiten verwenden. Manche nutzen sie zur Rechtschreibprüfung, andere lassen sich ganze Textbausteine generieren. Das eigenständige Denken verliert an Relevanz. An der digitalen Revolution findet Vorderer, der jetzt in Wien lebt, aber nicht alles schlecht. „Über Videocall kann ich Veranstaltungen von überall aus führen.“
Neue Zürcher Zeitung, 27 mai
Fabrice Balanche ist ein gefragter Syrien-Kenner. Dann überfallen Linksextreme seine Vorlesung
Eine Attacke von Studenten auf einen Wissenschafter wühlt Frankreich auf. Der Fall offenbart dieFeigheit und die extremistischen Tendenzen an Universitäten.
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Maskiert, den Kopf mit Kapuzen und Mützen bedeckt, dringen sie in den Vorlesungssaal ein. «Rassisten, Zionisten, ihr seid die Terroristen», skandieren sie. Eine Palästinenserflagge schwenkend, umringen sie den Dozenten wie einen Angeklagten, der seine Verbrechen gestehen soll. «Dieser Herr ist für Asad», sagt eine männliche Stimme, «steh dazu!»
Kurz darauf ist zu sehen, wie Fabrice Balanche seine Tasche packt und unter Buh- und Schmährufen den Saal verlässt. Die Szene ist am 1. April gefilmt worden, in einem Vorlesungssaal an der staatlichen Universität Lyon 2. Seither wird Fabrice Balanche im Netz beschimpft und verleumdet. «Diese Studenten terrorisieren die Universität», sagt er der NZZ. Im Moment ziehe er es vor, zu Hause zu arbeiten. Auf dem Campus riskiere er, beschimpft und angegriffen zu werden.
Bürgerliche fordern Strafen, Staatsanwälte ermitteln
Balanche ist Geograf, spricht Arabisch und hat lange in Libanon und in Syrien gelebt. Im Bürgerkrieg recherchierte er vor Ort. Er gilt in Frankreich als einer der besten Kenner der Region, gab auch schon Interviews im «Spiegel», in der NZZ und in Westschweizer Medien. Für sein neustes Buch «Les leçons de la crise syrienne» hat er einen Preis erhalten. Was dem 55-Jährigen widerfahren ist, hat in Frankreich einen Skandal ausgelöst.
Medien berichten über eine «islamistische Blockade» der Universität, von hasserfüllten Parolen gegen Israel und rechtsfreien Räumen. Staatsanwälte ermitteln wegen «Behinderung der Lehrtätigkeit», Minister schalten sich ein, bürgerliche und rechte Politiker überbieten sich mit Forderungen nach exemplarischen Strafen und Voten, wonach manche Universitäten zu «Zitadellen von Linksextremen» und Islamisten geworden seien.
Andere, vornehmlich linke Stimmen wiegeln ab und versuchen, Fabrice Balanche als Opfer einer bedauerlichen Bagatelle oder eines eingebildeten Problems darzustellen. Denn eigentlich gehe es nur um ein paar unreife Jugendliche.
Auf den ersten Blick wirken die Vorfälle in Lyon tatsächlich weniger dramatisch, als es manche Schlagzeilen vermuten lassen. Aber sie offenbaren tiefer liegende Probleme, die nicht nur Frankreich betreffen: Radikalismus von vermeintlich antirassistischen Aktivisten, die Terrorismus als Widerstand verklären, dazu eine wachsende Intoleranz und Universitäten, die diese Tendenzen dulden oder gar fördern.
Linke fordern Muslime zum Beten und Fastenbrechen auf
Die Affäre beginnt, als linke Aktivisten im Februar mit viel Widerstandspathos einen Saal der Universität besetzen, um Okkupations-Karaoke zu singen und über Themen wie «Krieg und Revolution» oder die Geschichte der Lyoner Hausbesetzerszene zu sprechen. Ende März kommt es zu einer Eskalation. Die Aktivisten richten nicht nur eine Gebetsecke für Muslime ein – sie rufen diese auch zum gemeinsamen Fastenbrechen an der Universität auf, mit Bildern von verhüllten Frauen und bärtigen Männern.
Da der französische Staat und damit die Bildungsinstitutionen streng laizistisch sind, lässt Universitätspräsidentin Isabelle von Bueltzingsloewen den Saal schliessen. Die Linksradikalen reagieren auf ihre Weise: Sie blockieren am 28. März die Universität und beschimpfen die Präsidentin als islamophobe Rassistin, die Muslime daran hindern wolle, ihren Glauben zu leben. Unterstützt wird die Kampagne von linken Studentengewerkschaften wie Solidaires und Unef oder Gruppen wie Intifada France, die sich im Namen Allahs solidarisiert.
Vier Tage später kommt es zu jenem Vorfall mit den Maskierten, der Fabrice Balanche berühmt macht. In den sozialen Netzwerken rühmt sich eine linksextreme Gruppe namens Lyon 2 Autonome, die Vorlesung gestürmt zu haben. Der Wissenschafter, so erklären sie, sei ein Rechtsextremer, er vertrete inakzeptable Positionen zu Syrien und Gaza. Um seine rassistischen und genozidalen Diskurse zu unterbinden, müsse er entlassen werden.
Das Treffen mit Bashar al-Asad verfolgt ihn bis heute
Dass er als Feind markiert wird, hat Fabrice Balanche nicht überrascht. «Ich war schon länger im Visier dieser Linksextremen», sagt er. Ausserdem sei er auch bei manchen Wissenschaftern unbeliebt, weil er mit seinen Analysen zu Syrien recht behalten habe. Tatsächlich braucht es viel Phantasie, um in Fabrice Balanche gleichzeitig einen Rechtsextremen, einen Zionisten und einen Anhänger des gestürzten syrischen Diktators Bashar al-Asad zu sehen.
Dies nicht nur, weil al-Asads Regime «Zionisten» hasste und alten SS-Verbrechern Exil bot. In jungen Jahren war Balanche Kommunist, 1988 reiste er mit einer Delegation der französischen KP in die Sowjetunion. Eine Erfahrung, die ihn, wie er sagt, lebenslang gegen Ideologien geimpft habe. Dieser nüchterne Blick prägt auch seine Arbeiten, in denen kaum Sympathien für Asads Regime zu erkennen sind. Aber da er den Diktator 2016 getroffen hat und weil er im Gegensatz zu anderen Forschern nie geglaubt hat, in Syrien werde nach Asads Sturz eine Demokratie entstehen, wird er bis heute als Pro-Asad-Forscher verleumdet, etwa bei Wikipedia.
Balanches Ruf als islamophober Zionist und Genozid-Befürworter rührt unter anderem von einer Vorlesung, in der er einen Zusammenhang zwischen Kopftüchern, Halal-Speisen und Islamismus herstellte. Hinzu kamen Auftritte beim rechten Fernsehsender CNews. Dort begrüsste er kurz vor dem Überfall auf seine Vorlesung den Entscheid der Universität, das links-islamische Fastenbrechen zu verhindern. 2023, nach dem Massaker des 7. Oktober, erklärte er bei CNews, die Evakuierung der palästinensischen Bevölkerung aus dem Gazastreifen sei für Israel wohl ein «Szenario» und «ein Mittel, die Hamas zu eliminieren».
Der Vizepräsident der Uni preist den Terroristen Nasrallah
Als Meinungsäusserung will er das jedoch nicht verstanden haben. «Ich habe doch bloss ein Szenario skizziert», sagt er. Obwohl die Vorwürfe absurd seien, habe ihn die Universität im Stich gelassen. Sie habe die linksextremen Aktivisten geduldet, Teile der Professorenschaft seien gar geistige Komplizen. Sie neigten jenem Islamogauchismus zu, der Muslime als neues Proletariat und Kritik an Islamisten als Rassismus betrachte.
Die Reaktionen der Universitätsleitung haben einiges dazu beigetragen, dass die «Affaire Balanche» zum Skandal wurde. So sprach Uni-Präsidentin Isabelle von Bueltzingsloewen in einem Interview von intolerablen Vorfällen, warf ihrem Untergebenen Balanche jedoch vor, er habe der Universität mit verschwörungstheoretischem Geraune geschadet. Angesichts seiner Positionen zu Gaza wundere es sie nicht, dass es ihn getroffen habe. Auch er müsse «seinen Platz finden».
Der Vizepräsident der Universität, Willy Beauvallet-Haddad, verbreitete einen Artikel eines Linksaussen-Portals, in dem sich die Täter rechtfertigen dürfen und Fabrice Balanche als Stichwortgeber der extremen Rechten dargestellt wird. Der Verband der französischen Universitäten behauptete am 14. April in einer Mitteilung, der von Balanche kritisierte Islamogauchismus sei ein reines Fantasma.
Wenige Tage später zeigte sich dank Recherchen von Medien, dass dieses angebliche Gespenst sehr wohl existiert. Auch in Lyon, wo Vizepräsident Willy Beauvallet-Haddad in sozialen Netzwerken immer wieder Sympathien für die radikal-islamische Hizbullah bekundete. Über deren im Herbst 2024 getöteten Anführer Hassan Nasrallah schrieb er: «Er ist in das Pantheon unserer Herzen und der grossen Persönlichkeiten der Geschichte eingegangen.» Der wahre Führer Libanons sei Nasrallah gewesen, brüderlich, moralisch rechtschaffen. Aber im Westen, der den arabischen Orient stets verachtet habe – eine klassische Verschwörungstheorie –, werde man das nie verstehen.
Offiziell geht es um Fortschritt und Diversität
Gleichzeitig organisierte Beauvallet-Haddad Seminare, in denen Israel als Kolonial- und Apartheidstaat dargestellt wurde. Zusammen mit einem Forscher, der in Medien gerne erzählt, die Aufregung über islamistische Aktivitäten sei Ausdruck einer islamophoben Stimmung. Beworben wurden diese Seminare von der linksradikalen Gewerkschaft Solidaires, die auch im Verwaltungsrat der Universität vertreten ist.
Wegen seiner Äusserungen über den Terroristen Nasrallah ist Willy Beauvallet-Haddad mit einer Untersuchung der Justiz konfrontiert, die wegen «Apologie des Terrorismus» ermittelt. Von seinem Amt als Vizepräsident ist er zurückgetreten, in einem Schreiben kündigte er jedoch an, sein Engagement als Dozent fortzusetzen, für die Palästinenser und eine «diverse» und «progressive» Universität.
Die Identität der Aktivisten, die am 1. April die Vorlesung von Fabrice Balanche überfallen haben, ist bis heute unbekannt. Universitätspräsidentin Isabelle van Bueltzingsloewen hat nach ihren Äusserungen zum Fall Balanche Morddrohungen erhalten. Von wem, ist nicht bekannt. Der israelisch-palästinensische Konflikt hysterisiere die gesellschaftliche Debatte, sagte Hochschulminister Philippe Baptiste Ende April. Das zeige sich auch an den Hochschulen.
Explosiv war die Stimmung in der französischen Gesellschaft allerdings schon vor dem 7. Oktober. Rechte und linke Extremisten sind auf dem Vormarsch. Letztere biedern sich an Massendemonstrationen und bei Wahlen an Islamisten an, gemeinsam kämpft man gegen den Westen und die «Zionisten». In Schulen werden jüdische Kinder gemobbt, zwei Lehrer sind in den letzten Jahren von religiösen Fanatikern getötet worden.
An Universitäten gehen Studenten im Stil von Schnellrichtern gegen unliebsame Forscher vor. In Grenoble stellten Linksextreme schon 2021 zwei liberale Dozenten als Rassisten an den Pranger, weil diese den allzu oft von Islamisten missbrauchten Begriff «Islamophobie» kritisiert hatten. Die beiden mussten unter Polizeischutz gestellt werden.
So weit ist es bei Fabrice Balanche nicht gekommen. Aufhören will er jedenfalls nicht. «Wissen Sie, ich habe den Krieg 2006 in Beirut erlebt, da gab es einen Monat lang Bombardierungen», sagt er. «Da hält man einiges aus.»
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26 mai
Zukunft der Ausbildung: Der lange Abstieg des deutschen Ingenieurs
In wichtigen Zukunftstechnologien hat Deutschland den Anschluss verloren. Das liegt an Fehlern in der Ausbildung und der Angst vor neuer Technik. Früher war das mal ganz anders.
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Klimawandel, Digitalisierung, Verteidigung, demographischer Wandel – viele der drängendsten Aufgaben unserer Zeit sind technischer Natur. Ihre Lösung hängt maßgeblich von Menschen ab, die Technik nicht nur verstehen, sondern gestalten können. Ingenieure, so beschreibt es der Verein Deutscher Ingenieure, seien „Gestalter der Zukunft“, andere nennen sie den „Schlüssel zur Nachhaltigkeit“. Und doch: Die Zahl der Studienanfänger in ingenieurwissenschaftlichen Fächern geht seit Jahren zurück. In zentralen Zukunftsfeldern wie dem autonomen Fahren, der vernetzten Industrie oder der Künstlichen Intelligenz verlieren deutsche Unternehmen den Anschluss. Wie konnte es so weit kommen – in einem Land, dessen Ingenieurausbildung einst weltweit bewundert und imitiert wurde?
Die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung in Deutschland hat mit den Anforderungen der digitalen Zeit nicht Schritt gehalten. Informatik und Programmieren wurden lange als Nebensache behandelt, obwohl ihre Bedeutung seit Jahrzehnten unbestritten ist. Doch Initiativen, Informatik in die elektrotechnischen Fachbereiche zu integrieren, wurden noch in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts als „Sündenfall“ bekämpft. Statt Synergien zu nutzen, trennten viele Universitäten Informatik und Ingenieurwissenschaften organisatorisch wie inhaltlich.
Die Informatik wanderte in die mathematischen Fakultäten und wurde dort häufig theorielastig gelehrt; viele Ingenieure hatten sie nie auf dem Lehrplan stehen. In den USA wurde dagegen in der Elektrotechnik das Fakultätsmodell „Electrical Engineering and Computer Science“ prägend. Heute sind es in Deutschland oft Fachhochschulen, die Informatik und Elektrotechnik systematisch verbinden.
Dresden bot 1921 den technischen Volkswirt an
Dabei sind Softwarekomponenten längst fester Bestandteil nahezu aller hoch entwickelten technischen Produkte. Ohne digitale Steuerung und Programmierung funktionieren weder Robotik noch autonomes Fahren oder intelligente Infrastruktur. Andere Länder erkannten diese Entwicklung früher und setzten auf praxisnahe Ausbildung. Nun verdienen sie an den entsprechenden Produkten.
Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass die deutsche Ingenieurausbildung früher mehr mit der Zeit gegangen ist. Bereits 1904 etablierte die Technische Hochschule Berlin (heute TU Berlin) den Studiengang „Diplom-Verwaltungsingenieur“. Ziel war es, technische und wirtschaftliche Kompetenzen im Staatsdienst zu verankern. Der Initiator, der Bauingenieur Wilhelm Franz, sah darin eine Antwort auf die wachsende Komplexität moderner Gesellschaften. Verwaltungsangestellte sollten „Träger des technischen und wirtschaftlichen Geistes“ sein – Führungskräfte mit „Verständnis für das praktische Leben“.
Das war nicht die letzte Veränderung in der Ingenieurausbildung. In der lokalen Verwaltung wuchs der Wunsch nach technisch versierten Generalisten. Die TH München reagierte 1922 mit der Einführung des Studiengangs „Diplom-Wirtschafter“. Dresden bot 1921 den technischen Volkswirt an, 1927 folgte in Berlin der Wirtschaftsingenieur.
„Technikfeindlichkeit“
Doch nicht allein die Ausbildung der Ingenieure erklärt den heute in Deutschland zu beklagenden Rückstand. Auch die gesellschaftliche Haltung zur Technik spielt eine Rolle. Technologischer Fortschritt setzt kollektive Offenheit und Vertrauen voraus. In Deutschland jedoch überwiegen oft Skepsis und Bedenken, etwa beim Datenschutz. Das Interesse der deutschen Bevölkerung an neuen technologischen Entwicklungen ist laut Eurobarometer zwar knapp überdurchschnittlich, aber steigt in anderen Ländern mehr.
Das zeigt sich schon in der Popkultur. Befassen sich Filme und Bücher mit Zukunftsszenarien und Technologie, herrschen Endzeitszenarien und die Furcht vor Kontrollverlust vor. Bücher wie jene von Jules Verne, der seine Leserschaft mit phantastischen Reisen in unbekannte Welten dank technologischer und naturwissenschaftlicher Fortschritte für das technisch Machbare begeisterte, finden sich nur noch in China. Chinesische Science-Fiction-Autoren schreiben über Weltraumfahrten und neue Gesellschaften, ermöglicht durch Technologie.
Der Beginn dieser Entwicklung lässt sich in Deutschland auf die Siebzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts datieren. Umweltprobleme wurden zunehmend als Nebenwirkungen technischer Großsysteme verstanden. Die Technikwissenschaften, einst als Lösungskompetenz angesehen, gerieten nun in den Verdacht, Teil des Problems zu sein. Als Folge entstanden weltweit Institutionen zur Technikfolgenabschätzung. Debatten über das Verhältnis von Technokratie und Demokratie gewannen an Bedeutung. Der Begriff „Technikfeindlichkeit“ machte die Runde – empirisch belegt wurde sie nie, entwickelte sich aber zum Kampfbegriff in wirtschaftsnahen und politischen Diskursen. Die Sorge: Eine kritische Haltung der Gesellschaft gegenüber neuen Technologien gefährde den industriellen Kern der westdeutschen Gesellschaft. Exemplarisch in Westdeutschland sind die Auseinandersetzungen über Kernenergie, die Startbahn West in Frankfurt oder Großprojekte wie den Rhein-Main-Donau-Kanal. Auch in der DDR wurden Umweltprobleme dem technischen Fortschritt zugeschrieben, was dazu beitrug, dass der anfänglich gepflegte technik-wissenschaftliche Austausch mit Westdeutschland zum Erliegen kam.
Technikbegeisterter Monarch
Die Ingenieure spürten die Technikskepsis unmittelbar. 1969 gründeten Siemens-Mitarbeiter den Arbeitskreis „Wissenschaftliche Angestellte in der Elektroindustrie“, der bald zur branchenweiten Interessenvertretung unzufriedener Ingenieure avancierte. Für knapp ein Drittel der Mitglieder war die mangelnde Wertschätzung in der Öffentlichkeit der maßgebliche Grund für den Beitritt.
Rund 70 Jahre zuvor hatte der Ingenieur dagegen noch als Hoffnungsträger der Moderne gegolten. Im Oktober 1899 feierte das Königreich Preußen die Jahrhundertfeier der Technischen Hochschule Berlin – ein Ereignis von nationaler Strahlkraft, das Wissenschaft, Verwaltung, Militär und Politik gleichermaßen mobilisierte. Im Zentrum der Feierlichkeiten stand die Verleihung des Promotionsrechts an die preußischen Technischen Hochschulen durch den preußischen König und deutschen Kaiser Wilhelm II. Binnen eines Jahres folgten auch die anderen Teilstaaten des Deutschen Reichs. Durch seine beherzte Entscheidung löste Wilhelm II. einen gordischen Knoten: Mit dem Doktortitel für Ingenieure standen die Technischen Hochschulen nun auf Augenhöhe mit den traditionellen Universitäten, auch wenn der neue Grad in Abgrenzung zu den lateinischen Titeln der Universitäten auf Deutsch gehalten wurde.
Gleichzeitig mit dem Dr.-Ing. wurde ein weiteres Fundament für den Ingenieurstand gelegt: die Einführung des „Diplom-Ingenieurs“. Denn die Berufsbezeichnung „Ingenieur“ war nicht geschützt; jeder Bastler konnte sich so nennen. Der Dipl.-Ing. sicherte den Status der Absolventen, womit er dem Beruf zu neuer Autorität und sozialer Distinktion verhalf. In der standesbewussten und titelfixierten damaligen Gesellschaft war das äußerst wichtig, galten akademische Grade, Militärränge und Amtsbezeichnungen doch als symbolische Kompensation des Bürgertums für die formalen Privilegien des Adels.
Nach dem Jubiläum der TH Berlin schrieb Wilhelm II. in einem Telegramm den Ingenieuren eine historische Rolle zu. Sie seien „in der kommenden Zeit zu großen Aufgaben berufen“, womit er „nicht bloß technische, sondern auch große soziale“ meinte. Die Hoffnung des auch ansonsten technikbegeisterten Monarchen war, dass „die besten Familien, die sich anscheinend sonst ferngehalten haben, ihre Söhne der Technik zuwenden“.
Naive Technikbegeisterung
Wie viele andere setzte Wilhelm II. große Hoffnungen auf die Technik als Mittel zu allgemeinem Wohlstand und um Staaten in einen friedlichen Wettstreit zu führen. Er besuchte technikwissenschaftliche Vorlesungen und stand als Namenspate für Stipendien bereit. Häufig wird behauptet, Wilhelm II. habe das Pferd dem Automobil vorgezogen. Das ist nicht korrekt: Der kaiserliche Marstall führte motorisierte Fahrzeuge aller Art, und seine Söhne Adalbert und Oskar wie auch seine Brüder Friedrich Leopold und Heinrich hatten sogar mehrere Autos auf ihren Namen registriert.
Heute ist der einstige Glanz des deutschen Ingenieurs verblasst. In Staat und Verwaltung dominieren Rechts- und Politikwissenschaften. Der Anteil der Ingenieure an der deutschen werktätigen Bevölkerung liegt bei knapp über vier Prozent. Dagegen hat mehr als jeder zweite Leiter einer Bundes- oder Landesverwaltung einen juristischen Hintergrund – ein höherer Anteil als in jedem anderen europäischen Land. Im vorigen Bundestag hatten lediglich 24 von 733 Abgeordneten einen ingenieurwissenschaftlichen Abschluss. In der letzten Bundesregierung befand sich mit Umweltministerin Steffi Lemke nur eine einzige Ingenieurin – und in der soeben vereidigten Bundesregierung fehlt Ingenieurerfahrung gänzlich. Zwar bringen mit Digitalminister Karsten Wildberger und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche zwei Mitglieder einen naturwissenschaftlichen Hintergrund mit – Physik und Chemie. Doch ihnen stehen sieben Juristen und Juristinnen gegenüber.
Diese Zahlen sind bezeichnend für die wachsende Distanz zwischen Technik und Politik. Dabei schrieb schon Wilhelm Franz, der Vater des „Verwaltungsingenieurs“, dass die „Jurisprudenz nicht die Wissenschaft der Verwaltung“ sei. Es sei daher die Frage gestattet, ob die überbordende Regulierung in allen möglichen Bereichen mit der geringen und rückläufigen Repräsentanz von Ingenieuren in Staat und Verwaltung zusammenhängt. Das Entdecken von Problemen nimmt zu, Lösungen selbst treten in den Hintergrund.
Die naive Technikbegeisterung zu Beginn des 19. Jahrhunderts kann kein Leitbild für eine moderne Gesellschaft sein. Doch wer technische Systeme verstehen will, muss sie nicht nur verwalten, sondern auch denken können – im wörtlichen wie im gestalterischen Sinn. Die großen Herausforderungen unserer Zeit sind nicht allein juristische, ethische oder politische Probleme. Sie sind vor allem technische Probleme. Wenn die deutsche Gesellschaft hier Antworten finden will, braucht sie wieder mehr Menschen in Verantwortung, die das Technische nicht als Problem, sondern als Lösung begreifen. Ingenieure gehören in diese Verantwortung – nicht nur in Werkshallen und Laboren, sondern auch in Parlamenten und Behörden. Und vielleicht sogar wieder ins Zentrum einer Erzählung, die Zukunft nicht fürchtet, sondern entwirft.
Michael E. Rose erforscht Innovationsprozesse am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/der-lange-abstieg-des-deutschen-ingenieurs-110494175.html
The Wall Street Journal, 24 mai
Libraries Are Wasted on Columbia Students
And Trump needs to get politics out of the Library of Congress
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‘This entire building and all the knowledge it holds will be liberated for good, and every book will belong to the free children of the world.” Thus tweeted Columbia University Apartheid Divest on May 7 after storming Butler Library in protest of Israel, injuring two public-safety officers in the process. Among the most privileged people in the world, the terrorist sympathizers linked arms in the main reading room and chanted that they had nothing to lose but their chains.
Libraries are wasted on elite college students.
Perversely, then, maybe the students have a point. The knowledge held in private libraries by Columbia and its peer institutions should be “liberated”: made available to those who would actually appreciate it and protected from activist university librarians. Even as institutions such as the University of Austin and Hillsdale College grow in prominence, they can’t touch the research libraries of the Ivies, which, along with a handful of peers, have a near-monopoly on holdings of scholarly material that are exceptionally broad and deep.
Liberating the libraries might mean open-access digitization of all materials. People are often surprised to hear that many of the works that one of us (Mr. Katz) has consulted in his career as an Indo-Europeanist are either unavailable online or accessible only via the most elite institutions. He once used Interlibrary Loan to access an article from the African Small Mammal Newsletter while researching a piece on a Sanskrit word for mongoose.
Still, even digitized materials require safeguarding. It’s unclear that ever-changing and deletable web pages will outlast paper, never mind Sumerian clay tablets. Digital files also require organization. It’s no good to be set adrift in an endless sea of information without a compass or guide.
A truly liberated library might look like this: a beautiful and inspiring building open to the public, possessing tens of millions of physical books, journals and documents and digitized copies. In other words, it might look like the Library of Congress.
Less than 48 hours after the occupation of Butler Library, the Library of Congress was embroiled in its own controversy when President Trump fired the librarian, Carla Hayden, for—in the words of press secretary Karoline Leavitt—doing “quite concerning things . . . in the pursuit of DEI and putting inappropriate books in the library for children.”
These allegations remain largely unsubstantiated, but if they are true, firing Ms. Hayden may have been a good call. But Mr. Trump’s choice of acting librarian makes no sense: Deputy Attorney General Todd Blanche, the president’s former personal lawyer. Ms. Hayden, a professional librarian, was preceded by two distinguished historians, James H. Billington and Daniel J. Boorstin—and decades earlier by poet Archibald MacLeish. We could name dozens of qualified candidates.
The Library of Congress needs strong, knowledgeable leadership, not least because America’s 250th birthday is around the corner. The same can be said of the National Archives, which has been led by Secretary of State Marco Rubio since February.
Founded in 1800 by John Adams, the Library of Congress bills itself as the largest in the world, with the British Library as its only rival. No others come close: the New York Public Library has fewer than a third as many items in its catalog.
As the Library of Congress’s website reads, “Whether you are a long-time researcher or are embarking on your first research project,” you can consult its collections—no need for an elite institutional affiliation. The library provides a welcome alternative to the exclusive stacks of Butler Library. Under sensible leadership, it will preserve and advance the cultural legacy that Ivy League universities seem intent on undermining. For an administration that seeks to shake up the academic status quo, including by reforming the accreditation and federal grant-giving systems, the Library of Congress should be a top priority.
Ms. Gold is a senior fellow at the American Council of Trustees and Alumni. Mr. Katz is a senior fellow at the American Enterprise Institute.
Le Point, 22 mai
Entrisme des Frères musulmans : offensive sur l’université
L’enseignement supérieur est en première ligne de l’activisme des militants propalestiniens et peine à résister.
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La démission, début mai, de Willy Beauvallet, vice-président de l’université Lyon-2 visé par une enquête pour apologie du terrorisme par le parquet de Lyon, n’a pas apaisé l’incendie… Le vibrant hommage rendu par ce maître de conférences en sciences politiques à Hassan Nasrallah, leader du Hezbollah (« mort au milieu des siens pour la grande cause, il a rejoint le panthéon de nos cœurs », écrivait-il sur un réseau social) a braqué les projecteurs sur une institution déjà secouée par la censure de Fabrice Balanche, géographe spécialiste du Moyen-Orient, interrompu violemment par des militants propalestiniens lors d’un cours en avril, sur le campus de Bron. Fabrice Balanche dénonçait justement « l’entrisme islamiste à travers des groupes d’extrême gauche » au sein de l’université, alors que des soirées de rupture de jeûne du ramadan étaient organisées dans les locaux depuis un mois, sans que quiconque s’en émeuve… La présidente de l’université, Isabelle von Bueltzingsloewen, préférera accabler Balanche, dénonçant des propos « complotistes ». La convergence idéologique entre certains courants d’extrême gauche et les mouvements favorables à l’islam politique serait un fantasme « inventé par la fachosphère », martèle l’entourage de la présidente.
Un fantasme de plus en plus concret, pourtant. Loin d’être un épiphénomène, la tempête qui secoue Lyon-2 s’ajoute à une longue série de scandales qui ont éclaté sporadiquement sur les campus français, dans une ambiance d’omerta et de déni. Projection de film pro-hidjab à Sciences Po Paris, événements lourdement prosélytes à Strasbourg, campagnes d’intimidation lancées contre des professeurs à Grenoble, à Paris, à Lyon, réunions et conférences antilaïques (ou mettant à l’honneur des personnalités proches de l’idéologie islamiste) imposées à Toulouse, à Rennes, à Lille…
À Nanterre comme à Panthéon-Sorbonne, une association soupçonnée de financer le Hamas, Humani’Terre, a pu organiser en toute quiétude recrutements et distributions alimentaires (36 millions d’euros seront saisis dans ses locaux, dans le cadre d’une enquête ouverte pour financement du terrorisme). Au-delà de ces événements, les rares universitaires qui osent s’exprimer décrivent une ambiance lourde, devenue parfois étouffante dans certains départements de sciences humaines. Comme cette professeure de Nanterre, qui confie rejoindre son amphi la boule au ventre : « Depuis plusieurs mois, des étudiants ont investi des recoins de l’université où ils font leurs prières cinq fois par jour, ils ont jeté des tapis sur le sol. L’emprise de la religion est visible. De plus en plus d’étudiantes portent un voile intégral, elles ont les mains gantées… Celles qui ne le portent pas subissent des pressions. J’ai le sentiment d’une fuite en avant. » Nous avons recueilli des témoignages similaires dans toute la France…
Faut-il pour autant parler d’entrisme islamiste dans les universités françaises ou d’une dérive spontanée ? Si la question divise toujours, les indices d’une organisation méthodique s’accumulent. La doctrine des Frères musulmans, mouvement fondé en 1928 par Hassan el-Banna, prône littéralement l’islamisation des sociétés par l’éducation, les associations et l’influence culturelle.
Tariq Ramadan en « guest-star »
Son relais principal en France, l’Union des organisations islamiques de France (UOIF, renommée Musulmans de France) est créée en 1983 par des étudiants maghrébins. Sa branche étudiante voit le jour à Bordeaux en 1989. Fondée par Fouad Alaoui (futur secrétaire général de l’UOIF), l’Union islamique des étudiants de France (UISEF) change de nom en 1996, pour devenir Étudiants musulmans de France (EMF). « La date est importante », souligne Olivier Vial, directeur du Centre d’études et de recherches universitaires (Ceru). « Un membre du gang de Roubaix, arrêté en 1996 et qui commettait des braquages pour financer le djihad, figurait sur leur liste aux élections universitaires. »
EMF se présente comme une association caritative, visant à « faciliter l’intégration des étudiants » et à « normaliser la présence musulmane en France ». Elle organise des maraudes, des banques alimentaires, des tournois sportifs… Présente dans plus de 25 universités, elle est membre du Forum of European Muslim Youth and Student Organisations (FEMYSO), soupçonné d’être la branche jeunesse de l’UOIF et des Frères musulmans. Mais si plusieurs témoignages la décrivent comme le « bras étudiant des Frères musulmans », chargé de « diffuser la pensée frériste » sur les campus, selon un ancien membre, EMF dément fermement. « Nous ne sommes liés ni de près ni de loin à cette dite organisation. Le seul but de cette affirmation est de discréditer notre travail et s’inscrit dans un narratif raciste, islamophobe et complotiste que nous dénonçons », nous répond son président, Kayode Damala. Comment caractériser une idéologie par nature subjective et fuyante ? « EMF a su s’adapter pour rester dans l’ombre », retrace Olivier Vial.
Cela n’a pas toujours été le cas. En 1997, Tariq Ramadan parade en guest star au troisième congrès national d’EMF, à Besançon. Les organisations étudiantes de gauche sont outrées. Dans un communiqué, elles dénoncent les « pressions » exercées par EMF « sur les étudiants d’origine maghrébine, notamment sur le conseil donné aux jeunes filles de porter le voile ». Au même moment, à Londres, le trotskiste Socialist Workers Party (SWP) promeut l’idée que l’islamisme peut évoluer vers des formes progressistes et anti-impérialistes compatibles avec le socialisme révolutionnaire. Cette stratégie est importée en France par le mouvement Socialisme par en bas (SPEB), qui se rapproche des mouvements altermondialistes. La députée Insoumise Danièle Obono rejoint le mouvement dès 2000. Au Forum social européen de 2003, Tariq Ramadan fait sensation. Sur le front estudiantin, EMF est en pleine ascension, parvenant à gagner 11 sièges aux élections universitaires de 2002, avec 6,4 % des voix. La presse s’intéresse alors à ses liens avec la mouvance rigoriste… et l’association disparaît des radars. « C’est le syndrome Dracula : une fois mis en lumière, ils se sont évanouis », résume Olivier Vial. L’organisation adopte une stratégie plus feutrée.
Cécité
En 2003, le concept d’islamophobie émerge comme une arme de guerre. Publié le 18 septembre par le sociologue du CNRS Vincent Geisser (invité régulier, aujourd’hui, du laboratoire Triangle de Willy Beauvallet, à Lyon-2), La Nouvelle Islamophobie, un brûlot dénonçant comme « islamophobe » toute critique ou dénonciation du sectarisme, fait l’objet d’une campagne de promotion intense. Le 20 septembre, un colloque est organisé à l’Assemblée nationale, et EMF embraie en organisant pour l’auteur une tournée des campus.
Les alertes, nombreuses, sont longtemps étouffées. En 2013, le Haut Conseil à l’intégration publie un rapport accablant évoquant « des demandes de dérogation, des actes de prosélytisme, la récusation de la mixité, la contestation du contenu des enseignements »… François Hollande l’enterre et envoie sa jeune collaboratrice, l’actuelle directrice du Musée national de l’immigration, Constance Rivière, « faire le ménage » au Haut Conseil. « Élisabeth Badinter a été sommée de se présenter, avant d’être écartée », se souvient une participante.
À la place, un Observatoire de la laïcité est créé, dont les rênes sont confiées à Jean-Louis Bianco, qui s’empresse, après les attentats de 2015, d’associer son nom à une tribune signée par le Collectif contre l’islamophobie en France (CCIF), aujourd’hui dissous. À la tête de l’IUT de Saint-Denis en 2012, Samuel Mayol garde un souvenir cuisant du harcèlement qu’il subira – « et subi[t] encore », dit-il – pour avoir fermé une salle de prière clandestine. « J’ai reçu des milliers de menaces de mort, mon portrait avec les yeux crevés, on a brisé les vitres de ma voiture… » Son président d’université le suspend et l’accuse d’avoir « mis lui-même les tapis pour faire croire à un phénomène qui n’existait pas ». Une enquête lui rendra justice.
En 2024, EMF sort de l’ombre sous l’étiquette édulcorée « Active ton Crous », qui obtient un élu à Strasbourg avec 17 % des voix et frôle les 10 % à Lille et à Montpellier. « Les candidats ciblent des boucles d’étudiants étrangers – algériens ou marocains – et vont tracter à la sortie des mosquées », rapporte le délégué national de l’UNI, Yvenn Le Coz, ce que l’association, encore une fois, dément. Mais, si EMF organise quelques actions avec Humani’Terre, l’organisation soupçonnée de financement du terrorisme, ses membres restent le plus souvent sous les radars. « Tout se fait par petites touches, explique un ancien membre du gouvernement. Une association demande une salle, puis la transforme en salle de prière. Les jeunes femmes non voilées subissent des pressions. Les projets de recherche européens financent des projets liés aux Frères musulmans. Et tout le monde s’habitue. C’est la stratégie de la grenouille plongée dans l’eau froide. »
L’entrisme passe aussi par l’alliance avec les organisations d’extrême gauche (Unef, Union étudiante, Poing levé), qui prêtent volontiers leurs moyens aux associations communautaires. « On voit une fusion du discours des Frères musulmans au sein même de l’enseignement. J’ai entendu des professeurs estimer que l’islamisme était un concept de l’État bourgeois… » explique un enseignant. Et, si les digues ont craqué après l’affaire des caricatures de Mahomet, le pogrom du 7 Octobre en Israël et la brutale riposte de l’État hébreu les ont fait exploser.
Antisémitisme
Le 17 janvier, le ministre de l’Enseignement supérieur, Philippe Baptiste, convoque en urgence les présidents d’une quinzaine d’universités réputées les plus touchées par les débordements antisémites : Sorbonne-Nouvelle, Toulouse, Nanterre, Montpellier… En visioconférence, ils disent leur désarroi, raconte un participant : « L’antisémitisme d’atmosphère est réel, mais seuls 70 faits d’antisémitisme ont été rapportés depuis octobre 2023. C’est sous-estimé. Les présidents ont beau signaler les faits au parquet, ils n’ont jamais de retour. Ils demandent qu’on les arme, et qu’on les protège. »
La recherche elle-même est verrouillée. Bernard Rougier a dû se faire financer par la région Île-de-France pour poursuivre ses travaux sur l’islamisme. À Lyon-2 et Lyon-3, on refuse de prêter une salle pour une conférence avec Fabrice Balanche. « Que des universitaires ne puissent plus réfléchir sur la radicalisation, c’est révélateur », déplore une ex-ministre.
« La moitié du corps électoral élisant les présidents est composée par les étudiants, cela ne peut plus fonctionner, estime Xavier-Laurent Salvador, coauteur de Face à l’obscurantisme woke (PUF), qui préconise un contrôle de la Cour des comptes sur le financement des associations [et] une surveillance des recrutements. » Afin d’enrayer la dérive.
Le Figaro, 21 mai
La Chute de la maison Sciences Po: les extraits exclusifs de l’enquête au cœur de la crise des élites
EXCLUSIF – Dans un ouvrage dense et éclairant, Caroline Beyer raconte les vingt dernières années de la «fabrique des élites», prise aujourd’hui dans la tourmente. De la disparition de Richard Descoings à l’amphi « Gaza », elle retrace les événements et les décisions qui ont fait trembler l’institution.
Caroline Beyer est grande reporter au Figaro. Son enquête «La Chute de la maison Sciences Po» paraît jeudi 22 mai aux éditions du Cerf.
Full text :
Si Sciences Po fait tant parler d’elle, c’est qu’elle se plaît à alimenter son image d’école du pouvoir. Passage quasi obligé pour accéder à la haute fonction publique, elle compte parmi ses anciens une ribambelle de figures de la politique et du monde des affaires. Rue Saint-Guillaume se tiennent ainsi une multitude de conférences, données par des invités prestigieux. Parmi sa flotte d’enseignants vacataires, elle compte le Tout-Paris. Ici, les mythes et les codes sont soigneusement entretenus. Dans son hall d’entrée, se dresse la « Péniche », un grand banc en bois. Au coin de la rue Saint-Guillaume, Le Basile, brasserie appréciée des étudiants, semble résister au temps qui passe. Sciences Po a aussi ses « conférences de méthode », qui désignent les cours en petits groupes, et ses « académiques », qui ne sont rien d’autre que des professeurs. Mais à trop vouloir attirer l’attention, elle s’est brûlé les ailes.
Avant la déflagration de l’amphi « Gaza », le bateau a régulièrement tangué, secoué par les démissions fracassantes de ses directeurs et les polémiques en tout genre. La crise de réputation s’est imposée comme une évidence avec les mobilisations propalestiniennes de 2024. Mais comment en est-elle arrivée là ? Rue Saint-Guillaume, les professeurs qui regrettent les grands esprits de Raymond Aron ou de René Rémond et l’époque où Sciences Po était un salon bourgeois, retournent cette question dans leur tête. Dans les cercles des anciens et au-delà, le mouvement militant étudiant interroge, même si l’école est connue pour son ancrage à gauche. Est-il le fait d’une jeunesse bourgeoise qui, en ce XXIe siècle, embrasse le combat pour la défense des minorités, emmené par l’extrême gauche nouvelle, ou le résultat de l’ouverture sociale et internationale ? Comment une minorité agissante a-t-elle pu occuper tant d’espace, au point d’incarner le visage de l’école des élites ?
Rupture avec les élites parisiennes
Dans les lycées d’élite de la capitale, et surtout dans les lycées privés catholiques, s’installe le soupçon d’un recrutement idéologique, avec un « malus à l’élitisme » et au privé. Depuis 2021, le nombre d’admis venus de « Stan », fleuron de l’enseignement catholique parisien, oscille entre zéro et deux. Avant cela, ils étaient une petite dizaine. Alors que les témoignages se répandent dans les médias, le sujet scandalise aussi les cercles bourgeois. Le DRH d’une entreprise du CAC 40 se souvient des mots que l’associé d’un grand cabinet de conseil lui lâche, lors d’un dîner : « Les élèves du privé sont blacklistés ! Tu te rends compte, ils n’ont pris aucun élève de Franklin depuis trois ans ! » « Jusque-là, Sciences Po était culturellement proche de cet établissement jésuite du 16e arrondissement », ajoute ce DRH, lui-même un ancien de l’école. Pour se défendre de l’accusation de « boycott » des lycées privés, l’école va jusqu’à tenir une conférence de presse, en août 2021.
Le directeur, Mathias Vicherat, répétera ensuite qu’« aucune discrimination n’est faite envers les lycées privés ou l’origine géographique » et que, comme par le passé, 35 % des admis viennent du privé. Mais avec la nouvelle procédure d’admission et l’entrée de l’école sur la plateforme d’orientation vers le supérieur Parcoursup, qui lui a donné davantage de visibilité, l’origine géographique des admis est beaucoup plus hétérogène. Ce dont se félicite la direction. En 2024, les inscrits en première année viennent de 843 lycées différents en France et dans le monde, et seuls 22 % sont issus d’Île-de-France. « Avant, les épreuves écrites amenaient à Sciences Po les élèves des meilleurs lycées de France. Avec le dossier et l’injonction à la discrimination positive, on regarde Henri-IV, mais aussi le lycée d’Albi ! », résume un professeur.
« Je vois passer des candidats qui aident les réfugiés, qui se battent pour la planète, qui militent pour l’égalité homme-femme. Je ne sais si ces dossiers sont sincères ou insincères, mais le recrutement est assurément marqué à gauche ! », constate pour sa part un professeur qui examine ces dossiers depuis plusieurs années. « Sciences Po a fait le choix d’une sélection à l’anglo-saxonne. Avant, lorsqu’on était admis, on était considérés comme des petits génies. L’art de la dissertation, de l’argumentation… Cela correspondait à l’esprit français, c’était prestigieux », déplore un ancien, passé par le lycée du Parc à Lyon, qui travaille aujourd’hui au côté d’un député de la majorité présidentielle. « Je ne sais pas si le Sciences Po d’aujourd’hui m’aurait autant séduit », ajoute-t-il.
Une école woke ?
« Après l’assassinat de Samuel Paty, j’ai quand même eu une prof d’histoire qui nous avait expliqué qu’elle avait plus peur du ministre de l’Intérieur Gérald Darmanin que des terroristes ! », raconte Quentin Coton. « En sociologie, il n’y a qu’un seul discours : la méritocratie n’existe pas. Mon histoire personnelle prouve le contraire, mais nous sommes bien obligés de nous conformer à ce postulat pour avoir de bonnes notes », raconte Pierre, en troisième année. Aujourd’hui diplômé de Sciences Po, Alexandre a pu constater le poids et le pouvoir de la sociologie à l’école. Lorsqu’il intègre Sciences Po, le jeune homme est admis dans la formation « scube », un double cursus ultra-sélectif, « pire que la prépa », qui permet de mener de front le parcours à Sciences Po et une formation scientifique à l’université Pierre-et-Marie-Curie.
Sur les 40 élèves de sa promotion, trois ont ensuite intégré Polytechnique, tandis que deux autres ont rejoint Normale Sup. « On suivait des cours de maths et de physique, tout en se formant aux politiques publiques », explique-t-il. Mais les choses prennent une allure bien différente lorsque Sciences Po charge un sociologue de revoir le cursus, à l’occasion d’un changement de partenaire universitaire. « Au lieu de faire des sciences dures en parallèle des sciences humaines, il a voulu faire de l’interdisciplinarité. C’est donc devenu des pseudosciences », regrette Alexandre, qui garde un souvenir intact d’un cours de sociologie sur les ponts aux États-Unis. « Le prof nous a expliqué que les ponts étant trop bas, ils rallongeaient les trajets des personnes qui prenaient le bus. Ces personnes étant issues des minorités, il y avait donc une volonté de discriminer. Conclusion : les ponts américains sont racistes ! De l’idéologie absurde », raconte-t-il, encore éberlué.
Une nouvelle tête qui tombe
Lorsqu’il arrive Rue Saint-Guillaume, Mathias Vicherat retrousse les manches de son impeccable costume tendance, pour s’attaquer comme il se doit aux « VSS » (violences sexistes et sexuelles, NDLR). Le directeur de 46 ans, qui se veut proche des préoccupations de la jeune génération, promet d’en faire « une priorité absolue ». Tout signalement déclenchera systématiquement une enquête de la cellule d’enquête interne préalable (CEIP), qui sera présidée par une magistrate. « Une formation aux VSS a été mise en place sur Zoom pour tous les élèves », raconte un étudiant. Las, le 4 décembre 2023, l’école et le Tout-Paris apprennent, stupéfaits, que Mathias Vicherat et sa compagne ont été placés en garde à vue, à l’issue d’une dispute aux portes du palace parisien Lutetia. Ils s’accusent mutuellement de violences conjugales. La « malédiction » a encore frappé la gouvernance de Sciences Po. De manière parfaitement pathétique. « C’est le wokisme qui se mord la queue, l’arroseur arrosé », ricanent alors les mauvais esprits de l’école.
L’institution s’embrase. Le jusqu’alors sympathique directeur devient l’homme à abattre. Dès le lendemain, le campus de Paris est bloqué. Sa démission est exigée par les syndicats d’extrême gauche Solidaires, proche du NPA (Nouveau Parti anticapitaliste), et l’Union étudiante. Cette dernière, sur le réseau social X s’explique : « Victime, on te croit. Nous ne pouvons avoir un directeur auteur de violence. » Dans le hall de l’école, des affiches représentant la silhouette noire de Mathias Vicherat sur fond orange sont placardées, appelant à son départ. La députée Europe Écologie-Les Verts (EELV) Sandrine Rousseau fait le déplacement à Saint-Germain-des-Prés pour soutenir les étudiants. L’association Garces de Sciences Po, qui se définit sur Instagram comme un « collectif féministe radical intersectionnel » agissant « en mixité choisie sans hommes », monte au front.
La communauté enseignante n’est pas en reste. Le département de sociologie réclame la tête de Vicherat. « C’était une véritable chasse à l’homme. On ne pouvait pas faire entendre un discours de raison, témoigne un professeur de politique. Il ne pouvait que démissionner. Mais l’emballement de l’institution montrait à quel point elle était instable. » Sur le groupe WhatsApp des enseignants vacataires, certains se déchaînent. « Dès la garde à vue, ils piétinaient la présomption d’innocence », rapporte un membre de cette boucle réunissant 250 personnes. Lorsque le tribunal rendra sa décision, un an plus tard, il condamnera Mathias Vicherat, mais aussi son ex-compagne : cinq mois de prison avec sursis pour lui, huit pour elle. La justice fera état d’« une relation particulièrement dysfonctionnelle depuis de nombreux mois ».
Un avant et un après
« Il y a eu un avant et un après Gaza. » Lancinante, cette phrase revient, de la bouche de professeurs de Sciences Po, d’étudiants, mais aussi de recruteurs et d’anciens, qui occupent des postes clés dans une multitude de secteurs. Et qui se désespèrent. Les plus aveugles, ou les plus confiants, auront beau balayer cela d’un revers de main, l’assertion correspond à une réalité. Après l’affaire de l’amphi Boutmy rebaptisé « Gaza » en avril 2024, les vidéos et les images qui ont circulé dans les médias, agrémentées d’abondants commentaires de la classe politique, ont été dévastatrices pour la réputation de l’institution. Elles ont montré une école aux prises avec des militants masqués, martelant des slogans propalestiniens coiffés de keffiehs, et une direction dans l’impasse, incapable de gérer le désordre.
Si l’amphi « Gaza », les manifestations et les bloqueurs évacués par la police ont fait l’effet d’un séisme, c’est aussi la goutte d’eau dans une tempête qui semble plus vaste. Voilà une dizaine d’années que Sciences Po fait les gros titres de la presse avec sa valse des directeurs et ses coups successifs portés à l’élitisme à la française, qui ont eu pour point d’orgue la suppression de son concours. Dès mai 2024, sur le réseau social X, les publications sur la « démonétisation » du diplôme et des CV que les recruteurs jetteraient directement « à la poubelle » se multiplient. Ces employeurs du privé, ayant « pris conscience qu’intégrer des Sciences Po est un risque », seraient en train de les « blacklister », tandis qu’en parallèle beaucoup de diplômés iraient « s’incruster dans la fonction publique », peut-on lire, en substance, sur ce réseau social peu réputé pour sa nuance, mais à forte influence.
Vers un nouvel horizon
Par-delà le brouhaha ambiant, c’est justement des dossiers de fond qui attendent le directeur. Depuis la suppression du concours écrit en 2021, les critères de sélection de l’école ont été vivement interrogés. Les lycées élitistes publics et privés, ainsi que la bourgeoisie parisienne se sont sentis mis de côté, et l’ont fait savoir dans leurs cercles d’influence. En octobre 2024, quinze jours à peine après sa prise de fonction, Luis Vassy annonce, dans une interview aux Échos, une réforme de la procédure d’admission. « Nous recrutons les plus compétents, pas les plus militants », promet-il, à l’adresse des candidats de la session 2025.
Les lettres sur l’engagement et le projet de l’étudiant, qui étaient jointes au dossier, n’auront plus cours. Demander à des élèves de 16 ans de démontrer leur engagement social, c’est « faire peser une responsabilité très lourde » sur leurs épaules et celles de leurs familles, estime-t-il. Les notes obtenues au bac de français, une épreuve nationale et anonyme, seront surpondérées à 60 %, contre tout juste 7 % à 8 % auparavant. Il s’agit de laisser moins de place au « contrôle continu », ces notes données au cours de l’année par les professeurs du lycée. Elles flirtent aujourd’hui avec de si hauts sommets qu’il devient difficile de distinguer les dossiers les plus performants. Avec ce petit changement qui pourrait faire évoluer à la marge les profils des candidats retenus, Sciences Po espère voir les choses bouger.
La Chute de la maison Sciences Po, La crise des élites françaises ; Caroline Beyer ; 264 pages ; 21,90€. Éditions du Cerf
The Wall Street Journal, 21 mai
How to Stop Students From Cheating With AI
Eliminate online classes, ban screens, and restore Socratic discussion as education’s guiding model.
Full text :
When I call on college freshmen to demonstrate one of Euclid’s geometrical propositions on the classroom blackboard, I’m never sure what to expect. They could excel or fail, but this much is certain: No one is cheating. That’s more than can typically be expected in academia these days.
Since OpenAI released ChatGPT in November 2022, the world of higher education has been turned upside down. Most of the pedagogical and assessment tools that have dominated college classrooms since at least the 19th century—and especially those that emerged during the Covid-19 pandemic—are no longer effective.
Cheating is rampant. Students turn to generative artificial-intelligence chatbots to do their readings, complete their take-home exams and write their papers. A January 2023 survey from Study.com found that 89% of college students had used ChatGPT to complete a homework assignment. Nearly half admitted to using it on at-home tests or quizzes, and 53% had turned in an AI-generated essay.
We’re still in the early stages of the AI era, but the future for higher education looks bleak. Early research suggests what educators know intuitively: AI assistance can boost students’ short-term performance, but it enervates long-term comprehension, especially after the digital crutches are taken away.
A student who aces a quiz without studying the material has learned nothing. The same is true for a student who completes an essay without performing research, contemplating the subject matter, refining and ordering arguments, or painstakingly choosing the exact words to express the right idea. These students fail not only to retain knowledge, but also to develop their capacities for creative and critical thinking. Even where AI usage doesn’t cross obvious ethical lines—when it’s used for taking notes or creating study guides, for example—it usually undermines learning.
Students’ AI usage usually does cross ethical lines. Today’s academic incentive structure rewards cheating and rarely punishes fraud or dishonesty. Such an environment destroys students’ character formation, creating long-term consequences.
Despite their widespread use of AI chatbots, students don’t want an education predicated on cheating. The Study.com survey found that 72% of college students would like to see ChatGPT banned from their campuses. They want a rigorous education, if only one were available to them.
So, what can be done? Cheating can be difficult to detect. Aging professors will always be a step behind students when it comes to manipulating technology. And even with the help of software to detect plagiarism or AI, it’s difficult to spot artificially generated content. And these tools can be unfair to students, since false positives abound.
It’s time to take a step back from technology and return to pedagogical tools that have served educators for centuries. Start by eliminating online classes and banning screens in the classroom.
Colleges should also institute a more personal and in-person approach to assessment. Take-home exams, which were ripe for abuse long before AI, should be retired. Schools should instead administer in-class evaluations such as blue-book essays, oral exams and chalkboard demonstrations. Papers are too valuable to abandon entirely, but a clear policy that prohibits AI use and imposes serious consequences can reduce cheating.
More important, colleges and universities must restore conversation to its position of prominence in the classroom. Any bot can take lecture notes. College students frequently don’t even bother to attend classes anymore. Real conversations about perennial questions and ideas can make classes meaningful again.
Oral communication has for centuries been the guiding model for higher education. The Socratic seminar exposes students to rational discourse that actively engages the mind. Medieval universities tested their students through discussion and debate—this is the famous disputatio exemplified in the writings of Thomas Aquinas. The University of Oxford’s tutorial system, which focuses on small group discussions, is another remnant of this long tradition, placing reasoned discourse at the heart of a university education.
Some will object that such reforms would be inconvenient, maybe even impossible. Classes would need to be considerably smaller, and professors would need to give students more individualized attention. All that is true, but at a time when elite schools have endowments worth billions of dollars, some college football coaches make eight-figure salaries, and tuition growth outpaces inflation, the resources are available if the will is there.
I have taught for 23 years at a college that embraces small classes built around Socratic discussions, while charging less for tuition than most other private schools. This model isn’t only possible—it works.
AI has exposed a decline in higher education that has been under way for decades. Colleges increasingly focus on job training and credentials rather than intellectual growth for its own sake. Choose-your-own curricula, runaway grade inflation, and the popular notion of the four-year party are symptoms of the same problem. Students have no qualms about cheating, because as far as many of them can tell, college isn’t about learning anyway.
Education is meant to liberate us from bias and ignorance. By hindering the development of students’ critical faculties, AI is setting up future generations for the opposite. Technology has its place in higher education, but not at the expense of learning. Real students deserve a real education.
Mr. Goyette is vice president and dean emeritus of Thomas Aquinas College.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21 mai
Digitale Bildung: Wie ChatGPT das Lernen verändert – und was dabei zählt

Full text :
Eine Analyse zeigt erstmals systematisch, wie generative KI das Lernen von Studierenden beeinflusst.ChatGPT steigert die Leistung, Wahrnehmung und Denkfähigkeit – wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Seit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 ist das Sprachmodell rasant in Lernprozesse vorgedrungen. Während einige Bildungsforscher in dem System ein leistungsfähiges Werkzeug sehen, warnten andere vor Oberflächlichkeit, Abhängigkeit und kognitiver Trägheit. Nun liefert eine groß angelegte Metaanalyse erstmals belastbare empirische Antworten. Auf Basis von 51 Studien mit mehr als 10.000 Teilnehmenden ziehen sie ein differenziertes Fazit: Generative KI kann das Lernen massiv verbessern – unter bestimmten Bedingungen.
Besonders deutlich fällt der Effekt bei der Lernleistung aus: Mit einer Effektstärke von 0,867 liegt der Einfluss im oberen Bereich der pädagogischen Wirksamkeitsskala. Studierende, die ChatGPT systematisch nutzen, schneiden signifikant besser ab als Vergleichsgruppen ohne KI. Aber auch die Lernwahrnehmung und das sogenannte höhere Denken, also Fähigkeiten wie Problemlösung, Reflexion oder Kreativität, profitieren – wenn auch in moderaterem Umfang, zeigt die Studie von Jin Wang und Wenxiang Fan.
Didaktisches Design entscheidet über den Erfolg
Entscheidend für die Wirksamkeit ist nicht nur, ob, sondern wie ChatGPT eingesetzt wird. Der Effekt auf die Leistung ist besonders groß, wenn Studierende in problemorientierten Lernmodellen arbeiten – etwa im Rahmen komplexer Fallstudien oder praxisnaher Aufgaben. In solchen Szenarien kann ChatGPT nicht nur Fakten liefern, sondern auch beim Strukturieren, Erklären und Reflektieren helfen.
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Die Dauer der Nutzung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Am wirksamsten ist der KI-Einsatz, wenn er über vier bis acht Wochen erfolgt. Kürzere Zeiträume sind wenig effektiv, weil Studierende zunächst lernen müssen, wie man mit der KI sinnvoll interagiert. Bei längeren Nutzungsphasen nimmt die Wirkung dagegen wieder leicht ab – vermutlich weil sich Gewöhnungseffekte und Übernutzung einstellen. Eine gezielte, zeitlich begrenzte Integration scheint daher ideal.
Leistungssteigerung durch gezielte Anleitung
Interessanterweise fällt der positive Effekt auf die Lernleistung unabhängig von Fachrichtung oder Bildungsstufe aus – also unabhängig davon, ob die KI in Sprachkursen oder naturwissenschaftlichen Seminaren, in der Oberstufe oder Universität eingesetzt wird. Besonders stark profitieren aber Kurse zur Kompetenzentwicklung, etwa zur Förderung kreativen oder argumentativen Denkens. Hier wirkt ChatGPT wie ein strukturierter Sparringspartner.
Die Rolle, die der KI im Lernprozess zugeschrieben wird, hat hingegen nur geringen Einfluss auf die Leistung. Egal ob ChatGPT als Tutor, Partner oder Werkzeug eingesetzt wird – entscheidend ist, dass die Anwendung systematisch erfolgt und mit passenden Aufgabenformaten verknüpft ist. Der KI-Einsatz darf also nicht als bloßes Zusatzangebot gedacht werden, sondern muss Teil eines didaktischen Konzepts sein.
Mehr Selbstwirksamkeit, mehr Motivation
Auch auf die subjektive Wahrnehmung des Lernens wirkt sich ChatGPT positiv aus. Die Studierenden empfinden ihre Lernerfahrung als interessanter, effektiver und unterstützender, wenn sie mit KI arbeiten – allerdings ebenfalls nur dann, wenn sie über längere Zeit mit dem System vertraut gemacht werden. Erst bei einer Nutzungsdauer von mehr als acht Wochen erreicht der Effekt auf die Lernwahrnehmung seinen Höhepunkt.
Die Autoren verweisen auf bekannte Modelle der Technologieakzeptanz: Studierende nutzen neue Tools dann, wenn sie sie als nützlich und einfach handhabbar erleben. ChatGPT erfüllt diese Kriterien häufig – es liefert schnelle Rückmeldungen, personalisierte Hinweise und senkt die Einstiegshürde in komplexe Themen. Gerade in individualisierten Lernphasen, etwa beim Üben, Schreiben oder Wiederholen, wirkt das System als motivierender Lernbegleiter.
Grenzen bei der Förderung höherer Denkfähigkeiten
Die Förderung höherer Denkfähigkeiten – ein zentrales Ziel moderner Bildung – gelingt ChatGPT nur begrenzt. Zwar verbessert sich das abstrakte, kreative und reflektierende Denken der Studierenden, doch fällt der Effekt deutlich schwächer aus als bei der reinen Lernleistung. Ursache ist wohl, dass ChatGPT zwar strukturierte Informationen liefern kann, aber selbst meist weder eine kritische Tiefe noch originelle Perspektiven entwickelt.
Besonders wirksam ist die KI in diesem Bereich, wenn sie als intelligenter Tutor eingesetzt wird – also nicht nur Informationen bereitstellt, sondern gezielte Rückmeldungen gibt, Fragen stellt und Lernprozesse anstößt. Zudem wirkt sie stärker in Fächern mit hohem analytischen Anteil wie Mathematik oder Informatik. Hier scheint es einfacher, durch gezielte Interaktion metakognitive Prozesse zu fördern.
Sechs Empfehlungen für die Praxis
Die Autoren leiten aus ihrer Analyse konkrete Empfehlungen ab.
- Erstens sollten Lehrende ChatGPT gezielt in problemorientierte Lernformate integrieren, statt es nur als Recherchehilfe zu nutzen.
- Zweitens ist eine didaktische Einbettung nötig – etwa durch Bezug auf Blooms Taxonomie oder andere pädagogische Modelle.
- Drittens empfiehlt sich eine Nutzung über mehrere Wochen, idealerweise vier bis acht, ergänzt durch Anleitung zur Promptgestaltung.
- Viertens sollte ChatGPT als vielseitiges Instrument eingesetzt werden – mal als Tutor, mal als Partner, mal als Recherchehilfe –, je nach Bedarf des Lernkontexts.
- Fünftens muss Übernutzung vermieden werden. Lehrende sollten auf Überforderung oder Bequemlichkeit achten und gegebenenfalls andere didaktische Modelle wie Flipped Classroom ergänzend einbauen.
- Sechstens sollten die emotionalen Bedürfnisse der Lernenden berücksichtigt werden, um technologische Entfremdung zu vermeiden.
Plädoyer für eine informierte und gezielte Nutzung
Insgesamt liefert die Studie ein starkes Plädoyer für den durchdachten Einsatz generativer KI in der Bildung. ChatGPT kann Lernprozesse effizienter machen, Verständnis fördern und sogar komplexere kognitive Fähigkeiten anregen – sofern der Einsatz bewusst gestaltet wird. Es reicht nicht, Studierende einfach mit dem System zu konfrontieren. Ohne Anleitung, Struktur und Zielstellung bleibt der Effekt begrenzt.
Gerade angesichts der zunehmenden Verbreitung von KI in Schule und Hochschule wird es darauf ankommen, technologische und didaktische Perspektiven zu verbinden. Die Zukunft des Lernens liegt nicht allein im Code, sondern im Zusammenspiel von Technologie, Pädagogik und kritischer Reflexion.
The Wall Street Journal, 15 mai
How the Ivy League Earned Donald Trump’s Ire
Too many instructors at Harvard, Columbia and elsewhere are less interested in teaching and more interested in student indoctrination
Full text :
Columbia University is being commended for its response to anti-Israel vandals who last week took over a library, defaced school property—“Columbia will burn 4 the martyrs”—and wounded two public-safety officers.
In contrast to how the university handled last year’s student occupation of another building on campus, the police were summoned quickly, arrests were made, and dozens of students were suspended. Still, I’ll hold my applause for now.
Schools can drop charges and quietly reverse disciplinary actions, as they’ve done in the past, which is one reason these disruptions have continued. It’s clear that the troublemakers don’t take the administration’s warnings seriously. According to the Columbia Spectator, at least one of the students who was detained last week and subsequently suspended from school has been suspended twice before.
It’s difficult to fathom such behavior being tolerated in other settings. Could unhappy Costco customers take over a store, intimidate employees and other customers, lock managers in their offices, damage inventory, scribble calls to violence on the walls, and then walk away without paying the consequences? Yet unlawful demonstrations are common on campuses nationwide, even after repeated promises by administrators to crack down on such lawlessness and protect the rights of students who are in school to get an education.
College ought to be about sharpening your critical-thinking skills in the search for knowledge and understanding. At too many elite schools, the priority seems to be providing platforms for trendy social movements. This reality is animating the Trump administration’s dispute with higher education, which continues to escalate.
The Equal Employment Opportunity Commission is now investigating whether Harvard’s hiring practices violated civil-rights statutes that bar discrimination based on race and sex. The Washington Free Beacon reported that since-deleted messages on the school’s website “bragged about increasing the number of ‘women, non-binary, and/or people of color’ on the faculty.”
The EEOC is probing whether Harvard discriminated against job applicants who were white, male, Asian or heterosexual. Between 2013 and 2023, the nonwhite share of the university’s tenure-track faculty rose by 11 percentage points, while the share of tenure-track faculty who were white men fell by 14 points. Given that the Supreme Court in 2023 scored Harvard for unconstitutional discrimination in student admissions, this is hardly a fishing expedition.
Education Secretary Linda McMahon has accused Harvard of political bias and declared it ineligible for new federal research grants. President Trump has threatened to revoke the school’s tax-exempt status, and Harvard could lose $9 billion in federal funds unless it meets a list of demands that includes vetting “all existing and prospective faculty” to ensure “viewpoint diversity” in each department. On Tuesday, the administration canceled $450 million in grants on top of the $2.2 billion the administration already froze.
Harvard is suing the administration to lift the federal freeze on grant money, and it denies any institutional bias. “I must refute your claim that Harvard is a partisan institution,” Alan Garber, the university’s president, said in response to Ms. McMahon’s allegation. “It is neither Republican nor Democratic. It is not an arm of any other political party or movement. Nor will it ever be.”
Yet empirical studies on the political leanings of academics, particularly in the humanities, tell a different story. A Carnegie Foundation faculty survey in 1999 found that 12% of professors called themselves conservative, down from 27% in 1969. “These vanishing conservative thinkers have not been replaced by moderate ones,” according to Jon Shields, a professor of government at Claremont McKenna College. “Since the late 1960s, self-identified liberal professors have become increasingly common on college campuses.”
Conservative representation in the social sciences and humanities has “practically disappeared” from many areas outside of economics, Mr. Shields wrote in a 2018 article for National Affairs. “Nearly every recent survey of the university places the percentage of conservative and Republican professors in these fields in the single digits.” For example, “Republicans make up 4% of historians, 3% of sociologists, and a mere 2% of literature professors.”
Intellectuals as a group have long leaned to the political left. Given who is attracted to teaching, a true balance of political viewpoints probably isn’t in the cards on most college campuses. What has changed over the decades isn’t so much whether Democrats or Republicans choose academia as a profession. Rather, it’s been the indulgence of instructors who are less interested in teaching and more interested in student indoctrination.
Students who should be taught how to develop their own minds and reach their own conclusions are instead being spoon-fed the conclusions of proselytizing professors. Universities are supposed to be dedicated to the unbiased search for truth. How about more teaching and less preaching?
Le Figaro, 15 mai
L’Université de Grenoble retire en urgence des œuvres d’art conspuant les «mâles blancs»
INFO LE FIGARO – Suite à une pétition lancée par l’UNI, le président de l’Université Grenoble Alpes a demandé le retrait de plusieurs inscriptions artistiques qui dénoncent les «mâles blancs» et insinuent que seuls les Blancs sont coupables de racisme.
Full text :
Curieuse conception de l’égalité. Dans le cadre d’un «mois de l’égalité» organisé en mars, et au cours duquel l’Université Grenoble Alpes invitait son personnel et ses étudiants à s’engager contre le racisme et les discriminations, une quarantaine d’inscriptions artistiques à ce sujet ont été apposées sur les parois vitrées de la galerie des amphithéâtres, dans le bâtiment Pierre Mendès France du campus grenoblois de l’université.
Parmi ces messages, l’un d’eux clame notamment : «Le monde a mal. Normal, il est dirigé par des blancs et des mâles» ; un autre : «La Terre est monochrome comme un arc-en-ciel, le racisme est juste blanc» ; et un dernier : «Aux échecs comme dans la vie, les blancs ont un coup d’avance». On y trouve également des slogans politiques comme : «J’aimerais grand-remplacer le gouvernement français».
Ces inscriptions constituent une œuvre d’art dont la réalisation a été confiée à l’artiste Petite Poissone. Elles ont été apposées sur les murs de l’établissement au début du mois de mars. Mais lundi 12 mai, une pétition lancée par le syndicat étudiant de droite UNI Grenoble a dénoncé la présence de ces œuvres, estimant qu’elles constituent une «propagande anti-blancs». «Ces messages inacceptables encouragent le racisme à l’encontre des personnes blanches et diffuse l’idée woke selon laquelle nous serions dans une société systématiquement raciste », proteste le délégué national de l’UNI Yvenn Le Coz, qui a demandé à l’administration de l’université de retirer ces œuvres.
Selon l’entourage du président de l’Université Grenoble Alpes Yassine Lakhnech, ce dernier aurait découvert ces inscriptions après l’alerte de l’UNI – ce qui signifierait que ni Yassine Lakhnech ni aucun membre de son entourage n’ont emprunté la galerie des amphithéâtres depuis près de deux mois… La présidence de l’université assure néanmoins au Figaro que ces messages «ne reflètent pas les positions de l’université ni ses valeurs» et que ceux qui posent problème seront retirés.
Selon des étudiants de l’université, un premier tri avait pourtant déjà permis au personnel de l’établissement d’écarter une dizaine de messages parmi la cinquantaine proposée par l’artiste. Dans un communiqué publié dans la journée de mardi, l’Université Grenoble Alpes indique : «Le contenu des messages a été élaboré lors d’ateliers artistiques par des personnels et des étudiants. Leur contenu n’est pas à l’initiative de l’établissement. Malheureusement, certains messages ont échappé à la vigilance de l’Université.»
L’artiste auteur des messages est décrite par la presse locale comme une Grenobloise de 42 ans, et partage sur son compte Instagram de nombreuses œuvres similaires (des inscriptions inspirées du street-art et du style du célèbre artiste Ben) évoquant tour à tour des messages poétiques ou des slogans plus politiques, ciblant plusieurs personnalités épinglées par des mouvements féministes (Yann Moix, Gérard Depardieu…) ou dénonçant une oppression patriarcale («l’homme est la gale de la femme»).
The Economist, 14 mai
Die, DEI : An influential voice from the right laments Trump’s attack on universities
One version of thought control is being replaced with another that is worse, argues Richard Hanania
Full text :
ON HIS SECOND day in office, President Donald Trump issued an executive order ending affirmative action in government contracting. I took it as a sign that my work over the years advocating against DEI (diversity, equity and inclusion) programmes and broad interpretations of the Civil Rights Act of 1964 had made a difference, particularly my 2023 book, “The Origins of Woke”, and my participation in Project 2025, the presidential-transition project for Trump 2.0.
Unfortunately, it is now clear that, rather than sticking to the principles of colour blindness, merit and individual liberty that I believe in, the Trump administration seeks to implement its own version of thought control and federal-government overreach.
This can be seen most clearly in the letter of demands the administration sent to Harvard on April 11th and its announcement that it was cutting off research funds to the university. The letter stated that Harvard must cease all DEI and affirmative-action policies in hiring, promotions and admissions.
So far, so good. It was the Civil Rights Act and later Title IX that were used to force race- and sex-conscious policies onto universities and private business in the first place. Beginning under Richard Nixon, the attitude was that if higher-education institutions wanted federal funding, they had to play by the government’s rules. In an Orwellian twist, the Civil Rights Act’s prohibition on discrimination was read as a charter to all-but-mandate race and sex preferences in hiring and admissions. By trying to undo some of the damage, the Trump administration is acting in accordance with the 14th Amendment of the constitution, the Civil Rights Act and Supreme Court precedent.
Yet on top of sensible proposals, the administration made a series of radical and unprecedented demands. It called for the audit of entire fields of study, in part on the grounds that they “reflect ideological capture”. Even more far-reaching is a requirement that steps be taken to achieve viewpoint diversity across academic fields and departments. The administration cites no law here. While the Civil Rights Act banned discrimination based on certain protected characteristics, political ideology is not one of them. Harvard, as a private university, is therefore free to be as liberal and anti-Trump as it wants.
It gets worse. At the same time as the administration accuses Harvard of being ideologically captured, it demands new ideological screening of foreign students, so as not to admit antisemites, supporters of terrorism or “students hostile to the American values and institutions inscribed in the US Constitution and Declaration of Independence”. Given how much Americans debate their values and constitutional principles, there is no way such a requirement can be anything but an ideological litmus test for who gets to study at Harvard.
Even if the law did allow such steps, there is a direct contradiction between the goal of viewpoint diversity and the principle of merit, which the administration is claiming to defend. We all have an interest in our top institutions selecting students and faculty based on intelligence, competence and their fit within a programme. Having ideological litmus tests for professors and scientists would do more damage to the principle of merit than race and sex preferences ever have, given how few individuals with advanced degrees identify as conservatives. A study in 2022 showed that among donations by scientists to the two major political parties in federal elections, less than 10% went to Republicans. Are we to give the small minority of Trump supporters in science something approaching half the available jobs in the name of equity? It is hard to imagine a DEI programme that is more radical than that.
It is understandable where the concern with ideological diversity comes from. Conservatives have been discriminated against by universities through practices like diversity statements, which screen for the acceptance of certain left-wing ideas. That said, the theory that one needs present discrimination to overcome past discrimination is the precise logic of DEI. Conservatives in that case understand that the cure can be worse than the disease, as forcing factors unrelated to merit into the processes of hiring and admissions ends up creating more unfairness and resentment. Moreover, certain fields have nothing to do with politics at all. There are few reasons to worry about a left-wing bias in mathematics. The position that there is no such thing as politically neutral scholarship is another terrible idea from the left that conservatives would be better off not borrowing.
Harvard is now suing, and is likely to win, if only because the administration did not follow proper procedures to cut off funding. Yet the damage to American institutions is likely to be long-lasting. The careers of young scientists have been thrown off track, as research into topics as important as curing cancer and reversing ageing has been frozen. American science will be in a perilous state as long as this administration sees universities as enemies that need to be destroyed, rather than institutions that can be reformed within the confines of existing law.
Conservatives have been correct to criticise and fight against DEI programmes and other perversions of civil-rights law. They have been winning this battle politically, in front of judges, and in the court of public opinion, and I am proud to have played a part in the process. It is now time to reject the nihilistic approach that seeks to dismantle institutions via demands that are both illegal and unworkable. Harvard may never be an institution where MAGA has a large constituency. Accepting that is necessary for being at peace with the idea of America as a pluralistic society.■
Richard Hanania is the founder and president of the Centre for the Study of Partisanship and Ideology.
Neue Zürcher Zeitung, 14 mai
Die Freiheit der Wissenschaft ist gefährdet: In Europa sind jetzt Selbstkritik und Selbstbewusstsein gefragt
Aus den Entwicklungen in den USA muss Europa seine Lehren ziehen: Nur wer freie Debatten in der akademischen Welt zulässt, kann den Wert der Wissenschaft glaubwürdig gegenüber der Politik vertreten.

Full text :
Die Wissenschaft geniesst ein einzigartiges Privileg: An Hochschulen und Forschungsinstituten haben Wissenschafter und Studenten die Möglichkeit, sich die Themen, an denen sie arbeiten, selbst auszusuchen, und dürfen sehr offen darüber diskutieren. Diese Freiheit der Wissenschaft zählt zu den kostbarsten Errungenschaften westlicher Demokratien. Doch in vielen Ländern droht sie unter die Räder zu kommen, neuerdings in den USA.
Damit nicht auch die Wissenschaft in Europa auf einen abschüssigen Pfad gerät, muss sich hierzulande einiges ändern. Mehr Selbstbewusstsein nach aussen, aber auch mehr Selbstkritik im Inneren sind nötig. Politiker sollten ihr Bewusstsein dafür schärfen, welch grossen Wert die Wissenschaft für die Gesellschaft hat.
Immer öfter gängeln Regierungen die Wissenschafter
Es lässt sich nicht wegdiskutieren: Die Freiheit der Wissenschaft wird in vielen Ländern immer mehr eingeschränkt: Regierungen untersagen unerwünschte Studien; offene, auch kritische Diskussionen an Hochschulen werden häufiger abgewürgt als früher.
Dies passiert vor allem in autoritär regierten Ländern. Aber auch Demokratien bleiben von dem Abwärtstrend nicht verschont. Die Regierungen Indiens, Ungarns und der Türkei haben zum Beispiel in den vergangenen Jahren immer wieder die Wissenschaft gegängelt. Unliebsame Forscher wurden entlassen oder sogar verhaftet.
Das weltweite Vorbild schlechthin für Wissenschaft sind allerdings die USA. Niemand hat mehr Nobelpreisträger hervorgebracht, nirgendwo sonst entstehen so viele erfolgreiche Unternehmen aus dem akademischen Milieu heraus. Doch die neue amerikanische Regierung übt enorm viel Druck auf Universitäten und andere Forschungseinrichtungen aus. Gelder werden eingefroren oder gestrichen, Studien gestoppt, Mitarbeiter entlassen, neue Sprachregelungen durchgesetzt. Eine Atmosphäre der Unsicherheit ist entstanden.
Ein Teil der Massnahmen lässt sich als Versuch interpretieren, politisch motivierte Tendenzen in der Wissenschaft rückgängig zu machen. Eine Bewegung, die sich progressiv gibt, hat vor einigen Jahren begonnen, die Wissenschaftsfreiheit von innen auszuhöhlen.
Diese Bewegung hat mit moralistischen Argumenten versucht, die Rede- und Diskussionsfreiheit in ihrem Sinne zu beschneiden. Die Personalpolitik musste sich mit weltanschaulich begründeten Forderungen auseinandersetzen. Bei Stellenbesetzungen mussten zum Beispiel zusätzlich zur fachlichen Qualifikation Kriterien wie Diversität und Gleichstellung berücksichtigt werden.
Mit den gegenwärtigen Massnahmen schiesst Washington allerdings meilenweit über eine blosse Korrektur hinaus. Einzelne Themen kategorisch von der Erforschung auszuschliessen – etwa nachhaltiges Bauen oder die hispanische Minderheit –, widerspricht eindeutig der Wissenschaftsfreiheit. Damit droht die Regierung der amerikanischen Wissenschaft und ihrem Ansehen grossen Schaden zuzufügen. Die Forderung, die Sicherheit aller Studenten an den Hochschulen zu garantieren, ist hingegen völlig nachvollziehbar.
In den USA sind der Respekt und das Vertrauen zwischen Wissenschaft und Politik teilweise verlorengegangen. Die Auseinandersetzung hat sich polarisiert. Überspitzt formuliert: Populisten führen in Amerika eine Art Rachefeldzug gegen die Wissenschaft; diese wiederum verschanzt sich in einer Wagenburg. Die Öffentlichkeit bleibt verwirrt zurück und wird die Schäden vermutlich erst spät feststellen.
Europa sollte rechtzeitig die Warnleuchten bemerken und – wo dies nötig ist – umsteuern.
Wissenschaft ist besonders verletzlich
Ein Vertrauensverhältnis zwischen der Wissenschaft und der Politik, gerade auch zwischen der Wissenschaft und den politischen Kräften am Rand, ist essenziell. Über lange Zeit hat der Westen die Wissenschaftsfreiheit nicht mehr grundsätzlich infrage gestellt. Daher ist ihre Verletzlichkeit ein wenig in Vergessenheit geraten. Es gibt aber keine Garantie für die Ewigkeit.
Der Wissenschaft fehlt eine starke Lobby, und sie hat kaum Druckmittel. Das gilt ganz besonders für die Grundlagenforschung: Träten zum Beispiel die Physiker am Cern in Genf in einen Streik, würde davon niemand etwas mitbekommen. Selbst die Folgen von Lücken in der anwendungsbezogenen Forschung würden in vielen Fällen erst nach Jahren spürbar werden. Der Sinn und Zweck der Wissenschaft liegt oft im Verborgenen und offenbart sich erst nach längerer Betrachtung.
Forscher sind darum stark auf das Wohlwollen der Gesellschaft und der Politik angewiesen. Die Unabhängigkeit der Wissenschaft will gut begründet sein.
Die Kultur der Neugier ist für europäische Länder essenziell
Wissenschaftsfreiheit dient nicht nur dazu, den Nutzen der Forschung für die Gesellschaft zu garantieren; das wäre zu eng gedacht. Es geht nicht allein um den Kampf gegen Krebs, den Bau von Raketen oder die Entwicklung neuer Materialien.
Wissenschaftsfreiheit dient auch dazu, eine Kultur der Neugier und des kritischen Vernunftgebrauchs zu verteidigen, die für unsere Länder wesentlich ist. Sie wurde einst, im Zeitalter der Aufklärung, gegen die Machtansprüche der Kirchen und des Adels durchgesetzt.
Natürlich müssen der Wissenschaft Grenzen gesetzt werden, auch von aussen: Wir wollen nicht alles erforschen, was wir erforschen könnten.
Vor der hemmungslosen Manipulation von Genen vor der Geburt eines Kindes zum Beispiel schrecken wir zurück. Wer neue chemische Substanzen entwickelt und diese testen will, muss strengen Richtlinien folgen. Selbstverständlich bleibt es eine politische Entscheidung, ob Geldmittel für bestimmte, besonders teure Forschungsbereiche aufgewendet werden sollen. Nicht jeder Teilchenbeschleuniger, den sich Elementarteilchenphysiker wünschen, wird gebaut.
Doch der Staat sollte die Wissenschaft nicht dazu missbrauchen dürfen, dass diese nur noch liefert, was die Politik hören will. Weisen Fachleute warnend auf Risiken des Klimawandels oder einer Pandemie hin, sollte die Reaktion nicht sein, dass man ihre Institute schliesst. Vielmehr muss die Politik die Autonomie der Wissenschaft auch dann unangetastet lassen, wenn ihr die Resultate nicht gefallen.
Die Ergebnisoffenheit ist ein wesentliches Merkmal wissenschaftlicher Forschung, und das muss auch so bleiben. Um diesen Wert überzeugend gegenüber dem Staat verteidigen zu können, muss die Wissenschaft aber deutlicher unter Beweis stellen, dass sie die Wissenschaftsfreiheit auch im Inneren zum Massstab ihres Handelns macht.
Selbstbewusste Verteidigung nach aussen, Kritik im Inneren
Die Wissenschaft muss darum zwei Dinge tun: Sie muss einerseits, wenn sie die Unabhängigkeit der Forschung gegenüber Regierungen verteidigt, den Wert der Wissenschaftsfreiheit noch besser erklären als bis anhin; andererseits muss sie um ihrer Glaubwürdigkeit willen stärker auf den Schutz der Wissenschaftsfreiheit im Inneren achten.
Möchte ein Wissenschafter oder eine Wissenschafterin zum Beispiel erläutern, warum es – biologisch betrachtet – nur zwei Geschlechtskategorien gibt, dann ist dies auf jeden Fall zu ermöglichen und zu schützen. Es sollte selbstverständlich sein, dass Hochschulen Diskussionen auch zu Thesen zulassen, die in der Öffentlichkeit heftig von Aktivisten kritisiert werden. Sie sollten diese Diskussionen sogar fördern. Zu diesem Zweck wurde die Freiheit der akademischen Welt schliesslich einst erkämpft.
Die Wissenschaft sollte aber auch selbstbewusster ihren Eigenwert verteidigen und bei Skeptikern für sich werben. Dass wir eine ergebnisoffene Forschung und eine Kultur der akademischen Neugier und Debattierfreude pflegen, sollte uns allen am Herzen liegen.
Nicht nur in autoritär regierten Staaten ist die Versuchung gross, die Wissenschaftsfreiheit zu beschneiden. Auch in Demokratien wird man der Politik immer wieder auf die Finger schauen müssen. Die Politik steht in der Verantwortung, die Wissenschaftsfreiheit von aussen zu schützen; die Wissenschaft, sie im Inneren mit Leben zu erfüllen.
The New York Times, 13 mai
West Point Is Supposed to Educate, Not Indoctrinate
Full text:
It turned out to be easy to undermine West Point. All it took was an executive order from President Trump and a memo from Defense Secretary Pete Hegseth dictating what could and couldn’t be taught in the military and its educational institutions.
In a matter of days, the United States Military Academy at West Point abandoned its core principles. Once a school that strove to give cadets the broad-based, critical-minded, nonpartisan education they need for careers as Army officers, it was suddenly eliminating courses, modifying syllabuses and censoring arguments to comport with the ideological tastes of the Trump administration.
I will be resigning after this semester from my tenured position at West Point after 13 years on the faculty. I cannot tolerate these changes, which prevent me from doing my job responsibly. I am ashamed to be associated with the academy in its current form.
The trouble began around the time Mr. Trump was sworn in for his second term as president. That week, West Point administrators pressured me to withdraw an article about the military’s obligation to be politically neutral that had been accepted for publication at the national security blog Lawfare. The administrators did not find fault with the article but said they were worried that it might be provocative to the incoming administration. Reluctantly, I complied.
Then came the executive order from Mr. Trump on Jan. 27 and Mr. Hegseth’s memo two days later. Mr. Trump’s order prohibited any educational institution operated by the armed forces from “promoting, advancing or otherwise inculcating” certain “un-American” theories, including “gender ideology” and the idea that “America’s founding documents are racist or sexist.”
Mr. Hegseth’s memo went further, adding that the service academies were prohibited even from providing instruction about such topics. Mr. Trump and Mr. Hegseth also ordered that the academies shall “teach that America and its founding documents remain the most powerful force for good in human history.”
These were brazen demands to indoctrinate, not educate.
Whatever you think about various controversial ideas — Mr. Hegseth’s memo cited critical race theory and gender ideology — students should engage with them and debate their merits rather than be told they are too dangerous even to be contemplated. And however much I admire America, uncritically asserting that it is “the most powerful force for good in human history” is not something an educator does.
Another problem with Mr. Hegseth’s memo was its vagueness. Did critical race theory mean the specific work of scholars like Derrick Bell and Kimberlé Crenshaw? Or did it mean any discussion of the complexities of race in society? Did gender ideology refer to the view that biological females can be men? Or did it refer to any examination of the role of gender in our lives?
Rather than interpreting Mr. Hegseth’s demands narrowly, West Point seems to have read them broadly. What followed was a sweeping assault on the school’s curriculum and the faculty members’ research.
Department heads ordered reviews of syllabuses and then demanded changes. West Point scrapped two history courses (“Topics in Gender History” and “Race, Ethnicity, Nation”) and an English course (“Power and Difference”). The sociology major was dissolved and a Black history project at the history department was disbanded. Department leaders forced professors to remove from their courses works by James Baldwin, Toni Morrison, Alice Walker and other women and men of color.
One of my supervisors ordered professors to get rid of readings on white supremacy in Western ethical theory and feminist approaches to ethics in “Philosophy and Ethical Reasoning,” a course I direct that is required for all cadets. A West Point student debate team was even told that it couldn’t take certain positions at a forthcoming competition.
And these are just some of the episodes I am aware of. (Terence Kelley, a spokesman for West Point, told The Times that while it may be unusual for a typical college or university to modify policy based on presidential executive orders or to limit research and debate, West Point personnel must abide by military regulations and policy and that such changes are “in no way unique to the current administration.”)
Neither Mr. Trump’s order nor Mr. Hegseth’s memo mentioned faculty research. Nevertheless, on Feb. 13, the dean’s office shared a memo outlining a policy requiring faculty members to get approval from their department heads to do any writing, talks, social media posting or other public expressions of our scholarship if it is affiliated with West Point. I am writing this essay without having secured approval.
Though the memo does not say so, administrators have told me that any parts of my research that seem to conflict with the Trump administration’s politics will not be approved. Many faculty members, including me (I study, among other things, masculinity and war), can no longer publish or promote our scholarship.
(Mr. Kelley told The Times that while this policy was updated on Feb. 13, it dates to April 2023. In my experience, however, that was not how it was applied until this year. This past September, for example, I published without such approval an opinion essay in The Times about the military’s obligation to be politically neutral — an argument along the lines of the essay I was asked not to publish this year in Lawfare.)
I expected — naïvely, I now realize — that West Point’s leaders would set an example for the cadets by raising their voices in defense of the values and mission of the institution. Instead, I have seen an eagerness to reassure the Trump administration that the academy is in its pocket.
There are many costs to West Point’s capitulation. One is that the academy is failing to provide an adequate education for the cadets. The cadets are no longer able to openly investigate many critical issues like race and sexuality or be exposed to unfamiliar perspectives that might expand their intellectual horizons. As for the faculty members, West Point no longer seems to recognize our duties to our disciplines and our students. Even if we preserve our jobs, we are sacrificing our profession.
Furthermore, the cadets are being sent the message that the debates in which they are not allowed to engage are those the Trump administration considers settled. The lesson many cadets are learning is that it is inappropriate for them to question their own government — a dangerous message to convey to future Army officers.
Then there’s the message that the cadets are learning about West Point. Cadets are told constantly that they are to lead a life of honor, to choose the harder right over the easier wrong, to have moral courage. But now they are learning that these are just empty slogans. What actual leaders do, it seems, is whatever protects their jobs. I fear the cadets will remember this lesson for the rest of their lives.
Finally, there’s the threat to America’s constitutional order. Academic freedom is important at any institution of higher learning, but it has an additional importance at a military academy. The health of our democratic system depends on the military being politically neutral. Protecting freedom of thought and speech in the academic curriculum at West Point is an important way to avoid political partisanship. By allowing the government to impose an ideological orthodoxy on its classrooms, West Point is abandoning its neutrality and jeopardizing a critical component of the very constitutional order that the military exists to protect.
West Point seems to believe that by submitting to the Trump administration, it can save itself in the long run. But the damage cannot be undone. If the academy can’t convincingly invoke the values of free thought and political neutrality when they are needed most, it can’t accomplish its mission. Whatever else happens, it will forever be known that when the test came, West Point failed.
Graham Parsons is a professor of philosophy at the United States Military Academy at West Point. This essay was written in his personal capacity and does not represent the official views of the U.S. Military Academy, the U.S. Army or the Department of Defense.
https://www.nytimes.com/2025/05/08/opinion/west-point-trump-military.html
The Wall Street Journal, Book Review, 12 mai
‘Our Contentious Universities’ Review: The State of the Campus
A longtime administrator at two elite colleges considers the modern university’s travails. He has given up on the old idea of a core curriculum.
Full text:
Neil Rudenstine spent his entire career in elite academic institutions. He received a bachelor’s degree from Princeton in 1956, after which he spent three years at Oxford, then received a doctorate from Harvard, which immediately hired him to teach English. Later he returned to Princeton as dean and provost, then became Harvard’s 26th president. That Mr. Rudenstine has so much experience inside higher education, and so little outside it, gives his memoir a narrow, rarefied aspect. But “Our Contentious Universities” also helps to explain—albeit in part unintentionally—the tangled state in which American higher education finds itself.
As Mr. Rudenstine tells it, a defining moment in his career occurred not long after he began teaching English. In 1967 a group of students had detained a recruiter for Dow Chemical (the maker of napalm) in front of the chemistry building as a protest against the Vietnam War. On an impulse, Mr. Rudenstine stepped into the fray, took the megaphone from one of the protesters, and proceeded to convince them to release their prisoner. His intervention was widely publicized, and as a result he was recruited to his first administrative position as dean of students at Princeton.
Mr. Rudenstine writes cogently about the problems besetting higher education: the splintering of universities into fiefdoms and factions, the decline of the humanities, the increasing career-orientation of students and academic programs, the ballooning of bureaucracy, the unremitting emphasis on fundraising, and the profusion of identity-related programs that often isolate students within narrow ethnic or affiliate groups. He also decries the politicization of campuses and the fact that notable guests have lately been disinvited or blocked from speaking.
Yet—by his own account—Mr. Rudenstine contributed to the problems he describes. He boasts of creating a large African-American Studies department and (with funds from David Rockefeller) a Latin American Studies Center. Proudly he recalls creating a provost and vice-provost position while at Harvard, at a time when these positions had not existed. He recounts developing large-scale fundraising campaigns. And he describes his work in developing cross-disciplinary programs—useful for research but exacerbating the disciplinary dilution he complains of elsewhere.
As president of Harvard, Mr. Rudenstine also dealt with student protests, though of a far less strident variety than we see today. He remembers facing a stubborn group of student protesters calling for a “living wage” for Harvard staff. He opposed the group’s demand, arguing that most staff were paid well and that a living wage is a variable, undefinable quantity. The protesters planted themselves in front of his office and remained there for a time. Then—using an idea suggested to him by his incoming successor, Larry Summers—Mr. Rudenstine proposed the formation of a committee to “study” the issue. The proposal worked. The students disbanded. (Oddly, he does not tell us the results of the committee’s deliberations.)
Oh, that things could be so simple nowadays, when even the formation of a committee can generate screaming mobs of disruptors.
While Mr. Rudenstine laments the decline of the humanities and the fact that students no longer leave college with a shared fund of knowledge, he seems resigned to the existing order. On what I take to be a key issue for him—the creation of a core curriculum for undergraduates—he concludes philosophically: “I myself considered the age of instituting genuine ‘core’ curricula to have passed.”
I have spent the last 10 years of a 40-year academic career as an administrator, and I can say that, as a historical account, Mr. Rudenstine’s is accurate. But whereas university administrative work often angered and frustrated me, he seems to have reveled in the minutiae and been deeply gratified by it—all despite the pathologies he regrets. Reading his memoir, one sees how the American university has evolved into the unwieldy, contentious behemoth it has become, and also how an administrator might evolve alongside it.
The most memorable part of the book is its beginning, in which Mr. Rudenstine recounts his origins. He explains how, as a boy of modest means, he was chosen by the principal of his public high school to receive a scholarship to a boarding school, the gateway to an elite college. At the boarding school he was exposed to exceptional teachers and great books. This intellectually stimulating environment inspired and invigorated him. It led him to Princeton and Harvard. I would have liked to know if he ever regretted abandoning the life of a scholar and teacher for that of an administrator. I would also have liked him to discuss how the education that so inspired him might be reimagined for an age in which “core curricula” are supposedly outdated.
It saddens me to think that the education he received at Princeton—and I did, in its last gasp, two decades later at Yale—has all but disappeared. That model of learning—a degree of reverence for the great works of the past alongside an open and intellectually lively environment in which to discuss them—is no longer the touchstone for undergraduate education. We need to return to it if we are going to revitalize the university as an institution. I think Mr. Rudenstine, if pressed, would agree.
Ms. Cohen is a professor of English and former dean of the Honors College at Drexel University. Her latest book is “Talking Cure: An Essay on the Civilizing Power of Conversation.”
The Economist, 12 mai
Lexington : Harvard has more problems than Donald Trump
He is just making them harder to fix
Full text:
AProgramme at Harvard Divinity School aspired to “deZionize Jewish consciousness”. During “privilege trainings”, working-class Harvard students were instructed that, by being Jewish, they were oppressing wealthier, better prepared classmates. A course in Harvard’s graduate school of public health, “The Settler Colonial Determinants of Health”, sought to “interrogate the relationships between settler colonialism, Zionism, antisemitism, and other forms of racism”: Will these findings by Harvard’s task-force on antisemitism and anti-Israel bias, released on April 29th, shock anyone? Maybe not. Americans may be numb by now to bulletins about the excesses, not to say inanities, of some leftist academics.
If so, one might hope that as Americans consider whether antisemitism is a problem at Harvard, they would imagine how it might feel to be a certain sophomore encountering this social-media post about herself, by a peer: “She looks just as dumb as her nose is crooked.” The report, a door-stopping 311 pages, describes a campus culture so toxic that another undergraduate confided to members of the task-force, “I feel lucky I don’t look Jewish.”
No doubt a task-force on racism or sexism on any Ivy League campus would find evidence of both. And, in fact, a separate Harvard task-force found that Muslim, Arab and Palestinian students have felt “abandoned” and even “actively suppressed and repressed”. None of that diminishes the seriousness of the problem of antisemitism on elite campuses as documented by Harvard’s task-force and by one at Columbia University, or the particular, institutionalised quality this bigotry has acquired. “We are not aware of any other group on campus,” the Harvard report on antisemitism reads, “that is subject to social exclusion as part of an intentional campaign by political organisers.”
The Harvard task-force was formed following the campus convulsions after Hamas attacked Israel in 2023 and the war in Gaza began. But it tells the long story of Jews’ relationship with the school, from grudging admission, constrained by quotas, to “a golden age” of inclusion from the 1960s to about 2010. After that, according to the report, the pro-Palestine movement hardened, increasingly regarding Israel as a pariah and at times ascribing “a form of hereditary and collective guilt” to American Jews over its actions, even its existence. “The slippage between ‘Israel’ and ‘Jews’ is widespread,” the report notes. On campus and beyond, out of ignorance or malice, a trope is catching hold on the left that equates racism with Zionism, and thence with Judaism.
Donald Trump has cancelled billions in combined grants to Harvard, Columbia and other universities. His pressure campaign is ostensibly rooted in alarm about antisemitism, but other concerns keep sprouting. On May 5th Linda McMahon, the education secretary, told Harvard it was barred from future grants, in a letter in the signature smashmouth style of this administration and the professional-wrestling league she ran. In more than two pages of insults and criticism about everything from plagiarism to hiring former New York Mayor Bill de Blasio, Ms McMahon referred only elliptically to antisemitism. Mr Trump’s indignation about campus antisemitism was always hard to take at face value. He has contributed to the “slippage” by condemning Jews who vote Democratic as “very disloyal to Israel”. He has failed to deplore antisemitism among his supporters. Those he pardoned for attacking the Capitol on January 6th included Nazi sympathisers, one of whom sported a “Camp Auschwitz” hoodie that day.
Mr Trump’s approach is a poor match for the schools’ troubles. Some Jewish officials, on campus and beyond, fear that Jews will bear the brunt of blame for Mr Trump’s campus crusade, and that faculty and administrators will minimise the problem of antisemitism in reaction. His pressure will probably also make it harder for universities to make even common-sense changes. Columbia’s trustees insisted that measures put in place after demands from Mr Trump were steps the school wanted to take, but the appearance of capitulation intensified the backlash.
What is saddest, or maybe most laughable, is the implication that America’s national politics (let alone the guiding light of Trump University himself) has anything to teach its undergraduates about grappling with complexity, nuance or the views of an adversary. Ms McMahon’s letter, a model of hyperbole and animosity, is a masterclass in turning problems into political opportunities rather than helping solve them. In early May, a bill to define antisemitism for purposes of combating it on campus stalled in committee, as senators bickered over language they feared would make it a cudgel for one party or the other.
Muddle East
By contrast, the self-scrutiny on campus is substantive. The task-forces at Harvard and Columbia have been thorough, and their recommendations are specific and far-reaching. Finding a need for “profound repair”, Harvard’s task-force made dozens of proposals, for everything from governance to discipline, to strengthen a “culture of pluralism”. Students, it reported, “too often feel they are carrying the weight of their identities, since they say that is how they sold themselves to Harvard in the application process”. Instead, applicants should be told to expect a “genuine community with people with whom one may disagree”. When it came to the Middle East, the report acidly noted a “shortage” of courses “meeting Harvard’s standard for intellectual excellence”.
It is ridiculous that Harvard has to relearn lessons about the value of rigour in the classroom and the folly of reducing individuals to group identities. But at least the university is showing signs of buckling down. Mr Trump would be wise to do what he does well, and claim credit for this happy development, rather than try to teach the lessons himself. ■
https://www.economist.com/united-states/2025/05/08/harvard-has-more-problems-than-donald-trump
L’Express, 11 mai
La France attire-t-elle les scientifiques “woke” américains ? La vérité sur un fantasme
Sciences. Alors que des figures médiatiques dénoncent l’arrivée supposée de chercheurs “woke” en provenance des États-Unis, les premiers résultats des programmes d’accueil français montrent une réalité bien différente.
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La France s’apprête-t-elle à accueillir une horde de chercheurs américains acquis aux idées du “wokisme”? “Étant donné que ce sont les départements de sciences humaines les plus politisés des universités américaines qui sont visés par les coupes budgétaires du président américain, il y a plus de chances que nous attirions des apôtres du’genre’ou de la’race’que de futurs ingénieurs ou prix Nobel de médecine. Avons-nous vraiment besoin d’importer de nouveaux islamo-gauchistes?”, s’interroge Le Figaro Magazine. L’attaque est loin d’être isolée. “Ce qu’on va voir dans les faits, c’est l’extrême gauche universitaire américaine […], des spécialistes de la sociologie du genre au Paraguay”, raille un polémiste canadien au micro d’Europe 1, quand le JDD titre “Chercheur woke : la France leur tend les bras” et que le philosophe Luc Ferry assure dans Valeurs Actuelles que “nous attirerons les profils de quatrième division acquis aux idées woke”.
Depuis qu’il a été élu président des Etats-Unis, Donald Trump s’est lancé dans une croisade contre la science et n’hésite plus à détruire des pans entiers de l’appareil de recherche de son pays, jusqu’alors considéré comme le paradis en la matière. Face à une situation qui a choqué l’ensemble de la communauté scientifique, des universités et dirigeants européens ont lancé des initiatives visant à accueillir les scientifiques du monde entier, et en particulier ceux travaillant outre-Atlantique. Lors du sommet “Choose Europe for Science” (“choisissez l’Europe pour la science”) lancé le 5 mai à la Sorbonne, Emmanuel Macron et la présidente de la Commission européenne Ursula von der Leyen ont annoncé 500 millions d’euros de nouvelles subventions à l’échelle européenne, auxquels le gouvernement français ajoutera 100 millions.
Un objectif de “3 % du PIB européen pour l’investissement dans la recherche et le développement d’ici à 2030” a également été fixé. Quelques semaines plus tôt, la France avait déjà lancé la plateforme en ligne Choose France for Science, qui permet à des chercheurs étrangers “de haut niveau” de postuler dans l’Hexagone pour des postes financés pendant trois ans. “Depuis le lancement de la plateforme, plusieurs centaines de comptes ont été créés, témoignant de l’intérêt significatif suscité par cette initiative”, assure l’Agence nationale de la Recherche à L’Express.
“Woke” ou prix Nobel?
Mais qui la France et l’Europe vont-elles réellement attirer? Qui sont les chercheurs susceptibles de partir? D’abord, et contrairement à ce que certains médias affirment, les attaques de l’administration Trump ne visent pas seulement les chercheurs progressistes travaillant en sciences humaines et sociales sur les questions de genre ou de minorité. Elles touchent presque toutes disciplines scientifiques. Près de 2 000 scientifiques américains “de tout bord politique”, dont des membres des trois Académies nationales (sciences, ingénierie, médecine), ont d’ailleurs signé une lettre ouverte dénonçant une campagne délibérée de démantèlement de la science ainsi que la rupture du consensus bipartisan qui prévalait depuis des décennies. C’est donc bien la science en général qui est visée, quelle que soit l’affiliation politique des chercheurs.
Ensuite, sur la plateforme Choose France for Science, ce sont surtout la santé, le climat, l’agriculture ou l’intelligence artificielle qui sont cités parmi les domaines recherchés “en particulier”. Il n’y a, ainsi, aucune mention de la philosophie, de l’économie ou de la psychologie. Les sciences humaines et sociales semblent plutôt être les grandes oubliées de l’appel lancé par l’exécutif. “Comme souvent dans ce genre d’opérations de communication, ces disciplines sont mises de côté. On a tendance à les regarder de haut ou à ne pas les considérer comme étant sérieuses”, regrette l’astrophysicien du CNRS Olivier Berné, à l’initiative en France du mouvement Stand Up For Science. Ce dernier n’est “pas surpris” de la réthorique employée par certains médias de droite. “C’est la même que celle de Donald Trump qui veut faire peur avec une prétendue ‘invasion woke'”, estime-t-il.
Une majorité de chercheurs issus des “sciences dures”
Mais surtout, ces accusations sont largement infirmées par la réalité du terrain. Contactée par L’Express, l’université d’Aix-Marseille (AMU), qui a lancé début mars la toute première initiative baptisée “Safe Place for Science” afin d’ouvrir une quinzaine de postes pendant trois ans pour accueillir des universitaires basés aux Etats-Unis, a reçu plus de 500 candidatures. Près de 250 dossiers sont admissibles, et pourront éventuellement être réorientés vers d’autres universités européennes. “Nous sommes étonnés des critiques évoquées, car les personnes qui les formulent ne semblent pas au courant des profils qui postulent”, indique l’AMU. Parmi les chercheurs intéressés, 77 sont effectivement issus des sciences humaines et sociales. Mais les profils sont “très variés”, assure l’université marseillaise. Il y a des historiens, des sociologues, des spécialistes des relations mère-enfant ou de la migration.
Surtout, les quelque 170 autres candidatures sont issues des “sciences dures”. Ainsi, 69 postulants travaillent dans le champ des sciences de la vie et de la santé. “Il y a de nombreux immunologues, des spécialistes des maladies infectieuses et du cancer, mais aussi des scientifiques qui travaillent sur des sujets liés aux vaccins à ARN messager [NDLR : technologie particulièrement critiquée par Robert Francis Kennedy Jr, le ministre américian de la Santé connu pour ses positions antivax]”, précise l’université. 40 candidats sont des spécialistes du climat et de la surveillance des catastrophes naturelles, parmi lesquels des membres de la prestigieuse Agence d’observation océanique et atmosphérique (NOAA), responsable de l’étude de l’océan et de l’atmosphère – dont certains ont indiqué à l’AMU avoir été licenciés en moins d’une heure et avoir constaté la suppression pure et simple des bases de données sur lesquelles ils travaillaient depuis des années. Enfin, 56 candidats viennent des sciences de l’univers, dont des chercheurs de la non moins prestigieuse agence spatiale américaine (Nasa), mais aussi des physiciens, astrophysiciens, mathématiciens ou informaticiens. “La variété de ces profils montre bien que les attaques du gouvernement américain sont très larges”, confirme l’AMU, qui s’interroge : “Un historien est-il forcément un islamo-gauchiste? Et quel rapport entre l’extrême gauche et la recherche sur les vaccins?”.
Quant aux craintes de Luc Ferry d’attirer “des profils de quatrième division”, l’université démontre qu’il s’agit d’une autre idée reçue. Parmi les candidats, 135 sont des “profils avancés”, c’est-à-dire des chercheurs seniors, experts de leur domaine et reconnus. Les “profils intermédiaires” représentent 61 candidats, tandis que seuls 46 sont de “jeunes chercheurs”. La fondation ARC pour la recherche sur le cancer, qui a elle aussi lancé une opération visant à accueillir des scientifiques en France, fait le même constat. Sur la dizaine de profils qui les ont contactés pour un éventuel retour en France, quasiment tous sont des “confirmés”, assure son vice-président, le professeur d’hématologie Eric Solary.
Bien sûr, les salaires accordés aux Etats-Unis, largement supérieurs à ceux accordés en France ou en Europe, peuvent constituer un frein pour attirer certains chercheurs brillants. Tous ne viendront sans doute pas, mais les tensions sont telles aux Etats-Unis que certains pourraient tout de même sauter le pas. “Je suis tout à fait consciente de la différence salariale, qui est un élément à prendre en compte, mais je crains que la situation s’aggrave encore, tant en termes de financement que de censure et de violations des droits de l’homme”, écrit à la fondation ARC une chercheuse en immunologie qui a grandi en Argentine lors de la dictature militaire (1976-1983). “Je sais reconnaître les signes, et ils sont très inquiétants”, assure-t-elle.
Des inquiétudes légitimes
Il existe néanmoins des craintes et critiques plus largement partagées dans le monde scientifique. “Certains craignent que cet appel d’air aux chercheurs actuellement aux Etats-Unis affaiblisse ceux qui sont en France et dont les ressources publiques s’amenuisent. Il ne faudrait pas déshabiller Pierre pour habiller Paul”, résume Eric Solary.
Quant à l’appel d’Emmanuel Macron de fixer un “objectif de 3 % du PIB pour l’investissement dans la recherche et le développement d’ici à 2030”, la trajectoire semble ambitieuse. Et pour cause, la recherche publique française ne représente que 0,75 % du PIB actuel. Et l’objectif fixé par la loi de programmation de la recherche de 2021 est d’atteindre… 1 % d’ici à 2040. “C’est dans l’aspect budgétaire que se situe la plus grosse entourloupe selon nous, à Stand up for Science, abonde Oliver Berné. Vous avez d’un côté une baisse cumulée des crédits pour la recherche publique d’environ un milliard d’euros entre 2024 et 2025, et de l’autre, une annonce pour ‘débloquer’ 100 millions d’euros : le compte n’y est pas”.
L’incohérence entre les discours de solidarité des représentants européens, salutaires, et la réalité politique est d’ailleurs tournée en dérision par certains. Antoine Zalc, chercheur à l’Institut Cochin (Inserm-CNRS), a par exemple publié sur le réseau social BlueSky un mème [NDLR : une image humoristique faisant l’objet de nombreuses variations], partagé et aimé plus de 3 000 fois. Dans ce dernier, Emmanuel Macron porte les chercheurs scientifiques américains hors de l’eau, pendant que des chercheurs français se noient et que les universités et instituts français ont déjà coulé au fond de l’océan.
Le Figaro, 10 mai
Charles Jaigu : «Non, les Français ne sont pas racistes»
CHRONIQUE – L’historien Vincent Tournier revient sur l’histoire longue et nous invite à ne pas confondre la crise du modèle assimilationniste avec un quelconque « racisme systémique » de la société française.
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Il n’est pas toujours aisé pour un professeur d’histoire ou de science politique d’échapper aux brigades de « l’académiquement correct ». « Récemment, dans un cours, j’ai utilisé la formule “idéologie décoloniale” . Que n’avais-je pas dit ! », se souvient Vincent Tournier, maître de conférences à l’Institut d’études politiques de Grenoble. Certains de ses étudiants ont bruyamment contesté cette appréciation. Vincent Tournier est habitué à ce genre de rappel à l’ordre.
En décembre 2020, Sciences Po Grenoble organisait une « semaine de l’égalité ». Dans ce cadre, une journée était consacrée au rejet du « Racisme, de l’islamophobie et de l’antisémitisme ». Un professeur d’allemand, Klaus Kinzler, avait alors exprimé son désaccord dans un échange de mails avec d’autres professeurs. Il jugeait que cette journée « serait une insulte aux victimes réelles (et non imaginaires !) du racisme et de l’antisémitisme ». Contestant la notion d’« islamophobie », et refusant de lui conférer une légitimité en la plaçant au même niveau que le racisme et l’antisémitisme, Klaus Kinzler a bien sûr été accusé à son tour d’islamophobie. Vincent Tournier, qui dispensait un cours sur l’islam, a soutenu son collègue, ce qui lui a valu d’être qualifié d’islamophobe lui aussi.
Depuis, Kinzler a été encouragé à anticiper son départ à la retraite. Son confrère, qui est bien plus jeune, continue d’enseigner. Mais le climat reste tendu. Il risque à nouveau de s’exposer aux quolibets, lazzi, ou accusations d’accointance avec le diable, car il publie à la Fondation pour l’innovation politique (fondation de centre droit, faut-il préciser) une note d’analyse intitulée « Le mythe de la France raciste ». Voilà une idée intéressante. L’assassinat d’un fidèle musulman dans une mosquée par un individu de nationalité française, gitan d’origine bosniaque, lui donne une actualité immédiate. Cet événement a été l’occasion, pour les tenants du discours sur l’islamophobie, de dénoncer « le racisme anti-musulman » dont la France serait le foyer. En tout cas les Français les écoutent. « 54 % des Français sont convaincus que le racisme systémique est une réalité, et 66 % chez les moins de 35 ans », relève Tournier. Est-ce vrai ?
Un «habitus» raciste
Le jargon de notre époque suppose l’existence d’un « habitus » raciste inconscient ou non dit qui « surdétermine », comme disent les marxistes, le fonctionnement ordinaire de la société française. Il faut s’entendre ici en préambule le sens des mots qu’on emploie. Confondre le racisme et l’ethnocentrisme est très embêtant. En effet, l’ethnocentrisme est la chose du monde la plus banale. Aucun groupe majoritaire ne recherche spontanément la mixité. C’est un fait historique et anthropologique.
La mixité sociale, ethnique, culturelle, n’est pas spontanée
Il est donc inhabituel pour un peuple culturellement homogène d’accueillir des étrangers et encore plus de partager femmes, richesses, pouvoir. La plupart des nations dans le monde ne le font pas, sauf quand les nécessités de la survie les orientent autrement et qu’ils y voient un intérêt de court ou de long terme. Faut-il répéter cette phrase plusieurs fois ? L’écrire en majuscule ? La mixité sociale, ethnique, culturelle, n’est pas spontanée. Le rejet de l’autre est plutôt la règle. Une fois cet axiome énoncé, regardons la France. Vincent Tournier étaye très solidement l’argument en faveur d’une société française plus ouverte que la moyenne, et imperméable, tout au long de son histoire, à l’idée de supériorité raciale.
Dans l’histoire de France, tout va à l’encontre du racisme structurel dont les Français sont accusés. Les voies par lesquelles la nation s’est construite depuis le XIe siècle l’établissent de manière itérative. L’institution du mariage exogamique par l’Église catholique à partir du XIe siècle est un premier facteur, la loyauté que demande le jeune État aux individus et non aux groupes en est un autre. De même, dans la classe savante, c’est l’humanisme qui l’emporte largement : « Le bon sens est la chose du monde la mieux partagée », estime Descartes. Cette grande idée simple a laissé le racialiste Arthur de Gobineau, deux siècles plus tard, dans une grande solitude.
«L’assimilation rend invisible»
La liste des arguments et précisions sur diverses polémiques – celle de la traite négrière ou des colonies – est soigneusement traitée par Tournier. C’est le mérite qui définit d’abord l’appartenance française, bien avant la Révolution, et plus encore ensuite. Cette idée s’applique à tous, d’abord aux régions pauvres de l’Hexagone, puis aux colonies ou aux migrants. C’est la condition de la mixité réussie. Et cette mixité par le mérite suppose un « optimisme assimilateur », comme l’écrit Tournier.
L’assimilation vise à faire passer inaperçus les nouveaux arrivants. Autrement dit, elle rend invisible
Vincent Tournier
« L’assimilation vise à faire passer inaperçus les nouveaux arrivants. Autrement dit, elle rend invisible. Elle est la contrepartie d’une forte immigration. Si tout le monde ne naît pas français, tout le monde peut le devenir. L’assimilation est optimiste. » On objecte parfois, en ces temps décoloniaux, que les populations musulmanes d’Algérie n’ont pas été assimilées. On en fait un argument pour démontrer les soubassements de l’islamophobie française. C’est inverser l’ordre des facteurs. Les musulmans d’Algérie pouvaient devenir français, mais ils ne voulaient pas renoncer au droit coranique. Les Juifs d’Algérie en saisirent l’occasion en 1870, tout comme les Indiens de Pondichéry l’avaient acceptée en 1848, les Tahitiens en 1880, ou les Sénégalais des quatre communes en 1916, nous rappelle Tournier.
La brièveté de cette chronique nous contraint de sauter les décennies. Nous voici dans les années 1970. On mesure les dérives d’une France collabo, de la France coloniale. Et on les exagère. Bernard-Henri Lévy se complaît, c’est l’esprit de l’époque, dans la réprobation morale à l’égard de « la France moisie ». L’antiracisme devient une machine de guerre de la gauche contre le FN. On décréta la préférence pour l’autre – le lointain – contre le même. L’assimilation républicaine fut jugée néocoloniale, et moisie elle aussi. On la disqualifia au nom du multiculturalisme fantasmé des mondes anglo-américains. Triste méprise. Si l’islamophobie, c’est le refus du communautarisme musulman, alors les Français sont tous islamophobes.
Comme l’écrit Raphaël Doan dans un livre qui recoupe le propos de Tournier (Le Rêve de l’assimilation, Éditions Passés/Composés), « Hannah Arendt fait remarquer que la montée au pouvoir de Hitler fut perçue par les juifs allemands comme “la défaite de l’assimilationnisme”, les nazis ayant commencé par imposer la dissimilation aux juifs, par le port de l’étoile jaune ». Quelle est la morale de cette histoire ? Ceux qui visibilisent leurs différences devraient y réfléchir à deux fois. C’est l’assimilation qui les protège le mieux contre le « rejet de l’autre », pas la revendication d’une différence communautaire. Malheureusement, ce bon sens là est devenu la chose du monde la moins partagée. Vincent Tournier le dit fort bien.
https://www.lefigaro.fr/vox/societe/charles-jaigu-non-les-francais-ne-sont-pas-racistes-20250508
Atlantico, 8 mai
PRÉPA AU FÉMININ : Des quotas de filles en prépa scientifique ? La très fausse bonne idée d’Elisabeth Borne
Faut-il imposer des quotas pour corriger les déséquilibres dans les filières scientifiques ? Alors que les abandons en mathématiques s’accentuent dès le primaire, Jean-Paul Brighelli revient sur les racines profondes du problème et interroge l’efficacité de solutions qui s’attaquent aux symptômes plutôt qu’aux causes.

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Atlantico : Pourquoi mettre en place des quotas en classes préparatoires alors même que le gouvernement reconnaît que le décrochage des filles en mathématiques commence dès le primaire ?
Jean-Paul Brighelli : Il existe déjà (depuis le passage de Valérie Pécresse à l’Enseignement Supérieur) des quotas de boursiers en Première année de Prépas — 20% obligatoires, que l’on fait au besoin remonter dans les classements lors de la constitution des listes. Ce n’est pas bien grave, les postulants sont assez nombreux pour que l’on recrute des élèves méritants. C’était de la discrimination positive sociale — et ça n’a guère changé la composition, à l’arrivée, des Grandes Ecoles, voie royale toujours aussi obstinément réservée aux enfants des CSP+.
Atlantico : Pourquoi mettre en place des quotas en classes préparatoires alors même que le gouvernement reconnaît que le décrochage des filles en mathématiques commence dès le primaire ?
Jean-Paul Brighelli : Il existe déjà (depuis le passage de Valérie Pécresse à l’Enseignement Supérieur) des quotas de boursiers en Première année de Prépas — 20% obligatoires, que l’on fait au besoin remonter dans les classements lors de la constitution des listes. Ce n’est pas bien grave, les postulants sont assez nombreux pour que l’on recrute des élèves méritants. C’était de la discrimination positive sociale — et ça n’a guère changé la composition, à l’arrivée, des Grandes Ecoles, voie royale toujours aussi obstinément réservée aux enfants des CSP+.
Nous voici donc confrontés à un projet de discrimination positive « genrée », comme on dit aujourd’hui en mauvais français. Mais il ne s’agit plus de trier parmi les candidats : il s’agit de susciter (ou d’imposer) des vocations. On ne manipule plus des données économiques, mais le désir des élèves.
Et on n’invente pas le désir, figurez-vous…
Mais on peut le susciter : il faudrait pour cela que les « professeurs des écoles » aient une teinture scientifique plus marquée qu’aujourd’hui. Issus majoritairement de filières de Socio-Psycho-Nigologie, comme disait Voltaire, ils ont de l’enseignement rationnel des mathématiques (celui de la Méthode de Singapour par exemple) une connaissance très parcellaire. On n’enseigne bien que ce que l’on maîtrise à fond.
Peut-on vraiment parler de discrimination, alors que les abandons de la spécialité mathématiques relèvent en grande partie de choix individuels influencés par un système éducatif désorienté ?
Jean-Paul Brighelli : Bien sûr ! Garçons et filles étant, dès le départ, et sauf exceptions rarissimes, confrontés au même « enseignement de l’ignorance », comme dit Jean-Claude Michéa, le goût ou le dégoût de telle ou telle discipline devraient s’équilibrer. Il n’en est rien : force est de constater que les filles, globalement très supérieures, scolairement parlant, à leurs homologues masculins, persistent à préférer les voies littéraires (au sens large) ou les SVT, ce qui leur permet, à terme, d’inonder le Droit et la Médecine, où les garçons se font rares. Faut-il imposer des quotas de mâles dans les spécialités trustées par les filles ?
Il faudrait alors imposer des quotas aux concours de recrutement — quand on sait que 80% des professeurs sont aujourd’hui des femmes. Où est la parité ?
Les quotas ne risquent-ils pas de masquer les conséquences des réformes successives qui ont affaibli les filières scientifiques et rendu l’orientation illisible ?
Jean-Paul Brighelli : Ce sont moins les réformes que l’évolution du recrutement et de la formation des maîtres qui sont responsables des dégâts actuels. Recrutez des maîtres formés aux sciences, et dix ans plus tard vous aurez des élèves de l’un ou l’autre sexe qui en redemanderont.
À noter que ce que je dis ici des maths est vrai aussi pour les Lettres.
Pourquoi s’obstiner avec des quotas alors que les retours d’expérience internationaux, notamment américains, montrent leur inefficacité lorsqu’il ne s’agit pas de véritables discriminations structurelles ?
Jean-Paul Brighelli : Peut-être parce qu’en édictant des consignes dans le confort de la rue de Grenelle, on a l’impression de changer le réel. Mais le réel est têtu : les filles sont globalement plus portées vers les métiers de contact humain, les garçons vers ceux qui n’obligent pas à parler. Et ça n’a aucune importance, tant que les uns et les autres excellent dans les spécialités convoitées.
On en est loin, par la faute de pédagogies léthales mises en place depuis la loi Jospin (1989), renforcées par le Protocole de Lisbonne (2000) et les décisions hasardeuses de ministres notoirement insuffisants — de François Fillon à Elisabeth Borne, en passant par Najat Vallaud-Belkacem ou Pap Ndiaye. Le Ministère de l’Education est depuis trente ans entre les mains des idéologues et des incompétents — deux mots largement synonymes, au fond. Elisabeth Borne nous en assène une nouvelle preuve.
The Wall Street Journal, 8 mai
Pro-Palestinian Protesters Take Over Columbia Library
NYC mayor asks parents to call their children and tell them to leave
Full text:
Pro-Palestinian protesters took over the main library at Columbia University, hanging Palestinian flags from the walls, the first major demonstration on the campus since the ones that overwhelmed the school last spring.
Protesters wore masks and kaffiyeh scarves, a symbol of Palestinian solidarity, according to video and photos on social media. People were standing on tables shouting on bullhorns, “Free Palestine.”
The New York Police Department took into custody several individuals who didn’t comply with verbal warnings to disperse, a spokeswoman said.
The protest comes as Columbia is under pressure from the Trump administration. In March, the administration threatened to cut $400 million in federal funding for what it said was a failure to protect Jewish students during protests last year.
Free-speech proponents have criticized the crackdown on pro-Palestinian protests as interfering with students’ First Amendment rights. Some foreign students who engaged in the protests, such as Mahmoud Khalil, have been held in detention facilities in Louisiana while the government seeks to deport them.
“We are reviewing the visa status of the trespassers and vandals who took over Columbia University’s library,” Secretary of State Marco Rubio said in a post on X on Wednesday evening. “Pro-Hamas thugs are no longer welcome in our great nation,” he added.
New York reacts
New York City Mayor Eric Adams said during a television interview that Wednesday’s protest was “unacceptable” and said the city’s police department was en route. He asked parents of those participating to call their children and tell them to leave.
Columbia’s acting president, Claire Shipman, said two Columbia safety officers were injured as protesters forced their way into the library. She said she has asked the NYPD to help with securing the building.
“Disruptions to our academic activities will not be tolerated and are violations of our rules and policies,” Shipman said.
The encampments and protests at Columbia last spring sparked pro-Palestinian demonstrations on campuses nationwide. Since then, Columbia’s grassy campus, which is normally open to the public, has been open to only students and faculty.
The protest at Columbia’s Butler Library started after 3 p.m. Wednesday during the school’s study days ahead of final exams. A group, called Columbia University Apartheid Divest, encouraged others to join on social media. “BRING NOISE, WEAR MASK,” it said in one post.
On Wednesday evening, the group said despite being surrounded by Columbia’s public-safety officers, “we continue to hold the line.”
Hate-crime charges
Also this week, prosecutors charged a New York man with federal hate crimes after officials said he targeted and attacked Jewish protesters at least three times over nine months, according to an indictment unsealed Wednesday. Tarek Bazrouk, 20 years old, lunged at a group of pro-Israel protesters in April 2024 and then kicked a Jewish college student while officers were trying to take him to their vehicle, prosecutors said.
In December, Bazrouk stole an Israeli flag from a protesting Jewish student and then struck the student’s brother in the face when they pushed through the crowd to retrieve the flag. The following month, prosecutors said, Bazrouk, while wearing a kaffiyeh over his face, attacked a third Jewish protester, punching him in the nose.
Christopher Raia, assistant director in charge of the Federal Bureau of Investigation’s New York field office, said Bazrouk demonstrated a pattern of supporting antisemitic terrorist organizations.
“These alleged hate crimes not only violated the victims’ First Amendment rights but also intimidated and sparked fear among a broader population,” Raia said.
L’Express, 7 mai
“Sioniste, dégage” : de Tolbiac à Sciences Po Strasbourg, l’inquiétante intimidation de professeurs d’université
Enquête. Le conflit israélo-palestinien a accentué les tensions au sein de certaines écoles de Sciences Po ou d’universités. Des professeurs sont désormais victimes de pressions ou d’insultes.
Full text:
Ce 24 octobre 2024, des militants propalestiniens, pour la plupart masqués, défilent dans la cour de l’université de Tolbiac, dans le XIIIe arrondissement à Paris, aux cris de “Mort aux sionistes!”. Une enseignante s’approche et filme la scène avant de se faire interpeller par l’un des participants qui lui ordonne d’effacer sa vidéo. “Il me bouscule, plaque son front contre le mien pour m’intimider. Alors je m’exécute”, raconte la professeure à L’Express – elle a souhaité rester anonyme.
Arrivée devant un amphithéâtre qui était en passe d’être bloqué, la jeune femme tente d’entamer le dialogue avec un petit groupe. “Je leur ai demandé ce qu’ils réclamaient, ce qu’ils attendaient de ce blocage, pourquoi ils souhaitaient la mort des “sionistes” et quelle définition ils en donnaient”, poursuit-elle. On lui rétorque : “Pourquoi? Tu es sioniste?”. La jeune femme répond par l’affirmative et se retrouve immédiatement encerclée par des étudiants qui lui crient : “Sioniste, dégage, la fac n’est pas à toi!”. Un jeune homme la suivra jusqu’à la sortie, l’obligeant à se réfugier auprès des vigiles de l’entrée. “Les jours suivants, j’ai repris mes cours. Non sans une certaine appréhension”, avoue-t-elle, encore très choquée.
Elisabeth Borne dénonce “des actes graves”
Si le phénomène est difficile à quantifier, d’autres témoignages de professeurs victimes de ce type de pressions circulent dans des universités comme Paris I, Paris VIII, Nanterre ou encore dans plusieurs instituts d’études politiques. Le 1er avril dernier, Fabrice Balanche, un enseignant de Lyon II, se retrouve encerclé en plein cours par une quinzaine d’individus masqués et cagoulés. Une vidéo mise en ligne sur les réseaux sociaux les montre brandissant une pancarte demandant la libération de la Palestine et criant “Racistes, sionistes, c’est vous les terroristes!” jusqu’à ce que ce spécialiste de la géographie politique du Proche-Orient quitte la salle.
Quelques jours plus tôt, ce dernier avait soutenu publiquement la décision de l’université de ne pas autoriser un repas lié à la rupture du jeûne du ramadan dans ses locaux. Après l’agression, Elisabeth Borne, ministre de l’Education nationale, et Philippe Baptiste, son homologue chargé de l’Enseignement supérieur, ont appelé à sanctionner les coupables de “ces actes graves”. “L’université est un lieu de liberté pour toutes les expressions qui respectent la loi. Le comportement des individus qui ont empêché ce professeur de tenir son cours va à l’encontre de ce principe. Nous ne pouvons pas l’accepter et nous ne l’accepterons pas”, réagissent-ils dans un communiqué commun le 4 avril.
“Cela rappelle les heures les plus sombres de l’Histoire”
Sciences Po Strasbourg est aussi le théâtre de vives tensions depuis plusieurs mois. Des étudiants, pour la plupart membres du Comité Palestine, militent pour l’arrêt du partenariat de l’école avec l’université Reichman en Israël. Pour tenter de mettre fin aux nombreuses manifestations et aux blocages, un “comité d’examen du partenariat” a finalement été mis en place. Un vote à bulletin secret s’est déroulé lors du conseil d’administration (CA) du 8 avril dernier. Résultat : 16 voix pour le maintien du partenariat, 14 contre et trois abstentions. “Lorsque nous sommes sortis du CA, vers 21 heures, une centaine de manifestants tapaient sur les barres en aluminium de notre bâtiment aux cris de “Pol Pot”, “sionistes”, “fascistes”. On ne peut pas remettre en cause le caractère démocratique et légal de cette décision. Ce type de manoeuvre rappelle les heures les plus sombres de l’Histoire”, s’insurge Emmanuel Droit, professeur d’histoire contemporaine.
Une vidéo montre également le directeur de l’IEP Strasbourg, Jean-Philippe Heurtin, pris à partie par des militants dans les rues de la ville ce soir-là. Auparavant, il avait déjà été visé par des tags “Heurtin! Sc Po aura ta peau!” ou “Heurtin sale sioniste”. Sur les murs de l’école, d’autres graffitis s’affichent : “Vive la résistance palestinienne”, “Gloire aux martyrs”, “Intifada à la fac”… Il arrive aussi que certaines attaques soient initiées par des membres de l’équipe pédagogique. Emmanuel Droit affirme avoir été calomnié sur les réseaux sociaux, avec un autre collègue, par deux professeurs. “En gros, ils m’ont accusé de collusion avec l’extrême droite sous prétexte que je m’étais entretenu avec un groupe d’élèves – jugés uniquement sur leurs vêtements – dans un café près de la gare de Strasbourg. Ces étudiants craignaient que la crise liée au partenariat Reichmann ne remette en question leurs projets de suivre un master défense ou finance et avaient besoin d’être rassurés”, avance-t-il. Le 17 mars, ce dernier adresse un e-mail à l’ensemble de ses collègues pour dénoncer cette “attaque ad hominem” : “Cette façon de nous jeter en pâture sur les réseaux sociaux brutalise le climat de l’Ecole […] mais plus grave encore, elle impacte nos vies de famille et plus précisément celle de nos enfants affectés et choqués par ces pratiques.”
Manque de soutien entre enseignants
Sciences Po Strasbourg n’est pas un cas isolé. Les désaccords autour du conflit israélo-palestinien traversent l’ensemble de la communauté enseignante. “Ce que je regrette, c’est le manque de courage, parfois, dans notre milieu. Lorsqu’un professeur est menacé, beaucoup d’entre nous se taisent. Or se taire c’est être complice”, explique Pascal Perrineau, ancien directeur du Centre de recherches politiques de Sciences Po Paris. “Après ce qui m’est arrivé, mes collègues en interne n’ont pas vraiment eu de gestes de réconfort à mon égard”, confirme l’enseignante de Tolbiac. Le 16 avril, dans une interview accordée à la Tribune de Lyon, Isabelle von Bueltzingsloewen, présidente de Lyon II, a réaffirmé le soutien institutionnel accordé à Fabrice Balanche… tout en déplorant les “paroles affligeantes, complotistes et délétères pour l’université” qu’aurait tenues le professeur. Et la présidente d’affirmer “ne pas avoir été étonnée que [cette interruption] tombe sur ce collègue-ci” au vu de “ses positionnements sur Gaza” et du contexte actuel explosif au sujet du conflit israélo-palestinien.
C’est Science Po Paris, au siège historique de la rue Saint-Guillaume, qui fait le plus parler de lui depuis le 7 octobre 2023 et l’aggravation des tensions au sujet du Proche-Orient. “Si je n’ai jamais été victime d’attaques personnelles en tant que professeur, j’ai été entravé dans le cadre de mes fonctions de président de Sciences Po Alumni”, confie Pascal Perrineau. Le 14 juin 2024, jour de la garden-party annuelle des anciens élèves, un petit groupe de militants se réclamant du Comité Palestine de l’établissement interrompt les discours. “Je leur avais accordé cinq minutes pour qu’ils puissent s’exprimer. Ils n’ont pas respecté le contrat, m’ont empêché de parler par la suite et ont mis le bazar toute la soirée”, affirme Pascal Perrineau. L’enseignant reconnaît toutefois ne “pas être du genre à se laisser intimider”. François Heilbronn non plus. Ce professeur des universités associé à Sciences Po n’a pas hésité, le 17 avril 2024, à intervenir lors d’une manifestation dans le hall d’entrée principal de l’école parisienne. “Un groupe d’étudiants, debout sur un banc, hurlait “Génocide à Gaza, Sciences Po complice”. Je suis allé à leur contact pour leur dire qu’ils n’avaient pas le droit de perturber les lieux ainsi et leur demander de me donner une définition du mot génocide. Ce dont ils étaient incapables”, explique-t-il. Avant de poursuivre : “Six jeunes, équipés de keffiehs et de masques, ont commencé à m’encercler, menaçants. Alors que, de mon côté, j’étais seul et à visage découvert. Quelle lâcheté de leur part!”.
L’arrivée de Luis Vassy à la tête de l’école, le 28 septembre 2024, semble avoir marqué une reprise en main. Quatre perturbateurs ont été exclus au début de son mandat et trois autres ont été suspendus un mois en février pour avoir perturbé une réunion aux cris de “Free Palestine” et “”Sciences Po complice”. Dans un courrier adressé aux auteurs des faits, Luis Vassy fait état d’un “trouble à l’ordre public d’une particulière gravité” et d'”une atteinte importante au bon ordre et à la sûreté de l’établissement ainsi qu’au respect des personnes”. Mais, une fois de plus, ces actes de fermeté ne font pas l’unanimité Rue Saint-Guillaume. Début mars, 84 enseignants de la faculté permanente – sur 272 – ont signé une pétition dénonçant le “recours excessif et arbitraire” à l’exclusion temporaire d'”étudiants engagés politiquement”. Quinze jours après, une autre pétition, publique cette fois, appelait à un “sursaut à Sciences Po” et affichait son “soutien à la nouvelle direction”. “Nous ne pouvons plus accepter que des professeurs soient cloués au pilori ou mis à l’écart pour des positions personnelles. Nous ne pouvons plus accepter que la radicalité des opinions mène à un climat oppressant”, est-il écrit. Pour l’heure, le texte a recueilli 840 signatures.
Le Point, 7 mai
Le vice-président de Lyon 2 visé par une enquête pour apologie du terrorisme
INFO LE POINT. Willy Beauvallet-Haddad, démissionnaire, est visé par le parquet de Lyon après avoir rendu hommage au chef du Hezbollah.
Full text:
La crise n’en finit plus de rebondir à l’université Lyon 2, déjà fragilisée par des semaines de tensions internes. Le 5 mai, son vice-président Willy Beauvallet-Haddad annonçait démissionner de ses fonctions d’encadrement, se disant victime de « harcèlement » et soucieux de « faire baisser la pression très forte » qui pesait sur l’établissement. En réalité, selon les informations du Point, sa démission a été obtenue à la suite d’un échange avec la présidente de l’université, Isabelle von Bueltzingsloewen – et sous l’effet d’une intervention directe du ministre chargé de l’Enseignement supérieur et de la Recherche, Philippe Baptiste. L’affaire a désormais franchi un seuil judiciaire.
Le parquet de Lyon confirme avoir ouvert une enquête pour « apologie du terrorisme » visant le vice-président démissionnaire, après réception d’un signalement du ministre, à la suite de propos tenus publiquement par M. Beauvallet-Haddad, dans lesquels il rendait hommage à Hassan Nasrallah, chef du Hezbollah libanais – une organisation considérée comme terroriste par l’Union européenne.
Hommage explicite à Hassan Nasrallah
En septembre 2024, au lendemain de la mort de Nasrallah dans une frappe israélienne, le vice-président de Lyon 2 écrivait : « Il est mort au milieu des siens pour la grande cause [palestinienne et arabe] et il a rejoint le panthéon de nos cœurs et des grands personnages de l’Histoire. » Une déclaration sans ambiguïté, partagée sur ses réseaux sociaux. D’autres messages publics affichaient également son soutien à la « résistance » palestinienne.
Interrogé mardi 6 mai sur France 2, dans l’émission Les 4 Vérités, le ministre Philippe Baptiste s’est dit consterné : « Un signalement a été fait pour ces faits qui peuvent relever de l’apologie du terrorisme. » Et de poursuivre : « Je suis profondément choqué, et je ne vois pas comment on peut être vice-président d’une université quand on écrit des choses pareilles. »
Démission sous pression
Dans un courriel envoyé lundi 5 mai à ses collègues, Willy Beauvallet-Haddad évoque une « campagne de dénigrement public » visant ses prises de position sur la situation au Proche-Orient. Il ne mentionne pas les propos incriminés ni leur contexte, préférant souligner son « attachement à la défense des droits humains » en Palestine et au Proche-Orient et sa volonté de préserver l’université dans une « période particulièrement tendue ».
Une version mise à mal par les déclarations du ministre, qui révèlent une pression exercée en haut lieu. La présidence de l’université a acté, dès lundi après-midi, la fin de ses fonctions exécutives.
M. Beauvallet-Haddad occupait une position stratégique au sein de Lyon 2 : en charge des personnels depuis 2018, des finances depuis 2021, il avait récemment été nommé vice-président du conseil d’administration. Il reste, à ce stade, maître de conférences en science politique.
« En toute logique, il devrait maintenant faire l’objet d’une commission disciplinaire au sein même de l’université », confie une source ministérielle. « Il a quand même rendu un hommage appuyé à un terroriste… » Interrogée sur de futures procédures administratives ou disciplinaires, la présidence de Lyon 2 ne nous a pas répondu.
Ce nouvel épisode intervient dans un contexte déjà explosif. Le 1er avril, l’université avait été le théâtre d’une agression spectaculaire : le professeur Fabrice Balanche, spécialiste du Moyen-Orient, avait vu son cours interrompu par des militants masqués du collectif « Lyon-2 Autonome », l’accusant de « racisme » et de « sionisme ». L’université avait saisi le parquet pour entrave à l’exercice de la fonction d’enseignant. Une autre enquête est en cours sur des menaces de mort visant la présidente de l’établissement, conspuée, cette fois, pour avoir enfoncé son professeur à la suite de son agression : Isabelle von Bueltzingsloewen avait déclaré à La Tribune de Lyon ne pas être étonnée que cet incident vise Fabrice Balanche, au regard de ses « positionnements sur Gaza ».
Depuis plusieurs mois, le climat sur le campus de Bron, l’un des deux sites de Lyon 2, est marqué par une radicalisation de l’activisme politique : slogans hostiles à Israël, prières organisées dans les salles de cours, débats sur la Palestine sous haute tension, blocages, iftars militants. Plusieurs enseignants dénoncent une direction « débordée » et des zones de non-droit laissées aux groupes les plus radicaux.
Willy Beauvallet-Haddad, propalestinien assumé, était « l’un des relais institutionnels de cette frange militante », affirment plusieurs témoins. À défaut d’apaiser les tensions, l’enquête ouverte permettra peut-être de crever l’abcès.
The Wall Street Journal, 30 avril
Internal Harvard Report Criticizes School’s Response to Antisemitism
A pair of reports assessing the campus climate comes as university is under fire from Trump administration
Full text:
Harvard University, under fire from the Trump administration, released its own long-awaited reports on campus antisemitism and anti-Muslim bias that paint a critical picture of the school’s political and academic climate.
The reports depict a divided campus where students on both sides of the Middle East conflict felt unsafe in the months after the Hamas attacks on Israel on Oct. 7, 2023. One faculty member quoted in the report cautioned: “I’ve never seen this university so polarized. There’s a fear that divisions at this university could be existential if unaddressed.”
In a message accompanying the report, Harvard President Alan Garber called the 2023-24 academic year “disappointing and painful” and apologized for the “moments when we failed to meet the high expectations we rightfully set for our community.”
The reports come at a high-stakes moment for the nation’s oldest and most prestigious university as it battles the Trump administration. The White House, alleging the school failed to protect Jewish students, has frozen billions in federal funding, threatened its tax-exempt status and launched a probe into its foreign funding. Harvard has fought back, suing the Trump administration earlier this month.
The reports are authored by two task forces consisting of Harvard faculty and students, though no individual contributors are named. A 311-page report on antisemitism and anti-Israeli bias is accompanied by a 222-page report on anti-Muslim and anti-Palestinian bias that is equally critical of Harvard’s culture and capacity to navigate through a challenging period.
The reports describe problems the school has faced and a potential path forward, urging that change must be made from within. “We are concerned that external parties, even if well-intentioned, will seek to compel adoption of some of our proposed reforms,” the antisemitism report says at the outset.
President Trump called Harvard University ‘a disgrace’ a day after he asked the IRS to start the process to revoke the school’s tax-exempt status. Photo: Chris Kleponis/Press Pool; Sophie Park/Getty Images
The university laid out changes it has made or is working to implement, including defining teaching expectations to promote intellectual openness, enforcing rules around where protests can happen and ensuring admissions processes enroll students willing to engage across perspectives.
Each task force interviewed more than 500 community members and incorporated survey data. They found that the school includes departments that taught classes that denied historical facts in service to a political agenda. One professor denied Jews have any kind of historical connection to the land of Israel.
The reports trace problems back decades, describing years of compromised scholarship, diminished intellectual standards on campus and biased curriculum that led to the campus devolving into antisemitism and anti-Muslim bias after the Hamas attacks.
In particular the report cites nontenured faculty linked to political advocacy and a “laziness” around incorporating the Jewish or Israeli perspective when teaching about the Israel-Palestinian conflict.
In the aftermath of the attacks the campus became a “space for the unfettered expression of pro-Palestinian solidarity and rage at Israel—rage that many Jewish and especially Israeli students felt was directed against them as well,” the report on antisemitism said.
“Cruel and hateful posts” regarding Israel, Jews and the Holocaust appeared on internal Harvard conversations on the social media app Sidechat, the report says. Pro-Palestinian demonstrators chanted “From the river to the sea, Palestine will be free” and “Globalize the intifada.”
Encampments in Harvard Yard in the spring included a poster depicting Garber, who is Jewish, as a devil with horns and a tail along with maps of the Middle East devoid of Israel, the report said.
The most common experience for Jewish students was feeling ostracized. One graduate student complained their classmates peppered their speech with derogatory references to Israelis and Jews.
The report looking at anti-Muslim, anti-Arab and anti-Palestinian bias concluded students and staff felt “abandoned and silenced.” Conversations with the task force last spring unearthed a climate where many felt “Palestine” has become a taboo word.
Campus members shared hostilities they experienced. Doxxing trucks displaying photos and contact information of pro-Palestinian students repeatedly drove through Harvard Yard, creating a sense of panic and fear, the report said.
Harassment followed students online, including a student who told the task force they received a hate-filled email with the subject line “Burning babies alive.”
https://www.wsj.com/us-news/education/harvard-report-antisemitism-trump-3bfd4a2d?mod=hp_lead_pos6
L’Express, 29 avril
“Sioniste, dégage” : de Tolbiac à Sciences Po Strasbourg, l’inquiétante intimidation de professeurs d’université
Enquête. Le conflit israélo-palestinien a accentué les tensions au sein de certaines écoles de Sciences Po ou d’universités. Des professeurs sont désormais victimes de pressions ou d’insultes.
Full text:
Ce 24 octobre 2024, des militants propalestiniens, pour la plupart masqués, défilent dans la cour de l’université de Tolbiac, dans le XIIIe arrondissement à Paris, aux cris de “Mort aux sionistes!”. Une enseignante s’approche et filme la scène avant de se faire interpeller par l’un des participants qui lui ordonne d’effacer sa vidéo. “Il me bouscule, plaque son front contre le mien pour m’intimider. Alors je m’exécute”, raconte la professeure à L’Express – elle a souhaité rester anonyme.
Arrivée devant un amphithéâtre qui était en passe d’être bloqué, la jeune femme tente d’entamer le dialogue avec un petit groupe. “Je leur ai demandé ce qu’ils réclamaient, ce qu’ils attendaient de ce blocage, pourquoi ils souhaitaient la mort des “sionistes” et quelle définition ils en donnaient”, poursuit-elle. On lui rétorque : “Pourquoi? Tu es sioniste?”. La jeune femme répond par l’affirmative et se retrouve immédiatement encerclée par des étudiants qui lui crient : “Sioniste, dégage, la fac n’est pas à toi!”. Un jeune homme la suivra jusqu’à la sortie, l’obligeant à se réfugier auprès des vigiles de l’entrée. “Les jours suivants, j’ai repris mes cours. Non sans une certaine appréhension”, avoue-t-elle, encore très choquée.
Elisabeth Borne dénonce “des actes graves”
Si le phénomène est difficile à quantifier, d’autres témoignages de professeurs victimes de ce type de pressions circulent dans des universités comme Paris I, Paris VIII, Nanterre ou encore dans plusieurs instituts d’études politiques. Le 1er avril dernier, Fabrice Balanche, un enseignant de Lyon II, se retrouve encerclé en plein cours par une quinzaine d’individus masqués et cagoulés. Une vidéo mise en ligne sur les réseaux sociaux les montre brandissant une pancarte demandant la libération de la Palestine et criant “Racistes, sionistes, c’est vous les terroristes!” jusqu’à ce que ce spécialiste de la géographie politique du Proche-Orient quitte la salle.
Quelques jours plus tôt, ce dernier avait soutenu publiquement la décision de l’université de ne pas autoriser un repas lié à la rupture du jeûne du ramadan dans ses locaux. Après l’agression, Elisabeth Borne, ministre de l’Education nationale, et Philippe Baptiste, son homologue chargé de l’Enseignement supérieur, ont appelé à sanctionner les coupables de “ces actes graves”. “L’université est un lieu de liberté pour toutes les expressions qui respectent la loi. Le comportement des individus qui ont empêché ce professeur de tenir son cours va à l’encontre de ce principe. Nous ne pouvons pas l’accepter et nous ne l’accepterons pas”, réagissent-ils dans un communiqué commun le 4 avril.
“Cela rappelle les heures les plus sombres de l’Histoire”
Sciences Po Strasbourg est aussi le théâtre de vives tensions depuis plusieurs mois. Des étudiants, pour la plupart membres du Comité Palestine, militent pour l’arrêt du partenariat de l’école avec l’université Reichman en Israël. Pour tenter de mettre fin aux nombreuses manifestations et aux blocages, un “comité d’examen du partenariat” a finalement été mis en place. Un vote à bulletin secret s’est déroulé lors du conseil d’administration (CA) du 8 avril dernier. Résultat : 16 voix pour le maintien du partenariat, 14 contre et trois abstentions. “Lorsque nous sommes sortis du CA, vers 21 heures, une centaine de manifestants tapaient sur les barres en aluminium de notre bâtiment aux cris de “Pol Pot”, “sionistes”, “fascistes”. On ne peut pas remettre en cause le caractère démocratique et légal de cette décision. Ce type de manoeuvre rappelle les heures les plus sombres de l’Histoire”, s’insurge Emmanuel Droit, professeur d’histoire contemporaine.
Une vidéo montre également le directeur de l’IEP Strasbourg, Jean-Philippe Heurtin, pris à partie par des militants dans les rues de la ville ce soir-là. Auparavant, il avait déjà été visé par des tags “Heurtin! Sc Po aura ta peau!” ou “Heurtin sale sioniste”. Sur les murs de l’école, d’autres graffitis s’affichent : “Vive la résistance palestinienne”, “Gloire aux martyrs”, “Intifada à la fac”… Il arrive aussi que certaines attaques soient initiées par des membres de l’équipe pédagogique. Emmanuel Droit affirme avoir été calomnié sur les réseaux sociaux, avec un autre collègue, par deux professeurs. “En gros, ils m’ont accusé de collusion avec l’extrême droite sous prétexte que je m’étais entretenu avec un groupe d’élèves – jugés uniquement sur leurs vêtements – dans un café près de la gare de Strasbourg. Ces étudiants craignaient que la crise liée au partenariat Reichmann ne remette en question leurs projets de suivre un master défense ou finance et avaient besoin d’être rassurés”, avance-t-il. Le 17 mars, ce dernier adresse un e-mail à l’ensemble de ses collègues pour dénoncer cette “attaque ad hominem” : “Cette façon de nous jeter en pâture sur les réseaux sociaux brutalise le climat de l’Ecole […] mais plus grave encore, elle impacte nos vies de famille et plus précisément celle de nos enfants affectés et choqués par ces pratiques.”
Manque de soutien entre enseignants
Sciences Po Strasbourg n’est pas un cas isolé. Les désaccords autour du conflit israélo-palestinien traversent l’ensemble de la communauté enseignante. “Ce que je regrette, c’est le manque de courage, parfois, dans notre milieu. Lorsqu’un professeur est menacé, beaucoup d’entre nous se taisent. Or se taire c’est être complice”, explique Pascal Perrineau, ancien directeur du Centre de recherches politiques de Sciences Po Paris. “Après ce qui m’est arrivé, mes collègues en interne n’ont pas vraiment eu de gestes de réconfort à mon égard”, confirme l’enseignante de Tolbiac. Le 16 avril, dans une interview accordée à la Tribune de Lyon, Isabelle von Bueltzingsloewen, présidente de Lyon II, a réaffirmé le soutien institutionnel accordé à Fabrice Balanche… tout en déplorant les “paroles affligeantes, complotistes et délétères pour l’université” qu’aurait tenues le professeur. Et la présidente d’affirmer “ne pas avoir été étonnée que [cette interruption] tombe sur ce collègue-ci” au vu de “ses positionnements sur Gaza” et du contexte actuel explosif au sujet du conflit israélo-palestinien.
C’est Science Po Paris, au siège historique de la rue Saint-Guillaume, qui fait le plus parler de lui depuis le 7 octobre 2023 et l’aggravation des tensions au sujet du Proche-Orient. “Si je n’ai jamais été victime d’attaques personnelles en tant que professeur, j’ai été entravé dans le cadre de mes fonctions de président de Sciences Po Alumni”, confie Pascal Perrineau. Le 14 juin 2024, jour de la garden-party annuelle des anciens élèves, un petit groupe de militants se réclamant du Comité Palestine de l’établissement interrompt les discours. “Je leur avais accordé cinq minutes pour qu’ils puissent s’exprimer. Ils n’ont pas respecté le contrat, m’ont empêché de parler par la suite et ont mis le bazar toute la soirée”, affirme Pascal Perrineau. L’enseignant reconnaît toutefois ne “pas être du genre à se laisser intimider”. François Heilbronn non plus. Ce professeur des universités associé à Sciences Po n’a pas hésité, le 17 avril 2024, à intervenir lors d’une manifestation dans le hall d’entrée principal de l’école parisienne. “Un groupe d’étudiants, debout sur un banc, hurlait “Génocide à Gaza, Sciences Po complice”. Je suis allé à leur contact pour leur dire qu’ils n’avaient pas le droit de perturber les lieux ainsi et leur demander de me donner une définition du mot génocide. Ce dont ils étaient incapables”, explique-t-il. Avant de poursuivre : “Six jeunes, équipés de keffiehs et de masques, ont commencé à m’encercler, menaçants. Alors que, de mon côté, j’étais seul et à visage découvert. Quelle lâcheté de leur part!”.
L’arrivée de Luis Vassy à la tête de l’école, le 28 septembre 2024, semble avoir marqué une reprise en main. Quatre perturbateurs ont été exclus au début de son mandat et trois autres ont été suspendus un mois en février pour avoir perturbé une réunion aux cris de “Free Palestine” et “”Sciences Po complice”. Dans un courrier adressé aux auteurs des faits, Luis Vassy fait état d’un “trouble à l’ordre public d’une particulière gravité” et d'”une atteinte importante au bon ordre et à la sûreté de l’établissement ainsi qu’au respect des personnes”. Mais, une fois de plus, ces actes de fermeté ne font pas l’unanimité Rue Saint-Guillaume. Début mars, 84 enseignants de la faculté permanente – sur 272 – ont signé une pétition dénonçant le “recours excessif et arbitraire” à l’exclusion temporaire d'”étudiants engagés politiquement”. Quinze jours après, une autre pétition, publique cette fois, appelait à un “sursaut à Sciences Po” et affichait son “soutien à la nouvelle direction”. “Nous ne pouvons plus accepter que des professeurs soient cloués au pilori ou mis à l’écart pour des positions personnelles. Nous ne pouvons plus accepter que la radicalité des opinions mène à un climat oppressant”, est-il écrit. Pour l’heure, le texte a recueilli 840 signatures.
Neue Zürcher Zeitung, 26 avril
Nicht Trump ist das grösste Problem von Harvard, sondern einige der Professoren
Es ist ganz offensichtlich, dass die amerikanische Regierung die Eliteuniversitäten zerschlagen möchte. Mit dem Angriff auf Harvard setzt Trump bloss um, was er vor Amtsantritt verheissen hat.
Full text:
Wenn dem amerikanischen Präsidenten und seiner Regierung vernünftige Argumente im Kampf gegen die Eliteuniversität Harvard ausgehen sollten, dann müssten sie bloss die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» vom Donnerstag aufschlagen. Dort erzählt der Harvard-Historiker Michael Bronski in einem Interview ganz freimütig und unbefangen, worin er seine Studenten gerade unterrichtet. Er spreche in seinem Seminar derzeit «über das Konzept des Terrorismus» und darüber, wie die Vertreter von «Black Lives Matter» als Terroristen bezeichnet wurden.
Dann fügt er hinzu – ob bedauernd oder beschwichtigend, ist nicht auszumachen –, er glaube nicht, dass seine Studenten «dabei konkrete Taktiken gelernt haben». Aber es habe ihnen einen «systematischen Blick auf Politik und Aktivismus» eröffnet. Das klingt fast so, als sei die Hochschule ein Ausbildungscamp für politische Aktivisten und der Professor ein Fachmann in urbaner Guerilla-Taktik.
Doch damit nicht genug. Michael Bronski – seine offizielle Bezeichnung auf der Website der Hochschule lautet: Professor of the Practice in Media and Activism – ist ein altes Schlachtross der Schwulenbewegung. Er weiss aus eigener Erfahrung, dass er seinen Studenten nicht mit Adorno oder Habermas kommen muss. Er redet, als stünde der Mai 68 erst noch bevor: «Man muss Wege finden, sich die Macht zurückzuholen. Ich möchte, dass meine Studenten lernen, wie sie ihre eigene Macht verstehen, wie sie diese Macht steigern können.»
Dann legt Bronski nach: Die Studenten sollen «das Gefühl entwickeln, dass sie das Recht haben, Macht zu besitzen. (. . .) Macht existiert, weil wir daran glauben, dass wir sie haben.» Daneben nehmen sich die akademischen Lehrer der 68er-Bewegung wie Betschwestern aus. Damals analysierte man die Macht, um sie zu zerstören, in Harvard scheint man dagegen auf gewissen Lehrstühlen die Machtergreifung zu propagieren.
Es droht die Zwangsverwaltung
Eine Universität mit Professoren, die ihren Lehrauftrag so gründlich missverstehen, hat ein Problem. Und dieses heisst nicht Donald Trump. Michael Bronski wird kein Einzelfall sein, vielmehr ein prototypisches Exempel des aktivistischen Lehrers, der seinen eigenen lebenslangen und ehrenhaften Kampf für die Rechte von Schwulen und Lesben im Hörsaal immer schon mit anderen Mitteln und höheren Absichten fortgeführt hat.
Bronski ist nur das Symptom einer verbreiteten politischen Schlagseite amerikanischer Eliteuniversitäten. Harvard ist darum zum bevorzugten unter vielen Feindbildern Donald Trumps geworden. Seit Anfang des Monats setzt er hier um, was er zunächst auf anderen Schauplätzen – Columbia University in New York zum Beispiel – erprobt hatte. Durch weitreichende Forderungen der Regierung soll die Unabhängigkeit der Hochschulen eingeschränkt werden. Grosse Teile der akademischen sowie unternehmerischen Freiheiten der Universitäten würden damit unter die Aufsicht der Regierung gestellt.
Als Grund für das präzedenzlose Vorgehen gegen die Universitäten führt Trump hauptsächlich deren Untätigkeit nach dem 7. Oktober 2023 ins Feld. Propalästinensische Aktivisten konnten in der Folge des Hamas-Massakers auf dem Harvard-Campus ungehindert ihre Sympathie mit den Terroristen bekunden. Jüdische Studenten wurden Opfer von Übergriffen und Gewalt.
Trumps Vorwürfe sind durchaus kein Vorwand. Den Verantwortlichen der Harvard University selber musste seit längerem bewusst sein, dass sie ein Antisemitismus-Problem haben. Und nicht erst seit ihre Präsidentin Claudine Gay nach einer dreisten Aussage zurücktreten musste. Es hänge vom Kontext ab, antwortete sie bei einer Anhörung im Kongress auf die Frage, ob ein Aufruf zum Völkermord an Juden mit dem Verhaltenskodex von Harvard vereinbar sei.
Im Januar 2024 setzte Harvard eine Task-Force ein, die mutmassliche antisemitische Vorfälle untersuchen sollte. Doch bereits bei der Zusammensetzung der Kommission entbrannte ein Streit. Der ehemalige Harvard-Präsident Larry Summers kritisierte, dass Derek Penslar, einer der zwei Vorsitzenden, den Antisemitismus in Harvard heruntergespielt und bereits früher die Definition von Antisemitismus in Amerika generell als zu weit gefasst zurückgewiesen habe. Ausserdem sei Penslar damit aufgefallen, dass er Israel als Apartheidstaat bezeichnet habe. Vergeblich forderte Summers seinen Rücktritt.
Aufgabe der Task-Force war es, einen Untersuchungsbericht zu veröffentlichen, sie hat bisher aber einzig eine Liste von vorläufigen Empfehlungen publiziert. Das wiederum weckte den Argwohn des Office for Civil Rights, das am 19. April ultimativ Einsicht in die Vorarbeiten und die Redaktion des Schlussberichts forderte. Man befürchtet augenscheinlich, die Task-Force könnte die Ergebnisse ihrer Untersuchungen beschönigen.
Langer Reformenkatalog
Die Mahnung des Office for Civil Rights fügte sich in ein Sperrfeuer von Briefen, die seit Ende März Harvard erreicht haben. In Schreiben vom 31. März, vom 3. April und schliesslich einem umfangreichen Massnahmenkatalog vom 11. April trieb das amerikanische Bildungsministerium Harvard mit massiven Vorwürfen und einschneidenden Forderungen vor sich her.
Harvard habe fundamental versagt beim Schutz «amerikanischer Studenten» vor antisemitischer Gewalt und vor Verstössen gegen die Antidiskriminierungsgesetze, heisst es in dem Brief. Ausserdem sei die Hochschule in den vergangenen Jahren den intellektuellen Ansprüchen an die Lehre nicht gerecht geworden. Sie erfülle damit die Voraussetzungen für Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt nicht mehr.
Der Brief zählte sodann eine Reihe von Reformen auf, die allesamt entweder sofort oder bis spätestens Ende August umgesetzt werden müssten. Im Wesentlichen handelt es sich um einen sofortigen Verzicht auf Fördermassnahmen für Minderheiten bei der Rekrutierung von Personal und Studenten. Allein Leistung solle zählen. Des Weiteren dürfen ausländische Studenten nur zugelassen werden, sofern sie keine feindliche Gesinnung gegenüber den USA und ihren Werten hegen. Harvard müsse sich ausserdem verpflichten, externe Gutachter mit einer jährlichen Überprüfung jener Abteilungen zu beauftragen, die antisemitische Belästigung und ideologische Voreingenommenheit zulassen und befördern.
Als besondere Schikane hielt der Brief zuletzt fest, dass Harvard volle Transparenz gegenüber allen Regierungsbehörden gewährleisten müsse. Konkret solle die Hochschule über die Umsetzung der notwendigen Massnahmen spätestens am 30. Juni einen Bericht vorlegen und danach jedes Quartal bis mindestens Ende 2028, wenn Trumps Amtszeit ausläuft.
Ein Angriff mit Ansage
Bei aller berechtigten Kritik konnte Harvard gar nicht anders, als diese Bevormundung, die einer Zwangsverwaltung gleichkommt, zurückzuweisen. Sie verweigert die Zusammenarbeit mit den Regierungsbehörden. Man kann davon ausgehen, dass Trump genau das erwartet hatte. Er antwortete postwendend mit der Annullierung von Finanzierungsprogrammen in Milliardenhöhe. Inzwischen droht er auch damit, der Universität den Status der Steuerbefreiung zu entziehen, was wiederum zur Folge hätte, dass auch Spenden an die Universität nicht mehr von der Steuer absetzbar wären. Harvard ihrerseits hat gegen die Interventionen der Regierung Klage eingereicht. Derweil feuert Trump auf X zurück: Harvard sei eine antisemitische und linksradikale Institution, mit ausländischen Studenten, die Amerika zerstören wollten, postete er am Donnerstag.
Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass Trump Harvard und die übrigen Eliteuniversitäten am liebsten zerschlagen möchte. Wer es hätte wissen wollen, hätte es nachlesen können in der tausend Seiten schweren «Project 2025»-Publikation «Mandate for Leadership: The Conservative Promise», mit der Trumps zweite Amtszeit vorbereitet worden ist. Dort war programmatisch die Austrocknung des Quasimonopols von woken Hochschulen angekündigt worden. Stattdessen sollten die Studenten gezielter vorbereitet werden auf die Bedürfnisse einer dynamischen Wirtschaft, während die Schulen dem Spiel der Marktkräfte auszusetzen wären.
Heute melden sich da und dort Professoren kleinlaut zu Wort. So findet etwa Jonathan Adler, Rechtsprofessor in Cleveland, dass einige Universitäten es tatsächlich verdient hätten, dass man ihnen die Bundesgelder streiche. Doch er erinnert daran, dass es juristische Verfahren gebe, die es zu respektieren gelte. Die Regierung kompromittiere ihre Ziele, wenn sie diese mit illiberalen Mitteln zu erreichen versuche. Da hat er recht, nur fragt man sich, ob er denn schon zu Zeiten, da Trump noch nicht im Amt war und keine Ultimaten stellte, die Stimme mahnend erhoben hatte gegen die woken Hochschulen.
The Wall Street Journal, 25 avril
Harvard Is an Islamist Outpost
For decades it nurtured resentful leftists, and antisemitism united them in a common cause.
Full text:
I taught at Harvard from 1993 through 2014, and I don’t think the federal government’s threats will be effective at changing the university’s culture. Harvard’s leaders don’t yet understand the danger that culture poses to the country or why it required intervention.
On Sept. 11, 2001, the Islamists of al Qaeda attacked the U.S. in a suicide mission that used American planes as their instruments of destruction. On Oct. 7, 2023, Hamas Islamists exploited Israel’s openness by invading the country, massacring civilians and kidnapping others. Jihadists use these new forms of warfare against those they can’t conquer by force. What concerns us here is their capture of elite American schools as outposts.
Harvard became directly implicated on Oct. 8, 2023, when the Undergraduate Palestine Solidarity Committee issued a statement endorsed by more than 30 student groups that asserted “the Israeli regime” was “entirely responsible for all unfolding violence.” Students for Justice in Palestine declared Oct. 12 a “day of resistance” and had a “toolkit” ready for the encampments and demonstrations that spread beyond campus. SJP praised the “unity intifada” and “resistance” and declared that Palestinian students were “PART of this movement, not in solidarity with this movement.” In 2001 there were no such support groups for Islamists at Harvard.
Harvard was a soft target for foreign penetration, having developed an adversarial relationship to the American government and increasingly to the country itself. Veterans of the antiwar movement banished the Reserve Officers’ Training Corps from Harvard in the 1970s and kept it off campus for 40 years. When memories of Vietnam faded, the military’s exclusion of open homosexuals became the high-minded excuse for shutting out recruiters—but not government funding. This selective antigovernment policy was reflected in the curriculum, which took an increasingly critical approach to America and Western civilization.
Meanwhile, the 1960s civil-rights laws that outlawed discrimination failed to satisfy those who sought equal outcomes. The university responded with group preferences in hiring for women and minorities. That elevated grievance groups and put Harvard solidly in the activist “progressive” camp. With rare exceptions, there would be no more hiring of conservatives or teaching their “reactionary” ideas.
By the 1990s, black campus groups were hosting Afrocentric and Nation of Islam speakers who agitated against whites and Jews. In 1992 Prof. Henry Louis Gates Jr. warned: “This is anti-Semitism from the top down, engineered and promoted by leaders who affect to be speaking for a larger resentment.” To this grievance coalition were added groups of Marxists, anticapitalists, anticolonialists, and anti-imperialists. The 2011 Occupy Wall Street encampments were allowed to close Harvard Yard for several months.
All these demonstrators lacked a common cause until they united around the handiest target in the history of civilization under the guise of liberating the Palestinians. Students who had been kept from marching for their country and warned against insulting every other minority jumped at the chance to attack a politically approved target.
In a letter to the Harvard community, President Alan Garber acknowledges valid concerns about rising antisemitism and pledges that Harvard will continue to fight “hate” with the urgency it demands and federal law requires. Harvard’s record provides ample evidence against this claim. Campus coalitions for jihad count on liberal administrators to accommodate their assault.
The most useful of many political functions of anti-Zionism—as with antisemitism before Jews returned to their homeland—is building coalitions of grievance and blame against a small nation with a universally inflated and mostly negative image. This galvanizing enmity has united the pan-Arab and Islamist alliance against Israel since 1948. It powered the red-green coalition at the United Nations and seeds anti-Israel campus coalitions that are anti-American in all but name. Attacking only the Jews—now only Israel—is its key to becoming the world’s most powerful antidemocratic ideology.
The goal of destroying Israel remains central to Arab and Islamist identity and was admitted to Harvard along with some foreign students and investors. The Education Department reports the university received more than $100 million from the United Arab Emirates, Egypt, Saudi Arabia, Qatar and Bangladesh between January 2020 and October 2024.
In 2007 I began warning successive presidents and deans that academic standards were being violated by the substitution of anti-Israel propaganda for a comprehensive program in the Center for Middle East Studies. They acknowledged the problem but refused to address it. As long as other institutions took Muslim money and ignored the war against the Jews, why should Harvard be holier than the pope?
Oct. 7, like Kristallnacht in 1938, forced some people to confront what they had tried to ignore. Students and faculty celebrating the atrocities against Israel could have been perpetrating them, given the chance. A committee of the new Harvard Jewish Alumni Alliance investigated the campus “hatred” and found it “worse than we had anticipated.” Ideological anti-Zionism governed not only the Center for Middle East Studies but also the School of Public Health and the Divinity School and figured in departments ranging alphabetically from anthropology and African American Studies to the Weatherhead Institute of International Affairs, and academically from music to the medical school. Harvard undertook a similar review only under pressure from Congress.
The university had taken steps to prevent campus unrest—by curtailing the Jewish and Christian presence. The Semitic Museum, established by Jacob Schiff in 1907 to make the same point as the Abraham Accords about the common sources of the three religions, was renamed the Museum of the Ancient Near East. The only vestige of Schiff’s intention remains in carved stone above the entrance. Archeological projects in Israel were discontinued and museum collections that once centered on the Bible and Jerusalem were refocused on the pyramids. The Harvard Divinity School restructured its curriculum to reflect that it was no longer a Christian or Unitarian seminary but a “pluralistic” religious-studies program.
Just when Harvard’s proud heritage should have been strengthened, biblical studies were degraded, and its traditions put on the defensive—Christianity even more than Judaism. Islamism was on the rise against America in decline.
There are still good people and programs at Harvard, and I am grateful for my time there. In an ideal world the government wouldn’t micromanage universities. But if Harvard shirks its responsibility to shore up the foundations of America and allows itself to be hijacked by an Islamist-inspired grievance coalition, why would it expect any support from the government?
Ms. Wisse is a senior fellow at Tikvah and author of the memoir “Free as a Jew.”
Le Figaro, 24 avril
«Une logique de propagande» : de Lyon à Grenoble, quand l’université se perd dans les affres de l’islamo-gauchisme
RÉCIT – Depuis l’interruption d’un cours du professeur Fabrice Balanche par des militants pro-Gaza, la polémique ne redescend pas.

Full text:
Sur fond de conflit israélo-palestinien et de mobilisations étudiantes pro-Gaza, c’est le grand retour de l’islamo-gauchisme sur la scène universitaire. Et de la bataille rangée entre deux camps que tout sépare. Depuis l’affaire Balanche, survenue le 1er avril à Lyon 2, l’affrontement va crescendo entre ceux qui dénoncent une convergence à l’œuvre entre extrême gauche et islamisme et ceux pour qui l’islamo-gauchisme serait un pur fantasme relevant du seul registre de l’extrême droite.
Fabrice Balanche appartient au camp des premiers. Homme de droite, il est conseiller municipal LR à Caluire-et-Cuire (Grand Lyon). Mais il est surtout agrégé de géographie, spécialiste du Proche-Orient, en particulier de la Syrie et du Liban, où il a vécu une dizaine d’années, et enseignant-chercheur à Lyon 2. Pour lui, c’est la double peine. Contraint de quitter son cours sous les huées de militants propalestiniens le 1er avril dernier, il a été lâché en rase campagne par la présidente de l’université Lyon 2, Isabelle von Bueltzingsloewen. Le 16 avril, dans la Tribune de Lyon, celle-ci affirmait « ne pas avoir été étonnée » que l’interruption de cours « tombe sur ce collègue-ci », au vu de ses « positionnements sur Gaza ».
« Mes positionnements sur Gaza ? Mais de quoi parle-t-elle ? Je fais de la géopolitique. Je fais des analyses sur le Moyen-Orient », explique Fabrice Balanche au Figaro, avant de renvoyer à la maxime de Spinoza : « Ni rire, ni pleurer, ni haïr, mais comprendre. » « C’est ce que je m’attache à faire, mais, visiblement, cette philosophie ne plaît pas à Lyon 2 » , ajoute-t-il, décrivant une université qui, « par son laxisme, encourage l’extrême gauche et l’islamo-gauchisme à prospérer ». Avant de reprendre le chemin de la fac début mai, le professeur s’est mis au vert dans sa Haute-Saône natale, mais se dit « écœuré d’être devenu l’accusé ». À la Tribune de Lyon, qui lui demandait si Fabrice Balanche avait toujours sa place à Lyon 2, la Présidente de l’université répondait : « C’est aussi à lui de trouver sa place. » Elle accusait l’enseignant d’avoir eu des « paroles affligeantes, complotistes et délétères pour l’université ». « “Premier blocage islamiste de France”, il fallait l’inventer », lâchait-elle.
Soirées de rupture du jeûne du ramadan
C’est en ces termes que le géographe avait qualifié le blocage survenu le 28 mars dernier à Lyon 2, après la décision de la présidence d’interdire deux soirées de rupture du jeûne du ramadan en salle H 103, dans le département d’anthropologie, sociologie et science politique (ASSP) de l’université. Une salle que, depuis le 18 février, la même présidente avait mise à disposition d’Autonomes Lyon 2, un collectif d’extrême gauche qui, sur Instagram, se définit comme un « média militant indépendant », « anti-colon, anti-France ». Il s’agissait de leur permettre de parler des restrictions budgétaires dans les universités. « Ils ont ensuite organisé une friperie solidaire pour une famille palestinienne. Ils disaient vouloir “faire du lien” sur le campus, explique le 18 avril la présidente dans Le Monde. Du jour au lendemain, ils nous ont sorti cette invitation à rompre le jeûne », poursuit-elle, en décrivant des étudiants « immatures », qui « pensent faire la révolution et en même temps se socialisent en agissant ainsi ». Mais Fabrice Balanche ne partage pas vraiment son point de vue. Et, pour lui, cette invitation à l’Iftar n’est précisément pas sortie de nulle part. Le 30 mars sur CNews, il ne se prive pas de le dire, évoquant l’occupation de cette salle par des « gens que l’on peut qualifier d’islamo-gauchistes ».
Survient alors cette scène surréaliste du 1er avril, diffusée sur le réseau social X par l’UNI, syndicat étudiant de droite, dans une vidéo qui se répand comme une traînée de poudre. Une banderole dressée devant le tableau d’un amphi avec les mots « Pour une Palestine libre. Non au nettoyage ethnique », un groupe d’individus masqués et revêtus de capuches, casquettes ou keffiehs scandant : « Racistes, sionistes, c’est vous les terroristes ! », le professeur Balanche qui range ses affaires et quitte sa salle de cours sous les huées, accusé de défendre le « projet colonial israélien ». « Ce monsieur est pro-Assad. Vous connaissez tous le dictateur », lance aux étudiants l’un de ces jeunes derrière son masque, en désignant le géographe.
Visage fermé, l’agrégé se fraye un chemin vers la sortie sous les invectives du groupe. « Faut assumer », lui jettent-ils en tentant de lui barrer le passage. Dans la foulée, l’action est revendiquée sur Instagram par Autonomes Lyon 2, qui dénonce les « prises de position inacceptables sur la Palestine et la Syrie » du professeur et exige qu’« il cesse d’enseigner à Lyon 2 ».
Une partie de gauche française considère les musulmans comme les opprimés du XXIe siècle et le Hamas et le Hezbollah comme des mouvements de résistance
Fabrice Balanche, professeur à Lyon II
Fabrice Balanche explique être dans le collimateur depuis début mars, lorsqu’il est intervenu dans la conférence annuelle des référents défense de l’enseignement supérieur de la région Rhône-Alpes, sur les attentats islamistes, dix ans après le Bataclan. Depuis la journée du 1er avril et les polémiques qui ont suivi, le professeur n’a de cesse de dénoncer dans les médias « des dérives islamistes » à Lyon 2, ou encore « le laxisme de la présidence de l’université ». « Une partie de la gauche française considère les musulmans comme les opprimés du XXIe siècle et le Hamas et le Hezbollah comme des mouvements de résistance, explique-t-il au Figaro. Qu’on ne me dise pas que l’islamo-gauchisme n’existe pas… »
Des tags propalestiniens, des appels à libérer Georges Ibrahim Abdallah, militant communiste libanais condamné pour terrorisme, l’invitation en 2023 par le collectif Palestine 69 de Mariam Abudaqa, représentante du Front populaire de libération de la Palestine, une conférence en avril 2024 de trois députés LFI, dont Louis Boyard… « Je ne reconnais plus l’université dans laquelle j’ai eu l’agrégation en 1995 », lâche Fabrice Balanche, qui dénonce par ailleurs « des recrutements idéologiques ».
L’IEP de Grenoble fait à nouveau parler de lui
Trois semaines après le déclenchement de l’affaire Balanche, les prises de position de différents camps se font l’écho des tensions. Le 18 avril, dans Le Figaro, une lettre ouverte de soutien au professeur, signée de 50 universitaires, parmi lesquels Nathalie Heinich et Jean-Michel Blanquer, dénonçait « une logique de propagande » et appelait à la démission de la présidente de Lyon 2, accusée de « complaisance glaçante ». De son côté, France Universités, l’instance représentative des universités françaises, apportait « son plein soutien » à la présidente, le 19 avril, via un communiqué dans lequel elle pointait « une polémique inacceptable et stérile sur les fantasmes de l’“islamo-gauchisme” et du “wokisme” à l’université ». Et, depuis le 21 avril, circule une tribune de soutien à la même présidente, qui a fait l’objet de menaces de mort.
Un emballement qui rappelle l’affaire de l’IEP de Grenoble, où, en 2021, un professeur d’allemand qui enseignait là-bas depuis vingt-cinq ans, avait été accusé sur les réseaux sociaux d’islamophobie par le syndicat étudiant local, avant de voir son nom placardé sur les murs de l’école grenobloise. Klaus Kinzler n’avait pas été soutenu par sa direction. Aujourd’hui, c’est une nouvelle polémique qui agite l’IEP grenoblois. Le 22 mars, son équipe de foot étudiante, lors d’une rencontre avec Sciences Po Lyon, a suspendu sur le terrain un drapeau palestinien et une banderole avec le slogan « L’ouverture aux mondes s’arrête à Gaza ». L’équipe a été interdite de compétition et l’étudiant ayant publié la photo exclu pour un mois de l’association sportive. Mais, face aux menaces de blocages, le directeur Simon Persico a accepté de négocier. En juin, lors du prochain conseil d’administration, seront donc étudiées deux motions : l’une permettant d’ouvrir la voie à la politisation de l’association sportive, l’autre sur le soutien de Sciences Po Grenoble à Gaza.
Le Point, 24 avril
Steven Pinker : « Les trois quarts des tentatives de censure académique proviennent de la gauche »
De la lutte contre l’antisémitisme à la purge idéologique, le célèbre psychologue décode les vrais enjeux du bras de fer entre son université et le pouvoir trumpiste.
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La scène n’a rien d’un scénario de fiction dystopique. C’est à Harvard, temple de l’élite intellectuelle mondiale, que se joue un bras de fer au goût d’ingérence idéologique : pressions budgétaires massives, subventions coupées, exigences politiques intrusives… Depuis son retour au pouvoir, l’administration Trump entend imposer à l’université, accusée de tolérer l’antisémitisme et d’être inféodée à l’idéologie « woke », une refonte en règle.
Face à cette offensive sans précédent, l’université a choisi de résister. Par la voix de son président par intérim Alan Garber, elle a déclaré ne pas renoncer à son indépendance ni à ses droits constitutionnels, au prix d’un gel immédiat de 2,2 milliards de dollars de subventions. Parmi ceux qui portent haut cette riposte, Steven Pinker, professeur de psychologie, auteur reconnu et président du Conseil sur la liberté académique de Harvard. Plus que lucide sur les dérives idéologiques minant depuis longtemps l’université de l’intérieur – il a été parmi les premiers à s’en préoccuper publiquement, quitte à se faire traiter de « fasciste » et de subir une campagne, infructueuse, d’annulation –, Pinker n’en défend pas moins fermement son autonomie face aux injonctions venues d’en haut.
Pour Le Point, le psychologue revient sur la nature des exigences gouvernementales – allant jusqu’à l’obligation pour les étudiants de prêter allégeance aux institutions fondatrices des États-Unis – et sur les menaces que ces pressions font peser sur la recherche scientifique, la diversité intellectuelle et, plus largement, sur le débat démocratique. Aux yeux du scientifique, la liberté académique n’est pas un luxe réservé à une élite professorale, mais un fondement des sociétés ouvertes, aujourd’hui plus fragilisées que jamais.
Le Point : Vous êtes un ardent défenseur de la liberté académique. Pourquoi est-elle à vos yeux un pilier essentiel de la démocratie et du progrès scientifique ?
Steven Pinker : Parce que nul n’est infaillible ni omniscient. Pour notre espèce, le seul moteur d’un progrès intellectuel et moral, c’est la confrontation des idées : certains les formulent, d’autres en débattent. Rompre cette dynamique, c’est nous enfermer dans l’erreur perpétuelle.
Vous avez depuis longtemps mis en garde contre la censure et la « cancel culture ». Quels sont, selon vous, les mécanismes les plus efficaces pour contrer ces phénomènes au sein des institutions académiques ?
Chaque composante d’une université, de même que chaque règlement, doit reconnaître la valeur fondamentale de la liberté académique. Nul ne peut être sanctionné ou réduit au silence pour avoir exprimé une idée, sauf s’il s’agit clairement d’un acte criminel, tel que l’extorsion, la corruption ou le harcèlement.
Vous affirmez que les universitaires doivent être responsables de la gestion des idées sur le campus. Comment garantir que cette responsabilité ne conduise pas à une forme d’orthodoxie intellectuelle ?
La libre parole ne doit pas être réservée aux seuls universitaires : chacun a le droit de faire entendre son point de vue. Pour prévenir toute dérive vers l’orthodoxie, il faut non seulement garantir la liberté d’expression, mais aussi mettre en place des dispositifs de retour critique et de contrôle, confiés à des comités chargés d’évaluer l’ouverture des départements. Des comités qui ne doivent pas être exclusivement composés de proches ou de pairs des universitaires qu’ils examinent…
Comment analysez-vous la réaction de Harvard face aux pressions du gouvernement fédéral et à la suspension potentielle des financements en lien avec la liberté académique ?
J’ai été l’un des critiques les plus virulents des dérives de Harvard, en signant notamment des articles comme Le problème avec Harvard [en 2014] ou [en 2023 après l’audition catastrophique de Claudine Gay devant le Congrès américain] Un plan en cinq points pour sauver Harvard d’elle-même. Reste que les exigences formulées par le nouveau gouvernement Trump étaient absurdes : elles revenaient à une mise sous tutelle de l’université par l’administration. Aucun établissement d’enseignement supérieur n’aurait pu s’y plier. En outre, elles sont illégales, ce qui place Harvard en position de force pour les contester en justice.
La création du Conseil sur la liberté académique de Harvard, dont vous êtes cofondateur, a-t-elle déjà eu un impact tangible sur le climat de débat au sein de l’université ?
Je le pense, oui. Nous entretenons des relations cordiales avec les présidents, recteurs et doyens de Harvard – y compris Claudine Gay lorsqu’elle était en poste – et tous ont souscrit à l’idéal de liberté académique, quasi absent du discours institutionnel avant notre création. Harvard a d’ailleurs adopté bon nombre des mesures que nous avions préconisées : suppression des « déclarations d’engagement en faveur de la diversité » exigées des candidats à l’embauche, assurance à ne pas prendre publiquement position sur des polémiques étrangères à la vie universitaire, promotion de la pluralité des points de vue au sein des centres et des programmes, et tolérance zéro face aux perturbations ou intimidations émanant d’étudiants manifestants, dès lors qu’elles portent atteinte à la liberté d’expression d’autrui.
Vous avez affirmé que la liberté académique était aujourd’hui plus menacée qu’à l’époque du maccarthysme. Pourriez-vous expliciter ce constat ?
FIRE, la première association américaine de défense de la liberté d’expression dans le monde académique et universitaire, consigne les menaces visant les universitaires depuis 2000, et ses données montrent une nette augmentation ces dernières années. Entre 2014 et 2022 aux États-Unis, on recense ainsi 877 tentatives de sanction d’universitaires pour des propos protégés par la Constitution, 114 incidents de censure et 156 licenciements (dont 44 professeurs permanents), avec un pic en 2021. On notera qu’Harvard détient ici le record de tentatives de sanctions, comme de sanctions effectives. Au total, les 10 meilleures universités du pays consignent 113 tentatives de sanction, avec près des trois quarts (73 %) provenant de la gauche.
Face à la politisation croissante du corps enseignant, notamment à Harvard, quelles mesures concrètes pourraient être mises en place pour favoriser une plus grande diversité intellectuelle au sein des universités ?
Les « comités de visite » sont désignés par les instances dirigeantes de Harvard pour rendre compte au doyen du bon fonctionnement des départements et programmes. En pratique, ils se composent d’alliés des départements qu’ils sont censés superviser. Mais ils pourraient tout à fait se voir confier la mission d’évaluer la diversité intellectuelle au sein de l’ensemble des départements…
The Economist, 23 avril
Besieging the ivory tower : Donald Trump is battling America’s elite universities—and winning
The Ivy League sees little point in fighting the federal government in court
Full text:
THIS WAS not a hidden plot, but an open plan. In the eyes of the right, America’s elite universities are guilty of a litany of sins: they propagate illiberal, left-wing ideas; they exclude or censor those who question woke views; they discriminate against the majority in the name of diversity, equity and inclusion (DEI); they allow antisemitism to fester. Before Donald Trump’s second term as president began, conservative activists had laid out in considerable detail the retribution they were preparing to exact for these misdeeds.
The retribution is now under way. Mr Trump’s administration has withheld hundreds of millions of dollars in federal grants from prestigious schools, mostly in the Ivy League, and threatened to yank billions more. It has rescinded visas for students who participated in pro-Palestinian protests last year, in some cases by having plainclothes officers grab them on the street and push them into unmarked cars. It has capped overhead costs for scientific research in ways that have already led to thousands of lost jobs. Other levers, over access to federal student loans, for instance, have not even been pulled yet.
The letter, not the law
Every university president in America dreads the arrival of “the letter” from the administration. The first was sent to Columbia University on March 13th, shortly after $400m of grants were withheld. To win the money back, the letter demanded that Columbia expel certain students who participated in protests, reform its admissions policies and place its Middle Eastern studies department into “academic receivership”. The university capitulated to all the demands. Its president, herself a stand-in, resigned a week later. “The Columbia opening salvo was incredible to me,” says Chris Rufo, a prominent culture warrior. “It’s almost unbelievable how weak, feckless, and pathetic these folks have been.”
More shakedowns have followed. On March 19th Christopher Eisgruber, the president of Princeton University, wrote in the Atlantic that the Trump administration’s actions presented “the greatest threat to the American universities since the Red Scare of the 1950s”. That may be an understatement: Joseph McCarthy, who hounded suspected communists, was a mere senator, without the weight of the federal government behind him. In late March the federal government informed Princeton that it was suspending research grants worth $210m, ostensibly because of antisemitism. On April 3rd a letter from the government arrived at Harvard threatening $9bn-worth of grants unless the university scrapped its DEI programmes and reformed “departments that fuel antisemitic harassment”. This week $1bn in funding for Cornell and $790m for Northwestern was frozen.
Disdain for elite universities is not new to the American right. Ronald Reagan won the governorship of California in 1966 by pledging “to clean up the mess at Berkeley” and clear out the “beatniks, radicals and filthy speech advocates” who had “brought such shame” to the flagship state university. But the long-running antagonism has gradually intensified as education has become more of a dividing line in American politics, with university graduates tending ever more strongly to vote Democratic. In the 1970s there were fewer than two academics who described themselves as liberal for every conservative. Four decades later the ratio was six to one.
To err is humanities
Humanities faculties, in particular, have championed ideas unpopular with ordinary voters: that American society is structurally racist, for example, or that everyone has a “gender identity” unrelated to their sex. Trust in universities has dropped precipitously over the past decade. In 2015 nearly 60% of respondents told Gallup, a pollster, that they had a great deal of confidence in higher education. That has since fallen to 36%, almost the same proportion as say they have “very little” or “no confidence”. Republicans are especially critical; only 20% of them express faith in universities, compared with 56% of Democrats.
“The isolation of the academy writ large, from the whole of society, is at the root of a lot of these problems,” says Greg Weiner, the president of Assumption University. Loud and lengthy protests against Israel’s war in Gaza over the past 18 months have further cemented the idea that campuses are out of kilter with mainstream opinion—and given the right an opportunity to attack universities for not doing enough to make Jewish students and faculty feel safe.
The administration has been using supposed antisemitism as grounds to demand reforms. “In some cases, these are not just unconstitutional demands, but there is also no statutory authority for them,” says Jameel Jaffer, a professor of law and journalism at Columbia University. Mr Jaffer points out that Title VI of the Civil Rights Act, which the administration has invoked on behalf of Jewish students and faculty, does allow for sanctions—but only after a formal investigation. Even then, “The remedial measures have to be limited to the programme found to be in violation.”
The withdrawal of grants could also be challenged. Universities might argue that the conditions the administration is imposing for their restoration amount to unconstitutional coercion. In 1967 in Keyishian v Board of Regents, the Supreme Court found that academic freedom is “a special concern of the First Amendment, which does not tolerate laws that cast a pall of orthodoxy over the classroom”.
The deportation of foreign students involved in protests is of dubious legality, too. In Bridges v Wixon in 1945 the Supreme Court affirmed, “Freedom of speech and of the press is accorded aliens residing in this country.” The Trump administration has explicitly rejected this idea. In its deportation proceedings against Mahmoud Khalil, a Palestinian graduate student at Columbia involved in protests against the war in Gaza, the administration is citing a seldom-used law allowing the secretary of state to cancel visas for migrants whose continued presence could yield “potentially serious adverse foreign-policy consequences”. The Supreme Court has never opined on this law, but in 1996 in Massieu v Reno, a federal district judge struck it down as unconstitutional. As it happened, the judge in question was Maryanne Trump Barry, the late sister of Mr Trump.

It seems unlikely that even the Supreme Court, with its conservative supermajority, would endorse all the Trump administration’s attacks on universities, if asked. Yet most of the victims seem more inclined to capitulate than litigate. That may be because universities are worried that even if they prevail in one instance, the administration will simply find other ways to punish and coerce them. Moreover, judicial relief comes only slowly; there would be lots of financial difficulties during the delay. Talented faculty might decamp to other institutions with fewer government headaches. By the same token, although many of the universities affected are enormously wealthy (see chart), the federal government can impose costs in so many ways that most see no hope of simply enduring the financial pressure.
Instead, universities, whether recipients of letters or not, are disavowing the policies the right so dislikes, academic freedom notwithstanding. The University of Michigan has shuttered its DEI office, on which it had lavished $250m over the past decade. The University of California, which pioneered the requirement that prospective hires provide “diversity statements” (in effect, professions of support for DEI), recently dropped them. “This is the Vichy moment. It’s a classic collaborationist dilemma,” says Michael Roth, the president of Wesleyan University, an as-yet-untargeted institution. “You can have preserved your school but you live in a sea of authoritarianism.”
Bringing universities to heel from “a position of savage strength”, as Mr Rufo puts it, may yield only superficial results. Because Mr Trump’s approach is so hostile and extreme, it may actually discourage universities from honestly assessing how they went wrong and correcting course. “None of this will make any difference in the long run unless it is accompanied by a full accounting of what has happened for the last two decades in higher education in America,” says Anthony Kronman, a former dean of Yale Law School.
There is also little logic in the government’s decision to switch off funding for science in order to punish ideas that emanated from humanities departments. Another recent decision, to cap the share of research grants that can be spent on overheads, will diminish the amount of scientific research conducted at all American universities, not just the elite ones. So will the gutting of the National Institutes of Health, which dispense huge amounts of funding for medical research. The administration’s general antipathy towards immigrants will presumably also take a toll. “Our universities are the best in the world. We drain the world of human capital. It’s the goose that lays the golden egg,” says Nicholas Christakis, a professor at Yale.
Mr Rufo is undaunted. He hints that the campaign against woke academics is only in its infancy. Certainly, more universities will come under attack and more means of coercion will be tested. There is talk in conservative circles of demanding the sacking of particular professors.
Mr Rufo gives short shrift to talk about the sanctity of academic freedom. “Freedom is the wrong lens to analyse the problem,” he says. “The Columbia post-colonial studies faculty are not engaged in academic research. They’re engaged in political activism. They’re engaged in ideological mania. And in order to have academic freedom, you have to accept academic responsibility.” But even accepting the remedies Mr Trump is dispensing does not seem to have been enough in Columbia’s case, at least. Although it has complied with the administration’s demands, it still has not received the $400m that had been frozen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22 avril
Kritik an Studierenden: „Die Selbstüberschätzer sind die Hölle“
Unorganisiert, faul, fordernd: Zümrüt Gülbay-Peischard, Professorin für Wirtschaftsrecht, macht ihrem Ärger über die aus ihrer Sicht schwindende Leistungsbereitschaft von Studierenden Luft – und spricht über die Verantwortung der Eltern.
Full text:
Frau Gülbay-Peischard, Sie sind Professorin für Wirtschaftsrecht an der Hochschule Anhalt und gehen mit einem Drittel der Studierenden hart ins Gericht. In Ihrem Buch „Akadämlich“ unterscheiden Sie verschiedene Gruppen. Welche?
Die erste Gruppe hat eine große Selbstüberschätzung und denkt, sie bringe für ein Studium die notwendigen Fähigkeiten mit, die ist die Hölle. Sie ist nicht bereit, ihre Arbeitsweise zu reflektieren und zu verbessern. Die zweite Gruppe beginnt zu studieren und hat keine Ahnung, worauf sie sich einlässt, ist aber ausbaufähig und erst mal willig. Die kleinste, dritte Gruppe ist tatsächlich mit dem Instrumentarium bestückt und reif für ein Studium, die macht uns Professoren Spaß.
Sie sind im Berliner Wedding aufgewachsen und hatten als Gastarbeiterkind keinen leichten Start ins akademische Leben. Ihre Eltern leisteten Schicht- und Akkordarbeit.
Wir vier Mädchen waren viel auf uns gestellt. Mit der Schule sind wir einmal in die Bücherei gegangen, die lag 250 Meter weg von unserer Wohnung. Lesen war dann meine Rettung.
Sie berichten offen, dass Sie andere, behütete Kinder beneidet haben.
Und zwar innig. Aber das weckte meinen Ehrgeiz. Was meinen Sie, wie ich mir damals gewünscht habe, im Internat groß zu werden und mich nur aufs Lesen und Lernen zu konzentrieren.
Sie bezeichnen sich als „mediterrane Preußin“, haben als Schülerin Nachhilfe für fünf D-Mark in der Stunde gegeben, sich ihr Studium in einer Jeansboutique verdient. Kein Wunder, dass Sie eine lässige Haltung provoziert.
Viele Studierende haben wirklich ein Organisationsproblem, überhaupt anwesend zu sein. Oft hat Privates Priorität. Es gibt 15 Wochen denselben Stundenplan, dann erscheint jemand nicht zur Vorlesung mit dem Hinweis, „heute wird unser Sofa geliefert“. Diese Arbeitshaltung kritisiere ich.
Und die Einstellung ärgert Sie gewaltig.
Studieren ist anstrengend. Dazu gehört eine gewisse Leidensbereitschaft. Es kann nicht sein, dass sich in Prüfungsphasen bis zu 30 Prozent krankmelden. Ich sage dann: Das Studium ist Ihr Job! Auch ein Arbeitnehmer muss neben seinen 40 Arbeitsstunden alles unterbringen. Fleiß hat auch etwas mit Geisteshaltung zu tun. Wenn eine Studentin ihre Bachelorarbeit nicht abgibt, weil ihre Katze gestorben ist, fehlt mir dafür das Verständnis.
Was ist mit all jenen, die nebenher jobben müssen, um sich das Studium überhaupt leisten zu können.
Viele Jobs finden abends oder am Wochenende statt. Dagegen ist nichts zu sagen. Ich erlebe aber, dass von dem Geld 400-Euro-Sneaker gekauft werden. Das Studium ist aber nicht der Zeitpunkt, um sich Konsumwünsche zu erfüllen und mit besser Begüterten mitzuhalten. Sie verstehen diese Vorinvestition nicht: Ich kümmere mich erst mal um mein Studium, um mir später Lebensluxus erfüllen zu können. Am Anfang habe ich mir selbst wenig geleistet. Nebenbei, kleine Hochschulen bieten große Vorteile. Es muss nicht die teure Großstadt sein.
Auch das Lernen läuft in Ihrer Wahrnehmung nicht glatt. Sie sprechen von Lernbulimie.
Ich erlebe viel strukturloses Lernen. Nachhaltiges Lernen haben manche nicht drauf. Mein Tipp ist langweilig. Ich rate zu den zwei „R“: Rechtzeitig und regelmäßig lernen bringt den Lernstoff vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis.
Werden Sie denn erhört?
Selten. Ein Argument fällt oft – das Gelernte brauche ich nicht für die Praxis. Das ist falsch. Bildung an sich ist ein Zweck. Ich sage dann: Wie großartig ist es denn, dem anderen etwas erklären zu können, und wenn man „nur“ Telefonjoker bei Günther Jauch wird. Ich sehe die Diskrepanz zwischen Work und Life nicht und sage, wenn ihr mittelmäßige Leistungen bringt, werdet ihr mittelmäßige Jobs haben. Bildung bedeutet, geistige Grenzen zu verschieben.
Nach Ihrer Beobachtung liegt viel im Argen, von der Rechtschreibung bis zur Allgemeinbildung
Sprache fehlt, die Fähigkeit fehlt, konzentriert umfassend Texte zu lesen und zu begreifen. Die Rechtschreibung ist ein Trümmerhaufen. In der Allgemeinbildung gibt es große Lücken. Den Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme zu kennen, gehört für mich zur Bürgerbildungspflicht. Viele kennen ihn nicht.
Verstörend-lustig lesen sich in Ihrem Buch Ihre Schilderungen über rustikale Umgangsformen.
Mail an „Hallo Prof“, mein Name wird oft falsch geschrieben, unpünktliches Erscheinen, Brötchenmampfen im Seminar, Smartphone ständig im Blick, die „Geduld“ eines Kleinkindes haben, das erlebe ich. Einer wollte, dass ich für 60 andere die Vorlesung verlege, weil er parallel ein Willkommens-Meeting hatte. Hochschulen sollen auf die Welt draußen vorbereiten. Absurderweise entwickeln Studierende eine hohe Sensibilität, wie man mit ihnen umgehen soll. Das passt nicht zusammen mit dem eigenen Verhalten.
Wie reagieren Sie dann?
Ich nenne meine Compliance-Regeln, zum Beispiel: „Kein Essen in der Vorlesung, Sie werden 90 Minuten ohne Nahrung auskommen.“ Und ich erkläre, was unbedachte Worte auslösen und dass sie von mir nicht 24 Stunden Erreichbarkeit erwarten können. Als kürzlich einer meine Vorlesung verlassen hat, habe ich eine Entschuldigung gefordert und gesagt: „Ich lasse mich von Ihnen nicht wie Netflix abschalten.“
Warum ist es um Höflichkeit so schlecht bestellt? Haben Sie eine Erklärung?
Höflichkeit wird von vielen als unnötiger Ballast, als oberflächlich abgetan. Ihnen ist nicht klar, wie viel angemessene Kommunikation mit inneren Werten zu tun hat. Ich erlebe nicht ausreichend Respekt und auch Demut.
Demut?
Wir haben in Deutschland ein Bildungssystem, das weitgehend kostenfrei ist. Um die Hochschulausbildung zu finanzieren, zahlen Menschen Steuern. Nur so können wir uns das leisten. Ihr dürft also dankbar sein, an der Hochschule lernen zu dürfen. Eine akademische Ausbildung ist ein Privileg.
Ein Beispiel von Ihnen hat mich besonders unangenehm berührt, eine Washington-New-York-Exkursion.
Ein Kollege und ich haben für Studierende eine Woche organisiert mit vielen exklusiven Events, Kanzleibesuchen, Supreme Court, Kongress, Handelskammer, ein volles Programm für 780 Euro inklusive Flug, Hotel und Touren. Als Feedback kam Kritik an der Übernachtung zu viert in Zwei-Zimmer-Miniapartments. Der Wert der Reise hatte sich den Studierenden nicht erschlossen. Schade. (Sie lacht, wie so oft im Interview, diesmal wirkt es angestrengt.)
Stellen wir die Schuldfrage – Erziehung, zweifelhafte Vorbilder?
Kinder werden überbehütet, ihnen werden keine Grenzen gesetzt und Hindernisse aus dem Weg geräumt. Curling-Eltern nennt das eine befreundete Grundschullehrerin. Die tauchen leider auch an der Uni auf. Kindern alles abzunehmen, ist der falsche Weg. Sie müssen sich durchbeißen. Ist ein Kind schlecht in Mathe, bekommt es Nachhilfe, aber ich debattiere nicht mit dem Lehrer über die Fünf. Scheitern solche Kinder, fehlt ihnen die Reflexion über die Gründe. Auch daran liegt es, dass manche eine Anspruchshaltung gegenüber der Hochschule haben wie bei einem Reiseveranstalter.
Und die Schule, versagt die?
Das erlebe ich anders. Denen gelingt mehr, als man glaubt. Nach meiner Einschätzung sind 80 Prozent der Lehrer sehr engagiert. Wer viel verdirbt, sind die Eltern. Sie beklagen sich im Chat, wenn wegen Krankheit Unterricht ausfällt, reden schlecht über Lehrer. Das gibt es bei uns zu Hause nicht. Ganz wichtig: Kindern zu vermitteln, ihr seid bei mir zu Hause die Nummer eins, aber draußen müsst ihr euch euren Platz verdienen.
Social Media trägt zu einer Realitätsverzerrung bei. Welche Folgen hat das?
Junge Leute entwickeln ein völlig falsches Bild der Arbeitswelt. Ärzte ziehen nur in Gefolgschaft über den Flur. Kaffeerunden, Meetings, nachmittags wird die Akte angeguckt, Feierabend-Drink. In Akten blättern, im Café abhängen – gegen solche naiven Vorstellungen und Klischees kämpfe ich an. Da wird repräsentiert, nicht malocht. In Kanzleien, die ich kenne, werden zwar tolle Anzüge getragen, aber unzählige Stunden gearbeitet.
Die Welt wird unübersichtlicher, wie finden Abiturienten ihren Weg?
Das ist alles andere als leicht. Studien- und Berufswahl basieren oft auf einem Zufall, weil die Mutter Juristin ist, wird die Tochter das auch. Ich bin für ein Soziales Jahr nach dem Abitur oder für ein Orientierungsjahr, mindestens ein Orientierungssemester, um möglichst viele Richtungen kennenzulernen: Ökotrophologie, Wirtschaftsrecht, Immobilienbewertung, dann höre ich mir mal eine Vorlesung über Staudenkunde oder diätische Küche an. Und manche können erkennen, dass eine Ausbildung für sie der bessere Weg ist. Die Studienberatung kann das nicht abdecken.
Warum leiden Sie so unter der Bildungsmisere?
Ich lehre seit 62 Semestern und halte Bildung für das demokratischste Mittel für den Aufstieg. Bildung soll man genießen, ich will nicht als Spaßbremse unterwegs sein, obwohl mich meine Töchter manchmal „Streberin“ nennen. (Lacht.) Das können Eltern, die wenig Geld haben, ihren Kindern mitgeben: Bildung ist euer Weg, etwas anderes können wir euch nicht mitgeben. Das funktioniert, auch wenn man nicht die hellste Kerze auf der Torte ist.
Sie skizzieren drei Konsequenzen für unsere Gesellschaft. Welche?
Erstens demotiviertes Lehr- und Erziehungspersonal, zweitens immer bessere Noten für schlechter werdende Leistungen – denn schlechte Noten bedeuten Konflikte – und drittens immer mehr ungeeignete Studierende, überbewertete Kinder, die an Hochschulen stranden.
Sie teilen ordentlich aus, haben Sie keine Angst vor Shitstorms?
Ich möchte kein Bashing betreiben, selbst wenn mir das unterstellt wird. Mir geht es um eine ehrliche Auseinandersetzung, einem fairen Streitgespräch stelle ich mich gerne. Bisher erhalte ich viel Zustimmung. Kollegen und Arbeitgeber sind froh, dass ich das Tabu benenne. Im ganzen Land gibt es Gesprächsbedarf.
Das Gespräch führte Ursula Kals.
The Economist, 21 avril
Cash poor : Why can’t stinking rich Ivies cope with losing a few hundred million?
Their huge endowments are not easy to cash in

Full text:
Columbia, the first victim of Donald Trump’s assault on America’s grandest universities, has an endowment of roughly $15bn. Mr Trump’s administration withheld a mere $400m in federal funding when it handed Columbia its peremptory list of demands. Why, indignant alumni ask, did Columbia not simply tell Mr Trump to get lost and fall back on its plump cushion of billions?
Alas for Columbia and other rich universities, the calculus is not so simple. Their endowments are not easy to access. Research grants are not the government’s only leverage. And the chaos Mr Trump has created in the markets makes it a bad time to be selling or borrowing. Indeed, even if research funding were still flowing, the Ivies’ accountants would be losing sleep.
Federal research grants account for a double-digit share of the revenue of most prestigious private universities, so losing them permanently would be a body-blow for any of them. They make up 11%, 15% and 18% of the income of Harvard, Yale and Princeton universities respectively. Columbia, at 20%, is especially vulnerable.
Even for those institutions still receiving such disbursements, the government is imposing arduous new rules. The National Institutes of Health (NIH), which dispense most funds for medical research, announced in February that they will cap the portion of grants that can be spent on overheads at 15%. Previously, about 26% was spent in this way. Universities have challenged the change in court and on April 4th a judge threw out the cap. But the administration has said it will appeal, so all universities may soon have to find extra cash to keep their labs operating.
Universities’ endowments are not as much help as their billion-dollar valuations would suggest. For a start, much of the money is reserved for a particular purpose, funding a specific professorship or research centre, say. Legal covenants often prevent it from being diverted for other purposes. In any case, the income from an endowment is typically used to fund a big share of a university’s operating costs. Eat into the principal and you eat into that revenue stream.
Liquidity trap
What is more, eating into the principal is difficult. Many endowments, in search of higher income, have invested heavily in illiquid assets, such as private equity, property and venture capital. That is a reasonable strategy for institutions that plan to be around for centuries, but makes it far harder to sell assets to cover a sudden budgetary shortfall. And with markets in turmoil, prices of liquid assets such as stocks and government bonds have gyrated in recent days. Endowments that “decapitalise” now would risk crystallising big losses.
The hullabaloo about the campus protests of the past 18 months has spooked big donors, diminishing fund-raising. No wonder that lots of universities are seeking to borrow to tide themselves over. Investors pay no federal tax on the income from most bonds sold by educational institutions, which allows universities to issue debt at relatively low interest rates. They sold almost $12bn of tax-exempt bonds in the first three months of the year, the highest amount on record. Harvard has sold $434m of tax-exempt bonds this year and plans to issue another $750m of the taxable sort, despite its $52bn endowment. But its first bond sale this year raised less than planned: investors, it seems, are not totally confident about universities’ finances.
In part, that is presumably because the Trump administration has many other ways to inflict financial pain on universities apart from withholding research funding. It could make it harder for students to tap the government’s financial-aid programmes. It could issue fewer visas to foreign students, who tend to pay full tuition. With Congress’s help, it could amend tax laws in ways that would hurt universities.
Mr Trump’s previous administration instituted a relatively modest tax on universities’ income from endowments, of 1.4% a year on hoards of more than $500,000 per full-time student. That affected only 52 institutions last year, although the threshold was not indexed to inflation so the number will gradually increase.
Republican congressmen want to expand both the reach and scale of the tax. A bill proposed by Mike Lawler of New York would extend the tax to endowments worth more than $200,000 per student. That would double the number of universities that would have to pay. Another bill would raise the excise tax 15-fold to 21%. As a senator, J.D. Vance, now the vice-president, advocated raising the tax to 35% on the richest institutions. All this would hit financial aid for poorer students in particular: almost half of universities’ income from endowments is spent on that, according to the National Association of College and University Business Officers (NACUBO), an advocacy group, and Commonfund, an asset-management firm.
In fact, taxing endowments has some advocates on the left, too. Two Democratic state legislators in Massachusetts, home to Harvard and MIT, have proposed a 2.5% state tax on the endowments of the richest private universities, to fund public education. Democrats in Connecticut (home to Yale) are talking of doing the same.
The untaxed interest on bonds is also in the sights of Republicans who wish to cut taxes in other areas. Eliminating the subsidy not just for universities but also for state and local governments would raise a handy $25bn or so a year. That some of the burden would fall on universities that are bastions of liberal internationalism is merely the cherry on the cake. ■
The Wall Street Journal, 19 avril
Donald Trump Tries to Run Harvard
Many of his demands on the school exceed his power under the Constitution.
Full text:
The Trump Administration on Monday froze $2.2 billion in funds to Harvard after the university refused to surrender to its sweeping demands. Few Americans will shed tears for the Cambridge crowd, but there are good reasons to oppose this unprecedented attempt by government to micromanage a private university.
Stipulate that the feds have a duty to enforce civil-rights laws, and Harvard failed to protect Jewish students during anti-Israel protests. But the university agreed to strengthen protections for Jewish students in a legal settlement with Students Against Antisemitism, which praised it for “implementing effective long-term changes.”
The Trump Administration nonetheless demanded last week that Harvard accede to what is effectively a federal receivership under threat of losing $9 billion. Some of the demands are within the government’s civil-rights purview, such as requiring Harvard to discipline students who violate its discrimination policies. It also wants Harvard to “shutter all diversity, equity and inclusion” programs, under “whatever name,” that violate federal law.
But the Administration runs off the legal rails by ordering Harvard to reduce “governance bloat, duplication, or decentralization.” It also orders the school to review “all existing and prospective faculty . . . for plagiarism” and ensure “viewpoint diversity” in “each department, field, or teaching unit.”
These reforms may be worth pursuing, but the government has no business requiring them. Its biggest overreach is requiring “viewpoint diversity,” which it doesn’t define. Does this mean the English department must hire more Republican faculty or Shakespeare scholars? An external monitor will decide such questions.
If the monitor finds insufficient diversity, however defined, the university must hire “a critical mass of new faculty within that department or field who will provide” that diversity and admit “a critical mass of students” to provide the same. Must Harvard ask applicants if they support Mr. Trump and impose ideological quotas in hiring and admissions?
Harvard is bound by the High Court’s Students for Fair Admissions precedent (2023), which prohibits racial preferences in admissions. The Administration offers no evidence that Harvard is violating the law but intends a fishing expedition to prove it is. It demands to audit Harvard’s hiring and admissions data and publish admissions rates disaggregated by race, GPA and test scores.
Is the aim to use disparate impact analysis—a favorite tool of the left—to tag Harvard with discrimination? Even race-neutral policies—such as admitting more students from low-income schools—might result in racially disparate outcomes. At least the Biden and Obama Administrations did investigations before bringing down a Title IX hammer. The Trump team is shooting first and investigating later.
In a better world, Harvard and all colleges would be less dependent on Washington for money. But Republicans can’t seem to muster the courage to reform the student-loan program, such as capping graduate loans, which would force universities to shrink administrative bloat and politicized departments.
In any case, much of the federal money Harvard receives supports medical research and affiliated hospitals including Boston Children’s. Harvard could fund some though not all of such research with its $53 billion endowment, but there are sure to be casualties from the Administration’s hostage-taking, including perhaps cancer patients.
***
The Supreme Court has repeatedly held that the government may not use federal benefits or funds to coerce parties to surrender their constitutional rights. This is what the Administration is doing by demanding Harvard accede to “viewpoint diversity.”
The Administration is also overstepping its authority by imposing sweeping conditions on funds that weren’t spelled out by Congress. The Justices held in Cummings (2022) that “if Congress intends to impose a condition on the grant of federal moneys, it must do so unambiguously” to ensure the recipient “voluntarily and knowingly accept[ed] the terms.”
Congress can pass a law to advance Mr. Trump’s higher-ed reforms, such as reporting admissions data. But the Administration can’t unilaterally and retroactively attach strings to grants that are unrelated to their purpose. President Trump has enough balls in the air without also trying to run Harvard.
Le Figaro, 19 avril
« Nous demandons la démission de la présidente de Lyon 2 » : la tribune de 50 universitaires en soutien à Fabrice Balanche
TRIBUNE – La violente campagne de dénigrement dont le géographe est victime est un signal d’alarme, s’inquiètent plus d’une cinquantaine d’universitaires dans une lettre ouverte initiée par Xavier-Laurent Salvador et signée par Jean-Michel Blanquer et Luc Ferry.
Full text:
L’affaire survenue le premier avril 2025 sur le campus de Bron (université Lyon 2), visant le géographe Fabrice Balanche, est d’apparence simple, mais elle révèle un tournant inquiétant dans le rapport que les universités françaises entretiennent avec la liberté académique, la neutralité du service public et la gestion des conflits idéologiques contemporains.
Fabrice Balanche, maître de conférences habilité à diriger des recherches, spécialiste reconnu de la Syrie et des dynamiques géopolitiques du Moyen-Orient, a été la cible d’une violente campagne de dénigrement orchestrée par un groupe d’étudiants se présentant comme « militants antiracistes ». Lui reprochant un supposé soutien au régime syrien de Bachar el-Assad ainsi que des positions prétendument « islamophobes », ces étudiants ont exigé son éviction de l’université, allant jusqu’à publier des visuels diffamatoires et à perturber son enseignement.
La violence du procédé contraste avec la rigueur du travail académique de Fabrice Balanche, dont les publications sont reconnues dans la communauté scientifique internationale. Mais ce n’est pas ici la qualité du savoir qui est jugée : c’est sa conformité à un récit idéologique. La présence même de Balanche dans l’espace universitaire devient un affront aux yeux de militants pour qui l’université ne doit plus être un lieu de recherche libre, mais un instrument au service de luttes identitaires.
L’élément religieux n’est pas secondaire dans cette affaire : il est central. Durant le ramadan, le même groupe d’étudiants avait organisé dix dîners de rupture du jeûne sur le campus, en dehors de tout cadre cultuel officiel. Loin d’être de simples gestes de convivialité, ces iftars ont servi à inscrire visiblement et durablement une pratique religieuse dans l’espace universitaire, au mépris du principe de neutralité du service public. Il ne s’agissait pas tant d’exprimer une foi individuelle que de marquer un territoire idéologique et identitaire, prélude à une offensive plus politique.
Dans ce contexte, la mise en cause de Fabrice Balanche apparaît comme une manœuvre stratégique. Loin d’être spontanée, elle s’inscrit dans une logique de propagande souvent relayée en France par des milieux islamo-gauchistes. La campagne contre Fabrice Balanche visait donc à délégitimer un universitaire dont les travaux contredisent certains récits militants sur la Syrie, en le caricaturant comme un suppôt du régime, quitte à travestir ses analyses, à ignorer ses sources et à attaquer sa personne plutôt que ses idées.
Ce qui s’est passé à Bron n’est donc pas un simple incident : c’est un signal d’alarme. Nous ne laisserons pas l’un des nôtres affronter seul cette offensive.
Mais le plus grave n’est peut-être pas l’attaque elle-même. Le plus préoccupant est la réaction – ou plutôt l’absence de réaction – de l’institution universitaire. L’administration de Lyon 2 s’est montrée d’une extrême prudence, puis d’une complaisance glaçante. La présidente de l’université, Mme Isabelle von Bueltzingsloewen, au lieu de soutenir l’un de ses enseignants agressé dans l’exercice de ses fonctions, a choisi de remettre en question sa légitimité scientifique en contestant publiquement sa liberté académique. Ce geste marque une véritable rupture morale. Cet abandon d’un collègue constitue un acte d’indignité.
Dans un premier temps, aucune mise au point claire n’a été faite, aucune défense ferme de la liberté académique n’a été formulée. Il a fallu attendre la mobilisation d’universitaires français et étrangers, ainsi que la motion unanime de l’UFR Temps et territoires dénonçant une atteinte grave à la liberté académique, pour que l’institution reconnaisse enfin l’ampleur du problème. Mais, à ce stade, le mal est fait : le signal envoyé est que l’université recule quand il faudrait résister. Ce recul prend la forme d’un évitement, d’une faiblesse institutionnelle qui permet aux forces les plus radicales d’imposer leur loi sur le terrain universitaire. Plutôt que d’affirmer des principes clairs – liberté académique, neutralité de l’espace public, primauté du savoir sur l’idéologie –, l’université laisse s’installer un rapport de force où les plus bruyants, les plus agressifs, les plus aptes à instrumentaliser les émotions et les symboles dictent leur agenda.
Cette passivité n’est pas sans conséquences. Elle encourage la censure et l’autocensure. Elle incite les enseignants-chercheurs à éviter certains sujets, à euphémiser leurs propos, à contourner les zones sensibles, de peur d’être dénoncés, harcelés ou lâchés par leur propre institution. Elle transforme les universités en lieux de surveillance mutuelle, où la liberté de penser devient suspecte, où la complexité scientifique doit céder au simplisme militant.
Ce qui s’est passé à Bron n’est donc pas un simple incident : c’est un signal d’alarme. Nous ne laisserons pas l’un des nôtres affronter seul cette offensive. Nous nous tenons résolument aux côtés de Fabrice Balanche, à la fois pour le défendre publiquement, mais aussi pour l’assister concrètement sur le plan judiciaire. Nos collectifs sont mobilisés et disposent des ressources nécessaires pour faire valoir le droit, la justice et l’honneur du service public. L’université française doit se ressaisir. Elle doit redire fermement que la recherche n’est pas un crime, que l’analyse critique n’est pas une agression, que la rigueur scientifique ne doit pas céder aux passions identitaires. Enfin, il faut tirer toutes les conséquences de cette crise : la présidente de l’université Lyon 2 ne peut pas rester en fonction après un tel reniement des principes fondamentaux de la république universitaire. Nous demandons sa démission.
Le Figaro, 18 avril
«C’est devenu une vraie ZAD» : à Sciences Po Grenoble, les bloqueurs obtiennent un vote sur le soutien à la Palestine
Après une série de blocages, les militants ont obtenu de rédiger une motion sur Gaza qui sera soumise au vote du conseil d’administration le 24 juin.
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Après les manifestations pro-Palestine de 2024, Sciences Po Paris s’est récemment engagé à ne plus prendre officiellement de positions politiques. C’est précisément l’inverse qu’exigent aujourd’hui certains militants de Sciences Po Grenoble : un soutien officiel de l’institut d’études politiques (IEP) de Grenoble au peuple palestinien.
Une série de blocages ont en effet été organisés à l’IEP isérois depuis le début de la semaine, en réaction à une série de sanctions prises par la direction. Un bras de fer qui a tourné à l’avantage des activistes, qui ont obtenu de la direction le droit de rédiger une motion qui sera soumise au vote lors du prochain conseil d’administration de l’UGA (université Grenoble Alpes) dont l’IEP fait partie.
Une motion dénonçant la guerre à Gaza et la guerre en Ukraine avait déjà été adoptée par l’UGA en décembre 2024. Sur les réseaux sociaux, les militants évoquent désormais d’une motion «de soutien au peuple palestinien». De la même manière, c’est une motion adoptée par le conseil d’administration de Sciences Po Strasbourg en juin 2024 qui avait permis de suspendre le partenariat entre l’IEP et l’université Reichman en Israël, partenariat rétabli entretemps. «Il ne s’agira que d’exprimer une position consensuelle sur deux conflits qui suscitent une grande émotion au sein de l’IEP comme au sein du Pays, sans incidence juridique pour l’établissement», tempère Sciences Po Grenoble auprès Figaro.
Le symbole des mains rouges
À l’origine de cette invraisemblable situation, un banal match de football. Le 22 mars dernier, l’équipe masculine de Sciences Po Grenoble affronte celle de Sciences Po Lyon. À l’issue de la rencontre, les joueurs de Grenoble posent avec un drapeau palestinien et une banderole frappée affichant le slogan suivant : «SCPO l’ouverture au monde s’arrête à Gaza». Une façon d’afficher leur soutien à la cause palestinienne en détournant de façon sarcastique la devise de l’IEP de l’Isère «L’ouverture aux mondes». Plus dérangeant encore, la banderole est frappée de mains rouges, un symbole controversé, qui est parfois interprété comme renvoyant au massacre de deux Israéliens en octobre 2000 à Ramallah. Dans la foulée, la photographie est partagée sur les réseaux sociaux par l’un des membres de l’équipe.
«La direction a été prévenue par un étudiant juif qui s’est senti particulièrement agressé par cette histoire, indique un membre du personnel de l’école qui a souhaité conserver l’anonymat. Heureusement qu’il y a des étudiants juifs à l’IEP sinon ce serait passé comme une lettre à la poste.» Le 11 avril, un mail de la direction est envoyé à tous les élèves et à tous les professeurs de l’IEP. Ces faits «contreviennent à l’obligation de neutralité à laquelle doivent s’astreindre les associations agréées par Sciences Po Grenoble – UGA», explique dans ce courriel le directeur de Sciences Po Grenoble, Simon Persico, en poste depuis début 2025.
Vers des associations politisées ?
Par ailleurs, «le symbole des mains rouges, quoique plurivoque, a suscité de nombreuses polémiques dans la période récente et peut être interprété comme de l’incitation à la haine raciale, antisémite dans le cas d’espèce. Enfin, ces faits portent atteinte à la réputation de l’établissement, dont la devise a été détournée», explique le directeur. Le mail indique surtout que plusieurs décisions ont été prises le 10 avril par le comité directeur de l’Association sportive, composé de membres de l’AS et de la direction de l’établissement : l’équipe déclare forfait pour la compétition des Jeux Inter-Sciences Po et l’élève ayant publié la photographie est exclu pour un mois non pas de l’école, mais du club de football. «En parallèle de ces décisions de court terme, nous avons diligenté une enquête administrative», précise enfin le directeur.
L’affaire aurait pu en rester là. C’était sans compter sur la détermination de quelques activistes de l’IEP menés par les syndicats Solidaires étudiants Grenoble, OURSE (Organisation Universitaire pour la Représentation Syndicale Étudiante) ou le collectif UGA pour Gaza. Le lundi suivant, une assemblée générale d’étudiants est réunie et prend la décision de bloquer l’IEP pour contraindre le directeur à revenir sur ses sanctions et obtenir le droit pour les associations de l’école d’être politisées. Le soir, Simon Persico indique dans un autre mail avoir «entamé des discussions avec plusieurs représentant·es des étudiant·s, élu·es comme non élu·es» (sic.) et accède à un certain nombre de revendications.
Ainsi, «une motion relative à la situation à Gaza» proposée par les activistes sera mise au vote «lors du Conseil d’administration du 24 juin», précise le directeur. L’IEP s’engage aussi à «rembourser les étudiants de l’équipe de football» qui avait déboursé environ 150 euros pour s’inscrire au tournoi inter-Sciences Po et, surtout, à «accélérer la réflexion sur la réforme de la charte de la vie associative, notamment en ce qui concerne les obligations relatives à la neutralité politique». La question sera abordée lors d’une réunion le mardi 22 avril à 14h prochain. «Nous espérons que ces concessions seront de nature à apaiser les tensions», conclut Simon Persico.
«IEP auto-géré»
Le lendemain, un nouveau blocage a lieu malgré les concessions. Dès 8 heures le mardi, barrières, poubelles et pancartes s’accumulent devant les entrées. Contrainte à une nouvelle négociation, l’administration obtient rapidement la levée du blocage aux alentours de 9 heures. En échange, les militants ont l’autorisation de militer librement au sein de l’école ce jour-là. Rapidement, des slogans et des pancartes sont placardés sur les murs aux côtés des drapeaux palestinien ou antifasciste. «IEP auto-géré» ; «Neutralité = Complicité» ; «From Sciences Po to Gaza Palestine will be free», pouvait-on lire dans les couloirs ce mardi 15 avril, selon des photos transmises par les étudiants.
«C’est devenu une vraie ZAD, témoigne un étudiant qui préfère conserver l’anonymat. Ils ont pris possession d’un amphi et ils passaient dans les cours pour faire des discours partout. C’était n’importe quoi. L’IEP était véritablement auto-géré.» L’IEP avait été nettoyé dès le lendemain. Mais ce jeudi 17 avril, selon les communications Instagram du syndicat étudiant «OURSE», un groupe d’étudiants travaillait à la rédaction de la motion relative à la situation à Gaza qui doit être soumise au vote lors de la prochaine réunion du Conseil d’administration.
L’IEP confirme au Figaro que la charte des associations pourrait être amenée à évoluer. Mais elle rappelle que «les activités de nature politique ne peuvent être financées par l’IEP. Et elles continueront à avoir pour interdiction d’associer le nom de l’école à leurs actions politiques. Dans tous les cas, la réforme de la charte de la vie associative sera validée par les services juridiques du Rectorat avant son passage devant le CA.»
En attendant, les bloqueurs de Sciences Po Grenoble ont reçu le soutien de la députée LFI de l’Isère Elisa Martin. «C’est au tour de l’IEP de Grenoble de prendre des sanctions pour faire taire les voix qui questionnent le silence complice des institutions face à l’horreur qui se déroule en ce moment à Gaza, a-t-elle déclaré dans un communiqué. La jeunesse a raison de soutenir le peuple palestinien !»
Neue Zürcher Zeitung, 18 avril
Morddrohungen, Israel-Hass: Berlins antiisraelische Szene radikalisiert sich
Der Journalist Nicholas Potter, der über Antisemitismus schreibt, wird mit dem Tod bedroht, an der Humboldt-Universität rufen Aktivisten zur Auslöschung Israels auf. Berliner Intellektuelle verurteilen die Vorfälle.

Full text:
Der Journalist Nicholas Potter von der linken «taz» in Berlin schreibt über den Nahostkonflikt und linken Antisemitismus. Linke Aktivisten fühlen sich gemeint und führen seit Wochen eine Verleumdungskampagne gegen Potter, hetzen in den sozialen Netzwerken, formulieren Drohungen, versuchen ihn so einzuschüchtern.
Nun ist in Berlin ein Plakat mit der Überschrift «Wanted» aufgetaucht, mit dem Gesicht von Potter und dem Spruch «From the river to the sea». Die «taz» hat dies auf ihrer Homepage öffentlich gemacht. Damit sei «eine neue Stufe der Eskalation» erreicht, «an der jede Diskussion über legitime Kritik endet», schreibt die Chefredaktion. Man verstehe die Plakataktion als offenen Aufruf zu Gewalt und als Morddrohung. Die Zeitung erstattete Anzeige.
Die Schriftstellervereinigung PEN Berlin verurteilte die Drohung und zitierte daraus: Menschen wie Potter könnten «bluten wie jeder andere auch», könnten «erniedrigt und eliminiert werden». Die Polizei sagte auf Anfrage, sie prüfe den Sachverhalt.
Ebenfalls Mitte Woche haben Palästina-Aktivisten einen Hörsaal der Humboldt-Universität (HU) in Berlin besetzt. Sie sprühten Parolen wie «Zionisten sind Faschisten» an die Wand oder «Intifada bis zum Sieg», dazu das rote Dreieck, das Symbol der Hamas. Sie rissen Sitzbänke heraus und hielten angezündetes Feuerwerk aus dem Fenster. Der Raum kann für Monate nicht mehr genutzt werden.
Auf Anordnung der Universität räumte die Polizei das Gebäude. Gegen 90 Personen wurden Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigungen eingeleitet. Auf Bannern sei das Existenzrecht Israels geleugnet und Gewalt verherrlicht worden, hiess es in einer Stellungnahme der HU-Leitung. Damit sei eine rote Linie überschritten worden. Die Aussagen seien «ein eklatanter Widerspruch» zu den freiheitlich-demokratischen Werten, denen die HU verpflichtet sei.
«Sympathien für eine Terrororganisation»
Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben antisemitische Straftaten in der deutschen Hauptstadt deutlich zugenommen. Laut Generalstaatsanwaltschaft ist deren Zahl im vergangenen Jahr um 29 Prozent gestiegen.
Angriffe im Kontext des Nahostkonflikts treffen zunehmend auch Journalisten, wie der Fall Nicholas Potter zeigt. Reporter ohne Grenzen veröffentlichte kürzlich die Zahlen: Von 89 gewalttätigen Angriffen auf Medienschaffende, die es 2024 rund um propalästinensische Demonstrationen gab, ereigneten sich 38 davon allein in Berlin.
Philipp Peyman Engel, der Chefredaktor der «Jüdischen Allgemeinen», setzt «propalästinensisch» in Anführungsstriche, wenn er von den Aktivisten an der Humboldt-Universität spricht. Diese demonstrierten unverhohlen für die Hamas und für die Auslöschung Israels, sagt Engel auf Anfrage. «Den Aktivisten ist das Schicksal der Menschen in Gaza komplett gleichgültig. Triebfeder ihrer gewaltsamen Stürmung der Universität ist der Hass auf den jüdischen Staat und Sympathie mit einer Terrororganisation, die für das Böse schlechthin steht.»
Wie sich die israelfeindliche Szene radikalisiert habe, zeigten auch die Mordaufrufe gegen Potter, sagt Engel. Auch er erhalte immer wieder Hassnachrichten und Drohungen, bei Lesungen stehe er unter Polizeischutz. «Eine wehrhafte Demokratie darf sich dies nicht gefallen lassen», sagt er. «Wer ‹Nie wieder!› und das staatliche Gewaltmonopol wirklich ernst meint, muss die Terrorproteste an den Universitäten und Drohungen gegen Journalisten mit aller rechtsstaatlich möglichen Härte bekämpfen.»
Bedrohte Pressefreiheit
Als einen Skandal bezeichnet Felix Klein, Antisemitismus-Beauftragter der deutschen Regierung, die Drohungen gegen Potter. Man könne solche Drohungen als antisemitischen Angriff deuten, es sei aber auch ein Angriff auf die Pressefreiheit. «Beides ist schon für sich genommen absolut inakzeptabel, aber in der Kombination noch unerträglicher», sagt Klein. «Antisemitismus ist eine Bedrohung unserer demokratischen Grundwerte, zu denen wesentlich auch die Pressefreiheit zählt.»
Dass die feindselige Haltung gegenüber Jüdinnen und Juden in Berlin ausgeprägter sein soll als andernorts, verneint er.
Für Deniz Yücel, den Sprecher des PEN Berlin, ist mit der Drohung gegen Potter eine «neue Eskalationsstufe» erreicht. Man sei grundsätzlich dafür, die Grenzen der Meinungsfreiheit so weit wie möglich auszulegen, heisst es in einer Stellungnahme. «Aber bei Morddrohungen gibt es nichts zu diskutieren. Kritik ist kein Verbrechen, Mordaufrufe schon.» Jetzt müssten propalästinensische Stimmen zeigen, dass auch sie diese Grenzen ziehen und die Kampagne gegen Nicholas Potter verurteilten.
Bisher hat man von der Seite wenig gehört.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18 avril
Antisemitische Parolen: Emil-Fischer-Hörsaal der Humboldt-Uni verwüstet
Propalästinensische Demonstranten haben an der Berliner Humboldt-Universität schwere Sachschäden angerichtet. Fotos aus dem Inneren des inzwischen gesperrten Gebäudes zeigen antiisraelische Graffiti.
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Mit rund 350 Einsatzkräften musste die Polizei Berlin am Mittwoch den Emil-Fischer-Hörsaal der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) räumen. 89 Personen hatten die Zugänge zum Saal von innen verbarrikadiert. Gleichzeitig versammelten sich Personen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Nach Mitteilung der Polizei trugen die Kundgebungsteilnehmer „palästinensische Fahnen sowie sogenannte Palästinensertücher“. Aus den Fenstern der Universität hängten die besetzenden Personen Transparente mit die Terrororganisation Hamas verherrlichenden Parolen. Aus einem Fenster wurde gezündete Pyrotechnik geworfen sowie Flüssigkeit, mutmaßlich Urin, geschüttet.
Gegen 15.30 Uhr übersandte das Präsidium der Humboldt-Universität ein Räumungsersuchen an die Polizei. „Grundlage dieser Entscheidung waren unter anderem Inhalte auf Transparenten, Bannern und Wandbeschriftungen, auf denen das Existenzrecht des Staates Israel geleugnet wurde“, erklärt das Präsidium der HU.
Gegen 17.20 Uhr gelang es den Einsatzkräften verbarrikadierte Türen zum Hörsaal zu öffnen. Im Anschluss brachten sie die darin befindlichen Personen nach und nach in einen Hof, wo die Identitäten festgestellt wurden. Im Anschluss wurden Platzverweise ausgesprochen. Beim Hinunterführen griffen zwei Personen die Einsatzkräfte tätlich an und leisteten Widerstand, dabei erlitten zwei Polizeibeamte Handverletzungen. Sie konnten ihren Dienst jedoch fortsetzen. Gegen 20 Uhr wurden die letzten Personen aus dem Hörsaal geführt. Die Einsatzkräfte stellten großflächige auf Wände und Inneneinrichtung geschmierte Parolen sowie entfernte Innentüren und Hörsaalbänke fest. Die „Bild-Zeitung“ veröffentlichte ein Foto aus dem zerstörten Hörsaal. Sie zeigen Schmierereien wie „Deutschland = Faschismus“ und „From the river to the sea“.
Hörsaal für Wochen oder Monate nicht mehr nutzbar
Insgesamt wurden 100 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts des schweren Hausfriedensbruchs, des besonders schweren Landfriedensbruchs, der Volksverhetzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie des Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte eingeleitet. Es wurde erheblicher Sachschaden im Hörsaal sowie im gesamten Gebäude verursacht, dessen Ausmaß aktuell begutachtet wird. „Schon jetzt ist klar, dass die Beschädigungen so gravierend sind, dass der Raum für Wochen, möglicherweise Monate, nicht für die Lehre zur Verfügung stehen wird. Die dort geplanten Veranstaltungen müssen in andere Räume verlegt oder digital angeboten werden. Der finanzielle und organisatorische Schaden trifft die gesamte Hochschulgemeinschaft“, erklärt die Hochschule.
Der hochschulpolitische Sprecher der AfD-Hauptstadtfraktion, Martin Trefzer, erklärte gegenüber der F.A.Z.: „In Zukunft muss gelten: Wer die Wände von Hörsälen mit antisemitischen Parolen beschmiert oder gar zu Gewalt greift, muss direkt von der Hochschule fliegen. Der Schutz jüdischer Hochschulangehöriger muss endlich Priorität haben.“
Carl Spahlinger, Landeskoordinator der Juso-Hochschulgruppen Berlin, sagte: „Wer Hass und Antisemitismus schürt, kämpft nicht für eine sichere und diskriminierungsfreie Hochschule. Es ist höchste Zeit, dass alle, die diese Werte wirklich vertreten, klar Haltung zeigen und Antisemitismus entschieden entgegentreten.“ Bereits bei der Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften der HU im Mai 2024 und weiteren Besetzungen an der Freien Universität sowie der Alice-Salomon-Hochschule beschmierten die Besetzer die Wände von Universitätsräumen mit antisemitischen Parolen.
Neue Zürcher Zeitung, 19 avril
Angst vor dem Volk: Demokratien verwandeln sich immer mehr in Richterstaaten
In vielen Ländern agieren Gerichte übergriffig und schränken die Politik ein. Sie handeln mit dem Ziel, die Demokratie zu verteidigen. In Wahrheit schaden sie ihr.
Le Point, 18 avril
Quand la présidente de l’université Lyon-2 dézingue son professeur agressé
Après l’agression d’un enseignant à Lyon-2, sa présidente l’accable plutôt que de le défendre, révélant un climat universitaire explosif.
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Le lâchage est si brutal, la charge si violente qu’elle a estomaqué nombre de collègues de Fabrice Balanche, ce géographe spécialiste du Moyen-Orient, maître de conférences à l’université Lyon-2, victime d’une intolérable intimidation le 1er avril dernier. Ce jour-là, une vingtaine de militants masqués, affiliés au groupe radical « Lyon-2 Autonome », avaient fait irruption dans son amphithéâtre, le forçant à quitter les lieux en hurlant des insultes – « sioniste », « raciste », « islamophobe » – devant une cinquantaine d’étudiants médusés. La scène, d’une violence inouïe, filmée, avait soulevé l’indignation jusqu’aux plus hautes sphères de l’État, de François Bayrou à Élisabeth Borne.
Restée jusqu’à présent très discrète, la présidente de l’université aurait pu faire front pour défendre son enseignant menacé. À l’inverse, dans une réaction exclusive publiée ce 16 avril par LaTribune de Lyon, Isabelle von Bueltzingsloewen choisit une voie troublante, condamnant du bout des lèvres l’attaque – des « faits intolérables » –, et fustigeant vertement… la victime, accusée d’avoir tenu des « paroles affligeantes, complotistes et délétères pour l’université ». « Je suis en colère car il y a eu des usages de termes qui ont quand même été très durs. “Premier blocage islamiste de France”, il fallait l’inventer », dit-elle à nos confrères, confiant « ne pas avoir été étonnée que [cette interruption] tombe sur ce collègue-ci » au vu de ses « positionnements sur Gaza ». Un désaveu public, d’une violence institutionnelle inédite.
Inversion des rôles
La présidente reproche à l’enseignant ses interventions médiatiques, où il dénonçait un « groupe d’islamogauchiste » et des « dérives islamistes » à l’université. « C’est à lui de trouver sa place », assène-t-elle. « L’affaire n’est pas terminée, nous allons en discuter au cours du prochain conseil d’administration. » Une inversion des responsabilités que plusieurs, en coulisse, jugent proprement sidérante. « Fabrice Balanche est le meilleur spécialiste de la Syrie. Il n’a commis aucun délit, aucune faute disciplinaire. Il est un universitaire, comme la présidente, dont l’indépendance et la liberté académiques sont garanties par la Constitution », tempête un confrère, demandant l’anonymat pour se protéger du « climat délétère » qui gangrène le campus de Bron. « Elle fait de lui un procès politique, en réécrivant les faits. La réalité, c’est qu’un commando de nervis a intimidé un enseignant, et c’est lui que l’on accuse ! Madame von Bueltzingsloewen a perdu sa boussole. »
Fabrice Balanche, lui, se dit abasourdi. « Je ne sais pas quoi faire, les bras m’en tombent », confie-t-il, annonçant qu’il envisage de consulter son avocat. « Elle lie mon agression à mes positionnements sur Gaza. Mais j’aimerais savoir ce qu’ils sont : je n’ai écrit sur Gaza que dans le cadre d’analyses géopolitiques, je n’ai jamais exprimé d’opinions personnelles ! Si madame la présidente confond les deux, ce n’est pas étonnant que les étudiants soient manipulables », assène-t-il. « Je ne sais pas si elle s’en rend compte, ou si ses propos ont été mal reproduits par LaTribune de Lyon. » La présidente n’était pas joignable, mercredi soir, pour confirmer ses propos.
« Sa stratégie est de désamorcer le conflit en permanence. On donne une salle aux militants pour éviter des violences, on les laisse bloquer le campus de la Porte des Alpes, on annule des examens pour éviter que les étudiants qui manifestent soient pénalisés, on laisse les tags propalestiniens recouvrir les murs de l’université… Cela fait des années que ça dure », grince Fabrice Balanche. La présidente de l’université, si elle lui a accordé la protection fonctionnelle après son agression, ne l’a jamais appelé.
Un campus sous tension
Depuis le 7 octobre 2023, le campus de Bron, bastion de la gauche radicale, est secoué par une radicalisation croissante. Tags proclamant « De la mer au Jourdain, la Palestine aux Palestiniens », appels à des iftars dans des salles universitaires, coins prière illégaux : une minorité agissante, portée par « Lyon-2 Autonome », impose sa loi. Le 28 mars, l’interdiction d’un iftar – après des signalements pour atteinte à la laïcité – met le feu aux poudres. Balanche, qui avait commenté ces dérives sur CNews, devient une cible. Le lendemain, son cours est pris d’assaut.
L’université, après un silence embarrassé, accorde à Balanche la « protection fonctionnelle » et dépose un signalement au parquet. Mais la présidente, dans un numéro d’équilibriste, semble aujourd’hui « plus soucieuse de ménager les militants que de défendre son enseignant », souligne un universitaire lyonnais. « Pourquoi ne critique-t-elle jamais le profil de son vice-président, Willy Beauvallet-Haddad ? C’est pourtant un militant propalestinien affiché, complaisant avec le Hezbollah. » Ces derniers mois, l’organisation de séminaires comme « Crimes de guerre, crimes contre l’humanité, génocide ? Israël au tribunal ! » (finalement annulé par la préfecture), ou l’invitation controversée de Maryam Abu Daqqa, membre d’une organisation classée terroriste, ont créé des remous.
L’affaire dépasse Lyon-2. Pour l’historien Pierre Vermeren, cosignataire d’une tribune de soutien à Fabrice Balanche, elle interroge avant tout la liberté d’expression dans les universités, où une minorité bruyante parvient à imposer sa censure par l’intimidation. « Balanche est le meilleur spécialiste du conflit syrien en France, celui qui avait compris ce qui se passait dix ans avant les autres. La présidente de Lyon-2, en réalité, lui reproche d’avoir parlé aux médias, et d’avoir dénoncé le laxisme d’une direction qui avait fermé les yeux sur l’organisation de prières dans l’enceinte de l’établissement. Fabrice Balanche est élu maître de conférences, il a fait sa place à l’université depuis longtemps. Il l’a faite scientifiquement, et par ses étudiants. »
Le Point, 17 avril
Coin prière, prof sous protection… : que se passe-t-il à la fac Lyon-2 ?
ENQUÊTE. Alors que le géographe Fabrice Balanche a vu son cours interrompu par des militants masqués le 1er avril, une minorité de gauche radicale secoue l’université, avec de nouvelles revendications islamistes.
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Sur les murs de la cafétéria, les tags ont été grossièrement repeints en gris. Ils ont depuis été réécrits en violet sur les vitres : « De la mer au Jourdain, la Palestine aux Palestiniens », « Boycott Israël », et un immanquable « Free Palestine » sur toute la longueur d’un bâtiment. Dans les couloirs s’affichent les visages des militants palestiniens Georges Abdallah ou Maryam Abu Daqqa, considérés en lien avec des organisations terroristes.
Bienvenue à l’université Lyon-2, sur le campus Porte des Alpes, situé à Bron, en banlieue lyonnaise. Ici, la gauche radicale règne en maître. Au centre du campus, le bâtiment H fait figure de bastion. Un tag « Tue un islamophobe » accueille le visiteur à l’entrée. La fac est connue pour être l’épicentre de la gauche à Lyon. Mais depuis le 7 octobre 2023, la tension est montée d’un cran au sein de l’université, secouée par les revendications très bruyantes d’une minorité active, notamment sur la question palestinienne.
« L’université est le reflet de ce qui se passe au sein de la société, estime de son côté la présidence de l’université, contactée par Le Point. Il y a eu une manifestation propalestinienne au printemps dernier ainsi que deux blocages du site de Bron au mois de décembre, le second nous ayant conduits à faire intervenir les forces de l’ordre. Et nous avons subi plusieurs campagnes de tags sur nos deux campus. Mais nous n’avons pas connu de débordements comme à Sciences Po Paris ou à Strasbourg. »
Un grave débordement a pourtant eu lieu le mardi 1er avril. Vers 15 heures, plusieurs individus masqués pénètrent dans un amphithéâtre, en plein cours sur les accords euroméditerranéens. « Racistes, sionistes, c’est vous les terroristes ! » crie le groupe face à cinquante étudiants. Affublés de capuches et de casquettes, ils déploient une banderole « Pour une Palestine libre, non au nettoyage ethnique ».
Ce cours n’a pas été choisi au hasard. Il cible son professeur, le géographe Fabrice Balanche. « Ils ont entouré la chaire et ont commencé à m’invectiver, en me traitant de sioniste, d’islamophobe, de pro-Assad… » détaille-t-il au Point. Le professeur range ses affaires et quitte la salle sous les invectives. La scène, filmée, provoque un tollé. François Bayrou et Élisabeth Borne s’en émeuvent. De son côté, l’université a fait un signalement auprès du parquet de Lyon, qui a ouvert une enquête pour « entrave à l’exercice de la fonction d’enseignant ». Fabrice Balanche a également déposé plainte.
Le mardi 8 avril, le géographe a repris les cours dans le calme. À ceci près qu’un vigile monte la garde devant son amphi. Selon nos informations, l’Uclat (une cellule de la DGSI) évalue en ce moment le sérieux des menaces pesant sur lui, afin d’envisager une protection policière. La présidence de l’université lui a proposé de délocaliser son cours sur un autre campus. « Et pourquoi pas dans un donjon ? Ce serait une désertion », refuse Fabrice Balanche, qui ne souhaite pas céder le terrain à une minorité.
On connaît cette minorité sous le nom de Lyon-2 Autonome. Une bonne trentaine d’étudiants très actifs sur les réseaux sociaux. Il y a un mois, Lyon-2 Autonome a demandé et obtenu la salle H.103 pour ses activités militantes. Selon l’université, contactée par Le Point, le lieu devait à l’origine abriter des débats sur la situation financière des établissements d’enseignement public supérieur. « Sa mise en place a permis de désamorcer des situations qui auraient pu devenir très conflictuelles, voire dégénérer comme cela a été le cas à Rennes 2, à Bordeaux Montaigne, à Poitiers… qui ont dû fermer leurs campus pendant plusieurs semaines », développe la présidence.
Mais les « autonomes » ont vite dépassé le cadre autorisé. « Dans cette salle, il y avait des débats, des documentaires, des friperies solidaires, des drag shows… elle devait créer du lien social et sensibiliser à la cause palestinienne, raconte un étudiant qui suit ses cours dans le bâtiment H. On arrivait à la fin du ramadan, alors Lyon-2 Autonome a proposé des repas de rupture du jeûne. Et puis, certains étudiants voulaient prier. Ils ne voulaient pas les empêcher, alors ils ont créé un coin prière dans la salle. » « Au sein de la salle occupée, nous laissons la possibilité aux étudiant.e.s de toutes confessions de prier », assume le groupe sur le site d’extrême gauche Rebellyon, au mépris de la laïcité en vigueur à l’université.
« Ça a dégénéré »
Les appels à la rupture du jeûne (iftars) ont été annoncés par des publications représentant des femmes voilées. L’UNI, syndicat étudiant situé à droite, a signalé leur existence le 18 mars. « La fac met souvent une salle à disposition pour des débats. Mais là, ça a dégénéré », confie un proche de la présidence. La référente laïcité et la présidente ont suggéré aux étudiants de parler de « dîner partagé ». « Islamophobes ! » leur ont-ils répliqué, avant de reproposer un repas le lendemain.
La salle a donc été fermée le jeudi 27 mars. Le lendemain, Lyon-2 Autonome bloquait le campus, provoquant la fermeture de la fac pour une journée. « 20 personnes arrivent donc à bloquer 20 000 élèves », se désole Fabrice Balanche. La polémique enfle autour du coin prière. Fabrice Balanche l’évoque dans une interview le 31 mars sur la chaîne CNews. Le lendemain, Lyon-2 Autonome interrompt son cours en l’accusant pêle-mêle d’« islamophobie », de s’exprimer sur CNews, de participer à des think-tanks « sionistes » ou encore d’avoir rencontré Bachar el-Assad en 2016 à l’occasion d’une visite parlementaire controversée, bien que le professeur ait toujours condamné le régime.
À Lyon-2, les syndicats plus structurés sont loin de condamner cette action. L’Unef, par exemple, fustige les « discours sexistes, racistes ou d’appels à la haine d’enseignants-chercheurs, qui n’ont rien à faire dans les universités ». « On soutient ces étudiants qui se mobilisent contre ces professeurs, qui selon nous ne devraient plus faire cours à l’université », assume Tom Rioufol, vice-président de l’Unef Lyon, rencontré par Le Point.
Ancien militant à l’Unef de Besançon dans sa jeunesse, Fabrice Balanche s’étrangle. « L’Union étudiante, syndicat créé il y a deux ans, a siphonné l’Unef. C’est la course à qui sera le plus à gauche », décrypte un autre syndicaliste étudiant.
« L’extrême gauche est comme désinhibée sur l’ensemble des campus lyonnais, et à Lyon-2 en particulier, constate Barthélémy Cayre-Bideau, porte-parole de l’UNI Lyon. Il y a encore quelques années, on parvenait à s’exprimer et tracter sur le campus des Berges du Rhône. Maintenant, c’est compliqué… »
En décembre 2024, à l’occasion des élections étudiantes, une demi-douzaine de militants de l’UNI se sont rendus en tramway sur le campus de Porte des Alpes, à Bron. « Ils ont été pris à la gorge par une cinquantaine d’antifas qui les ont chassés. Heureusement, ils ont pu sauter dans un bus à proximité, sinon il y aurait pu avoir un drame », s’alarme Barthélémy Cayre-Bideau.
Une conférence signalée en douce
Selon Fabrice Balanche, Lyon-2 Autonome l’a aussi visé en raison de propos tenus lors d’une conférence le 12 mars à Lyon. Invité au sujet des attentats islamistes, le géographe a abordé le cas des attentats suicides commis par des femmes, et plus spécifiquement ce qui leur est réservé au paradis. Il citait alors un passage du livre Terreur et martyre (2009) de Gilles Kepel.
Dans la salle, plusieurs étudiants mal intentionnés prennent note de ses propos et les signalent discrètement à l’université Lyon-2 pour « islamophobie » et « sexisme ». Ils ont été pris au sérieux par le cabinet de la Comue (communauté d’universités lyonnaises) qui a sollicité, selon un proche de l’affaire, l’organisateur de la conférence. Lequel a dû justifier en détail, sur la foi de sources académiques, l’intervention de Fabrice Balanche… « Va-t-on devoir faire attention à tout ce qu’on dit en cours, voire en dehors ? » souffle un prof historique, inquiet de perdre la « grande liberté pédagogique et académique » que lui offre Lyon-2.
La fac lyonnaise s’était aussi illustrée fin septembre 2023, lorsque le syndicat Solidaires Étudiants avait invité Maryam Abu Daqqa à une conférence. Elle était présentée comme une « militante féministe palestinienne ». Or, Maryam Abu Daqqa appartient au Front populaire de libération de la Palestine (FPLP), une organisation considérée comme terroriste par l’Union européenne, et qui a revendiqué plusieurs prises d’otages israéliens.
Fabrice Balanche alerte la direction. « L’université est un lieu de débat, pas d’invective », rappelle-t-il. La conférence est finalement autorisée sans Maryam Abu Daqqa. Les organisateurs trouvent la parade : ils l’invitent dans le public et lui tendent longuement le micro. « Un vrai doigt d’honneur », peste un professeur mécontent.
Un séminaire sur la Palestine très engagé
Quelques mois plus tard, en janvier 2024, une nouvelle conférence appelée « Crimes de guerre, crimes contre l’humanité, génocide ? Israël au tribunal ! » est annulée à la demande de la préfecture du Rhône. Et depuis l’an dernier, Lyon-2 accueille un séminaire universitaire sur la Palestine. Celui-ci entend donner la parole aux chercheurs palestiniens, dont la production « demeure entravée, et parfois invisibilisée par […] l’ordre colonial et l’apartheid imposé par les autorités israéliennes au sein des territoires occupés de Gaza, de Cisjordanie et de Jérusalem-Est, mais également auprès des Palestinien.nes citoyen.nes d’Israël, et des Palestinien.nes en exil ». Le ton est donné.
L’une des sessions ? « Transplantations d’organes en Palestine, entre biotechnologies et colonialisme de peuplement ». Parmi les organisateurs, l’un des vice-présidents de l’université Lyon-2, Willy Beauvallet-Haddad, militant pro-palestinien assumé sur ses réseaux sociaux. Pas de problème, estime la direction, pour qui ce séminaire présente le conflit israélo-palestinien « d’un point de vue scientifique », aux présentations suivies de « discussions libres qui se sont toujours déroulées de façon paisible ».
La présidence de Lyon-2 serait-elle trop souple ? Elle s’en défend : « Si l’université a toujours tenu à maintenir le dialogue avec le groupe Lyon-2 Autonome comme avec l’ensemble de ses étudiantes et étudiants, elle n’a en aucun cas été permissive. »
Le Figaro, 16 avril
«Qu’est-ce qui cloche dans mon CV ?» : quand la surproduction d’élites mène au déclassement des bac + 5
RÉCIT – C’est un fait social majeur et inquiétant : des centaines de milliers de Français bardés de diplômes plus ou moins prestigieux peinent à atteindre le niveau de vie de leurs aînés. Notre pays serait-il confronté à une «surproduction d’élites» ?
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Les héritiers de Lucien de Rubempré ont remisé leurs poèmes en vers pour des posts sur LinkedIn, le journal intime à ciel ouvert des diplômés du supérieur, et de tout ce que l’époque compte de cadres du secteur tertiaire. « Votre Lucien est un homme de poésie et non un poète, il rêve et ne pense pas, il s’agite et ne crée pas », écrivait Daniel d’Arthez à sa sœur Ève, après avoir croisé le jeune homme boudé par le Paris balzacien du XIXe siècle. Dans un message public publié sur le réseau social professionnel, Émilie se désole aujourd’hui « d’envoyer des candidatures dans le vide, sans réponse, sans considération » aux agences de communication de la capitale « malgré » son « bac + 5 ». Le héros des Illusions perdues accusait les hommes, la société, le hasard d’une conspiration contre son génie. Émilie n’en est pas là. Elle se contente de « pourquoi » adressés à qui voudra bien les entendre. « Pourquoi ça ne fonctionne pas ? Qu’est-ce qui cloche dans mon CV, ma candidature, ou même moi ? »
Émilie a pourtant coché toutes les cases qu’on lui avait demandé de cocher. Les études ? Fait. Le bac en poche, elle a quitté son Finistère natal pour décrocher un master en marketing digital dans une école privée où la scolarité coûte une fortune, et a souscrit un prêt. Une expérience associative ? Fait aussi. Un stage dans son domaine de prédilection ? Son CV mentionne cinq mois passés dans une boîte de com. Résultats des courses : un vague CDD d’un an à la suite de son alternance au sein d’un dispositif chargé de draguer les investisseurs étrangers, puis plus rien. Les entretiens d’embauche se comptent sur les doigts d’une main et décrocher un « non » aimable d’un recruteur pressé relève de l’exploit.
« Quand un employeur daigne me contacter, c’est souvent pour disparaître sans explication », souffle la jeune femme, dont les péripéties ne sont pas exceptionnelles. Un petit tour sur LinkedIn permet de mesurer l’ampleur du carnage. Les témoignages de surdiplômés en quête d’un emploi à peu près stable se mêlent à ceux qui se désespèrent de gagner trois francs six sous une fois en poste. Sur son profil, Salma soupire d’essuyer des refus alors qu’elle ne se tourne pas les pouces depuis l’obtention de son master en communication des médias dans une formation réputée fin 2024. Elle confie au Figaro avoir envoyé entre « 120 et 150 CV » en vain. Ses amies sorties d’écoles de commerce respectables sont « dans la même galère ».
Le bac +5 n’est plus un passeport vers l’élite
Dans un pays où le diplôme est censé être le bâton de maréchal du respect, de la réussite et de la prospérité, ces références ont-elles été flouées ? Le bac + 5 ne serait plus un passeport vers l’élite ? Dans L’Éducation sentimentale (1869), Flaubert montrait déjà que, malgré ses études, ce pauvre Frédéric Moreau était incapable de s’élever sans capital ou relations. Aujourd’hui, une poignée de diplômés fortunés et l’explosion des vols low cost, qui maintiennent l’illusion d’une génération dorée alternant week-ends à Barcelone et virées à Prague, camouflent mal un effet de structure.
Les personnes qui ont des diplômes n’ont pas les positions sociales qui correspondaient à ces diplômes une génération avant
Hervé Le Bras, en 2019, sur France Culture
Accéder aux places de choix, sans surplus d’énergie, de chance, ou coup de pouce de papa (cumuler plusieurs de ces atouts est conseillé) vire au chemin de croix. « Les personnes qui ont des diplômes n’ont pas les positions sociales qui correspondaient à ces diplômes une génération avant », soulignait le démographe Hervé Le Bras en 2019, sur France Culture. En 1970, la France était d’une simplicité limpide : 6 % des Français occupaient un poste de cadre et 6% des gens avaient suivi des études supérieures. Trois décennies plus tard, la donne a changé et le déclassement saute aux yeux. Les cadres sont 18 % mais 36 % ont un diplôme du supérieur (BTS, licence, master, etc.). Et selon l’Insee, en 2029, un salarié sur cinq (20,4 %) en France détient un diplôme de niveau supérieur à celui le plus courant dans sa catégorie socioprofessionnelle.
Fuite désespérée vers le diplôme
Les détenteurs d’un bac + 5 ont de quoi s’arracher les cheveux, car eux sont 31,2 % à être déclassés. Leur salaire s’érode. Selon une enquête de 2017 du Centre d’études et de recherches sur les qualifications (Céreq), les diplômés de masters universitaires arrivés sur le marché du travail en 2010 gagnaient 12 % de moins qu’une personne ayant un niveau d’étude comparable en 2005 et ayant commencé à travailler en 1998. Les amoureux des lettres, des langues et des arts sont les plus mal lotis. Un an et demi après avoir décroché leur parchemin, ils doivent se contenter de 1774 euros net (ministère de l’Enseignement supérieur, 2024). On ne va pas très loin avec ça dans une grande ville comme Nantes, Bordeaux, Lyon où le prix médian du mètre carré d’un appartement atteint 4500 euros, et moins loin encore à Paris, où il dépasse les 10.000 euros…
Entre 1970 et 2025, la France n’a pourtant connu comme seule guerre que les batailles de clochers de l’émission « Intervilles ». L’explication plus profonde de ce phénomène a été pointée du doigt par des sociologues et les économistes de tous bords. La production en quantité industrielle des bac + quelque chose. « Par le passé, il y avait moins de diplômés que de postes de cadres. Cette sous-production ouvrait des tas de places à des gens qui avaient des relations. La SNCF a beaucoup recruté de cette façon-là », raconte Philippe d’Iribarne, auteur en 2022 du Grand déclassement (Albin Michel).
L’accès aux études a ouvert des opportunités d’émancipation à des millions de jeunes. Il a dopé les compétences et hissé les qualifications pour répondre aux besoins des Trente Glorieuses et la bascule vers une économie tertiaire dans laquelle on ne peut plus se passer de techniciens et de cadres intermédiaires. Avant de diluer lentement mais sûrement leur valeur symbolique et marchande. Entre 1970 et 1990, le pourcentage de diplômés bac + 5 par classe d’âge est passé d’environ 10 % à 27 %. Ce chiffre a semble-t-il été jugé encourageant par les ministres de l’Éducation nationale et de l’Enseignement supérieur successifs, de gauche, de droite et du centre, car la tendance s’est poursuivie, pour passer à 44 % d’une classe d’âge de bac + 5 en 2010 (Insee).
Cercle vicieux
Dans un essai lumineux Le Chaos qui vient (traduit en français par les Éditions du Cherche midi), Peter Turchin, un anthropologue réputé qui a étudié 700 sociétés sur dix mille ans d’histoire, fait de la surproduction d’élites l’un des facteurs majeurs de déstabilisation des sociétés. Aux États-Unis, la paupérisation des classes populaires alimente une fuite désespérée vers les diplômes, car chacun lutte pour s’arracher à son sort, écrit-il. Et dans ce jeu de chaises musicales, il y a de plus en plus de candidats et de moins en moins de sièges. Un gouffre béant sépare ainsi l’armée de diplômés et les rares emplois à leur mesure.
En Île-de-France, les prix sont montés de 4,4% par an, à comparer à une hausse de la richesse produite de 2,4% par an
Robin Rivaton, président de l’entreprise Stonal et spécialiste du logement
Dans un entretien accordé au Figaro en 2024, Antoine Foucher, auteur de Sortir du travail qui ne paie plus (L’Aube), a rejoint le constat de Turchin. Chez nous non plus, les boulots qualifiés n’ont pas suivi. « Une étude de l’Insee révèle que 60 % d’une génération a au moins un niveau bac + 2. Or, dans la structure de l’économie française, 55 % des emplois sont configurés pour des profils ayant le bac ou un diplôme inférieur. Une partie des jeunes est donc formée pour des emplois qui n’existent pas en termes qualification. » Selon Turchin, cette masse de surdiplômés déclassés vient grossir les rangs de la contestation sociale. On retrouvait ces « intellos précaires » (dixit le politologue Gaël Brustier), souvent universitaires, dans les rangs d’Occupy Wall Street et de Nuit Debout en France.
Leur déclassement est une histoire de cercle vicieux. La massification de l’enseignement supérieur (680.000 bacheliers en 2024, 80 % d’une génération) a accouché de hordes de jeunes ambitieux dans les métropoles, où se concentrent les emplois qualifiés, devenues des ruches grouillantes où les loyers ont été gonflés par cette marée humaine. En forçant le trait, les centres-villes sont confrontés à une « gentrification inversée » où les surdiplômés sont prisonniers d’un prestige qu’ils peinent à financer. « La métropolisation est liée à la massification de l’enseignement supérieur aboutissant à la concentration des jeunes dans des territoires en nombre réduit, les villes ayant un pôle universitaire. Ils y sont restés car les emplois tertiaires étaient d’abord dans ces villes », résume Robin Rivaton, président de l’entreprise Stonal et spécialiste du logement.
D’où le décalage entre les prix exorbitants des loyers et les revenus. « Entre 1994 et 2022, en Californie, perçue comme l’épicentre de la crise du logement aux États-Unis, les prix de l’immobilier ancien ont progressé de 5,1 % par an pendant que le PIB par habitant montait de 4,3 % par an. L’Île-de-France a suivi la même logique. « Les prix sont montés de 4,4 % par an, à comparer à une hausse de la richesse produite de 2,4 % par an », ajoute-t-il.
Formations de seconde zone
Ranger tous les bac + 5 dans le même panier serait idiot. Tout n’est pas déprimant. Les admis dans les grandes écoles, HEC, Normale Sup ou Polytechnique pour ne citer qu’elles, peuvent dormir tranquilles. « Il y a même un marché mondial très ouvert pour eux », précise Philippe d’Iribarne. Mais la surproduction est un toboggan graisseux qui entraîne tout le monde vers le bas et épargne un nombre toujours plus restreint. Les diplômés d’écoles de commerce ou d’écoles d’ingénieur honnêtes font de la résistance mais, même là, le vernis craque et les comparaisons avec l’Europe piquent : un bac + 5 britannique ou allemand frôle les 50.000 euros annuels, selon le classement du Financial Times de 2024.
La nature ayant horreur du vide, et nos gouvernants la crainte de voir des centaines de milliers de jeunes chaque année grossir les files d’attente de France Travail (ex-Pôle Emploi), notre pays a vu proliférer un essaim de formations de seconde zone ces dernières années, souvent privées, dans le journalisme, la communication ou le management, des secteurs à la mode prisés par les néo-bacheliers qui n’ont ni le niveau pour franchir les portes des écoles d’excellence, ni l’envie (ou le bagage) de s’entasser sur les bancs d’universités surchargées, ni la boussole pour naviguer dans la jungle académique.
On a créé une sorte de fantôme d’équivalence avec des formations qui, sur le papier, offrent un diplôme du même niveau que les écoles les plus prestigieuses, mais qui en réalité ne sont pas du tout à la hauteur
Philippe d’Iribarne, auteur en 2022 du Grand déclassement
Selon Philippe d’Iribarne, « on a créé une sorte de fantôme d’équivalence avec des formations qui, sur le papier, offrent un diplôme du même niveau que les écoles les plus prestigieuses, mais qui en réalité ne sont pas du tout à la hauteur ». Un brouillard de diplômes, parfois autoproclamés, vendus à prix d’or – entre 5000 et 10.000 euros l’année. Et ce juteux business a pris une ampleur inédite en 2018 avec Parcoursup, la plateforme d’affectation des vœux des lycéens. Il a fait naître des entreprises privées de formation à la pelle qui se targuent d’échapper aux méandres de ce système de tri et font miroiter à des parents inquiets une carrière radieuse à leur progéniture. Résultat, un étudiant sur quatre est dans le privé, un mot fourre-tout qui englobe HEC et la business school de Trifouilly-les-Oies.
Le flex office, dernier avatar du déclassement
Les stigmates de cette prolétarisation apparaissent à la sortie de chaque étude. Quelque 6 % des Français se disent engagés dans leur travail. Les « bullshit jobs » (l’anthropologue David Graeber) font croupir nombre de diplômés dans des tâches creuses et absurdes. Les postes subalternes ont transformé une armée de cadres, pas si « dynamiques », en de « simples exécutants », selon Philippe d’Iribarne pour qui cette relégation nourrit « désinvestissement et ressentiment ». Dans les métropoles, où se concentrent les bac + 5, les colocations explosent. En 2020, en Île-de-France, 8 % de la population francilienne vivait dans un ménage non « traditionnel ». À l’université, la consommation d’antidépresseurs bondit : 8 % des étudiants ont déjà pris des médicaments stimulants. D’autres conséquences sont plus sournoises.
Aux législatives 2024, 22 % des bac +3 et plus ont accordé leur voix au parti de Marine Le Pen contre 49 %, chez ceux n’ayant pas le bac
Citons pêle-mêle l’arrivée du flex office, le prolongement du déclassement jusqu’à la chaise de bureau. Privé d’accès à la propriété là où bat le cœur de ses ambitions, l’individu moderne se voit désormais dépossédé de son propre bureau. Les loisirs bourgeois se délitent – les propriétaires de stations de ski crient chaque hiver leur désarroi devant les caméras. Pendant ce temps, une économie de la déception et de la frustration prospère, portée par des formations en tous genres, des reconversions et des coachs de vie « mindfulness » qui promettent d’aider des âmes déboussolées à trouver du sens à leur vie via des méditations express, des injonctions à « vivre l’instant ».
Le mouvement des « gilets jaunes » né en 2018 pourrait avoir révélé une fracture sournoise. Ceux n’ayant pas embrassé la voie des études et les aspirants à l’élite se rapprochent, sur fond de déclassement généralisé. Ni assez haute pour tutoyer les intouchables (les « 1 % »), ni assez basse pour se fondre dans la masse, cette nouvelle classe moyenne inférieure bardée de titres pèse peu pour notre scène politique face aux 17 millions de retraités – la moitié des Français qui votent. Pour l’heure, elle oscille entre une minorité bruyante (la « génération climat ») et des érudits ubérisés biberonnés à l’utopie progressiste du flex office. Elle « boude » le RN dans les urnes. Aux élections législatives 2024, 22 % des bac + 3 et plus ont accordé leur voix au parti de Marine Le Pen, contre 49 % chez ceux n’ayant pas le bac.
The Wall Street Journal, 16 avril
The Little-Known Bureaucrats Tearing Through American Universities
A new task force formed to combat antisemitism is using funding threats to force broader changes on campus
Full text:
Columbia University’s president had already been hounded out of office, but her ordeal wasn’t over.
Four days after she stepped down under government pressure during fraught federal funding negotiations, Katrina Armstrong spent three hours being deposed by a government attorney in Washington, D.C. The lawyer grilled Armstrong over whether she had done enough to protect Jewish students against antisemitism.
As she dodged specifics under questioning, the lawyer said her answer “makes absolutely no sense” and that he was “baffled” by her leadership style.
“I’m just trying to understand how you have such a terrible memory of specific incidents of antisemitism when you’re clearly an intelligent doctor,” he said.
The attorney in the room during the April 1 deposition, a senior Health and Human Services official named Sean Keveney, is part of a little-known government task force that has shaken elite American universities to their core in recent weeks. It has targeted billions of dollars in federal funding at premiere institutions such as Columbia and Harvard, with cascading effects on campuses nationwide. Now it is pressing to put Columbia under a form of federal oversight known as a consent decree.
Called the Task Force to Combat Anti-Semitism, the group’s stated goal is to “root out antisemitic harassment in schools and on college campuses,” a mission that emerged from pro-Palestinian protests that disrupted campuses last year. But along the way, the task force is taking on university culture more broadly in ways that echo the MAGA dreams for remaking higher education—including ending racial preferences in admissions and hiring.
The task-force leaders have unprecedented leverage, thanks to a financial assault on higher education by the Trump administration that has no equal since the federal government began pumping money into research at universities during World War II. The Trump administration has pulled or frozen more than $11 billion in funding from at least seven universities. The tactics and agencies have varied but the top-line intent, Trump said on the campaign trail, is to wrest control of universities from the far left.
“We are going to choke off the money to schools that aid the Marxist assault on our American heritage and on Western civilization itself,” Trump said at a 2023 event. “The days of subsidizing communist indoctrination in our colleges will soon be over.”
The handful of government officials driving the group aren’t household names. Aside from Keveney, the acting general counsel at HHS, they include a former Fox News commentator; a onetime leader of the Justice Department civil-rights division; and a government procurement official who spent much of his career in finance.
The antisemitism task force “is motivated by one thing and one thing only: tackling antisemitism,” said White House Spokesman Kush Desai. “Antisemitic protesters inflicting violence and taking over entire college campus buildings is not only a crude display of bigotry against Jewish Americans, but entirely disruptive to the intellectual inquiry and research that federal funding of colleges is meant to support.”
In the move-fast-and break-things model of the Trump administration, the task force is deploying a range of legal tools and interpreting them expansively—moves hailed as brilliant and long overdue by conservative critics of universities.
In an interview, Education Secretary Linda McMahon said it was within the bounds of the federal government to ask universities to make changes to campus policies in the name of achieving administration priorities.
“These universities are taking federal funds,” McMahon said. “And so if you’re taking federal funds, then we want to make sure that you’re abiding by federal law.” The administration is not, she said, trying to take away academic freedom and the right to peacefully protest or disagree.
University leaders who are dealing with the task force use words like “scary” and “unsettling.” Academics say the group’s blunt negotiation approach is a sharp contrast to the more collaborative style of the Education Department officials they historically have met with to discuss campus problems.
The task force’s opening salvo was the cancellation of $400 million in federal funds from Columbia. When the university quickly acquiesced to the task force’s demands, the group set an aggressive trajectory.
Even some members are surprised at how quickly the task force has put all higher education on alert, people familiar with the matter said. The task force’s meetings buzz with excitement that what they are doing may actually change things on college campuses, one of the people said.
The task force asked Harvard to not only protect Jewish students and faculty from antisemitism but to reform the campus culture by making structural changes to governance, student admissions and faculty hiring. Those changes are aimed at improving viewpoint diversity, and ending “ideological capture,” the task force wrote.
Advocates of the strategy contend there is a logical bridge between antisemitism, anti-Western ideologies and what they contend is an intolerant progressive orthodoxy on campus. Academic theories on “settler colonialism” hold that Israel is a white supremacist state created by the theft of land from Palestinians. Demonizing Zionism has fueled antisemitism on college campuses, according to the Anti-Defamation League, which has tracked reports of such behavior since 2014.
In negotiations with schools, the antisemitism task force carries a big stick. Federal funding constitutes a significant portion of the operating budget of some major research universities. Schools rely on federal contracts and grants to pay for laboratories and graduate assistants. Pell grants and federal loans help cover tuition costs for many undergraduates. Even schools with significant endowments cannot sustain prolonged periods of business as usual if the government cuts their funding.
In letters to universities, including Columbia and Harvard, the task force has cited civil-rights laws that encompass antisemitism, including Title VI and Title VII. But its tactic of targeting funding first and then beginning conversations is unprecedented, education lawyers say.
Typically, the Education Department’s civil-rights arm handles such investigations—which can take months or even years—and hardly ever end with federal funds being cut. Instead, the investigations often result in voluntary settlements that some attorneys consider toothless.
“Cutting off the funding spigot is a nuclear-type weapon of enforcement,” said Scott Schneider, an education lawyer in Austin. “It’s outside the legal system and is a remarkable exercise of executive authority.”
The administration has also said at times that money is no longer being used for projects that align with White House “priorities,” a sweeping interpretation that has opened the door to potentially canceling billions of dollars of federal funds over ideology.
The schools, meanwhile, are scrambling to understand whether they could win in court, though none have yet sued. Harvard, where the task force has placed nearly $9 billion in federal funds under review, has raised money in the bond market that it could use to free up cash flow in case it is unable to reconcile with the task force.
On Monday, Harvard pushed back on the task force, saying in a letter that the university is working to address antisemitism but won’t bow to the administration’s demands, which it calls unlawful.
“Neither Harvard nor any other private university can allow itself to be taken over by the federal government,” Harvard’s lawyers, William Burck and Robert Hur, wrote.
Hours later the task force said it was freezing $2.26 billion in multiyear grants and contracts.
‘Bankrupt these universities’
The task force wielding this power pulls in representatives from across the federal government, including the General Services Administration and departments of Justice, Education and HHS.
Leo Terrell, a Justice Department political appointee and former Fox News commentator, was announced as the head of the task force when it was created in February. The longtime civil-rights lawyer and friend of O.J. Simpson, who switched political affiliations from Democrat to Republican in 2020, said on Fox News last month that, “We’re going to bankrupt these universities” if they do not “play ball.”
Driving much of the day-to-day business of the task force are Keveney of HHS; Tom Wheeler, the Education Department’s acting general counsel; and Josh Gruenbaum, a commissioner in the General Services Administration.
The task force meets in person roughly every other week in HHS, Education Department or Justice Department buildings, said a person familiar with the task force’s work. The three day-to-day leaders always attend, plus at least one high-ranking official from Justice, and a rotating cast of civil-rights attorneys from the agencies. Between meetings, task-force members keep in touch via email.
Wheeler headed the Justice Department’s civil-rights division in 2017 during a time when Jewish community centers were receiving bomb threats. He later helped develop guidelines to reopen schools during the pandemic. He spent the bulk of his career in private practice in Indiana and also worked as counsel to former vice president Mike Pence during his time as Indiana’s governor.
Gruenbaum was working in private equity before he joined the Trump administration to run the Federal Acquisition Service, a part of GSA that handles procurement for the federal government. He told Jewish Insider in March that he reached out to offer his agency’s services to the task force once he heard it was being created. Being raised Orthodox Jewish as the grandson of a Holocaust survivor helped shape his worldview, he told the publication.
Keveney is a career government lawyer who has worked for HHS and the Justice Department since 2003. He was at Justice Department during the first Trump administration and worked on the Harvard affirmative action case decided by the Supreme Court in 2023.
The task force has no master list of schools to go after. Instead, the group tackles what seem to be the largest and most immediate problems, a person familiar with its work said. In its meetings, task force officials discuss strategies, legal tools, and news from student and alumni groups and university trustees that its members are connected to.
The task force has discussed broadly among its members, and with the State Department, potential student ties to terrorist organizations and how pro-Palestinian groups on campuses are funded, people familiar with the matter said. The task force isn’t working with Immigration and Customs Enforcement, one of the people said.
Task-force members generally agree many universities have responded abysmally to the Oct. 7, 2023, Hamas attacks on Israel, and while their work is focused on antisemitism, they also agree that DEI and affirmative-action in admissions violate federal civil rights law.
The White House has, on its own without coordinating with the task force, been taking some actions against universities, including freezing funds to Cornell.
Some donors threatened to pull support from universities last year over mounting pro-Palestinian protests. But private gifts are just one way schools are funded. Former Northwestern President Morton Schapiro breaks down the complex financials of higher education. Photo illustration: WSJ
The task force appears, at least at times, to be making decisions independent of cabinet-level Trump appointees. McMahon, the education secretary, said she had a meeting in March set with Columbia’s Armstrong to discuss antisemitism, not realizing that it was the same day that $400 million in funding cancellations would be announced. “I found out just before I went in,” she said. McMahon said she had known the action against Columbia was a possibility and that she delivered the news.
The task force named 10 schools in February that would be its initial focus for campus visits. The list includes universities that have had funding threatened so far, like Columbia, Harvard and Northwestern, as well as UCLA, the University of Minnesota and New York University. The group also said it would visit city officials in Los Angeles, Boston, New York and Chicago.
Separately, at least 60 colleges and universities are under investigation by the Education Department’s Office for Civil Rights for their alleged inaction in protecting Jewish students and staff.
‘Dismembering the prince’
The Trump administration’s disdain for many elite institutions extends beyond the Israel-Hamas protests to the view that universities suppress conservative ideas and marginalize people who hold them. At a 2021 speech to the National Conservatism Conference, now-Vice President JD Vance, who at the time wasn’t in public office, said: “I think if any of us want to do the things that we want to do for our country and for the people who live in it, we have to honestly and aggressively attack the universities in this country.”
Meanwhile, the public mood toward elite universities with large endowments—Harvard’s is north of $50 billion—is sour. In a Wall Street Journal poll that surveyed 1,500 registered voters by phone from March 27 through April 1, 48% favored withholding funds from universities for failing to protect Jewish students from antisemitism.
Conservative activist Christopher Rufo, who helped craft the Trump administration blueprint to cut waste in government and attack DEI in universities, said the public’s anger with higher education has made the sector a prime target to attack.
Rufo espouses making an example of a school and cutting its federal funding altogether—because it would prompt other schools to fall in line.
“Machiavelli has a great line, where he talks about the salutary effects of a kind of spectacular public punishment,” Rufo said. “In his case, it was like dismembering the prince, but in this case, it’s, metaphorically, putting the screws on one of these universities in a spectacular way, and then watching them implode.”
Michael Poliakoff, president of the American Council of Trustees and Alumni, which works to ensure effective governance of colleges and universities, agrees with the need and direction of the task force but warned that whatever leverage it brings to bear could be used by future administrations.
“One has to anticipate what’s going to be coming down two or three moves into the future,” Poliakoff said. “And so I approach this with caution.”
Beyond civil-rights laws, the task force is also wielding the club of federal contracts.
Kenneth L. Marcus, a former head of the Education Department’s Office for Civil Rights who now runs the Brandeis Center, which fights against antisemitism, called the involvement of the General Services Administration in the task force’s work a “brilliant stroke.”
Few people think about the agency as a lever of the federal government, Marcus said, but the power to pull back contracts “brings to bear immense new potentials for influencing compliance with federal civil rights laws.”
https://www.wsj.com/us-news/education/anti-semitism-task-force-who-247c234e?mod=hp_lead_pos7
Le Figaro, 15 avril
À Sciences Po Strasbourg, la violente crispation autour du partenariat avec une université israélienne
DÉCRYPTAGE – Depuis six mois, la mobilisation d’étudiants propalestiniens, contre l’accord avec l’Université de Reichman, empoisonne le climat de l’IEP. Les politiques s’en mêlent, alors que le directeur et son adjoint ont été menacés.
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Suspendu pour des raisons de sécurité depuis l’attaque du Hamas du 7-octobre, le partenariat entre Sciences Po Strasbourg et l’Université privée Reichman, en Israël, n’en finit pas de faire des vagues. Après les tags antisionistes, voire antisémites, ces derniers jours les violences sont allées crescendo. Durant cinq semaines, de fin janvier à début mars, une trentaine de membres du Comité Palestine avait bloqué l’entrée du Cardo, le bâtiment situé dans l’enceinte de l’ancien hôpital civil, obligeant les étudiants à suivre les cours à distance.
Dans leur colimateur, la décision prise par le conseil d’administration de maintenir le partenariat avec Reichman, qui avait été dénoncé une première fois en juin, contre l’avis de la direction. Pointant un « déni de démocratie », cinq enseignants avaient démissionné alors du conseil. En huit ans, quatorze étudiants strasbourgeois ont effectué leur 3e année à Reichman, un seul Israélien est venu à Strasbourg.
Pour permettre aux cours de reprendre normalement, la direction de l’IEP avait accepté un comité paritaire de cinq étudiants et cinq enseignants, représentant les 1600 étudiants et les 65 enseignants-chercheurs rattachés à l’Université de Strasbourg. Si l’objectif affiché était de « dépassionner le débat », les arguments à charge du comité, appelant à l’unanimité à mettre fin au partenariat avec l’université israélienne, n’ont pas convaincu les administrateurs. Ainsi, évoquant « l’enseignement problématique du droit international », ils avaient estimé que les étudiants de 3e année n’avaient pas « le recul critique » pour suivre ces cours. « Croire qu’ils sont incapables de savoir quelles turbulences traversent l’État d’Israël est méprisant », observe un étudiant, élu au conseil d’administration. Le rapport a été rejeté mardi soir par 16 voix contre 14, au terme de trois heures et demie de débats dans une ambiance pesante.
Insultes et violences
Occupant les abords du Cardo, plusieurs dizaines de membres du Comité Palestine et « d’antifas » n’ont cessé de se faire entendre. « Si on ne votait pas dans la direction voulue, on savait que ce serait compliqué », glisse un administrateur qui n’imaginait pas être poursuivi jusqu’à la cathédrale. « Ils avaient rameuté au-delà de Sciences Po, le directeur est sorti sous les crachats », s’insurge la conseillère municipale socialiste Pernelle Richardot, en mettant en cause « les militants de LFI et la Jeune garde ».
Fernandes jette de l’huile sur le feu pour préparer les élections municipales
Pernelle Richardot
« Le directeur de l’IEP a fait l’objet d’une véritable traque dans les rues de Strasbourg, sur plus d’un kilomètre, aux cris d’Israël Génocide, Heurtin complice. Le directeur adjoint, quant à lui, a été publiquement pris à partie, insulté, hué et même agressé physiquement », dénonce son homologue LR, Jean-Philippe Vetter, s’étonnant de l’absence de la présidente de l’Eurométropole, Pia Imbs, au conseil d’administration. Pour sa part, le président du Grand Est, Franck Leroy, avait donné procuration au directeur.
Dès le lendemain, puis à nouveau vendredi matin, une trentaine de jeunes ont bloqué l’entrée au Cardo. À la demande de la présidente de l’Université de Strasbourg qui en avait appelé au préfet, les forces de l’ordre sont intervenues pour libérer les entrées. « Les cours doivent pouvoir reprendre et les personnels doivent pouvoir travailler sans entrave », a rappelé Frédérique Berrod, qui vient d’être élue à la présidence, en lançant un appel au calme, à la veille des vacances universitaires. Depuis, le député LFI Emmanuel Fernandes a dénoncé « des violences policières inacceptables » lors de l’intervention au Cardo, aussitôt réfutées par la police nationale. « Fernandes jette de l’huile sur le feu pour préparer les élections municipales », tacle Pernelle Richardot, en s’étonnant « du silence assourdissant de la maire écologiste de Strasbourg, Jeanne Barseghian ».
« À deux reprises, les groupes d’opposition PS, Ensemble, Horizons et LR ont proposé un texte transpartisan en faveur de la liberté académique au conseil municipal, il n’a jamais été soutenu par la maire de Strasbourg », rappelle Jean-Philippe Vetter qui en appelle « à l’ensemble des responsables politiques , au-delà des appartenances partisanes, afin qu’ils condamnent sans équivoque ces actes d’une extrême gravité ». Pour sa part, ni le directeur de Sciences Po Strasbourg, ni son adjoint n’ont encore réagi.
The Economist, 11 avril
The campus counter-revolution
Donald Trump’s plan to remake universities threatens America’s prosperity and freedom
Full text:
“THIS IS an economic revolution and we will win.” Donald Trump’s line on tariffs sounds like something from Robespierre or Engels. And as any revolutionary knows, to sweep away the old order it is not enough just to raise import duties. You also have to seize and refashion the institutions that control the culture. In America that means wresting control of Ivy League universities which play an outsize role in forming the elite (including Mr Trump’s cabinet). The MAGA plan to remake the Ivies could have terrible consequences for higher education, for innovation, for economic growth and even for what sort of country America is. And it is only just beginning.
The target has been exquisitely chosen. Over the past decade elite universities have lost the bipartisan support they used to enjoy. This was partly their own fault. In too many cases they succumbed to faddish groupthink about oppression, became scared of their student-customers and turned away speakers in the name of safety. At the same time, American politics became more polarised by educational achievement. Kamala Harris lost the popular vote in the 2024 presidential election. But she won Americans with post-graduate degrees by 20 points. This combination left the academy vulnerable.
But the most substantive change has been within the Republican Party. Conservatives considered elite universities to be hostile territory even before William F. Buckley published “God and Man at Yale” in 1951. Yet they also respected the basic compact that exists between universities and the federal government: that taxpayers fund scientific research and provide grants for students from poor families, and in return, universities do world-changing research.
Some of the researchers may have views that irk the White House of the day. Many are foreigners. But their work ends up benefiting America. That is why, in 1962, the government funded a particle accelerator, even though some people who would use it had long hair and hated American foreign policy. And why, later that decade, researchers at American universities invented the internet, with military funding.
This deal has been the source of military as well as economic power. It has contributed to almost every technological leap that has boosted output, from the internet to mRNA vaccines and GLP-1 agonists to artificial intelligence. It has made America a magnet for talented, ambitious people from around the world. It is this compact—not bringing car factories back to the rust belt—that is the key to America’s prosperity. And now the Trump administration wants to tear it up.
His government has used federal grants to take revenge on universities: the presidents of Princeton and Cornell criticised the government and promptly had over $1bn in grants cancelled or frozen. It has arrested foreign students who have criticised the conduct of Israel’s war in Gaza. It has threatened to increase the tax on endowments: J.D. Vance (Yale Law School) has proposed raising it on large endowments from 1.4% to 35%.
What it wants in return varies. Sometimes it is to eradicate the woke-mind virus. Sometimes it is to eradicate antisemitism. It always involves a double standard on free speech, according to which you can complain about cancel culture and then cheer on the deportation of a foreign student for publishing an op-ed in a college newspaper. This suggests that, as with any revolution, it is about who has power and control.
So far, universities have tried to lie flat and hope Mr Trump leaves them alone, just like many of the big law firms that the president has targeted. The Ivy presidents meet every month or so, but have yet to come up with a common approach. Meanwhile, Harvard is changing the leadership of its Middle East studies department and Columbia is on its third president in a year. This strategy is unlikely to work. The MAGA vanguard cannot believe how quickly the Ivies have capitulated. The Ivies also underestimate the fervour of the revolutionaries they are up against. Some of them don’t just want to tax Harvard—they want to burn it down.
Resisting the administration’s assault requires courage. Harvard’s endowment is about the same size as the sovereign-wealth fund of the oil-rich sultanate of Oman, which should buy some bravery. But that mooted tax could shrink it quickly. Harvard receives over $1bn in grants each year. Columbia’s annual budget is $6bn; it receives $1.3bn in grants. Other elite universities are less fortunate. If even the Ivies cannot stand up to bullying, there is not much hope for elite public universities, which are just as dependent on research funding and do not have vast endowments to absorb government pressure.
How, then, should universities respond? Some things that their presidents want to do anyway, such as adopting codes protecting free speech on campus, cutting administrative staff, banning the use of “diversity” statements in hiring and ensuring more diverse viewpoints among academics, accord with the views of many Republicans (and this newspaper). But the universities should draw a clear line: even if it means losing government funding, what they teach and research is for them to decide.
Like Ike
This principle is one reason why America became the world’s most innovative economy over the past 70 years, and why Russia and China did not. Yet even that undersells its value. Free inquiry is one of the cornerstones of American liberty, along with the freedom to criticise the president without fear of retribution. True conservatives have always known this. “The free university”, said Dwight Eisenhower in his farewell presidential address in 1961, has been “the fountainhead of free ideas and scientific discovery”.
Eisenhower, who was president of Columbia before he was president of the United States, warned that when universities become dependent on government grants, the government can control scholarship. For a long time that warning seemed a bit hysterical. America never had a president willing to exert such authority over colleges. Now it does. ■
https://www.economist.com/leaders/2025/04/10/the-campus-counter-revolution
The Economist, 11 avril
A new Red Scare : Donald Trump wants to deport foreign students merely for what they say
He says his power over immigration overrides the First Amendment
Full text:
“EVERY TIME I find one of these lunatics I take away their visa.” That is how Marco Rubio, the secretary of state, last month described the Trump administration’s push to deport foreign university students who had participated in campus activism. Mr Rubio initially suggested that his department had cancelled at least 300 visas. That number increasingly looks out of date as the deportation campaign has spread beyond elite east-coast schools and for conduct beyond protest and speech. More than 100 students in California alone have had their visas yanked—some of them seemingly for infractions as minor as a speeding ticket.
The crackdown combines two of President Donald Trump’s campaign promises: to carry out mass deportations and to expel students involved in campus protests that erupted in response to Israel’s invasion of Gaza, following the brutal attacks of October 7th 2023. Deportation is no longer just a way to reduce the number of illegal immigrants in America and deter more from coming, but a means of punishing those whose beliefs differ from the federal government’s. The arrests and visa revocations have created widespread anxiety on campuses already reeling from upheavals. Lawsuits ask whether the government can deport non-citizens in good legal standing merely for their speech.
How is the State Department deciding who to target? Officials are reportedly using AI to scour students’ social-media accounts for evidence that they have participated in pro-Palestinian campus protests. Betar, an activist group, says it is feeding names to the government. (It is unclear whether immigration officials are working off of such tips.) Locating these students is fairly easy. “International students are the most tracked of all non-immigrants,” explains Fanta Aw of NAFSA, an association that promotes student exchanges. A system created in the 1990s that keeps tabs on foreign students was expanded following the September 11th attacks. When university administrators check the system, called SEVIS, they find that students’ permissions have been terminated by the government without warning, leaving them vulnerable to deportation.
An early and prominent case involving the arrest of Mahmoud Khalil, a Palestinian graduate student at Columbia University, illuminates the legal arguments the Trump administration is making as it tries to deport protesters. On March 8th Immigration and Customs Enforcement (ICE) agents hustled Mr Khalil away from his very pregnant wife while saying that his visa had been revoked. (According to court documents they seemed to be unaware he had a green card, which confers permanent residency.) He remains detained in Louisiana while a petition challenging his imprisonment moves through federal court in New Jersey, where he was previously held. On Truth Social, Mr Trump alleged that Mr Khalil is a “Radical Foreign Pro-Hamas Student” and that student protesters are “terrorist sympathisers”. Mr Khalil’s allies see such presidential targeting of individuals as a throwback to dark chapters of American history. “We haven’t seen a threat to free speech like this since the Red Scare” of the 1950s, says Esha Bhandari, one of his lawyers.
The Trump administration is targeting a broad group of foreigners by making aggressive use of a 1952 immigration law. Under it, the secretary of state can decree someone “inadmissible” whose presence in the country “would have potentially serious adverse foreign-policy consequences”. Further, the government suggests that the courts can’t second-guess what constitutes a serious foreign-policy consequence, nor ask for specific evidence of wrongdoing. They are arguing that “it’s a blank cheque to the administration to declare anything contrary to our foreign policy, and then revoke people’s visas and deport them”, says David Cole, who argued a similar case on behalf of Palestinian protesters that was litigated over two decades.
The law has rarely been used in this way. In a court brief, 150 legal scholars reported that the foreign-policy provision had been invoked in just 15 deportation cases since 1990, resulting in only four removals. If its use of the 1952 law fails, the government has also argued that Mr Khalil is deportable for withholding information on his green-card application.
For precedent, the government’s lawyers cite several cases from the 1950s when the perceived threats from communism often won out over First Amendment concerns. Yet since then, in large part as a reaction to the trampling of rights during that Red Scare, the courts and Congress have strengthened free-speech protections for non-citizens. The same law Mr Rubio is invoking to deport Mr Khalil was amended in 1990 to prevent deportation based on an immigrant’s beliefs, unless the secretary of state tells Congress that there is a compelling reason for deportation. It is unclear whether Mr Rubio has done so, though he asserts that Mr Khalil’s presence undermines America’s policy of “combating antisemitism across the globe”. In a report explaining these changes at the time, lawmakers expressed hope that “this authority would be used sparingly and not merely because there is a likelihood that an alien will make critical remarks about the United States or its policies”.
The First Amendment makes no distinction between non-citizens and citizens. But the Supreme Court has tended to defer to the executive where immigration is concerned. “For generations, there have been people on both the left and the right who have argued that the ordinary rules that apply in constitutional law generally don’t apply when immigration policies are at stake”, says Adam Cox of New York University. For example, during Mr Trump’s first term the court upheld the third iteration of the administration’s travel ban on people from several muslim-majority countries, despite the ban’s constitutionally questionable discrimination.
There are also doubts about whether the foreign-policy provision is too vague to be enforced. How can an immigrant stay on the right side of the law when they don’t know what might get them deported? In a soap-opera-style twist, that was the conclusion of Mr Trump’s late sister, Maryanne Trump Barry, then a district-court judge, when she ruled in 1996 that the measure was void because of its vagueness. Her decision was overturned for procedural reasons. But if Mr Khalil’s case makes it to the Supreme Court, the justices could rely on her reasoning and avoid confronting the question of whether executive power over immigration takes precedence over the free-speech rights of non-citizens.
While Mr Khalil’s litigation plays out, Mr Rubio will no doubt continue revoking student visas. Ms Aw says she expects to see students decide that studying in America isn’t worth the stress.■
The Wall Street Journal, 7 avril
Trump Administration Lays Out Demands to Harvard to Keep Federal Funding
The White House list includes changes to governance, leadership and classroom teachings; government also freezes money for Brown University
Full text: https://kinzler.org/wp-content/uploads/2025/04/7-avril-2.pdf
Le Figaro, 5 avril
Lyon-II : après l’interruption de son cours aux cris de «sionistes, racistes», Fabrice Balanche témoigne
ENTRETIEN – Le 1er avril, le maître de conférences a l’Université Lyon-II a été interrompu en plein cours par un groupe d’étudiants aux cris de « sionistes, racistes ». Il revient sur cet incident en exclusivité pour Le Figaro et alerte sur l’enracinement du communautarisme islamiste au sein de son université.
Agrégé et docteur en géographie, Fabrice Balanche est maître de conférences en géographie à l’Université Lyon-II et chercheur associé au Washington Institute, un think-tank américain. Il est spécialiste du Proche-Orient, où il a vécu dix ans.
Full text:
LE FIGARO. – Mardi 1er avril, vous avez été obligé de quitter votre cours à l’Université Lyon II aux cris de « sionistes, racistes », selon les vidéos diffusées sur les réseaux sociaux. Pourquoi ? Que s’est-il passé ?
Fabrice BALANCHE. – Mardi, à 15 heures, dans un amphithéâtre de l’Université Lyon II, une vingtaine d’individus a fait irruption dans mon cours qui portait sur la géographie politique et économique de l’Union européenne – il n’y avait donc aucun rapport avec l’islam ou la Palestine. Ces militants, qui étaient masqués ou encagoulés pour ne pas être reconnus, se sont mis à scander : «Racistes, sionistes, c’est vous les terroristes». Ils avaient avec eux une pancarte «Libérez la Palestine» et quelques-uns portaient keffiehs. Ils ont entouré mon bureau tandis que le meneur a commencé à m’invectiver en affirmant que j’étais «complice du génocide en Palestine» et en m’accusant d’être pro-Bachar Al-Assad.
J’ai rapidement décidé de partir car, précisément, ce groupe m’entourait et me bloquait en disant : «Non, vous restez». Certains ont voulu me suivre mais heureusement quatre de mes étudiants les ont agrippés. Ça a failli en venir aux mains. Grâce à eux, j’ai pu gagner l’escalier et quitter l’amphithéâtre sans encombres. Je les entendais hurler : «Balanche, casse-toi de la fac».
J’ai décidé de porter plainte et suis actuellement en discussion avec les services administratifs de l’université qui vont m’accorder la protection fonctionnelle et vont m’accompagner dans le dépôt de plainte. L’université, elle, a fait un signalement au parquet.
Est-ce que vous vous y attendiez ?
À Lyon-II, il faut s’attendre à tout. Des étudiants sont déjà venus en interrompant mon cours pour encourager les étudiants à aller voter aux scrutins universitaires. En revanche, jamais un groupe n’a déboulé de manière violente. Notre bâtiment étant isolé par rapport au noyau de l’université, les militants radicaux ne font pas l’effort d’habitude de faire le déplacement. Cette fois, ils l’ont fait uniquement pour moi !
Vendredi, des militants d’extrême gauche avaient déjà bloqué le campus pour protester contre la décision de la direction d’interdire une soirée fêtant la rupture du jeûne et la fin du Ramadan dans l’enceinte de l’université. De quoi s’agit-il concrètement ? Comment se sont déroulées les dernières semaines au sein de l’université ?
Vendredi 28 mars, une trentaine d’étudiants ont en effet bloqué une partie du campus pour protester contre l’interdiction, par l’administration de l’université, d’organiser une soirée de rupture du jeûne. Et les cours n’ont pas pu être assurés car il y a eu fermeture administrative. Ces individus avaient appelé les étudiants musulmans à venir à cet iftar qui se tenait dans une salle de l’université. On a appris à ce moment-là que cette salle était attribuée depuis un mois à un groupe d’étudiants pour organiser des activités militantes, des conférences, des films, des iftars [repas du soir pendant le ramadan, NDLR]. Sur leur page Instagram «Lyon-II autonome», ce groupe revendique d’ailleurs, vidéos à l’appui, la tenue de différents iftars par le passé.
Les garçons arborent de façon plus systématique des vêtements islamiques et j’ai vu, à plusieurs reprises des étudiants, faire la prière dans les couloirs ou dans les bâtiments.
Fabrice Balanche
À Lyon-II, on est plus qu’habitués aux blocages, qu’il s’agisse des retraites, du manque de moyens pour l’université ou autres. Tout est prétexte à blocage, et c’est en permanence. À chaque fois, c’est la même rengaine : une vingtaine d’étudiants placent quatre poubelles à 7 heures devant une des portes du bâtiment et la présidence de l’université décrète la fermeture administrative, privant ainsi 27.000 étudiants et 3 000 professeurs de cours.
Tout cela est devenu proprement insupportable car on ne peut plus rien faire. Un colloque, un séminaire, un examen : tout tombe à l’eau. Encore jeudi dernier : il y a une journée d’action et le campus Porte des Alpes a été bloqué – au contraire de celui situé sur les berges du Rhône. En clair, la présidence a négocié avec les étudiants bloqueurs qu’un seul campus soit bloqué et les cours ont été banalisés pour ne pas «discriminer» les étudiants qui allaient manifester. C’est cela en permanence, mais cette fois, on a eu droit au premier blocage islamiste.
Constatez-vous une poussée du communautarisme religieux au sein de Lyon-II ?
Il y a eu un vrai changement ces dernières années. Les garçons arborent de façon plus systématique des vêtements islamiques et j’ai vu, à plusieurs reprises des étudiants, faire la prière dans les couloirs ou dans les bâtiments. Le nombre de jeunes femmes voilées a aussi augmenté. Il y a dix ans, j’en avais une seule dans mon cours. Aujourd’hui, la plupart des femmes d’origine subsaharienne ou maghrébine portent un vêtement religieux.
Par ailleurs, les revendications de ce groupe «Lyon-II autonome» – soutenues par d’autres syndicats comme Solidaires – sont communautaires : ils veulent pouvoir organiser des iftars à l’université ou avoir des salles de prière. Ils le disent concrètement : « il y a beaucoup d’étudiants musulmans à Lyon-II donc il faut que l’université s’adapte à cette population ».
The Economist, 4 avril
Lexington : Donald Trump is attacking what made American universities great
More than Middle East Studies is in trouble
Full text:
The conservative counter-revolution began with a secret memo, at least as the tale is often told on America’s political left, with the mix of fear and envy characteristic of the conspiracy-minded. In the summer of 1971 Lewis Powell was an eminent corporate lawyer, soon to be nominated and confirmed for the Supreme Court, when he drafted a confidential proposal for the US Chamber of Commerce. Powell laid out a costly, co-ordinated, years-long programme to counter the left’s influence in the media, the courts, the boardroom and, above all, universities. “There is reason to believe that the campus is the single most dynamic source” of an intensifying assault on free enterprise, he warned.
The memo seems dated now, though not because the conservative institutions that Powell envisaged have become part of the political wallpaper or the matters that preoccupied him have faded away. The alarms Powell was ringing about Marxist faculty and “ideological warfare” against “the values of Western society”, and even about the specific influence of Herbert Marcuse and Eldridge Cleaver, can be heard, if anything, more loudly half a century on. What seems dated is Powell’s reasonableness. Liberal thought, he cautioned, was “essential to a balanced viewpoint”; conservatives should just insist on the same chances to speak that universities accorded communists. “Few things are more sanctified in American life than academic freedom,” Powell observed. “The ultimate responsibility for intellectual integrity on the campus must remain on the administrations and faculties.”
Did political imagination fail Powell, or did principle get in the way? Whichever the obstacle, it is not impeding Donald Trump. Like a bully going from table to table in the school cafeteria, he is muscling his way through the Ivy League, threatening or withholding federal grants to force ideological change, impounding money meant for the sciences to insist on changes in the humanities or even athletics. His most recent target is Princeton University. On April 1st its president, Christopher Eisgruber, disclosed that the government had suspended dozens of research grants to the college. He said it was not clear why.
Princeton was not among the ten universities listed for review by Mr Trump’s task force on antisemitism, the main reason the administration has given so far for its crackdown. But Mr Eisgruber has been unusual among college presidents in speaking up to defend higher education. In mid-March, in an essay in the Atlantic, he called the administration’s cancellation of $400m in grants to Columbia University “the greatest threat to American universities since the Red Scare of the 1950s”. He is also chairman of the board of the Association of American Universities, which on March 31st issued a statement warning that “the withdrawal of research funding for reasons unrelated to research sets a dangerous and counter-productive precedent”.
Universities are so vulnerable to Mr Trump for a reason they, and America, are so strong. After the second world war, the government hit upon the idea that America could lead the world in innovation by sponsoring university research, an investment that has yielded countless breakthroughs and the best research universities in the world. The partnership was premised on the principles of academic freedom developed in the first half of the century and endorsed in 1957 by the Supreme Court, which found that “to impose any straitjacket upon the intellectual leaders in our colleges and universities would imperil the future of our Nation.”
Mr Trump sees no need to honour the terms of that partnership. Thus Harvard risks losing up to $9bn in federal grants and contracts because the administration accuses it of not protecting Jewish students and of “promoting divisive ideologies”. Hoping to head off Mr Trump, Harvard had taken such steps as pushing out two leaders of its Centre for Middle Eastern Studies, but he was not mollified. The administration has also suspended $175m in grants to the University of Pennsylvania because, three years ago, it allowed a transgender woman to compete on its women’s team, in compliance with intercollegiate regulations.
The administration does not appear to have the law on its side. By statute, the government is supposed to hold a hearing and then submit a written report to Congress of a legal violation before cutting off funds—and even then it can cut off money only to the specific noncompliant programme. But Mr Trump certainly has politics on his side. He knows how to pick his culture battles. Elite universities, which have become engines of inequality in American life, would not have been sympathetic targets even before their campuses were swept by identitarian politics and then protests over the war in Gaza. Now Harvard’s own president says he has been the victim of antisemitism on the job. Baiting Democrats into a defence of fancy colleges would further pigeonhole them as the party of the wealthy and credentialed. The failure of university presidents to speak up for one another—with such honourable exceptions as Mr Eisgruber—is making each more vulnerable.
Biology 101
But Mr Trump seems unlikely to stop with the Ivy League, and who knows how extreme his demands may become. His executive order of March 27th demanding an overhaul of the Smithsonian Institution may offer hints. Mr Trump singled out a sculpture exhibition for representing America, along with other societies, as having “used race to establish and maintain systems of power, privilege, and disenfranchisement”. Which, of course, it did. Even more shocking, he condemned the exhibition for promoting the idea that race “is not a biological reality but a social construct”. To promote the idea that race is a biological reality is to nurture the feedstock of racism. It would be a dark day indeed if America’s great research universities were ever tasked with that project. ■
Le Figaro, 3 avril
Université Lyon 2 : le cours d’un professeur qui s’était prononcé contre la rupture du jeûne à l’université envahi par des militants
Maître de conférences à l’université Lyon 2, Fabrice Balanche a été obligé de quitter son cours ce mardi 1er avril.
Full text:
Les faits ont eu lieu le 1er avril mais n’avaient rien d’une mauvaise blague. Ce mardi aux alentours de 15 heures, des manifestants pro Palestine ont envahi le cours du professeur Fabrice Balanche sur le campus Porte des Alpes de l’Université Lyon 2. Vendredi, des militants d’extrême gauche avaient déjà bloqué le campus. Ils protestaient contre la décision de la direction d’interdire une soirée fêtant la rupture du jeûne et la fin du Ramadan dans l’enceinte de l’université. Le dimanche suivant, la veille des perturbations survenues dans sa classe, Fabrice Balanche s’était exprimé sur CNEWS pour dénoncer cet activisme de militants «islamogauchistes», notamment ceux du syndicat Solidaires Étudiants.
Dans une vidéo relayée sur X par le syndicat étudiant de droite UNI, on peut observer une quinzaine d’individus vêtus de noir, cagoulés, encapuchonnés ou masqués, entourer le bureau du professeur impassible sous les cris de «Sionistes, racistes, c’est vous les terroristes !» Les militants ont aussi déployé une banderole «Pour une Palestine libre». Dans une autre vidéo consultée par Le Figaro Étudiant, on voit Fabrice Balanche rassembler calmement ses affaires avant de quitter l’amphithéâtre. Contactée, l’Université Lyon 2 a confirmé que le cours du professeur avait bien été perturbé.
Le professeur ne porte pas plainte
«Le meneur, un grand masqué et barbu, a commencé à m’invectiver directement en me traitant de pro-israélien, de sioniste et d’islamophobe, parce que j’avais dénoncé la tenue de l’Iftar (rupture du jeûne dans l’Islam – NDLR) à l’université sur CNEWS», a raconté le maître de conférences au Figaro Étudiant. «Mais je précise qu’il n’y a pas eu de violence.» Fabrice Balanche a signalé les faits à l’université qui lui a répondu rapidement qu’elle ferait de son mieux pour sécuriser ses cours. Le professeur ne compte pas porter plainte. «C’est à l’université de porter plainte», souligne-t-il.
Lyon 2 n’a pas souhaité répondre sur ce point. «L’Université Lumière Lyon 2 dénonce ce type d’agissements inacceptables. Elle réaffirme sa volonté d’assurer le déroulement serein de ses activités de formation et mettra tout en œuvre pour que cette situation ne se reproduise pas», s’est-elle contentée de déclarer. De son côté, l’UNI demande dans un communiqué «que la Présidence de l’Université Lyon II prenne ses responsabilités en sanctionnant les auteurs de ces troubles et réclame, afin de rétablir l’ordre, la fin de la mise à disposition par l’Université d’un local pour l’association Solidaires».
Fabrice Balanche affirme aussi avoir fait l’objet d’un signalement pour islamophobie pour des propos prononcés le 12 mars dernier dans le cadre d’une conférence où il intervenait sur les attentats islamistes, dix après Charlie Hebdo et le Bataclan. «J’ai parlé de la justification religieuse par certains imams des attentats suicides», précise-t-il. «Je ne sais pas qui était à l’origine de ce signalement, mais je conseillerais aussi à l’université de porter plainte contre eux. Les accusations non étayées d’islamophobie sont des tentatives d’intimidation des enseignants qui ne doivent pas rester impunies.»
The Wall Street Journal, March 24
Columbia Learns a Hard Lesson
The university betrayed its Jewish students—and its core mission—and is now paying the price.
Full text :
Columbia University on Friday surrendered to President Trump’s demands to toughen campus policing and strengthen protections for Jewish students after his administration froze $400 million in federal funds. You might say that Mr. Trump made Columbia an offer it couldn’t refuse.
Like most colleges, Columbia relies on federal funds and tax exemptions. Such subsidies not only allow colleges to exist; they also fuel campus radicalism by encouraging the growth of graduate programs and academic departments in social sciences and humanities whose primary goals are to promote left-wing political causes rather than scholarship.
Start with unlimited federal borrowing for graduate students. The Education Department caps the total amount of federal loans undergrads can take out ($31,000 for dependents and $57,500 for others). The loan limit has helped keep a lid on college costs. The net cost of attendance at public and nonprofit colleges after discounts has been flat over the past 15 years.
Colleges, being the resourceful businesses that they are, have boosted revenue by adding pricey graduate programs and enrolling more graduate students. Brown University in December warned of a $90 million budget hole owing in part to “rapid growth in faculty and staff positions . . . with staff growth outpacing growth in faculty.” One planned budget solution: Doubling the number of residential master’s students.
Colleges around the country are adding master’s programs in such fields as social work, humanitarian, community-development and Middle Eastern studies—often costing six figures—to rake in more federal dollars. Columbia offers master’s degrees in “negotiation and conflict resolution,” “sustainability management” and “human capital management”—the last being a fancy term for HR. Where were the graduate peacemakers when Columbia needed them?
Most research universities enroll two to three times as many graduate students as undergrads. The ringleaders of anti-Israel protests have typically been graduate students.
Momodou Taal, a Cornell University doctoral candidate in Africana Studies whose visa the Trump administration recently revoked, had professed his “hatred of the US empire” and deemed Zionists “chosen for hell.” Cornell twice suspended him for participating in disruptive anti-Israel protests, but last year the union representing graduate students used its collective-bargaining power to ease his punishment and prevent the revocation of his student visa.
Mahmoud Khalil, the anti-Israel activist who led the Columbia protests and whom the Trump administration also seeks to deport, went to Columbia for a master’s in public administration. All-in cost: $110,000 to $150,000 a year. It’s unclear how either man financed his education since foreigners usually aren’t eligible for federal loans.
Universities often waive tuition for graduate students in return for their teaching or assisting with undergraduate classes. That means grads can get their degrees partly paid for while helping radicalize undergrads.
Such in-kind compensation is normally treated as taxable income, but graduate tuition waivers are exempt. When House Republicans proposed eliminating that tax break in 2017, universities howled. Taxing tuition waivers would limit their ability to use grad students to teach classes. Alternatively, they would have to pay grad students to cover their tax liabilities.
Because of these perverse financial incentives, colleges are producing many graduate degree holders with few marketable skills who then struggle to find gainful employment to repay their six-figure debts. Those with degrees in social sciences and humanities typically seek jobs in academia, but they are competing against graduate students.
A 2023 report by the Biden Education Department noted that the “net returns of graduate degrees may have fallen over the past 20 years.” The Biden team’s solution was to cancel debt. Colleges have devised their own: Hiring overeducated proletariat as administrators and adding departments.
Their physical growth is also subsidized by taxpayers. Washington allows private colleges to raise money via tax-exempt municipal bonds, which are typically reserved for government public-works projects. This makes it cheap for colleges to finance new buildings to house new departments and administrative staff as well as housing for faculty, administrators and graduated students.
Colleges’ borrowing costs are especially low in states with high taxes like New York because their tax-exempt bonds are in high demand from investors seeking to reduce their federal and state tax liabilities. Columbia has issued nearly $1.5 billion in tax-exempt debt since 2002, with most bonds yielding between 1% and 3%.
Cheap financing has enabled Columbia to become New York City’s largest private landowner. In 2023 it borrowed $275 million at a roughly 2.6% yield—cheaper than Treasury’s borrowing rate—to finance a 34-story apartment building for grad students.
Thanks to federal tax breaks, Columbia and other elite colleges can borrow at 1% to 3% to finance their expansions while their endowments grow at a rate of 8% a year via nontaxable donations and investment earnings that are taxed at a maximum rate of 1.4%. It’s subsidies all the way down.
The other reason elite colleges can borrow so cheaply is investors view them as too big to fail because of their substantial federal funding. Mr. Trump is challenging this assumption. And if Republicans in Congress want to curb the radical ideology that has taken over campuses, they need to curb the government subsidies fueling it.
The Wall Street Journal, March 12
Faculty-on-Faculty War Erupts at Columbia as Trump Targets Elite School
Humanities professors clash with scientists over the handling of campus protests
Excerpts :
Columbia University is fighting two wars at once. One rages publicly against President Trump, whose administration in recent days ordered the arrest of a student protester and canceled federal funds to the Ivy League school over allegations of antisemitism.
The second conflict simmers behind the scenes: a faculty civil war that pits medical doctors and engineers against political scientists and humanities scholars over how to handle pro-Palestinian demonstrations that have disrupted campus life.
In February, well before Trump made Columbia exhibit A in his effort to reshape elite colleges, seven Jewish faculty from the engineering, medical, and business schools, along with prominent deans and a representative for Jewish alumni, met with Columbia interim President Katrina Armstrong. They asked her to get ahead of Trump’s moves by implementing a series of restrictions on protesters, including banning masks on campus, according to people in attendance.
Faculty who attended the meeting said Armstrong’s response was to kick the can down the road. (…)
Last week, the Trump administration said it would cancel roughly $400 million in federal contracts and grants to Columbia. On Monday, notes went out informing faculty about the frozen money. (…)
Columbia is among schools under scrutiny by the Trump administration for allegedly failing to protect Jewish students during the pro-Palestinian demonstrations that disrupted campuses nationwide last year over the war in Gaza. Columbia, the epicenter of the demonstrations, drew especially heated criticism from some alumni for what they perceived as the university’s tepid response.
Since taking office, Trump has unleashed actions to rid schools of DEI initiatives, transgender support and antisemitism, threatening to pull federal funding from schools that don’t comply. His Justice Department formed a task force to “root out anti-Semitic harassment in schools and on college campuses.” On Monday, the Education Department sent warning letters to 60 universities under investigation for antisemitism.
At Columbia, the protests led the school to move classes online last April, while a campus rabbi warned Jewish students against returning to campus after Passover break because he feared the climate wasn’t safe. Columbia canceled its main graduation ceremony, and in August, President Minouche Shafik resigned, 13 months into the job.
Over the weekend, Columbia student Mahmoud Khalil was the first to be arrested by Homeland Security agents for participating in pro-Palestininan campus demonstrations. (…)
Protesters say they are antiwar, not antisemitic, and several First Amendment advocates are expressing concern over Khalil’s arrest.
Divisions often exist between disciplines at colleges, but the fissures cut particularly deep at Columbia because of the high number of both Jewish faculty who support Israel and faculty who believe Israel is committing a genocide against the Palestinians.
A half-century ago, Columbia professor Edward Said was among the founders of postcolonial studies that laid the intellectual groundwork for the current protest movement against Israel. A nucleus of his acolytes remain at Columbia and are active on campus.
Those faculty more sympathetic to Palestinians control key committees on the faculty senate and have sought to limit discipline against protesters and restrictions on protests. That helps explain why Columbia didn’t restrict student disruptions on campus as aggressively as other schools, according to interviews with faculty members.
Across campus, scientists and engineers have been less invested in the protests partly, several said, because they were too focused on their work to get involved. Now those researchers are being disproportionately punished by having grants and contracts canceled, said Larisa Geskin, a professor in the school of medicine at Columbia and cancer researcher.
“We’re actually quite busy. We’re actually doing our job,” said Geskin. Medical doctors and scientific researchers “are trying to save lives. We don’t have the time to ruminate on all this.”
But when Trump won a second term, these faculty began to worry. They believed he might punish Columbia harshly, given his warnings against tolerating antisemitism on campus.
Science faculty are unhappy Trump has pulled funding, but some alumni said they are glad the situation is finally coming to a head. They hope his moves will strengthen resolve within the board of trustees and president’s office.
“Due to the failure of leadership at the university who did not heed many, many warnings, Trump had no choice,” said Ari Shrage, co-founder of the Columbia Jewish alumni association.
Le Figaro, 8 mars
Donald Trump supprime 400 millions de dollars d’aides fédérales à l’université Columbia, qu’il accuse d’inaction sur l’antisémitisme
«Ces annulations représentent la première série d’actions et d’autres annulations devraient suivre», écrivent quatre agences fédérales, qui dénoncent «l’inaction face au harcèlement persistant des étudiants juifs».
Full text :
L’administration Trump a annoncé vendredi la «suppression immédiate» de 400 millions de dollars de subventions fédérales à l’université privée de Columbia à New York, qu’elle accuse d’inaction face à des actes antisémites sur son campus. «Ces annulations représentent la première série d’actions et d’autres annulations devraient suivre», écrivent quatre agences fédérales dans un communiqué, qui dénoncent «l’inaction face au harcèlement persistant des étudiants juifs».
Le président républicain a eu les universités dans le viseur tout au long de sa campagne, dénonçant leur inaction face aux manifestations d’étudiants pro-palestiniens qui ont secoué les campus américains pour protester contre la guerre menée par Israël à Gaza après les attaques du Hamas. «Depuis le 7 octobre (2023), les étudiants juifs sont confrontés à une violence incessante, à l’intimidation et au harcèlement antisémite sur leurs campus – et sont ignorés par ceux qui sont censés les protéger», écrit la ministre de l’Education Linda McMahon.
L’université de Columbia était devenue un épicentre des manifestations contre les bombardements israéliens à Gaza et le soutien de l’administration Biden à Israël. A l’appel de sa présidente, qui a depuis démissionné, la police de New York avait délogé manu militari quelques dizaines de militants et étudiants le 30 avril 2024, et la grande cérémonie de remise des diplômes avait été annulée face aux tensions persistantes. La présidente de Columbia a été accusée de ne pas avoir lutté assez fermement contre des propos ou des actes visant des étudiants juifs, mais aussi d’avoir eu la main trop lourde contre des groupes d’étudiants pro-palestiniens.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Februar
Hohe Abbruchquoten: Warum jeder vierte Student hinwirft
Viele Bachelor-Studenten brechen ihr Studium ab, allen Bemühungen der Universitäten zum Trotz. Wie kann das sein – und wie lassen sich die Quoten senken?
Extraits:
Das Thema Studienabbruch lässt Ulrich Heublein keine Ruhe, nicht mal im Ruhestand. Zuletzt war er beim Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) beschäftigt und steht hier vor allem für eine Zahl: Gut jeder vierte angehende Bachelor bricht das Studium ab. Schon vor 30 Jahren hat Heublein ein Schätzverfahren auf Basis amtlicher Daten mitentwickelt, das zu dieser Quote führte und über Jahre wie in Stein gemeißelt schien.
„Seit dem Übergang auf die gestuften Studiengänge gibt es an wissenschaftlichen Hochschulen eine hohe Konstanz in den Abbruchquoten“, sagt der Forscher. Dabei entwickelten sich einzelne Hochschultypen und Fächer unterschiedlich. Demnächst soll das auch die neu eingeführte amtliche Studienverlaufsstatistik dokumentieren. An den häufigsten Gründen für einen Studienabbruch wird sie nichts ändern. „Es hat mit Passungsproblemen, gerade beim Übergang zwischen Schule und Hochschule, sowie falschen Erwartungen zu tun“, sagt Heublein.
Probleme, auf die die Hochschulen längst reagiert haben, wie das CHE Centrum für Hochschulentwicklung nachgewiesen hat. Gegen eine vorschnelle Studienfachwahl und die nachträgliche Sinnsuche – „Wozu mache ich das Studium eigentlich?“ – bietet gut jeder zweite Fachbereich sogenannte Self-Assessment-Tools an, also Tests zur Selbsteinschätzung. Das sind zwölf Prozent mehr als vor drei Jahren. Gegen Wissenslücken und den Gedanken, „Ich schaffe es nicht“, setzen die Hochschulen verstärkt auf Kursangebote. Entweder durch „Vorkurse“, die den Schulstoff vor allem in Mathematik geballt wiederholen, oder durch „Brückenkurse“, die ihn um universitäre Inhalte und akademische Arbeitsweisen erweitern: 77 Prozent der Fachbereiche bieten laut CHE-Umfrage die eine oder andere Variante an, zehn Prozent mehr als vor drei Jahren.
Die Hochschulen bemühen sich also gewaltig, doch die Abbrecherquoten der Studenten sind weiter hoch: Greifen die Maßnahmen nicht? Zur Beantwortung dieser Frage muss Forscher Heublein ein wenig ausholen. Zum einen lässt sich der Abbruch logischerweise erst ermitteln, wenn die Leute eine Zeit lang studiert haben. „Die Quoten sind nie so aktuell wie der Blick auf die Maßnahmen“, gibt er zu bedenken. Zum anderen hegt Heublein grundsätzliche Zweifel, ob die Hochschulen die Passung durch nachgelagerte Maßnahmen überhaupt verbessern können. Er führt die Mathematikkenntnisse von Schulabgängern als Beispiel ins Feld: „Zu den Skandalen in unserem Bildungssystem gehört es, dass uns der Abgleich zwischen den Mathematikanforderungen der Schulen und Hochschulen nicht genügend gelingt.“ (…)
Als Schröder selbst noch Mathematik am Karlsruher Institut für Technologie studiert hat, waren Abbrecherquoten von 80 Prozent üblich. Sie wurden billigend in Kauf genommen, weil es genügend Studenten gab und man sich auf die Leistungsstarken konzentrierte. Heute können sich Hochschulen das nicht mehr leisten, und Schröder verfolgt ein anderes Ziel: „Ich hoffe immer, dass alle, die an die Hochschule kommen und motiviert sind, das Studium auch schaffen.“ (…)
Bemühen allein reicht aber nicht. Hochschulforscher Heublein bemängelt, dass es sich bei der Mehrzahl der Brückenkurse um ein freiwilliges Angebot handele, das eher leistungsbereite Studienanfänger als solche mit Mathedefiziten erreiche. „Die Brückenkurse erfüllen nicht die notwendige Steuerungsfunktion: Sie werden zur Absicherung besucht.“ Heublein fordert mehr Evaluation und Qualität, aber das kostet. Das Gleiche gilt für Selbstbeurteilungen, sollen diese über Interessensbekundungen hinausgehen und tatsächlich der Auswahl geeigneter Studenten dienen. Erfolgskriterien sind für ihn zum Beispiel, dass die Teilnahme verbindlich und auf den Studiengang bezogen ist. Die Anwärter lernen so Studieninhalte kennen, testen ihre Fähigkeiten und bekommen Hinweise auf Unterstützung zum Studienbeginn. (…)
Diese Bedingungen erfüllen die „Studienfeld-Self-Assessments“ an der RWTH Aachen: Die elf Tests reichen von Architektur über Geistes- oder Gesellschaftswissenschaften bis zum Wirtschaftsingenieurwesen. Überall geht es um Logik und Konzentrationsfähigkeit, ansonsten sind die Inhalte fachbezogen und wurden jeweils nach leistungsdiagnostischen Kriterien erstellt und evaluiert. Ein Ergebnis: Je besser die Studieninteressierten abschnitten, umso höher war die Anzahl der Credit Points, die sie nach zwei Semestern erreichten, und umso niedriger die Wahrscheinlichkeit eines Studienabbruchs.
Viel spricht also dafür, dass die Teilnahme an solchen Tests zu einem positiveren Studienverlauf beiträgt. (…)
Nur: Wer viele Zusatzkurse besuchen muss, um das Studium zu schaffen, verliert Zeit. Daher sieht Persike die Selbstbeurteilungen als ein Instrument, das erst im Verbund mit dem „Nullten Semester“, anderen Orientierungsprogrammen oder lernanalytischen Werkzeugen greife. Manche Uni spricht auch von „Frühwarnsystemen“, weil potentielle Abbrecher identifiziert und möglichst motiviert werden sollen. CHE-Datenanalyst Hachmeister empfiehlt eine entspanntere Sicht: „Auch ohne formellen Abschluss hat man was gelernt“, betont er. Zwar sei es richtig, Schulabgänger möglichst gleich an die richtige Stelle zu bringen, aber die Zahlen zeigten, dass eine gewisse Quote erst an der Uni ihre Berufung zur Praxis findet. „Der Großteil der Abbrecher wechselt einfach nur das Bildungssystem, das sind keine gescheiterten Existenzen.“
The Jerusalem Post, February 24
Qatar’s grip on education is causing an explosion of campus antisemitism – opinion
The conversation surrounding foreign influence in education must shift from passive concern to active resistance before it is too late.
Full text :
For months, I have followed the disturbing rise of antisemitism in US universities, especially after Hamas’s brutal attack on Israel on October 7. But nothing prepared me for the jaw-dropping moment I experienced while watching a recent Al Jazeera podcast.
Khaled Al-Hroub, a professor at Northwestern University in Qatar, spoke not as an academic but as a mouthpiece for Hamas, painting the terrorist group as a symbol of resilience. His rhetoric was not just disturbing – it was dangerous.
This wasn’t an isolated case of radical bias. It was a symptom of a larger, well-funded infiltration by Qatar, which has spent billions to manipulate American academia, indoctrinate students, and turn campuses into breeding grounds for hate.
When I tuned in to the Al Jazeera podcast, I expected an analysis of the war in Gaza. Instead, I found outright propaganda. Hroub, supposedly an academic, openly glorified Hamas. He wasn’t alone – professors at Georgetown, Harvard, and other prestigious universities have been caught pushing similar narratives.
How can American universities allow their faculty to justify terrorism? Because many of them are funded – bought – by Qatar, a country with a vested interest in spreading extremist ideology. The more research I did, the clearer the pattern became: Qatar is using America’s elite schools as vehicles for propaganda, erasing the line between education and indoctrination.

Qatar has poured over $6 billion into US universities in the past decade, making it the single largest foreign donor in American academia. Prestigious institutions like Harvard, Georgetown, and Northwestern have eagerly accepted these funds, establishing satellite campuses in Doha and injecting Qatari influence directly into their programs. What does Qatar get in return? Influence, power, and the ability to manipulate curricula, reward pro-Qatar faculty, and silence dissenting voices.
Georgetown University’s Qatar campus has been exposed for promoting narratives sympathetic to the Muslim Brotherhood, the ideological parent of Hamas. Harvard has seen its Middle Eastern studies programs shaped by Qatari funding, conveniently ignoring radical Islamic terrorism and Qatar’s own human rights abuses.
At Northwestern University’s Doha campus, Hroub serves as a direct pipeline for Al Jazeera’s propaganda machine, legitimizing terrorist sympathizers under the guise of academia.
Qatar’s grip on education is causing an explosion of campus antisemitism
If you want to know why antisemitism has exploded on US campuses, look no further than Qatar’s grip on education. The wave of pro-Hamas demonstrations following October 7, 2023 wasn’t spontaneous – it was the result of years of systematic brainwashing.
From Ivy League universities to small liberal arts colleges, students have taken to the streets chanting “From the river to the sea,” a call for the eradication of Israel. Professors openly defend Hamas, while Jewish students face harassment and violence.
This is not an accident; it is the direct consequence of allowing a hostile foreign power to dictate the educational narrative. But the damage isn’t just limited to universities. Qatar’s influence stretches into K-12 schools through the Qatar Foundation International, which funds Arabic-language programs across the US. While language education is important, QFI uses it as a Trojan horse to introduce anti-Western, pro-Islamist perspectives to American children.
Watching from Morocco, I have seen firsthand how Qatar’s propaganda extends far beyond the US. Through Al Jazeera, Doha exports its toxic ideology to a global audience, controlling narratives and fueling extremist rhetoric.
IT’S NOT just about Hamas. Qatar is a hub for radical Islamism, hosting terrorists and funding organizations that destabilize entire regions. Its influence in academia is just one piece of a larger strategy to reshape global thought in favor of its own agenda.
From the Middle East to North Africa, Qatar’s media empire and educational influence have shaped perceptions, often distorting facts to fit a narrative that supports Islamist movements and erodes Western values. The extent of this manipulation has been vastly underestimated, and the repercussions are now visible on university campuses worldwide.
The good news is that people are finally paying attention. A bipartisan bill in the US Congress aims to ban American universities from accepting money from countries that fund terrorism. If passed, this could be a crucial step in restoring academic integrity and protecting students from foreign manipulation.
Investigative reports have exposed Qatar’s deep web of influence. These revelations are sparking calls for transparency in university funding and greater scrutiny of foreign donations. Universities that claim to uphold academic freedom must be held accountable for their financial ties to foreign regimes that openly undermine the very values they profess to teach.
Beyond the legislative response, a cultural battle must be fought. The glorification of Hamas and the spread of antisemitism in academia cannot simply be attributed to freedom of speech; it is a direct result of a sustained and deliberate effort to radicalize young minds.
University administrators have turned a blind eye, allowing radical professors to indoctrinate students under the guise of scholarly debate. The silence of academic institutions in the face of blatant hate speech and support for terrorist groups exposes a moral crisis within the education system.
If the funding sources of these institutions remain unchecked, the radicalization of future generations will continue unabated, and the consequences will not be confined to the classroom.
The danger of Qatar’s influence on US education is an urgent national security threat. Universities are selling out to a foreign regime that funds terrorism, spreads hate, and fosters antisemitism. This is not just an issue of free speech; it is about protecting the integrity of American academia and the safety of students.
The next time you hear a professor justifying Hamas or see students glorifying terrorism, ask yourself: Who is funding this? Who is behind it? The answer will likely lead straight to Qatar. This isn’t just an education crisis – it’s a fight for America’s future.
Qatar’s success in infiltrating US education is a direct consequence of negligence at multiple levels. The government has failed to enforce stricter regulations on foreign funding in universities, allowing billions to flow in unchecked. Academic institutions, enticed by lucrative financial incentives, have willingly compromised their intellectual independence.
Meanwhile, the public remains largely unaware of the extent to which foreign influence has shaped discourse in American education. The battle against foreign infiltration in academia will not be won solely through legislative measures; it requires public awareness and institutional courage to resist the allure of easy funding at the cost of national integrity.
The conversation surrounding foreign influence in education must shift from passive concern to active resistance before it is too late.
The writer, a Middle East Forum fellow, is a policy analyst and writer based in Morocco.
https://www.jpost.com/opinion/article-843424
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Februar
Krise der Geisteswissenschaft: Lieber was Nützliches studieren?
Immer weniger junge Menschen schreiben sich für geisteswissenschaftliche Fächer ein. Dabei werden ihre Kompetenzen gebraucht, um Muster in einer Welt der Vieldeutigkeit zu erkennen.
Extraits:
Die Daten sollten die Geisteswissenschaften aufrütteln: International haben sich seit dem Jahr 2010 die Studierendenzahlen in diesen Disziplinen halbiert, in Deutschland sind sie in den vergangenen zehn Jahren um immerhin 40 Prozent zurückgegangen. Die Geisteswissenschaften sind aus Sicht der jungen Generation vermeidbar, abwendbar, abwählbar geworden. Das steht im Widerspruch zu jener prononcierten These, die der Philosoph Odo Marquard vor vierzig Jahren, am 5. Mai 1985, auf der Jahresversammlung der Westdeutschen Rektorenkonferenz in Bamberg vortrug: „Je moderner die moderne Welt wird, desto unvermeidlicher werden die Geisteswissenschaften.“
In Anknüpfung an seinen Lehrer Joachim Ritter, der 1961 über „Die Aufgabe der Geisteswissenschaften in der modernen Gesellschaft“ referiert hatte, argumentierte Marquard mit dem Befund, dass die modernen Geisteswissenschaften auf die experimentellen Naturwissenschaften folgten und schon deshalb unvermeidbar seien – mit allen Konsequenzen für die universitären Strukturen.
Die Hinwendung zu den Realien
Die Frage nach der Bedeutung der Geisteswissenschaften hatte schon nach dem Ersten Weltkrieg Auftrieb erfahren, als die Erfahrung dieser zivilisatorischen Katastrophe über die Hinwendung zu den Realien und dem Wunsch praktischer Nützlichkeit des Studiums den Anspruch an die Universität grundlegend veränderte. Das Aufkommen der Nationalökonomie wie aus dem Nichts mit eigenen Studienabschlüssen nach 1919 kann man so erklären. In diesem Sinne nahm Joachim Ritter Bezug auf Max Schelers Ausführungen zu „Universität und Volkshochschule“ (1925) und auf die Münsteraner Antrittsvorlesung von Helmut Schelsky zur sozialen Idee der deutschen Universität (1960), wonach die strukturelle Krise der klassischen Universität aus ihrem Widerspruch „zu den notwendigen Bedürfnissen der industriellen Gesellschaft“ resultiere.
Diese Sorge war schon im neunzehnten Jahrhundert formuliert worden, ohne jedoch wirklich virulent zu werden. Aber die Einführung der Realgymnasien (ohne Griechischkenntnisse zum Abitur) und der lateinlosen Oberrealschulen, die Förderung und Gleichberechtigung der technischen Hochschulen (Promotionsrecht seit 1899) sowie schließlich die Förderung außeruniversitärer Forschung mit der Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft 1910 und die Einrichtung industrieller Verbundforschung haben jenes Feld bereitet, auf dem nach dem Ersten Weltkrieg die Zweifel an den Geisteswissenschaften und ihrer Unvermeidlichkeit gedeihen konnten.
Die Frage, was schiefgelaufen ist
Ritter und Marquard traten dieser Sorge entgegen, indem sie selbstbewusst die Zusammenhänge auf den Kopf stellten und damit zurechtrückten. Das Aufkommen der Naturwissenschaften habe die Geisteswissenschaften nicht verdrängt und in existenzielle Nöte gebracht, weil die „durch die kritische historische und hermeneutische Methode konstituierten Wissenschaften“, so Ritter, „erst später als die Naturwissenschaften“ entstanden seien. Wenn die Geisteswissenschaften nach den experimentellen Wissenschaften aufgekommen sind und deshalb nicht durch diese überflüssig werden können, dann stellt sich angesichts des aktuellen Befundes – vierzig Jahre nach Marquards Analyse und 64 Jahre nach Ritters Einordnung – die Frage, was hier schiefgelaufen ist. Was übersehen die jungen Menschen bei ihren Studienentscheidungen? Was versäumen die Universitäten in ihrer programmatischen Ausrichtung? Was verkennt die Wissenschaftspolitik?
Es hat in den vergangenen vierzig Jahren nicht an Bemühungen gemangelt, den Geisteswissenschaften Mut zuzusprechen. So erschien im Jahr 1991 die Denkschrift „Geisteswissenschaften heute“, vorgelegt von Wolfgang Frühwald, Hans Robert Jauß und Reinhart Koselleck auf Anregung des Wissenschaftsrates und der Westdeutschen Rektorenkonferenz. Im Jahr 2005 veröffentlichten Carl Friedrich Gethmann, Dieter Langewiesche, Jürgen Mittelstraß, Dieter Simon und Günter Stock ein „Manifest Geisteswissenschaften“.
2006 wählte jeder vierte Studienanfänger ein geisteswissenschaftliches Fach
Im Jahr 2007 schließlich zelebrierte die deutsche Wissenschaftspolitik das „Jahr der Geisteswissenschaften“, unterlegt mit der Förderinitiative „Freiraum für die Geisteswissenschaften“, der Einrichtung des Käte Hamburger Kollegs für geisteswissenschaftliche Forschung und der erstmaligen Aufforderung an Geisteswissenschaftler, im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union mitzuwirken. Forderungen aus dem Manifest fanden sich damit bereits auf dem Weg zur Umsetzung.
Im Jahr 2006 entschieden sich fast 25 Prozent aller 345.000 Studienanfänger für ein geisteswissenschaftliches Fach, rund 22 Prozent aller knapp zwei Millionen Studierenden waren hier eingeschrieben. Von den rund 2,87 Millionen Studierenden im Studienjahr 2023/24 waren noch 10,4 Prozent in den Geisteswissenschaften immatrikuliert, von den Studienanfängern waren es gut 10,2 Prozent. So gesehen haben die wissenschaftspolitischen Anstrengungen entweder nichts bewirkt oder allenfalls eine noch schlimmere Erosion geisteswissenschaftlicher Studierendenzahlen verhindert. Interessant ist, dass sich gleichzeitig – so die Daten des Sozi-oeökonomischen Panels – bei Jüngeren (im Alter bis 24 Jahre) der Anteil derjenigen, die sich große Sorgen um den Klimawandel und dessen Folgen machen, mehr als verdoppelt hat. Diese veränderte Einschätzung dürfte die Studienwahlentscheidungen nicht zugunsten der Geisteswissenschaften beeinflussen.
Orientierung in der Vieldeutigkeit der Optionen
Die Pointe von Ritters und Marquards Periodisierung der Wissenschaftsgeschichte war die These von der spezifischen Modernität der Geisteswissenschaften. Über sie wird die historische Zeit als Ausdruck universell erwachten „historischen Sinns“ den Naturwissenschaften (und den Sozialwissenschaften) hinzugefügt. Das moderne Weltverständnis entwickelte sich während der „Sattelzeit“ (Reinhart Koselleck) von 1750 bis 1850 durch die Möglichkeit, Kollektivsingulare – wie Nation, Gesellschaft, Volkswirtschaft und Geschichte – begrifflich zu erfassen, es verfügte damit über den instrumentellen Apparat, die aktuellen Reflexe der Naturwissenschaften durchaus skeptisch in einen sachlich breiten und zeitlich tiefen Kontext zu stellen.
Wenn wir uns nun im Übergang zur Klimaneutralität von manchen Üblichkeiten der industriellen Welt verabschieden und Erfahrungswissen an Bedeutung verliert, so verlangt dies erst recht die Auseinandersetzung mit der „geschichtlich geistigen Welt des Menschen“ (Ritter) – mit seiner Rolle, seinen Herausforderungen, seinen Möglichkeiten und seiner Verantwortungsfähigkeit. Die Antworten werden nicht eindeutige sein, denn wir betreten historisches Neuland. Doch aus der Vieldeutigkeit der Optionen ergeben sich – je nach Kontext und historischer Bedingung – die unvermeidlichen, da basalen Orientierungen.
Reflektieren, einordnen, bewerten
Diese verweisen auf Revisionsfähigkeit und -kapazität sowie auf die Bedeutung von Resilienz. Nachhaltigkeit entsteht nicht durch das Umetikettieren bestehender Studienangebote, sondern dadurch, dass die naturwissenschaftlichen Tatsachenfeststellungen geisteswissenschaftlich – historisch, kulturell, semantisch – reflektiert, eingeordnet, dimensioniert, kompensiert und bewertbar werden. Das müsste eigentlich den zitierten Sorgen der jüngeren Generation um den Klimawandel entgegenkommen.
Das führt uns zu den narrativen Angeboten, die Marquard den Geisteswissenschaften seinerzeit zuwies. Sensibilisierungsgeschichten können in einer Zeit, in der Wandel und Veränderung dominieren, über die Mobilisierung des ästhetischen Sinns einen lebenswichtigen Ausgleich schaffen. Bewahrungsgeschichten sichern Vertrautheit in einer Lebenswelt, die scheinbar dem Motto unterworfen ist, dass alles geändert werden kann.
Eines wird man akzeptieren müssen, wenn man sich auf die Geisteswissenschaften einlässt: Der weithin etablierte Gewissheitsüberschuss wissenschaftlicher Positionen und darauf beruhender Kommunikation wird nicht weit tragen. Wir stehen zwar nicht, wie manche populistische Kritik an geisteswissenschaftlicher Theoriearbeit suggeriert, vor einer inszenierten Kulisse der Beliebigkeit, aber eben in einer Welt der Vieldeutigkeit. Die Komplexität, die sich aus der Vernetzung der Sachzusammenhänge ergibt, trifft auf eine Gleichzeitigkeit der Veränderungsbewegungen. Darin Fäden zu finden, die sich zusammenbinden zu lassen, wird nur gelingen, wenn man der Vieldeutigkeit Raum gibt, aber im Sinne der narrativen Angebote der Geisteswissenschaften versucht, Muster und Bedingungen zu identifizieren, Rollen und Verantwortung zu benennen. Die Geisteswissenschaften können neue Attraktivität gewinnen, wenn sie sich diesen Aufgaben stellen.
Michael Hüther ist Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Februar
Studenten und Politik: Links, grün und alternativ?
Studenten gelten traditionell als politisch eher progressiv. Doch trifft diese Annahme heute noch zu? Eine Annäherung kurz vor der Bundestagswahl.
Extraits:
Mehr als fünf Jahrzehnte liegen die Studentenproteste in Deutschland zurück. Doch bis heute prägen die 68er-Bewegung und die flammenden Reden ihres Wortführers Rudi Dutschke, Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, das Bild, das viele in puncto politischer Haltung von Hochschülern haben: alternativ, links bis ziemlich weit links und eher ökologisch.
Auf Bundesebene sind Studenten hochschulpolitisch in vielen verschiedenen Gruppen engagiert, die zahlenmäßig größten stehen in ihrer Programmatik den etablierten deutschen Parteien nahe. Rund 80 Hochschulgruppen sind jeweils Mitglied im Verband der SPD-nahen Juso-Hochschulgruppen und des FDP-nahen Bundesverbands Liberaler Hochschulgruppen. Je rund 60 Gruppen vereinen „Campusgrün“, der Bundesverband grün-alternativer Hochschulgruppen mit Nähe zu Bündnis 90/Die Grünen, und der SDS, der „Sozialistisch-demokratische Studierendenverband“ mit Nähe zur Linkspartei.
Mit derzeit 84 Hochschulgruppen ist der 1951 gegründete RCDS, der Ring Christlich-Demokratischer Studenten, unter den bundesweit agierenden studentischen Interessenvertretungen, die sich klar einer Partei oder politischen Strömung zuordnen, der größte. Lukas Honemann ist Vorsitzender des unionsnahen Dachverbandes, der sich als Interessenvertretung der politisch konservativen, freiheitlich-liberalen und christlich-sozialen Studenten versteht und eng mit dem Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen zusammenarbeitet.
Mit seinem Einstehen für Eigenverantwortung und eine freiheitlich-demokratische Grundordnung und Gesellschaft orientiert sich der RCDS in seinem Selbstverständnis an den Grundwerten von CDU und CSU, ohne jedoch beispielsweise eine explizite Wahlempfehlung abzugeben. Vielmehr sehe sich der RCDS als „klarer Gegenpol zur häufig linkslastigen Ausrichtung von Allgemeinen Studierendenausschüssen, Studentenräten oder sonstigen politischen Hochschulgruppen“, so Honemann.
Der RCDS unterstreicht aber auch seine „klare Kante“ gegen hochschulpolitisches Engagement, das der Alternative für Deutschland oder deren Jugendorganisation nahesteht, die sich offiziell Ende März 2025 auflösen wird. So geschehen beispielsweise 2023, als ein Mitglied der Jungen Alternative Sachsen, das zunächst auf der Liste des RCDS für den Senat der TU Dresden kandidierte, nach Bekanntwerden seines Engagements für den AfD-Verband ausgeschlossen wurde.
ass AfD-nahe Studenten sich – wenn überhaupt – nicht in eigenen Hochschulgruppen engagieren, ergibt sich aus dem Umstand, dass sich bislang keine AfD-nahen Organisationen etabliert haben. (…)
„Hochschulgebäude sind marode und müssen dringend saniert werden, das Bafög erhöht und Studiengebühren abgeschafft werden. Mobilität muss günstig sein. Zudem muss es mehr Wohngeld geben und mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, da Studierende überproportional häufig von Wohnungsnot und hohen Mieten betroffen sind“, sagt Kraft.
In den Kernthemen, die Studenten in ihrem Alltag am meisten bewegen dürften, sind sich die beiden größten Dachverbände organisierter Studierendenschaften somit einig – und übrigens auch darin, dass sich beide Verbände insgesamt mehr Mitsprache der Studenten bei hochschulpolitischen Entscheidungen wünschen. (…)
Blickt man noch einmal ganz allgemein auf die politische Haltung der Studenten, möchte Honemann vom RCDS nicht unerwähnt lassen, was für ihn ein „großer Schmerz“ sei und was er aus der geringen Beteiligung an Hochschulwahlen ableitet, die sich meist im Bereich um zehn Prozent bewege: „Der Großteil der rund drei Millionen Studenten ist überhaupt nicht hochschulpolitisch interessiert oder engagiert.“
Le Figaro, 14 février
En voie d’abolition aux États-Unis, «la théorie du genre» divise encore l’Europe
RÉCIT – Alors que le président américain Donald Trump a fait de la binarité des sexes sa politique officielle, éradiquant l’«idéologie du genre» de son Administration et de ses écoles, certains pays européens estiment au contraire devoir la défendre coûte que coûte.
Extraits:
(…) Le président américain ne s’est pas fait attendre et s’est engagé dès le 20 janvier, dans un décret, à protéger « les femmes contre l’extrémisme des idéologies de genre » et surtout à « rétablir la vérité biologique auprès du gouvernement fédéral ». Concrètement, Donald Trump « entend ici rappeler à son pays qu’il existe une vérité biologique », analyse Jean-François Braunstein, professeur d’université spécialisé en philosophie des sciences. Car à l’origine du débat qui secoue le monde occidental depuis quelques décennies, deux camps se font face : les défenseurs de la « théorie du genre », et ses détracteurs.
D’après le philosophe, cette théorie « née dans les années 1950, a fini par expliquer que ce qui compte, c’est la conscience que l’on a de se sentir femme ou homme, ou n’importe quoi d’autre, quel que soit son corps. En d’autres termes, le corps n’existe pas ou est simplement le résultat de la conscience. » Dans cette perspective, il faut donc différencier le sexe biologique et l’« identité de genre », définie par le Planning familial (association française agréée par l’Éducation nationale) comme le « ressenti interne du genre de l’individu. Indépendamment de son assignation, du regard de la société ou de son apparence/expression de genre. »
Pourtant « la théorie du genre n’existe pas ! », avait assuré l’ancienne ministre française de l’Éducation nationale Najat Vallaud-Belkacem, dès 2013, balayant ainsi les critiques de ses « ABCD de l’égalité » qui, à l’époque, avaient fait ruer dans les brancards. « La théorie du genre n’existe pas, elle n’existe pas non plus dans le programme », a réaffirmé comme en écho l’éphémère locataire de la Rue de Grenelle Anne Genetet en marge d’un déplacement à Marcq-en-Barœul, dans le Nord, en novembre dernier. Pas d’inquiétude selon elles. N’en déplaisent aux anciennes ministres, l’expression survit d’année en année et le débat continue de susciter de vifs échanges.
Car « si la “théorie” du genre en tant que telle n’a certainement pas envahi toutes les sphères de la vie sociale, la notion de “genre”, en revanche, telle que Judith Butler l’a théorisée, à savoir que le féminin et le masculin étaient des constructions sociales et non des essences éternelles, est devenue en quelques décennies un thème parfaitement familier dans la plupart des sociétés occidentales », observe Éric Marty, professeur de littérature française et auteur du Sexe des Modernes. Pensée du Neutre et théorie du genre (Seuil). Au-delà de la terminologie donc, le débat d’idées fait rage.
« Il semble qu’aux États-Unis, la victoire de Trump, sur ce sujet, est l’expression d’un ras-le-bol », analyse Jean-François Braunstein. Le slogan « Kamala est pour eux/elles, le président Trump est pour vous » – qui joue sur les pronoms utilisés par les militants progressistes – a d’ailleurs été aussi massivement diffusé par le président américain que repris par ses soutiens.
Mais le « ras-le-bol » vient aussi, et peut-être surtout, de l’impact que ces théories pourraient avoir sur les jeunes générations, estime l’auteur de La Religion woke (Grasset, 2022). « Les détracteurs du nouveau président américain mélangent la question des enfants et des adolescents et celle des adultes : Donald Trump remet particulièrement en cause le fait que l’on parle de cette théorie aux enfants, avant même leur puberté parfois, mais surtout la transition de genre des mineurs. En réalité, les transitions des adultes préoccupent très peu de monde, sauf lorsque la participation d’hommes biologiques “devenus femmes” met en péril le sport féminin par exemple. » (…)
Difficile toutefois d’affirmer que Trump a raison lorsqu’il prétend avoir refermé une parenthèse. Car derrière la décision du chef d’État américain et sa volte-face légale, se massent des centaines de milliers de citoyens qui vont continuer à défendre ces thèses et revendiquer leurs droits. Sur le Vieux Continent, le scénario d’un Trump à l’européenne, et de surcroît à la française, semble peu probable : à remarquer simplement qu’un affrontement semblable à celui qui s’est mis en place aux États-Unis a déjà vu le jour.
The Wall Street Journal, February 7, pay wall
Where the Left Studies the Right
At Tufts, an elite Boston-area university, Eitan Hersh teaches a class in 20th-century conservatism.
Extraits:
It isn’t a provable thesis, but I’d be prepared to defend it: Conservatives know more about liberals than liberals know about conservatives.
This is a matter of necessity rather than of virtue. Liberals dominate the places where the big decisions are made: news media, higher education, school boards and K-12 administrations, the entertainment industry, state and federal agencies, corporate boardrooms and so on. If you’re a liberal in any of these places, conservatism doesn’t require much attention, except as an annoyance. If you’re a conservative in any of these places, you must learn to swim in a pool chlorinated by liberalism.
Liberals may attribute this state of affairs to the triumph of their worldview (or they might have before the November election—more on that in a moment). The left won the culture war, they might justifiably think, and conservatives have lost. The only problem is, conservatives are still pretty good at winning elections, because most people outside the aforementioned institutions don’t hold liberal views on politics and policy.
The upshot: A great many liberal VIPs in America simply don’t know much about their adversaries. The belief that conservative views are an outcome of either stupidity or perfidy, ignorance or greed—or both—is consequently very common among the country’s cultural elite.
Plainly universities, by transforming themselves into compounds of conformity and homogeneity, bear some responsibility for this state of affairs. “I think what has happened on campuses like ours,” says Eitan Hersh, a professor of politics at Tufts University, “is that the communities here have convinced themselves that they are all on the same page, that you walk into a classroom and you can expect that everyone present is pro-choice, pro-LGBT rights, and everyone is fighting the good fight for social justice.” Many schools’ mission statements convey a similar kind of message: We’re all on the side of goodness and light, not like those people.
Everything seems fine—until, Mr. Hersh points out, there’s something people on campus disagree about, as there was after Hamas invaded Israel in 2023. When that happens, “students don’t know how to deal with the situation at all. They don’t know how to argue and debate, how to learn from other people about their views. And it’s just a total mess.”
I’m on the Tufts campus to attend Mr. Hersh’s class on American conservatism. That’s right, a class on American conservatism. At Tufts. The Boston-area school, to put the matter delicately, isn’t known for conservative ideas, American or otherwise. Tufts is an elite Northeastern institution whose faculty, administration and stated values tend heavily leftward. Among students, Mr. Hersh estimates, the ratio is “probably 20 to 1, left to right.”
Yet the class I attend is packed. There are 100 students enrolled, a limit set by the classroom’s capacity. Every seat is filled. One student sits on the floor against the wall, and I realize I’ve taken her seat.
Mr. Hersh’s aim is simple: expose students to the postwar right’s ideas on politics and policy. The class isn’t a chronological history of the conservative movement but a topic-based survey of the arguments and controversies that have preoccupied the American right, in all its divergent manifestations, over the past 75 years. One class, according to the syllabus, deals with “capitalism and regulation,” with assigned readings by Milton Friedman, Richard Epstein and Marco Rubio, among others. Another addresses “judicial conservatism,” with readings by Antonin Scalia and Adrian Vermeule.
On the day I attend, the class discussed tensions between the individual (readings from Friedrich Hayek’s “The Road to Serfdom” and Ayn Rand’s “The Nature of Government”) and the community (Robert Nisbet’s “The Quest for Community,” a book review by Patrick Deneen, and William Barr’s 2019 Notre Dame address on religious liberty). Mr. Hersh’s pedagogical method is to introduce an argument, invite students to agree or disagree, then to press them on their logic. (…)
“There are people in that class—people on the left, I mean—who I’m sure disagree with each other about that adoption case. How could they not?” he says. But now it’s at least an open question to them. “They’re not parents, they’re not dealing with infertility issues, but they can see the challenge and they can learn. . . . I want that to be the norm of the university.”
He speaks of students having “ ‘Oh no’ moments.” In that day’s reading from “The Road to Serfdom,” Hayek contends that when government can’t deliver on its promises, people look for radical solutions like fascism. “That resonates with students, even liberal and progressive ones,” Mr. Hersh says. On the subject of government incompetence, he says, he likes to raise local controversies. He describes a recent series of reports in the Boston Globe revealing that buses operated by the city’s abundantly resourced public-school system can’t seem to get kids to school on time. “Most of the students in that class did not go to public schools,” he says, “and when they’re faced with evidence of government’s inability to do basic things, you can see it on their faces: They’re thinking, ‘Oh no. Things are more complicated than I thought.’ ”
This is the third year Mr. Hersh has taught the course, which is his own creation. Other classes at Tufts and many other universities incorporate conservative works, but they are mostly part of courses on political theory and philosophy. “That has an audience,” he allows, “but I think far more students want to talk about contemporary issues—family and religion and affirmative action and guns and these sorts of things. . . . They want to know, if they’re on the left, why do people disagree with gay rights? Or how could people like gun rights?”
The assortment of conservative writers and thinkers presented in Mr. Hersh’s course is, let’s say, ecumenical. One class I didn’t attend, on the country and the world, has students read Joseph McCarthy’s Wheeling, W.Va., speech, Zora Neale Hurston’s essay “Why the Negro Won’t Buy Communism,” and a 2019 speech on foreign policy by Mike Pompeo.
What sort of conservative is Mr. Hersh? Or is he one? “I would say I’ve always been in the middle,” he says. His first job in high school was as a page for Sen. John Chafee, a liberal Republican from Rhode Island, and after college he worked for the centrist Democratic Leadership Council. “But I decided at that time that working in politics wasn’t for me. I felt uncomfortable in partisan spaces.” As an Orthodox Jew, he “holds some core beliefs about the centrality of family and religion in our lives. But as for this class, I’m not a conservative trying to make students conservative.”
Conservative or not, Mr. Hersh’s comprehensive familiarity with modern American conservatism, in all its dizzying variety and fractiousness, makes me think he might have something helpful to say about the question haunting today’s Republican Party: Is there a single principle unifying conservatives in the 2020s?
“I’m not sure I can answer that without my biases infecting the answer,” he begins cautiously. “But I think that if I had to say one thing that unites all these readings”—the 50 or so assigned texts in his class’s syllabus—“it is a commitment to the preservation of family and religious life. And now some of the readings are about affirmative action or gun rights and they don’t map onto that very well, but it’s unlikely the authors would disagree with that.”
He pauses. “With the exception of Ayn Rand.”
Here I think we begin to disagree—not about Rand, or even about the purpose of conservatism, but about how conservatives might accomplish the preservation of family and religious life. He thinks the reasons marriage has collapsed among working-class Americans have less to do with the welfare state (that would be my view) and more to do with the decline in wages among non-college-educated men. Similarly, he may be right that “the shift we’re seeing on the right is a fundamental move away from classical liberalism toward a desire to protect some form of family structure,” but he is probably more sanguine about that shift than I am.
We can agree, however, that even classical liberals like Hayek and Friedman would hold that free markets preserve family life better than central planning and government coercion. “For sure,” Mr. Hersh says. “Which is why I say they wouldn’t disagree with my definition.”
Mr. Hersh and I spoke just before the election, but it was easy to sense that American culture had already begun to react against progressive excesses. You might not expect to see evidence of that reaction on a campus like Tufts, but maybe this is the sort of place it would have to begin. That all 100 enrolled students show up for a 9 a.m. class on American conservatism might itself signify some broader shift.
A week or two before, Mr. Hersh tells me, he described for his students several university and government policy changes responding to anti-Israel campus protests. “I wrote several of these policy changes on the board, and I listed them in order from the tamest to the most severe,” he recounts. “One of the severest—this one’s actually in the Republican Party platform—said that foreign national students who endorse a terrorist organization should lose their immigration status.”
Almost all the students in the class endorsed all of the policies—including this last one. “They were like, ‘Yeah, that makes sense to me. If you’re the guest of a country, you can’t act that way.’ ” Even two years ago, Mr. Hersh thinks, no student would have expressed such a view.
He rejects the view that the culture at an old, elite university like Tufts is impervious to change. “Actually no, it isn’t,” he says. “Only a few years ago, no one was identifying with pronouns. And within a year, the whole university system decided we are going to enforce a new cultural norm by labeling every student in the roster by pronouns. We’re going to encourage people in every meeting, in person and on Zoom, to name their pronouns. That’s a good piece of evidence that if you want to change a culture, you can do it fairly quickly.”
It’s reasonable to suspect that some of the students in Mr. Hersh’s class will eventually work themselves into the higher echelons of American politics and society. Even if they remain lefties, they’ll be likelier to regard conservatism as a set of arguments rather than an unaccountable annoyance.
Mr. Swaim is an editorial page writer for the Journal.
Le Monde, 30 janvier, article payant
😂😂 « Les sciences humaines et sociales constituent un rempart essentiel pour la construction d’une société démocratique vigoureuse »
Tribune de Eric Darras, Directeur de Sciences Po Toulouse, Sabine Saurugger, Directrice de Sciences Po Grenoble-UGA
S’inquiétant de voir la recherche scientifique faire l’objet d’invectives et de manipulation, trois directeurs d’instituts d’études politiques reviennent, dans une tribune au « Monde », sur la nécessité de placer ces disciplines au service du débat public.
Extraits:
Il est grand temps de replacer la connaissance scientifique au cœur du débat public. Dans un monde marqué par une complexité croissante, le débat public est confronté depuis plusieurs années à la dramatisation, à la spectacularisation, à une polarisation et à une fragmentation alarmante. Tant en France qu’à l’échelle mondiale, l’essor des réseaux sociaux, la brutalisation du débat politique et l’accélération du flux médiatique ont permis la montée des discours clivants et la simplification excessive d’enjeux complexes, au détriment d’un travail de réflexion et de conceptualisation. (…)
Si la recherche universitaire est le lieu par excellence du doute radical et du débat critique, elle ne conduit pas à douter de tout, pas plus qu’elle ne conduit à un relativisme généralisé. La démarche scientifique érige le doute en méthode pour mieux valider des découvertes, produire des résultats qui font consensus en son sein, et différencient les possibles de l’impossible, la réalité de l’imaginaire, le réel du fake. Dans une démocratie, la liberté d’expression scientifique accompagne toujours la recherche sincère de la vérité. (…)
Dans ce contexte, par leur capacité à déconstruire les discours simplificateurs, à identifier les nuances et à analyser les mécanismes de la polarisation elle-même, les sciences humaines et sociales constituent un outil précieux, si ce n’est fondamental, pour éclairer le débat public. Elles discutent désormais avec les sciences du monde physique et naturel, elles permettent de comprendre les racines des clivages sociaux, d’analyser les phénomènes politiques et économiques dans leur complexité et de mettre en lumière les enjeux cachés derrière les discours idéologiques. Elles permettent de dévoiler les fausses évidences et participent à l’éducation des citoyens.” (…)
Le Figaro étudiant, 20 janvier, article payant
Christina Terra : «Avec le Global BBA de l’Essec, l’étudiant gagne en maturité»
ENTRETIEN – Un bachelor en quatre ans permet de faire davantage de stages et de partir plus longtemps à l’étranger, souligne la responsable du BBA de l’Essec.
Extraits:
Christina Terra est professeure d’économie et directrice académique du Global BBA (Bachelor in Business Administration) à l’Essec Business School , l’une des meilleures écoles de commerce françaises.
LE FIGARO ÉTUDIANT. – Plusieurs écoles, à l’instar de l’Essec , ont développé un BBA en quatre ans. Qu’est-ce qui fait la spécificité du Global BBA de votre école ?
Christina TERRA. – Outre la qualité de la formation académique, le Global BBA de l’Essec est fortement tourné vers l’international et l’insertion professionnelle. Tous les étudiants doivent faire au moins six mois d’échange à l’étranger avec l’un de nos 188 partenaires. Ceux qui le souhaitent peuvent aussi faire six mois de plus sur l’un de nos campus à l’étranger, à Singapour ou au Maroc.
Il y a aussi 10 mois de stages minimum, 16 pour ceux qui choisissent l’apprentissage. Sur le plan académique, les étudiants ont le temps de se nourrir auprès de notre corps professoral de très haut niveau, composé à la fois de théoriciens et de praticiens, de chercheurs et de profils issus de l’entreprise. Sans oublier le mémoire de fin d’études, qui permet à l’étudiant de s’approprier tout ce qu’il a appris pendant sa formation.
Pourquoi vos étudiants choisissent-ils une formation en quatre ans plutôt qu’en trois ans ?
Avec le Global BBA en quatre ans, l’étudiant gagne aussi en maturité personnelle et professionnelle. À l’Essec, nous organisons par exemple au début de la formation un séminaire conçu pour permettre à nos étudiants de travailler la gestion du temps, du stress, la connaissance de soi, ses objectifs professionnels. Certains étudiants demandent même une année de césure pour accumuler encore davantage d’expérience professionnelle avant d’entrer dans le monde du travail. Quand on sort d’un bachelor en trois ans, on a 21 ans, c’est très jeune.
Est-ce que le bachelor de l’Essec ne permet pas aux étudiants français d’intégrer une excellente école pour pouvoir en revendiquer plus facilement le diplôme ?
Ce n’est pas facile d’intégrer le Global BBA de l’Essec. Il faut passer par le concours SESAME et généralement arriver dans les 10% les mieux classés. Ensuite, la formation est assez exigeante. Il faut beaucoup travailler. Je dirais que la voie prépa correspond plutôt à des profils très scolaires, quand l’étudiant du BBA voudra être confronté pus rapidement au monde du travail.
Selon notre dernière enquête sur la promotion diplômée en 2023, 60% de nos étudiants du Global BBA, qui est une formation généraliste, choisissent de poursuivre leurs études dans un master spécialisé. 35% choisissent une formation à l’étrnager, à LBS, Imperial College, King’s College, Columbia University, etc. Beaucoup poursuivent dans une autre école de management française. 15% continuent par exemple à l’Essec, 13% à l’ESCP, 6% Kedge, 6% Neoma, 5% EmLyon, etc.
Parmi ceux qui sont entrés directement sur le monde du travail, 94% ont trouvé du travail en moins de trois mois. Environ un quart sont dans des sociétés de conseil, bureau d’études et ingénierie ; 20% dans les assurances et activités financières ; 14% dans les opérations informatiques ; 8% dans la fabrication textile. 35% travaillent à l’étranger et 62% occupent un poste orienté vers l’international. (…)
Le Monde, 14 janvier, article payant
Plongée dans les prépas étoilées, le graal des étudiants des classes scientifiques
Reportage : Dans les classes « étoilées », les meilleurs élèves visent les concours les plus sélectifs, comme ceux des ENS ou de Polytechnique. Reportage au lycée du Parc, à Lyon.
Extraits :
(…) La classe étoile peut être vue comme la dernière étape d’un système de sélection des meilleurs élèves. En 2024, le lycée du Parc a reçu 28 000 candidatures à ses classes préparatoires, toutes filières confondues, pour 720 places. Parmi elles, 16 000 candidatures concernaient les voies scientifiques, qui sont aussi les plus sélectives, avec un taux d’accès d’environ 14 % (soit le taux d’étudiants qui reçoivent une réponse positive, qu’ils acceptent ou non).
Ce vaste vivier de candidats permet de recruter des premiers de classe à travers toute la France. « Il y a un phénomène de spirale vertueuse lié au prestige de l’établissement, résume François Beckrich, proviseur du Parc. Nos bons élèves réussissent aux concours les plus prestigieux depuis plus d’un siècle, ce qui amène d’autres bons élèves à nous rejoindre à leur tour. »
Parmi les 220 étudiants qui forment les classes étoilées scientifiques du lycée du Parc, Naïm n’est pas le seul à avoir de grands rêves. Chaque année, l’établissement envoie une moyenne de 40 élèves, la plupart issus de ces classes, à l’Ecole polytechnique ou dans les ENS, les établissements scientifiques les plus sélectifs. Beaucoup d’entre eux intègrent également une grande école d’ingénieurs, comme CentraleSupélec, Mines ParisTech, Ponts ParisTech…
Le Parc est d’ailleurs l’un des seuls établissements hors région parisienne à pouvoir rivaliser avec des lycées franciliens comme Sainte-Geneviève, à Versailles, ou Louis-le-Grand, à Paris. Malgré une certaine volonté d’ouverture de la part des écoles scientifiques les plus prestigieuses, de fait, les étudiants qui réussissent leur concours d’entrée viennent encore en grande majorité d’une poignée de grands lycées à CPGE (classes préparatoires aux grandes écoles),comme le montre L’Etudiant pour l’Ecole polytechnique. (…)
Les exigences augmentent bien d’un cran au passage en classe étoilée. Quand Walter Appel est devenu professeur de mathématiques en MP*, son temps de travail a été multiplié par deux. « Beaucoup d’élèves sont des passionnés, ils me posent souvent des questions ésotériques sur lesquelles je dois plancher chez moi deux ou trois jours pour trouver une réponse », confie l’enseignant en riant.
Si le programme des classes étoilées et générales est le même, c’est donc son approfondissement qui varie. « On insiste sur des choses abstraites et plus difficiles, parce qu’on sait qu’ils peuvent suivre et qu’ils sont demandeurs », souligne M. Appel. (…)
« A la rentrée, en septembre, je me suis demandé : où sont passées les filles ? C’est un mystère », dit celle qui tentera tous les concours, pour s’ouvrir le plus de portes possible. Le constat est le même dans l’autre classe de MP* : difficile de repérer les trois jeunes femmes parmi la quarantaine d’élèves.
Cette proportion infime de filles reflète le manque de diversité sociale et de genre au sein des classes préparatoires scientifiques, puis des écoles d’ingénieurs les plus cotées. Au Parc, les CPGE scientifiques comptent 33 % de filles et 31 % de boursiers. Dans les classes étoilées, ces proportions passent à 22 % de filles en moyenne (de 7 % en MPI* à 36 % en PC*) et 24 % de boursiers.
« Il n’y a pas de volonté de notre part de brider les jeunes filles, au contraire.Mais on ne va pas se leurrer, ce n’est pas toujours couronné de succès », concède Denis Choimet. Le personnel enseignant affirme devoir lutter contre un phénomène d’autocensure qui se reproduit à chaque étape de la sélection : du lycée à la prépa, de la première année à la classe étoilée, et même au niveau de la projection dans les concours. (…)
Si la compétition n’est pas au centre des relations entre les élèves, qui affirment tous beaucoup s’entraider, l’environnement de travail est source de pression pour beaucoup. Pour Héloïse Soufflet-Pellé, étudiante en PC*, le passage en étoile a été un choc plus important que celui du lycée à la prépa. « On était déjà avec des premiers de classe, mais, là, on est avec les premiers des premiers, et c’est vrai que ça fait beaucoup »,souligne l’Avignonnaise.
Tous les professeurs ne partagent pas les classements après chaque devoir surveillé, mais les élèves parviennent à se situer dans leur classe. Rassemblés au repas de la PC*2, des jeunes discutent autour d’Héloïse. « C’est horrible, ou tu travailles, ou tu culpabilises », dit l’une d’entre eux en soupirant.
« C’est difficile de prendre du recul en classe étoile. Quand tout le monde est bon, on a vite l’impression d’être nul », ajoute un jeune homme. Avec sa blouse blanche de physicien enfilée pour faire de la peinture, Mattéo Negrini a déjà l’allure de ses ambitions. Pour l’étudiant originaire de Pont-de-Roide (Doubs), c’est « l’ENS ou rien », avec toute la pression que cela implique. (…)
Avec trois professeurs principaux attachés à chaque classe et qui y consacrent tout leur temps, le niveau d’accompagnement en classe préparatoire reste l’un des plus importants de l’enseignement supérieur. Installé dans son bureau de la vie scolaire, Régis Berger-Poulatreçoit quotidiennement des visites d’étudiants. « La problématique des classes étoilées, c’est sans doute l’acharnement au travail », souligne le conseiller principal d’éducation (CPE). Les jeunes viennent dans son bureau pour se confier sur leur quotidien, demander l’accès à des salles de travail ou caresser Maurice, le lapin du Parc, véritable mascotte installée dans sa cage, dans un coin de la pièce. (…)
A force d’évoluer en vase clos entre les jolies cours intérieures du grand lycée public, les étudiants peuvent en venir à oublier que tous réussiront. « Il y a de grands désirs chez eux. On vise vraiment le plus haut niveau de sélectivité qui existe. Quand le 44e de la classe entre à Supaéro, il me semble qu’il y a pire, comme échec scolaire », lance Denis Choimet.
Au dîner de classe des PC*2, le nombre de pizzas nécessaires a bien sûr été anticipé. Pour arriver à ces piles de 34 cartons, les étudiants ont renseigné dans un document Excel la quantité de nourriture dont ils estimaient avoir besoin. « C’est infernal, même ça, on a besoin de le calculer », dit l’un d’entre eux en s’esclaffant. L’ambiance est décontractée, mais que l’on ne se méprenne pas, insiste Héloïse : « C’est bien la seule soirée détente depuis la rentrée. »
L’Express, 13 janvier, article payant
Enseignement supérieur : la revanche des métiers manuels
Education. Plombiers, boulangers, maçons, menuisiers… Non seulement, ces professions recrutent, mais elles offrent des perspectives de carrière épanouissantes.
Extraits:
“Jamais je n’aurais imaginé vivre une telle expérience!” Luis Pires, 27 ans, ne cache sa fierté d’avoir participé à la restauration de la cathédrale Notre-Dame de Paris, réouverte début décembre. Ce jeune apprenti, détenteur d’un CAP ébénisterie obtenu chez Giffard, est venu prêter main-forte aux 2 000 couvreurs, tailleurs de pierre, menuisiers, facteurs d’orgue et autres sculpteurs mobilisés pendant les cinq années de travaux.
Véritable vitrine du savoir-faire artisanal, ce gigantesque chantier a mis en lumière la richesse des emplois manuels, souvent délaissés par les élèves lors de leurs choix d’orientation. “Le regard des jeunes, mais aussi celui de leurs parents, commence à changer, grâce notamment à l’apprentissage”, explique Joël Fourny, président de CMA France, le réseau des chambres de métiers et d’artisanat. D’après un baromètre publié en septembre par l’Institut des métiers et la MAAF, 203 000 jeunes ont effet suivi une formation en apprentissage dans l’artisanat en 2023. Soit 36 % de plus en cinq ans!
Cette attractivité s’explique. D’abord parce que ces professions recrutent massivement. Dans le bâtiment, 73 800 postes de chauffagistes, électriciens, couvreurs, plombiers, peintres ou menuisiers sont à pourvoir. Dans les activités dites de fabrication, 36 150 bottiers, vitraillistes, verriers, maroquiniers, graveurs sur pierre… sont activement recherchés par les entreprises. Et que dire des boulangers, des bouchers, des poissonniers mais aussi des carrossiers et des mécaniciens? “Un jeune qui s’engage dans l’un ou l’autre de ces secteurs est assuré de trouver du travail en moins de six mois”, affirme Joël Fourny.
Toutes ces professions ont également évolué dans le bon sens. Moins pénibles physiquement que jadis et mieux rémunérées (un débutant gagne entre 1 600 et 1 900 euros brut par mois), elles sont aussi plus qualifiantes. Si le CAP reste la porte d’entrée dans 61 % des cas, 20 % des apprentis préparent un diplôme de l’enseignement supérieur, type BTS ou brevet de maîtrise. “Il existe 360 diplômes et titres pour répondre aux besoins actuels et futurs des entreprises. Les formations ont évolué, elles intègrent désormais les nouvelles technologies car les emplois manuels deviennent de plus en plus innovants”, souligne Joël Fourny. Aujourd’hui, les pâtissiers utilisent des découpes laser pour trancher le chocolat et les charpentiers des logiciels 3D pour dessiner les pièces de bois. Quant à l’intelligence artificielle, elle fait ses premiers pas dans le secteur, notamment pour éliminer la répétition des tâches.
Les métiers de la main offrent enfin de belles perspectives de carrière dans toutes les filières. “De nombreuses entreprises seront à céder dans les dix prochaines années, permettant à 50 % des jeunes actuellement en formation de devenir chefs d’entreprise”, anticipe Joël Fourny. Dans l’artisanat d’art, une brodeuse peut devenir échantillonneuse, puis première d’atelier, et cela aussi bien dans une petite entreprise que dans une grande maison comme Hermès ou Chanel, qui ont toutes deux créé des écoles de formation internes. Des initiatives bienvenues face à la baisse de certaines aides publiques. En septembre, à la suite d’un coup de rabot des dotations que lui verse l’Etat, l’Institut pour les savoir-faire français a été placé en procédure de sauvegarde.
Le Figaro, 11 janvier, article payant
Olivier Babeau : «On craignait d’avoir élevé des révolutionnaires, c’est pire que ça : on a élevé des paresseux»
Prise de distance par rapport au travail, paresse généralisée, déclassement… dans l’Ère de la flemme, dont Le Figaro Magazine publie des extraits, Olivier Babeau dénonce une crise de l’effort qui pourrait pénaliser durablement notre pays.
Professeur d’université, Olivier Babeau est président-fondateur de l’Institut Sapiens, un laboratoire d’idées dédié à la place de l’être humain dans le monde technologique.
Voir des extraits du livre ici : https://kinzler.org/wp-content/uploads/2025/01/11-janvier.pdf
New York Times, 27 décembre, article payant
No, You Don’t Get an A for Effort

Extraits:
After 20 years of teaching, I thought I’d heard every argument in the book from students who wanted a better grade. But recently, at the end of a weeklong course with a light workload, multiple students had a new complaint: “My grade doesn’t reflect the effort I put into this course.”
High marks are for excellence, not grit. In the past, students understood that hard work was not sufficient; an A required great work. Yet today, many students expect to be rewarded for the quantity of their effort rather than the quality of their knowledge. In surveys, two-thirds of college students say that “trying hard” should be a factor in their grades, and a third think they should get at least a B just for showing up at (most) classes.
This isn’t Gen Z’s fault. It’s the result of a misunderstanding about one of the most popular educational theories.
More than a generation ago, the psychologist Carol Dweck published groundbreaking experiments that changed how many parents and teachers talk to kids. Praising kids for their abilities undermined their resilience, making them more likely to get discouraged or give up when they encountered setbacks. They developed what came to be known as a fixed mind-set: They thought that success depended on innate talent and that they didn’t have the right stuff. To persist and learn in the face of challenges, kids needed to believe that skills are malleable. And the best way to nurture this growth mind-set was to shift from praising intelligence to praising effort.
The idea of lauding persistence quickly made its way into viral articles, best-selling books and popular TED talks. It resonated with the Protestant work ethic and reinforced the American dream that with hard work, anyone could achieve success.
Psychologists have long found that rewarding effort cultivates a strong work ethic and reinforces learning. That’s especially important in a world that often favors naturals over strivers — and for students who weren’t born into comfort or don’t have a record of achievement. (And it’s far preferable to the other corrective: participation trophy culture, which celebrates kids for just showing up.)
The problem is that we’ve taken the practice of celebrating industriousness too far. We’ve gone from commending effort to treating it as an end in itself. We’ve taught a generation of kids that their worth is defined primarily by their work ethic. We’ve failed to remind them that working hard doesn’t guarantee doing a good job (let alone being a good person). And that does students a disservice.
The ideal response to a disappointing grade is not to complain that your diligence wasn’t rewarded. It’s to ask how you could have gotten a better return on your investment. Trying harder isn’t always the answer. Sometimes it’s working smarter, and other times it’s working on something else altogether.
Every teacher should be rooting for students to succeed. In my classes, students are assessed on the quality of their written essays, class participation, group presentations and final papers or exams. I make it clear that my goal is to give as many A’s as possible. But they’re not granted for effort itself; they’re earned through mastery of the material. The true measure of learning is not the time and energy you put in. It’s the knowledge and skills you take out.
https://www.nytimes.com/2024/12/26/opinion/school-grades-a-quantity-quality.html
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22 décembre, article payant
Bildungsverfall an der Uni: Es droht gleichmäßig verteilter Stumpfsinn
Wer war nochmal Helmut Schmidt, und könnten Gespräche in der Mensa in Zukunft nicht ebenso gut von einer Künstlichen Intelligenz bestritten werden? Ein Student blickt auf den Bildungsverfall seiner Generation.
Extraits:
Ohne Zahl sind die Einschätzungen, Erfahrungsberichte, Mahnungen, Weckrufe, die allein seit der Veröffentlichung der jüngsten PISA-Studie zur deutschen, oft auch zur europäischen Bildungsmisere veröffentlicht worden sind. (…)
Auch den Schulabgängern, den Ausbildungs- und Studienanfängern schenkt der öffentliche Diskurs viel Aufmerksamkeit. Hier klagt der Vertreter einer Handwerksinnung, man finde kaum noch geeigneten Nachwuchs, den ohnehin nicht zahlreichen Bewerbern fehle oft das Nötigste. Dort zeigen sich Universitäten besorgt, weil sie selbst mit Vorbereitungskursen keine akzeptablen Ausgangsvoraussetzungen mehr herstellen können.
Selten aber richtet sich der Blick auf diejenigen, die einen halben Schritt weiter sind, als sei unter den Studenten höherer Semester und Berufsanfängern alles beim Alten. Die Berichterstattung setzt dann wieder ein, wenn es um Work-Life-Balance geht, das aber hat dann mit Bildung eigentlich nichts mehr zu tun.
Es ist unter den Studenten, über deren Situation zu urteilen ich mir herausnehme, natürlich nichts beim Alten. Und vielleicht rührt der blinde Fleck, hinter dem dieser Tatbestand versteckt liegt, daher, dass sein Anblick noch schwerer zu ertragen ist als der von an ihren Smartphones hängenden Grundschülern. Bei Letzteren bleibt dem Betrachter immerhin die Hoffnung, es werde schon nicht so schlimm kommen wie befürchtet, zumindest einige dieser Kinder würden eines Tages mit Freude und Begeisterung ein Buch in Händen halten, würden sich wie so viele vor ihnen auf ihren persönlichen, von der Schulpflicht bloß unterfütterten Bildungsweg machen. Bei den fortgeschrittenen Studenten aber ist unverkennbar, dass kaum einer von ihnen mehr als ein paar Schritte auf diesem Weg gegangen ist. (…)
Es geht dabei nicht um Äußerlichkeiten. Gerne wird von jungen Menschen zur Kritikabwehr auf ein einzelnes Bildungsgut verwiesen, zum Beispiel auf die napoleonischen Kriege. Behauptet wird nun, deren Kenntnis sei wertlos, wörtlich heißt es meist, sie bringe gar nichts. Ganz ohne Frage gibt es für den Studenten der Medizin, wie ich einer bin, wichtigere Tatbestände als den Frieden von Basel oder Tilsit. Und doch entlarvt sich, wer so spricht, als Opfer der Entwicklung, als deren nüchterner Beschreiber er oder sie sich fühlt. Ihm gilt Bildung nicht mehr als lebendiger Schatz, den wir in uns tragen, den wir formen und der uns formt, der Praktisches genauso umfasst wie weniger Zweckmäßiges, das dennoch von Bedeutung ist, weil es schön, hässlich, kurios oder außergewöhnlich ist. (…)
Die Rede ist nicht bloß von den ganz Großen, mit deren in luftigen Höhen ersonnenen Ideen und Konzepten von jeher nur die wenigsten näher vertraut waren: Über meinem Schreibtisch hängt seit Jahren ein Poster, das Helmut Schmidt auf dem Bundesparteitag der SPD 1966 zeigt. Als Abiturient imponierten mir sein Bekenntnis zum Stoizismus, seine Überzeugung, ein tagtäglich gewaltiges Arbeitspensum sei ihm angemessen, seine charmante Arroganz, sein Spagat zwischen Bodenständigkeit und Intellektualität. Doch selbst diesen medienwirksamen Mann erkennen die wenigsten Kommilitonen beim Besuch meiner Wohnung, manchen sagt nicht einmal sein Name etwas. Und keiner ist begierig, mehr über ihn zu erfahren. Er ist ihnen gleichgültig. Denn vor allem geht dieser Generation der Antrieb ab, nach den größeren und kleineren Fixpunkten Ausschau zu halten. Das alte Idealbild eines gebildeten, das heißt belesenen, vielseitig interessierten, wortgewandten, kultivierten Menschen, der weiß, auf wessen Schultern er steht, hat unter uns Studenten nicht viele Anhänger.
Diesen Befund zu erheben, um in der Sprache der Mediziner zu sprechen, heißt, das Ende eines Zeitalters festzustellen. Zeitalter, das ist ein großes Wort. Zu groß aber nicht, schließlich hat Golo Mann den „Respekt vor dem Geist“ als charakteristisch für das bürgerliche Zeitalter beschrieben, das daher nun, seines zentralen Wesensmerkmales verlustig gegangen, für beendet zu erklären ist. (…)
Doch es genügt, einen kleinen Schritt zurückzutreten, schon sehen die „For You Pages“ alle gleich aus. Kürzlich sagte mir ein Studienfreund, nur halb im Scherz, die Gespräche in der Mensa ließen sich genauso gut durch KI generieren, ohne dass sie an Gehalt verlören. Da wir altmodisch sind, hatten wir beide nicht die fortgeschrittenen Modelle im Sinn, die mittlerweile zur Verfügung stehen, sondern einfache Programme, welche die immer gleichen Phrasen von sich geben.
Eine dieser Phrasen, die ein Studentenrobotor beherrschen müsste, würde den Begriff „Work-Life-Balance“ enthalten. Ganz ungeniert wird er im Munde geführt, so schlug vor einiger Zeit eine Freundin vor, man sollte alle Verantwortlichen für die Lehrveranstaltungen unseres Semesters befragen, wie viel Zeit nach ihrer Maßgabe dem jeweiligen Fach oder Kurs zu widmen sei. Wenn man insgesamt auf mehr als 40 Stunden pro Woche käme, sei erwiesen, dass viel zu viel von uns verlangt werde, „Work-Life-Balance und so“. Als seien wir Fabrikarbeiter. (…)
Noch im Bild, das unsere Großeltern von der Gesellschaft hatten, bildeten Ärzte mit Anwälten, Gymnasiallehrern und Professoren eine herausgehobene Schicht – das Bildungsbürgertum. Es zu verherrlichen liegt mir fern. Meist entschied die Herkunft darüber, ob man ihm angehörte oder nicht, ihre Vertreter waren oft elitär im schlechtesten Sinne des Wortes, Frauen konnten ihm nur in der Rolle der sorgenden Gattin angehören. Und schließlich liefen die Absolventen bester humanistischer Gymnasien den Nationalsozialisten in Scharen zu, wurden auch sie schuldig, viele zu Verbrechern.
Das Aussterben dieser Schicht zu beklagen mag daher befremden, und man werfe mir vor, ich sei ungerecht und ließe mich zu Übertreibungen hinreißen. Da mag etwas dran sein. Aber das Unbehagen an der rasenden Geschwindigkeit, mit der wir alles hinter uns lassen, was einmal heilig war, und die Befürchtung, dass wir mit guten Absichten dem schlimmsten, dem gleichmäßig verteilten Stumpfsinn entgegeneilen, sind größer als die Furcht davor, mich lächerlich zu machen.
The Economist, 18 décembre, article payant
Competing for workers : Our footloose index: the most attractive countries for graduates
Southern Europe has become increasingly appealing for mobile talent
Extraits:
THERE IS A lot to like about Portugal. Tourists are drawn to its pleasant climate, charming architecture and beautiful beaches. With fast internet and relatively relaxed immigration rules, it is also becoming a popular destination for mobile talent. As populations age, there is growing competition worldwide for skilled young migrants, and countries such as Portugal are working hard to attract them. We created a ranking of 74 countries and territories to assess how appealing they are to these mobile workers. Call it the footloose index.

The index is based on simple maths: what would be the net change in a country’s graduate population if footloose graduates could come and go as they pleased? To find the answer we analysed data from the Gallup World Poll, an annual survey of around 150,000 people from more than 150 countries and territories. The survey asks if people want to move abroad and, if so, where. As a proxy for talent, we considered only respondents who said they had completed an undergraduate degree.
By our estimates, between 2010-12 and 2021-23 the share of the world’s graduates who would like to move to Portugal tripled—the largest increase of any country in the footloose index (see chart 1). Our calculations show that in 2010-12, if all barriers to moving had been dropped, Portugal’s graduate population would have increased by just 1%. But survey data from 2021-23 show that it would swell by 120%, a gain of 1.8m. Other countries in southern Europe have also become much more attractive to footloose talent. Between 2010-12 and 2021-23 the number of graduates that Italy would gain on net grew by a factor of six, to roughly 3m. And Greece went from losing educated people to potentially gaining around 400,000 of them.
Some countries have moved in the opposite direction. Notably, Britain ranked sixth in 2010-12 but sank to 20th after Brexit, and recovered only to 14th in the most recent surveys. Far fewer graduates from Europe now see Britain as appealing, and far more British grads say they want to leave. The United Arab Emirates and Saudi Arabia have also fallen down the rankings, as a growing number of talented people in the Gulf now say they want to up sticks.
The top of our index has been more stable. Since 2013 the top spots have been held by Canada, Australia and America. In the most recent surveys Canada had the edge: we estimate that around 17m grads would move to Canada if they could. Accounting for the number of Canadians who want to leave, its net change would be 15m new graduates. In Australia it would be almost 9m. America would attract far more talented people than both (21m) but would also lose far more (16m), resulting in a potential net gain of just 5m. (…)
Wall Street Journal, 17 décembre, article payant
Why the U.S. Economy Is Trouncing Europe’s
Americans do worse in education scores, but the Continent lacks the U.S. risk-taking culture.
Voir « Article du Jour » !
Le Monde, 4 décembre, article payant
« Historiquement, il n’a jamais été question de créer une université à plusieurs vitesses. L’idée était de mettre la Sorbonne en banlieue »
L’historien spécialiste de l’aménagement urbain, rappelle dans quel contexte sont apparues les universités en région parisienne, comme des antennes du prestigieux établissement en périphérie.
Extraits:
Dans quel contexte des universités ont-elles été créées en périphérie de Paris ?
A partir des années 1950, l’Université de Paris fait face à une explosion du nombre d’étudiants (30 000 en 1930, 66 000 en 1960), au point qu’elle ne parvient plus à tous les accueillir dans ses locaux, qui sont alors ceux de la Sorbonne et de ses annexes comme la Halle aux vins. L’idée naît de créer des antennes de la Sorbonne en périphérie : une partie des sciences est transférée à Orsay (Essonne), une partie des lettres et de l’économie à Nanterre.
La crise de Mai 68 va percuter ce système et amener l’Etat à revoir sa carte universitaire. On dit souvent que l’objectif du pouvoir est alors de diviser les grosses universités pour mieux régner et contrôler la contestation étudiante. Mais l’objectif est avant tout de mettre en œuvre une politique d’enseignement et de recherche pluridisciplinaire et de dédensifier. En 1970, on passe d’une à treize universités, qui sont réparties intra et extra-muros.
Existe-t-il déjà une notion d’inégalités entre établissements ?
Pas du tout. Lorsque ces universités autonomes sont créées, il n’est pas question de créer une université à plusieurs vitesses, encore moins de « facs au rabais ». L’idée est de mettre la Sorbonne en banlieue. (…)
La population étudiante continue de croître (257 000 étudiants en 1975) et, en 1986, le projet de loi Devaquet, qui veut instaurer une sélection des étudiants à l’entrée, provoque des grèves très importantes et la démission du ministre.
En 1990, le plan Jospin met en place une politique de développement des universités. Celles-ci obtiennent des moyens importants : création de quatre universités nouvelles, constructions de bâtiments, recrutement d’enseignants, de personnels administratifs.
Il y a, à cette époque – les années 1980-1990 –, un vrai clivage entre droite et gauche s’agissant de la question des universités. C’est l’époque dite de la « seconde massification », avec l’accès des classes moyennes à l’enseignement supérieur. Les universités remplissent une des missions qui leur sont assignées, à savoir démocratiser l’enseignement supérieur en amenant le plus possible d’étudiants à bac + 3 ou bac + 5.
A quel moment sort-on de cette logique de démocratisation pour entrer dans celle de la différenciation ?
Avec la loi relative aux libertés et responsabilités des universités, dite loi Pécresse ou loi LRU, adoptée en 2007 et dont on a commencé à sentir les effets au milieu des années 2010. Avec cette loi, qui instaure l’autonomie financière des universités, il s’agit de rendre les universités plus compétitives.
La politique de l’Etat n’est plus de doter les universités en fonction de leurs besoins, mais de leur capacité à répondre (et remporter) des appels à projets, qui deviennent le seul moyen d’obtenir des financements complémentaires.
S’instaure alors un climat très concurrentiel entre universités pour capter les moyens que l’Etat octroie. Cette politique de mise en concurrence n’est pas propre à la France, elle est mondiale, mais elle a des effets pervers, notamment en creusant les inégalités entre établissements.
Le Monde, 30 novembre, article payant
« Dans certaines situations, la méthode allemande sera la meilleure, dans d’autres, ce sera l’indienne ou l’anglaise » : à l’Insead, des MBA ouverts sur le monde
Reportage : A l’Institut européen d’administration des affaires, les élèves apprennent à être à l’aise avec toutes les cultures. Un savoir-être utile pour leur carrière.
Extraits:
« Quelle solution préconisez-vous ? Licencier Dimitri Brodsky ? Le coacher pour améliorer la performance de la société ? Ou bien changer la structure de l’organisation ? » Allure svelte, costume sombre, Mike Lee s’avance vers son auditoire dans une démarche ondulante. « Qui veut prendre la parole ? »,demande le professeur. En cette fin octobre pluvieuse sur le campus de l’Institut européen d’administration des affaires (Insead), à l’orée de la forêt de Fontainebleau (Seine-et-Marne), le sort de cet employé d’un groupe brassicole allemand est entre les mains de 85 étudiants.De manière totalement virtuelle, puisqu’il s’agit d’un simple exercice. Réunis en amphithéâtre, ces jeunes cadres venus du monde entier, installés comme dans une session onusienne, derrière une pancarte verte où sont inscrits leurs nom, prénom et pays d’origine, sont invités à argumenter leur décision quant à l’évolution de ce directeur commercial de la filiale ukrainienne. Plutôt compétent, ce dernier est jugé inefficace par son supérieur hiérarchique allemand dans sa gestion des équipes. (…)
Cogiter entre diverses nationalités sur ce type de case study, ou « étude de cas », est la marque de fabrique des grands Masters Business Administration (MBA), ceux de l’Insead étant régulièrement notés parmi les plus prestigieux au monde. (…)
« Dans mon groupe de travail, la manageuse coréenne et l’ingénieur franco-canadien voulaient tous deux licencier Brodsky, la consultante anglaise et moi-même étions en faveur de la restructuration du groupe et nous avons finalement réussi à les convaincre »,dévoile Sarthak Monga, 27 ans, consultant indien chez Ernst & Young, à Bombay. « Nous, nous avons préféré que Brodsky soit “coaché”, mais, si sa performance ne s’améliore toujours pas, nous pensons que la décision la plus adaptée sera de le licencier », poursuit, de son côté, Julie Awad, Franco-Libanaise de 25 ans, dont le groupe de travail compte des collègues japonais, mexicain, afghan et britannique.
Cette année, sur les 915 étudiants du MBA, pas moins de 92 pays sont représentés. « Aucune nationalité ne dépasse un pourcentage de 10 % »,insiste Mike Lee, Américain d’origine chinoise ayant étudié à Harvard. Aux Etats-Unis, même dans un contexte internationalisé, poursuit-il, « les deux tiers des étudiants sont, en général, américains puis essentiellement asiatiques ». A l’Insead, si l’enseignement est américanisé, les 162 professeurs, eux, viennent de 40 pays différents.
Ancrés dans la multiculturalité des équipes, ces exercices permettent aux recrues de s’entraîner pour développer leur savoir-être – leurs soft skills – par opposition au savoir-faire (hard skills). Autrement dit, être attentif aux autres, comprendre leur façon de réfléchir, décoder leurs non-dits afin, le cas échéant, de les convaincre. Un exercice qui oblige à revoir ses préjugés et ses croyances. (…)
L’émulation se fait, par ailleurs, par la cohabitation d’étudiants venant de pays plus ou moins développés. « Comme il n’y a pas de culture dominante, chacun est capable de faire entendre sa voix », souligne le professeur d’origine chinoise Chengyi Lin. Sur le climat, par exemple. « Les pays du Nord critiquent souvent l’Inde et la Chine pour leurs émissions de CO2, mais les étudiants de ces pays peuvent leur rétorquer que, s’ils comprennent leur position morale, eux vivent au quotidien la pollution à Pékin ou à New Delhi. Ces problématiques sont incarnées. » Pour l’Insead, ce décentrage s’affirme plus encore dans l’ouverture de campus à Singapour puis à Abou Dabi, dans les alliances avec Wharton et Kellogg aux Etats-Unis ainsi qu’avec Ceibs, une école chinoise. De son côté, l’IE Business School a passé 70 accords avec des campus comme ceux de HEC ou de Yale. (…)
Finalement, « c’est l’expérience humaine qui compte le plus »,explique Joseph Freiha, un ancien d’IE, à Madrid : « Le monde entier est dans votre classe. » Cet apprentissage du « savoir-être », particulièrement recherché par les entreprises, devrait, selon lui, être accessible à tous. « Un cours de marketing numérique sera vite dépassé, alors que la façon de s’exprimer en public vous sert toute votre vie. »
Le Figaro, 29 novembre, libre accès
Sciences Po Grenoble : pas de sanction pour les élèves ayant accusé deux enseignants d’islamophobie
Le tribunal administratif a confirmé trois ans plus tard la décision du conseil de discipline de l’établissement, qui avait refusé de sanctionner les 17 élèves membres d’un syndicat de gauche ayant accusé deux professeurs d’islamophobie.
Articles du 26 novembre au 4 juin 2024