
Back to Kinzler’s Global News Blog
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8 mai
Weltbevölkerung: Wie bekommen wir wieder mehr Babys?
Weltweit bekommen Frauen immer weniger Kinder. Einige Länder zeigen, dass es durchaus Wege gibt, dem Trend zu begegnen. Der Soziologe Henrik-Alexander Schubert erklärt, welche Maßnahmen helfen.
Full text:
Sinkende Geburtenraten sorgen immer wieder für Diskussionen. Historisch fiel die Zahl der Kinder, die eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommt, mit der Industrialisierung deutlich. In den 2000er-Jahren zeigten Studien, dass sie selbst in Industrieländern wie den USA wieder steigen könnten. Doch inzwischen gehen die Geburtenraten auch dort wieder zurück und stellen alte Annahmen infrage. Der Soziologe Henrik-Alexander Schubert erforscht am Max-Planck-Institut für demografische Forschung, wie menschliche Entwicklung und Geburtenraten zusammenhängen.
Herr Schubert, inwiefern sind Geburtenraten eng mit guten wirtschaftlichen Aussichten und Geschlechtergleichstellung verknüpft?
In den Siebziger-, Achtziger- und Neunzigerjahren hielt der Mangel an Infrastruktur viele Frauen davon ab, Kinder zu bekommen – es fehlte an Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren. Die Idee war daraufhin: Wird das verbessert und werden Väter mehr einbezogen, könnten sich die Geburtenraten erhöhen. Und tatsächlich gab es einen solchen Effekt, der wahrscheinlich durch ökonomische Sicherheit und eine gestiegene Geschlechtergerechtigkeit angetrieben wurde.
Und trotzdem sinkt die Zahl der Geburten je Frau wieder.
Genau, in vielen Ländern wie den USA oder in Skandinavien fällt die Zahl seit 2008 wieder, in Deutschland seit 2021. Der Anstieg scheint nur ein temporäres Phänomen gewesen zu sein.
Laut einer neuen Studie aus Japan wären 2,7 Kinder pro Frau notwendig, damit wir langfristig gesehen nicht aussterben. Stimmt das?
2,7 ist sehr hoch angesetzt. Das mag für sehr kleine Populationen wie Inselbevölkerungen stimmen – dort könnten schon beispielsweise mehrere Jahre ohne Geburten massive Auswirkungen haben. Für große Staaten wie Deutschland spielt das aber keine Rolle, hier gilt 2,1 Kinder pro Frau eher als Richtwert – man kann das auch präziser berechnen, aber es ist eine solide Faustregel.
Momentan wächst die Weltbevölkerung noch.
Global gesehen wächst sie nach Prognosen der UN noch bis etwa 2080. Dann wird sie voraussichtlich schrumpfen.
Und was bedeutet das?
Zum Beispiel weniger Bedarf an Schulen, mehr Bedarf an Altersheimen. Aber: Wir kommen momentan mit acht Milliarden Menschen zurecht, und 2080 werden es etwa zehn Milliarden sein. Das heißt, wenn die Bevölkerung später wieder schrumpft, erreichen wir ein Niveau, das wir bereits erlebt und überlebt haben. Das eigentlich Neue ist das negative Bevölkerungswachstum, aber nicht die Bevölkerungsgröße. Voraussagen, was passiert, können wir nicht, das wäre ein Blick in die Glaskugel.
Einzelne Länder wie Japan schrumpfen bereits. Können wir uns etwas von ihnen abgucken?
Japan befindet sich in einer ähnlichen Situation wie Deutschland, nur ohne nennenswerte Migration. Das Land altert also schneller. Das führt zu Anpassungen: Die Menschen sind kreativ und arrangieren sich, zum Beispiel durch den Einsatz von technischen Hilfsmitteln. Zudem gibt es Anpassungen im Rentensystem. Und: Japan hat nicht nur eine sehr hohe Lebenserwartung, weil die Leute länger leben, sondern weil sie auch lange gesund bleiben. Deutschland könnte sich hier etwas abschauen.
Was zum Beispiel?
Wir könnten mehr in Prävention, Gesundheitsförderung oder Programme wie in Dänemark investieren, wo Sport während der Arbeitszeit gefördert wird. Ein aktiver Lebensstil könnte nicht nur Einsamkeit im Alter verringern, sondern auch die Produktivität im Alter steigern.
Andere Länder versuchen, die Zahl der Kinder zu erhöhen, indem sie traditionelle Rollenbilder propagieren.
Ja, in Ungarn zum Beispiel. Hier zeigen aber die Daten, dass das nicht erfolgreich ist. Außerdem ist es moralisch fragwürdig und ein gefährlicher Rückschritt. Denn eigentlich hat schon die UN-Bevölkerungskonferenz in Kairo 1994 beschlossen, dass nicht bestimmte Zielwerte für Geburtenraten, sondern reproduktive Rechte im Mittelpunkt stehen sollten. Trotzdem: Ich war gerade in New York auch auf der UN-Bevölkerungskonferenz. Dort gab es Versuche einiger Länder, diese Rechte wieder einzuschränken.
Haut du formulaire
Bas du formulaire
Wie könnte man die Geburtenraten erhöhen, ohne die Autonomie von Frauen zu gefährden?
Man muss sich zunächst fragen: Wollen Frauen und Paare überhaupt mehr Kinder? Das ist häufig der Fall, denn es gibt eine Lücke zwischen gewünschter und tatsächlicher Kinderzahl. In Deutschland beträgt die Lücke durchschnittlich 0,34 Kinder, denn die gewünschte Kinderzahl liegt bei 1,84 und die realisierte Kinderzahl bei 1,5. Aber inzwischen scheinen neue Faktoren zu wirken, etwa Unsicherheiten durch die Finanzkrise oder die Corona-Pandemie oder die angespannten Wohnungsmärkte in den Städten. Das erschwert die Familienplanung. Ziel wären eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bezahlbare Wohnungen und stabile ökonomische Perspektiven. Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung hat gezeigt, dass nach der Geburt eines Kindes Frauen gerne mehr arbeiten würden und Männer weniger. Das wird aktuell in Deutschland nicht begünstigt, weil es zu wenige Kitaplätze und das Ehegattensplitting gibt. Es bräuchte sowohl steuerliche und arbeitsrechtliche als auch institutionelle Anreize: Frauen sollte es leichter gemacht werden, schnell in eine Vollzeittätigkeit zurückzukehren, und Männer müssten die Möglichkeit haben, ihre Arbeitszeit zu reduzieren und sich stärker an der Kinderbetreuung zu beteiligen.
Südkorea hat eine der niedrigsten Geburtenraten weltweit. Dort wirken auch Maßnahmen wie finanzielle Unterstützung nicht. Warum?
Südkorea hat ein sehr spezifisches Problem: Es ist zugleich sehr modern und sehr traditionell. Ähnlich wie in Deutschland sinkt die Rate der Eheschließungen. Aber: Es gibt traditionsbedingt bis heute fast keine Geburten außerhalb der Ehe. In Deutschland sind wir da kulturell flexibler: Kinder werden auch außerhalb der Ehe geboren. Deswegen ist Deutschland in dieser Hinsicht weniger „anfällig“ und hat mehr Spielraum.
Es heißt immer, Sozialstaat und wirtschaftliche Stabilität sind nur mit stabiler Bevölkerung zu garantieren. Aber was machen wir, wenn wir es nicht schaffen, die Einwohnerzahl stabil zu halten?
Es wäre naheliegend, Gelder in Richtung der älteren Bevölkerung umzuverteilen. Aber eine neue Studie aus Finnland sagt: Man sollte weiterhin stark in die Bildung der jungen Generation investieren, um wirtschaftliche Stabilität zu sichern – und damit auch die alternde Gesellschaft zu finanzieren.
Wagen Sie abschließend doch einen Blick in die Glaskugel: Was glauben Sie, wie wird sich die Situation in Deutschland entwickeln?
Ich denke, realistisch betrachtet wird es in den nächsten zehn bis 15 Jahren keine massiven Änderungen geben. Die Geburtenrate in Deutschland wird vermutlich zwischen 1,3 und 1,6 bleiben. Ich sehe keine Anzeichen für einen systematischen Anstieg oder einen systematischen Abfall, eher ein Schwanken, außer es gibt ein gesellschaftliches Großereignis.
L’Express, 7 mai
Retraites : “La France n’a plus les moyens de verser des pensions aussi généreuses”
Idées. Au lendemain des mobilisations sociales du 1er mai, l’économiste Erwann Tison rappelle que la France, au vu de sa situation budgétaire et démographique, n’échappera pas à une réforme ambitieuse de son système de retraites… et à une réduction des pensions.
Full text:
Imaginez un monde dans lequel les Français partiraient à la retraite à l’âge de 60 ans, à taux de cotisation et pensions égales. Ce monde merveilleux, c’est celui que propose la Confédération générale du travail (CGT). En se retirant du conclave sur les retraites, peu avant les traditionnelles mobilisations du 1er mai, le syndicat a d’ailleurs bien fait savoir qu’il ne compte pas renoncer à l’abrogation de la réforme des retraites de 2023.
Un positionnement “totalement démagogique”, tranche Erwann Tison, économiste chargé d’enseignements à l’Université de Strasbourg, à l’heure où l’État est précisément à la recherche de 40 milliards d’euros d’économie. “Démographiquement, nous n’avons plus les moyens de nous payer un système de retraite aussi généreux”, poursuit-il. Pour ce spécialiste des questions liées à la retraite et à l’emploi, auteur de Les robots, mon emploi et moi, la France ne pourra régler le déséquilibre du système des retraites sans introduire un pilier de capitalisation, financée par une réduction du montant des pensions.
Ce “tabou que personne n’ose mettre sur la table” serait-il en train de voler en éclats? La porte ouverte à la suppression de l’abattement fiscal dont bénéficient les retraités et l’irruption de la capitalisation dans les discussions du conclave des retraites semblent le suggérer. C’est en tout cas ce que veut croire Erwann Tison, auteur de nombreux rapports sur les retraites, pour qui “on vit avec la capitalisation ce qu’on a vécu avec le nucléaire”… Entretien.
L’Express : Dans sa quête d’économies, le gouvernement a mis sur la table l’idée de la suppression de l’abattement fiscal de 10 % pour les retraités. Que pensez-vous de cette proposition?
Erwann Tison :Nous sommes dans une situation de dérapage budgétaire quasiment inédite, et il faut faire feu de tout bois pour aller chercher les ressources là où elles sont. Tout le monde doit être mis à contribution, et les actifs ne peuvent pas, comme c’est le cas depuis trente ans, supporter tout le poids de cet effort. Il est donc légitime de demander un effort aux retraités, et l’abattement fiscal est le moyen le plus simple et le moins douloureux.
Pourquoi? Parce que ça permet, dans un premier temps, d’épargner les retraités les plus modestes, qui eux de toute façon ne paient pas ou très peu d’impôts sur le revenu. Ça n’est pas une solution idéale, mais dans le contexte budgétaire actuel, pour éviter que les actifs soient les seuls à être mis à contribution, c’est le mécanisme le plus facile à mettre en oeuvre.
L’annonce a provoqué l’indignation dans la classe politique, de l’extrême droite à l’extrême gauche en passant par le bloc central…
C’est de l’électoralisme à l’état chimiquement pur : les retraités représentent une part importante de l’électorat, alors il ne faut surtout pas lui porter préjudice. Il n’y a aucune réflexion de fond et un mépris total de l’intérêt général. Cela illustre à quel point nous sommes gangrenés, même dans notre inconscient collectif, par le poids croissant et démesuré des retraités dans notre société.
Cette indignation part d’une idée reçue : les retraités seraient forcément contre la suppression de l’abattement. Pourtant, quand je me déplace pour donner des conférences, la plupart des retraités que je rencontre comprennent très bien les nécessités de restaurer les comptes publics. Rien ne dit que l’aspect catégoriel des retraités primerait sur leur vision de l’intérêt général et ce qu’ils pensent être bon pour la société.
Les politiques qui s’indignent adoptent une vision purement utilitariste, dans laquelle ils sont persuadés qu’ils vont perdre le vote des retraités s’ils voient leur retraite baisser de 20 ou 30 euros par mois. C’est un mépris total de l’avenir du pays dont ils sont censés représenter les intérêts.
Dans le contexte budgétaire et démographique actuel, la France peut-elle se permettre de ne pas s’attaquer à la question des retraites? Selon certains économistes, comme Sylvain Catherine, on ne pourra échapper à la question de la réduction du niveau des pensions…
Avant de vous répondre, il est important de préciser que ce que je dis n’a rien de personnel contre les retraités. C’est simplement une question de masse et de chiffres. Les retraites représentent la première dépense de la nation, aux alentours de 400 milliards d’euros. Un euro sur quatre dépensé par la sphère publique est alloué aux retraites. Si on s’accorde sur la nécessité de la rigueur budgétaire, comme c’est mon cas, alors il est impossible de ne pas se confronter à son premier poste de dépense.
Démographiquement, nous n’avons plus les moyens de nous payer un système de retraite aussi généreux. Nous avons un nombre de cotisants qui chute dangereusement. Les prévisions du Conseil d’orientation des retraites (COR) et de l’Insee montrent que la population active, à partir de 2030, va diminuer de 35 000 personnes par an en solde net. C’est très inquiétant, d’autant plus que, dans la même période, il y aura une augmentation très importante du nombre de retraités. Le ratio de cotisants retraités va être de 1,3 selon les estimations du COR. Cela voudrait dire que pour assurer une pension moyenne à 1 500 euros, il faudrait prélever tous les mois en moyenne 1 200 euros à chaque actif. On voit bien que ça ne passe pas.
Quelles sont les solutions à ce problème démographique?
Il y a la solution “facile”, qui est d’augmenter les cotisations des actifs. Mais on est déjà au taquet! Voyez plutôt, pour un salarié qui serait au salaire médian, donc 1 900 euros, les cotisations représentent 28 % de son salaire super-brut, soit quelque chose de l’ordre de 950 euros tous les mois… On ne peut décemment pas aller au-delà, surtout quand les actifs en question ont une proportion marginale à épargner qui est extrêmement faible. Pour moi, c’est hors de question d’augmenter les cotisations.
On peut repousser l’âge de départ à la retraite, mais c’est une solution qui n’est pas soutenable à long terme. Pour équilibrer le système de retraite, il faudrait à terme repousser l’âge de départ à la retraite jusqu’à 70 ans! Vous voyez les tensions que provoque le passage de l’âge de départ à 64 ans, alors imaginez la difficulté pour nos élus de défendre une telle mesure…
Reste la réduction du niveau des pensions. C’est un tabou que personne n’ose mettre sur la table, mais le niveau des pensions aujourd’hui est beaucoup trop élevé. Si on compare aux pays voisins, la France dépense beaucoup plus pour ses retraites. On est quasiment à 4 points de PIB au-dessus de la moyenne européenne, ça représente à peu près 100 milliards d’euros. Quand on regarde la différence entre les cotisations prélevées et les pensions versées, les chiffres de la Cour des comptes nous disent qu’il y a un déséquilibre d’environ 110 milliards d’euros.
Ce déséquilibre s’explique d’abord par la générosité du taux de remplacement en France, c’est-à-dire la différence entre la première pension versée et le dernier salaire perçu. Raison pour laquelle la France a un des taux de pauvreté des retraités les plus faibles d’Europe. Mais surtout, les retraités actuels n’ont pas assez travaillé – et donc cotisé – par rapport à ce qu’ils reçoivent en pension. Leurs taux de cotisations oscillaient entre 8 et 15 % de leur salaire brut. Aujourd’hui, ces taux sont deux à trois fois plus élevés. Pour le dire simplement, la France n’a pas les moyens de verser des pensions aussi généreuses.
Cela se répercute sur les chiffres des comptes publics. Les travaux de Jean-Pascal Beaufret ont montré que 44 % de la dette publique générée depuis 2017 était exclusivement due aux retraites.
La CGT demande l’abrogation de la réforme de 2023 et milite pour abaisser l’âge de départ à la retraite à 60 ans. Pour le financer, elle propose d’aller chercher l’argent là où il se trouve, chez les plus riches. Elle aimerait notamment augmenter la part employeur des cotisations vieillesses de 1%. Qu’en pensez-vous?
Ces propositions sont totalement démagogiques. Sur l’augmentation de 1 % du taux de cotisation employeur, par exemple, c’est une présentation fallacieuse. La différence entre les cotisations employeurs et les cotisations salariales est factice. Cela permet juste de faire croire aux gens que ce sont les patrons qui vont payer, et que cela n’aura aucun effet sur les salariés. En réalité, cette augmentation toucherait la rémunération brute du salarié, donc cela se répercuterait inévitablement sur son pouvoir d’achat. Sans compter les effets négatifs qu’une telle mesure aurait sur l’emploi. La littérature économique montre très bien que si on augmente le coût du travail, ça diminue mécaniquement l’offre d’emploi.
La CGT ne manque jamais d’idées lorsqu’il s’agit de chercher de l’argent en plus. Mais ils doivent être cohérents : cet argent-là, si on les écoute, doit déjà servir à financer la transition écologique, les services publics, la solidarité… C’est facile de dire qu’on va aller chercher l’argent chez les grandes fortunes ou Bernard Arnault, mais il y a aussi une limite à garder à l’esprit, ça ne peut pas tout financer.
L’autre grand argument contre la réduction de pensions est d’avancer que les retraités ayant travaillé toute leur vie, ils ne font que récupérer l’argent qu’ils ont cotisé…
C’est une des croyances les plus robustes du débat public en France. Beaucoup de gens sont persuadés que nous sommes dans un système par capitalisation, c’est-à-dire que notre employeur mettrait une petite partie de notre salaire dans une caisse que nous récupérerons une fois à la retraite. Mais ça n’est pas du tout comme ça que fonctionne le système actuel. Dans la retraite par répartition, les gens ne cotisent pas pour eux, mais pour leurs parents et leurs grands-parents.
Cette précision essentielle étant faite, il suffit de regarder la réalité cruelle des taux de récupération et d’actualisation, deux indicateurs qui nous permettent de regarder, dans un système par répartition, la balance entre ce que les gens ont apporté au système et ce que le système leur donne derrière. On se rend compte que les retraités qui sont nés après 1945 récupèrent 200 % de ce qu’ils ont cotisé. Autrement dit, pour un euro de pension reçu, ils ont cotisé 50 centimes. À titre de comparaison, prenons les gens de la génération née dans les années 1990 : pour un euro de pension reçu, ils auront cotisé 1,10 euro.
Ces deux exemples illustrent un fort déséquilibre intergénérationnel, dû à la faiblesse du taux de cotisation de la génération des “baby-boomers”. Lorsqu’ils ont commencé à travailler dans les années 1960, les “baby-boomers” cotisaient 8 % de leur salaire brut. Aujourd’hui, un actif cotise 28 %. Surtout, ils ont moins travaillé que les actifs d’aujourd’hui, d’environ 10 %.
Cela fait des décennies que les gouvernements successifs enchainent des réformes paramétriques sans résoudre le problème de fond. Ne faudrait-il pas repenser la structure même du système? Vous proposez notamment l’instauration d’une part de capitalisation…
Dans la retraite par capitalisation, on cotise une partie de ses revenus pour soi-même, contrairement à la répartition ou c’est transféré directement à la prochaine génération. Ce qui est intéressant dans la capitalisation, c’est qu’on profite de ce qu’on appelle les “intérêts composés” : si on place 100 euros, disons à 5 %, la première année on va recevoir 105 euros, et cela continuera de manière croissante jusqu’à devenir exponentielle. Tandis qu’avec la répartition, quand on cotise 100 euros, nos aînés reçoivent 100 euros.
La capitalisation permet donc de générer des ressources bien supplémentaires à ce que l’on peut avoir avec la répartition, tout en créant de la richesse si ces fonds sont mis à disposition des entreprises qui recherchent des capitaux pour financer des projets, en transition écologique, éducative, numérique… Au-delà de ces avantages, la capitalisation est surtout nécessaire parce que le système par répartition est déjà mort. La plupart des pays européens qui sont passés à la capitalisation ont réussi à contenir leurs dépenses de retraites. Aux Pays-Bas par exemple, les dépenses de retraites représentent 7 % du PIB, en France c’est deux fois plus, tout en offrant des taux de remplacement équivalents ou supérieurs à ceux que l’on peut proposer dans le système français.
Serait-il possible, en France, de passer de la répartition à la capitalisation?
Oui, avec un certain nombre d’efforts. Le niveau de cotisation actuel des actifs est tellement élevé qu’on ne peut pas décemment leur demander de cotiser en plus pour la capitalisation. La seule solution viable selon moi, c’est de tailler dans les dépenses de retraites actuelles, en utilisant une partie des pensions pour les ventiler vers un fonds de capitalisation et ainsi amorcer la transition.
Sur les 28 points de cotisation qu’on a actuellement sur les salaires bruts, on pourrait en utiliser 4 (environ 40 milliards d’euros) pour financer plusieurs choses. Un point pour augmenter le salaire net des actifs, afin de leur rendre 10 milliards d’euros et de faire en sorte que le travail paye un peu plus. Un point sur la dépendance, car ça aussi c’est une bombe qui est face à nous et que l’on n’a absolument pas préparée. Et les deux autres points, donc 20 milliards d’euros, serviraient à alimenter un fond en capitalisation auquel on ne toucherait pas avant 2040.
Dans l’étude que j’avais réalisée pour l’Institut Sapiens, j’avais calculé que ça permettrait d’offrir un treizième mois supplémentaire, entre 1 200 et 1 300 euros par an à chaque pensionné à partir de 2040. Concrètement, ça pourrait compenser la baisse des pensions inévitable – pour toutes les raisons que j’ai avancées précédemment – des futurs retraités.
Ce système me semble aussi plus juste, car il fait fonctionner la solidarité intragénérationnelle des retraités vers les retraités, plutôt que des actifs vers les retraités comme c’est aujourd’hui systématiquement le cas. Si on est amené à devoir chercher 40 milliards d’euros, je pense qu’il faut les chercher soit dans une baisse de pension, soit par une hausse de la fiscalité pour certains retraités. Cela peut se faire via la suppression de l’abattement fiscal, c’est ce qui a été mis sur la table par Amélie de Montchalin, ou par l’égalisation du taux de la contribution sociale généralisée (CSG), parce qu’aujourd’hui, les retraités ont un taux de CSG plus faible que celui des actifs.
Une autre solution pour faire marcher cette solidarité entre retraités serait d’augmenter la fiscalité de certains retraités, en prenant en compte le niveau de vie par unité de consommation. Cette solution fiscale n’est pas parfaite, mais c’est la plus efficace si l’on veut faire cette transition vers un système de retraite plus fiable.
Pour certains, l’instauration d’une part de capitalisation augmenterait les inégalités…
C’est une crainte que je peux entendre, mais il faut bien savoir que le système actuel est déjà profondément inégalitaire. Il y a 10 millions de salariés en France qui sont déjà dans une logique de capitalisation, que ça soit ceux qui ont un plan épargne retraite, ou ceux qui ont un mécanisme proposé par leur employeur, comme c’est le cas dans la fonction publique. Sans oublier tous ceux qui ont les moyens d’investir dans une assurance-vie, dans de l’investissement locatif, ce qui se répercutera évidemment sur leur niveau de vie lorsqu’ils seront retraités. L’inégalité du système actuel, c’est que seuls les plus riches peuvent bénéficier des effets de la capitalisation. Une personne qui est au Smic, au contraire, n’a pas la possibilité de capitaliser et de préparer sa retraite.
C’est pour ça qu’un système par capitalisation devrait être obligatoire et collectif, pour faire en sorte que tout le monde puisse en profiter et augmenter mécaniquement la taille du fond en faisant contribuer tous les salariés.
La capitalisation serait au coeur de certaines discussions du conclave sur les retraites. Est-ce un signe encourageant selon vous?
Oui, bien sûr! On vit avec la capitalisation ce qu’on a vécu avec le nucléaire. Il y a dix ans, tout le monde avait le nucléaire honteux. Sur la capitalisation, c’était la même chose il y a de ça encore quelques années, on était vus comme ceux qui veulent vendre les retraites des Français au grand capital.
Aujourd’hui, à force de pédagogie, avec des explications plus concrètes, l’idée commence à gagner l’opinion. Les partenaires sociaux eux-mêmes, en réalité, sont convaincus des bienfaits de la capitalisation. La CGT siège au conseil des RAFP (retraite additionnelle de la fonction publique) et des PREFON (caisse nationale de prévoyance de la fonction publique), et gère de facto des retraites sur la capitalisation. Quand on discute avec des syndicalistes en “off”, ils reconnaissent les vertus et la nécessité de la capitalisation. Tous les partenaires sociaux en sont convaincus, ce qu’il faut maintenant, c’est chercher un terme moins usé en termes de sémantique et d’image, qui fasse moins peur.
The Wall Street Journal, 30 avril
How to Make American Babies Again
Subsidies for new mothers won’t have much effect. Making IVF accessible is a more promising approach.
Full text:
Though the message may have gotten lost in the flood of news out of Washington, President Trump and his leadership team have made a priority of getting Americans to have more babies. The most recent data show that the average U.S. woman will give birth 1.62 times over her lifetime—far below the replacement level of 2.1. But the policies the pronatalist White House is considering vary wildly in their efficacy.
At the 2023 Conservative Political Action Conference, Mr. Trump said: “We will support baby booms, and we will support baby bonuses”—paying parents for having children—“for a new baby boom.” Vice President JD Vance has taken up the cry, saying in January that we need “more babies in the United States of America.” Officials are soliciting advice from experts on pronatalist options. Some involve subsidies for births. This would be a mistake. The better idea is to make in vitro fertilization affordable and accessible.
Other nations have tried pronatalist policies. After World War II, France expanded the Code de la famille, which included cash awards for having children and subsidized child care. Australia, Canada, Japan, Russia and Singapore have all tried to increase fertility through baby bonuses. Russia’s national government currently offers new mothers 677,000 rubles ($8,164) for their first birth and more for a second.
Baby bonuses have proved costly and ineffective. Children are expensive. From time to time, the U.S. Department of Agriculture estimates the cost of raising a child. The USDA’s latest report, published in 2017, suggests it costs on average about $234,000 for a middle-class married couple. This estimate is based on spending data and includes housing, food, clothing, healthcare and other costs between birth and age 17.
That leaves a lot out, including direct expenses after 17, the largest of which for many families is college. Higher education on its own costs on average $38,000 a year, or just over $150,000 for a four-year degree.
The USDA estimate also doesn’t factor in the opportunity cost of becoming a parent. Mothers often have to work fewer hours, turn down promotions to preserve work flexibility, or leave the labor force altogether. The estimate doesn’t include the psychological costs of parenthood. These run throughout a child’s life, from sleepless nights when a baby is sick to worries about a teenager out with his friends. Though not monetary, these are real costs, as any mother or father can tell you.
Given all these expenses, a baby bonus may sound like a good idea. But consider what a similar subsidy would mean for another life-changing cost: homeownership. Suppose you’re in the market for a house, and you plan to spend $250,000. You’re looking for the perfect home and willing to wait up to three years to buy it. While you’re searching, imagine the government announces that for anyone who buys a home within the next six months, Washington will subsidize the closing costs (which are usually 3% to 6% of the cost of the house).
This policy would push many—though not all—potential buyers already in the market for a home to move up their timelines to take advantage of the government offer. If someone is already committed to spending hundreds of thousands of dollars, the extra $7,500 to $15,000 might nudge him to buy early. What the policy wouldn’t do is entice someone who isn’t inclined to buy—whether because he doesn’t have the savings or doesn’t want to own a home—to change his mind.
Baby bonuses work the same way. A small financial incentive may convince a couple to have a child earlier than originally planned, even if the offer isn’t time limited as in the housing example. But that’s it. When naive analysts look at the data and observe a rise in childbearing after such a subsidy is introduced, they are often seeing this temporary speedup in family planning. The government ends up paying for children who were already going to be born absent the baby bonus policy. But the Trump administration doesn’t want a short-lived acceleration of already inbound births.
Encouraging the use of IVF, on the other hand, would inspire births that wouldn’t otherwise happen. There are many families who would like to have children—and are committed to all the costs of parenthood—but can’t for physiological reasons. IVF often could help these people, but the costs can be prohibitive. Most private insurance policies exclude IVF, and almost all public forms of health insurance do. Yet the costs of IVF are low enough that subsidies could make a difference and allow children to be born that wouldn’t have been absent the policy.
Totally subsidizing the treatment would be expensive: The average cost of a cycle of IVF is around $12,000 to $25,000, and the success rate isn’t high. Nevertheless, there are ways to spread the cost. When Massachusetts mandated that private health insurance cover IVF with unlimited cycles, premiums increased by only about $1 a month.
There are many good options the administration could offer in its May report on expanding IVF use, including the mandating that public and private health insurance include coverage, which has great potential. Baby bonuses don’t.
Mr. Lopoo is a professor of public administration and international affairs at Syracuse University’s Maxwell School of Citizenship and Public Affairs.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29 avril
Der türkische Staat will Kinder – die türkischen Frauen wollen keine
In der Türkei sinkt die Geburtenrate. Präsident Erdogan will den Trend stoppen. Mindestens drei Kinder pro Frau sollen es sein, um die Gesellschaft jung und die Wirtschaft stark zu halten. Doch viele Türkinnen haben andere Pläne.
Full text:
Die Fussballer treten mit einer Botschaft aufs Spielfeld: «Eine natürliche Geburt ist normal», steht auf einem Banner, das die Sportler des türkischen Teams Sivasspor halten, und: «Ein Kaiserschnitt ist unnatürlich, sofern er nicht medizinisch notwendig ist.» Darunter das Logo des Gesundheitsministeriums. Kurz darauf verbietet die Regierung geplante Kaiserschnitte in Privatkliniken. Präsident Recep Tayyip Erdogan macht Kaiserschnitte mitverantwortlich dafür, dass Frauen in der Türkei immer weniger Kinder bekommen. Die Türkei steuere auf einen Albtraum zu, sagt er wiederholt.
Eine alternde Bevölkerung belastet Renten- und Gesundheitssysteme, weil immer weniger Menschen einzahlen. Das gefährdet die Tragfähigkeit von Volkswirtschaften und passiert weltweit: in Ländern wie der Schweiz, Deutschland, Südkorea, Kanada und Brasilien. Erdogan hält den Geburtenrückgang für «eine weitaus ernstere Bedrohung als einen Krieg». 2025 soll deshalb das «Jahr der Familie» werden. Erdogan rät Frauen, mindestens drei Kinder zu bekommen. In der Realität bekommen Türkinnen im Schnitt 1,5 Kinder. Um die Bevölkerung stabil zu halten, wären 2,1 nötig.

Kinder und Karriere schliessen sich oft aus
Günay Yildirim hat sich gegen eigene Kinder entschieden. Die 32-jährige KI-Entwicklerin lebt allein in der Hauptstadt Ankara. Ihren echten Namen möchte sie aus Angst vor beruflichen Nachteilen nicht in der Zeitung lesen. Sie habe immer gewusst, dass sie keine Mutter werden wolle, erzählt sie am Telefon: «Ich liebe meine Freiheit.» Ihre berufliche Entwicklung sei ihr wichtig, und beides – Karriere und Kinder – gehe nicht. «Nicht hier, in der Türkei», sagt sie. Das Gesetz diskriminiere Frauen. Der bezahlte Mutterschutz beträgt sechzehn Wochen: acht Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt. Väter bekommen im öffentlichen Dienst zehn Tage bezahlten Urlaub, in der Privatwirtschaft fünf.
Günay Yildirim ist Single. Sie datet zwar, hatte aber bisher kaum ernsthafte Beziehungen. «Ich will niemanden, der konservativ denkt. Aber von diesen gibt es viele», sagt sie. Selbst Männer, die sich für modern hielten, erwarteten oft, dass die Frau sich ums Kind kümmere, so Yildirim. Sie erklärt: «Sie glauben an eine besondere Bindung zwischen Mutter und Kind, die der Vater nicht hat.» Daher seien Frauen im Beruf benachteiligt, weil sie beides leisten sollten: arbeiten und Kinder betreuen. Von Männern hingegen erwarte niemand, dass sie sich um irgendetwas kümmerten – ausser um ihren Job.
Fremdbetreuung für die Kleinsten ist die Ausnahme
Was für Günay Yildirim eine theoretische Überlegung bleibt, ist für andere Frauen tägliche Realität – der Versuch, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Die 29-jährige Seyma ist in den Job zurückgekehrt, als ihr Sohn neun Monate alt war. Sie schilderte ihre Erfahrungen kürzlich in der Zeitung «Hürriyet». Wenn sie und ihr Mann auf der Arbeit sind, passt ihre Mutter auf den Zweijährigen auf.
In der Türkei besucht laut Zahlen der OECD weniger als ein Prozent der unter Dreijährigen eine Kita, bei den Vierjährigen ist knapp ein Drittel in Fremdbetreuung. Staatliche Angebote, die kostenlos sind, stellen die Ausnahme dar. In der Regel müssen Eltern für Verpflegung, Reinigung und Materialien selbst aufkommen. Private Kitas verlangen noch höhere Beiträge: In Online-Foren berichten Eltern aus Ankara und Istanbul von Monatsbeiträgen zwischen umgerechnet 170 und 330 Euro – in einem Land, in dem der Mindestlohn bei rund 500 Euro liegt.
Seymas Tag ist eng von morgens bis abends durchgetaktet. Sie wache um sechs Uhr auf, räume auf, starte die Wäsche und bereite das Essen für ihren Sohn vor. Während der Kleine aufstehe, ihr Mann ihn wasche und anziehe, mache sie sich fertig und stelle den Trockner an. Kurz darauf komme die Oma des Jungen, Seyma und ihr Mann schmierten sich Brote und verliessen das Haus bis zum Abend. Seyma sagt in dem Artikel, dass es nicht schwer sei, zu arbeiten, sondern dass es schwer sei, eine berufstätige Mutter zu sein. Sie sei müde. Ob sie ein weiteres Kind bekommen wolle, bleibt offen.
Anreize für mehr Kinder
Erdogans Regierung hat sich einiges einfallen lassen, um kinderlose Frauen wie Günay Yildirim und Mütter wie Seyma zu mehr Nachwuchs zu bewegen: zinslose Darlehen für Verheiratete, Babyprämien, Neuregelungen für Mutterschaftsurlaub, bessere Betreuung. Es geht um Familienförderung, doch die Massnahmen könnten Frauen auch den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Das wäre gut für die Wirtschaft und ist daher ein erklärtes Ziel von Finanzminister Mehmet Simsek.
Nur 36 Prozent der Frauen über 15 Jahre sind erwerbstätig. Simsek sieht ein Problem darin, dass es zu wenige Teilzeitmöglichkeiten gibt. Eine Langzeitstudie, die 2018 in der Fachzeitschrift «Demographic Research» veröffentlicht wurde, ergab: In der Türkei bekommen berufstätige Frauen seltener Kinder oder entscheiden sich gegen ein weiteres. Und Frauen mit Kindern nehmen seltener eine Erwerbsarbeit auf. Die Autorinnen sprechen von «Rolleninkompatibilität».
Führt also eine bessere Vereinbarkeit zu mehr Kindern? Der Blick in andere Länder stimmt skeptisch. Auch in Staaten mit längerer Elternzeit, flächendeckender Betreuung und weniger Geschlechterungleichheit sind die Geburtenraten niedrig. In Schweden 1,45 pro Frau, in Norwegen 1,41, in Dänemark 1,47. Die Soziologin Alice Evans vom King’s College London sieht einen anderen Grund für global sinkende Geburtenraten: veränderte Lebensentwürfe. Sie schreibt in ihrem Substack-Blog, dass der grosse Wandel nicht kinderlose Paare, sondern die Zunahme von Singles sei.
Die Heiratsrate in der Türkei ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten um 20 Prozent gesunken. «Stellen Sie sich eine junge Frau im konservativen Konya vor, deren Instagram-Feed mit weltreisenden Influencerinnen gefüllt ist», schreibt Evans in Anspielung auf eine Stadt südlich von Ankara. Junge Frauen sähen Alternativen zu traditionellen Rollenbildern und entwickelten andere Vorstellungen von Freiheit, Partnerschaft und Zukunft als die Männer in ihrem Umfeld. Und wenn sie diese nicht mit einem Mann leben könnten, so Evans, dann blieben sie lieber allein. Frauen wie Günay Yildirim stellen die alten Muster infrage und geraten damit zunehmend in Konflikt mit den Erwartungen von oben.

Offiziell dreht sich die Debatte um sinkende Geburtenraten. Doch in Wahrheit verhandelt die Türkei etwas Grundsätzlicheres: wie schwer individuelle Freiheit in einem System wiegt, das den Wandel weiblicher Lebensentwürfe politisch zurückdrehen will und sich dabei auf das Gemeinwohl beruft.
Evans nennt den Rückgang der Geburtenrate «die grösste wirtschaftliche Krise unserer Zeit». Doch bis jetzt sind es vor allem nationalistische Politiker, die das Thema für sich beanspruchen. Dazu gehören Donald Trump in den USA, Viktor Orban in Ungarn, Giorgia Meloni in Italien, Erdogan in der Türkei. Ihnen wird vorgeworfen, Frauen mit ideologisch motivierter Familienpolitik zu bevormunden und queere Lebensentwürfe zu marginalisieren. Sie glaube der Regierung kein Wort, wenn sie über Frauen rede, sagt Günay Yildirim. «Das sind Frauenfeinde.»
In der Vergangenheit sagte Erdogan, der Islam sehe für Frauen die Rolle als Mutter vor, Abtreibung sei Mord, Gleichstellung widernatürlich und LGBTQ+ eine «perverse Ideologie». Dass er Frauen nun vorzuschreiben versucht, wie sie zu gebären haben, stiess auf heftige Kritik. Studien zeigen, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt seltener und später erneut schwanger werden. Die Kaiserschnittrate in der Türkei ist mit 60 Prozent höher als in anderen Ländern.
Einer der Sivasspor-Fussballer, der Albaner Rey Manaj, distanzierte sich nachträglich von dem Banner, das er getragen hatte. Er habe nicht gewusst, was der türkische Schriftzug bedeute, schrieb er auf Instagram. «Ich entschuldige mich bei allen Frauen», so Manaj. «Euer Körper – eure Entscheidung.»
L’Express, 28 avril
Désindexation des retraites : Antoine Foucher, prophète en son pays
Economie. Les arguments de ce spécialiste des questions sociales en faveur d’une meilleure rémunération du travail, au détriment des pensions, ont trouvé de l’écho au sein de la classe politique.
Full text:
La démonstration de Sortir du travail qui ne paie plus (Editions de L’Aube) a fait mouche. Pédagogique et argumenté, l’essai de l’ancien directeur de cabinet de la ministre du Travail Muriel Pénicaud a connu un retentissement certain depuis sa parution l’été dernier. Après son interview accordée à L’Express, Antoine Foucher et son franc-parler ont fait le tour des plateaux télé, radios et autres podcasts… Mais aussi des responsables politiques venus solliciter les lumières de ce spécialiste des questions sociales. Soit à peu près tous ceux qui se préparent pour la course à la présidentielle de 2027 – exception faite de Marine Le Pen et de Jean-Luc Mélenchon.
Edouard Philippe, Gabriel Attal, Gérald Darmanin, Raphaël Glucksmann… Chacun a prêté une oreille attentive à ce quadragénaire, partisan d’un nouveau contrat social qui naîtrait d’un “big bang” fiscal. “A gauche comme à droite, nul ne conteste le diagnostic, retient-il de ces échanges. Les solutions peuvent diverger, mais il y a une prise de conscience de ce fait : l’impossibilité pour la majorité des gens de vivre de mieux en mieux grâce à leur travail n’est pas tant un problème économique que politique, et c’est l’une des clés du redressement du pays.”
Coût politique
Permettre cette bascule en faveur des actifs suppose un certain courage, celui de remettre en cause un système établi, au risque d’être impopulaire. “En moyenne, en France, on taxe le travail à 46 %, la rente ou l’investissement à 30 %, les retraites à 14 % et l’héritage à 6 % – très loin des taux apparents, en raison des multiples exonérations”, pointait Antoine Foucher dans nos colonnes en août dernier. Le dossier des retraites paraît le plus ardu tant il est chargé en tension électorale – les retraités représentent plus de la moitié des votants en France. Symbolique mais pas anecdotique : le projet de désindexer les pensions a fait sauter l’éphémère gouvernement Barnier en décembre. Confrontés au mur de la réalité, nos gouvernants se décideront-ils à prendre les décisions qui s’imposent? “Il semble qu’aujourd’hui il y ait un coût politique, justement, à ne pas demander un effort aux retraités”, veut croire l’essayiste, qui préside aujourd’hui le cabinet de conseil Quintet. On voit ainsi la ministre des Comptes publics Amélie de Montchalin envisager la suppression de l’abattement fiscal de 10 % pour les retraités. On lit Patrick Mignola, ministre des relations avec le Parlement concéder auprès du JDD qu'”il faudra naturellement évaluer tous les paramètres, notamment l’indexation.” On entend l’ex-Premier ministre Gabriel Attal réfléchir à un référendum autour de la fiscalité du travail, “plus taxé que les retraites”…
Antoine Foucher s’en réjouit. “Supprimer l’abattement fiscal de 10 % va clairement dans le bon sens, d’autant que la mesure ne touche pas l’ensemble des retraités mais le premier tiers des plus aisés.” Elle n’est pas incompatible avec une sous-indexation des pensions, “inévitable” selon lui, alors que “les dépenses de retraite vont représenter 410 milliards d’euros en 2025. Une inflation à 2 % ajoute plus de 8 milliards chaque année, c’est intenable. En cumulé sur un quinquennat, le résultat de l’indexation totalise l’équivalent du budget de l’Education nationale”.
Depuis la sortie de son livre, au gré de ses discussions avec les premiers concernés, Antoine Foucher a affiné sa réflexion : “J’ai compris que les retraités étaient prêts à des efforts, à condition d’être certains qu’ils profiteront à leurs enfants et petits-enfants et qu’ils n’alimenteront pas la gabegie administrative”. Et d’imaginer que pour un euro concédé par les retraités, on baisse d’autant les charges sur les travailleurs. L’idée aurait le mérite de faire passer la pilule, veut-il croire. Avec un bémol, l’absence de bénéfices immédiats pour les finances de l’Etat. Une tyrannie du court terme dont il devient urgent de sortir.
The Economist, 25 avril
Pro-natalism : China’s $38,000 baby formula
New ideas for new people in an old country
Full text:
In the northern Chinese city of Hohhot, Ms Liu and her colleagues at a baby-goods store are constantly having to think of new ways to boost business. Recently they, and many of their competitors, have started to give out baby-formula samples at the entrance of a maternity hospital around the corner. Their city, capital of the region of Inner Mongolia, may be home to two of the world’s largest dairy companies, but the people of Hohhot are making fewer babies to drink that milk.
China, like South Korea, is facing a dramatic decline in its fertility rate (see chart). Last year the country’s population shrank for the third consecutive year and the marriage rate plummeted by 21% to a record low. The rapidly ageing population is reliant on an ever-smaller workforce. That has the state worried, as it struggles to turn around a slowing post-covid economy. Attempts to tackle the problem have taken on a new urgency. Leaders for the first time promised child-care subsidies and free pre-school education in the annual work report at China’s parliament last month, to try to further encourage procreation.

While the central government works out details of its fertility-boosting plan, local governments have stepped in. Two provinces and at least 20 cities, including Hohhot, have offered child-care subsidies, typically larger for the second and third children. There are signs that some of the policies might be having some impact. Tianmen, a small city in central China, has gone all out, introducing packages totalling up to 280,000 yuan ($38,000), including maternity leave and housing subsidies.
In 2024 the city recorded a 17% increase in births after eight years of decline (though the baby boom also coincided with migrants coming back to the city and the arrival of the Year of the Dragon, considered auspicious for births). Tianmen recognised that, for many women, having children is not just about the money. It even established a system to promote the career advancement of parents with two or three children.
In Hohhot, however, the uptake so far appears weak. On March 13th, with fanfare in national media, the city announced one of the biggest cash-for-kids schemes in the country. Mothers will now be paid 10,000 yuan for a first child, 50,000 yuan over five years for a second and 100,000 yuan over ten years for a third. That third-child reward is double the city’s average annual salary. But Hohhot is not offering much beyond the cash payments, and at one local office that processes subsidy registrations an employee said that they have received only seven or eight inquiries in the month since the policy announcement.
Ms Liu at the baby store, who is 35 and has one child, said she would like to have a second if she had more money, but the new incentives do not offset the lack of child-care support and the high costs of raising children in a competitive environment. “The policy might change the minds of people on the fence about having kids, but people like me won’t consider it,” she says.
For Ms Wu, a 29-year-old civil servant about to give birth to her first child, the 10,000 yuan “adds flowers to the brocade” and could help with her mortgage or car loan, but “50,000 yuan is not going to cover the costs of a second child”. It costs high-income families 1.3m yuan to raise a child to adulthood, estimates YuWa Population Research Institute, a think-tank in Beijing. The figure is more like 130,000 yuan for low-income families. Wang Feng of the University of California, Irvine, thinks Hohhot’s policy will not “make a dent” in the city’s population decline. “Babies cannot be bought,” he says. “The cost is lifelong and it’s not just monetary.”
The culture shifts
Mr Wang does, however, believe that financial support for young families is worthwhile. Child-care subsidies are targeted cash transfers aligned with another national priority: increasing domestic consumption. Applying Hohhot standards nationwide could see as much as 95bn yuan transferred to families in the first year, equal to about 0.07% of gdp, reckons Citi, a bank. But widespread roll-out would require more resources from the central government, as cash-strapped local governments may struggle to foot the bill.
Cultural changes also dim the allure of such payouts. Walking her dog in a Hohhot park, Ms Guo says she devoted her golden years to child-rearing, placing her own aspirations on hold. The 50-year-old told her two daughters to prioritise their own happiness, warning them not to get married or have kids at the cost of their own well-being. Once you have children, “you can’t shove them back in,” she says. Finally carving out more time for yoga training, she has made clear that she will not look after any grandchildren, rejecting the expectations long imposed on Chinese grandparents. Hohhot’s announcement may have sent dairy producers’ stock prices up, but don’t expect the baby formula to be flying off the shelves just yet. ■
https://www.economist.com/china/2025/04/24/chinas-38000-baby-formula
Le Figaro, 24 avril
La retraite par capitalisation instille peu à peu les discussions entre les partenaires sociaux
DÉCRYPTAGE – Plébiscité par le patronat, un système hybride impliquant une part de capitalisation a pendant longtemps rebuté les syndicats. Peu à peu, l’idée fait son chemin.
Full text:
La capitalisation serait-elle en passe de ne plus être un gros mot ? Le sujet s’invite ce jeudi dans les discussions entre partenaires sociaux sur les retraites. « Ça va être une revue de ce qu’il existe. C’était une demande du patronat », a rapidement tenu à souligner la semaine dernière Christelle Thieffinne, secrétaire nationale CFE-CGC en charge de la protection sociale.
Bas du formulaire
Depuis plusieurs semaines, le Medef et la CPME œuvrent à intégrer dans le débat celle que les négociateurs sociaux nomment la « capi ». Avant même l’ouverture du conclave sur les retraites, les organisations patronales militaient déjà pour un modèle hybride regroupant le mécanisme actuel par répartition et une part de capitalisation. L’idée a également été reprise par la ministre du Travail elle-même. « On a 15 millions de Français aujourd’hui qui font de la capitalisation, (…) ce n’est absolument pas tabou pour les Français », déclarait Astrid Panosyan-Bouvet fin février.
Une opposition ferme de la CGT et de FO
Si le sujet ne figurait pas dans la lettre de cadrage adressée par François Bayrou aux partenaires sociaux, le départ de la CGT, fermement opposée à ce système qu’elle juge « individualiste et risqué », et celui de Force ouvrière, qui dénonce un fonctionnement « qui rompt avec l’égalité financière et sociale propre au système par répartition », a finalement offert un espace au patronat pour mettre le thème sur la table des discussions. D’autant plus que la CFDT n’est pas opposée à l’existence de système de retraite supplémentaire par capitalisation, à condition que « le cœur du système » reste par répartition.
Le premier syndicat de France rappelle d’ailleurs que ce système hybride existe déjà en France. Au-delà de la fameuse Préfon, le système facultatif de retraite complémentaire pour la fonction publique, un système par capitalisation obligatoire a en effet vu le jour en 2005 : le régime additionnel de la fonction publique (RAFP). Quelque 4,5 millions de fonctionnaires français cotisent ainsi à hauteur de 5 % de leurs primes, l’employeur versant lui aussi 5 % du montant. Les cotisations sont transformées en points et donnent ensuite un montant de prestation versée à l’agent soit sous forme de rente, soit sous forme de capital. En 2023, une rente moyenne de 438 euros par an a été distribuée et le capital moyen s’est élevé à 3 989 euros. Les sommes progresseront au fur et à mesure de la montée en charge du dispositif.
Une inquiétude venue des États-Unis
Si l’idée d’un système hybride pour tout le monde a de quoi séduire, elle se heurte tout de même à plusieurs écueils. Se pose d’abord la question de la transition entre un modèle entièrement par répartition et un modèle intégrant une part de capitalisation. Comment éviter des générations sacrifiées contraintes de jouer sur les deux tableaux en même temps ? Les pouvoirs publics pourraient, certes, mettre la main à la poche. Mais l’exercice est périlleux quand le déficit public s’approche des 6 % de PIB.
Le Fonds de réserve pour les retraites pourrait aussi être sollicité. Créé en 1999 par Lionel Jospin, premier ministre de Jacques Chirac à l’époque, le FRR – transformé en établissement public administratif placé sous la tutelle de l’État en 2001 – visait au départ à constituer une épargne financière pour anticiper l’arrivée de la génération des baby-boomers à la retraite. Selon les prévisions initiales, il devait atteindre 1 000 milliards de francs (150 milliards d’euros) en 2020. Mais depuis 2010, son usage a été détourné pour éponger les déficits accumulés de la Sécurité sociale. Le Conseil d’orientation des retraites estime que l’actif résiduel du Fonds de réserve des retraites devrait être de… 15 milliards d’euros en 2030. Il faudra donc trouver de l’argent ailleurs pour opérer la bascule.
La situation outre-Atlantique a également de quoi inquiéter certains observateurs. Les récentes élucubrations de Donald Trump ont fait vaciller bon nombre de fonds de pension abritant les économies des Américains pour leurs vieux jours. « Ils ont perdu ces derniers jours des milliers de milliards de dollars d’épargne pour leurs retraites », concédait Patrick Martin lui-même, début avril.Si certains partenaires sociaux sont prêts à prendre un risque, aussi mesuré soit-il, pas certain que l’opinion publique suive. Dans un sondage réalisé par l’Ifop pour la CGT, seuls 29 % des Français affirmaient avoir confiance dans les marchés financiers pour assurer le financement de leurs retraites. Et cette enquête ayant été réalisée début avril, quelques jours avant la crise boursière provoquée par les déclarations de Donald Trump, la proportion de Français prêts à boursicoter avec une partie de leur retraite n’a sûrement pas augmenté…
The New York Times, 24 avril
Birthrates Languish in Record Lows, C.D.C. Reports
Despite a 1 percent increase in 2024, U.S. birthrates remained in a historic slump, a trend that worries demographers and cultural critics.
Full text:
Births in the United States increased by just 1 percent in 2024, still near the record low rates that have alarmed demographers and become a central part of the Trump administration’s cultural agenda, according to data released on Wednesday by the Centers for Disease Control and Prevention.
More than 3.6 million babies were born in the United States last year, a meager rise from the record-setting low in 2023. The fertility rate, approximately 1.6 births per woman over her lifetime, is well below the 2.1 births needed to maintain the country’s population through births alone.
The new data represent “the continuation of a long-term decline of births in the United States that began really with the Great Recession in 2007,” said Ken Johnson, a demographer at the University of New Hampshire.
These numbers, and the reasons that they have experienced such a consistent decline, are widely seen as a problem that could affect the U.S. economy in coming decades, as fewer young workers support a growing aging population.
President Trump has called for a “baby boom,” joining with a conservative “pronatalist” movement that aims to persuade more Americans to get married and have many babies.
Vice President JD Vance and others in the pronatalist movement have criticized childless young Americans, arguing that they are contributing to the potential collapse of the U.S. population because of their disdain for nuclear families and traditional gender roles.
The decrease is due in part to a remarkable shift in who is giving birth: Much of the long-term trend can be attributed to the substantial reductions in teenage pregnancies over the last several decades.
In 1991, the most recent national peak in teen births, 61.8 births occurred per 1,000 15- to 19-year-olds, but that number was down to 12.7 births by 2024, a record low.
Through the 1990s and into the 2000s, the fertility rate in the United States was around two children per woman, roughly at the level needed to maintain the population through births alone, said Karen Benjamin Guzzo, a family demographer at the University of North Carolina at Chapel Hill.
But those numbers were actually propped up by the high rate of teen pregnancies, distinguishing the United States from nations in Europe and Asia, which were already grappling with fertility rates well below replacement levels without the high levels of teen pregnancies.
“We were really unique in that, embarrassingly so,” Dr. Guzzo said.
Starting around 2000, expanded access to contraception slowly helped drive down the rate of unintended pregnancies and teen pregnancies, which have continued to decline since.
But especially since the Great Recession, birthrates have fallen off in another group: women in their 20s. In 2007, there were 106.3 births per 1,000 20- to 24-year-olds, but those numbers were down to 56.7 by 2024. The highest birthrate in 2007 was among 25- to 29-year-olds, at 117.5 births per 1,000 women; those numbers dropped to 91.4 in 2024.
Those declines have not been matched by similar increases in births among women in their 30s.
“One of the big questions is all these births that haven’t occurred — are they just being delayed?” Dr. Johnson said. “Are these women going to have these babies later than they would have otherwise? Or are a lot of these births going to be forgone entirely?”
The recent data seem to suggest that at least some people are forgoing having children altogether, Dr. Johnson said, adding, “Births in older women are up a little bit, but not enough to make up for all those births that didn’t occur.”
But in surveys, many young Americans still say they want to have two children. While shifting attitudes may play a role in the decline in childbearing, demographers point to the increasing number of obstacles faced by people who might want to start families.
Economic conditions — crushing student debt, no federally mandated paid family leave, the high cost of child care, and out-of-reach homeownership — and a general sense of instability in the world are likely to be playing a big role in Americans’ postponement of parenting, Dr. Guzzo said.
“People don’t have kids when they don’t feel good about their own futures,” she said.
A raft of proposals discussed within the Trump administration to give Americans incentives to have more babies includes increasing funding to parts of the country with higher-than-average birth and marriage rates, giving a $5,000 “baby bonus” to new mothers and increasing prestigious Fulbright scholarships for people who are married or have children.
While some of those ideas have drawn support from Democrats who have long argued for more help for working families, it’s doubtful that one-time interventions will actually meaningfully increase the birthrate, experts said.
And it’s unlikely that an increased fertility rate alone will fuel the population gain needed to get back to replacement levels, said Dr. Johnson.
“Of course immigration is another factor,” he added. Most immigrants are young and are relocating in order to start families. “Immigrants don’t just bring themselves,” he said. “They bring the potential for babies in the future.”
https://www.nytimes.com/2025/04/23/health/birth-rates-cdc.html
Atlantico, 21 avril
Les retraites, les Français et les mille et un mensonges qui leur ont fait perdre de vue la réalité
Dernière polémique en date : le patronat, la CFDT et la Cour des comptes suggèrent de modifier le mécanisme de l’abattement fiscal de 10% sur les pensions, en vigueur depuis 1977. Concrètement, il s’agit d’un abattement automatique de 10% qui réduit la somme soumise à l’impôt sur le revenu, jusqu’à un plafond de 4123 euros.
Full text:
Atlantico : L’abattement fiscal pour les retraités pourrait être supprimé. La solution, semble-t-il, intéresse le gouvernement, mais fait aussi l’objet d’une vive critique. Pourquoi ? Quel est l’attrait d’une telle mesure, au juste ?
Bertrand Martinot : Ce dont on parle ici, c’est d’un très vieux sujet. Il traîne, en vérité, dans les cartons de Bercy depuis de nombreuses années. S’il fallait être très concret, on rappellerait ainsi que les retraités bénéficient aujourd’hui d’un abattement fiscal de 10 %, calqué sur celui des actifs. N’oublions pas que, dans le cas de ces derniers, il s’agit d’un abattement pour frais professionnels (déplacements, matériel, etc.). C’est par mimétisme que l’on a également mis en place celui concernant les retraités qui, par définition, ne travaillent pourtant plus. Elle coûte, après tout, 4 milliards et demi par an et il n’est donc pas aberrant, dès lors que l’on s’inscrit dans une logique de recherche de recettes, de l’envisager dans un contexte où le déficit des administrations publiques s’élevait à 170 milliards d’euros en 2024.
Atlantico : L’abattement fiscal pour les retraités pourrait être supprimé. La solution, semble-t-il, intéresse le gouvernement, mais fait aussi l’objet d’une vive critique. Pourquoi ? Quel est l’attrait d’une telle mesure, au juste ?
Bertrand Martinot : Ce dont on parle ici, c’est d’un très vieux sujet. Il traîne, en vérité, dans les cartons de Bercy depuis de nombreuses années. S’il fallait être très concret, on rappellerait ainsi que les retraités bénéficient aujourd’hui d’un abattement fiscal de 10 %, calqué sur celui des actifs. N’oublions pas que, dans le cas de ces derniers, il s’agit d’un abattement pour frais professionnels (déplacements, matériel, etc.). C’est par mimétisme que l’on a également mis en place celui concernant les retraités qui, par définition, ne travaillent pourtant plus. Elle coûte, après tout, 4 milliards et demi par an et il n’est donc pas aberrant, dès lors que l’on s’inscrit dans une logique de recherche de recettes, de l’envisager dans un contexte où le déficit des administrations publiques s’élevait à 170 milliards d’euros en 2024.
Sans surprise, cette mesure fait polémique. Pourquoi ? Parce que, c’est systématique, la réduction (et plus encore, la suppression) d’une niche fiscale fait polémique. Les retraités considèrent qu’ils ont toujours bénéficié de ce traitement et ils ne voient, pour l’essentiel, aucune raison de revenir dessus. Je ne connais aucune population qui serait heureuse de perdre un avantage fiscal. Dans ce cas de figure, il n’est pas rare de rappeler que d’autres – à tout hasard, les « riches » – pourraient payer davantage. Bien sûr, tous les retraités ne bénéficient pas de cet abattement, puisque près de la moitié d’entre eux sont exonérés d’impôt sur le revenu. Mais cela laisse tout de même des millions de personnes bénéficiant de cette niche fiscale. C’est donc un sujet très sensible.
Dans le champ politique, plusieurs acteurs s’opposent également à la réduction ou à la suppression de cette niche fiscale. LFI et le RN, dont on dit pourtant qu’ils ne sont d’accord sur rien, désapprouvent avec une très grande fermeté l’idée même de toucher au pouvoir d’achat des retraités, de quelque manière que ce soit. On a pu l’observer lors des débats concernant le PLFSS de l’année passée comme à l’occasion des contestations contre la réforme des retraites. L’idée même de jouer sur ce levier constitue un tabou absolu. Le consensus est clair : on ne peut pas envisager de baisser les retraites en stock (alors même qu’il s’agit objectivement de l’un des leviers les plus puissants si l’objectif est de mener une politique d’économie sur les retraites). Nous sommes pourtant, rappelons-le, dans une situation de finances publiques particulièrement inquiétante et il y a donc une contradiction évidente à s’interdire de toucher à une niche fiscale aussi importante. Quiconque la défendra tout en prétendant vouloir redresser les finances publiques aura du mal à rester crédible.
On ne peut tout simplement pas demander un effort aux Français tout en sanctuarisant les quelque 16 millions de ménages retraités sur les 40 millions que l’Hexagone compte au total. D’une manière ou d’une autre, les retraités doivent participer à l’effort collectif de redressement des comptes publics.
Pour que celui-ci soit accepté, il vaut sans doute mieux lui donner un sens politique. Les 10 % d’abattement supprimés devraient être intégralement recyclés dans la consolidation de notre régime de retraite. C’est une proposition que j’ai détaillée dans mon étude pour la FONDAPOL La capitalisation : un moyen de sortir par le haut de la crise des retraites ? La suppression de cet abattement pourrait faire partie d’un cocktail de solutions pour mettre en place un pilier par capitalisation à l’intérieur de notre système de retraite.
Peut-on sérieusement réformer les retraites sans affronter la réalité du déficit structurel et du vieillissement démographique ?
Évidemment, non. Un système comme le nôtre, c’est-à-dire par répartition, est condamné soit à générer des déficits année après année, soit à faire porter une charge de plus en plus importante sur les générations présentes comme à venir quand, comme c’est le cas ici, il s’inscrit dans une période de vieillissement démographique. Cette charge se caractérise inévitablement par un mix entre des prélèvements obligatoires (des cotisations sociales ou des impôts supplémentaires) ou alors par un durcissement des conditions futures des retraites. On parle, dans ce deuxième cas de figure, du renoncement à un certain nombre d’avantages (par ex bonifications ou validations de trimestres), ou bien du report de l’âge légal de départ à la retraite ou encore de l’accroissement de la drée de cotisation né nécessaire pour une retraite à taux plein.
Ce que l’on constate aujourd’hui, en témoigne un récent sondage de l’IFOP commandé par la CGT, c’est que les Français ne veulent globalement pas de ces réformes. Je pense, à cet égard, qu’il faut distinguer plusieurs points importants. Tout d’abord, il faut en finir avec les explications psychologisantes selon lesquelles les Français seraient paresseux. Celles-ci ne me semblent pas satisfaisantes et sont, par ailleurs, démenties par la plupart des sondages d’opinion qui montrent régulièrement l’attachement des Français au travail. Le travail est en effet considéré comme le seul réel vecteur d’ascension sociale et l’on observe d’ailleurs que la valeur travail reste très ancrée dans l’opinion. Les gens veulent que leurs enfants réussissent, ce qui passe par un bon métier. En d’autres termes, il n’y a pas de fuite massive devant le travail. Bien sûr, la société française est individualiste, mais elle ne l’est pas davantage que les autres. Dès lors, comment expliquer un tel raidissement sur la question du travail ?
Pour y parvenir, il faut, je crois, se tourner du côté de nos spécificités… J’en identifie trois :
En premier lieu figure un manque criant de culture économique. Il est probablement plus marqué que dans les autres pays. Ainsi, les Français sont régulièrement persuadés qu’ils ont cotisé pour leur propre retraite, à titre personnel. D’une façon globale, on peut donc parler d’un déficit de culture économique, qui permet le développement de l’idée que les taxes sont inoffensives ; qu’elles n’affectent pas l’investissement ou l’emploi. En deuxième lieu, et ce point vient sans doute dédouaner en partie les Français, c’est la question du paradoxe entre les discours et les actions politiques. Je m’explique : on a d’un côté la question des retraites qui est très régulièrement abordée avec insistance… dans le même temps, l’État ainsi que l’ensemble des administrations publiques affichent des finances à la dérive. Le discours du “quoi qu’il en coûte” a fini par accréditer, dans l’opinion, l’idée qu’il existe une forme d’argent “magique”. Dès lors, si celui-ci existe, pourquoi ne pas continuer à l’utiliser ? Il est très difficile de faire de la pédagogie économique quand on est confronté, d’une part, à un déficit criant de culture économique et, d’autre part, à une absence évidente de maîtrise des dépenses publiques. On peut tout à fait comprendre que les Français ne s’y retrouvent pas.Le troisième point continue sur cette lancée en cela qu’il vient lui aussi dédouaner les Français. Il faut en effet parler des conditions de travail en France, la façon dont elles sont exercées, le type de management – et notamment ce qu’il implique pour le traitement spécifique des salariés seniors – qui est appliqué. Quels que soient les indicateurs que l’on regarde sur ces sujets, on observe que la France est très mal placée. Ainsi, en termes d’intensité du travail, force est de constater que les modes de management français favorisent une structure hiérarchique autoritaire qui décourage l’autonomie et qui tend à se débarrasser des travailleurs seniors. Disons les choses ainsi qu’elles sont : c’est un objectif à part entière, rendu possible par le système combiné de l’assurance chômage et de la retraite. Nos entreprises n’hésitent pas à se débarrasser de leurs seniors avant l’âge légal et, dès lors, il devient difficile d’entendre pour un certain nombre d’entre eux que l’on puisse reporter l’âge légal de départ.
Pour en revenir au sondage de la CGT, qui fait état du rejet des Françaises et des Français pour ce type de réforme, notons qu’il est tout à fait légitime de vouloir améliorer les conditions de travail des travailleurs. C’est même le rôle d’un syndicat, qui doit précisément se battre pour défendre les salariés, leur permettre de gagner davantage, etc. Mais ce n’est pas ce que fait aujourd’hui la CGT. En effet, quand un syndicat se met à considérer qu’il faut travailler le moins longtemps possible, qu’il faut tout mettre en place pour garantir un départ à la retraite le plus tôt qui soit, il tend alors à trahir la cause qui constitue, en réalité, sa raison d’être. La CGT d’autrefois n’a jamais dévalorisé le travail. Elle était traditionnellement travailliste, ce qui ne l’a d’ailleurs pas empêchée d’ancrer son combat dans un contexte et une optique de lutte des classes. Le tout sans perdre de vue que le travail libère. La position syndicale se doit de tenir sur deux jambes : elle doit, d’une part, rappeler que le travail est un moteur d’ascension sociale – ce que le PCF d’hier comme la CGT d’autrefois comprenaient bien, surtout en tant que marxistes – tout en défendant d’autre part la dignité et les conditions de vie des salariés.
N’oublions jamais que c’est le travail qui produit la richesse, pas la création monétaire. La dépense publique ne produit pas de richesse, sans quoi la France serait le pays le plus riche du monde, ou presque. Laisser entendre que l’on pourra taxer sans compter, dépenser sans compter (soit par idéologie, soit par démagogie, parfois un peu des deux), c’est s’éloigner du réel dans lequel la puissance économique comme la richesse des citoyens reposent sur le travail (tant en termes de productivité que de quantité, d’ailleurs). C’est un mensonge que de dire l’inverse.
Le vrai tabou n’est-il pas notre incapacité collective à intégrer durablement les seniors dans le marché du travail ?
C’est une vraie question, en effet. Attention, toutefois, à ne pas tomber dans le piège du problème de la poule et de l’œuf ! N’oublions pas que la principale raison pour laquelle nos seniors sont aussi maltraités aujourd’hui, c’est parce que nous avons longtemps vécu sur un compromis social qui justifiait de tels traitements par la possibilité de partir très tôt à la retraite. L’idée étant que les questions de la préparation de la cessation d’activité, de la pénibilité au travail et autres n’avaient pas besoin d’être abordées si, en parallèle, le départ était garanti aussi tôt que faire se peut. “Serrez les dents”, disait-on, “vous partirez bientôt”. Longtemps, nous n’avons pas pensé la question en nous interrogeant sur la nécessité de travailler plus longtemps parce que cela serait bénéfique pour les finances publiques. Nous n’avons pas non plus envisagé l’idée que poursuivre le travail pourrait être bon en soi pour l’individu, ce que l’on observe dans la plupart des études. D’une façon globale, on constate que les gens qui travaillent sont généralement en meilleure santé que ceux qui ne travaillent pas. Pour des raisons individuelles, d’équilibre psychique notamment, mais pas seulement, il est souvent positif de travailler plus longtemps. Malheureusement, ce discours a été totalement laissé de côté, de même que la question des conditions de travail pour les seniors. Nous avons préféré les laisser travailler jusqu’à l’âge de 60 ans à un poste physiquement pénible, sans aménager leur fin de carrière et leur promettre une cessation d’activité rapide, la fameuse “quille” à 60 ans. Quand elle n’arrive pas un peu plus tôt après un licenciement pour inaptitude ou un chômage permettant d’accumuler des droits à la retraite jusqu’au taux plein. Ces points se renforcent mutuellement.
Que révèle la comparaison entre le rendement réel du système de retraite par répartition et celui d’une capitalisation individuelle sur plusieurs décennies, notamment pour les plus modestes ? Autrement dit, le système actuel est-il encore juste et soutenable lorsqu’on constate qu’un smicard cotisant 500 €/mois toute sa vie pourrait, en capitalisation, toucher 120 000 €/an pendant 30 ans et transmettre un patrimoine que le système par répartition ne permet absolument pas ?
Le rendement de la retraite par répartition sur le long terme est connu : c’est le taux de croissance de l’économie. En d’autres termes, cela va dépendre de la génération durant laquelle on est né. Pour ceux nés dans les années 1940, ainsi que l’explique le COR, le rendement réel de la retraite par répartition est d’environ 2,5 %. Si, toutefois, vous avez eu la malchance de naître dans les années 1980, il a chuté à 0,5 %. Il continuera probablement à descendre dans les années à venir. Le rendement de la retraite par capitalisation dépend, pour sa part, de l’hypothèse que l’on fait sur le rendement du capital. À long terme, c’est-à-dire corrigé de l’inflation, il est généralement situé entre 3 et 4. Par conséquent, l’intérêt de la capitalisation, c’est l’écart entre 3-4 et un rendement à moins de 0,5 % pour les générations actuelles.
Il va de soi que notre système est injuste au sens où il y a de moins en moins de rapport entre ce que l’on cotise et ce que l’on perçoit in fine, une fois en retraite. Au fur et à mesure que les réformes des retraites ont été décidées, les travailleurs ont été amenés à cotiser de plus en plus pour une retraite qui sera rabotée, ce dont témoigne la diminution du taux de remplacement (ratio pension / dernier salaire perçu) que prévoit le COR à partir des années 2030. En outre, il faut évidemment parler des inéquités à l’intérieur même du système ; selon la composition familiale par exemple, mais aussi selon le caractère haché ou non de la carrière, le niveau de revenu, le sexe, etc. Au final, entre les différents régimes, il y a aussi assez peu de rapport entre ce que l’on a cotisé et ce que l’on va recevoir.
Quant à savoir si le système est soutenable… Il l’est, si l’on accepte sa dégradation, laquelle peut durer encore des décennies. D’une façon plus réaliste, non, évidemment, il ne l’est pas. Il provoque un creusement conséquent des inégalités intergénérationnelles.
Le débat sur les retraites n’est-il pas faussé par une double illusion : d’un côté, des sondages qui entretiennent une peur sociale en occultant les vrais enjeux du marché de l’emploi senior ; de l’autre, des propositions de financement qui ignorent les ordres de grandeur du déficit structurel ? Comment réconcilier perception publique, viabilité économique et justice intergénérationnelle dans ce débat central ?
En matière de justice intergénérationnelle et de situation financière des régimes de retraite, tout a déjà été dit. C’est vrai aussi quand on parle des polémiques relatives à l’ampleur réelle du déficit, sur laquelle il y a eu débat, puisqu’il y a plusieurs façons de compter. J’ai tendance à penser, en revanche, que les gouvernements n’ont jamais fait de pédagogie (pour des raisons, somme toute, assez électoralistes) sur la dimension intergénérationnelle. Nous ne parlons pas souvent de la baisse des taux de rendement, donnée pourtant publique, probablement pour ne pas fâcher les retraités actuels. Quels que soient les chiffres que l’on prenne, on réalise en effet que les retraités d’aujourd’hui sont beaucoup plus favorisés que ceux d’hier et qu’ils le seront davantage que ceux de demain. Ils sont dans une situation tout à fait exceptionnelle, mais ils sont aussi des électeurs essentiels. Aussi met-on tout cela sous silence, ou au moins de côté. D’autres inégalités, comme celles entre les sexes, sont bien davantage mises en avant quand il s’agit de parler des retraites, car leur critique est plus consensuelle.
Je dirais effectivement que le débat est faussé par une série d’illusions. Je ne crois pas pour autant que la CGT, par exemple, ignore réellement l’ampleur des déficits : elle propose de taxer très fortement la participation, l’intéressement, d’augmenter les cotisations sociales… Tout cela, à gauche, est présenté comme du “salaire différé”, qui justifierait qu’on puisse alourdir la taxation du travail. C’est entretenir le mythe que l’on cotise pour soi, ce qui est faux dans un système par répartition pure, et c’est donc extrêmement pervers comme raisonnement. Mais on ne peut pas dire qu’il n’y a pas de proposition venant d’une partie de la gauche comme de la CGT et visant à récupérer des milliards d’euros. Les déficits ne sont pas niés, c’est sans doute le bon côté des choses… !
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19 avril
Rente und Schulden: Die Jugend hat das Nachsehen
Deutschland macht schon bald mehr Schulden. Auch die Rentenzahlungen dürften steigen. Für die Generationengerechtigkeit ist das gefährlich.
Full text:
Wenn es in der Vorlesung um die Rentenversicherung geht, ist die Aufregung vorprogrammiert. Zumindest zu einer Diskussion mit einigen Studenten ist es immer gekommen, berichtet Dominika Langenmayr, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. „Was machen wir denn jetzt?“, lautet eine typische Frage im Hörsaal.
Die Aufregung um die Rente gehört zur Debatte um die Generationengerechtigkeit. Junge Menschen zweifeln daran, dass ihnen die Höhe ihrer Rente im Alter reichen wird. Gleichzeitig dürften die Rentenabgaben im Arbeitsleben steigen, die für die Zahlungen an die heutigen Rentner vorgesehen sind.
Durch die demographische Entwicklung mit einer geringen Geburtenzahl steigt der Anteil der Älteren in der Bevölkerung. In den nächsten Jahren gehen geburtenstarke Jahrgänge in Rente, für die Unternehmen neue Mitarbeiter finden und einstellen müssten. Vor allem wächst dadurch die Zahl der Rentner, und damit nehmen die Zahlungen der Rentenversicherung zu. Schon bisher speist sich das Geld dafür nicht nur aus den Beiträgen der Versicherten und Arbeitgeber. Im Jahr 2023 hat die Rentenversicherung Bundeszuschüsse und weitere Bundesmittel von rund 112 Milliarden Euro erhalten. Rund jeder fünfte Euro des Bundeshaushaltes wurde damit für die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung genutzt.
Demographische Schieflage in Deutschland
Im vergangenen Jahr feierten mehr Menschen in Deutschland ihren 60. Geburtstag, als Kinder geboren wurden. Der Soziologe Aladin El-Mafaalani erkennt darin eine demographische Schieflage. Zum einen verschiebt sich die Kostenverteilung des Sozialstaates. Zum anderen werden Rentner in absehbarer Zeit eine so große Wählergruppe sein, dass sie die Wahlen maßgeblich prägen, sagte er in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Der Soziologe warnt davor, dass Jüngere in einer alternden Gesellschaft keine große Rolle spielen.
Die Folgen davon spürt auch Johannes Winkel, frisch gewählter Bundestagsabgeordneter für die CDU und Vorsitzender der Jungen Union. „Die Demographie ist die Mutter aller Probleme in Deutschland“, sagt er im Gespräch mit der F.A.Z. Die Entwicklung sei seit 20 bis 30 Jahren klar. Das Verhältnis von Beitragszahler zu Rentner sei immer stärker gekippt. Aber noch keine Bundesregierung habe danach gehandelt. „Für die Politik ist es zu einfach, die finanziellen Lasten der nächsten Generation aufzubürden.“
Auch CDU-geführte Bundesregierungen hatten zuletzt die Leistungen der Rentenversicherung ausgeweitet für Mütter und für langjährig Versicherte, die früher in Rente wollen (Rente mit 63). Frühere Rentengeschenke hält Winkel für falsch, jedoch seien diese durch die gute Wirtschaftsleistung noch finanzierbar gewesen. Das hat sich gedreht, dennoch stehen wieder höhere Rentenzahlungen ohne Strukturreformen an. „Wir können uns Rentengeschenke nicht mehr leisten“, sagt Winkel. „Wir müssen aufpassen, dass der Koalitionsvertrag nicht zulasten der jungen Generation geht.“
Er fragt sich, wie viel Spielraum in zehn Jahren noch im Bundeshaushalt steckt und wie viele Mittel dann schon durch Rentenzuschüsse oder Schuldentilgung blockiert sind. „Die junge Generation hat generationengerechte Finanzen einfach abgeschrieben“, sagt er. „Wenn die Regierung fünf Milliarden Euro im Jahr für die neue Mütterrente ausgeben will, sollte sie mindestens diese Summe auch in junge Familien investieren.“ Er fordert, das Elterngeld wieder auszuweiten und das Kindergeld zu erhöhen.
Höne sieht Lage für junge Generation kritisch
Bisher hat die Politik nicht ausreichend auf die Alterung der Gesellschaft reagiert: Das trifft die Rente und viele andere Aspekte. Die Folgen davon zeigen sich erst mit Zeitverzug. Wie für den Klimaschutz und den Infrastrukturausbau sind die Weichen allerdings frühzeitig zu stellen. Je später sich die Regierung um die Rente kümmert, desto teurer dürfte es werden.
Der FDP-Politiker Henning Höne merkt, wie die Parteien auf ältere Zielgruppen schielen. Von Jahr zu Jahr werde es schwerer, das Rentensystem zu verändern. „Bleibt alles so, wird das Rentensystem kollabieren“, sagt der Landes- und Fraktionsvorsitzende der liberalen Partei in Nordrhein-Westfalen. Dass die Rentenzahlungen nicht nur aus den Beiträgen stammen, hält er für ein Alarmsignal. Die durchschnittliche Bezugsdauer der Rente hat in den vergangenen 50 Jahren immer zugenommen.
Höne sieht die Lage für die junge Generation kritisch: Junge Menschen zahlen auch Steuern für die Zahlungen an heutige Rentner und höhere Sozialbeiträge, als es die heutigen Rentner getan haben. Dazu müssen sie privat zurücklegen, um Lücken im Alter auszugleichen. „Junge Menschen machen sich wenig Illusionen darüber, was sie selbst aus der gesetzlichen Rente eines Tages erhalten werden“, sagt er.
Gefahr durch die Staatsverschuldung
Nach dem, was Union und SPD planen, werden die Ausgaben der Rente weiter steigen. Im Koalitionsvertrag wird unter anderem eine weitere Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters ausgeschlossen. Ein abschlagsfreier Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren soll bestehen bleiben. Die Mütterrente mit drei zusätzlichen Rentenpunkten soll unabhängig vom Geburtsjahr jede Mutter erhalten, was schätzungsweise Mehrausgaben von rund 4,5 Milliarden Euro im Jahr mit sich bringt. Immerhin soll sich das Arbeiten im Rentenalter mehr lohnen und ein Gehalt von bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei werden.
Nach der Bundestagswahl im Februar zeigten sich die Koalitionspläne von CDU, CSU und SPD vor allem als teuer. Die drei möglichen Parteien der künftigen Bundesregierung haben mit Stimmen der Grünen die Schuldenbremse gelockert. Im ersten Schritt hat das den Spielraum für Verteidigungsausgaben deutlich erhöht: Das leuchtet vielen ein – gerade angesichts der Bedrohung durch Russland nach dem Angriff auf die Ukraine und der Unsicherheit über das Verhalten Amerikas. In Umfragen findet eine Mehrheit dies richtig.
Im zweiten Schritt hat der Bundestag den Weg frei gemacht, damit der Staat in den nächsten zwölf Jahren Schulden von bis zu 500 Milliarden Euro für zusätzliche Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz aufnehmen darf. Das befürwortet rund die Hälfte der Befragten. Im dritten Schritt wollen Union und SPD mehr Geld jenseits dieser beiden Punkte ausgeben: Der Koalitionsvertrag sieht wie schon das Sondierungspapier die zusätzlichen Ausgaben für die Mütterrente vor sowie eine höhere Pendlerpauschale und eine Senkung der Umsatzsteuer in der Gastronomie.
Eine Gefahr durch die Staatsverschuldung sieht Achim Wambach, Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Solange das Wirtschaftswachstum höher ist als die Zinszahlungen für die Schuldentilgung, wachsen sich die Schulden aus. „Aber wenn das nicht so ist und keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden, explodieren die Schulden“, sagt er.
Bürokratie hemmt an vielen Stellen
Allerdings trifft das gerade auf Deutschland zu: Das Land steckt in einer Lage mit geringem Wachstum. Wenn die Wachstumsrate steigt, nimmt der finanzielle Spielraum wieder zu. Wenn nicht, muss die Regierung künftig drastisch sparen, um das auszugleichen. Daher hofft Wambach auf sinnvolle Investitionen: „Wenn wir die Infrastruktur und das Energiesystem wieder in Schuss bekommen, wächst die Wirtschaft stärker, und wir überlassen der nächsten Generation mehr Wohlstand.“ Mit Geldausgeben allein sei das nicht getan. Für den Infrastrukturausbau müssten Genehmigungsverfahren deutlich schneller ablaufen.
Die Schwierigkeiten der staatlichen Ausgabenprogramme sieht Ökonomin Langenmayr ähnlich. Solange das Wirtschaftswachstum höher ist als der Zinssatz zur Kredittilgung, ist die Staatsverschuldung aus ihrer Sicht wenig kritisch für die Generationengerechtigkeit. „Entscheidend ist, was der Staat mit seinen Ausgaben macht und wofür er die Schulden verwendet“, sagt sie. „Wir wollen der jüngeren Generation auch nicht eine marode Infrastruktur übergeben.“
Die künftige Bundesregierung sollte daher in Infrastruktur investieren, aber nicht in staatlichen Konsum für die Rente oder Soziales. Steuergeschenke für die Gastronomie und Rentenerhöhungen auf Pump erhöhten die Zinszahlungen und belasteten die spätere Generation, sagt die Professorin aus Eichstätt-Ingolstadt: „Wenn die Verschuldung nur dazu dient, die Schwierigkeiten in Deutschland für ein paar Jahre zu übertünchen, bringt das nichts.“
Bessere Anreize zum Arbeiten und für private Investitionen können hingegen die Standortbedingungen verbessern und das Potentialwachstum erhöhen. Langenmayr hofft, dass Deutschland bald optimistischer in die Zukunft schaut. „Der Staat sollte sich nicht als Lösung für jede Schwierigkeit sehen, sondern Menschen zutrauen, selbst Lösungen zu finden“, sagt sie. Die Bürokratie hemmt an vielen Stellen. So lasse sich das Steuersystem vereinfachen und manche Ausnahme streichen. Fast kein Land hat so viele Abzugsmöglichkeiten für die Einkommensteuer wie Deutschland. „Bei jedem Beleg müssen wir überlegen, ob sich das von der Steuer absetzen lässt“, sagt sie. Wenn diese wegfielen, würde das die Steuererklärung leichter machen – und diese könnte digital und vorausgefüllt erfolgen.
Renteneintrittsalter an Lebenserwartung koppeln
Wie lässt sich nun die gesetzliche Rentenversicherung mit der Alterung der Gesellschaft verbinden? Dazu liegen die Konzepte schon länger auf dem Tisch. Naheliegend ist es, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. Dafür sind die Ökonomen Langenmayr und Wambach wie auch die jüngeren Politiker Winkel und Höne – aber bislang nicht die Bundesregierung.
CDU-Politiker Winkel lobt, dass laut dem CDU-Grundsatzprogramm das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden soll. Aber im Wahlprogramm stand davon nichts. „Dafür hat der Partei der Mut leider gefehlt“, sagt er.
Länger arbeiten
Der nächste Punkt ist die Möglichkeit, länger oder kürzer als bis zum berechneten Renteneintrittsalter zu arbeiten. Jeder sollte selbst über den Rentenbeginn entscheiden. Wer früher geht, erhält dafür eine geringere Rentenzahlung.
Langenmayr rät zu dieser flexiblen Gestaltung. „Wenn wir das Rentenniveau auch nur annähernd halten wollen, dann müssen wir länger arbeiten“, sagt sie. Die Menschen sollten die Wahl haben, wann sie in Rente gehen – und dann entsprechend mehr oder weniger Rente bekommen. „Wenn das fair gerechnet ist, sollte das gute Anreize setzen, später in Rente zu gehen, ohne jemanden zu zwingen, im Alter von 70 Jahren arbeiten zu müssen.“ FDP-Politiker Höne fordert überdies Anreize, damit Menschen länger arbeiten. Er lobt den Vorschlag seiner Partei zur Aktienrente, um die Kapitalmärkte für die Altersvorsorge zu nutzen.
Der Mannheimer Professor Wambach sieht noch einen weiteren Hebel, um das Rentensystem zu verbessern. Neben einer längeren Lebensarbeitszeit rückt er die Erwerbstätigkeit von Frauen in den Fokus. Oft wollen Mütter mehr arbeiten, aber können sich auf die Kinderbetreuung nicht verlassen. „Wenn ich sehe, dass meine Mitarbeiterinnen immer noch Termine absagen müssen, weil der Kindergarten wieder zumacht, dann nehmen wir das nicht ernst genug“, sagt er.
Studenten weiter unzufrieden mit Rentensystem
In der Vorlesung von Dominika Langenmayr hat sich der Wind gedreht. Die Studenten wirken weiter unzufrieden mit dem Rentensystem und fühlen sich benachteiligt, aber äußern sich seit der Corona-Pandemie weniger. „Vor ein paar Jahren haben sie da immer noch geschimpft, und jetzt wirken viele resigniert“, sagt Langenmayr. Ihr Eindruck: Die junge Generation denkt, dass sie Pech hat und zahlen muss, aber im Alter nicht mehr genug bekommen wird.
Was bleibt mehr übrig, als aufzugeben? Wer jung ist, sollte sich über das Rentensystem informieren, aber nicht darauf verlassen. Nach Möglichkeit sollte jeder im Berufsleben Geld zurücklegen und über lange Zeit anlegen.
Das ist im Übrigen ein Vorteil der späten Geburt: Mittlerweile lassen sich Aktien und ETF-Sparpläne auf dem Smartphone kaufen. Vor längerer Zeit brauchte das meist noch einen Anruf beim Bankberater. Da hilft der technologische Fortschritt. Früher war eben auch nicht alles besser.
IFRAP, 18 avril
Rapport de la Cour des comptes : notre système des retraites nuit à l’emploi et à la compétitivité
Full text: https://kinzler.org/wp-content/uploads/2025/04/18-avril-1.pdf
Neue Zürcher Zeitung, 16 avril
Ökonom kritisiert: «Teuerstes Rentenpaket, das Deutschland je gesehen hat»
Union und SPD wollen das Rentenniveau bis 2031 gesetzlich garantieren. Was als soziale Sicherheit verkauft wird, könnte jährlich zu Mehrkosten von bis zu 25 Milliarden Euro führen.

Full text:
Um die deutsche Altersvorsorge ist es schlecht bestellt. Weil die Gesellschaft altert, die Geburtenzahlen stagnieren und die Lebenserwartung steigt, klafft seit Jahren ein milliardenschweres Loch in der gesetzlichen Rentenkasse. Schon heute fliesst deshalb jeder dritte Euro aus dem Bundeshaushalt in die Rentenversicherung.
Das Finanzproblem dürfte auch künftig nicht kleiner werden. So viel ist sicher, seit Union und SPD ihren Koalitionsvertrag vorgelegt haben. Denn die künftigen Koalitionäre wollen das gegenwärtige Rentenniveau gesetzlich festschreiben. Bis 2031 soll es nicht unter 48 Prozent des Durchschnittslohns fallen. Das bedeutet Sicherheit für die einen – und hohe Kosten für die anderen.
Milliardengeschenk mit unklarer Finanzierung
Der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen warnt gar vor dem «teuersten Rentenpaket, das Deutschland je gesehen hat». Die jährlichen Mehrkosten taxiert er auf 20 bis 25 Milliarden Euro. Die Mehrausgaben sollten mit Steuermitteln beglichen werden, heisst es im Koalitionspapier.
Wer dann zahlen muss, ist kein Geheimnis: vor allem die Jungen. «Es ist ein Geschenk an die Babyboomer, das von den kommenden Generationen finanziert werden muss», sagt Raffelhüschen. Wer heute zwischen 55 und 65 ist, kann sich also freuen, alle anderen müssen bangen.
Auch der frühere Wirtschaftsweise Bert Rürup erkennt in den Koalitionsplänen einen «klaren Bruch» mit der Politik der letzten Jahrzehnte. «Seit den 1990er Jahren galt in der Rentenpolitik der Konsens, die Kosten des demografischen Wandels, konkret der Alterung, generationengerecht zu verteilen – also auch auf die Älteren», sagt er. Dieser Grundsatz werde inzwischen aber infrage gestellt, auch von der SPD, die ihn einst mitgetragen hat.
Dennoch zeigt er Verständnis für die politische Dynamik: «Demokratische Entscheidungen folgen Mehrheiten, nicht ökonomischer Rationalität. Und wenn die Mehrheit der Wählerschaft älter wird, gewinnen auch deren Interessen stärkeres politisches Gewicht.»
Stillstand beim Rentenalter
Und so reiht sich auch die nächste geplante Massnahme in dieses Bild: Das Renteneintrittsalter soll unangetastet bleiben. Dabei wäre gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, es schrittweise zu erhöhen, so Raffelhüschen. «Je länger man wartet, desto weniger bringt es. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge erst mal in Rente sind, ist der Zug abgefahren.»
Wer über das Rentenalter hinaus arbeitet, soll künftig zudem 2000 Euro im Monat steuerfrei dazuverdienen dürfen. Das klinge im ersten Moment gut – sei aber widersprüchlich, moniert Raffelhüschen. «Denn gleichzeitig belohnt der Staat weiterhin den frühen Ruhestand.» Erst fördert die Politik also das Aufhören, dann das Weiterarbeiten – «das ergibt keinen Sinn», sagt der Ökonom.
Irritiert zeigt sich Raffelhüschen auch über die Behauptung im Koalitionsvertrag, am «Nachhaltigkeitsfaktor» festhalten zu wollen. Dieser Mechanismus soll eigentlich die Renten an das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern anpassen und so das System stabilisieren. «Das ist Schönfärberei», urteilt er. «Faktisch wird der Nachhaltigkeitsfaktor ausgehebelt, wenn man gleichzeitig das Rentenniveau festschreibt.»
Ein kleiner Lichtblick – und ein grosses Verteilungsproblem
Immerhin, die «Frühstart-Rente» bezeichnet Raffelhüschen als «kleinen Lichtblick». Für jedes Kind will der Staat monatlich 10 Euro in ein privates Altersvorsorgekonto einzahlen. Klug umgesetzt, könne das «erzieherisch etwas bewirken». Doch für eine substanzielle Reform reiche das bei weitem nicht. «Auch hier gilt: Wenn der Staat zu viel Kontrolle übernimmt, verliert das Ganze seinen Reiz.»
Was bleibt? Während Raffelhüschen das Paket unmissverständlich als «Belastung für zukünftige Generationen» bezeichnet, bleibt Rürup in seinem Urteil zurückhaltender. Zwar bestätigt auch er «höhere Belastungen für jüngere und kommende Generationen», betont jedoch: «Die Frage, wie solche Lasten verteilt werden sollen, ist keine rein technische oder wissenschaftliche Frage, sondern eine politische.»
Raffelhüschen vermisst seinerseits vor allem eines: «Es fehlt der Mut, ehrlich zu sagen: Wer mehr Rente will, muss auch länger arbeiten – oder mehr zahlen.»
Le Figaro, 14 avril
Ces chiffres montrent les inégalités du système de retraite à la française, pointe la Cour des comptes
Un rapport très attendu sur la situation financière du système de retraites destiné à éclairer ce qui avait été présenté comme un «conclave» entre les partenaires sociaux a été publié.
Full text:
La Cour des comptes relève un manque d’équité dans le système des retraites et critique l’indexation des pensions sur l’inflation, dans le second rapport demandé par le gouvernement pour la concertation sur les retraites. Après un très attendu premier rapport sur la situation financière du système de retraites destiné à éclairer ce qui avait été présenté comme un «conclave» entre les partenaires sociaux, la Cour des comptes avait planché sur les épineuses questions d’emploi et de compétitivité.
Inégalités qui en disent long
Le rapport remis au gouvernement jeudi a été salué par les partenaires sociaux encore présents dans l’ex-conclave, et qui y ont trouvé chacun des validations de leurs arguments et propositions de réforme du système de pension. D’une manière générale, la Cour souligne l’importance d’augmenter encore le taux d’emploi en France, qui reste inférieur à celui des pays voisins, en particulier chez les seniors – un constat qui ne peut que satisfaire le patronat. Mais elle relève également que l’augmentation du taux d’emploi constaté ces dernières années grâce notamment aux réformes des retraites s’est accompagnée «d’iniquité» – apportant de l’eau au moulin des syndicats opposés à la réforme de 2023.
«Pour les ouvriers, les personnes ayant des difficultés de santé et les femmes, le recul de l’âge de départ s’est traduit davantage par un allongement du temps passé ni en emploi, ni en retraite», c’est-à-dire au chômage, en invalidité ou en maladie, note la Cour. Qui remarque également que le dispositif de carrières longues a des effets «concentrés sur les personnes qui touchent une pension moyenne» (du 5e au 8e décile de pensions), les retraités les plus modestes des quatre premiers déciles ne représentant que 13% des bénéficiaires du dispositif.
Écart d’espérance de vie
L’écart d’espérance de vie à 65 ans entre les cadres et les ouvriers «était de deux ans pour les femmes et trois ans pour les hommes en 2020-2022», rappelle aussi la Cour. «L’équité à l’intérieur d’une même génération n’est pas garantie dans le système de retraite, et cet enjeu doit rester au cœur des discussions» sur l’avenir de ce système, a indiqué M. Moscovici en présentant le rapport à la presse. «Il y a une proposition qui m’intéresse beaucoup, c’est cette idée de piloter le système au regard de l’âge qui reste après la retraite», pour que cet âge soit semblable pour tous, a-t-il expliqué.
La Cour estime par ailleurs que l’indexation des pensions sur l’inflation «n’apparaît pas le plus adapté pour assurer un équilibre durable du système des retraites», jugeant qu’une «indexation sur les salaires favoriserait une meilleure équité intergénérationnelle». L’Italie et l’Allemagne, par exemple, «revalorisent ainsi les pensions en fonction de l’évolution des salaires en appliquant un facteur de soutenabilité» pour «ajuster» les retraites à la «capacité des actifs à les financer», constate la Cour.
Statu quo impossible
L’indexation automatique des pensions sur l’inflation chaque année est un sujet de débat récurrent. À l’automne dernier, le gouvernement Barnier avait tenté de limiter cette indexation dans le budget de la Sécu 2025, mais le gouvernement Bayrou avait finalement renoncé à cette mesure. Sur un plan macroéconomique, la Cour estime que l’impact du système des retraites sur la compétitivité économique française est «ambivalent». Les exonérations de cotisations sociales (20 milliards d’euros au total pour les seules cotisations retraites, selon la Cour) ont permis de «résorber» voire «d’inverser» l’évolution défavorable des coûts salariaux français par rapport aux principaux partenaires européens, «particulièrement dans le bas de l’éventail des rémunérations», relève la Cour.
Toutefois, les cotisations tricolores sont «très élevées sur les salaires les plus hauts», ce qui «pourrait avoir un impact sur l’emploi très qualifié», estime la Cour. «Les principales conclusions de ce rapport nous éclairent sur la nécessité d’une augmentation du taux d’emploi des seniors», a relevé Matignon dans un communiqué, en notant qu’elles «appellent l’attention sur le poids actuel du financement du système de retraites sur la compétitivité de l’économie française». «Ce travail expose les implications que pourraient avoir certains ajustements de notre système sur la compétitivité et l’emploi», selon le gouvernement. Le premier président de la Cour des comptes a espéré que les partenaires sociaux réussissent les concertations en cours, car «le statu quo est impossible», a-t-il dit.
The Wall Street Journal, 3 avril
The Census Defines the Poverty Rate Up
Its flawed income measure leads to the overpayment of welfare, including Medicaid, to recipients.
Full text:
The Trump administration recently promised that it “will not cut Social Security, Medicare, or Medicaid benefits.” The determination not to reform retirement benefit entitlements is politically understandable. But there is no reason to include Medicaid, the nation’s most abused welfare program, in that pledge. Means-tested welfare, or welfare tied to a person’s income level or “means,” is the main driver of the budget deficit—not Social Security, which is almost 90% self-funded by its dedicated payroll tax, or Medicare, which is 50% funded by premiums and payroll taxes.
Spending on Medicaid, Internal Revenue Service cash welfare payments (refundable tax credits) and the Supplemental Nutrition Assistance Program (food stamps) has grown in inflation-adjusted dollars by 671%, 1,463% and 289% respectively since 1990. By contrast, total real Medicare, Social Security and defense expenditures have grown by 383%, 186% and 38% respectively. Medicaid absorbs seven times as much general revenue as Social Security—more than Social Security and Medicare combined.
While eligibility standards for means-tested programs vary, all are anchored to the Census Bureau’s measures of household income and poverty. The Census has for decades overstated the extent of poverty because it doesn’t count as income 88% of transfer payments made to households classified as poor. The Census doesn’t count refundable tax credit checks, food-stamp debit cards, Medicaid and some 100 other federal, state and local transfer payments as income to the recipients.
Inflation-adjusted government transfer payments to those being classified as poor are almost 20 times greater in real purchasing power than they were when the War on Poverty began, yet the country’s official poverty rate is still about 11%, the same as 50 years ago. This is because the government hasn’t counted most welfare payments as income and has used the resulting biased income measure to justify who qualifies for welfare. The bias in the Census income measure alone has led to massive waste that dwarfs every wasteful program Elon Musk has uncovered.
But there’s good news: The Congressional Budget Office in January issued a new poverty measure that sharply contrasts with the Census measure, and confirms previous independent studies of Census bias. This new measure counts a higher percentage of transfer payments as income and estimates that the poverty rate in 2021 was 0.8%—much lower than the Census rate of 11.6%. The Census has stonewalled the CBO finding and has not even acted on its own recent study showing that the official poverty count is five million too high.
During the War on Poverty, the government adopted a common-sense definition of poverty: having resources that are not enough to meet basic needs. The Census’s poverty measure today isn’t consistent with that definition because it fails to count the more than $2 trillion in government benefits that are given to low-income households to meet their needs. By not counting these payments, the Census reports that the average household income in the bottom fifth of income recipients is only $17,650, when if you count all government-provided benefits it’s more than $65,000.
Medicaid is a behemoth welfare program. Depending on their state and family characteristics, families with incomes as high as 319% of the poverty level ($102,559 for a family of four) can receive Medicaid. The income Medicaid compares to the poverty threshold to determine eligibility is even more problematic than the Census measure—it excludes a higher percentage of government welfare payments and even some Social Security income. Pruning Medicaid enrollment based on a full accounting of the beneficiary’s income would in no way harm the poor, who constitute only about one-third of Medicaid beneficiaries based on the Census measure and only 2% to 3% based on the more accurate CBO measure. Narrowing eligibility to those in real need would dramatically reduce the budget deficit. And those savings would be in addition to savings that could be achieved by addressing the numerous abuses in the Medicaid delivery system.
Food-stamp eligibility generally requires an income below 130% of the federal poverty level, but states can raise that limit; California sets it at 200%. Income used to determine eligibility and the size of the benefits starts with a definition similar to Medicaid. The food-stamp calculation shrinks its measure of income further by deducting such items as 20% of earned income, dependent care costs and some shelter costs (rent or mortgage payments, fuels and utilities). Many states offer automatic food-stamp enrollment to those eligible for other welfare programs.
No welfare payments are counted as income in determining eligibility for federal refundable tax credits, vastly expanding IRS payments. The IRS has become a major dispenser of welfare.
With the federal deficit at 6.4% of gross domestic product and the total national debt at 122% of GDP, the Census’s undercounting of income and the overpayment of welfare that it generates cry out for reform. The U.S. could see enormous savings by implementing work requirements as a condition for receiving welfare, forcing the Census to count all transfer payments as income and adjusting welfare payments based on accurate income measures.
Families defined as poor receive $257 billion more a year than is required to lift them out of poverty, and $1.48 trillion in welfare payments a year go to families that weren’t poor before receiving welfare benefits. Whether we should call this waste, fraud or abuse is debatable, but the fact that it’s bankrupting America isn’t.
Mr. Gramm is a former chairman of the Senate Banking Committee and a nonresident senior fellow at the American Enterprise Institute. Mr. Early served twice as assistant commissioner at the Bureau of Labor Statistics and is an adjunct scholar to the Cato Institute. This article is based on their book: “The Myth of American Inequality.”
L’Express, 1 avril
Claus Vistesen, économiste danois : “La retraite à 62 ans ? Les Français vivent dans un monde parallèle”
Grand entretien. Pour cet expert en macroéconomie, c’est inévitable : les citoyens européens paieront la facture du réarmement du continent. S’il met en garde contre le risque politique de couper dans les dépenses sociales, les débats français sur la retraite lui semblent en revanche déconnectés de la réalité démographique et budgétaire.
Full text:
“Notre génération ne touchera plus les dividendes de la paix. Il ne tient qu’à nous que nos enfants récoltent demain les dividendes de nos engagements”, déclarait sur un ton grave Emmanuel Macron le 5 mars dernier. Avec le désengagement américain et la menace russe toujours là, l’Europe est poussée à se remilitariser rapidement. Elle doit surtout rattraper l’énorme retard accumulé. Car pendant longtemps, l’Europe a profité de la protection des Etats-Unis et fait l’impasse sur ses dépenses militaires, ce qui lui a permis notamment de réallouer des centaines de milliards d’euros vers d’autres priorités. C’est ainsi que le continent a pu bâtir certains des systèmes de protection sociale les plus généreux au monde.
Aujourd’hui, un consensus émerge : l’Europe doit se réarmer, et vite. Le plan annoncé par la présidente de la Commission européenne Ursula von der Leyen le 4 mars entend mobiliser 800 milliards d’euros – en partie via des emprunts sur les marchés financiers – pour renforcer les capacités de défense de l’Union européenne. Et chaque Etat – nouvelle souplesse européenne oblige – va pouvoir dépenser plus pour ses armées. Mais à quel prix? Combien la fin des dividendes de la paix va-t-elle coûter? Qui paiera la facture à la fin? Les choix à venir, inévitables, s’annoncent politiquement sensibles : couper dans les dépenses sociales? Activer le levier fiscal? Claus Vistesen, économiste en chef pour la zone euro chez Pantheon Macroeconomics, un cabinet réputé pour son expertise en recherche macroéconomique, prévient : face à la montée du populisme, réduire les dépenses sociales serait une folie sur le plan politique. Seule certitude : c’est le contribuable européen qui paiera la note, d’une manière ou d’une autre. Cet expert estime toutefois que le véritable coût aujourd’hui, “ce n’est pas tant l’argent qu’un changement de posture de l’Europe”. Et trace la voie à suivre si l’Union européenne “veut survivre en tant qu’entité”. Entretien.
L’Express : Les Européens ont-ils trop longtemps compté sur les dividendes de la paix d’après-guerre? Peut-on parler d’un gaspillage de temps et d’argent?
Claus Vistesen : On voit bien aujourd’hui qu’il y a une profonde introspection sur la question de savoir si l’Europe aurait dû anticiper cette situation. Mais un point essentiel mérite d’être souligné : tout le concept du “dividende de la paix” reposait sur l’idée que l’Europe n’aurait plus besoin d’investir à grande échelle dans la défense. Historiquement, chaque fois que les pays européens ont recommencé à se réarmer, cela s’est très mal terminé. C’est d’ailleurs précisément ce que redoutent aujourd’hui de nombreuses personnes : qu’un nouvel effort de réarmement nous mène inévitablement vers un conflit. Dans ce contexte, l’idée de l’Otan à l’origine était d’offrir une garantie de sécurité à l’Europe. Aujourd’hui, on entend les Etats-Unis dire : “On paie trop pour tout ça. On ne veut plus continuer de cette manière.” Je suis désolé pour les Américains, mais c’était précisément cela, le principe fondateur de l’Otan. Les Etats-Unis imposaient leur ligne, à la fois politiquement et militairement, et assumaient ce rôle en finançant une armée plus puissante. Si l’on considère que ce modèle n’est plus adapté, c’est un autre débat. Mais on ne peut pas dire pour autant que l’Europe a gaspillé les dividendes de la paix. Ce serait un peu facile de juger après coup…
Le réarmement de l’Europe met-il en péril le modèle social bâti grâce aux dividendes de la paix?
Il est difficile, voire impossible, pour les gouvernements européens de sabrer dans l’Etat-providence pour financer une forte hausse des budgets militaires. Politiquement, ce serait suicidaire. En revanche, il faudra sans doute identifier des marges de manoeuvre budgétaires, ce qui ne manquera pas de provoquer des tensions et d’alimenter les débats. A mon sens, pour répondre à cette nouvelle donne, l’Europe dispose de deux leviers majeurs.
Lesquels?
Le premier levier, c’est l’emprunt. Bien sûr, cela soulève un certain nombre de questions, car plusieurs pays européens font face à des contraintes budgétaires importantes. Mais certains Etats comme l’Allemagne, par exemple, disposent encore d’une marge de manoeuvre financière qui leur permettrait d’emprunter sans trop de difficultés. En parallèle, il y a aussi cette idée d’initiative commune au niveau de l’UE : lever des fonds à l’échelle européenne permettrait de mutualiser les efforts et de limiter ainsi le risque qu’un pays comme la France, l’Italie ou d’autres ne se retrouvent trop exposés à une instabilité financière.
Le second levier, plus sensible encore politiquement, touche à la fiscalité. Une hausse des impôts, sous une forme ou une autre, semble inévitable. Certes, de nombreux pays européens affichent déjà des niveaux de prélèvements élevés, ce qui rend toute augmentation délicate. Mais n’oublions pas que la capacité de l’Union européenne à lever ses propres ressources fiscales, sous une forme ou une autre, a déjà fait l’objet de discussions par le passé. Et si l’on entre, comme cela semble se dessiner, dans une ère d’instabilité durable en Europe de l’Est – où l’on ignore ce que la Russie pourrait faire demain, ni jusqu’où elle pourrait aller -, alors il faudra accepter que les dépenses militaires demeurent élevées pour au moins une décennie.
Dans ce contexte, je pense qu’une sorte de taxe de guerre, modeste mais pérenne, commencera probablement à être mise en place à l’échelle européenne. Politiquement, cela présenterait aussi un avantage pour les dirigeants en France, en Allemagne ou en Italie par exemple. En passant par Bruxelles, ils pourront présenter cette mesure comme une initiative européenne, évitant ainsi de déclencher un débat fiscal explosif dans leur propre pays. C’est pourquoi, à mes yeux, les deux principaux leviers seront l’emprunt commun et une nouvelle taxe européenne.
Donc à la fin, c’est le contribuable européen qui réglera la note?
C’est inéluctable. Sur le plan politique, la tentation première sera sans doute de cibler les grandes entreprises ou les contribuables les plus fortunés. Et peut-être que ce sera effectivement le cas. Mais d’un point de vue économique, la voie la plus simple et la plus efficace reste sans doute l’instauration d’une taxe uniforme, supportée par l’ensemble de la population. Une forme de taxe régressive, comme la TVA, que chacun paie, et avec laquelle il faut composer.
Avec la montée des populismes, une nouvelle taxe supportée par les citoyens n’est-elle pas un risque politique majeur?
C’est un risque, oui. Mais pour le citoyen européen, cela sera moins douloureux que de tailler dans les dépenses sociales. L’option fiscale me semble la plus raisonnable. Et il est d’ailleurs possible d’en atténuer l’impact politique en la présentant comme une mesure exceptionnelle, temporaire – une taxe limitée à cinq ans, par exemple – spécifiquement destinée à financer l’effort de défense dans un contexte de crise géopolitique. Les citoyens européens doivent aussi regarder la réalité en face. Quelle est, concrètement, l’alternative proposée par les populistes? Si la Russie devient plus agressive, que fait-on? On négocie avec le Kremlin? C’est illusoire. On se couche? Inenvisageable.
Encore une fois, je ne dis pas que ce sera simple politiquement. Mais si certains, du côté des populistes notamment, rejettent l’idée d’une contribution fiscale tout en exigeant, comme on le voit parfois, un départ plus tôt à la retraite, alors qu’ils expliquent leur plan. Quelle est leur solution concrète? Dans quel monde vivent-ils? Car pendant ce temps, de l’autre côté de l’Atlantique, il y a Trump. Et à l’Est, un Poutine qui ne cache pas son hostilité envers l’Europe. Face à de tels défis, quelle est leur réponse? C’est bien là la véritable question.
Vous évoquez la question des retraites. En France,on débattait encorerécemment de la question de savoir s’il faut revenir à la retraite à 62 ans. Quel regard portez-vous sur ces discussions?
Franchement, sur ce sujet, les Français vivent dans un monde imaginaire! Je suis désolé de le dire, mais vouloir revenir à la retraite à 62 ans n’a aucun sens aujourd’hui. Ce n’est pas qu’un avis personnel : invitez dix experts, ils vous diront tous la même chose. Nous vivons plus longtemps, et en meilleure santé. Nos politiciens devraient présenter cela comme quelque chose de positif! Logiquement, l’âge de départ à la retraite doit donc évoluer. Il faut aussi comprendre que notre rapport au travail change. On ne passera plus toute sa vie dans le même emploi à temps plein et l’on se dirige vers une prolongation de la vie active au-delà de l’âge “classique” de départ. On ne “prendra” plus notre retraite dans le sens classique du terme. Cela dit, il est vrai qu’en France comme en Italie, cette question est hautement inflammable. A chaque élection, le sujet des retraites devient une sorte de ballon de football politique. Un camp prône la responsabilité : “Il faut travailler plus longtemps.” L’autre promet monts et merveilles : “Votez pour nous, vous partirez plus tôt, avec une meilleure retraite.” Ce jeu est pour le moins étrange…
Vous disiez récemment dans leFinancial Times: “Les progrès de l’Europe restent trop lents” en matière de défense. “Une transition longue, précipitée et paniquée nous attend.” Que vouliez-vous dire par là?
Ce que je voulais dire, c’est qu’au fond, la disponibilité des ressources financières ne suscite plus vraiment de doute. On sait aujourd’hui que l’argent peut être trouvé. Tous les acteurs sont désormais engagés dans cette voie. Paradoxalement, c’est précisément ce consensus qui rend les choses plus complexes pour l’Europe. Car traditionnellement, l’acquisition de matériel militaire et les processus liés à la défense prennent du temps. On signe des contrats à long terme, on lance des appels d’offres, on compare les offres… En temps de paix, ce rythme est acceptable. Or aujourd’hui, on entre dans une phase où, même si nous ne sommes pas officiellement en guerre, il va falloir agir comme si c’était le cas. Du moins à court terme. Cela change tout. Car sur le plan macroéconomique, cela implique l’achat d’équipements dans l’urgence, souvent à des prix trop élevés, faute de temps. Cela engendrera une inflation des prix dans le secteur de la défense, une forme de précipitation généralisée, et sans doute de nombreux effets secondaires. Cela étant dit, je reste optimiste.
Pourquoi?
Je me souviens de ce moment, en juin 2020, pendant la pandémie de Covid, où tous les Etats membres se sont réunis pour acheter les vaccins de façon coordonnée. Certes, l’Union européenne a été un peu lente au démarrage, mais une fois lancée, la machine a plutôt bien fonctionné. L’idée, ici, c’est que si l’on parvient à s’asseoir autour de la table et à planifier collectivement, alors on peut rendre le processus plus efficace. Et il ne faut pas oublier que l’Europe dispose déjà d’une base industrielle de défense solide : en France, c’est un secteur majeur; de nouvelles dynamiques sont en train d’émerger; et en Allemagne, les lignes commencent à bouger. Il y a donc, en réalité, une vraie capacité à bien faire, si l’on s’organise. C’est pourquoi je pense que l’Europe peut s’en sortir. Mais dans un premier temps, oui, cela risque de paraître un peu chaotique.
Le plan de relance européen post-Covid ne sera intégralement remboursé qu’en 2058. N’est-il pas risqué de repartir sur un nouvel emprunt quand on n’a pas encore fini de rembourser le premier?
A chaque grande crise récente, l’Europe s’est retrouvée dans une situation où il n’y avait tout simplement pas d’alternative. Pendant le Covid, il fallait agir – point final. Ensuite, est venue la crise énergétique provoquée par la guerre en Ukraine : là encore, la plupart des gouvernements ont jugé indispensable de protéger les ménages face à la flambée des prix. En France, par exemple, vous aviez le bouclier tarifaire, et d’autres mesures qui ont été maintenues pendant un certain temps. Alors pour répondre à votre question, bien sûr, tout cela est risqué. Les marchés obligataires peuvent réagir de manière négative, et les taux d’intérêt peuvent grimper. Mais, honnêtement, à ce stade, on n’a plus vraiment le choix. Il faut avancer. Pendant la pandémie, on a mis l’économie à l’arrêt, puis tout a été mis en oeuvre pour la maintenir à flot, le temps de combattre le virus. Aujourd’hui, la situation est encore plus critique. Les Européens sont confrontés à un risque existentiel sur le plan géopolitique. Dans ce contexte, aussi légitimes soient-ils, les débats sur les risques fiscaux passent au second plan.
Au-delà de l’effort militaire et budgétaire, est-ce un changement d’état d’esprit dont les Européens – qui ont longtemps compté sur le parapluie américain – ont besoin? Et l’idée d’une préférence européenne dans les achats d’équipements militaires va-t-elle dans le bon sens?
Je dirais qu’il y a deux dynamiques majeures, toutes deux légitimes, mais qui peuvent entrer en tension. D’un côté, si l’Europe doit investir beaucoup d’argent et rapidement dans sa défense, la logique veut qu’elle achète une bonne partie de cet équipement aux Etats-Unis. Parce que, soyons lucides, ce sont les Américains qui disposent, dans bien des cas, du meilleur matériel.
En parallèle, les Européens voient dans cette situation une opportunité de renforcer leur propre industrie de défense, et ils ont raison. Les industriels européens seront très attentifs à ce que ces nouvelles dépenses profitent à l’économie de l’Union, et l’UE elle-même pousse clairement en ce sens. C’est sans doute là que s’opère un changement d’état d’esprit : on sent monter une véritable inquiétude. Le scénario peut sembler extrême, mais la crainte est bien réelle qu’en dépendant trop des équipements américains, l’Europe devienne vulnérable face à des décisions politiques unilatérales venues de Washington et aux menaces et volte-face possibles de Donald Trump qui pourrait très bien déclarer un jour : “Si vous ne me donnez pas ceci ou cela, alors ce matériel cessera de fonctionner.” Prenez le débat surréaliste qu’on a actuellement autour d’un possible kill switch [NDLR : le Pentagone a démenti la rumeur] intégré aux F-35, ces avions de chasse ultra-sophistiqués [NDLR : certains pays européens redoutent, en cas de désaccord avec les Etats-Unis, de se retrouver dans l’impossibilité d’utiliser leurs propres appareils]. C’est sidérant et, personnellement, je doute que l’on en arrive là, pourtant ce type de scénario est pris au sérieux! Mais le simple fait que cette hypothèse soit discutée montre bien qu’un vrai tournant est en cours : l’Europe comprend qu’elle doit prendre ses responsabilités. Bien sûr, elle continuera d’acheter une partie de son matériel aux Etats-Unis. Mais elle doit désormais recentrer ses efforts sur ses propres capacités.
Vous estimez entre 230 et 460 milliards d’euros par an, sur les cinq prochaines années, l’augmentation nécessaire des dépenses de défense en Europe. Mais au-delà de la question financière, quel est le coût politique, voire philosophique, de la fin du “dividende de la paix”?
Le véritable coût aujourd’hui, ce n’est pas tant l’argent que ce changement d’état d’esprit que j’évoquais. La question clé, c’est de savoir ce que nous, Européens, sommes prêts à faire pour nous défendre, pour défendre notre région. Jusqu’où sommes-nous prêts à aller?
Je n’ai aucun doute sur le fait que les Français sont prêts à se battre pour leur pays, et les Allemands aussi. Mais ce à quoi nous sommes confrontés aujourd’hui, c’est un enjeu plus grand encore : il ne s’agit plus seulement de défendre un territoire national, mais de préserver le droit de rester unis, de continuer à faire partie d’une union, et à coopérer étroitement. Et pour moi, c’est là que réside le vrai coût : ce qui est en jeu aujourd’hui, c’est l’idée même d’une Europe intégrée. Peu importe le degré d’intégration que chacun juge souhaitable ou nécessaire. L’Europe comprend aujourd’hui que, pour survivre en tant qu’entité – un espace où l’on commerce librement, où l’on ne montre plus son passeport quand on passe de la France à l’Allemagne, etc. -, cela implique une capacité à se défendre collectivement. Car sur le plan économique, l’Union européenne est déjà structurée. Mais ce qui lui manque encore, c’est cette dimension géopolitique et une intégration politique plus poussée, plus de coopération, mais aussi une prise de conscience claire que les frontières extérieures communes sont quelque chose qu’il faut défendre activement.
Est-ce à dire que l’Europe ne peut plus assurer sa défense dans le cadre de l’Otan?
Personne ne le dit ouvertement, mais soyons honnêtes, l’Otan semble pratiquement morte, non? Avec Trump, plus personne ne peut dire avec certitude que les Etats-Unis interviendraient en cas de crise majeure en Europe. Je pense qu’ils le feraient probablement si la situation devenait vraiment grave… mais nul ne peut en être certain. Et dès qu’un doute de cette nature s’installe, c’est tout le système qu’il faut repenser. Car l’Otan repose sur un principe central : la confiance mutuelle. En cas de menace, un pays doit pouvoir compter, sans condition, sur les autres membres. C’est là, à mon sens, le coeur du problème : l’Otan n’est plus perçue comme ce rempart sur lequel l’Europe pensait pouvoir s’appuyer. L’alliance est gravement affaiblie, en grande partie à cause de Donald Trump et sa vision profondément transactionnelle des relations internationales.
Il y a aujourd’hui tellement d’incohérences, à la fois dans la politique économique et dans la politique étrangère des Etats-Unis, que plus personne ne sait réellement à quoi s’en tenir. Quand Emmanuel Macron parlait en 2019 de “mort cérébrale” de l’Otan, beaucoup avaient jugé le propos excessif. Mais avec le recul, on se rend compte qu’il n’était peut-être pas si loin de la réalité…
Le Figaro, 31 mars
Jean-Pierre Robin : «Sans un retour au plein-emploi en France, le problème des retraites sera insoluble»
CHRONIQUE – La question de l’âge légal de départ à la retraite est secondaire : seule importe en définitive, économiquement et socialement, la quantité de travail fournie par l’ensemble du pays.
Full text:
La France consacre-t-elle trop de ses ressources à ses retraités, 400 milliards d’euros l’an, soit 14,1 % de son produit intérieur brut ? La question divise les trois confédérations syndicales (CFDT, CGC-CGE, CFTC) et les deux organisations patronales (Medef, CPME) qui continuent de discuter chaque jeudi au sein du « conclave » dont la mission est double : « améliorer » la réforme, impopulaire, d’avril 2023 qui a porté l’âge d’ouverture des droits à la retraite de 62 à 64 ans et « rétablir l’équilibre financier de notre système de retraite à un horizon proche », 2030, selon la lettre de mission de François Bayrou.
Il ne faut pas revenir sur les 64 ans, s’insurgent les patrons, inquiets pour la compétitivité des entreprises. À l’inverse, une majorité de Français souhaite un retour aux 62 ans (56 %, selon le sondage Elabe-BFMTV du 21 février), un argument fort pour les syndicats. Les marges de manœuvre sont en réalité bien plus grandes que les uns et les autres ne veulent l’admettre. Pour la raison suivante.
Certes, les 14,1 % de PIB pour les retraites constituent un record en Europe, Italie exceptée, alors que l’Allemagne et les Pays-Bas n’affectent aux pensions que 11,1 % et 10,3 % de leur PIB respectif. « Ce pourcentage est relativement élevé en France du fait, surtout, de la faiblesse du PIB ! Si la France bénéficiait d’un niveau de PIB par habitant équivalent à celui de l’Allemagne ou, mieux, des Pays-Bas, ce pourcentage serait abaissé à respectivement 12 % ou 11 % », a calculé Gilbert Cette, le président du Conseil d’orientation des retraites (tribune Telos du 5 mars).
Le grand tort du « conclave », rebaptisé officiellement « délégation paritaire permanente », est de mettre la charrue avant les bœufs : on discute âprement des retraites – un salaire différé, chacun en convient – avant d’examiner ce qui les finance, la production de richesses. Autrement dit, le PIB, qu’il s’agit de redynamiser, ainsi que le volume d’emploi.
De même, la question de l’âge légal de départ à la retraite est secondaire : seule importe en définitive, économiquement et socialement, la quantité de travail fournie par l’ensemble du pays. « La France souffre d’un déficit d’emploi : sur les 16 à 74 ans, 800.000 emplois nous séparent du taux d’emploi moyen de l’Union européenne, 2,8 millions de l’Allemagne et jusqu’à 4 millions des pays nordiques », analyse Olivier Redoulès de l’institut de conjoncture Rexecode, auteur de l’étude « Augmenter la quantité de travail en France : enjeux et leviers ». La référence à la population des 16-74 ans peut surprendre, mais elle correspond aux normes de l’Organisation internationale du travail (OIT). En outre, dire que « 2,8 millions d’emplois nous séparent de l’Allemagne » signifie que la France aurait 2,8 millions d’emplois de plus qu’elle n’en compte aujourd’hui (30 millions) si notre taux d’emploi était aussi élevé qu’outre-Rhin. Pour les 16-64 ans – la tranche d’âge la plus importante -, 68,4 % de la population (hommes et femmes) travaillent en France, contre 77,2 % en Allemagne, 77,4 % en Suède et 82,4 % aux Pays-Bas.
« La France se distingue par un nombre d’heures de travail par habitant plus faible que chez la plupart de ses voisins », confirme de son côté le Conseil d’analyse économique, centre de recherches dépendant de Matignon. Dans son étude publiée début mars (« Objectif plein-emploi : pourquoi et comment ? »), le CAE constate qu’un Français de 16 à 74 ans travaille 980 heures par an en moyenne (celle des personnes en emploi et des inactifs), contre 1070 heures pour un Allemand, 1100 heures un pour Britannique et 1270 heures aux États-Unis.
Taux d’emploi trop faible
« Dès lors qu’ils sont en emploi, les Allemands, les Britanniques et les Français travaillent à peu près le même nombre d’heures par an, autour de 1600. Les États-Unis se distinguent des pays européens avec plus de 1900 heures travaillées par individu en emploi », souligne le CAE. Contrairement à une idée reçue, la France ne se différencie donc pas de ses voisins par une durée moindre de travail de ses salariés et de ses travailleurs indépendants (les « 35 heures ») mais par une participation bien plus faible de sa population au marché du travail.
Cette faiblesse concerne essentiellement trois catégories spécifiques. Tout d’abord, les jeunes (16-29 ans), dont « l’insertion professionnelle est problématique, avec notamment une forte proportion de “Neet” », ni en études, ni en emploi, ni en formation (un écart de 5 points de pourcentage avec l’Allemagne) ». De même, le taux d’emploi des seniors de 60 à 64 ans, de l’ordre de 45 %, reste-t-il très inférieur à celui de nos voisins. Et, « last but not least », « le nombre d’heures de travail des peu qualifiés (diplômés du primaire et du premier cycle du secondaire) s’est effondré de 40 % en trente ans », signale le CAE. De 16 à 74 ans, ils travaillent à peine 600 heures par an, contre 1400 heures pour les diplômés de l’enseignement supérieur. « La désindustrialisation est sans doute en partie l’explication », estime l’économiste Camille Landais, du CAE.
Autre conséquence des fermetures d’usines, l’Hexagone compte désormais plus de cadres que d’ouvriers. Ils constituent respectivement 23 % et 18 % de la population active, alors qu’en 1980 les cols bleus étaient quatre fois plus nombreux que les cols blancs, note l’Insee dans le bilan 2024 du marché du travail.
La France a d’énormes progrès à faire pour atteindre le plein-emploi, seul gage de prospérité. À ne pas confondre avec l’objectif d’Emmanuel Macron de ramener le taux de chômage à 5 % de la population active. Les deux indicateurs véritablement pertinents sont le taux de participation de la population au marché du travail et le nombre d’heures travaillées tout au long de la vie. Pourquoi les performances françaises sont-elles si médiocres, quand bien même nos politiques publiques de « soutien à l’emploi » atteignent des records en Europe (180 milliards d’euros en 2022, selon Fipeco) ? Autre question que le « conclave » serait bien avisé de se poser avant d’émettre sa fumée blanche prévue pour juin 2025.
Le Figaro, 26 mars
Démographie : la population française devrait être quasi stable jusqu’en 2070
Une étude publiée ce mercredi révèle qu’un pic à 70 millions d’habitants en France est attendu dans les années 2040 avant un retour à 68 millions en 2070, près du niveau actuel, estimé à 68,6 millions d’habitants.
Full text :
La France fait moins de bébés, mais la population risque-t-elle pour autant de diminuer ? Si les tendances démographiques actuelles se poursuivent, un pic à 70 millions d’habitants est attendu dans les années 2040 avant un retour à 68 millions en 2070, près du niveau actuel, selon une étude publiée mercredi. Au 1er janvier 2025, la population de la France est estimée à 68,6 millions d’habitants, en progression sur un an de 0,25%.
Cette croissance «tient pour les neuf dixièmes au solde migratoire», soit la différence entre le nombre personnes entrées et celles sorties du territoire (+152.000 personnes en 2024), souligne l’étude de l’Institut national d’études démographiques (Ined). Le solde naturel, soit la différence entre le nombre de naissances et de décès, n’a contribué qu’à hauteur d’un dixième à la hausse de la population (+17.000 personnes en 2024).
Hausse des décès
Ce solde naturel s’est très fortement réduit depuis 2019 en raison de deux facteurs : la hausse des décès, liée à l’arrivée des générations nombreuses du baby-boom à des âges de fortes mortalités, et la baisse des naissances, plus difficile à expliquer. Si la fécondité se maintient au niveau de 2024, soit 1,62 enfant par femme, le nombre de décès serait supérieur à celui des naissances dès 2027, pointe l’Ined.
Malgré cela, si le solde migratoire se maintient également au niveau de 2024, «la population augmenterait encore pendant deux décennies» jusqu’à un plafond de 70 millions d’habitants dans les années 2040. Elle refluerait ensuite très progressivement «pour s’établir à 68 millions en 2070». Si certains ont «peur que la population diminue, il n’y a vraiment pas de quoi s’affoler», a commenté auprès de l’AFP Laurent Toulemon, l’un des co-auteurs de l’étude.
Dans ce scénario, la population française «vieillit de manière importante», elle serait composée d’un peu plus d’hommes et de moins d’enfants. Toutefois, «une poursuite de la baisse de la fécondité, des variations du solde migratoire ou des chocs sanitaires» pourraient modifier la taille et la composition de la population future, prévient l’étude.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. März
Börsenchef Leithner: „4000 Euro für jedes Kind, und das Rentenproblem ist gelöst“
Stephan Leithner ist seit Jahresbeginn Vorstandschef der Deutschen Börse. In seinem ersten Interviewsagt er, wie die Altersvorsorge der Deutschen gelingt und was die nächste Regierung tun muss.
Excerpts :
Stephan Leithner ist seit Jahresbeginn Vorstandschef der Deutschen Börse. In seinem ersten Interviewsagt er, wie die Altersvorsorge der Deutschen gelingt und was die nächste Regierung tun muss.
(…) Viel wird über unsere Verteidigungsfähigkeit gesprochen, dass wir unabhängiger werden müssen. Aber wir sind doch auch sehr auf amerikanische Finanzierungen angewiesen.
Es ist der Weckruf, von Konzepten und langsamen Kompromisslösungen zu echtem Handeln zu kommen. Die Grundlagen für eigenständige Finanzierungen sind in Europa vorhanden. Das Geld wird bisher aber nicht produktiv eingesetzt.
Es liegt auf Sparkonten.
Wir müssen zu größeren Lösungen kommen anstelle der schrittweisen kleinen Kompromisse. Es fehlt an kritischer Masse. Das ist in den USA anders.
Lippenbekenntnisse gibt es dazu genug, aber wer müsste da mal vorangehen in Europa und sagen, wir machen das jetzt?
Zum Stopfen der Finanzierungslöcher wird eine Reform der Schuldenbremse jedenfalls nicht reichen. Der entscheidende zweite Baustein ist der Kapitalmarkt. Es geht darum, dass das vorhandene private Kapital auch eingesetzt wird, dass institutionelle Investoren wieder direkt in Risikoprojekte gehen, in Venturecapital, in Start-ups, in Börsengänge. Diese Seite fehlt, und da braucht es einen klaren Impuls, der von oben kommen muss und der sich auch nicht zurückzieht auf die Aussage, da könnte man in zehn Jahren mal was ansparen.
Was heißt Impuls „von oben“? Erwarten Sie diesen Impuls von der neuen Bundesregierung?
Absolut. Das Thema demographischer Wandel und Altersvorsorge ist über zwanzig Jahre immer wieder politisch auf der Agenda nach hinten geschoben worden. Wir haben aber eine demographische Verantwortung. Man muss sich gegenüber den eigenen Kindern wirklich schlecht fühlen. Es ist offensichtlich, dass deren Altersvorsorge nicht gesichert sein wird. Das ist ja kein unsicherer Ausblick. Das ist berechenbar. Der Handlungsbedarf der Politik ist offensichtlich.
(…) Diese zehn Euro, die Herr Merz da pro Kind und Monat ab dem sechsten Geburtstag vorsieht, kann man ja in der Hinsicht kaum ernst nehmen.
Die muss man sehr ernst nehmen. Man muss allerdings den Startpunkt verschieben. Geben wir doch jedem Kind 4000 Euro bei Geburt, verbinden das mit einem Arbeitslebenszyklus, und aus den 4000 Euro werden mit sieben Prozent Verzinsung knapp über 370.000 Euro Pensionskapital. Das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts ist da sehr eindeutig. 4000 Euro für jedes Kind, und das Rentenproblem wäre für Generationen gelöst. Die zehn Euro von Herrn Merz sollten nicht über 15 Jahre verteilt monatlich gegeben werden, sondern 4000 Euro zu Beginn. Das kostet bei der Anzahl Neugeborener in Deutschland drei Milliarden Euro jährlich. Das ist im Vergleich zum Ergebnis, das man damit erreicht, nicht besonders viel. Das wäre ein sehr starkes Signal.
Die SPD würde sagen: Wo sind die Garantien? Kurz bevor die in Rente gehen, kommt der große Crash, und dann?
Kann sein. Das Thema ist aber breiter. Ein wichtiges Thema in Deutschland ist nicht nur die Altersvorsorge, sondern auch das Ansparen für Immobilien. Auch dafür könnte man das Geld nehmen, als Grundlage für eine Immobilienfinanzierung. Ich glaube, einfache, klare, Signale, die könnten ein ganz anderes Bild hinterlassen. Die würden auch eine ganz andere Dynamik auslösen. Das haben auch andere Länder bewiesen. In Schweden ist die Wertpapierkultur nicht vom Himmel gefallen. Die haben am Anfang der 2000er-Jahre einfach mal angefangen. In einem Jahr haben Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam auf die Gehaltssteigerung verzichtet, und diese einmaligen vier Prozent werden seitdem angelegt. Schweden hat nicht nur einen wichtigen Baustein der Altersvorsorge geschaffen, es hat auch einen funktionierenden Kapitalmarkt.
(…) Sie sagten eben beim Thema „größer Denken“ auch, dass die Banken in Europa im Vergleich mit Amerika zu klein seien. Aber kaum will eine Unicredit die Commerzbank übernehmen, ist der Aufschrei groß. Zeigt das nicht, dass man in Europa eben nicht bereit ist, größer zu denken?
Europa ist an vielen Stellen schon sehr weit. Auch wenn wir unseren eigenen Sektor nehmen. Wir selbst sind ein sehr europäisches Unternehmen. Wir haben 15.000 Mitarbeiter, von den sind 10.000 in Europa, 4000 in Deutschland, im Wesentlichen hier im Frankfurter Raum, aber auch in Leipzig. Wir haben aber auch 6000 außerhalb Deutschlands, an über 25 Standorten in Europa. Wir haben über 1000 in Luxemburg und in Prag. Wir haben über 500 in großen anderen Städten wie Kopenhagen und London. Überall dort betreiben wir unsere Infrastruktur. Wir sind Europäer, wir sind mit den Kunden in Europa angekommen und haben die für effiziente Kapitalmärkte notwendige Liquidität auf wenige Handelsplätze in Europa konzentriert.
Aber ist es nicht sonderbar, dass sich eine deutsche Bank nicht von einer italienischen übernehmen lassen will, weil man fürchtet, im Krisenfall würde sich eine europäische Bank dann auf ihren in dem Fall italienischen Heimatmarkt zurückziehen? Das widerspricht doch ihrem gerade ausgeführten europäischen Gedanken.
Es reicht nicht nur eine Kapitalmarktunion, sondern es bedarf auch einer Bankenunion. Auch das wird sicher richtigerweise in einer Gesamtlösung münden. (…)
Die Notwendigkeit einer europäischen Ratingagentur ist immer wieder erkannt worden.
Ich habe selbst immer wieder sehr viel Zeit damit verbracht. Deswegen ist es heute so wichtig, dass wir darüber nachdenken: Was sind die relevanten Kompetenzen der Zukunft? (…)
Le Point, 25 mars
La retraite à 60 ans : de l’acquis généreux au fardeau durable
Full text:
François Mitterrand a commis une bourde économique majeure dont les Français payent encore les conséquences, explique notre chroniqueur Charles Serfaty.
Si, en son temps, l’économiste Alfred Sauvy (1898-1990) pointait du doigt la révocation de l’édit de Nantes, en 1685, comme la pire faute économique française, car elle avait poussé de nombreux protestants qualifiés à l’exil, une autre mesure, plus récente, pourrait rivaliser au panthéon des erreurs économiques : l’abaissement de l’âge légal de départ à la retraite de 65 à 60 ans.
Voulue par le président François Mitterrand, et mise en place par son Premier ministre Pierre Mauroy en avril 1983, cette réforme autorisait un départ anticipé après 37,5 années de cotisation. Présentée par le premier chef de l’État socialiste comme un progrès social majeur, elle fut facilitée par les coûteux dispositifs de préretraites introduits par son prédécesseur.
L’erreur giscardienne généralisée
Après le choc pétrolier de 1973, confronté à un chômage croissant, Valéry Giscard d’Estaing avait largement encouragé les départs anticipés par des dispositifs généreux permettant à des salariés licenciés dès 60 ans de toucher environ 70 % de leur salaire brut. En 1981, année de l’élection de François Mitterrand, 10 % des 55-64 ans avaient déjà bénéficié de ces préretraites – principalement dans les industries en reconversion.
Cette politique reposait sur deux arguments. Le premier : aider certains secteurs en difficulté à réduire leur personnel à moindre coût social. Le deuxième : favoriser l’emploi des jeunes, en estimant que le départ d’un sénior à la retraite leur libérerait automatiquement un emploi. Idée simpliste que la commission dirigée par le haut fonctionnaire François Bloch-Lainé décrivait comme suit, en 1981 : « un mode de partage du travail par exclusion des vieux ».
Loin de corriger l’erreur giscardienne, le gouvernement socialiste l’aggrava en faisant entrer la retraite à 60 ans dans la loi, généralisant ainsi une pratique initialement temporaire et sectorielle. Conséquence : un effondrement durable du taux d’emploi des 55-64 ans, passé de 50 % en 1981 à seulement 35 % en 1988 et 30 % en 2000, certaines préretraites étant offertes dès 55 ans…
Si l’écrivain britannique Gilbert Keith Chesterton écrivait que « l’affaire des progressistes est de continuer à commettre des erreurs », tandis que « l’affaire des conservateurs est d’éviter que les erreurs ne soient corrigées », curieusement, dans ce cas précis, c’est bien la gauche « progressiste » qui s’est chargée de perpétuer une faute d’abord commise par la droite.
Maintenir les séniors au travail ne prive pas les jeunes d’emploi
Les économistes actuels contestent vivement l’idée selon laquelle évincer les séniors du marché du travail créerait des emplois pour les jeunes. En réalité, jeunes et séniors occupent des postes rarement interchangeables, leurs compétences étant souvent complémentaires plutôt que substituables. La preuve en est apportée par les réformes d’après 2009 : en relevant progressivement l’âge légal de départ à 62 puis 64 ans, la France a vu simultanément augmenter le taux d’emploi des séniors de 40 % à 55 %, tout en observant une baisse du chômage des jeunes. Autrement dit, maintenir les séniors au travail n’a pas privé les jeunes d’emploi, et les séniors sont demeurés employables. Ce fut également vrai en Suède ou aux Pays-Bas, quand l’âge de départ à la retraite y a été repoussé.
Le coût économique de la retraite à 60 ans, difficile à percevoir à court terme en raison des préretraites financées par l’État, s’est avéré explosif sur le long terme. On estime que la perte d’activité liée à cette politique représentait près de 5 % du PIB par an dès les années 1980, par réduction du nombre total d’emplois, avec une hausse durable des dépenses publiques et des cotisations sociales, étouffant l’emploi et creusant une dette devenue chronique.
Aujourd’hui encore, malgré le relèvement progressif de l’âge de départ, la France continue de subir le poids de cette erreur originelle, accentuée par une démographie moins favorable (vieillissement, baisse de la natalité) et par des pensions élevées héritées d’une époque révolue. Comme l’explique l’économiste Antonin Bergeaud (HEC), les projections de croissance de productivité à seulement 0,7 % faites par la Cour des comptes suffiront à peine à compenser la diminution du nombre d’actifs par retraité. En clair, sans ajustements supplémentaires, les revenus des actifs risquent la stagnation pendant des décennies.
La plus durable des réformes mitterrandiennes
Le problème va au-delà du financement comptable du système de retraite – dont la Cour des comptes nous dit qu’il est à l’équilibre, grâce aux fameuses subventions de l’État au système. Le système de retraites est au cœur du problème de l’endettement public, mais aussi du financement des services publics et de la défense.
Comme le dit l’économiste Charles Dennery (OCDE) dans son livre Réformer (vraiment) les retraites (PUF, 2024), la retraite à 60 ans a été la plus durable des réformes mitterrandiennes – le dernier « paradis » socialiste. Les retraites généreuses et les départs précoces accordés aux générations précédentes seront difficiles à récupérer – sauf à diminuer les pensions dès maintenant.
Ainsi, ce qui semblait être un acquis social généreux s’est transformé en un fardeau économique durable. La retraite à 60 ans demeure un cas exemplaire d’illusion politique, révélant comment une réforme populaire à court terme peut engendrer des coûts insoutenables pour les générations futures.
L’Opinion, 25 mars
Retraite et conclave: le retour au réalisme
Désormais en état de mort cérébrale, le conclave sur les retraites n’aura pas tenu un mois. Entre le deal proposé aux socialistes par François Bayrou en échange d’un accord de non-censure sur le budget, et le crash provoqué par les abandons et les renoncements des syndicats, il n’y aura eu que trois séances de négociations d’une poignée d’heures chacune
Full text :
Désormais en état de mort cérébrale, le conclave sur les retraites n’aura pas tenu un mois. Entre le deal proposé aux socialistes par François Bayrou en échange d’un accord de non-censure sur le budget, et le crash provoqué par les abandons et les renoncements des syndicats, il n’y aura eu que trois séances de négociations d’une poignée d’heures chacune.
Retour au réalisme, donc. On ne saura jamais si son inconscient a parlé ou si cet aveu était délibéré, mais l’affirmation par le Premier ministre de l’impossibilité d’un retour à 62 ans comme âge légal de départ à la retraite aura été une bonne nouvelle. Attention cependant à ce que cet épisode ne laisse pas derrière lui trop de dégâts. Dans le camp syndical, d’abord, qui pensait entamer un âge d’or de la concertation et se retrouve sans « grain à moudre ». Du côté du Parti socialiste, aussi, qui risque, une fois son congrès passé, de reprendre sa lente dérive vers La France insoumise et son opposition obtuse.
Mais c’est sur l’opinion publique que les effets de cet épisode du conclave peuvent avoir les conséquences les plus lourdes. Car l’idée s’est réinstallée, dans l’esprit d’une majorité de Français, que la réforme impopulaire de 2023 pouvait être au minimum modifiée, et le couperet des 64 ans revenir un ou deux ans en arrière. C’est donc contre cette idée qu’il faut maintenant lutter. Et, puisque le François Bayrou tacticien n’a pas gagné son pari du conclave, c’est au François Bayrou stratège lucide de la lutte contre les déficits publics qu’il revient de mener le combat. Celui qui, avant même l’accélération de l’histoire provoquée par l’isolement des Européens face à la Russie, exhortait à raison les Français à ouvrir les yeux sur le surendettement du pays, ce risque « qui émerge avec une force criante », disait-il dans son discours de politique générale. C’était il y a tout juste deux mois.
https://www.lopinion.fr/politique/retraite-et-conclave-le-retour-au-realisme
Le Figaro, 24 mars
Nicolas Pouvreau-Monti: «Naissances issues de l’immigration récente, les chiffres choc»
TRIBUNE – Le ministère de l’Intérieur a publié la semaine dernière de nouvelles données sur les naissances issues des femmes immigrées installées récemment sur le territoire français. Des chiffres qui illustrent l’impact puissant des flux migratoires sur la démographie en France, analyse le directeur de l’Observatoire de l’immigration et de la démographie.
Full text :
Dans le domaine réputé « sensible » de l’immigration, la collecte et le partage public de données par les institutions compétentes sont suffisamment rares pour que leur mise en œuvre soit saluée lorsqu’elle a lieu. Il s’agit d’un effort auquel le ministère de l’Intérieur s’astreint de manière accrue depuis plusieurs années, à travers un programme d’étude dénommé « Enquête longitudinale sur l’intégration des primo-arrivants », mieux connu sous l’acronyme Elipa.
Cette enquête, menée sous la supervision de la Direction générale des étrangers en France (DGEF), se donne pour objectif d’« appréhender le parcours d’intégration en France des immigrés durant les quatre années qui suivent l’obtention de leur premier titre de séjour ». Elle s’intéresse pour cela à un panel représentatif d’étrangers majeurs, ressortissants de pays extérieurs à l’Union européenne, auxquels a été délivré un premier titre de séjour en 2018 et qui résident dans les dix départements les plus peuplés par les primo-arrivants de cette année-là.
Jeudi 13 mars dernier, le ministère a mis en ligne de nouvelles données obtenues par l’intermédiaire d’Elipa, portant sur « la fécondité des femmes primo-arrivantes » – c’est-à-dire les naissances issues des femmes immigrées installées récemment sur le territoire français. L’analyse de ces chiffres conduit à établir des constats saisissants, qui illustrent de manière factuelle l’impact puissant des flux migratoires sur la transformation rapide du paysage démographique de la France.
Une immigration «familiale»
Une première observation saute aux yeux : le pic des naissances issues des femmes immigrées se situe dès la première année après leur arrivée sur le territoire. La part de ces naissances qui ont lieu un an après leur installation est trois fois plus élevée que celle enregistrée un an avant la migration. Cette plus forte fécondité se maintient nettement, quoique de façon décroissante, dans les trois années qui s’ensuivent. L’immigration en France apparaît donc comme un puissant déclencheur de fécondité parmi les femmes extra-européennes qui s’établissent dans notre pays.
Plusieurs raisons peuvent être avancées pour éclairer un tel diagnostic. Il est probable qu’un certain nombre de femmes décalent des naissances qu’elles envisagent, jusqu’au moment de leur installation en France – synonyme d’une stabilité recherchée et d’un plus grand confort. En effet, les dispositifs d’accompagnement familial et social proposés dans notre pays sont sans commune mesure avec la situation dans les pays de départ, où ils sont bien souvent inexistants. Le délai minimal de résidence sur le territoire français requis pour bénéficier des principales prestations familiales (les allocations familiales, la prime à la naissance, l’allocation de rentrée scolaire…) est de neuf mois seulement, sans aucune limitation selon la nationalité.
Pour la première fois en 2023, plus de 30 % des naissances enregistrées en France ont été issues d’au moins un parent né en dehors de l’UE.
Par ailleurs, comme le souligne justement l’étude ministérielle, « les primo-arrivantes migrent souvent pour rejoindre de la famille, conjoint ou enfants, permettant plus favorablement une nouvelle naissance ». En effet, la France reçoit l’immigration la plus « familiale » de toute l’Europe de l’Ouest : la part des entrées d’immigrés permanents effectuées sur le fondement d’un motif « famille » a représenté 41 % du total des entrées sur la période 2005-2020 (un taux 3 fois supérieur à celui constaté en Allemagne), contre 10,5 % pour le motif « travail ». Or l’analyse de cette publication ministérielle permet de constater que le pic de naissances est particulièrement marqué chez les immigrées qui sont inactives à leur arrivée : toutes choses égales par ailleurs, les femmes au foyer ont environ 30 % de chances en plus d’avoir un nouvel enfant dans les quatre ans suivant leur migration en France que les immigrées occupant un emploi.
« L’immigration ne rend pas stérile»
Un autre constat marquant porte sur le fort écart de ces trajectoires selon les pays d’origine des immigrées. Ainsi, 57 % des immigrées algériennes ont au moins une naissance dans les quatre années suivant leur arrivée en France. C’est aussi le cas de 56 % des Maliennes, 54 % des Comoriennes ou 48 % des Ivoiriennes, contre seulement 15 % des immigrées philippines et 18 % des Chinoises.
Plusieurs facteurs sont à l’œuvre derrière de telles différences, ayant notamment trait aux habitudes sociales à l’œuvre dans les États de départ : les femmes originaires de pays où la fécondité est déjà élevée ont une probabilité significativement plus forte de connaître une naissance dans les années suivant la migration. Cette corrélation se vérifie par exemple avec les immigrées originaires du Mali – pays dont l’indice de fécondité s’élève à 5,5 enfants par femme.
La France présente, en effet, la singularité d’accueillir l’immigration la plus africaine d’Europe (3 fois la moyenne de l’UE pour la part des immigrés originaires d’Afrique dans le total de la population immigrée). Or, cinq des six États du monde qui connaissent le plus fort indice de fécondité sont des pays d’Afrique francophone. Il apparaît ainsi clairement que « l’immigration ne rend pas stérile », comme l’a formulé le démographe Gérard-François Dumont.
Des écarts inexpliqués
Cependant, des écarts inexpliqués se font jour pour certains pays d’origine. Prenons l’exemple des immigrées tunisiennes : 57 % d’entre elles ont un enfant dans les quatre ans suivant leur arrivée en France – record partagé avec les Algériennes. L’indice de fécondité en Tunisie est pourtant descendu à 1,8 enfant par femme l’an dernier, soit un niveau inférieur au seuil de renouvellement des générations. Un tel paradoxe peut aussi être soulevé dans le cas de l’Algérie (dont la fécondité locale est néanmoins supérieure de moitié à celle de la Tunisie). Comme le résume la note ministérielle : à fécondité égale dans le pays d’origine, « les primo-arrivantes maghrébines ont entre 20 % et 50 % plus de chances de faire un enfant dans les 4 années après leur installation ».
Les effets cumulés de l’accélération des flux migratoires et de leur impact sur la natalité emportent des mutations rapides de la société française
De tels faits établis soulèvent évidemment d’importantes questions quant aux enjeux d’intégration qui leur sont associés. L’analyse des données issues de l’OCDE avait déjà permis de constater que l’indice de fécondité des femmes nées hors de l’Union européenne était, en France, le plus élevé parmi l’ensemble des pays d’Europe occidentale. Pour la première fois en 2023, plus de 30 % des naissances enregistrées en France ont été issues d’au moins un parent né en dehors de l’UE.
Les effets cumulés de l’accélération des flux migratoires et de leur impact sur la natalité emportent des mutations rapides de la société française, qu’aucune politique publique n’apparaît avoir anticipées à leur juste ampleur. Pour reprendre l’expression fameuse de Michèle Tribalat : la stratégie des « yeux grands fermés » ne pourra certainement pas tenir lieu de réponse durable à un tel bouleversement.
Le Point, 14 mars
Retraites : un conclave d’opérette
CHRONIQUE. Percuté par l’actualité internationale, le dialogue de sourds entre patronat et syndicats s’est poursuivi ce jeudi. Surréaliste !
Full text :
C’était, ce jeudi, la troisième réunion du « conclave » voulu par François Bayrou. Elle n’a abouti à rien, mais ce n’est pas une raison pour s’arrêter en si bon chemin. Les mêmes se retrouveront donc jeudi prochain, pour aborder la question de la pénibilité. Et il y a fort à parier que les positions se révéleront aussi antagonistes que lors des précédentes rencontres.
Hier, le sujet des conversations – sans issue – entre patronat et syndicats portait sur l’emploi des séniors. Un excellent thème, puisque selon une note de l’institut Rexecode publiée le 10 mars, la France affiche un taux d’emploi global nettement inférieur à la moyenne européenne : 59 % contre 61 % pour les 15-74 ans. En Allemagne, ce taux s’élève même à 68 % de la population.
Or, c’est sur les 60-64 ans que l’écart est le plus marqué, de 12 points supérieur à la moyenne européenne. 38,9 % des Français de cette tranche d’âge travaillent, contre 40,6 % en Belgique, 44,1 % en Italie, 49,5 % en Espagne, 65,3 % en Allemagne, 67,5 % aux Pays-Bas et 68,9 % en Suède. Résultat : « Avec 673 heures travaillées par an et par habitant, la France se situe bien en deçà de la moyenne européenne (750 heures, soit + 11 %), des Pays-Bas (740 heures, soit + 10 %), de la Suède (748 heures, soit + 11 %) et de l’Allemagne (776 heures, soit + 15 %) », expose cette étude.
Un fléau en période de tensions
La conséquence coule de source. Le faible nombre d’actifs pèse sur les finances publiques et sur la richesse nationale. C’est déjà, par temps calme, un terrible inconvénient qui contribue, entre autres, à la stagnation du pouvoir d’achat pour les salariés. Cela devient un fléau en période de tensions internationales, quand il convient de bâtir une solide – et coûteuse – défense nationale.
Rexecode avance plusieurs pistes pour remédier à ce déficit d’emplois, mais souligne que « l’âge effectif de départ à la retraite est un levier efficace pour augmenter la population active ». Celui-ci a augmenté sous l’effet des différentes réformes, mais insuffisamment pour financer notre modèle social, et singulièrement les pensions de retraite, qui représentent aujourd’hui environ 14 % du PIB contre 11,1 % en Allemagne, 10,3 % aux Pays-Bas ou encore 12,2 % en Suède.
Ces pourcentages sont quelques-unes des nombreuses vérités énoncées par l’économiste Gilbert Cette, président du Conseil d’orientation des retraites (COR) dans un article dans la revue Telos publié le 5 mars dernier. Cet économiste considère que le poids des retraites dans la richesse nationale pourrait être abaissé si cette richesse augmentait, autrement dit si le taux d’emploi, et singulièrement celui des séniors, progressait sensiblement. Mais c’est sa conclusion qui a provoqué un grand émoi à gauche : « L’entrée progressive, plus ou moins explicite, dans une économie de guerre, rendra secondaires sinon dérisoires les débats actuels sur l’AOD (âge d’ouverture des droits à la retraite, NDLR) à 64 ans. La question deviendra plutôt, en ce domaine et parmi bien d’autres décisions à prendre, comment augmenter rapidement cet AOD au-delà des 64 ans décidés dans la loi de 2023… ».
Jeu de rôles
En effet ! Toutefois, la politique a ses raisons que la raison n’a pas. Le « conclave » résulte de l’accord de non-censure provisoire conclu entre François Bayrou et le Parti socialiste, lequel exige toujours l’abrogation de la réforme qui recule l’âge légal de départ à 64 ans. Il s’agit donc d’une sorte de jeu de rôles, dans lequel le seul point d’accord entre organisations patronales et syndicales consiste à refuser toute intrusion de l’effort de guerre dans leurs discussions.
Les efforts, c’est bien connu, c’est toujours pour les autres. Et ce n’est pas le Premier ministre qui risque de sonner la fin de cette négociation d’opérette. Car c’est bel et bien la poursuite de ce conclave qui lui permet d’écarter momentanément un risque de censure. Toutefois, jouer la montre se révèle chaque semaine plus stérile, surtout quand tous les joueurs semblent connaître d’avance l’issue de la partie.
https://www.lepoint.fr/politique/retraites-un-conclave-d-operette-14-03-2025-2584675_20.php
IFRAP, 13 mars
Retraite : Rapport de la Cour sur les retraites : le contre-argumentaire de la Fondation IFRAP
Le rapport de la Cour des comptes sur la situation financière et les perspectives du système de retraite était attendu. Mais sa conclusion est décevante car elle n’a pas voulu affronter la question des retraites des fonctionnaires d’Etat, préférant limiter son analyse au régime général et aux fonctionnaires locaux et hospitaliers comme le réclamait d’ailleurs les partenaires sociaux. En laissant entendre que les régimes public et privé ne sont pas comparables, la Cour a perdu une occasion d’enclencher une réforme de notre système de retraites avec un vraie convergence public-privé. La Cour reprend à son compte des justifications hautement discutables du COR que nous passons ici en revue.
Full text :
Un effort de clarification sur les perspectives financières du système de retraite
Le rapport de la Cour des comptes sur la situation financière et les perspectives du système de retraites pose les bases de la discussion qui va s’ouvrir entre partenaires sociaux sur l’avenir de notre système de retraites et sur le sort de la réforme de 2023 adoptée dans la douleur. Ce rapport reprend plusieurs points d’analyse du rapport annuel du COR tout en développant quelques singularités intéressantes : ainsi il exprime les prévisions de dépenses, de recettes et de solde du système de retraite en milliards € et non seulement en points de PIB comme aime à le faire le COR ce qui donne toujours un certain flou aux prévisions financières.

Il insiste plus clairement que ne le fait le COR sur l’endettement présent et futur du système de retraite, tout en n’entretenant pas de confusion entre dettes, réserves et provisions en capitalisation.

Une tentative de détourner le débat sur le déficit des retraites des fonctionnaires d’Etat
Mais ce que l’on retiendra du rapport de la Cour c’est qu’il ferme la porte à une redéfinition de la contribution d’équilibre de l’Etat au régime de pensions civiles et militaires en une subvention au déficit comme nous l’avions expliqué la semaine dernière.
Tout le passage qui concerne le régime des fonctionnaires d’Etat tend à présenter le régime comme non comparable aux autres régimes de retraite, alimentant l’idée que, si des réformes doivent être entreprises, c’est d’abord pour équilibrer le régime général en déficit de -11,8 à 13 milliards € en 2035 et -25,5 à 31,1 milliards en 2045, tandis que le régime des fonctionnaires d’Etat resterait « par construction » à l’équilibre.
Voici d’abord comment la Cour décrit le régime pensions civiles et militaires de retraite : “géré par le service des retraites de l’État, il est l’équivalent d’un régime de base et d’un régime complémentaire. En 2023, le régime a versé 59,5 Md€ de pensions de retraite. Il est financé à hauteur de 23 % par les cotisations sociales des agents et des autres employeurs (transferts) et 75% par la contribution de l’État (45,1 Md€ selon la convention utilisée par la commission des comptes de la sécurité sociale).” (…) “Selon cette présentation, le régime est équilibré par construction grâce à la contribution de l’État, dont le montant permet de garantir un solde nul. Cette contribution constitue à la fois la cotisation employeur de l’État, la prise en charge de dépenses de solidarité et un éventuel financement d’équilibre.”
Ce qu’en pense l’IFRAP : la Cour ne se dit pas à combien se situe le financement d’équilibre et élude d’emblée le débat.
“Le taux des cotisations salariales des fonctionnaires est unique et très proche de celui du régime général. Les cotisations patronales versées par les différents employeurs publics font, quant à elles, l’objet de taux distincts, fixés par décret. Ces taux ont fortement progressé de 2006 à 2014 puis sont restés stables de 2014 à 2024. Le taux de cotisation employeurs pour les militaires est de 126,07 % depuis 2013 et celui pour les fonctionnaires civils est de 78,28 % depuis le 1er janvier 2025.”
Ce qu’en pense l’IFRAP : Il serait plus correct d’appeler cela taux d’équilibre que taux de cotisation
“Certaines analyses considèrent que le taux de cotisations employeurs du régime général (16,46%) constitue une référence à partir de laquelle il serait possible de calculer des surcotisations destinées à équilibrer les régimes des trois versants de la fonction publique (État, territorial et hospitalier). Ce raisonnement aboutit à isoler un montant de 42 Md€ de surcotisations en 2023, dont 35 Md€ pour l’État, qui devrait apparaître dans le besoin de financement du système de retraites.”
Ce qu’en pense l’IFRAP : Ce n’est pas l’analyse de “certains” mais bien le seuil prévu par la réforme des retraites de 2014 qui précise que les objectifs du système de retraite par répartition sont entre autres la pérennité financière qui s’analyse notamment par un niveau de cotisation (base et complémentaire) qui ne saurait porter au-delà de 28% le prélèvement vieillesse sur les rémunérations d’un salarié non-cadre relevant du régime général [1], ce qui constitue donc bien une référence.
Des différences fondamentales entre le régime général et celui des fonctionnaires civils et militaires de l’État peuvent, toutefois, justifier les écarts conséquents entre les taux des deux régimes. Le régime des fonctionnaires civils et militaires de l’État présente de nombreuses différences par rapport au régime général, à commencer par le fait qu’il constitue à la fois le régime de base et le régime complémentaire de ses affiliés.
Ce qu’en pense l’IFRAP : Le fait que ce soit à la fois un régime de base et un régime complémentaire se retrouve aussi pour les fonctionnaires locaux et hospitaliers et dans la plupart des autres régimes spéciaux, où pourtant la Cour constate un déficit/une subvention d’équilibre.
Surtout, l’assiette des cotisations salariales et patronales est plus étroite car elle exclut les primes, sauf exceptions. Les rémunérations exclues de l’assiette représentaient 22 % de la rémunération des fonctionnaires civils et 36 % de celle des militaires en 2023. Rapporté à la rémunération totale, le taux de cotisation est de l’ordre de 58 % pour les fonctionnaires civils et de 80% pour les militaires.
Ce qu’en pense l’IFRAP : ce calcul n’a aucun sens puisque les fonctionnaires ne cotisent pas sur leurs primes qui ne sont pas prises en compte (sauf exception) dans le calcul de la liquidation. Aurait-on l’idée de calculer un taux de cotisation d’un retraité du privé en le rapportant à une assiette qui inclurait l’intéressement, la participation ou bien encore la retraite supplémentaire type PERCO ou PERE ?
Par ailleurs, compte tenu du vieillissement de la population et de la maîtrise des effectifs de l’État, le ratio démographique du régime est dégradé, ce qui a des conséquences négatives sur sa situation financière. Fin 2023, il comptait 1,98 million de cotisants et 2,53 millions de pensionnés. Le nombre de cotisants a baissé de 6,9 % entre 2015 et 2023, tandis que celui des pensionnés a augmenté de 5,6 %. Le ratio démographique, calculé sur la base des seuls pensionnés de droit direct pour assurer la comparabilité entre les régimes, est plus défavorable que celui du régime général (1,02 cotisant pour un pensionné contre 1,52) et s’est dégradé. Les transferts financiers entre régimes ne compensent que très imparfaitement ces déséquilibres démographiques.
Ce qu’en pense l’IFRAP : la dégradation du ratio démographique tient d’abord aux militaires. Si on ne prend en compte que les fonctionnaires civils, le ratio démographique est plus proche de 0,9, à comparer à 1,4 pour la CNAV. Mais surtout, ce rapport démographique plus dégradé tient aux nombreux départs anticipés (catégories actives) dans la fonction publique qui augmentent la population à la retraite, rapportée à la population en activité, ce que reconnaît la Cour d’ailleurs. Ainsi le % de départ en catégories actives est de 21 % pour la fonction publique d’Etat et de 17,8% pour le régime des fonctionnaires locaux et hospitaliers en 2023. Si on retient l’ensemble des dispositifs de départs anticipés (carrières longues, invalidité, catégorie active, etc.) cela représente 39% des départs dans la fonction publique d’Etat et 58% dans la fonction publique locale et hospitalière.
Au total, les taux de cotisation employeurs sont difficilement comparables, tant chaque régime présente des spécificités et intègre les effets de règles particulières. En 2023, le conseil d’orientation des retraites a calculé pour chaque régime un taux de cotisation permettant de financer dans leur intégralité les prestations servies. Cette étude neutralisait les différences d’assiette de cotisation, les écarts démographiques et les disparités de périmètres de cotisations et de prestations. Avec cette méthode, le régime des fonctionnaires civils et militaires de l’État avait un taux de cotisation quasi identique au régime général.
Ce qu’en pense l’IFRAP : Ce calcul très critiqué du COR a été abandonné dans le dernier rapport annuel. Cela revient à écarter une convention comptable (règle des 28% du taux de cotisation) au prétexte qu’elle serait critiquable pour en substituer une autre tout aussi discutable.
Le « taux de contribution normalisé » calculé par le COR corrige le taux de cotisation du ratio démographique : cette correction est hautement discutable si le régime prévoit des règles plus favorables pour partir plus tôt à la retraite. Le COR justifiait cette approche en considérant que les départs anticipés pour les catégories actives relèvent de la solidarité nationale et ne doivent pas être pris en charge par les régimes. Mais cette position est tout à fait contestable : dans le régime général par exemple c’est le régime qui finance les départs anticipés pour carrière longue, de même les départs anticipés pour pénibilité font l’objet d’une cotisation spécifique acquittée par les employeurs.
Le taux de cotisation démographique que retient le COR et la Cour pour ce calcul est 0,8 pour la Fonction publique d’Etat mais il est en fait de 0,88 si on enlève le cas particulier des militaires. Et il est même de 1 si on ne prend que les retraites de droit direct. Toute cette approche n’est rien d’autre qu’une tentative de détourner l’attention du déficit du régime de retraite des fonctionnaires d’Etat.
En outre, l’écart de taux de cotisation employeurs entre l’État et le secteur privé n’est pas lié à une plus grande générosité financière du système de retraites des fonctionnaires (hors départs anticipés). Selon une étude de la Drees de 2022, en leur appliquant les règles du secteur privé, les pensions des fonctionnaires de l’État (en excluant les catégories actives) nés en 1958 auraient été en moyenne de 1,5 % plus élevées.
Ce qu’en pense l’IFRAP : La Cour oublie de dire que pour bénéficier des mêmes prestations, les fonctionnaires auraient dû cotiser plus ce que disait bien l’étude de la DREES citée en référence : pour bénéficier d’une retraite quasi équivalente selon les données de la Drees, les fonctionnaires devraient s’acquitter d’environ un quart de cotisations salariales supplémentaires sur l’ensemble de leur carrière, ce surcroît de cotisations augmentant avec la part de primes.
Au demeurant, ces différents modes de présentation des soldes sont sans incidence sur la charge qui, au final, pèse sur les finances publiques prises dans leur ensemble (État, collectivités territoriales et sécurité sociale).
Ce qu’en pense l’IFRAP : C’est faux puisque le déficit du régime des fonctionnaires d’Etat n’apparaît pas dans le comptes administrations de Sécurité sociale. Son quasi équilibre conduit à focaliser les efforts sur le redressement des comptes de l’Etat alors que ce sont bien les dépenses sociales qui sont à l’origine de la dérive des comptes publics que nous connaissons.
La situation financière de la caisse s’est rapidement dégradée à partir de 2017, passant d’un excédent de 0,7 Md€ à un déficit de 2,5 Md€ en 2023. La CNRACL est le régime le plus déficitaire en 2023. Après une reprise des déficits 2018 et 2019 de 1,3 Md€ par la caisse d’amortissement de la dette sociale, la dette qui s’est depuis reconstituée (7,1 Md€ en 2023) est financée à court terme par l’Agence centrale des organismes de sécurité sociale (caisse nationale des Urssaf) et son coût reste supporté par la CNRACL elle-même, grevant d’autant son résultat. Cette évolution tient principalement à la dégradation rapide du ratio entre le nombre de cotisants et celui des retraités, passé de 3,3 en 2002 à 1,6 en 2023.
Ce qu’en pense l’IFRAP : La présentation de la Cour est d’autant moins explicable qu’elle constate un dérapage du régime de retraite des fonctionnaires locaux et hospitaliers qui a pourtant bin un taux de contribution normalisé équivalent à celui des fonctionnaires d’Etat ou du privé selon sa méthodologie.
Conclusion
On retiendra que les perspectives financières du système de retraites deviendraient préoccupantes mais uniquement, selon la Cour, à cause de la dégradation du régime général et du régime des fonctionnaires locaux et hospitaliers (« seuls les deux régimes précités seraient en difficulté »).
La contribution de l’État pour financer les retraites de la fonction publique d’Etat et les régimes spéciaux devrait rester stable hors inflation, ce qui diminuerait son poids dans le PIB semble se réjouir la Cour. Qui ne voit donc rien à redire au fait que le coût d’un agent du public soit quasiment doublé entre son salaire net et son superbrut (part retraite) tandis qu’il n’est majoré « que » de 30% pour un salarié du privé. Avec toutes les conséquences que cela a sur les salaires dans la fonction publique, l’attractivité de certains métiers et la substitution croissante avec des contractuels. On ne peut donc que regretter l’occasion manquée de faire une opération vérité sur les retraites avec le rapport de la Cour.
[1] à carrière ininterrompue, et dont la rémunération mensuelle est égale au salaire moyen du premier tercile de distribution des salaires.
Le Figaro, 10 mars
Retraites : la hausse des dépenses militaires rendra «dérisoires» les débats sur les 64 ans, juge le président du COR
Selon Gilbert Cette, «la question deviendra plutôt (…) comment augmenter rapidement» l’âge de départ «au-delà des 64 ans». Des propos qui ont provoqué la colère des syndicats, en plein «conclave» sur les retraites.
Full text :
À peine commencé, le «conclave» sur les retraites déjà fragilisé. Les concertations entre partenaires sociaux destinées à proposer des pistes de réforme du système subissent le contrecoup du contexte géopolitique. Alors que le gouvernement cherche des solutions pour financer de nouvelles dépenses militaires face au désengagement américain, des voix jugent déjà vaines les discussions entre syndicats et patronat, dont la deuxième réunion a eu lieu jeudi dernier. Le président du Conseil d’orientation des retraites (COR), Gilbert Cette, l’a sous-entendu la semaine dernière dans un billet de blog publié sur le site Telos.
Les sagas et les stratégies de l’éco. La vie et les coulisses des entreprises, du monde des affaires et de celles et ceux qui l’animent, par Bertille Bayart.S’inscrire
Jugeant que «les discussions actuelles sur les retraites ne peuvent totalement ignorer le contexte international actuel», le professeur à NEOMA Business School qualifie de «claire et pressante» la «nécessité d’augmenter considérablement nos dépenses militaires, dans les prochaines années sinon les prochains trimestres». Ainsi, «l’entrée progressive, plus ou moins explicite, dans une économie de guerre, rendra secondaires sinon dérisoires les débats actuels sur l’AOD (l’âge d’ouverture des droits à la retraite, NDLR) à 64 ans», estime l’économiste, qui préside cette instance depuis fin 2023. Et de poursuivre : «La question deviendra plutôt, en ce domaine et parmi bien d’autres décisions à prendre, comment augmenter rapidement cet AOD au-delà des 64 ans décidés dans la loi de 2023…»
Les syndicats vent debout
Le président du COR n’est pas le seul à faire entendre cette petite musique. Vendredi dernier, sur Franceinfo, l’eurodéputé François-Xavier Bellamy, vice-président exécutif des Républicains, a jugé que le conclave sur les retraites n’avait «plus aucune raison d’être». «On ne va pas pouvoir augmenter nos dépenses en matière de défense, si on ne fait pas d’efforts sur d’autres sujets», a estimé le chef de file des LR au Parlement européen, soulignant que le budget de la défense représentait 2% du PIB tricolore, contre «32% pour les dépenses sociales».
Du côté des syndicats, ces déclarations provoquent une levée de boucliers. «Il y a toujours une bonne raison pour s’attaquer aux retraites» ou aux «droits sociaux», mais «nous pouvons financer notre régime par répartition et nous n’avons pas à le sacrifier pour des dépenses militaires», a réagi Denis Gravouil, secrétaire confédéral de la CGT. «Le président (Macron) a appelé à des “efforts”, la CFDT répond : “Il faudra de la justice”. Arrêter le conclave et remettre tout sous le tapis» serait «une très mauvaise solution», a de son côté déclaré le négociateur de la CFDT, Yvan Ricordeau.
Invitée sur RTL ce lundi, la patronne du syndicat réformiste Marylise Léon a répété que la hausse de l’âge légal de départ était, pour la CFDT, «le critère le plus injuste». «Je pense qu’il ne faut pas rentrer dans une opposition entre la défense et le social», a-t-elle affirmé. Côté politique, le RN s’en prend également à cet «amalgame» entre retraites et dépenses militaires. «Arrêtons avec cette politique de l’alibi. Il y a deux sujets différents : les retraites et de l’autre le budget de la défense», a lancé le député frontiste Laurent Jacobelli, vice-président du groupe RN à l’Assemblée, ce lundi sur FranceInfo.
Neue Zürcher Zeitung, 10. März
Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit: Das Zeitalter der Entvölkerung naht
Sinkende Geburtenraten dürften in Italien, Deutschland, China und Japan in den kommenden Jahrzehnten für einen starken Rückgang der Bevölkerung sorgen.
Full text :
Es ist lange her, dass die Weltbevölkerung stark geschrumpft ist – sehr lange. Zuletzt geschah es im Mittelalter, als die Beulenpest wütete. Der «Schwarze Tod» raffte im 14. Jahrhundert in Europa Dutzende Millionen dahin.
Ab Mitte des 17. Jahrhunderts setzte dann ein bedeutendes Wachstum der Weltbevölkerung ein. Anfang des 19. Jahrhunderts erreichte sie eine Milliarde Menschen und stieg laut Angaben der Vereinten Nationen bis 1950 auf 2,5 Milliarden. Mitte 2024 waren es dann nach einem rasanten Wachstum schon 8,2 Milliarden. Grosse Fortschritte in Gesundheit, Hygiene, Medizin und Wohlstand trieben das Bevölkerungswachstum voran.
Rückgang der Bevölkerungszahl um 20 bis 50 Prozent
Doch das starke Bevölkerungswachstum wird sich in den kommenden Jahrzehnten verlangsamen – in manchen Industrieländern sogar ins Gegenteil verkehren.
Eine neue Studie des McKinsey Global Institute geht davon aus, dass die Bevölkerungszahl in bedeutenden Volkswirtschaften bis zum Jahr 2100 um 20 bis 50 Prozent zurückgehen dürfte. Einigen Ländern prognostiziert sie einen regelrechten «Bevölkerungskollaps».
Manchen Ländern droht der «Bevölkerungskollaps»

«Diese Entvölkerung oder ‹Depopulation› ganzer Länder ist ein Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit und in diesem Umfang noch nie da gewesen», sagt Hans Groth, Präsident des St. Galler World Demographic & Ageing Forum. Dabei sei diese Entwicklung aus demografischer Sicht schon lange absehbar gewesen. «Sie hat schleichend begonnen, wird sich über Generationen hinziehen und lässt sich kaum aufhalten – zumal die entsprechenden Nachkommen nicht geboren worden sind und auch nicht geboren werden», sagt er.
Besonders hart dürfte die Entwicklung Länder wie China, Italien, Japan oder Deutschland treffen (vgl. Grafik). Auch Schwellenländer wie die Türkei oder Brasilien dürften laut den Prognosen von der Entvölkerung betroffen sein. Hingegen dürfte es Industrieländern wie Frankreich, Grossbritannien und den USA gelingen, ihre Bevölkerungszahl trotz den sinkenden Geburtenraten zu steigern. Dasselbe gilt für Schwellenländer wie Indien oder Indonesien.
Das mit Abstand stärkste Bevölkerungswachstum weltweit dürfte es in den kommenden Jahrzehnten in der Region Subsahara-Afrika geben. Laut den Prognosen der Uno dürfte beispielsweise Nigeria seine Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2100 mehr als verdoppeln.
Niedrige Geburtenraten sind entscheidend
Haupttreiber der Entvölkerung (Depopulation) sind die niedrigen Geburtenraten. Sie sind laut der Analyse des McKinsey Global Institute für rund 80 Prozent der demografischen Veränderungen im Zeitraum 1960 bis 2021 verantwortlich. Die Lebenserwartung, die im selben Zeitraum in vielen Ländern massiv gestiegen ist, war demzufolge für die demografische Entwicklung deutlich weniger relevant.
Damit die Bevölkerungszahl eines Landes stabil bleibt, ist eine durchschnittliche Anzahl von Kindern von 2,1 pro Frau notwendig. Bereits heute leben laut der Studie zwei Drittel der Menschheit in Ländern mit Geburtenraten unterhalb dieser Grenze. In den vergangenen 25 Jahren seien sie in 90 Prozent der Länder weltweit gesunken, heisst es in der Studie.
Knappheit an jungen Menschen
Es dürfte also zu einer zunehmenden Knappheit an jungen Menschen («youth scarcity») auf der Welt kommen. Damit dürfte auch die erwerbsfähige Bevölkerung in vielen Ländern deutlich zurückgehen. In China beispielsweise dürfte der Anteil der Erwerbs- an der Gesamtbevölkerung laut der Analyse von derzeit 67 Prozent auf 59 Prozent im Jahr 2050 sinken.
Die Entwicklung werde auch in anderen Ländern der «ersten Welle» der demografischen Alterung zu beobachten sein, bevor sie dann nach einer bis zwei Generationen auch die Länder der «zweiten Welle» erreichen dürfte, heisst es weiter. Die erste Welle umfasst dabei Länder, in denen die demografische Entwicklung bereits weit fortgeschritten ist. Zur zweiten Welle gehören vor allem Schwellenländer, die derzeit noch höhere Geburtenraten, kombiniert mit einem geringeren Anteil an Rentnern an der Bevölkerung, haben.
Massiver Effekt der niedrigeren Geburtenraten

Die Folgen der Entvölkerung
Die neuen demografischen Realitäten dürften dabei erhebliche Folgen für die Wirtschaft, die Gesellschaft, die sozialen Sicherungssysteme sowie die politischen Strukturen der schrumpfenden Länder haben.
Geringeres Wirtschaftswachstum: Durch die demografische Alterung der Bevölkerung droht die wirtschaftliche Entwicklung in vielen Ländern an Dynamik zu verlieren. «In ihren Fünfzigern beginnen Menschen, weniger zu arbeiten», sagt Anu Madgavkar, Co-Autorin der Studie bei einem Anlass zu derselben. Die Analyse geht für den Zeitraum 2023 bis 2050 im Durchschnitt von einem um 0,4 Prozentpunkte pro Jahr geschmälerten Wirtschaftswachstum in den Industrieländern der ersten Welle sowie in China aus. In manchen Ländern könnten es sogar 0,8 Prozentpunkte sein. Als Gegenmittel könnten eine Steigerung der Produktivität oder längere Arbeitszeiten dienen.
Arbeitskräftemangel und neue Zuwanderungsstrategien: Als Folge der Entwicklung dürfte es in vielen der betroffenen Länder zu einem Arbeitskräftemangel kommen. Wollten diese aber ihre Prosperität wahren, dürften sie um das politisch heikle Thema Zuwanderung nicht herumkommen, sagt Groth. Dies könnte dazu führen, dass die schrumpfenden Nationen gezielt gewünschte und hochqualifizierte Zuwanderer aussuchen und abwerben.
Gleichzeitig stünden die von Entvölkerung betroffenen Länder aber vor der Herausforderung, dass nationale Identitäten und kulturelle Eigenheiten aufgrund grosser Zahlen von Zuwanderern als gefährdet angesehen würden. Derartige Entwicklungen seien ernst zu nehmen, sagt Groth. Zudem gehe es darum, eine Zuwanderung in die sozialen Sicherungssysteme zu verhindern: «Die von Entvölkerung betroffenen Industriestaaten müssen sicherstellen, dass sie produktive Einwanderer bekommen, welche die Sozialsysteme stabilisieren und nicht destabilisieren.»
Richard Baldwin, Professor für internationale Wirtschaft an der Wirtschaftshochschule IMD, sieht hier zunehmende internationale Telearbeit als einen Teil der Lösung, wie er an dem Anlass sagte. «Telemigration» dürfte angesichts der demografischen Entwicklung deutlich zunehmen. Ausserdem erwartet Baldwin, dass künstliche Intelligenz (KI) die Effizienz von Arbeitskräften vergrössern wird. KI helfe auch dabei, dass Arbeitskräfte in Schwellenländern zunehmend zu denjenigen in Industrieländern aufschliessen würden.
Sozial- und Rentensysteme kommen unter grösseren Druck: In jedem Fall macht es die schrumpfende und alternde Bevölkerung nötig, die Ausgestaltung des Sozialstaats in vielen Ländern zu überdenken. «Reformen und Restrukturierungen der sozialen Sicherungssysteme dürften unerlässlich werden, um die gesellschaftliche Stabilität über alle Generationen hinweg zu erhalten», sagt Groth. Die bestehenden Rentensysteme drohten unter der Last einer abnehmenden Erwerbsbevölkerung und der bisher weiter zunehmenden Langlebigkeit mit immer längeren Rentenbezugsphasen ihre Nachhaltigkeit zu verlieren.
Schliesslich müsse der immer kleinere, jüngere Teil der Gesellschaft die Kosten von immer mehr Rentnern schultern, während die Wirtschaft als Folge der Entwicklung weniger stark wachse, so bringt es die McKinsey-Studie auf den Punkt. Da für die heute jüngeren Generationen der Vermögensaufbau zur Herausforderung wird, könnte mittelfristig der traditionelle Fluss von Vermögen zwischen den Generationen kleiner ausfallen.
Immer grössere Silver Economy: Laut der Studie dürften Senioren bis 2050 einen Viertel des globalen Konsums ausmachen. Damit würde sich dieser Anteil im Vergleich mit dem Jahr 1997 verdoppeln. Auch werde sich der weltweite Konsum stärker in Schwellen- und Entwicklungsländer verlagern, sagte Madgavkar.
Folgen der Entvölkerung für die Umwelt: Groth wirft auch die Frage auf, welche Auswirkungen die Depopulation auf die Umwelt haben könnte. Weniger Leute konsumieren schliesslich weniger Ressourcen, was sich als Chance für Klima und Umwelt herausstellen könnte. Allerdings könnte die Entvölkerung auch dazu führen, dass die Bevölkerung aufgrund sinkenden Wohlstands die nötigen Anpassungen für den Klimaschutz nicht finanzieren kann – und dass weniger Steuereinnahmen für eine entsprechende Politik zur Verfügung stehen.
Baldwin indessen geht davon aus, dass der Klimawandel im Umkehrschluss auch für eine starke Migration von Menschen aus Regionen mit zunehmend unwirtlichem Klima sorgen wird. Er kritisierte an dem Anlass, Politiker unterschätzten immer noch den demografischen Wandel. «Sie sollten diese Entwicklung viel ernster nehmen», sagte er.
Demografische Entwicklung wird immer noch unterschätzt
Die Studie des McKinsey Global Institute sieht eine Kombination aus höherer Produktivität, längeren Arbeitszeiten pro Person, der Zuwanderung von qualifizierten Erwerbstätigen, in Verbindung mit höheren Geburtenraten, als Lösung für das Problem der Entvölkerung. Keiner dieser Hebel reiche allein aus, und jeder davon sorge auch für Herausforderungen. Letztlich brauchten die betroffenen Länder nicht weniger als einen neuen Gesellschaftsvertrag, um mit der demografischen Entwicklung umzugehen.
The New Yorker, 28 février
The end of children (La fin des enfants)

Extraits en français :
« La Corée du Sud a un taux de fécondité de 0,7. C’est le taux le plus bas de toutes les nations du monde. C’est peut-être le plus bas de l’histoire documentée. Si cette trajectoire se maintient, chaque génération successive ne représentera qu’un tiers de la taille de celle qui la précède. Chaque centaine de Coréens contemporains en âge de procréer produira, au total, environ 12 petits-enfants. »
« En 2023, le nombre de naissances n’était que de 230 000. Une marque de lait maternisé s’est reconvertie dans la fabrication de smoothies de rétention musculaire pour les personnes âgées. Environ 200 garderies ont été transformées en maisons de retraite, parfois avec les mêmes directeurs, les mêmes sols de jeux caoutchoutés et les mêmes crayons. Une école rurale a été reconvertie en refuge pour chats. Tous les Coréens ont entendu dire que leur population approcherait inéluctablement de zéro. »
« En dehors de Séoul, les enfants sont largement des présences fantômes. Il y a cent cinquante-sept écoles primaires qui n’avaient pas de nouveaux inscrits prévus pour 2023. Cette année-là, le village côtier d’Iwon-myeon a enregistré un seul nouveau-né. Toute la ville était ornée de banderoles qui félicitaient les parents, nommément, “pour la naissance de leur adorable bébé ange”. Un village de Haenam, un comté qui englobe l’extrémité sud de la péninsule coréenne, a enregistré sa dernière naissance pendant les Jeux olympiques de Séoul en 1988. »
« Haenam disparaît dans la mer à un cap balayé par le vent appelé Ttangkkeut, ou “Fin du monde”. Non loin de là, il y a une école qui comptait autrefois plus d’un millier d’élèves en âge d’aller à l’école primaire. Lorsque je l’ai visitée, en novembre, elle en comptait 5. (…) Ici, l’abandon était tenu à distance : les couloirs étaient lumineux, balayés et fraîchement peints. Les anciennes chambres d’un directeur parti, époussetées comme en prévision de conférences parentales, étaient spectrales ; la pièce vide à côté abritait une imposante console de sonorisation, avec 5 microphones réglés à différentes hauteurs. C’était comme si tout le monde s’était évaporé du jour au lendemain. »
« Elle m’a laissé errer dans l’école, qui ressemblait à un musée d’artefacts de l’enfance : un gymnase non éclairé mais bien approvisionné, une cafétéria assombrie équipée d’un petit proscenium, d’énormes terrains de jeux abandonnés, des terrains de sport redevenus sauvages. La seule concession apparente à la réalité démographique était un appareil robotique pour jouer au ping-pong tout seul. »
« J’ai rencontré une journaliste d’une vingtaine d’années, élégante, dans un café aéré et silencieux du quartier animé d’Itaewon à Séoul. “Les gens détestent les enfants ici”, m’a-t-elle dit. “Ils voient des enfants et disent : ‘Beurk’.” Ce ressentiment ambiant trouve un exutoire dans le mépris pour les mères. Elle a dit : “Les gens appellent les mères ‘insectes’ ou ‘parasites’. Si vos enfants font un peu de bruit, quelqu’un vous lancera un regard noir.” »
« Un membre conservateur de l’Assemblée nationale a recruté sa propre sa propre troupe de danseuses pour démontrer un nouveau pas de danse qu’il pensait pouvoir aider à renforcer le plancher pelvien des femmes. De nombreuses jeunes femmes flirtent maintenant avec la mentalité “4B”, un terme désignant celles qui évitent les rendez-vous, le sexe, le mariage et les enfants ; certaines renoncent même aux amitiés avec les hommes. »
« Les parents actuels étaient nostalgiques de leur propre enfance dans les ruelles. Un artiste nommé Daum m’a dit que, quand il était jeune, “si vous envoyiez un ballon dans la propriété de quelqu’un d’autre, vous alliez sonner à la porte et le récupériez”. Cette ville n’existait plus : “Maintenant, on vous crie dessus — ‘Vous auriez pu casser ma fenêtre !'” Il existe un mot spécial pour le bruit entre les étages. Les plaintes ont forcé Daum et sa femme, Dani, à quitter leur immeuble précédent ; un voisin a dit : “Je ne supporte plus vos enfants !” »
« Hwang Ock-kyeung, la présidente d’un groupe de réflexion parrainé par le gouvernement, m’a dit que les changements de politique ne peuvent pas réparer une culture qui marginalise les enfants. “Mes propres employés me disent que leurs bébés leur semblent étrangers”, a-t-elle dit. “Les jeunes veulent que le gouvernement augmente les heures de garde d’enfants, mais alors le temps que les gens passent avec leurs enfants diminue !” »
« Dans la ville méridionale de Gangjin, je me suis arrêté dans un café et j’ai rencontré une pancarte à l’entrée qui disait “C’est une zone sans enfants. L’enfant n’est pas en faute. Le problème est les parents qui ne s’occupent pas de l’enfant.” Les portes des établissements coréens sont fréquemment ornées de telles interdictions. Les seuls enfants que j’ai vus dans les transports publics de Séoul étaient des étrangers. »
« C’est une ironie poignante que parmi les rares lieux accueillants pour les enfants en Corée se trouvent d’anciennes écoles. (…) À côté de références nostalgiques aux “sourires innocents des enfants d’autrefois”, sa brochure propose un forfait de séance photo familiale ; le prix comprend des retouches de base, bien qu’ils promettent de ne pas “en faire trop”. Pour les familles qui ne peuvent pas se permettre des cafés haut de gamme, le gouvernement de Séoul a reconverti un ensemble d’écoles rurales en terrains de camping familiaux. »
« D’ici 2050, la main-d’œuvre coréenne sera d’environ deux tiers de sa taille actuelle, et la livraison de nourriture pourrait être une chose du passé. » « Si les tendances actuelles se poursuivent, dans plusieurs décennies, il y aura beaucoup moins de Coréens, et pratiquement tous vivront dans la métropole de Séoul — une cité-État entourée de nature sauvage, de ruines et, s’ils ont de la chance, de riziculture robotisée. »
Traduction: https://twitter.com/PlusLibQ/status/1894709052648649088
Link: https://www.newyorker.com/magazine/2025/03/03/the-population-implosion
Le Figaro, 27 février
Objectifs, chiffres, participants… Comment Bayrou a semé la confusion avant même le début de son «conclave» sur les retraites
DÉCRYPTAGE – Le premier ministre a rouvert cet épineux dossier et l’a confié aux partenaires sociaux, qui tiennent ce jeudi leur première réunion. Mais ses revirements et coups de pression leur compliquent la tâche.
Extraits:
Enfin le jour J. Près d’un mois et demi après l’annonce par François Bayrou de la création d’un « conclave » sur les retraites, les organisations syndicales et patronales démarrent ce jeudi une série de réunions pour « améliorer » la réforme des retraites de 2023. Cette discussion, que le premier ministre a promise « sans tabou », répond aux aspirations de la gauche et à une demande de longue date des représentants des salariés, qui rêvent toujours de faire tomber le totem des 64 ans. Une façon de mettre au premier plan la démocratie sociale avant la démocratie politique. En position de faiblesse à sa nomination et menacé par la censure, le Béarnais n’a eu d’autre choix que de donner ce gage aux socialistes. Toutefois, durant les sept semaines écoulées entre l’annonce et la première réunion de jeudi, les objectifs et les formalités du conclave n’ont eu de cesse d’évoluer. (…)
Certains syndicats ont pu y lire, à dessein, que les modifications éventuelles ne devaient pas alourdir la trajectoire actuelle, qui plonge dangereusement dans le rouge : un déficit de 15 milliards d’euros est attendu dès 2035. Mais aucunement que la charge de combler ce trou géant leur revenait. « L’objet (…) n’est pas le retour à l’équilibre, c’est le financement de l’abrogation des 64 ans. C’est de cela que l’on doit parler », a ainsi lancé la numéro un de la CGT, Sophie Binet, lors d’une réunion préparatoire, le 20 février. Cela coûterait « 10 milliards d’euros » à horizon 2030, un chiffre « tout à fait soutenable », selon elle.
Aux yeux du patronat, au contraire, ce déficit inéluctable rend impossible un retour en arrière à 62 ou même à 63 ans. « Revenir sur l’âge légal aurait des conséquences financières très lourdes », a prévenu le président du Medef, Patrick Martin. (…)
Au milieu de ce grand écart, les syndicats plus modérés essaient de ménager la chèvre et le chou. Le retour aux 62 ans ? « La base des discussions », rappelle Marylise Léon, secrétaire générale de la CFDT. (…)
Pour ne rien arranger, les membres du gouvernement éprouvent manifestement des difficultés à se retenir d’intervenir sur la question, alors même que l’idée du conclave consiste à laisser entièrement la main aux partenaires sociaux. Le ministre délégué chargé du Commerce extérieur, Laurent Saint-Martin, a récemment prévenu que revenir à 64 ans serait « une erreur très grave ». Dans la foulée, le ministre de l’Économie, Éric Lombard, a affirmé qu’« il faudra sans doute travailler plus ». Catherine Vautrin, à la tête d’un grand ministère social, a quant à elle défendu la mise en place d’une part de capitalisation. Un souhait partagé par sa collègue Astrid Panosyan-Bouvet.
Encore faut-il que le « conclave » aille jusqu’au bout de sa mission… Avant même le début des échanges, un premier syndicat – Force ouvrière – a menacé de boycotter les discussions. (…)
Dans l’hypothèse – encore très lointaine – où les partenaires sociaux parviendraient à un accord, il resterait ensuite à traduire celui-ci en loi. Lors de sa DPG, le premier ministre a annoncé que le Parlement serait saisi en cas d’« accord d’équilibre et de meilleure justice » trouvé par les partenaires sociaux, et ce « lors du prochain projet de loi de financement de la Sécurité sociale, ou avant, et si nécessaire par une loi ». Il a également affirmé qu’en l’absence d’accord « c’est la réforme actuelle qui continuera de s’appliquer ». Mais, là encore, le gouvernement a rétropédalé. Deux jours après son discours, François Bayrou a écrit aux présidents des groupes parlementaires de l’Assemblée, leur affirmant qu’en l’absence d’« un accord global » du conclave, son gouvernement présenterait tout de même « les avancées » issues des discussions, sous réserve d’« un équilibre financier global maintenu », en ajoutant que « le Parlement aura, en tout état de cause, le dernier mot ».
BFM TV, 24 février
Retraites: il faut “a minima” préserver l’âge de départ à 64 ans, selon Patrick Martin
Le président du Medef a obtenu le soutien de la ministre du Travail, Astrid Panosyan-Bouvet, sur le sujet. Les syndicats, eux, y sont unanimement opposés.
Extraits:
“A minima, préservons l’âge légal de départ à 64 ans. Si l’on était réaliste, il faudrait peut-être même le pousser un peu plus loin”, a déclaré Patrick Martin dans les pages du JDD, alors que des négociations vont s’ouvrir jeudi entre patronat et syndicats pour amender la très contestée réforme des retraites de 2023, qui avait fait passer de 62 à 64 ans l’âge légal de départ à la retraite. (…)
“Si l’on veut, dans la durée, assurer des pensions de retraite au même niveau qu’aujourd’hui, et donc préserver le niveau de vie des retraités, il n’y a pas 50 solutions: soit on augmente les cotisations des entreprises comme des salariés – pour nous, c’est non – (…) soit on augmente la durée de cotisation”, insiste-t-il.
Le patron du premier syndicat patronal en France dénonce une “myopie collective” et juge “incompréhensible” le choix de revenir sur la réforme des retraites de l’ancienne Première ministre, Elisabeth Borne. Elle “avait été digérée bon gré mal gré par l’opinion”, estime Patrick Martin. (…)
Dimanche, au micro de Franceinfo, la ministre chargée du Travail et de l’Emploi, Astrid Panosyan-Bouvet, a regretté que l’idée proposée par la CPME d’introduire une part de capitalisation dans le système soit “taboue dans les discussions sociales”.
“On a 15 millions de Français aujourd’hui qui font de la capitalisation, (…) ce n’est absolument pas tabou pour les Français” et “ça doit faire partie des sujets de discussion”, a-t-elle jugé.
“Ma préférence, elle est connue (…) Je pense que dans un dans un monde où il y a une espérance de vie en bonne santé” qui augmente, “il y a la nécessité de travailler plus longtemps, notamment pour aussi augmenter le taux d’emploi de nos seniors”, a-t-elle dit.
Elle a, par ailleurs, regretté que l’idée proposée par la CPME d’introduire une part de capitalisation dans le système soit “taboue dans les discussions sociales”. Sophie Binet, à la CGT, l’a par exemple exclue par principe.
Le Point, 22 février
Retraites : « Le rapport de la Cour des comptes est trompeur »
INTERVIEW. L’ancien haut fonctionnaire Jean-Pascal Beaufret défend sa thèse : le déficit des retraites est plus élevé que ce qu’estiment les Sages de la rue Cambon.
Article intégral : https://kinzler.org/wp-content/uploads/2025/02/22-fevrier-1.pdf
Le Point, 21 février
Retraites des fonctionnaires : la poussière sous le tapis
CHRONIQUE. La Cour des comptes s’est refusée à intégrer le déficit des retraites de la fonction publique dans son calcul. Comme s’il n’existait pas !
Extraits:
C’est le Premier ministre en personne qui l’a dit jeudi en recevant des mains de Pierre Moscovici, premier président de la Cour des comptes, le résultat de la « mission flash » sur les retraites : « C’est un rapport très important pour nous […] parce que la démarche que nous avons entreprise est que l’on puisse enfin inviter la totalité des parties prenantes à se saisir de la situation des retraites à partir d’une vérité établie la plus indiscutable possible. »
C’est le Premier ministre en personne qui l’a dit jeudi en recevant des mains de Pierre Moscovici, premier président de la Cour des comptes, le résultat de la « mission flash » sur les retraites : « C’est un rapport très important pour nous […] parce que la démarche que nous avons entreprise est que l’on puisse enfin inviter la totalité des parties prenantes à se saisir de la situation des retraites à partir d’une vérité établie la plus indiscutable possible. »
Nommé Premier ministre, il réitérait son calcul dans sa déclaration de politique générale : « Notre système de retraite verse chaque année quelque 380 milliards de pensions. Or les employeurs et les salariés privés et publics, sur ces 380 milliards, versent à peu près 325 milliards par an. 380 milliards moins 325 milliards… restent 55 milliards versés par le budget des collectivités publiques, et au premier chef le budget de l’État, à hauteur de quelque 40 ou 45 milliards. »
La Cour des comptes réfute ce raisonnement et donne donc raison au COR contre l’ancien haut-commissaire au Plan devenu Premier ministre. « Aujourd’hui, justifie Pierre Moscovici dans une interview au Parisien, il y a une convention qui est utilisée par la commission des comptes de la Sécurité sociale qui acte que le régime des fonctionnaires est équilibré grâce à une contribution de l’État. » Pour lui, « il n’existe aucun déficit caché du régime de retraite des fonctionnaires ».
Évidemment, les syndicats ont adoré, évoquant « les chiffres farfelus » avancés par François Bayrou. Or, farfelus, ils ne le sont nullement. La Cour des comptes ne les a pas retenus pour une raison purement comptable, donc, mais aussi en vertu d’un raisonnement que l’on pourrait résumer ainsi : quand il n’y a pas de solution, c’est qu’il n’y a pas de problème. Dans la mesure où il n’est question ni d’embaucher des fonctionnaires pour augmenter le volume des cotisations ni de baisser drastiquement les pensions des agents publics partis à la retraite, n’évoquons pas l’argent public qui est ainsi dépensé !
À cela près qu’il est bel et bien dépensé et que ces 40 à 45 milliards par an (il n’y a aucun déficit caché, mais il est manifestement impossible de le chiffrer précisément) plombent les finances publiques et viennent nourrir l’endettement de la France pour une dépense récurrente de fonctionnement, et non d’investissement.
Cette omission assumée par la Cour des comptes présente au moins un avantage, celui de ne pas relativiser les besoins de financement du régime général : un déficit immédiat de 6 milliards d’euros, qui s’élèvera à 15 milliards en 2025 et à 30 milliards en 2045, tandis que la réforme de 2023 permet une économie de 10 milliards à l’horizon 2030, avant de se réduire. Le message sur ce sujet est on ne peut plus clair : il faut agir sans tarder pour, sinon restaurer l’équilibre, du moins s’en approcher. Et, pour le reste, il convient de regarder avec stoïcisme partir des caisses de l’État quelques dizaines de milliards d’argent public chaque année. Mais en silence, puisque l’on n’y peut rien…
The Economist, February 21
Bare branches : China’s alarming sex imbalance
By 2027 one in six young Chinese men won’t be able to find a partner
Full text:
“Of course I want to get married,” says Fu, a lorry driver in Yiyang, a far-flung county in Jiangxi province. Once a migrant worker, the 36-year-old returned to the village to live with his ageing parents. They are anxious for him to tie the knot. “But there are few women,” he sighs. The eligible girls around him are all spoken for; others have left to work in cities.
Fu’s plight is not uncommon. Men like him are known as guang gun—bare branches, unable to bear fruit. Their numbers began to increase more than a decade ago. But the scale of the problem is now becoming clear. The Economist has analysed data from the un’s World Population Prospects, a biennial report, and from China’s 2020 census. The data reveal that the sex ratio—the number of men for every 100 women—among men aged 23-37 and women aged 22-36 will hit a peak of 119 by 2027. (Those are the ages between which 80% of each sex gets married—see chart 1.) It is then predicted to remain high for decades. In 2012 the ratio was just 105.

That means that in 2027 there will be 22.5m more men than women in those cohorts, by far the largest number of “surplus” young males ever recorded anywhere. What is more, the share of unmarried men aged 25-39 shot up from 13% to 30% from 2006 to 2022. This is an issue of huge concern for China’s rulers.
It was brought about by the arrival in the 1980s of cheap ultrasound machines, which allowed parents across Asia to tell the sex of their unborn child. The widespread preference for sons opened the door to sex-selective abortions. In South Korea the sex ratio at birth hit a brief peak of 117 in 1994, before falling to 106 in 2012, where it has roughly remained. In India it was 109 as late as 2010 (in 2024 it was 107). In developed countries like America and Britain, it was around 105 in 2024.
In China the problem was made worse by demographic engineering. In 1973 the country began trying to reduce its population with the “later, longer and fewer” campaign. This was followed by the draconian one-child policy in 1979. Being given just one chance dramatically lowered couples’ chances of having a boy naturally, and further incentivised sex selection. As a result, China has suffered by far the worst imbalance in its sex ratio at birth (see chart 2).

Now that those boys are grown up, migration is adding to their woes. The 2020 census showed the sex ratio for young adults was 106 in urban areas and 120 in rural ones. Young rural women who move to the city often marry richer urban men. But changing social mores around marriage mean many better-educated urban women do not want to get married at all, let alone to rural men, shrinking the dating pool yet further. Statistics released on February 8th showed that the number of marriages in China in 2024 fell by 20% from the previous year, to 6.1m. That is less than half the number registered in 2013, and the lowest number since the 1980s.
Some guang gun are resigned to their fate. Guo, a 38-year-old musician in Shangrao, near to Fu’s village, has been on a couple of blind dates. On one, he met an overachiever who studied in Germany and worked as a manager for a car company. It was “useless”, he says. On another date, the woman “scrutinised my family background as if it were a business deal”.
As women grow scarcer they also become more valuable. Bride prices (a payment from the groom’s family to the bride’s to seal the marriage) have soared. One survey in Liaoning, a north-eastern province, found that the bride price in rural areas jumped from 68,000 yuan ($9,000) in 2016 to 176,000 yuan in 2020, adjusting for inflation. Another, across 11 provinces, found that costs of marriage (including expenses like housing and matchmaking) for rural males were 7.6 times higher after 2010 than before 2000.
The shortage of women has had other side-effects. Between July and December of 2018 the Chinese government, working with police in Myanmar, Cambodia, Laos, Vietnam and Thailand, jointly rescued 1,130 foreign women who had been trafficked into China to be married. The Communist Party, obsessed with social stability, also worries a lot about rootless young men with no family prospects.
The ratio in young adults will remain above 115 well into the 2040s. The main hope is that, since peaking in the mid-2000s, the sex ratio at birth has declined. Cultural changes and female economic empowerment have chipped away at couples’ preference for sons. Eventually, the numbers of young men and women could equalise. But that will come as little consolation for today’s rural bachelors. ■
https://www.economist.com/china/2025/02/20/chinas-alarming-sex-imbalance
Le Figaro, 19 février
De la retraite à répartition à un système par capitalisation, le véritable casse-tête d’une explosive transition
DÉCRYPTAGE – L’idée d’un système hybride de retraite fait son retour dans le débat à quelques jours du début des négociations entre partenaires sociaux.
Extraits:
Aucun sujet tabou. François Bayrou en avait fait la promesse en proposant aux partenaires sociaux de revenir sur la réforme des retraites. Le message est passé. La question d’un système par capitalisation, ou du moins hybride, autrefois évoqué du bout des lèvres, est aujourd’hui brandie par plusieurs partenaires sociaux comme une solution au casse-tête des retraites. En première ligne sur le sujet, le Medef veut profiter du «conclave» qui s’ouvrira vendredi pour remettre la question d’une réorganisation profonde du système sur la table. L’organisation patronale devrait cependant se heurter à quelques écueils.
L’opposition de certains syndicats d’abord. «La capitalisation est un système individualiste et risqué», martèle la CGT depuis plusieurs années. Dans un second temps, se pose également la question de la transition d’un système par répartition à un système par capitalisation. «C’est le gros problème», commente Bertrand Martinot, économiste et expert associé auprès de l’institut Montaigne. Un passage d’un système à l’autre, même incomplet, demande à certaines générations de payer à la fois pour les retraités en place et pour leurs futures retraites. Un discours difficilement entendable. Comment opérer la bascule alors?
Pour éviter des générations sacrifiées, les pouvoirs publics seront obligés de mettre la main au porte-monnaie. Un exercice périlleux quand le déficit public flirte avec les 6% de PIB. Dans les années 1990, plusieurs gouvernements nordiques contraints par une pression démographique particulièrement forte ont enclenché une transition d’un système par répartition à un système hybride, avec une part de capitalisation. Pour opérer ce changement en 1999, la Suède a pioché dans des réserves héritées de son ancien régime (qui représentaient près de 34% du PIB suédois à l’époque).
En France, un fonds de réserve existe. Créé en 1999 par Lionel Jospin, alors premier ministre de Jacques Chirac, ce fonds de réserve pour les retraites (FRR) – transformé en établissement public administratif placé sous la tutelle de l’État en 2001 – visait au départ à constituer des réserves financières, d’environ 1000 milliards de francs (150 milliards d’euros) en 2020, afin d’anticiper l’arrivée de la génération des baby-boomers à la retraite. En janvier dernier, Olivier Faure suggérait de faire appel au FRR pour «permettre de faire la liaison» vers un nouveau système. Si le patron du Parti socialiste souhaitait y piocher pour financer la suspension du report de l’âge légal de 62 à 64 ans, ce FRR pourrait-il aussi faire l’affaire pour basculer vers un système contenant une part de capitalisation ? Peu crédible. Depuis 2010, son usage a depuis été détourné pour éponger les déficits accumulés de la Sécurité sociale. Le Conseil d’orientation des retraites estime que l’actif résiduel du Fonds de réserve des retraites devrait être de… 15 milliards d’euros en 2030.
Reste à trouver des économies ailleurs. Bertrand Martinot plaide pour une désindexation des pensions de retraite pour abonder un fonds de capitalisation. «Il serait justifié économiquement et socialement que, plutôt que de taxer les retraités, on désindexe les pensions (…) dans un but économique et politique qui serait de soulager le poids qui pèse sur les actifs d’aujourd’hui pour leur permettre de constituer un embryon de capitalisation», avançait l’économiste au Figaro le 21 janvier 2025. Reste que ce que Bertrand Martinot présente comme une mesure de «solidarité intergénérationnelle» serait difficile à mettre en place. Qui, politiquement, prendrait aujourd’hui le risque d’opter pour cette décision, quitte à se couper d’une partie des retraités ? (…)
Entre-temps, l’ampleur de la tâche à accomplir devrait s’éclaircir un peu plus. À la demande expresse de François Bayrou, la Cour des comptes a établi un état des lieux des régimes de retraite français. Le document, qui doit servir de base à la négociation entre les partenaires sociaux, sera rendu public ce mercredi. De quoi «faire la vérité des chiffres », répète à l’envi Pierre Moscovici.
Neue Zürcher Zeitung, 19. Februar
Stetig steigendes Rentenalter: Darum mucken Niederländer nicht auf, während andere Europäer Autos anzünden
Die europäischen Rentensysteme unterscheiden sich fundamental. Länderübergreifende Vorsorgelösungen wie die 2022 eingeführte «Europarente» sind bislang ein Debakel.
Extraits:
Wer gerade den 30. Geburtstag gefeiert hat, interessiert sich in der Regel mässig für die eigene Pension. Aber auch sie oder er kann auf der Website der niederländischen Sozialversicherungsanstalt ermitteln, wann der Eintritt ins Rentenalter voraussichtlich erfolgen wird: mit 69,5 Jahren, wie der Computer derzeit ausspuckt.
Ob die Prognose tatsächlich stimmt, steht noch nicht fest. Bis ins Jahr 2064 wird sich noch viel ereignen. Klar ist: Solange nicht an der Gesetzeslage geschraubt wird, ändert sich in den Niederlanden das Rentenalter automatisch gemäss der Lebenserwartung – und diese steigt mutmasslich weiter an. Derzeit liegt der Renteneintritt bei 67 Jahren, ab 2028 bei 67,3 Jahren.
Die Erhöhung des Rentenalters und die Koppelung an die Lebenserwartung wurden schon vor über zehn Jahren beschlossen und 2024 eingeführt – ohne nennenswerten politischen Widerstand. Auch als 2023 mit dem landesweiten Wechsel vom Leistungs- zum Beitragsprimat eine überaus gewichtige Reform des Pensionskassensystems verabschiedet wurde und damit das finanzielle Risiko nunmehr bei der versicherten Person und nicht mehr beim Arbeitgeber liegt, blieb der grosse Protest aus.
Schaut man sich in Europa um, ist dies alles andere als selbstverständlich: Millionen Menschen gingen 2023 in Frankreich auf die Strasse, um gegen eine vergleichsweise bescheidene Erhöhung des Rentenalters auf 64 Jahre zu protestieren. Autos wurden in Brand gesetzt, Hunderte Personen festgenommen, die Polizei war mit Riesenaufgeboten präsent. In Belgien haben letzte Woche rund 100 000 Personen gestreikt, unter anderem wegen späterer Pensionseintritte für Staatsangestellte. Auch da kam es zu Zusammenstössen mit den Ordnungskräften. (…)
Warum also geht in den Niederlanden fast problemlos, was andernorts für helle Aufregung sorgt? Die Erklärung liegt in einer Mischung aus wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren.
Die Pensionsjahre lassen sich naturgemäss besser geniessen, wenn sie finanziell genügend abgesichert sind. In dieser Hinsicht punkten die Niederlande. Sie verfügen über eines der am besten ausgebauten Rentensysteme – gemäss einer Auswertung der Beratungsgesellschaft Mercer gar über das weltweit vorteilhafteste. Pensionäre erhalten ein Einkommen, das fast mit ihrem letzten Einkommen mithalten kann. Zusätzliche Ersparnisse sind oft nicht zwingend.
Das hohe Rentenniveau ist auf ein System zurückzuführen, das Schweizerinnen und Schweizern bestens bekannt ist: ein Drei-Säulen-Modell, bestehend aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der beruflichen Vorsorge und der privaten Vorsorge. Die erste Säule deckt etwas mehr als die Hälfte aller Pensionsleistungen ab, die zweite immer noch rund 40 Prozent. Gemäss Daten der OECD sind die Pensionskassen im Verhältnis zur Wohnbevölkerung in keinem EU-Staat auch nur annähernd so gut dotiert wie in den Niederlanden. Selbst die auf Absicherung bedachte Schweiz liegt zurück.
Geld alleine erklärt die «Strebsamkeit» der Niederlande freilich nicht. Von allen EU-Ländern haben sie eine der geringsten Arbeitslosenquoten, die Erwerbstätigkeit von älteren Arbeitnehmern ist überdurchschnittlich hoch. Entsprechend ist die Angst geringer, in den letzten Jahren des Arbeitslebens auf dem beruflichen – und damit oftmals auch sozialen – Abstellgleis zu landen.
Auch kulturelle, calvinistisch geprägte Faktoren spielen eine Rolle: Arbeiten ist – ähnlich wie in der Schweiz – für viele Niederländer nicht nur ein «Müssen», sondern auch ein «Dürfen». Da nimmt man gerne in Kauf, noch ein, zwei Jahre anzuhängen. Nicht zuletzt haben die Gewerkschaften nicht die gleiche Macht wie in stärker industriell geprägten Volkswirtschaften. Die Sozialpartnerschaft wird kompromissbereiter gelebt.
Laut Hans van Meerten, Professor für europäisches Rentenrecht an Universitäten in Sofia und Peking, blicken die Niederlande durchaus mit Sorge auf Länder wie Frankreich, in denen Rentenerhöhungen selbst auf tiefem Niveau politisch einen schweren Stand haben. «Es ist niederländischen Bürgern verständlicherweise schwer zu erklären, warum sie möglicherweise bis über 70 Jahre arbeiten sollen, während Franzosen schon 64 Jahre als Zumutung empfinden», sagt er.
Die europäischen Rentensysteme sind zwar nicht miteinander verflochten, indirekte Verbindungen gibt es aber durchaus. Denn wenn ein Land, wie Frankreich, auch wegen exorbitanter Sozialleistungen in finanzielle Schieflage gerät, kontaminiert dies die mit ihr eng verknüpften Wirtschaftspartner – erst recht, falls der französische Haushalt mit EU-Geldern stabilisiert werden müsste. Zudem steigt der Druck, die Pensionssysteme zwischen den Mitgliedstaaten stärker zu harmonisieren. (…)
Le Figaro, 19 février
L’espérance de vie en Europe progresse moins vite depuis 2011, sauf dans une poignée de pays
La hausse de l’espérance de vie a décéléré sur le continent, et ce bien avant le Covid. Les pays ayant su lutter contre les principaux facteurs de risques cardio-vasculaires et de cancer, sont aussi ceux qui ont le mieux résisté à la pandémie.
Extraits:
Les jeunes générations vivront-elles moins longtemps que leurs aînés ? « Les progrès de la santé publique et de la médecine au cours du XXe siècle ont permis d’améliorer l’espérance de vie en Europe année après année. Mais ce n’est plus le cas », assène le Pr Nicholas Steel, de la Norwich Medical School (University of East Anglia).
Il est le premier auteur d’une étude publiée ce mercredi, qui fait un triste constat : après des décennies de progrès, la hausse de l’espérance de vie a commencé à ralentir « autour de 2011, avec des différences internationales marquées », ajoute le spécialiste de santé publique dans un communiqué. Si, historiquement, les progrès ont d’abord concerné les plus jeunes grâce à l’hygiène, aux vaccins et aux antibiotiques, à partir des années 1990 c’est une meilleure prise en charge des maladies cardiovasculaires et des cancers qui a permis une forte baisse de la mortalité aux âges plus élevés. Mais désormais, obésité, inactivité physique et mauvaise alimentation ne cessent de faire des ravages et de gêner la progression de l’espérance de vie, et les politiques de santé publique peinent à en venir à bout.
Les auteurs, qui publient leurs résultats dans le Lancet Public Health , ont travaillé sur le Global Burden of diseases, un programme de recherche international qui regroupe des données de santé et de mortalité venues de plus de 160 pays et territoires. Ils ont comparé l’évolution de l’espérance de vie, des causes de décès, et de l’exposition à divers facteurs de risque des habitants de 20 pays européens (Allemagne, Autriche, Belgique, Danemark, Espagne, France, Grèce, Irlande, Islande, Italie, Luxembourg, Norvège, Pays Bas, Portugal, Royaume-Uni, et Suède), sur trois périodes : 1990 à 2011, 2011 à 2019, et 2019 à 2021. Et ils montrent que la décélération dans la hausse de l’espérance de vie a débuté bien avant l’épidémie de Covid-19. En moyenne, elle a augmenté moins vite à partir de 2011 (sauf en Norvège, où elle a continué à accélérer), et a même diminué durant les années Covid. L’espérance de vie moyenne en Europe, calculent les auteurs, a augmenté de 0,23 année, chaque année, entre 1990 et 2011 (0,22 en France), mais seulement de 0,15 année entre 2011 et 2019 (0,17 en France), et elle a diminué de 0,18 année (-0,21 an en France) entre 2019 et 2021, principalement à cause des infections respiratoires, en particulier le Covid.
La longévité humaine n’a pourtant pas encore atteint son plafond biologique, estiment les auteurs : preuve en est, « l’espérance de vie pour les plus âgés continue à s’améliorer dans bien des pays », explique le Pr Steel. (…)
C’est donc, plaident les auteurs, sur la prévention qu’il faut miser, et ce dès le plus jeune âge. Alimentation, activité physique et lutte contre l’obésité doivent devenir des priorités absolues de santé publique. D’autant, insiste Nicholas Steel, « que les politiques nationales qui améliorent la santé de la population » permettent aussi de mieux résister aux chocs sanitaires comme l’a été la pandémie de Covid-19. En effet, les cinq pays qui ont le mieux maintenu l’augmentation de l’espérance de vie après 2011 (Norvège, Islande, Belgique, Danemark et Suède) sont aussi ceux qui ont le mieux résisté au Covid-19, au point de réussir à traverser cette période sans réduction de l’espérance de vie de leurs habitants.
Le Point, 18 février
Déficit des retraites : la bataille des chiffres
Les retraites affichent-elles un déficit de 6 milliards, de 55 milliards ou de 81 milliards d’euros ? Décryptage d’un affrontement politique, à la veille d’un rapport très attendu.
Extraits:
Vous craignez de vous ennuyer un peu après la saga du budget 2025 ? Pas d’inquiétude : un dossier brûlant, de ceux qui peuvent mettre des centaines de milliers de personnes dans la rue, s’apprête à faire son grand retour ! Deux ans après la réforme Borne, la boîte de Pandore des retraites est à nouveau sur la table. Comme François Bayrou l’a promis, une négociation entre partenaires sociaux va s’ouvrir à la fin du mois de février. Mais avant de laisser les clés du camion au patronat et aux syndicats – qui ont pour seule consigne de ne pas creuser un peu plus le déficit du régime –, le Premier ministre a commandé à la Cour des comptes une « mission flash » pour faire la lumière sur la situation financière du régime des retraites. Un rapport qui sera rendu public ce mercredi 19 février.
Encore un ? Tous les ans, le Conseil d’orientation des retraites (COR) rend pourtant un rapport annuel sur les évolutions et les perspectives des retraites en France, qui analyse notamment la pérennité financière du système. Le dernier date de juin 2024. Selon les calculs de cet organisme présidé par l’économiste Gilbert Cette, et qui réunit les partenaires sociaux et des experts, le déficit des régimes de retraite devrait être d’un peu plus de 6 milliards d’euros en 2024 (et d’une dizaine de milliards en 2030). Mais ce n’est pas l’avis de tous ! Dans son discours de politique générale, le Premier ministre François Bayrou a, quant à lui, évoqué un déficit de 55 milliards d’euros. L’ancien inspecteur des finances Jean-Pascal Beaufret, qui a fait de ce sujet une croisade personnelle, évoque, pour sa part, dans une note récente pour la Fondapol, un « besoin de financement de 81 milliards ».
Un écart loin d’être négligeable ! Celui-ci s’explique en grande partie par des histoires de présentation des chiffres et des tuyauteries. (…)
Mais qui a raison alors ? Sans vouloir faire une réponse de Normand, un peu les deux. (…)
« On peut penser que ces subventions ou transferts ne sont pas justifiés, mais d’un point de vue comptable, c’est une ressource qui vient financer le système de retraites, et cela ne change rien à notre déficit public total, qui est celui que regardent nos partenaires européens ou les marchés financiers, même s’il est vrai que la présentation des chiffres est assez opaque », argue l’expert des finances publiques et président de Fipeco, François Ecalle.
Pour les partisans de la méthode Bayrou et Beaufret, cette opacité est justement le cœur du problème : le poids réel des retraites dans nos finances publiques se retrouve en effet masqué par le choix de cette convention comptable. Ce qui permet de minimiser politiquement le problème. « On peut discuter du chiffrage exact du besoin de financement des retraites, pour ma part, j’estime qu’il est plutôt de 30 à 50 milliards, mais, sur le principe, François Bayrou et Jean-Pascal Beaufret ont raison : on déshabille Pierre (l’État) pour habiller Paul (les retraites) !, explique Charles Dennery, économiste et auteur de Réformer (vraiment) les retraites (PUF). L’État s’endette donc pour donner l’impression que les retraites… ne sont pas en déficit ! »
Si la Cour des comptes semble partie pour trancher en faveur du COR (car elle doit, elle aussi, s’appuyer sur les conventions comptables officielles), le sujet ne sera pas pour autant mis sous le tapis. Pierre Moscovici a ainsi estimé sur LCP que la question posée par François Bayrou était « légitime ». Rendez-vous mercredi pour savoir jusqu’à quel point.
L’Express, 14 février
Retraites : ce qu’on ne vous a pas dit résumé en dix chiffres
Economie. Alors que la Cour des comptes s’apprête à remettre son rapport sur l’état financier du régime français, L’Express passe en revue les éléments clés du débat, largement escamotés lors de la dernière réforme de 2023.

Larges extraits:
Pour un conclave, il fallait bien une chapelle Sixtine. C’est non loin de l’Ecole militaire, en plein coeur de Paris, dans un immeuble qui abrita autrefois le ministère des Postes et celui de la Marine marchande, que les représentants du patronat et des principaux syndicats vont plancher pendant plus de trois mois sur l’avenir des retraites. Avec un livret de messe rédigé par François Bayrou : trouver des pistes pour améliorer la réforme de 2023 sans dégrader davantage les comptes du régime. (…)
La consigne a été donnée à tous les participants : pas de ligne rouge, pas de tabou non plus. (…)
1 – Un système plus coûteux que chez nos voisins européens
C’est un montant presque rond. Astronomique : 400 milliards d’euros. Voilà l’enveloppe des prestations de retraites, tous régimes confondus, qui devrait être versée cette année. Une somme qui représente peu ou prou l’ensemble des dépenses de l’Etat – éducation, justice, santé, police, recherche… – réunies. “A ce niveau-là, cela mérite qu’on s’y penche un peu”, plaisante à moitié l’un des participants au conclave qui réunit les partenaires sociaux. En France, l’hystérie qui entoure le sujet est à la hauteur de cet Everest financier.
Les retraites pèsent, à elles seules, 13,4 % du PIB, pas loin du double de la moyenne des pays de l’OCDE, et 3 points de plus qu’en Allemagne. Seule l’Italie fait pire. Surtout, elles constituent le premier poste de dépenses publiques dans l’Hexagone. Certes, chez bon nombre de nos voisins européens, les ménages cotisent aussi à des régimes de retraite privés. “Mais même en ajoutant les pensions publiques et privées, la France reste au deuxième rang des grands pays développés qui dépense le plus pour les retraités”, observe le spécialiste des finances publiques François Ecalle, fondateur du site Fipeco.
Problème : cette singularité ne s’explique pas par la démographie. “Le poids des retraites publiques rapporté au PIB en France tient surtout à la faiblesse du taux d’emploi des personnes de 60 à 64 ans, qui se traduit par un âge de départ en retraite plus précoce qu’ailleurs”, conclut François Ecalle. L’emploi des seniors, un chantier crucial, est l’une des failles du modèle français.
2 – Un poids disproportionné dans les dépenses sociales
Il y a six ans, en pleine crise des gilets jaunes, une question hantait les ronds-points : à quoi servent nos impôts? Une interrogation d’autant plus aiguë que la pression fiscale en France est l’une des plus élevée au monde. La réponse permet de balayer certaines idées fausses – “l’éducation engloutit des sommes folles!” ou “les chômeurs coûtent trop cher!” – mais révèle aussi l’hypertrophie des dépenses publiques fléchées vers les retraites. Sur 1 000 euros d’impôts tombés dans les caisses de l’Etat en 2023, 562 euros ont servi à financer la protection sociale, d’après les calculs de la direction générale du Trésor. Parmi elles, 248 euros ont été absorbés par les retraites et 208 euros par le système de santé. Les allocations chômage n’ont aspiré que 29 euros et les aides au logement 14 euros. (…)
3 – Des prélèvements très lourds sur les salaires
C’est l’un des fondamentaux du système de retraite par répartition tel qu’il a été imaginé au lendemain de la Seconde Guerre mondiale : une solidarité intergénérationnelle fondée sur des cotisations qui frappent quasi exclusivement les revenus du travail. Des cotisations versées à la fois par les entreprises – ce qui alourdit le coût du travail – mais aussi par les ménages, grevant de fait leur pouvoir d’achat. Problème : compte tenu du vieillissement de la population, d’un départ à la retraite plus précoce qu’ailleurs et de la générosité du système, les prélèvements pèsent lourd.
D’après les calculs de l’OCDE, le taux de cotisation pour la retraite des salariés du privé représente un peu plus de 27 % du salaire brut en France. L’un des plus hauts niveaux des pays développés. A l’autre bout du spectre, aux Etats-Unis, ce taux de cotisation atteint 1,6 % seulement. Au fil des décennies, pour lutter contre le chômage de masse et regagner en compétitivité, les gouvernements successifs ont baissé les charges patronales sur les plus bas salaires. Une politique aux effets pervers, aujourd’hui dénoncés par de nombreux économistes. Non seulement cette stratégie a écrasé les salaires vers le bas de l’échelle, les entreprises n’étant guère incitées à relever les rémunérations au-delà d’un certain seuil, mais elle a aussi privé le régime par répartition de recettes pour financer les pensions. Un casse-tête.
4 – Moins de cotisants pour plus de retraités
Non, en France, on ne cotise pas pour sa propre retraite. Mais pour celle des retraités en place. C’est la règle de base du système par répartition : les cotisations versées par les actifs servent à payer les pensions en cours. Rien à voir, donc, avec un système d’assurance privée. Si le ratio entre le nombre d’actifs et de retraités a assuré la pérennité du système jusqu’à la fin des Trente Glorieuses, le vieillissement de la population depuis les années 1980 a structurellement plombé son financement. (…)
5 – Un régime de base structurellement déséquilibré
La prévision est un art difficile surtout quand il concerne l’avenir, ironisait Pierre Dac. Davantage encore en matière de retraite, tant les hypothèses choisies sur la croissance, le taux de chômage, la productivité ou la démographie peuvent impacter les projections. Difficile, dans ces conditions, de partager un diagnostic. C’est le péché originel du Conseil d’orientation des retraites, le COR. Pendant des années, ce cénacle a voulu trop bien faire en multipliant les scénarios – plus d’une dizaine! – sur l’évolution du solde du système jusqu’en 2070, noyant au passage les messages puisque tout le monde pouvait trouver un chiffre à son goût.
L’an passé, pour la première fois depuis 2007, le COR a simplifié sa copie. Mais la polémique sur la viabilité de ses projections a laissé des traces. Il a néanmoins délivré un message fort, que reprendra sans doute la Cour des comptes : en 2024, et malgré la réforme des retraites de 2023, le déficit de l’ensemble des systèmes – régime de base et complémentaires – s’est hissé à un peu plus de 6 milliards d’euros, soit 0,2 % du PIB. Surtout, il devrait rester structurellement dans le rouge à moyen terme, pour atteindre 0,8 % du PIB d’ici cinquante ans. Avec un point noir : le régime de base des salariés du privé resterait largement déficitaire. Et une polémique : l’équilibre supposé de celui des fonctionnaires n’est dû qu’à des subventions de l’Etat. Un débat rouvert par le Premier ministre mais dont les organisations syndicales ne veulent pas entendre parler.
6 – Les Français partent plus tard… mais plus tôt qu’ailleurs en Europe
Un totem plus qu’une boussole, voilà ce qu’est l’âge de la retraite en France. En témoigne l’opposition féroce des syndicats et d’une bonne partie de l’opinion publique contre le report de 62 à 64 ans de l’âge légal décidé en 2023. Pourtant, à la suite des multiples réformes augmentant le nombre d’annuités nécessaires pour bénéficier d’une pension à taux plein, les Français “liquident” aujourd’hui leurs droits de plus en plus tard. L’âge effectif de départ en retraite est même supérieur aux fameux 62 ans. En moyenne, il était de 62,3 ans pour les hommes et de 63 ans pour les femmes en 2022, d’après le dernier rapport de la Drees.
Concrètement, les Français travaillent quasiment deux ans de plus qu’au début des années 2010. Mais ils partent aussi deux ans plus tôt que les Allemands et les Italiens. (…)
7 – Des pensions plutôt généreuses
Le tableau est nuancé. Certes, le taux de remplacement, c’est-à-dire le montant de la pension relativement au dernier salaire, est plus élevé en France que dans la plupart des grands pays développés. Il s’élève à près de 72 % dans l’Hexagone, soit 10 points de plus que la moyenne des pays de l’OCDE. A titre de comparaison, en Allemagne, le montant de la retraite au moment du départ atteint tout juste 55 % du dernier bulletin de paie. Un ratio qui tombe même à 44 % au Canada et à 33 % seulement en Australie, dont les régimes complémentaires facultatifs permettent de compenser la perte de revenu. Le modèle français apparaît donc plus généreux. Pour autant, ce fameux taux de remplacement s’est érodé au cours des dernières décennies en France. Quant au montant moyen de la pension des nouveaux retraités, il s’établissait à 1 542 euros par mois en 2022. Une baisse de 10 % en termes réels depuis 2016.
8 – Le niveau de vie moyen des retraités est appréciable
Sujet radioactif : les retraités sont-ils les privilégiés du modèle français? C’est en France, et en Italie, que le niveau de vie moyen des retraités rapporté au reste de la population est le plus élevé. Quant à leur taux de pauvreté, il atteint 10,1 %, contre 14 % pour l’ensemble des Français. “Toutes les réformes visant à combler le déficit du régime des retraites depuis 1993 ont touché principalement les actifs, jamais les retraités. Les arbitrages récents vont dans le même sens : les pensions de base ont été revalorisées à quatre reprises à hauteur de l’inflation depuis 2022, sans aucune condition de revenus et malgré un contexte budgétaire très contraint”, pointe Joceran Gouy-Waz, de la Fondation Jean-Jaurès. (…)
9 – Une retraite plus longue en France
Evidemment, il faut s’en réjouir : l’espérance de vie en bonne santé a nettement augmenté au cours des dernières décennies, même si elle a tendance à stagner depuis peu. Mécaniquement, le nombre d’années passées à la retraite a progressé également. L’espérance de vie à la retraite atteint désormais un peu plus de 23 ans pour un homme en France, contre 18,4 ans en moyenne dans le reste des pays développés. (…)
10 – L’Agirc-Arrco, un système bien géré
Et si les partenaires sociaux avaient la solution? Alors que François Bayrou leur a redonné la main pour amender la réforme de 2023, tous brandissent le bilan plutôt flatteur du régime de retraite complémentaire qu’ils pilotent. L’Agirc-Arrco est le deuxième pilier du système de retraite des salariés du privé, avec des versements qui atteignent en moyenne près du tiers du total des pensions versées. Un régime dont les comptes sont dans le vert, avec un excédent de près de 6 milliards d’euros en 2023, d’après les derniers résultats publiés par l’organisme.
Si, au niveau national, les représentants du patronat et des syndicats sont souvent pris dans la tourmente des batailles politiciennes, à l’Agirc-Arrco, ils sont parvenus à s’entendre quand le régime a flanché, au début des années 2010. Après la grande crise des dettes souveraines en Europe, le chômage bondit et les comptes virent au rouge. En 2013, le déficit du régime complémentaire tutoie les 6 milliards d’euros. En l’absence de réformes, les gestionnaires anticipent même une quasi-disparition des réserves d’ici la fin de la décennie. Les discussions entre partenaires sociaux sont rudes mais ils s’entendent finalement sur un plan drastique pour redresser les comptes. Un cocktail de mesures mêlant hausse des cotisations, désindexation des pensions et baisse de la valeur du point. Cinq ans après, le régime Agirc-Arrco redevient excédentaire.
Le conclave voulu par François Bayrou accouchera-t-il d’un nouveau consensus? Ironie de l’histoire, Jean-Jacques Marette, l’envoyé spécial de Matignon, a justement dirigé l’Agirc-Arrco entre 1997 et 2015. Un signe du destin?
Neue Zürcher Zeitung, 11. Februar
«Sono una donna», rief Giorgia Meloni im Wahlkampf, der sie an die Spitze Italiens brachte. Die anderen Frauen im Land bleiben aber weiterhin hinter dem Herd
In keinem Land der EU arbeiten so wenig Frauen wie in Italien. Die erste Regierungschefin des Landes wird daran kaum etwas ändern wollen. Sie weiss ja, wie die Italiener ticken.

Extraits:
Giorgia Meloni schreitet dynamisch über einen roten Teppich, ihr dunkelblauer Samtanzug glänzt im Licht, ihr Blick entschlossen. Das Bild, das kürzlich auf dem Instagram-Kanal der italienischen Ministerpräsidentin gepostet wird, sagt vor allem eins: Es geht vorwärts! «Ich bin stolz auf unsere Wirtschaftsdaten», schreibt Meloni im Text darunter. Besonders stolz sei sie, dass Italien unter der ersten von einer Frau geführten Regierung die höchste Quote an arbeitenden Frauen erreicht habe, die es je gegeben habe.
Tatsächlich wurde zum ersten Mal die Marke von zehn Millionen erwerbstätigen Frauen überschritten. Doch was Meloni nicht sagt, ist, dass der beste Wert für Italien weiterhin der schlechteste der Europäischen Union ist. Die Frauenerwerbsquote liegt in Italien bei 53,4 Prozent. Zum Vergleich: Der Durchschnittswert in der EU liegt bei 66,3 Prozent, in Deutschland arbeiten 73,9 Prozent der Frauen. Auch ist die Differenz zwischen den Geschlechtern nirgends so gross wie in Italien.
Noch immer ist die Betreuung von Kindern und Alten vorrangig Aufgabe der Frau – vor allem im Süden des Landes. Wird die erste Frau an der Spitze Italiens daran etwas ändern können oder wollen?
Seit Melonis Amtsantritt im Oktober 2022 wurden durchaus Massnahmen ergriffen, die die Lage von Frauen auf dem italienischen Arbeitsmarkt verbessern. So sieht der Haushalt von 2025 vor, das Elterngeld während drei von insgesamt neun Monaten deutlich zu erhöhen. Auch Väter haben die Möglichkeit einer Auszeit. Und durch den «Bonus Mamma» müssen Mütter mit mehr als einem Kind keine Sozialabgaben zahlen, sollte ihr Einkommen unter 40 000 Euro im Jahr liegen.
So weit, so förderlich. Doch Meloni, die bekanntlich als Präsident angesprochen werden will und eine Verfechterin eines traditionellen Familienbildes ist, verkauft die beschriebenen Massnahmen weder als Investitionen in die wirtschaftliche Entwicklung des noch immer hochverschuldeten Landes noch als Massnahmen für eine geschlechtergerechtere Arbeitsmarktpolitik. Sie werden von Meloni und ihrer rechtsnationalen Fratelli d’Italia als «Unterstützung für Familien» und zur «Ankurbelung der Geburtenrate» propagiert.
Auch bei der Geburtenrate belegt Italien mit 1,2 Kindern pro Frau einen der letzten Plätze im EU-Ranking. Laut Experten ist die Fruchtbarkeitsrate von Frauen dort höher, wo mehr Frauen arbeiten. Es braucht aber zusätzlich zur Arbeit Dienstleistungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern.
Und genau hier liegt das Hauptproblem. Die EU fordert, dass die Quote der betreuten Kinder bei einem Drittel liegt. Italien erreicht national 28 Prozent. Die Folge: Wenn sie keinen Krippenplatz finden oder die Kosten zu hoch sind, bleiben die Frauen zu Hause. Anstatt in den Ausbau einer flächendeckenden Kinderbetreuung zu investieren, belohnt der Staat die Entscheidung, nicht zu arbeiten. Angestellte Mütter, die im ersten Lebensjahr des Kindes ihre Arbeitsstelle freiwillig kündigen, haben Anspruch auf zwei volle Jahre Arbeitslosengeld – länger, als die Elternzeit wäre. Das vermittelt den Müttern: Es ist besser, zu Hause zu bleiben, als zu arbeiten.
Diesen Fehlanreiz will Meloni nicht angehen. (…)
Das Problem der italienischen Frauen ist aber nicht nur die Betreuung der Kinder, sondern auch jene der Eltern oder der Schwiegereltern. Ein Viertel der Bevölkerung Italiens ist älter als 65, rund drei Millionen Senioren sind auf Betreuung angewiesen. Viele Familien haben Hemmungen, ihre Angehörigen im Alter in Heime unterzubringen. Zudem können sich viele keine Pflegeheime leisten.
Auch hierfür hat der Staat eine Lösung – die erneut auf das Konto der Frauen geht. Seit 2004, eingeführt von der Regierung Berlusconi, gibt es die «Opzione Donna». Weibliche Angestellte können nach 35 Beitragsjahren mit geringen Abschlägen in Rente gehen. Was nicht im Gesetz steht: Oft tun sie das, um die Pflege der Alten zu übernehmen. (…)
Schon vor ihrer Wahl zur Regierungschefin hatte Meloni auf ihr Frausein gesetzt. «Io sono Giorgia, sono una donna», rief sie 2019 von der Bühne der politischen Rechten auf den Vorplatz der Lateranbasilika in Rom. Ein DJ hatte daraus sogar einen Elektro-Song gebastelt. Melonis konservative Wähler dürfen aufatmen: Auch mit Meloni scheint das Patriarchat in Italien nicht zu enden.
The Economist, February 6, pay wall
Baby boom : From cribs to carriers, high-end baby products are in vogue
Demographic and technological changes are making infancy more expensive
Full article: https://kinzler.org/wp-content/uploads/2025/02/6-fevrier-2.pdf
Le Point, 31 janvier, article payant
Pourquoi il faut enclencher la transition vers la retraite par capitalisation
TRIBUNE. Pour le président de l’Iref, c’est la seule issue pour sauver nos retraites, alors que la crise démographique menace un peu plus notre système par répartition.
Extraits:
François Bayrou a remis la réforme des retraites en chantier sans aucun tabou, « pas même l’âge de la retraite », en laissant les partenaires sociaux s’entendre dans le respect des équilibres financiers. Au risque peut-être d’épuiser l’épargne de sécurité (20 milliards d’euros) du Fonds de réserve pour les retraites. Le Premier ministre a par ailleurs rappelé avoir été un « militant » de la retraite à points que défend la CFDT. Mais un système à points n’améliorerait pas l’équilibre des retraites et resterait dépendant de notre démographie déclinante.
En 2024, 663 000 bébés ont vu le jour en France, soit 2,2 % de moins que l’année précédente, qui avait déjà connu une baisse de 6,6 % par rapport à 2022. Cette réduction de la natalité semble structurelle et durable tant elle relève d’une évolution des mentalités et des modes de vie. Les perspectives démographiques remettent donc en cause gravement et sans doute durablement les perspectives des retraites par répartition, dans lesquelles les pensions servies aux retraités proviennent chaque année des cotisations des actifs.
Certes, l’État prend déjà en charge une partie significative des pensions. En 2023, les cotisations des actifs en ont financé moins des deux tiers. Le dernier tiers a été pris en charge par les contribuables
(…) la réforme de 2023 et ces apports considérables de l’État au système de retraite, celui-ci reste déficitaire et, selon Gilbert Cette, président du Conseil d’orientation des retraites, ce déficit est appelé à s’accroître significativement, jusqu’à 0,8 % du PIB (25 milliards d’euros) au-delà de 2030.
Les retraites françaises par répartition coûtent très cher pour un rapport faible. Les cotisations en sont très élevées, près de 28 % du salaire brut (contre 18,2 % en moyenne dans l’OCDE en 2022), pour des prestations qui représentaient en moyenne 71,90 % du dernier salaire en taux de remplacement net (après impôts et cotisations supportés par rapport au dernier salaire) contre un taux de remplacement de 93,20 % aux Pays-Bas ou de 77,30 % au Danemark.
Pourtant, les dépenses publiques et privées des systèmes de retraite représentent en France près de 14 % du PIB, soit 3,5 points de plus qu’aux Pays-Bas ou au Danemark. Parce que ces deux derniers pays ont adopté très largement la capitalisation. En taux de remplacement brut, avant impôts et charges sociales, les systèmes par capitalisation danois et néerlandais permettent d’offrir aux retraités des pensions de plus de 30 % supérieures à celle des Français, alors que l’effort financier demandé aux cotisants et aux contribuables français est de 30 % supérieur à celui demandé aux leurs par les Pays-Bas et le Danemark.
Il est donc urgent de passer de la répartition à la capitalisation. D’autant plus urgent que la transition sera nécessairement progressive et ne pourra se faire que sur une période longue. Dans une étude réalisée pour l’Institut de recherches économiques et fiscales (Iref), que je préside, je démontre que la transition vers la capitalisation est possible sans surcoût des cotisations et avec un gain significatif à long terme. Le secret de la capitalisation, sa magie, tient au fort rendement des intérêts capitalisés, dont Albert Einstein aurait dit qu’ils sont « la plus grande force dans tout l’univers ».
Si la France avait adopté la capitalisation, il aurait suffi à un salarié de cotiser deux fois moins, soit 14 %, pour obtenir la même retraite qu’aujourd’hui. C’est d’ailleurs ce qui peut permettre la transition vers la capitalisation en affectant pendant quelques dizaines d’années la moitié des cotisations à de la capitalisation tout en continuant à assurer les engagements pris à l’égard de ceux qui ont cotisé jusqu’à maintenant en « répartition ». À long terme, il suffira d’une cotisation de 14 ou 15 % pour assurer aux retraités un niveau de vie décent, au lieu des 28 % de cotisation actuelle. Ce sera autant de pouvoir d’achat en plus pour les salariés.
La capitalisation est proposée en France aux fonctionnaires et aux élus, qui peuvent déduire de leurs revenus imposables leurs cotisations de retraite par capitalisation. Ils y sont d’ailleurs très attachés, au point que les quatre organisations syndicales (SNABF Solidaires, CGT, FO, CFE-CGC) de la Banque de France avaient appelé à la grève contre la réforme des retraites pour préserver leur régime par capitalisation, créé il y a deux siècles par Napoléon. Il serait temps que tous les Français puissent bénéficier de ce système de retraite par capitalisation, sans la mise en place duquel il ne restera peut-être aux futurs retraités du système de répartition que les yeux pour pleurer.
*Jean-Philippe Delsol est essayiste et président de l’Institut de recherches économiques et fiscales (Iref).
L’Express, 29 janvier, article payant
L’espérance de vie progresse, mais à quel prix ? Par le Pr Alain Fischer
Chronique. Les Français vivent toujours plus longtemps en bonne santé. Le signe que nos dépenses de santé, très élevées, portent leurs fruits. Mais leur poids pose la question de leur nécessaire régulation.
Extraits:
La Direction de la recherche, des études, de l’évaluation et des statistiques (Drees) a publié fin 2024, comme elle le fait chaque année, des données très intéressantes sur l’espérance de vie des Français, ainsi que sur leur espérance de vie sans incapacité. Les nouvelles sont globalement bonnes! L’espérance de vie à la naissance des femmes est de 85,7 ans et celle des hommes atteint 80 ans, soit un niveau supérieur à 2019. L’effet de la pandémie de Covid se trouve ainsi effacé. En quinze ans, les femmes ont gagné 1,4 an d’espérance de vie à la naissance et les hommes, 2,4 ans. Mieux encore, l’espérance de vie sans incapacité à 65 ans, c’est-à-dire sans problème de santé limitant les activités quotidiennes, est aujourd’hui de 12 ans pour les femmes et de 10,5 ans pour les hommes soit un gain de près de 2 ans en 15 ans!
A 65 ans, l’espérance de vie sans incapacité forte progresse aussi : 18,5 ans pour les femmes et 15,8 ans pour les hommes. Globalement, cette dernière progresse plus vite que l’espérance de vie. (…)
Comment interpréter ces données? La progression de l’espérance de vie sans incapacité après 65 ans suggère un recul de l’âge d’apparition des maladies chroniques liées au vieillissement (maladies dégénératives neurosensorielles, maladies cardiovasculaires, cancers) ainsi qu’une meilleure prise en charge des pathologies notamment aiguës. Dans le premier cas, on peut prendre en compte une progression de l’application des mesures de prévention médicamenteuses et non médicamenteuses (exercice physique, meilleure nutrition, réduction de l’usage de l’alcool et du tabac); dans le second, un effet des progrès de la médecine.
Peut-on se satisfaire pleinement de ces résultats? Certainement pas, si l’on considère la persistance d’importantes inégalités sociales dans l’espérance de vie (jusqu’à 8 ans d’écart entre les Français les plus défavorisés et les plus aisés) et l’inégalité d’accès aux soins liée au profil de répartition de l’offre de soins sur le territoire. Par défaut, cette inégalité indique que l’on devrait pouvoir, en la corrigeant, aboutir à de meilleurs résultats, analogues à ceux obtenus en Scandinavie.
Par ailleurs, l’augmentation de l’espérance de vie entraîne mécaniquement un accroissement du nombre de personnes atteintes de maladies chroniques liées au vieillissement. Cela concourt, avec l’évolution des prix de l’innovation médicale, à l’augmentation des dépenses de santé : 325 milliards d’euros en 2023 en France, soit 11, 8 % du PIB, en croissance régulière depuis des années. Il est réconfortant d’observer que ces dépenses corrèlent avec une progression des indicateurs de santé, mais la question se pose du financement de ces dépenses dont on sait qu’elles vont croître.
Il y a certainement des marges de progression : on s’aperçoit ainsi que les dépenses de prévention ne représentent que 7,5 milliards, soit 2,3 % du total des dépenses de santé. Il est sûrement possible de mieux faire, et ce dans de nombreuses directions. Il est admis qu’il persiste une proportion non négligeable de prescriptions non justifiées tant d’examens que de traitements. (…)
Enfin, au sein des dépenses de santé la part liée à l’achat des médicaments poursuit son augmentation (au moins 33 milliards), due au prix des médicaments innovants. On aimerait voir se mettre en place une meilleure régulation des prix, idéalement à l’échelle de l’Union européenne comme ce fut les cas pour l’achat des vaccins contre le Covid. Notre santé coûte cher, elle coûtera sans doute encore plus cher demain, mais les statistiques de la Drees sont porteuses d’espoir sur le fait que ces dépenses sont utiles – à condition d’en améliorer l’efficience.
Alain Fischer est professeur émérite au Collège de France et cofondateur de l’Institut des maladies génétiques
Le Figaro, 28 janvier, article payant
Nicolas Baverez: «La fin de l’exception démographique française»
CHRONIQUE – Loin du « réarmement démographique » promis par Emmanuel Macron, l’effondrement des naissances constitue aujourd’hui un puissant facteur d’accélération de la crise française.
Extraits:
(…) Au total, le krach de la démographie est synonyme de décroissance, de paupérisation, de désintégration de la protection sociale et de crise de la dette publique, comme le montre la spirale régressive dans laquelle se trouvent enfermés le Japon et l’Italie, dont la population a diminué de 60,8 millions à 58,8 millions depuis 2014 et pourrait tomber à 47 millions en 2070. À l’inverse, le dynamisme démographique des États-Unis (soldes naturel et migratoire de 2 et 1,3 millions de personnes par an) joue un rôle clé dans la vigueur de la croissance à long terme (2,5 % par an) et dans le renouveau de leur leadership économique et technologique.
Il n’existe pas plus de fatalité pour le déclin démographique que pour la désindustrialisation, la paupérisation ou la crise de la démocratie. Comme pour le réchauffement climatique, il est possible de l’enrayer tout en s’adaptant à ses effets. Trois leviers sont disponibles : l’immigration, à la condition d’être orientée vers le travail comme aux États-Unis et accompagnée d’une politique efficace d’intégration comme en Europe du Nord ; la robotisation et le déploiement de l’IA, qui demandent des investissements massifs – à l’image du plan de 500 milliards annoncé par Donald Trump ; la mise en place d’une politique de soutien de la natalité.
Rentes du passé
Les paris sur la seule immigration ou sur la seule technologie sont perdus par avance, comme le montrent l’Allemagne ou le Japon, en raison des difficultés de l’intégration et des limites du remplacement des hommes par les machines. Ils ne peuvent réussir que s’ils sont adossés à un puissant effort de relance de la démographie. La hausse de la natalité constitue donc, comme en 1945, une condition déterminante du redressement de la France. Celle-ci reste possible car, contrairement à la Corée, où les femmes ne veulent plus vivre en couple ni avoir d’enfants, les mariages et les pacs sont en hausse dans notre pays, et les familles désireraient 2,27 enfants.
Il est donc grand temps de rééquilibrer financièrement mais aussi politiquement et moralement l’effort de la nation entre les retraites et les naissances, les pensions et les berceaux. En lançant un plan de lutte contre le scandale de la mortalité infantile (4,1 pour mille naissances vivantes contre 1,4 en Norvège 1,7 en Finlande 1,8, en Suède, 3,1 en Allemagne). En garantissant l’égalité professionnelle et en facilitant la conciliation entre travail et vie de famille pour les femmes. En accroissant et diversifiant les modes de garde, notamment par la restauration des emplois familiaux. En démantelant le carcan fiscal et réglementaire qui a étouffé le marché immobilier. En réformant drastiquement le système éducatif. En rééquilibrant l’État-providence, qui affecte 15 % du PIB aux retraites et 2,2 % au soutien des familles. En recentrant la politique familiale sur le soutien de la natalité et en rétablissant l’universalité des allocations.
La démographie structure les nations. Elle prend toujours sa revanche sur les peuples qui prétendent l’ignorer, comme la France en a fait la terrible expérience en 1940. Il est grand temps que notre pays rompe avec le malthusianisme, qu’il cesse de se ruiner en sanctuarisant les rentes du passé pour réinvestir dans sa jeunesse et son avenir.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Januar, nur für Abonnenten
Debatte über Lebensarbeitszeit: Langes Leben, späte Rente? Italiens Automatik stockt
Italien schreibt per Gesetz vor, was viele sich für Deutschland wünschen. Doch die Regierung zögert, denn die Erhöhung des Rentenalters ist unpopulär. Es stellen sich tiefe Gerechtigkeitsfragen.
Extraits:
Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat es gefordert, die CDU ebenfalls und auch die Wirtschaftsweise Veronika Grimm: das Renteneintrittsalter automatisch an Veränderungen der Lebenserwartung anzupassen. Weil es immer schwieriger wird, wegen der zunehmenden Alterung die Pensionen der Menschen zu finanzieren, erscheint es sinnvoll, länger zu arbeiten. Härtefälle nach Jahren schwerer körperlicher Arbeit könnten gesondert betrachtet werden. Die Automatik hätte ihren Reiz, sie minderte spaltende Debatten – im Idealfall.
Italien macht derzeit gemischte Erfahrung mit dieser Automatik. Schon 2009 war unter dem damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ein Gesetz eingeführt worden, das die Erhöhung des Renteneintrittsalters vorsah, wenn das nationale Statistikamt Istat und Eurostat eine gestiegene Lebenserwartung feststellten. Allerdings musste die Heraufsetzung jedes Mal von der Regierung bestätigt werden. Zwischen 2013 und 2019 wurde das Mindestalter für den Pensionsbezug dreimal um jeweils drei bis fünf Monate erhöht.
Doch in der Pandemie setzte die damalige Regierung die Erhöhungen aus, zumal sich die Lebenserwartung zeitweise verringerte. Eine Senkung des Renteneintrittsalters ist in diesem Fall nicht vorgesehen. Derzeit liegt das gesetzliche Renteneintrittsalter in Italien bei 67 Jahren. Der tatsächliche durchschnittliche Rentenbeginn kommt allerdings deutlich früher, denn die Möglichkeiten für einen vorzeitigen Ruhestand sind zahlreich.
In diesem oder im nächsten Jahr soll eine neue Entscheidung über die Lebensarbeitszeit fallen. Die aus dem rechtspopulistischen Spektrum stammende Regierung zögert, denn eine weitere Erhöhung des Rentenalters wäre naturgemäß unpopulär. (…)
Italien hat in der EU nicht nur die zweithöchste Staatsverschuldung nach Griechenland, sondern auch die höchsten Rentenausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt sowie eine der höchsten Lebenserwartungen mit durchschnittlich 83,8 Jahren. Nach Eurostat-Angaben vom vergangenen Jahr leben nur die Spanier etwas länger. Auf der anderen Seite schlägt in Italien eine niedrige Geburtenrate negativ zu Buche.
Die Behörde INPS hatte ihre Rechnung für ein erhöhtes Rentenalter freilich ohne die Politik gemacht. (…)
Die Lega fordert unter der Führung des Vizepremierministers Salvini schon länger nicht nur ein stabiles Rentenalter, sondern sogar einen früheren Eintritt in den Ruhestand – ungeachtet der unbeantworteten Frage der Finanzierbarkeit, womit über den Staatshaushalt nur der Druck für eine höhere Verschuldung steigt. (…)
Wie die Regierung nun handeln wird, um das System auf solide Pfeiler zu stellen, ist unklar. „Sie hat sich in einen ziemlichen Schlamassel manövriert“, sagte die Rentenfachfrau Elsa Fornero der F.A.Z. Die Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und ihre Mitstreiter liefen Gefahr, aus populistischem Antrieb der erforderlichen Anhebung des Rentenalters aus dem Weg zu gehen. Die Ökonomieprofessorin hat 2011 als zuständige Ministerin unter dem damaligen Ministerpräsidenten Mario Monti die weitreichendste italienische Rentenreform der vergangenen Jahrzehnte eingeführt. (…)
Doch in den vergangenen Jahren wurden immer wieder kostspielige Ausnahmen durchgesetzt. So rechnen Fachleute des Finanzministeriums bis ungefähr 2040 mit einer Steigerung der Rentenausgaben von rund 16 auf 17 Prozent des BIP. Erst danach sollen sie wegen des Verschwindens der Boomer-Generation bis 2065 auf rund 14 Prozent fallen.
Die Regierung diskutiert derzeit mit den Gewerkschaften über das weitere Vorgehen. Doch die Diskussionen hätten „bisher keine Schlussfolgerungen gebracht“, berichtet Fornero. Zu viele Beteiligte sprächen immer noch von einer „Reform aus dem Phantasiereich“, nach der man allein nach 41 Beitragsjahren ohne sonstige Voraussetzungen in Rente gehen könne. „Unsere Demographie spricht dagegen. Und unser Bruttoinlandsprodukt, unsere Beschäftigungsquote sowie vor allem unsere Löhne und Gehälter sind nicht so brillant, dass sich das realisieren ließe.“
Le Figaro, 24 janvier, article payant
Alain Bauer : «Si la chute de la natalité se poursuit en Occident, il risque de n’y avoir plus grand monde à “remplacer”»
ENTRETIEN – Dans son dernier livre, La Conquête de l’Ouest (Fayard), le professeur en criminologie se penche sur les différentes crises qui frappent l’Occident, comme les migrations climatiques ou la dénatalité. Selon lui, nous assistons aujourd’hui à la revanche de l’histoire et de la géographie.
Extraits:
LE FIGARO. – Dans La Conquête de l’Ouest , vous revenez aux origines de l’humanité et vous expliquez que les migrations sont une permanence dans l’histoire de l’humanité. Est-ce à dire qu’il est illusoire de vouloir les réguler ?
Alain BAUER. – Il est sans doute illusoire de vouloir les arrêter. Mais la régulation, par l’imposition de la frontière et des gardes-frontières, reste une option tout à fait réaliste. Encore faut-il savoir ce que l’on veut. Car depuis cinquante ans, avec l’arrivée au pouvoir de Valéry Giscard d’Estaing entouré d’une génération de libéraux, dérégulateurs et globalisateurs heureux, voire béats, la poussée générale à la suppression des contrôles, des règles, des protections étatiques, a produit un effondrement des dispositifs existant au nom du libre-échange des biens comme des individus. Curieusement, en dehors de crises migratoires nées de drames militaires ou de tragédies climatiques, l’Occident a su le plus souvent inciter à la venue de populations diverses, pour ses armées ou ses productions. Il est surtout submergé lorsqu’il est victime de ses incohérences, ballotté entre « morale » et « realpolitik ».
Vous insistez sur la permanence du paradigme impérial. Sommes-nous face à un retour en force des empires ? Avec quelles conséquences sur le plan migratoire ?
Les empires reviennent. La Turquie redevient ottomane, l’Iran s’affirme Perse, la Chine retrouve ses ambitions, la Russie veut retrouver son espace, plus orthodoxe que durant les tsars, les États-Unis veulent associer leurs contours économiques avec une expansion au nord (Canada, sujet envisagé dès 1781) et à l’est (Groenland, en partie occupé dès 1867). (…) La dernière saison, prémonitoire, de la série Borgen souligne l’ampleur des tentations des grandes puissances (Chine, Russie, États-Unis) pour cette immense réserve de terres rares. Seule l’Union européenne, comme souvent, reste à la traîne dans la gestion d’un territoire immense qui a décidé en 1985 de s’en retirer… Nous assistons à la revanche, la vengeance aussi parfois, de l’histoire et de la géographie. Nous avons cru à la disparition des peuples, de la foi, des frontières. Le roman national supplante le récit national. Et qui tient les frontières tient les flux.
Vous concluez votre livre sur un chapitre intitulé : « la nature a horreur du vide démographique ». « Le vide démographique », est-ce la grande faiblesse des pays occidentaux aujourd’hui ? L’immigration est-elle le seul moyen d’y remédier ?
En tout cas, au rythme de la dénatalité, occidentale ou russe, mais qui commence aussi à toucher la Chine, il n’y aura plus grand monde à « remplacer ». La France avait tenu en fécondité et en natalité avant de baisser de manière continue depuis 2011 (sauf exception en 2021). Le solde naturel devient infime et le taux de fécondité est passé en quinze ans de plus de 2,03 à 1,62… avec une mortalité qui reste à un niveau très élevé. Le « réarmement » démographique voulu par l’État s’est limité à sa proclamation sans action. Et encore, une partie importante des effets positifs (en natalité, en fécondité comme en solde) est portée par des populations issues de l’immigration. C’est tout le paradoxe du débat qui devrait avoir lieu sur la réalité des enjeux de prise en charge des coûts sociaux entre une population qui vit plus longtemps, travaille moins, et ne peut plus supporter, sans apports extérieurs, les charges de Sécurité sociale et de retraite. L’immigration n’est pas la solution, en tout cas pas la seule. Mais faute de s’engager véritablement dans une politique claire et cohérente liant les problèmes, rien ne saurait les résoudre.
Vous revenez sur les différents concepts d’« intégration », d’« assimilation » et de « communautarisation ». Que signifient ces différents termes ? Et quel modèle la France a-t-elle choisi ?
Aucun. (…)
Dans un État qui a créé la nation, à la différence de la plupart des autres, la succession des rabotages, réductions, minorations, a entamé une puissance devenue résiduelle. Ne voulant plus, à juste titre, d’une assimilation forcée qui n’avait pas fait que des heureux chez les Basques, les Bretons, les Alsaciens, etc., le remords colonial national a poussé à la communautarisation en ratant l’épisode intégration, qui permettait de trouver un bien commun, la nation. Le « vivre-ensemble », formule magique et incantatoire n’a permis que de se retrouver à côté les uns des autres, au risque du face-à-face.
Figaro Madame, 23 janvier, article payant
Ces Françaises qui ne veulent pas avoir d’enfants : «On se sent plus libre sans»
TÉMOIGNAGES – 663.000 naissances en 2024, soit 2,2% de moins que l’an dernier : ces nouveaux chiffres publiés par l’Insee alarment le corps politique. En face, celles qui préfèrent renoncer à la parentalité ne manquent pourtant pas d’arguments.

Extraits:
«J’ai choisi de renoncer aux cris, aux couches, aux rentrées scolaires et aux samedis soir sans mes amies», énumère Élise, la quarantaine, d’une voix presque rieuse. Cette Parisienne, en couple depuis plusieurs années, a depuis longtemps décidé de tirer un trait sur la maternité. Sans enfants, donc, et à jamais : «C’est peut-être égoïste, mais c’est mon choix. Quand je vois toutes ces mères autour de moi, je me dis que la vie est suffisamment courte pour que je m’épargne cette vie-là.»
Et selon les derniers chiffres de l’Insee (Institut national de la statistique et des études économiques), de nombreuses Françaises auraient, comme elle, choisi cette voie. Tant pis pour la question des retraites ou de la pénurie de main-d’œuvre aux graves conséquences sur le long terme. Avec seulement 663.000 naissances recensées l’an dernier, soit encore 2,2 % de moins qu’en 2023, les citoyennes font la sourde oreille. (…)
«J’ai pu moi-même vouloir des enfants, par mimétisme, lorsque j’avais 15-20 ans. Mais l’évolution de la société m’a définitivement convaincue que je n’en voulais pas dans ce monde-là. L’avenir semble chaotique : les loyers sont de plus en plus élevés, les conditions de travail se dégradent, et la planète brûle. Tout cela a renforcé mes certitudes.» Un comble, sourit-elle, pour une femme travaillant au service de BeMum, une start-up qui commercialise un programme de coaching «pro-fertilité» pour celles qui souhaitent tomber enceintes.
Ces préoccupations politiques et environnementales, Juliette les partage aussi. «On entend de plus en plus parler d’éco-anxiété, par exemple, et la situation géopolitique est simplement désastreuse. Ce n’est pas très encourageant pour construire une famille.» Les aspirations professionnelles et le quotidien très actif de cette jeune rédactrice de 29 ans à Paris freineraient aussi son désir d’avoir des enfants.
Pour Catherine Scornet, maîtresse de conférences en sociologie-démographie à Aix-Marseille Université et chercheuse au LPED (Laboratoire population-environnement-développement), ces différents facteurs jouent en effet un rôle très important dans «les non-projets d’enfantement». «Pour se projeter dans la parentalité, il faut être habité par l’espoir. Or, le monde est dans un climat général d’incertitude qui modifie notre rapport à l’avenir. Si beaucoup de Français font encore des enfants, cela repousse nettement l’âge de procréation», contextualise-t-elle.
En exemple, elle cite pour l’heure la pression économique et l’angoisse climatique, la difficulté d’avoir des emplois et des logements stables, les guerres en Ukraine et en Proche-Orient, mais aussi la crise du Covid et ses différents confinements successifs en 2020. (…)
Ainsi intervient un deuxième facteur, peut-être le plus important. «S’il subsiste des injonctions à avoir des enfants en France, la femme s’est particulièrement autonomisée ces dernières années», reprend la sociologue Catherine Scornet. Les grandes avancées en termes de droits des femmes, telles que la légalisation de la contraception et le droit à l’avortement, ont opéré chez elle un changement profond : la notion de choix. Cela enclenchant les premiers rouages de son émancipation et de sa «légitimité».
«Cela s’inscrit également dans la montée, plus générale, de l’individualisme, un terme à prendre ici dans le bon sens, soit dans la promotion de l’individu et non plus du collectif. Cela est davantage accepté qu’auparavant. Ainsi, et surtout pour la femme, il est devenu possible de se réaliser sans avoir d’enfants, tout en ayant l’impression d’avoir une vie réussie», continue la spécialiste. Un facteur tout à fait «fondamental», appuie-t-elle, puisque «ne pas donner la vie» n’est plus perçu comme un choix désespéré de la part de la femme. (…)
«J’aime faire ce dont j’ai envie quand j’en ai envie, renchérit ainsi Alexandra, 37 ans. J’adore ma liberté, pouvoir voyager, avoir du temps pour moi, me prioriser.» En couple depuis six ans et belle-mère d’une petite fille, cette diététicienne et nutritionniste refuse le quotidien fait de privations que s’imposent certaines femmes de son entourage. «Avoir un enfant demande beaucoup d’abnégation, poursuit-elle. Quand je vois des copines qui ont mis leur carrière entre parenthèses, qui s’empêchent d’aller travailler parce que leur fille est malade, cela ne me donne pas envie.»
Elle ne jette la pierre à personne pour autant et dénonce une forme de «fatalité». (…)
Malgré le bilan de l’INSEE, il est important de rappeler que les femmes font toujours des enfants et que l’injonction à trouver un homme pour fonder une famille presse – peut-être moins mais encore – ces dernières comme des citrons. «On m’a fait beaucoup de remarques. Le plus énervant, c’est lorsqu’elles ne sont pas franchement assumées, du genre : tu verras, tu finiras par changer d’avis. Et bien non. Ma pensée est très construite, j’ai 40 ans et je n’en veux pas. Mes parents ont fait eux aussi le deuil de leur vie de grands-parents, et finalement ma mère est très heureuse comme ça. Au lieu de garder ma fille ou mon fils, elle va à l’aquagym.» Son seul regret, peut-être, résiderait dans l’extinction de sa lignée. «Je sais que mon nom de famille va s’éteindre avec moi. C’est une question que je trouve très légitime de se poser et c’est un deuil à faire aussi.»
Neue Zürcher Zeitung, 22. Januar, nur für Abonnenten
Das Zeitalter der Entvölkerung ist da. Es bringt gigantische Herausforderungen – auf die sich niemand vorbereitet
Die Geburtenraten sind global auf Rekordtiefe, und sie sinken weiter. Das hat seine Vorteile, doch über die immensen Folgen wird noch kaum nachgedacht.
Extraits:
Bis jetzt verstehen nur wenige, dass für die Menschheit gerade ein neues Zeitalter anbricht. Zum ersten Mal seit der Pest wird die Weltbevölkerung schrumpfen. Damals war eine von Flöhen übertragene Seuche schuld, diesmal liegt es an den Menschen selbst: Sie wünschen sich weniger Kinder.
Diesem Trend versuchen Staaten mit verschiedenen Massnahmen entgegenzuwirken, doch diese zeigen bis anhin kaum Wirkung. Der globale Bevölkerungsrückgang scheint ausgemachte Sache. Gesellschaften werden mit weniger Arbeitnehmern, weniger Erfindern, weniger Unternehmern auskommen – und sich um mehr Hilfs- und Pflegebedürftige kümmern – müssen.
Die Probleme dieser Dynamik sind nicht unbedingt verheerend. Depopulation ist kein Todesurteil. Es handelt sich um eine schwierige, neue Konstellation – in der Länder immer noch prosperieren können. Allerdings sind Regierungen, Führungskräfte und Analysten bis jetzt kaum auf die veränderte demografische Situation vorbereitet. Vielfach hat man sie gar nicht auf dem Radar, oder man unterschätzt ihre Tragweite für ganze Gesellschaften, Wirtschaftsräume und die Geopolitik.
Seit über zwei Generationen sinkt die globale Geburtenrate unaufhaltsam; eine Nation nach der anderen hat sich dem Abwärtstrend angeschlossen. Laut der Uno waren im Jahr 2015 noch halb so viele Geburten pro Frau zu verzeichnen wie 1965. In jedem Land der Welt ist die Fertilität seit Mitte des 20. Jahrhunderts gesunken – und der Rückgang setzt sich weiter fort. (…)
Der grösste Ausreisser bei den Industrienationen sind weiterhin die Vereinigten Staaten. Mit einer für eine wohlhabende Nation relativ hohen Geburtenrate (zuletzt knapp über 1,6) und einem stetigen Zustrom von Einwanderern bildet das Land so etwas wie die demografische Ausnahme. Doch auch das amerikanische Census Bureau prognostiziert einen Rückgang der Bevölkerung ab 2080. (…)
Die einzige echte Bastion gegen die globale Welle des Geburtenrückgangs ist Subsahara-Afrika. Mit ihren rund 1,2 Milliarden Menschen und ungefähr 4,3 Geburten pro Frau weist die Region eine Fertilität auf, die im 20. Jahrhundert für Länder mit niedrigem Einkommen charakteristisch war. Doch selbst hier sinken die Raten. (…)
Der globale Trend gibt in vielerlei Hinsicht Rätsel auf. Da seine Anfänge im Westen zu verorten sind, halten viele Beobachter die niedrigeren Geburtenraten einfach für die direkte Folge von Wohlstand und Fortschritt. Heutzutage fallen jedoch selbst Länder unter die Linie, die ein schlechtes Einkommen, einen tiefen Bildungsgrad und eine geringe Urbanisierung aufweisen. (…)
1994 entdeckte der amerikanische Ökonom Lant Pritchett den bisher aussagekräftigsten Indikator für die Geburtenrate. Er lässt sich ganz einfach auf den Punkt bringen: Der entscheidende Faktor ist, was Frauen wollen. Pritchett stellte fest, dass weltweit die von Frauen gewünschte Zahl Kinder praktisch eins zu eins den nationalen Statistiken entsprach.
Präferenzen sind entscheidend für die Bevölkerungsentwicklung. Menschen auf der ganzen Welt haben begriffen, dass sie ein ganz anderes Leben führen können als ihre Eltern. Einzelne legen zunehmend Wert auf Autonomie, Selbstverwirklichung und Komfort. Und Kinder sind nun einmal, neben all den Freuden, anstrengend. (…)
Ohne umfassende Eingriffe in ihre sozioökonomischen Systeme sind Industrieländer zu ausufernden Sozialausgaben und Haushaltsdefiziten verdammt. Auch viele ärmere Länder werden mit den Anforderungen einer alternden Gesellschaft zu kämpfen haben, obwohl ihre Wirtschaft weitaus weniger produktiv ist.
Der anfängliche Übergang zur Depopulation wird zweifellos schmerzhafte, einschneidende Veränderungen mit sich bringen. In alternden und entvölkerten Ländern wird es schwierig sein, die nötigen Ersparnisse für Investitionen in Wachstum oder auch nur für den Ersatz alter Infrastruktur aufzubringen. Die derzeitigen Anreize sind für die beginnende Entvölkerung völlig falsch ausgerichtet. Um sich erfolgreich auf eine leerere Welt einzustellen, müssen Staaten, Unternehmen und Einzelpersonen grossen Wert auf Verantwortung und Spardisziplin legen. Bei Investitionsprojekten wird es weniger Spielraum für Fehlgriffe geben.
Einwanderung wird unter diesen Vorzeichen noch wichtiger sein als heute. Allerdings dürfte es nicht allen alternden Gesellschaften gleich gut gelingen, junge Einwanderer schnell zu assimilieren oder sie zu loyalen und produktiven Bürgern zu machen. Und nicht alle Migranten sind befähigt, ihren Aufnahmeländern etwas zurückzugeben. (…)
Nichts garantiert, dass Gesellschaften die durch Entvölkerung verursachten Turbulenzen erfolgreich bewältigen werden. (…)
Trotz allen bevorstehenden Veränderungen können die Menschen auf einige beruhigende Kontinuitäten zählen. Wie man Wohlstand schafft und die materielle Knappheit besiegt, ist längst bekannt. Diese Formel kann unabhängig davon funktionieren, ob die Bevölkerung wächst oder schrumpft. Das marktbasierte System wird auch in der nächsten Ära bestehen und sich weiterentwickeln. Und der menschliche Wille – die Ursache hinter dem weltweiten Rückgang der Geburtenzahlen – wird nicht weniger stark sein als heute.
Nicholas Eberstadt ist amerikanischer Politökonom. Der vorliegende, gekürzte Text erschien zuerst im Magazin «Foreign Affairs». – Aus dem Englischen von mml.
Le Monde, 20 janvier, article payant
Éditorial: Le modèle social au défi de la baisse de la natalité
L’exception française en matière démographique n’a plus cours : le taux de fécondité est en baisse aussi dans l’Hexagone. Tenter d’y remédier implique un rééquilibrage des politiques publiques en faveur des jeunes actifs.
Extraits:
La France est entrée à son tour dans un hiver démographique. Pendant des décennies, le pays a fait figure d’exception dans un monde développé qui faisait de moins en moins de bébés. Le bilan démographique annuel de l’Insee présenté mardi 14 janvier confirme que ce n’est plus le cas. Année après année, la France se normalise, avec une baisse régulière du taux de fécondité. Celui-ci n’est plus capable d’assurer le renouvellement des générations, et accentue la déformation de notre pyramide des âges avec un vieillissement de plus en plus marqué.
La chute des naissances s’est amorcée en 2011. En quinze ans, le nombre de nouveau-nés a baissé de plus de 21 %, à 663 000 en 2024. Pour retrouver un tel niveau, il faut remonter à 1945. La raison tient au recul du taux de fécondité, qui est tombé à 1,62 enfant par femme. Du jamais-vu depuis la fin de la première guerre mondiale.
Même si la France reste le pays où la fécondité est la plus élevée au sein de l’Union européenne, même si la population française continue à augmenter grâce à un nombre de décès inférieur à celui des naissances, la situation doit alerter, car une démographie déclinante et vieillissante – l’espérance de vie a encore progressé d’un an depuis 2010 – menace la stabilité socio-économique du pays.
Un cercle vicieux est à l’œuvre : la baisse du nombre des actifs fait que les efforts qu’ils fournissent pour financer la protection sociale (retraites et santé) sont de plus en plus importants. Cette pression grandissante dissuade de faire des enfants, aggravant encore le vieillissement. Celui-ci amenuise la prise de risque ; le rythme de la croissance et de la productivité ralentit, et le financement du modèle social devient insoutenable. (…)
Relancer la natalité est un mécanisme complexe. Les régimes autocratiques (Chine ou Russie), illibéraux (Hongrie) ou démocratiques (Japon, Italie ou Allemagne) y ont tous échoué. On a beau sensibiliser, inciter ou contraindre, le désir d’enfant reste une décision éminemment individuelle, qui a surtout besoin d’un environnement propice pour se concrétiser.
Allocations et exonérations sont nécessaires, mais pas suffisantes. La corrélation entre argent public et natalité n’a rien de mécanique. Les flux migratoires sont utiles pour combler les pénuries de main-d’œuvre mais sensibles politiquement ; ils ne rééquilibrent qu’imparfaitement la structure de la pyramide des âges.
La baisse de la natalité a des causes multifactorielles qu’il est indispensable de prendre en compte de façon globale et cohérente. Fonder une famille nécessite de pouvoir accéder à un logement adapté, là où il y a du travail, d’avoir à disposition des modes de garde permettant de concilier activité professionnelle et parentalité, et enfin, de disposer d’un pouvoir d’achat suffisant, alors qu’en France le travail paye de moins en moins bien.
Tant que ces obstacles ne seront pas surmontés, il est illusoire d’espérer relancer la natalité. Cela suppose de rééquilibrer les politiques publiques en direction des actifs et de la jeunesse, grâce à une remise à plat de la fiscalité et du financement de notre modèle social.
Le Figaro, 18 janvier, article payant
Pr Samir Hamamah : «Nous sommes en plein hiver démographique et si on ne fait rien, on va vers la disparition de l’être humain»
ENTRETIEN – Ce spécialiste international de l’assistance médicale à la procréation (AMP) et co-auteur du rapport sur les causes de l’infertilité remis au ministère de la Santé en 2022, n’a de cesse d’alerter la population et les pouvoirs publics sur la hausse de l’infertilité et la baisse de la natalité.
Extraits:
En France, l’infertilité touche 3,3 millions de personnes, plus de 6 millions si l’on intègre le ou la partenaire. Dans le monde, on compte autant de personnes infertiles que de diabétiques (40 millions) et on sait que les taux de fertilité vont continuer à chuter dans presque tous les pays jusqu’en 2100. Ces chiffres, le Pr Samir Hamamah, gynécologue responsable du service de biologie de la reproduction au CHU de Montpellier et spécialiste international de l’assistance médicale à la procréation (AMP) n’a de cesse de les marteler pour faire comprendre à la population et aux pouvoirs publics que la hausse de l’infertilité et plus globalement la baisse de la natalité sont deux enjeux de santé publique majeurs. Selon le dernier bilan de l’Insee, la chute des naissances s’est poursuivie en 2024 (663.000 bébés sont nés, soit 2,2% de moins qu’en 2023). L’indicateur conjoncturel de fécondité a lui aussi continué de reculer pour atteindre 1,62 enfant par femme. Il n’a jamais été aussi bas depuis la fin de la Première Guerre mondiale.
Le Pr Hamamah a co-écrit avec Salomé Berlioux le premier rapport sur les causes de l’infertilité remis en 2022 à l’ancien ministre de la Santé Olivier Véran. Deux ans plus tard, le spécialiste se réjouit que la prise de conscience ait commencé, en témoigne l’annonce d’Emmanuel Macron en janvier dernier d’un grand plan de lutte contre l’infertilité ; mais le professeur l’assure : il faut faire bien davantage. À commencer par informer le plus grand nombre d’hommes et de femmes. Dans l’ouvrage Idées reçues sur l’infertilité (1), publié en octobre et dirigé par le gynécologue, trente spécialistes en leur domaine démêlent le vrai du faux d’un sujet encore mal connu. L’objectif ? Prévenir et non guérir.
Madame Figaro.-Sommes-nous encore si ignorants à propos de l’infertilité ?
Pr Samir Hamamah.- Oui, c’est un sujet tabou qui touche à l’intime, à la famille, à Dieu, à la politique et qui est donc très peu débattu. De nombreuses idées reçues circulent encore et ont un préjudice énorme. Je pense notamment à celle disant que l’infertilité est “une affaire de femmes” et qui découle selon moi de notre culture judéo-chrétienne et machiste qui considère que le mâle et sa testostérone sont infaillibles. En consultation, quand vous annoncez à un homme à côté de sa partenaire que ses spermes sont altérés et que cela complique la conception d’un enfant, il regarde ses chaussures, il est dans le déni. On sait pourtant aujourd’hui que 30% des infertilités sont attribués à des causes purement masculines, 30% à des causes féminines, 30% aux deux et 10% sont inexpliqués. Heureusement, cela tend à changer et nous savons de plus en plus que nous sommes tous concernés.
Y a-t-il un déni de la baisse de la fertilité avec l’âge ?
Certainement, surtout chez les hommes. Pourtant leur santé reproductive est altérée. Le nombre de cancers des testicules ne cesse de grimper. Deux méta-analyses publiées en 2017 et 2023 (2) révèlent également que la concentration de spermatozoïdes a diminué de 56% en moins de quarante ans chez les hommes d’Amérique de Nord, d’Europe et d’Australie. Du côté de la fertilité féminine, il faut avoir en tête qu’elle est optimale à 25 ans et qu’elle décline ensuite. Ainsi, à 30 ans, une femme a 1 chance sur 4 de s’exposer à l’infertilité, à 35 ans, 1 chance sur 3 et à 40 ans, 1 chance sur 2. (…)
Vous dénoncez une confiance absolue et totale dans la PMA. Pourquoi ?
Certains se disent “si j’ai un souci pour avoir un enfant, je ferai une FIV”, ils la considèrent comme un remède miracle. Mais ce raisonnement est faux ; les résultats de l’AMP chutent eux aussi avec l’âge féminin. Le taux de succès d’une FIV est de l’ordre de 20 à 25% et pour 40% des couples, quoi que l’on fasse, ça ne fonctionnera pas. (…)
Comment explique-t-on la hausse de l’infertilité ?
D’abord par le recul de l’âge à la maternité qui ne cesse d’augmenter (6 ans en 40 ans), plus encore dans les grandes villes et chez les femmes les plus diplômées. Comme la fertilité décline progressivement à partir de 30 ans, les maternités dites “tardives” augmentent mécaniquement le risque d’infertilité. Par ailleurs, des causes médicales et environnementales expliquent cette hausse. Nos modes de vie occidentaux, la consommation de tabac, les troubles alimentaires, le manque de sommeil, ou encore l’obésité ont un impact négatif sur la fertilité masculine et féminine, et ce même avant la conception, ce qui peut entraîner des répercussions sur la santé reproductive des générations futures. (…)
Au vu de la chute des taux de fertilité dans le monde, vous estimez que l’Humanité est menacée. D’aucuns pourraient vous reprocher d’être alarmiste…
Je persiste : nous sommes en plein hiver démographique et si nous ne faisons rien, nous allons vers la disparition de l’être humain. Les chiffres sont là : il y a 40 millions d’infertiles dans le monde, les taux de fertilité ont chuté de façon spectaculaire partout depuis 1950 et continueront à décliner dans presque tous les pays jusqu’en 2100. Prenons l’exemple de la Corée du Sud (le pays a le plus faible taux de naissance au monde, NDLR) : dans les années 1980, elle comptait 1 million de naissances, comme la France. En 2023, le pays en a dénombré 232.000. Un ministère de la natalité a été créé et le gouvernement a augmenté ces dernières années les allocations accordées aux parents d’enfants de moins d’1 an pour booster la natalité. En France, le nombre d’enfants par femme est de 1,64, bien en dessous du seuil de renouvellement générationnel de 2,1. Il faut remettre la santé du couple en âge de procréer au cœur de nos débats, il en va de la préservation de la société française. (…)
Le Point, 18 janvier, libre accès
Natalité en berne, risque de déclin… Tout savoir du bilan démographique de l’Insee
DÉCRYPTAGE. Depuis la fin de la Première Guerre mondiale, l’indicateur conjoncturel de fécondité, soit le nombre d’enfants qu’a une femme dans sa vie, n’a jamais été aussi bas en France.
Extraits:
Jamais le nombre de naissances n’a été aussi bas dans notre pays depuis la Seconde Guerre mondiale. En 2024, 663 000 bébés sont nés en France, apprend-on ce jour dans le nouveau bilan démographique de l’Insee. Ce chiffre est en baisse (- 2,2 %) par rapport à 2023, tandis que 646 000 personnes sont décédées en France en 2024, soit + 1,1 % par rapport à 2023. Ainsi, le solde naturel de la France – la différence entre le nombre de naissances et le nombre de décès – est « particulièrement bas cette année » estime Sylvie Le Minez, cheffe de l’unité des études démographiques et sociales de l’Insee, qui s’établit à seulement + 17 000. Une situation préoccupante, les courbes de la natalité et de la mortalité se rapprochant encore plus.
Au global, en 2024, la France compte 68,6 millions d’habitants, soit 0,25 % de plus qu’en 2023, ce qui en fait le deuxième pays le plus peuplé de l’Union européenne, derrière l’Allemagne.
Selon l’Insee, le nombre de naissances est inférieur de 21,5 % à 2010, année du dernier pic des naissances. Certes, la baisse de 2,2 % est inférieure à celle de 2023 (- 6,6 %), « mais elle reste plus forte que celle observée en moyenne chaque année entre 2010 et 2022 (‑ 1,3 %) », selon l’Insee. Comment expliquer cette baisse ? L’Insee est formel : le nombre de femmes en âge de procréer étant stable depuis 2016, « cette baisse des naissances est due au recul de la fécondité », déclare Sylvie Le Minez lors d’un point presse ce 14 janvier. Les raisons de la baisse de la fécondité sont quant à elles multifactorielles : nouvelles aspirations personnelles, professionnelles, manque d’espoir en l’avenir… (…)
Ainsi, selon les projections de l’Insee, dans un futur proche, le nombre de décès devrait dépasser la barre des 800 000 morts par an. « Si le niveau de naissance continue à se situer en dessous de 700 000, à un moment donné, le solde naturel de la France va devenir négatif. Selon nos projections, avec l’hypothèse d’une fécondité de 1,8 enfant par femme et avec le prolongement des tendances observées en matière de mortalité, l’Insee table sur un solde naturel négatif au milieu des années 2030. Et avec un indicateur conjoncturel de fécondité à 1,6 enfant par femme, ce serait en 2027 », détaille Sylvie Le Minez. (…)
Les Français faisant moins d’enfants, la population vieillit : en France, 21,8 % des habitants ont au moins 65 ans, contre 16,3 % en 2005. C’est légèrement au-dessus de la moyenne européenne (21,3 %). « Cette part augmente depuis plus de trente ans », pointe l’Insee, avec une accélération depuis le milieu des années 2010, de fait de l’arrivée à ces âges des générations du baby-boom. De surcroît, « les personnes âgées d’au moins 75 ans représentent désormais 10,7 % de la population, contre 8,0 % en 2005 ». À l’inverse, au 1er janvier 2025, 16,7 % de la population en France est âgée de moins de 15 ans.
En 2024, comme l’écrit l’Insee, l’espérance de vie à la naissance s’élève à 85,6 ans pour les femmes et à 80 ans pour les hommes. « Elle se stabilise donc à un niveau historiquement élevé », commente l’Insee. Ainsi, l’écart d’espérance de vie à la naissance entre les deux sexes diminue encore : il est de 5,6 ans en 2024, contre 7,1 ans en 2004. Ce phénomène de réduction de l’écart entre les sexes date du milieu des années 1990.
Le Figaro, 18 janvier, article payant
«Est-ce que vous avez eu vos règles?»: en Chine, le «forcing» nataliste des autorités face à la crise démographique
Le régime communiste presse les femmes d’enfanter, mais rencontre des résistances parmi les nouvelles générations.
Extraits:
« Êtes-vous enceinte ? » À l’autre bout du fil, la voix inconnue ne s’embarrasse guère de préliminaires. « Non, et je ne suis même pas mariée ! », répond la jeune femme du Yunnan, qui vient de décrocher cet appel du centre communautaire de santé de Kunming. Le fonctionnaire de la métropole du sud-ouest de la Chine vérifie ses dires et ne lâche pas l’affaire. « Quand est-ce que vous avez eu vos règles la dernière fois ? » Stupéfaite, la jeune femme a posté cet échange aigre-doux sur la plateforme Xiaohongshu, l’Instagram chinois. « C’est quoi ça ? ! Vous avez reçu des appels pareils vous ? », lance-t-elle, outrée, aux internautes, le 21 octobre dernier.
La réponse est oui. À travers différentes provinces, des témoignages similaires bourgeonnent depuis plusieurs mois sur les réseaux sociaux. Elles témoignent du forcing nataliste des autorités, qui pressent les femmes d’enfanter alors que la Chine est confrontée à une crise démographique aiguë. « J’ai reçu deux fois ce genre d’appel. La vieille femme au bout du fil m’a exhortée de tomber enceinte dès que possible ! Six mois plus tard, elle m’a rappelée. J’étais en colère, et j’ai affirmé que j’avais eu un enfant hors mariage et avais avorté. Elle a raccroché en disant que j’étais malade », raconte en écho cette femme du Guangdong. Certains officiels encouragent à rappeler toutes les deux semaines pour suivre le cycle menstruel de leurs administrées, selon ces témoignages difficiles à authentifier sous la pression des censeurs. (…)
Mais, les oukases décrétés au sommet déclenchent souvent les réticences, voire la colère des milléniaux attachés à une autonomie individuelle tranchant avec leurs aînés, signalant un fossé générationnel grandissant dans la Chine du XXIe siècle. « Ils ont les yeux fixés sur mon ventre ! », enrage une jeune femme de Wuxi, prospère cité du Jiangsu, près de Shanghaï, harcelée par les appels des officiels.
Ce travail de sape, mené avec plus ou moins d’énergie selon les localités, cible en priorité les jeunes mariées et les mères d’un premier enfant encouragées à en avoir un deuxième, voire un troisième, comme l’autorise désormais la loi. Les comités de quartier, ces « volontaires » du Parti qui quadrillent chaque pâté de maisons des villes chinoises, sont mobilisés pour la grande cause démographique, faisant du porte-à-porte.
Réactivées depuis le Covid, ces escouades aux brassards rouges s’immiscent sans ménagement dans l’intimité des Chinoises, les pressants d’accomplir leur nouveau devoir patriotique : procréer. « Je venais d’accoucher de mon premier enfant quand le comité de quartier a frappé à ma porte pour me demander quand j’allais en avoir un deuxième ! J’étais épuisée. Ils m’ont demandé mes papiers et ceux de mes proches, quel était l’état de nos relations. Je l’ai vécu comme une violation de ma vie privée », explique au Figaro, He Qin (pseudonyme), ingénieur à Hefei, capitale de la province de l’Anhui. (…)
Il s’agit d’un virage à 180 degrés pour le régime qui a mis fin à sa draconienne « politique de l’enfant unique » en 2016, après avoir fait la chasse aux naissances avec succès pendant plus de trois décennies pour prévenir la « bombe démographique ». Entre 1979 et 2015, il était interdit d’avoir plus d’un enfant pour la plupart des Chinois, sous peine de lourdes amendes. Confronté à la chute brutale de la natalité au XXIe siècle, Pékin fait marche arrière toute, mais use des mêmes méthodes stakhanovistes pour tenter d’influencer les choix familiaux du pays longtemps le plus peuplé de la terre, désormais dépassé par l’Inde. Le taux de natalité est de 1,18 enfant par femme, en dessous de celui du Japon.
Les mêmes cadres en charge d’imposer les avortements et la contraception sont dépêchés auprès des femmes pour les encourager à enfanter, avec parfois un zèle stakhanoviste. Une stratégie jugée contre-productive dans la Chine du XXIe siècle, où les nouvelles générations sont hyperconnectées. « Les officiels en charge de la politique pro-nataliste sont les mêmes qui ont imposé la politique de l’enfant unique. Ils ont l’habitude de s’immiscer dans la vie privée des gens. Cette approche fut très efficace pour réduire le taux de fécondité mais sera contre-productive pour la stimuler. C’est aussi comique que de transformer un boucher en sage-femme ! », juge Yu Fuxian. (…)
Avant même d’être « riche », la Chine grisonne et voit sa population se rétrécir vertigineusement, semant l’inquiétude chez les stratèges rouges. En 2023, le pays toujours en voie de développement a perdu 2 millions d’habitants, avec un taux de natalité en repli continu depuis 2016 selon les statistiques officielles. Le recul démographique serait en réalité d’une ampleur bien plus sérieuse, jugent certains experts, estimant les chiffres de Pékin biaisés. L’empire du Milieu perd des habitants depuis plus d’une décennie, affirme le démographe Yu Fuxian, de l’Université de Wisconsin-Madison, et accouche d’une « société vieillissante » avant l’heure. Le Japon ou la Corée du Sud ont connu une trajectoire similaire, mais après avoir atteint un niveau de vie de pays développé, alors que la Chine bascule déjà quand son PIB par habitant est près de quatre fois plus bas que celui de la France. (…)
Pékin enregistré 520 000 naissances en plus en 2024, par rapport à l’année precedente, selon les statistiques dévoilées le 17 janvier par le bureau national des statistiques. Une embellie entrevue dans plusieurs provinces durant l’année du Dragon, jugée propice selon la tradition astrologique chinoise. ont enregistré une nouvelle chute d’1,3 million d’habitants. Ce regain s’explique également par le report de nombreux mariages durant la pandémie au profit de l’année 2023, mais elle devrait être de courte durée alors que le nombre d’unions a de nouveau plongé l’an dernier, selon Yu Fuxian. Et ne suffit pas à inverser le déclin démographique du pays qui perdu encore 1,3 millions d’habitants en 2024 selon les chiffres officiels, comptant plus de décés que de naissances. (…)
L’Express, 17 janvier, libre accès
Réforme des retraites : une monnaie d’échange qui pourrait coûter cher, par Sébastien Martin
Tribune. D’éventuels ajustements de la réforme votée en 2023 sont au coeur des discussions entre le gouvernement de François Bayrou, les partis et les partenaires sociaux. Ne bradons pas l’avenir de la France pour des arrangements à courte vue.
Article intégral :
Notre système de retraites est au cœur d’un pacte social fragile. Fragile, car il repose sur un équilibre financier qui, au fil des années, a été grignoté par les mutations démographiques, les défis économiques et les attentes croissantes de justice sociale. Face à cette réalité, le nouveau gouvernement de François Bayrou engage des discussions portant sur une éventuelle remise en question des acquis de la réforme des retraites de 2023. Une proposition qui pénaliserait sans aucun doute l’avenir économique du pays.
Car envisager un retour en arrière ou une suspension de cette réforme reviendrait à accroître la pression sur un système déjà mis à mal par le vieillissement de la population et le ralentissement économique. C’est, à terme, alourdir la charge des actifs et remettre plus en cause encore la soutenabilité financière de notre modèle social. Loin d’être un ajustement technique, ce choix représenterait une menace directe pour notre capacité collective à garantir un marché de l’emploi attractif du fait de salaires lésés par des cotisations.
Pire encore, un tel retour en arrière apparaîtrait avant tout comme une monnaie d’échange pour obtenir l’adhésion à un projet de gouvernement plus qu’à un projet de société. Cette logique court-termiste fait fi de la réflexion profonde que mérite une question aussi fondamentale. Une réforme des retraites ne saurait être un outil de négociation politicienne ; elle doit être conduite avec rigueur, lucidité, en se basant sur des objectifs clairs et partagés : équilibre, pérennité, équité.
Alors que l’Etat subventionne plus de 75 milliards d’euros d’allègement de charges pour tenter de rendre notre marché de l’emploi attractif, notre système de protection sociale doit être réformé dans un esprit de responsabilité. Alléger le poids du financement des retraites implique d’allonger la durée de cotisation pour tenir compte de l’allongement de la durée de vie, de réfléchir à la pertinence des allègements de charges qui n’atteignent pas leurs objectifs initiaux, de promouvoir l’emploi des seniors pour renforcer la contribution des actifs et d’anticiper l’impact de la pénibilité des métiers pour rendre possible une seconde carrière.
Il est temps de réconcilier politique et intérêt général. Cela passe par un refus clair de toute réforme qui, en réalité, ne ferait qu’alourdir la dette sociale que nous laisserons à nos enfants. Notre engagement doit être d’œuvrer pour un système de retraites juste et soutenable. Cela exige une vision de long terme, libérée des arrangements à courte vue.
* Sébastien Martin est président de l’agglomération du Grand Chalon
Le Figaro, 16 janvier, article payant
Luc Ferry : «L’hostilité française au travail n’est pas comprise !»
CHRONIQUE – Les écarts entre les chiffres du départ à la retraite dans les pays d’Europe et en France sont saisissants. Or l’hostilité au travail dont témoignent ces différences n’est toujours pas comprise, ni par la droite ni par la gauche.
Extraits :
Les écarts entre les chiffres du départ à la retraite dans les pays d’Europe et en France sont saisissants. Pour n’en donner que quatre exemples proches de nous, il est de 67 ans en Allemagne, au Danemark, en Italie et aux Pays-Bas, quand notre gauche, toujours bien inspirée, veut à tout prix revenir de 64 à 62 ans ! Or l’hostilité au travail dont témoignent ces écarts n’est toujours pas comprise, ni par la droite ni par la gauche. Pourtant, il faudra bien y répondre, car nous ne rétablirons ni les comptes publics ni nous ne relancerons l’économie sans travailler plus tant dans la semaine (il faudra passer aux 37 heures) qu’au cours de la vie (il faudra augmenter la durée de cotisation pour tous ceux qui le peuvent). Or les fausses explications pullulent.
Les écarts entre les chiffres du départ à la retraite dans les pays d’Europe et en France sont saisissants. Pour n’en donner que quatre exemples proches de nous, il est de 67 ans en Allemagne, au Danemark, en Italie et aux Pays-Bas, quand notre gauche, toujours bien inspirée, veut à tout prix revenir de 64 à 62 ans ! Or l’hostilité au travail dont témoignent ces écarts n’est toujours pas comprise, ni par la droite ni par la gauche. Pourtant, il faudra bien y répondre, car nous ne rétablirons ni les comptes publics ni nous ne relancerons l’économie sans travailler plus tant dans la semaine (il faudra passer aux 37 heures) qu’au cours de la vie (il faudra augmenter la durée de cotisation pour tous ceux qui le peuvent). Or les fausses explications pullulent.
(…) Ces deux explications, qui se rejoignent pour faire du marxisme le principe explicatif de l’hostilité au travail, à droite pour le critiquer, à gauche pour le réhabiliter, sont totalement à côté de la plaque.
À la limite nous vivons l’inverse de ce qu’elles prétendent, à savoir que c’est d’abord et avant tout la fin du communisme et l’essor victorieux du libéralisme qui ont fait en France le lit de l’hostilité au travail ! (…) D’abord, j’y reviens, ce ne sont évidemment pas les résidus du marxisme, mais au contraire l’essor du capitalisme et avec lui d’une société d’hyperconsommation et de quête permanente du plaisir qui ont rongé l’envie de travailler au profit de celle de consommer.
(…) Ensuite, et c’est le point crucial, ce sont les idéologies, ou pour mieux dire, les religions de la « deuxième vie », qui se sont effondrées chez nous au XXe siècle sous les coups de cette déconstruction : le communisme, religion de salut terrestre s’il en fut, est passé de 25 % de l’électorat à 2 %, tandis que le nombre de prêtres catholiques passait de 45.000 en 1950 à 4 500 aujourd’hui !
Or ces deux religions promettaient le bonheur dans une deuxième vie, après la révolution pour la religion de salut terrestre, après la mort pour la religion de salut céleste. Or si je n’ai plus de deuxième vie, s’il n’y a plus d’après à Saint-Germain-des-Pré, c’est ici et maintenant qu’il s’agit d’être heureux, car si j’attends un après, je perds mon temps !
Ainsi, si j’ai un travail qui ne me plaît pas, un emploi pénible et peu gratifiant, je ne vais pas perdre ma vie pour la gagner ! De là le « big quit », la prolifération des arrêts de travail et le rejet de toute réforme des retraites ! (…)
Alors pourquoi en France plus qu’ailleurs ? Tout simplement parce que c’est chez nous, dans une France à la fois « fille de l’Église » et profondément marquée par l’histoire révolutionnaire, que l’effondrement des deux religions a eu un impact à nul autre pareil. CQFD !
Le Point, 15 janvier, article payant
Retraites : vers la fin des déficits occultés ?
ENTRETIEN. Le Premier ministre veut rouvrir le chantier des retraites en confiant une « mission flash » à la Cour des comptes. Nicolas Marques, de l’Institut Molinari, se félicite de cette démarche « innovante ».
Extraits :
François Bayrou relance le débat sur les retraites. Lors de son discours de politique générale, prononcé le 14 janvier, le Premier ministre a annoncé vouloir « remettre ce sujet en chantier avec les partenaires sociaux pour un temps bref et dans des conditions transparentes ». S’il salue la réforme portée par le gouvernement d’Élisabeth Borne, il estime que « des voies de progrès » existent encore.
Pour éclairer les discussions, il demande à la Cour des comptes une « mission flash » visant à dresser un état précis du financement du système. Bayrou se dit prêt à explorer toutes les pistes, sans « aucun totem ni tabou », y compris l’âge légal de départ, mais pose une ligne rouge : garantir l’équilibre financier du régime.
Toutefois, il met en garde : si aucun consensus n’émerge, « la réforme actuelle continuerait à s’appliquer ». Une manière d’inciter les partenaires sociaux à s’engager pleinement dans cette concertation express. Le Point a interrogé Nicolas Marques de l’Institut Molinari (think tank libéral) et spécialiste de la question des retraites.
Le Point : Notre système de retraite est régulièrement pointé du doigt pour ses déficits et ses déséquilibres démographiques. Quelle est aujourd’hui sa situation financière et quelles sont les tendances à moyen terme ?
Nicolas Marques : Notre système de retraite a quatre problèmes. Dans le secteur privé, il repose quasi exclusivement sur la répartition, ce qui est devenu problématique depuis la fin du baby-boom. Il y a moins de jeunes et plus de retraités, il devient de plus en plus difficile de financer des retraites généreuses sans nuire à la compétitivité de l’économie et au pouvoir d’achat des actifs. Facteur aggravant, le régime général (CNAV) géré par la sécurité sociale n’a pas fait de réserves, ce qui lui aurait permis d’amortir la tendance démographique défavorable. Dans le secteur public, la situation est encore plus problématique. L’État ne s’est pas comporté en employeur responsable. Il finance directement ses retraites par le budget et n’a pas mis d’argent de côté, alors que ses effectifs ont doublé entre 1950 et aujourd’hui.
Bilan : ses dépenses de retraite explosent, ce qui creuse le déficit public. Enfin, l’État en France n’est pas un régulateur avisé. Il aurait dû inciter les caisses de retraite à se préparer au vieillissement. Il aurait dû pousser le régime général à se doter de réserves en imitant l’Agirc-Arrco car, sans réserves significatives, il n’y a pas de répartition solide. Il aurait dû inciter les caisses complémentaires à compléter leur répartition par une capitalisation, à l’image de la Caisse d’assurance vieillesse des pharmaciens.
La réforme Borne visait notamment à repousser l’âge de départ à 64 ans pour réduire le déficit. Selon vous, ces mesures suffisaient-elles pour garantir la pérennité du système à long terme ?
La réforme Borne permet de desserrer marginalement les contraintes pesant sur les finances publiques, car travailler plus longtemps améliore les comptes de tous les régimes sociaux – de la retraite à la maladie – et de l’État. Mais elle ne résout en aucun cas les problèmes structurels. Il est impossible au XXIe siècle de financer des retraites généreuses en s’en tenant exclusivement à la répartition. D’ici à 2070, le pouvoir d’achat des retraités sera inférieur de 17 % à celui du Français moyen, en intégrant les enfants et les chômeurs.
Certains dénoncent une réforme socialement injuste, notamment pour les carrières longues et les travailleurs précaires. Pensez-vous que la méthode prônée par le gouvernement Bayrou permettra de répondre à ces critiques ?
La réforme Borne déplaît à certains car elle rappelle de dures réalités oubliées. Partir tôt à la retraite fragilise les retraites par répartition. C’est pourquoi lors de la généralisation de la répartition en 1945, l’âge de départ à la retraite a été fixé à 65 ans, alors que certains rêvaient d’un seuil plus précoce.
L’ordonnance du 19 octobre 1945 est très claire. Elle précise : « L’insuffisance de la natalité entraîne un vieillissement lent et progressif de la population. Or, les retraites sont supportées par les travailleurs en activité ; la fixation d’un âge trop bas de l’ouverture du droit à la retraite ferait peser sur la population active une charge insupportable. » Partit tôt à la retraite n’a jamais été compatible avec des retraites par répartition généreuses. (…)
Avant d’être nommé Premier ministre, François Bayrou défendait l’idée d’un gouffre financier plus profond que celui décrit par le Conseil d’orientation des retraites… Il a confirmé sa position devant le Parlement.
François Bayrou a eu raison de dire en 2021 qu’il fallait affronter les réalités.Selon nos calculs à l’Institut économique Molinari, le déficit des retraites représente en moyenne 2,1 % du PIB par an et représente depuis 20 ans 47 % du déficit des administrations publiques.
Le Conseil d’orientation des retraites a pris la regrettable habitude d’occulter l’essentiel du déficit des retraites. Dans son chiffrage annuel du déséquilibre, le COR ne tient pas compte des déséquilibres liés aux régimes spéciaux (SNCF, RATP, fonctionnaires d’État…). Le COR prétend que ces régimes sont « équilibrés » par les subventions de l’État qui effaceraient leur déficit.
Mais cet argument ne tient pas debout, car l’État n’est plus capable d’équilibrer son budget depuis 1980. En 2023, le budget de l’État était déficitaire de 28 %. Prétendre qu’en dépit de son déficit, l’État aurait « équilibré » ses régimes spéciaux n’est pas sérieux. (…)
Avant d’être nommé Premier ministre, François Bayrou défendait l’idée d’un gouffre financier plus profond que celui décrit par le Conseil d’orientation des retraites… Il a confirmé sa position devant le Parlement.
François Bayrou a eu raison de dire en 2021 qu’il fallait affronter les réalités.Selon nos calculs à l’Institut économique Molinari, le déficit des retraites représente en moyenne 2,1 % du PIB par an et représente depuis 20 ans 47 % du déficit des administrations publiques.
Le Conseil d’orientation des retraites a pris la regrettable habitude d’occulter l’essentiel du déficit des retraites. Dans son chiffrage annuel du déséquilibre, le COR ne tient pas compte des déséquilibres liés aux régimes spéciaux (SNCF, RATP, fonctionnaires d’État…). Le COR prétend que ces régimes sont « équilibrés » par les subventions de l’État qui effaceraient leur déficit.
Mais cet argument ne tient pas debout, car l’État n’est plus capable d’équilibrer son budget depuis 1980. En 2023, le budget de l’État était déficitaire de 28 %. Prétendre qu’en dépit de son déficit, l’État aurait « équilibré » ses régimes spéciaux n’est pas sérieux.
Le déficit des retraites pèse sur les finances publiques et pourrait nécessiter de nouveaux arbitrages budgétaires. Quels seraient les risques d’un non-équilibre à moyen et long terme ?
La réforme Borne est nécessaire mais insuffisante. Elle n’équilibre pas les retraites qui restent déficitaires d’une cinquantaine de milliards d’euros par an. Si l’on ne généralise pas la capitalisation collective en complément de la répartition dans le privé et si l’État ne provisionne pas les retraites de ses agents, nous ne rééquilibrerons jamais les finances publiques et surtout nous sacrifierons l’économie et le pouvoir d’achat des retraités.
C’est tout le paradoxe des réformes paramétriques visant à reculer l’âge de la retraite ou augmenter le nombre de trimestres travaillés. Elles sont nécessaires mais insuffisantes. Seule la généralisation de la capitalisation collective dans le privé et le provisionnement des retraites dans le public permettrait de redresser la barre.
Le Point, 15 janvier, article payant
Comment les Français sont devenus un peuple de paresseux
ENTRETIEN. Dans son dernier essai, Olivier Babeau, professeur des universités et économiste libéral, brosse le portrait préoccupant d’une société rongée par la paresse.
Extraits :
La vidéo remplace la lecture ; la livraison à domicile, les sorties ; et les messages vocaux succèdent aux SMS. Dans un livre dont vous entendrez forcément parler, L’Ère de la flemme (éditions Buchet-Chastel), le professeur des universités, économiste libéral, essayiste et « producteur d’idées » Olivier Babeau s’intéresse à notre société dans laquelle il constate un mal nouveau : la paresse. (…)
Le Point : Vous écrivez que nous serions entrés dans une « ère de la flemme », c’est-à-dire ?
Olivier Babeau : J’observe une rupture de notre rapport plurimillénaire à l’effort. Qu’est-ce que l’effort ? C’est ce que notre « moi » de demain aurait voulu que notre « moi » d’aujourd’hui accomplisse. C’est l’énergie supplémentaire que nous choisissons de dépenser. C’est le plaisir immédiat que nous acceptons de différer, en investissant des ressources pour obtenir davantage à long terme. C’est le pas en plus que l’on pourrait ne pas faire.
Cela peut être un effort physique, qui améliore notre corps et notre santé, un effort intellectuel, qui enrichit nos connaissances, ou encore un effort relationnel, qui élargit ou renforce notre réseau. L’ère de la flemme, c’est la destruction de ce rapport intime à l’effort, qui était autrefois présent dans toutes les dimensions de notre vie.
Ce qui vous amène à dire que nous vivons une « rupture civilisationnelle »…
Nous connaissons tous la pyramide de Maslow. L’Homme doit satisfaire des besoins physiques, sans lesquels il meurt. Il a besoin d’appartenir à un groupe, sans quoi il ne peut se développer et être heureux. Et il a besoin de s’accomplir. Il y a encore deux générations, les satisfaire réclamait des efforts prodigieux. Aujourd’hui, ces trois verrous ont sauté : l’effort ne nous semble plus nécessaire pour les atteindre. Le plus frappant concerne celui de la survie. Massivement, en Occident, des hommes en âge de travailler choisissent de ne pas le faire et survivent quand même.
Il s’agit d’une véritable rupture, car notre civilisation est la concrétisation d’une somme inouïe d’efforts. J’observe au contraire aujourd’hui une grosse fatigue, quasiment de l’ordre de l’aboulie. Nous sommes las, blasés. Nous tenons ce que nous avons pour acquis. Comme dirait Johnny Hallyday, nous n’avons plus envie d’avoir envie. C’est une crise de l’Occident, qui n’a pas encore touché les pays en développement dont la soif de confort, pas complètement satisfaite, réclame d’eux de fournir encore une montagne d’efforts.
Quand et comment en serions-nous arrivés là ? (…)
Les événements de Mai 68, pour le cas de la France, illustrent cette évolution. Subvertir l’ordre établi, c’était refuser le travail, choisir la paresse ou rejeter ce qu’on attendait de vous. Ce refus devenait alors un acte de résistance, une manière d’être transgressif face aux normes, de refuser le productivisme. La paresse, qui était autrefois considérée comme le défaut ultime, a commencé à être investie d’une forme de légitimité dans ce contexte de contestation. Nous en vivons l’aboutissement.
Les progrès techniques et les technologies n’ont-ils pas également accéléré notre cheminement vers la paresse ?
Parfaitement. Nous disposons enfin, en ce XXIe siècle, des technologies qui nous dispensent réellement d’efforts, qu’ils soient physiques – grâce à la robotisation – ou intellectuels, avec la diffusion des intelligences artificielles. Et cela satisfait d’ailleurs notre cerveau. Les scientifiques l’ont prouvé : notre matière grise cherche à minimiser nos efforts dès qu’elle le peut. Jusqu’à présent, le monde était trop exigeant pour que nous puissions nous laisser aller. Plus maintenant. « Oh, flemme… » est devenue l’une des expressions favorites des jeunes. Je le constate avec mes enfants. (…)
L’éditorialiste économique Pascal Perri publiait, en 2023, Génération farniente (L’Archipel). On devine ce qui vous rassemble, mais qu’est-ce qui vous distingue ?
Je cite plusieurs fois le livre de Pascal Perri, qui a ausculté l’allergie des Français au travail, et rappelle qu’elle est peu compatible avec notre système social. Denis Olivennes publie cette année un essai dans lequel il appelle les Français à travailler plus. Les deux essayistes ont raison : on pense que nos privilèges vont être payés par le travail des autres, mais comme tout le monde pense cela, il n’y a pas assez de travail fourni et nous connaissons une cruelle spirale d’appauvrissement collectif.
Mais mon sentiment est que ce phénomène de flemme dépasse le simple cadre économique. Je le répète : il est civilisationnel. On ne rêve que d’une chose : transférer la charge des efforts à réaliser, quels qu’ils soient, sur les autres.
Iriez-vous jusqu’à dire que le goût de l’effort est devenu une valeur ringarde ?
Je dirais qu’il est devenu très aristocratique, donc peu répandu. Il y a ceux qui en fournissent encore, et les autres. L’effort crée des hiérarchies. Il sépare. C’est même pour cela qu’il n’est pas en odeur de sainteté : il heurte notre passion de l’égalité. (…)
👎 Le Monde, édito, 15 janvier, article payant
« Pour le PS, la jauge du compromis reste la réforme des retraites, sur laquelle il exige un geste “remarquable” »
L’adoption du budget est prioritaire, mais c’est la réforme des retraites, déjà votée, qui domine les discussions autour d’un pacte de non-censure. Avant d’avancer, la gauche a besoin d’obtenir réparation sur un sujet totémique qui symbolise le litige démocratique du second quinquennat d’Emmanuel Macron.
Extraits :
Avant même d’avoir prononcé sa déclaration de politique générale, mardi 14 janvier, François Bayrou sait à quoi s’attendre. Le premier ministre sera d’abord jugé sur le prix de sa concession à la gauche, le terme qu’il utilisera pour qualifier l’avenir qu’il réserve à la réforme des retraites : gel, suspension, renégociation ? Au moment où le pays est désespérément à la recherche d’un budget, pris à la gorge par l’ampleur des déficits et la remontée des taux d’intérêt, il paraît assez iconoclaste de voir que le dernier psychodrame politique ne se joue pas autour du projet de loi de finances pour 2025 qui aurait déjà dû être voté depuis un mois et dont tout commande qu’il le soit rapidement.
Il se noue autour de la retraite à 64 ans, une loi qui a déjà plus d’un an et demi d’âge mais qui est si mal née qu’elle est devenue un objet politique à part entière, le symbole du litige démocratique qui affecte depuis son démarrage le second quinquennat d’Emmanuel Macron. Avant de faire un pas vers le compromis, la gauche a besoin d’obtenir réparation. (…)
A entendre les protagonistes, tout est sur la table ou presque : le nombre de suppressions d’emplois à l’éducation nationale, que la gauche entend voir revu à la baisse, le taux du prélèvement forfaitaire unique sur les revenus de l’épargne (flat tax), qu’elle souhaite voir relever, et même la fiscalité sur les gros patrimoines, qui faisait jusqu’à présent figure de tabou.
Mais la jauge du compromis reste bel et bien la réforme des retraites, sur laquelle le PS exige un geste « remarquable » pour ne pas être accusé d’avoir trahi son camp. C’est « une question totémique »,a fait valoir Patrick Kanner, le président du groupe socialiste au Sénat. (…)
La voie a beau être étroite, une petite marge de renégociation existe, car personne n’est franchement à l’aise avec la réforme qui a non seulement déclenché une vive contestation sociale, fait l’union syndicale contre elle, mais a mis en évidence, à l’aube du second quinquennat d’Emmanuel Macron, l’incapacité des forces politiques à fonctionner de façon satisfaisante en situation de majorité relative. (…)
La droite s’est reniée en refusant de voter la réforme, alors qu’elle avait défendu pendant toute la campagne présidentielle la retraite à 65 ans ; la gauche s’est radicalisée en contestant bille en tête l’existence d’un déficit et l’idée qu’il fallait travailler plus ; Emmanuel Macron s’est doublement abîmé en recourant au 49.3 pour faire adopter une réforme paramétrique qui était en rupture avec le « deal » initial conclu avec la CFDT de faire advenir, comme un projet de société émancipateur, un système de retraite par points.
Si une renégociation s’ouvre, ce sont les partenaires sociaux qui hériteront du dossier. Les faits sont têtus : en raison de l’évolution démographique, le système des retraites français reste profondément déséquilibré.
François Bayrou, qui se montre aujourd’hui ouvert à la discussion, est le même qui, à la tête du haut-commissariat au plan, avait tiré la sonnette d’alarme fin 2022. Il pointait un déficit masqué, les 30 milliards d’euros de subventions nécessaires chaque année aux caisses qui subissent les effets d’une démographie défavorable, celles de la fonction publique de l’Etat, des collectivités territoriales et des hôpitaux publics, des régimes spéciaux d’entreprises publiques et du régime des exploitants agricoles. Sera-t-il possible, aujourd’hui mieux qu’hier, de faire émerger un consensus autour de cette réalité ? Quelques mois suffiront à le dire.
Le Figaro, 14 janvier, article payant
Réforme des retraites : le nombre de chômeurs de plus de 62 ans inscrits à France Travail a-t-il augmenté de 50% ?
LA VÉRIFICATION – «Le nombre de chômeurs de plus de 62 ans a augmenté de plus de 50% depuis la mise en place» de la réforme de 2023, a cinglé la secrétaire générale de la CGT, ce lundi.
Extraits :
Alerte rouge sur l’emploi des seniors ? Au micro de France Info ce lundi matin, la secrétaire générale de la CGT a tiré la sonnette d’alarme sur le taux de chômage des «plus de 62 ans». Alors que des voix s’élèvent, à gauche, pour réclamer a minima la suspension de la réforme des retraites mise en place dans la douleur en 2023, Sophie Binet a fustigé des effets pervers de ce texte qui a notamment décalé l’âge légal à 64 ans. (…)
Qu’en est-il vraiment ? (…)
En résumé, la formulation de Sophie Binet est inexacte. L’augmentation de 50% avancée ce lundi ne concerne que les personnes de 62 ans qui auraient pu prendre leur retraite cette année avant la promulgation de la réforme en septembre 2023. Pour les personnes âgées de «plus de 62 ans», cette augmentation est de 14%, selon les chiffres de la Dares. Mais ces effets statistiques ne doivent pas faire perdre de vue l’augmentation du nombre de seniors de plus de 60 ans en activité et les changements profonds du marché du travail, sur lequel les effets de la réforme de 2023 ne seront mesurables que d’ici deux à trois ans.
Le Figaro, 13 janvier, article payant
Luc Ferry : «Dénatalité, pourquoi c’est grave»
CHRONIQUE – La baisse de natalité, qui réjouit les écologistes, est en réalité une très mauvaise nouvelle pour l’Europe et en particulier pour la France. D’un point de vue aussi bien économique que militaire et civilisationnel.

Extraits :
La natalité n’est pas à la fête, c’est le moins qu’on puisse dire. Selon les chiffres de l’Insee, 678.000 bébés sont nés en France dans l’année 2023. C’est 7 % de moins que l’année précédente et près de 20 % de moins qu’en 2010. En 2021, la France, pendant longtemps pays nataliste par excellence avec la République tchèque et la Roumanie, rejoindra bientôt le taux moyen de l’UE qui est d’environ 1,5 enfant par femme, une baisse de la natalité qui s’observe, hélas, de manière assez semblable dans tous les pays de la zone euro, ce qui signifie que toute l’Europe s’engage vers ce que les démographes n’hésitent plus à appeler la « dépopulation ».
Le phénomène va du reste bien au-delà de la seule Europe puisqu’il touche aussi certains pays d’Asie du Sud-Est ou encore le Mexique – mais évidemment moins, voire pas du tout, l’Afrique ni le monde arabo-musulman au sein desquels certains commencent à croire volontiers en (…)
Alors pourquoi n’est-ce pas une bonne nouvelle pour un pays comme la France et, au-delà, d’elle, pour la civilisation européenne ? Pour trois raisons au moins.
D’abord parce que sur le plan économique, si on se place d’un point de vue un tant soit peu keynésien, la diminution de la demande intérieure n’est jamais une bonne nouvelle. Ensuite parce que d’un point de vue à la fois militaire et civilisationnel, la baisse démographique nous affaiblit face au reste du monde. Enfin parce que pour compenser cette baisse, la tentation naturelle des entreprises des secteurs dits « en tension » est de faire appel à l’immigration légale… ou illégale s’il le faut. (…)
S’imaginer qu’on va pouvoir « booster » la natalité en augmentant les allocations familiales est une idée d’un autre temps, celui où le petit dernier venait payer la 4CV ou la machine à laver. L’argent compte, bien sûr, mais ce sont d’abord et avant tout les conditions d’accueil dans les crèches puis dans les écoles qu’il faudra améliorer si l’on veut au moins ralentir la chute.
https://www.lefigaro.fr/vox/societe/luc-ferry-denatalite-pourquoi-c-est-grave-20250103
Le Figaro, 13 janvier, libre accès
France : la natalité devrait encore baisser en 2024, vers un nouveau plus bas historique
Dans l’Hexagone, le nombre de naissances a diminué chaque année depuis 2011, à l’exception de celle de 2021, qui a connu un léger rebond après les confinements liés au Covid-19.

Extraits :
Entre janvier et novembre 2024, le nombre de naissances a reculé de 2,8% en France par rapport à la même période l’année précédente et pourrait ainsi atteindre un nouveau plus bas historique sur l’ensemble de l’année, selon des statistiques de l’Insee publiées ce mardi 7 janvier.
Bas du formulaire
On compte ainsi 15.758 naissances de moins sur cette période par rapport à 2023, portant le nombre de nouveaux-nés sur les onze premiers mois 2024 à 606.591, précise l’Institut national de la statistique. Sur l’ensemble de 2024, le nombre de naissances devrait atteindre un nouveau plus bas historique, après un décrochage important en 2023.
Ce nouveau recul s’inscrit dans une tendance de plus long terme. En France, le nombre de naissances a diminué chaque année depuis 2011, à l’exception de celle de 2021, qui a connu un léger rebond après les confinements liés au Covid-19.
Cette tendance à la baisse des naissances s’explique en partie par la diminution du nombre de femmes de 20 à 40 ans (en âge de procréer) et surtout par la baisse du taux de fécondité (nombre d’enfants par femme) qui s’est établi à 1,68 enfant par femme en 2023, contre 1,79 en 2022.
En 2023, 678.000 bébés sont nés en France, un nombre en recul de 6,6% par rapport à 2022. Il s’agissait du nombre de naissances annuel le plus faible depuis la fin de la Seconde guerre mondiale.
Sur le seul mois de novembre 2024, 53.369 bébés ont vu le jour, soit 5,4% de moins qu’un an plus tôt. Il s’agit du 29e mois consécutif de recul, lorsqu’on compare mois par mois à la même période de l’année précédente, précise l’Insee.
La baisse des naissances sur onze mois entre 2023 et 2024 (-2,8%) s’observe dans toutes les régions françaises. La baisse est plus marquée dans les départements d’outre-mer (?11,5%), précise l’Insee.
Le Point, 26 décembre, article payant
Boomers contre zoomers : quand le fossé générationnel menace l’avenir du monde
Tensions économiques, domination des vieux et désillusion des jeunes : le conflit entre générations redessine nos sociétés. Qui portera le poids du futur ?
Extraits:
Tout est parfaitement en place pour un conflit générationnel. Les dirigeants vieillissants qui s’agrippent au pouvoir laisseront les jeunes générations se débrouiller avec une dette quasiment insondable de 91 000 milliards de dollars. Ce fardeau oblige les gouvernements à imposer davantage de taxes, à réduire les services et à se colleter à des taux d’intérêt qui grimpent. Les jeunes commencent à s’agiter, même sous les régimes autoritaires. En Occident, moins de 10 % des Américains de moins de 30 ans pensent que leur pays va dans la bonne direction.
Dans les pays comme les États-Unis, la Chine, le Japon et ceux de l’UE, qui occupent le devant de la scène, le fossé ne cesse de se creuser entre les cohortes démographiques en train de refaçonner les normes politiques, culturelles et sociales. Ce glissement est dû à des changements démographiques et économiques sans précédent. Si, pendant des dizaines d’années, les populations ont grossi et les richesses aussi, de nombreux pays sont aujourd’hui confrontés à une croissance démographique nulle ou négative ainsi qu’à une réduction des classes moyennes.
La génération des baby-boomers (nés entre 1946 et 1964) continue d’exercer un pouvoir économique et politique disproportionné. La conséquence est que les cohortes plus jeunes éprouvent de grandes difficultés dans un monde aux opportunités de plus en plus limitées. Une population vieillissante nécessite une génération vigoureuse qui travaille pour financer les systèmes de sécurité sociale et soutenir les retraites. Or les milléniaux (nés entre 1981 et 1996) et les enfants de la génération Z sont bien moins financièrement nantis que leurs parents ne l’étaient au même âge.
Comparés aux générations précédentes, les milléniaux et ceux que l’on appelle les zoomers (nés après 1997) sont bien moins susceptibles de devenir propriétaires ou d’accumuler des actifs. (…)
L’accès à la propriété a été un facteur clé de l’enrichissement des baby-boomers. Aux États-Unis, ils possèdent la moitié des 32 000 milliards de dollars de patrimoine immobilier du pays. Malgré des taux d’intérêt élevés et une économie médiocre, les prix de l’immobilier n’ont jamais été aussi élevés et interdisent aux plus jeunes l’accès au marché. (…)
Malgré leur patrimoine, les baby-boomers manifestent peu de velléités de se sacrifier pour les générations futures. Les programmes de politique sociale, les pensions et les systèmes de retraite restent intouchables, alors même que les jeunes gens sont confrontés à une augmentation des taxes et à une réduction des prestations. Aux États-Unis, au Royaume-Uni et en Europe, les baby-boomers forment la colonne vertébrale des mouvements politiques conservateurs. (…)
La domination des baby-boomers est renforcée par leur forte participation électorale, qui dépasse de loin celle des plus jeunes générations. (…)
Globalement, les jeunes générations croient de moins en moins à la démocratie et au capitalisme. Seuls 40 % des jeunes adultes voient le capitalisme sous un jour positif, tandis que le soutien à la démocratie parmi les milléniaux et les zoomers est en déclin. Les inégalités économiques et la défiance des institutions alimentent des demandes de changement, sans que de vraies solutions se dessinent.
Pour remédier à ces problèmes, les générations les plus âgées doivent accorder la priorité aux politiques qui donnent davantage d’opportunités aux jeunes. Cela implique de prendre le problème de l’accessibilité à la propriété à bras-le-corps, de réformer les systèmes éducatifs et de favoriser la croissance économique. Le problème est que ces efforts sont entravés par des intérêts bien ancrés. Les politiques climatiques, essentielles, donnent parfois la priorité aux objectifs à long terme aux dépens de la croissance économique immédiate, ce qui exacerbe les tensions avec les jeunes générations.
Faute de réformes d’envergure, les fossés entre les générations vont continuer à se creuser et à alimenter la colère et l’éloignement. Les cohortes les plus jeunes risquent de se tourner toujours plus vers des politiques radicales ou clivantes et ainsi contribuer à accentuer la polarisation de la société. Le nationalisme pompeux de dirigeants vieillissants ne fait guère miroiter un avenir meilleur. Le véritable progrès nécessite des sacrifices partagés et l’engagement de créer des opportunités pour les générations futures.
*Joel Kotkin est chargé de recherche en prospective urbaine à l’université Chapman et directeur exécutif de l’Urban Reform Institute, basé à Houston. Son dernier livre, « The Coming of Neo-feudalism : A Warning to the Global Middle Class », est disponible chez Encounter.
Der Spiegel, 24 décembre, article payant
Fehlanreize im RentensystemWirtschaftsweise Schnitzer plädiert für schnelle Abschaffung der Rente mit 63
Wie finanziert eine alternde Gesellschaft ihr Rentensystem? So wie es aktuell gemacht wird, jedenfalls nicht, sagt die Chefin der Wirtschaftsweisen. Und warnt ausdrücklich vor den Rentenplänen der SPD.
Extraits:
Immer mehr Menschen beziehen Rente. Immer weniger Arbeitnehmer zahlen Beiträge. Eine Reform des deutschen Rentensystems ist unumgänglich. Nur an welchen Stellschrauben soll die Politik drehen? Rentenniveau senken? Beiträge erhöhen? Länger arbeiten?
Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, hat sich bei diesem heiklen Thema wiederholt mit deutlichen Aussagen zu Wort gemeldet. Nun hat sie ihre Forderung, das Rentenalter zu erhöhen und die Rente mit 63 abzuschaffen, bekräftigt. »Deutschland sollte das Rentenalter regelgebunden erhöhen – zwei Drittel der zusätzlichen Lebenszeit gehen in Arbeit und ein Drittel in Ruhestand. Die neue Regierung sollte die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren (Rente mit 63) abschaffen«, sagte Schnitzer der »Rheinischen Post« vom Dienstag laut Vorabbericht. Sie helfe den Falschen. »Stark belastete Arbeitnehmer wie Dachdecker oder Krankenschwestern erreichen oft gar keine 45 Beitragsjahre.«
Zudem warnte Monika Schnitzer ausdrücklich vor den Rentenplänen der SPD. »Die SPD betont immer, sie wolle die Renten stabil halten. Tatsächlich will sie aber den Rentenanstieg stabil halten. Das aber ist in einer alternden Gesellschaft nicht zu bezahlen. Der Rentenbeitrag wird dann von jetzt 18,6 Prozent auf über 21 Prozent im Jahr 2035 und auf über 26 Prozent im Jahr 2060 steigen.«
Die Münchner Ökonomin mahnt: »Schon jetzt liegen die Sozialbeiträge insgesamt bei 41 Prozent, sie müssen runter.«
Schnitzer warnt mit Blick auf die Rente vor einer Großen Koalition: Die CDU »ist in der Rentenpolitik genauso mutlos wie die SPD. Wenn es zu einer neuen Großen Koalition käme, wird bei der Rente nichts passieren. Dabei wäre eine Rentenreform so nötig.«
Die Chefin der Wirtschaftsweisen schlägt stattdessen eine Deckelung des Rentenanstiegs vor: »Eine Möglichkeit wäre, die Erhöhung der Rente an die Inflation zu binden. Dann bleiben die realen Renten stabil.«
Le Point, 23 décembre, article payant
Le Japon, ce pays où les séniors se lèvent pour aller travailler
ENQUÊTE. Bien des Japonais refusent de prendre leur retraite, une décision motivée par le vieillissement de la population, véritable bombe économique à retardement.
Extraits:
(…) Toujours plus de personnes âgées (population, en million d’habitants/part des 65 ans et plus)
2023 : 124,35/29 % ; 2030 : 120,12/30 % ; 2035 : 116,64 / 32 %
Source : gouvernement japonais, Persol Research and Consulting.
Cet intime de l’ex-directeur de la BCE Jean-Claude Trichet est loin d’être une exception. Au pays du Soleil-Levant, personne ne pose le sac avant d’avoir les cheveux bien blancs. Pour les personnes âgées de 65 à 69 ans, le taux d’emploi est de 52 %, de 34 % pour celles de 70 à 74 ans et de 11,4 % pour les 75 ans ou plus. Un record mondial ! Chaque année, le cabinet de conseil Persol Research and Consulting sonde un échantillon de 10 000 salariés nippons.
À la question « Souhaitez-vous poursuivre au-delà de 70 ans ? », près des trois quarts ont répondu « oui » en 2024. Et, quand les sondeurs leur ont demandé d’en lister les raisons, 57,8 % d’entre eux ont d’abord rétorqué : « Pour rester en bonne santé. » Car, dans le pays où l’espérance de vie est la plus élevée de l’OCDE, on estime que le secret de la longévité est… le labeur. Question d’état d’esprit, et pas que chez les cols blancs. (…)
C’est aussi une façon de mettre du beurre dans les épinards. Dans la contrée des cerisiers en fleur, les pensions de retraite, que l’on peut toucher à taux plein à partir de 65 ans, sont souvent réduites à portion congrue. « La mienne est de seulement 120 000 yens par mois [756 euros, NDLR] », témoigne Yoshio Kono, qui, à 80 ans passés, continue de fabriquer à la main des tatamis traditionnels dans son échoppe du district résidentiel de Shinagawa, à Tokyo. (…)
L’archipel, où le pic de population a été atteint il y a vingt-sept ans, accuse un vieillissement accéléré. Étant donné que le taux de chômage, 2,5 %, est déjà au plancher, il ne reste que quatre leviers à la disposition des pouvoirs publics pour que les sites, notamment industriels, puissent continuer à tourner.
Solliciter davantage les femmes : 54,9 % d’entre elles participent au marché du travail contre 71,5 % des hommes selon la Banque mondiale. Faire appel à l’immigration. Développer la robotisation. Et convaincre les 65 ans, c’est-à-dire 29 % des 123 millions d’habitants, de lever le pied le plus tard possible. C’est cette dernière option que les autorités ont choisi d’actionner en priorité. Elles viennent d’ailleurs de fixer l’objectif que, d’ici à 2029, 40 % des entreprises japonaises embauchent des personnes de 70 ans et plus.
Chauffeurs, livreurs, concierges… Les Occidentaux de passage ne peuvent qu’être frappés par ces millions de têtes chenues qui occupent des petits boulots à Tokyo. « Quand je prends un taxi, le chauffeur a presque toujours au moins 70 ans », s’étonne Vincent Mortier, le directeur des gestions d’Amundi et président de la filiale nipponne de ce champion français de la gestion d’actifs.
« C’est d’ailleurs une incroyable performance de ce pays : il est parvenu à augmenter sa richesse par travailleur de manière importante pour compenser la baisse de richesse par habitant résultant mécaniquement de son vieillissement. (…)
Alors, les entreprises ont trouvé la parade : le réemploi. « De nombreuses sociétés limogent leurs salariés à 60 ans pour les réembaucher juste après, explique Hiroshi Ono, professeur à la Business School de l’université Hitotsubashi. Si ces derniers veulent rester, ils doivent signer un contrat plus précaire, accepter un poste inférieur et une baisse de salaire allant jusqu’à – 30 %. » Les trois quarts des DRH que ce spécialiste a interrogés pour une récente étude disent recourir à ce stratagème. La plupart des collaborateurs acceptent et restent cinq à dix ans supplémentaires. Ensuite, ils doivent partir. (…)
À Tokyo, personne ne manifeste pour travailler moins. Au contraire ! La gouverneure de la ville, Yuriko Koike, s’active pour maximiser l’emploi des aînés. (…)
L’autre levier, ce serait de recourir à l’immigration. Jusqu’à peu, le pays du Soleil-Levant, resté longtemps replié sur lui-même, ne voulait pas en entendre parler. Les choses évoluent. Au dernier pointage, il comptait environ 3 millions d’étrangers, soit 2,4 % de la population. (…)
L’ultime solution reste la robotisation. Selon McKinsey, un quart des emplois actuels au Japon pourraient être automatisés d’ici à 2030, l’un des taux les plus élevés au monde. C’est qu’il va falloir faire feu de tout bois ! « Notre archipel va passer de 124 millions à 116 millions d’habitants d’ici à 2035, pronostique Motoki Tamura, économiste chez Persol Research and Consulting. Les plus de 65 ans représenteront alors 32 % de la population. Or, comme ces derniers ne travaillent en moyenne que vingt heures par semaine au lieu de quarante heures pour les autres, le nombre d’heures effectuées chaque année par personne va chuter de 1850 à 1687. Sans appel à l’immigration et à la robotisation, il manquera 6,44 millions de travailleurs. »
Notre Hexagone devrait-il tirer des leçons de cette expérience asiatique ? « Oui ! répond sans hésiter le Pr Hiroshi Ono, de l’université Hitotsubashi. En France, vous avez des grèves à répétition avec des manifestants qui renversent des voitures dans les rues. Au Japon, ce serait inimaginable ! On dirait que les Français s’imaginent qu’ils ont un droit sacré à la retraite. Et pourtant, compte tenu du vieillissement de votre population qui sera bientôt comparable au nôtre, vous n’allez pas avoir d’autre choix que de repousser l’âge de la retraite et faire travailler davantage vos seniors, comme nous. » À bon entendeur.
Le Figaro, 23 décembre, article payant
2024, nouvelle annus horribilis pour les naissances en France
DÉCRYPTAGE – Pour la seconde année consécutive, le nombre de nouveau-nés a fortement baissé, une tendance qui risque fort de s’accentuer avec la crise politique et économique.
Extraits:
Emmanuel Macron avait voulu décréter un «réarmement démographique»(sic) lors de sa conférence de presse du 16 janvier et l’expression en avait offusqué plus d’une, chez les féministes et à gauche en particulier. Le président de la République réagissait alors au bilan catastrophique dressé le jour même par l’Insee, constatant une chute de 6,6% des naissances l’an dernier. À peine 678.803 nouveau-nés ont vu le jour en 2023, dont 639.503 dans la «France métropolitaine» une définition territoriale stable et commode pour les comparaisons historiques, la France elle-même étant un pays à géométrie variable.
Jamais, depuis 1901, l’Hexagone n’a en tout cas connu aussi peu de nouveau-nés, selon l’Institut national de la statistique comptable de la démographie française, à l’exception de deux périodes de sinistre mémoire. Durant la Première Guerre mondiale, les naissances s’étaient brutalement effondrées de moitié, tombant à 384.676 en 1916. Et la décennie 1935-1945 fut une période de grande dénatalité, avant et pendant le second conflit mondial, où le nombre de naissance a été inférieur à 600.000 par an. (…)
Une certitude en tout cas : jusqu’à la fin de la décennie 2010 la France avait résisté à la dénatalité qui frappait la quasi-totalité de l’Union européenne, mais cette «exception française» tend à se réduire. La baisse historique du taux de fécondité – nombre d’enfants par femme en âge de procréer – qui est tombé à 1,68 en 2023, niveau sans précédent depuis la fin de la Première Guerre mondiale, selon l’Ined et cela nous rapproche progressivement de la moyenne européenne de 1,46. Le changement est radical, alors que l’Hexagone affichait encore en 2011 un «indice conjoncturel de fécondité» de 2,01, assurant le renouvellement de sa population et nous plaçant très au-dessus de la moyenne de l’Union européenne (1,54).
Si le constat statistique paraît imparable, il est plus difficile d’en démêler les causes, à l’évidence multiples. (…)
«L’ambition présidentielle du réarmement démographique restera lettre morte tant que les Français ne pourront pas se loger», dénonçait au printemps dernier dans les colonnes du Figaro David Lisnard, maire de Cannes et président de l’Association des maires de France. Plus encore que l’envolée de la dette publique à hauteur de 1000 milliards d’euros qui lui est tant reprochée, Emmanuel Macron restera-t-il dans les mémoires pour avoir vidé les berceaux ?
Neue Zürcher Zeitung, 17 décembre, article payant
Kinder-Kriegen als patriotische Pflicht – und trotzdem steckt die italienische «famiglia» tief in der Krise
Wenn es um die Demografie geht, sind sich der Papst und Giorgia Meloni einig: Der Trend muss gestoppt werden. Doch die Regierung setzt auf eine konservative Gesellschaftspolitik, in der alternative Modelle einen schweren Stand haben.
Extraits:
(…) die Familie, deren Urbild die Heilige Familie der Weihnachtsgeschichte ist, steckt in einer tiefen Krise. Der Statistiker Roberto Volpi, Autor beachteter Bücher über die demografische Entwicklung Italiens, sagt: «Wir stehen davor, eine Gesellschaft ohne Familien zu werden.» Gemeint ist die traditionelle Familie: Vater, Mutter mit einem oder mehreren Kindern. Volpi hat errechnet, dass im Jahr 2040 in Italien nur noch 24 Prozent aller Haushalte aus Familien mit Kindern bestehen werden. 39 Prozent werden dannzumal Einpersonenhaushalte sein. Die Zahl der Haushalte mit Paaren ohne Kinder wird bei 22 Prozent liegen, während Haushalte bestehend aus einem Elternteil mit Kindern und andere Familienformen die restlichen 15 Prozent bilden.
«Die italienische Familie versinkt in demografischen Abgründen, aus denen sie nicht wieder herauskommt», sagt Volpi. Wohl gebe es vergleichbare Entwicklungen auch in anderen westlichen Gesellschaften, aber nirgendwo sei das Problem so gravierend wie in Italien. Auch bei den Geburtenraten liegt das Land am Ende der Rangliste. «Die letzten Italiener», lautet der traurige Titel eines der erfolgreichsten Bücher von Volpi.
Für eine Gesellschaft, in welcher der Mythos Familie eine so grosse Rolle spielt wie kaum anderswo in Europa, sind das geradezu furchterregende Szenarien. Italien ist durch und durch geprägt von Familiengeschichte(n): Sie reichen von der Sippe am langen Esstisch bis zum Sitzungstisch in der familieneigenen Firma; vom Muttersöhnchen bis zu seinen ihn hysterisch liebenden Eltern, von der Nonna in der Küche, die ihrer Enkelin kulinarische Geheimnisse weitergibt, vom gefallenen Sohn bis zum Clan – Familienbande gehen über alles. (…)
«Die italienische Familie ist eine Festung in einem feindlichen Land. Innerhalb ihrer Mauern und in der Gemeinschaft findet der Einzelne Trost, Hilfe, Rat, Fürsorge, Kredite, Waffen, Verbündete und Komplizen, die ihm in seinen Unterfangen zur Seite stehen. Kein Italiener, der eine Familie hat, ist jemals allein.» Besser als der Journalist Luigi Barzini kann man es kaum formulieren. Barzini gehörte in den Nachkriegsjahren zu den aufmerksamsten Beobachtern des Landes und seiner Sitten und Gepflogenheiten und landete 1964 mit seinem Buch «The Italians» in den Vereinigten Staaten einen Bestseller. Als er seine Befunde niederschrieb, war von der Krise der Familie noch weit und breit nichts zu sehen.
Inzwischen hat sich die Situation geändert. Und die Politik, so scheint es, hat das Problem erkannt. (…)
Italien tut sich schwer, sich von traditionellen Vorstellungen des Zusammenlebens zu lösen. Nach wie vor fühlt sich ein beachtlicher Teil der Bevölkerung einem Familienbild verpflichtet, wie es in den Weihnachtskrippen dieser Tage zur Schau gestellt wird: Vater, Mutter, Kind.
L’Express, 13 décembre, libre accès
“Revenir sur la réforme des retraites serait irresponsable” : l’appel d’universitaires économistes
Tribune. Le système de retraite actuel est profondément inégalitaire, en plus de ne pas être viable. Il faut non seulement augmenter la durée d’activité, mais aussi instaurer un régime unique et mieux répartir les efforts entre générations.
Extraits:
Comment appauvrir la population tout en exacerbant les inégalités intra et intergénérationnelles ? C’est l’exploit qu’est en passe de réaliser le système de retraite français. Derrière son apparente solidarité intergénérationnelle se cache une réalité plus sombre, où se conjuguent pauvreté et inégalités.
Le système de retraite français repose sur un modèle par répartition, dans lequel les cotisations des actifs financent directement les pensions des retraités. Chaque mois, environ un quart du salaire brut des actifs est prélevé et redistribué aux retraités. Le rendement de ce système, conditionné par son équilibre financier, dépend de la croissance démographique (ratio actifs/retraités) et économique (productivité). Selon une étude récente du Conseil d’orientation des retraites (COR), le rendement réel du système pour les générations partant actuellement à la retraite est inférieur à 1%. À titre de comparaison, une étude de l’Institut de l’épargne immobilière et foncière (IEIF) indique que les actions ont offert un rendement réel annuel moyen de 10,4% au cours des 40 dernières années. Ainsi, un Français investissant 500 € par mois en boursependant 40 ans aurait pu accumuler un capital de plus de 3 millions d’euros (en euros constants). Au lieu de cela, le système de retraite lui versera moins de 300 000 euros. En obligeant les travailleurs à contribuer à un système peu rentable, la France entretient donc la pauvreté.
Outre son maigre rendement, ce système est aussi un puissant générateur d’inégalités au sein d’une même génération. En effet, si les cadres ont la possibilité de compléter leur retraite en investissant une partie de leurs revenus dans des actifs plus performants, la majeure partie du revenu disponible des ouvriers est prélevée et investie dans un système peu rentable. Par ailleurs, l’existence de régimes spéciaux, souvent plus avantageux que le régime général, accentue ces disparités. Pour certains de ces régimes, les cotisations ne couvrent qu’un tiers des pensions versées ; le reste est financé par des subventions d’équilibre, c’est-à-dire par l’ensemble des contribuables. Bien que certains régimes spéciaux soient appelés à disparaître d’ici 2025, du moins pour les nouveaux entrants, le régime des fonctionnaires – auquel plusieurs auteurs de cette tribune sont affiliés – est maintenu, malgré un déficit de plus de 50 milliards d’euros en 2023, également pris en charge par les contribuables.
Enfin, ce système engendre de profondes inégalités entre générations. Selon le COR, le taux de rendement interne du système, qui dépassait 2 % pour les générations du baby-boom, tombe à moins de 0,5 % pour celles nées après 1980. Cette baisse de rendement s’explique par les nombreuses réformes mises en œuvre depuis 30 ans pour tenter de préserver l’équilibre financier du système. Le niveau de vie moyen des retraités, comparé à celui de l’ensemble de la population, a fortement augmenté entre 1970 et 2015 (+50%), mais est appelé à diminuer pour les générations futures (-20% à horizon 2050). Les baby-boomers vont donc réussir l’exploit d’avoir un niveau de vie relatif plus élevé que celui de leurs parents, mais aussi plus élevé que celui de leurs enfants et leurs petits-enfants.
Depuis 2017, la dette française a augmenté de près de 1 000 milliards d’euros, dont la moitié est imputable aux retraites. En moyenne, les cotisations perçues ne couvrent que deux tiers des prestations versées. Revenir sur la réforme des retraites de 2023, ou celle de 2014, serait irresponsable. Pour assurer la viabilité du système de retraite, rétablir l’équité intergénérationnelle et éviter de léguer une dette insoutenable à nos enfants, il est essentiel : 1) d’allonger la durée d’activité ; 2) d’encourager le développement de la retraite par capitalisation ; 3) d’instaurer un régime unique de retraite ; 4) de mieux répartir l’effort entre les générations. Cela inclut la suppression de l’abattement forfaitaire de 10 % pour frais professionnels dont bénéficient les retraités actuels et le gel des pensions au-delà des six mois actuellement envisagés.
* Julien Albertini, maître de conférences, Université Lumière Lyon 2. Guillaume Bazot, maître de conférences, Université Paris 8 Vincennes – Saint-Denis. Xavier Fairise, professeur d’économie, Le Mans Université. Arthur Poirier, maître de conférences, Université Paris Dauphine-PSL. Anthony Terriau, professeur d’économie, Le Mans Université.
Statista, 6 décembre, article payant
What Is the Healthy Life Expectancy After Retirement?

Extraits:
How many years can we expect to enjoy our retirement in good health? According to calculations by Statista, Europeans could expect to have around 12 healthy years after their retirement, as of 2022 (EU-27: 11.7 years), with the average effective age of exit from the labour market 63.
Pensioners living in Norway, Slovenia and Luxembourg are estimated to have 15 to 16 healthy years after retirement, while the Maltese, Belgians, French and Swedes were also above the European average (14 to 15 years). Indicators such as the average exit age from the labor market also influence the number of expected “good years” after retirement. For example, Luxembourg and Slovenia have the lowest effective average exit age from the labour market (around 60).
Those living in the Baltic States, Portugal and Romania are at the other end of the spectrum, with a healthy life expectancy of less than 10 years. It drops to under seven years in Estonia and five years in Romania. These national averages are the result of a combination of a late average retirement age (65 or over) and poor health indicators within the population.
It is important to note that these are averages across countries, and that durations vary according to occupational categories and standards of living.
Les Echos, 4 décembre, article payant
Retraites : l’âge moyen de départ devrait être décalé de six mois avec la dernière réforme
L’âge moyen de départ à la retraite a progressé de deux ans et deux mois depuis 2010 et devrait encore progresser de six mois à la suite de la réforme des retraites de 2023, selon une étude. La pension des femmes est inférieure de 38 % à celle des hommes.
Extraits:
Soixante-deux ans et huit mois, c’était l’âge moyen de départ à la retraite fin 2022, selon la dernière édition du panorama des retraites, publié ce mercredi par la Drees. Cet âge moyen de départ a progressé de deux ans et deux mois depuis 2010 et devrait encore progresser de six mois à la suite de la réforme des retraites de 2023 , selon la direction statistique des ministères sociaux.
Cette progression de deux ans et deux mois s’explique « principalement » par « les relèvements des âges légaux issus de la réforme de la retraite de 2010 », rappelle la Drees. Cette réforme avait repoussé à 62 ans l’âge légal de départ à la retraite, contre 60 ans jusqu’alors.
Pour l’avenir, la Drees prévoit que la réforme de 2023 – qui a repoussé de nouveau l’âge légal à 64 ans – aura un effet moins important que celle de 2010, avec un report de six mois de l’âge moyen, a-t-elle indiqué lors d’une réunion de présentation du panorama, organisée par l’Association des journalistes de l’information sociale. En effet, explique-t-elle, la réforme de 2023 a laissé inchangé l’âge de départ sans décote, à 67 ans, à la différence de la réforme de 2010 qui l’avait augmenté de 65 à 67 ans. Par ailleurs, elle n’a pas modifié l’âge de départ des bénéficiaires de pensions d’invalidité, qui reste à 62 ans. (…) https://www.lesechos.fr/economie-france/social/retraites-lage-moyen-de-depart-devrait-etre-decale-de-six-mois-avec-la-derniere-reforme-2128689#:~:text=En%20effet%2C%20explique%2Dt%2D,qui%20reste%20%C3%A0%2062%20ans
Der Spiegel, Opinion, 3 décembre, article payant
Wir werden länger arbeiten müssen – und das ist eine gute Nachricht
Das Renteneintrittsalter ist der Endgegner der Wahlkämpfer. Selbst CDU-Kandidat Friedrich Merz rückt von der Forderung seiner Partei ab, es weiter zu erhöhen. Dabei führt kein Weg daran vorbei.
Extraits:
(…) Auch die Altersgrenze von 67 Jahren, die ab 2031 gelten wird, wird nicht ausreichen, um unser Rentensystem auf Dauer in einem finanziellen Gleichgewicht zu halten. Warum das so ist, zeigt eine Grafik eindrücklich, die die Entwicklung des sogenannten Altenquotienten von 2000 bis 2080 zeigt. Gemeint ist mit dem Altenquotienten, wie viele Menschen im Alter von 65 Jahren und darüber jeweils auf 100 Menschen im Alter von 20 bis 64 Jahren kommen.
Entscheidend ist (…), dass die demografische Entwicklung – also die Tatsache, dass die Gesellschaft zunehmend älter wird – zwei Ursachen hat:
- Wir haben seit Langem zu wenig Kinder: Wenn eine Gesellschaft eine stabile Altersstruktur erhalten will, muss die sogenannte Geburtenrate konstant bei 2,1 Kindern pro Frau liegen. In Deutschland liegt sie aber bereits seit mehr als fünf Jahrzehnten darunter, seit 1973 überschritt sie nie mehr die Marke von 1,6 und fiel zwischenzeitlich sogar unter 1,3.
- Wir werden älter: Ein Kind, das jetzt geboren wird, kann erwarten, dass es rund zehn Jahre länger leben wird als ein Kind, das Anfang der Siebzigerjahre in Westdeutschland geboren wurde.
In der Debatte über eine stabile Rente wird häufig ausschließlich der erste Faktor thematisiert, also die fehlenden Kinder: Jedes Jahr gehen Hunderttausende Ältere mehr in den Ruhestand, als Junge neu in den Arbeitsmarkt eintreten und Beiträge einzahlen. Das kann man ausgleichen, wenn man die Zahl der Beitragszahler erhöht – indem mehr Frauen und über Sechzigjährige arbeiten als früher üblich oder indem Arbeitskräfte aus dem Ausland zuwandern. Exakt diese Trends sorgten dafür, dass über die vergangenen gut 20 Jahre zwar der Altenquotient stark stieg, das Verhältnis von Beitragszahlern und Rentenbeziehern aber dennoch gleich blieb. Das meint die SPD, wenn sie argumentiert, für eine stabile Rente sei der Arbeitsmarkt entscheidend.
Vergessen wird jedoch meist, wie stark der zweite Effekt wirkt, die steigende Lebenserwartung. (…)
Wenn sich am Eintrittsalter nichts ändert, bedeutet das für die Rentnerinnen und Rentner: Die Zeitspanne, in der sie arbeiten und in das System einzahlen, bleibt gleich lang. Aber die Zeitspanne, in der sie Rente beziehen, wird immer länger. Die Gesamtsumme an Rente, die sie in ihrem Leben ausgezahlt bekommen, ist also – gemessen an der Gesamtsumme ihrer Einzahlungen – im Schnitt höher als diejenige früherer Generationen.
Noch 1973 erhielt ein westdeutscher Mann im Schnitt 10,6 Jahre lange Rente, im Jahr 2023 waren es (im vereinigten Deutschland) bereits 18,8 Jahre. Bei den Frauen stieg diese Bezugsdauer von 13,4 auf 22,1 Jahre.
Einfach mehr Beitragszahlende ins System zu holen, löst das Problem nicht. Denn auch diese Beitragszahlenden werden irgendwann Rente beziehen – und zwar zunehmend länger. (…)
Viele Rentenexperten plädieren daher dafür, das Rentenalter nicht jedes Mal durch eine politische Entscheidung neu festzusetzen. Stattdessen sollte eine automatische Anpassung in das Gesetz geschrieben werden: Verändert sich die Lebenserwartung, verändert sich auch das Eintrittsalter. Das fordert die CDU in ihrem Grundsatzprogramm, auch wenn Merz das offenbar gerade nicht so vertreten will. Bereits neun EU-Staaten haben solch eine automatische Kopplung, darunter Dänemark, Schweden und die Niederlande. (…)
Ein Gegenargument lautet, dass das gesetzliche Eintrittsalter gar nicht entscheidend sei, sondern das tatsächliche Eintrittsalter. Das stimmt. (…)
An dieser Stelle setzen Merz und die CDU nun mit einem neuen Konzept an. Bei ihren Vorschlägen geht es darum, das gesetzliche Alter erst einmal nicht zu erhöhen, dafür aber das tatsächliche. Das soll durch das Prinzip Zuckerbrot und Peitsche geschehen: Steuerboni für jene, die über die Altersgrenze hinaus arbeiten – und höhere Abschläge für die, die vor der Altersgrenze in Rente gehen.
Für höhere Abschläge gibt es gute Argumente. (…)
Es ist plausibel, dass viele Beschäftigte sich künftig bei Abschlägen in dieser Größenordnung doch gegen eine frühere Rente entscheiden würden. Das tatsächliche Renteneintrittsalter stiege dann auch ohne eine höhere gesetzliche Grenze. (…)
Das Zuckerbrot steckt in der zweiten Maßnahme: Wer nach dem gesetzlichen Eintrittsalter weiterarbeitet, dessen Einkommen soll laut CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann »bis zum Beispiel 2000 Euro im Monat« steuerfrei bleiben, also 24.000 Euro im Jahr. (…)
Dabei stellt sich jedoch die Frage: Warum sollte der Staat ausschließlich teures Zuckerbrot verteilen, wenn er einen noch stärkeren Effekt ganz umsonst erzielen kann – durch eine höhere Altersgrenze.
Auf lange Sicht ist das Problem noch grundsätzlicher: Beide Maßnahmen werden schlicht nicht ausreichen, den Effekt der längeren Lebenserwartung auszugleichen.
Für die große Mehrheit gilt aber: Wir werden wahrscheinlicher länger und gesünder leben als die Generationen vor uns. Das ist eine gute Aussicht. Nur dann werden wir auch länger arbeiten müssen. Das Gegenteil sollten wir uns nicht wünschen.
IREF, 30 novembre, libre accès
La Cour des comptes préconise de se séparer des fonctionnaires âgés
Extraits:
(…) La proposition de la Cour des comptes est étonnante dans le contexte actuel où les gouvernements successifs cherchent à améliorer le taux d’emploi des seniors (55-64 ans) qui est de 60,8% en France, alors qu’il est de 75% en Allemagne et au Danemark, et de 78% en Suède. Rappelons que la dernière réforme des retraites prévoyait la mise en œuvre d’un « index senior » afin d’encourager les grandes entreprises à recruter des profils seniors (mesure retoquée par le Conseil constitutionnel).
La recommandation laisse aussi perplexe quand on sait que les partenaires sociaux ont signé, le 14 novembre 2024, un accord national interprofessionnel (ANI) qui vise, notamment, à rendre obligatoire une négociation dans les branches et les entreprises devant porter sur le recrutement des salariés expérimentés ; le maintien dans l’emploi et l’aménagement des fins de carrière ; la transmission des savoirs et des compétences des salariés expérimentés (ex : missions de mentorat, de tutorat, mécénat de compétences, etc.).
Pourquoi ne pas plutôt utiliser la rupture conventionnelle pour les moins âgés des agents publics, c’est-à-dire ceux qui auront le plus de chance de retrouver un emploi dans le secteur public ? Ce serait là une vraie source d’économies. A moins que la bonne solution soit celle du président argentin Javier Milei : se séparer des incompétents ?
The Economist, 29 novembre, article payant
Exercises in fertility : China’s government is badgering women to have babies
It is testing an expanded pro-natalist playbook
Extraits:
MS MAO WAS making lunch one day at her home in the eastern city of Wuxi when she got the phone call. Rather than the courier’s delivery update she was expecting, she found herself subject to an intimate interrogation by a neighbourhood official: When was your last period? Are you pregnant? Do you plan to have a baby? “It doesn’t seem like the kind of thing that could happen in the 21st century,” says the 28-year-old.
Such intrusive calls to young, recently married women are part of an intensifying government campaign to stem China’s falling birth-rate and reverse the drag it is having on economic growth. Demographers estimate Chinese women have one child each on average, far below the 2.1 needed to keep the population stable.
In late October the State Council, China’s cabinet, unveiled a sweeping set of pro-natalist measures, including child tax credits, more maternity and paternity leave, and, importantly, easier access to housing loans, a big concern for Chinese families. Research by Tunye Qiu and Weifeng Liu of the Australian National University has found that a 10% rise in housing prices leads on average to a delay of 0.73 months in marriage and 1.8 months in first childbirth for urban residents. (…)

Cash for kids is only part of the government’s strategy. China’s president, Xi Jinping, believes fixing the country’s baby bust requires cultural change, too. At the five-yearly National Women’s Congress in 2023, he preached the importance of telling “good stories about family traditions”. With two divorces occurring for every five marriages in the first three quarters of this year, Mr. Xi worries that young people do not share the right “marriage and child-rearing” values. The government is doing its best to instil those values. (…)
Staffing much of the pro-natalist push, including the phone campaign, are family-planning committees embedded in local communities. Known for their strict, sometimes brutal, enforcement of the country’s one-child policy between 1979 and 2015, they have a new mission: trying to ensure that more women get pregnant. (…)
After decades of making unscientific claims to deter baby-making—such as that pregnancy reduces a woman’s intelligence—the authorities are arguing the opposite. (…)
The party is also playing matchmaker, setting up dating websites and forums for young adults. A dating platform set up by the Communist Youth League in Zhejiang province had 300,000 new registrants in just three months earlier this year. (…)
After decades of successfully forcing women to have fewer children, China’s government is finding it cannot force them to have more. Take Ms Mao. She told the importunate official on the phone that she and her husband are not yet trying for a baby. The baby-booster said she would call every two weeks over the next three months to check in.
Ms Mao is indignant: “This type of private matter should be a personal decision and not reminiscent of ‘The Handmaid’s Tale’.” (…)
But as countries from Singapore to Sweden have found, a decline in fertility rates is very hard to reverse. The success of the Chinese government’s redoubled efforts—from macro-level cultural reform to micro-level menstruation-tracking—will depend on the decisions of tens of millions of women like Ms Mao. She declined the official’s offer of pre-natal vitamins and blocked her number. ■
https://www.economist.com/china/2024/11/28/chinas-government-is-badgering-women-to-have-babies
Articles du 29 novembre au 5 juin 2024